DE102008060747A1

DE102008060747A1 - Bedarfsitz für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102008060747A1
Application number: DE102008060747A
Authority: DE
Inventors: Jens Winter
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2008-12-05
Filing date: 2008-12-05
Publication date: 2010-06-10
Anticipated expiration: 2028-12-06
Also published as: CN101746295A; GB2465878B; DE102008060747B4; GB2465878A; US20100140996A1; GB0920659D0

Abstract

Für die Ausbildung eines Bedarfsitzes der eine nach Art eines Rollo aus- und einrollbare Materialbahn (2) aus einem reißfesten, flexiblen Material aufweist, die zwischen zwei beabstandeten Fahrzeugsitzen (12, 13) einer Sitzreihe den Bedarfsitz (1) ausbildend an beiden Fahrzeugsitzen (12, 13) befestigbar ist, soll eine Lösung entwickelt werden, mit der der Bedarfsitz nach Bedarf ausbildbar und wieder entfernbar ist, er wenig Stauraum benötigt und in seiner Gebrauchsposition sicher im Kraftfahrzeug anzuordnen ist. Dies wird dadurch erreicht, dass die Materialbahn (2) an jedem ihrer gegenüberliegenden Längsenden (3, 4) aufrollbar an einer Reihe (5, 6) befestigt ist und beide Rollen (5, 6) an jedem ihrer Längsenden ein Befestigungselement (10) aufweisen, das zur Ausbildung des Bedarfsitzes (1) an jeweils einem der Fahrzeugsitze (12, 13) befestigbar ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Bedarfsitz, der eine nach Art eines Rollo aus- und einrollbare Materialbahn aus einem reißfesten, flexiblen Material aufweist, die zwischen zwei beabstandeten Fahrzeugsitzen einer Sitzreihe den Bedarfsitz ausbildend an beiden Fahrzeugsitzen befestigbar ist und eine Bedarfsitzanordnung, umfassend zwei beabstandet zueinander angeordnete Fahrzeugsitze einer Sitzreihe eines Kraftfahrzeugs und einen zwischen diesen angeordneten Bedarfsitz aus einer nach Art eines Rollo ausrollbaren Materialbahn, die zwischen den Fahrzeugsitzen lösbar befestigt ist und in dieser Einbauposition einen Sitzbereich mit Rückenlehne ausbildet.
Bei weniger als einem Prozent aller Fahrten eines Personenkraftwagens sind alle Sitzplätze belegt. Insbesondere ist in Personenkraftwagen mit einer drei Sitzplätze aufweisenden Sitzreihe deren Mittelsitz äußerst selten belegt. Das bedeutet, ein Teil der Fahrzeugsitze ist bei den meisten Fahrten ohne Nutzen, was insbesondere für den Mittelsitz der hinteren Sitzreihe gilt. Der von den nicht benötigten Fahrzeugsitzen in Anspruch genommene Platz führt zu Komforteinbußen auf den benutzten Fahrzeugsitzen. Beispielsweise führt die Ausbildung der dreisitzigen hinteren Sitzreihe dazu, dass auf den äußeren Fahrzeugsitzen Komforteinbußen im Vergleich zur Ausbil dung einer Sitzreihe mit zwei als Einzelsitze ausgebildeten Fahrzeugsitzen hingenommen werden müssen.
Die DE 31 02 881 A1 offenbart eine Notsitzanordnung für ein Kraftfahrzeug, bei der ein im Wesentlichen aus einer reißfesten, flexiblen und zusammenlegbaren Materialbahn bestehender Notsitz dadurch ausgebildet werden kann, dass die Materialbahn mit Hilfe von in einem Fahrzeugboden verankerten Haken zur Ausbildung der Sitzfläche und ein im Kraftfahrzeug quer gespanntes Seil einhakend erfassende Haken zur Ausbildung der Rückenlehne einen Notsitz ausbildend aufgespannt wird. Im Falle des Nichtgebrauchs wird die Materialbahn aufgerollt oder zusammengelegt und an einer dafür vorgesehenen Stelle im Kraftfahrzeug verstaut. Der Notsitz wird unabhängig von Fahrzeugsitzreihen im Kraftfahrzeug angeordnet und ausgebildet, wobei für die Befestigung spezielle Verankerungspunkte im Fahrzeugboden vorgesehen sein müssen.
Im Weiteren beschreibt die DE 1 685 303 U einen Zwischensitz für Omnibusse, der zwei beabstandete Sitze überbrückend an zwei Fahrzeugsitzen einer Fahrzeugreihe angeordnet werden kann. Es ist eine in Form eines Rollos aufrollbare Materialbahn vorgesehen, die an einer Seite mit einem zwei Gabeln aufweisenden Rohr versehen ist. Mit den Gabeln ist der Zwischensitz an Griffstangen ausbildenden Aufnahmeelementen der Fahrzeugsitze einhängbar befestigbar, so dass die Materialbahn dann ausrollbar ist und die Lücke zwischen den beiden beabstandeten Fahrzeugsitzen überbrückend eine Sitzfläche mit Rückenlehne ausbildet. Hierbei wird die Materialbahn in ihren Randbereichen lose auf den beabstandeten Fahrzeugsitzen aufliegend angeordnet und die Sitzfläche allein durch in dem Material eingearbeitete Stahlbänder ausgebildet. Hierdurch ist aber insofern eine Komforteinbuße gegeben, als beispielsweise in Kurvenfahrten die Sitzfläche sich relativ zu den benachbarten Fahrzeugsitzen bewegen kann.
Um demgegenüber den heutigen Komfortansprüchen entsprechend Bedarfsitze ausbilden zu können, besteht das Bedürfnis, dass ein solcher Sitz nur dann vorhanden ist, wenn er auch tatsächlich benötigt wird. Außerdem besteht das Bedürfnis, dass ein solcher Sitz derart ausgestaltet sein soll, dass den weiterhin im Kraftfahrzeug angeordneten Fahrzeugsitzen ein vergrößerter Bauraum zur Verfügung steht und dadurch den einen solchen Fahrzeugsitz benutzenden Fahrzeuginsassen ein verbessertes Raumgefühl und ein verbesserter Komfort geboten werden kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Bedarfsitz der eingangs genannten Art zu schaffen, der nach Bedarf ausbildbar sowie entfernbar ist, dabei wenig Stauraum benötigt und in seiner Gebrauchsposition sicher im Kraftfahrzeug anzuordnen ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Bedarfsitz dadurch gelöst, dass die Materialbahn an jedem ihrer gegenüberliegenden Längsenden aufrollbar an einer Rolle befestigt ist und beide Rollen an jedem ihrer Längsenden ein Befestigungselement aufweisen, das zur Ausbildung des Bedarfsitzes an jeweils einem der Fahrzeugsitze befestigbar ist.
Bei einer Bedarfsitzanordnung wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Fahrzeugsitze auseinanderfahrbar angeordnet sind und die Materialbahn mit jedem ihrer Längsenden an jeweils einer Rolle aufrollbar angeordnet ist, wobei die Rollen jeweils Befestigungselemente aufweisen, die mit an den Fahrzeugsitzen ausgebildeten Aufnahmeelementen lösbar in Eingriff stehen.
Der Bedarfsitz und die Bedarfsitzanordnung ermöglichen es nun, in einer Sitzreihe nebeneinander als Einzelsitze ausgebildete Fahrzeugsitze anzuordnen und damit den von Einzelsitzen gewohnten Komfort anzubieten. Auch kann, solange kein Bedarfsitz benötigt wird, der zwischen den Fahrzeugsitzen befindliche Zwischenraum als Stauraum genutzt werden. Soll nun der Bedarfsitz ausgebildet werden, wird der vorzugsweise in einem Stauraum des Kraftfahrzeugs verstaute Bedarfsitz dem Stauraum entnommen, die eine Rolle mit ihren Befestigungselementen in die an den zugeordneten Fahrzeugsitzen ausgebildeten oberen Aufnahmeelemente eingehängt und die Materialbahn ausgerollt. Die andere Rolle wird anschließend an den anderen, an den Fahrzeugsitzen ausgebildeten unteren Aufnahmeelementen mit ihren Befestigungselementen befestigt, so dass auf diese Weise der Bedarfsitz aufgespannt ist. Der Bedarfsitz ist sicher zwischen den beiden Sitzen befestigt, da die Rollen an ihren beiden Längsenden jeweils mit einem Befestigungselement in den an dem jeweils angrenzenden Fahrzeugsitz angeordneten Aufnahmeelementen befestigt sind, insbesondere in die Aufnahmeelemente eingreifen. Hierbei sind die Befestigungselemente und die Aufnahmeelemente lösbar miteinander verbunden, um den Bedarfsitz ohne weiteres wieder entfernen zu können.
Die Vorteile des Bedarfsitzes und der Bedarfsitzanordnung bestehen darin, dass durch die separate Anordnung der Fahrzeugsitze ein außerordentlicher Komfort mit großer Ellenbogenfreiheit zu den Türen des Kraftfahrzeugs und zwischen den Fahrzeugsitzen bereitgestellt wird. Zusätzlich hat ein Insasse aufgrund der weiter nach innen stehenden Positionierung der Fahrzeugsitze gegenüber einer dreisitzigen Anordnung eine deutlich verbesserte Kopffreiheit zum Dachholm und zur C-Säule. Außerdem bietet die flexible zweisitzige Anordnung gegenüber der dreisitzigen Anordnung von Fahrzeugsitzen den Vorteil, dass der zwischen den Fahrzeugsitzen befindliche Bauraum Möglichkeiten für eine erhöhte Anzahl an Ablagen und Staumöglichkeiten mit einem vergrößerten Volumen bereitstellt. Auch kann der Zwischenraum als Durchlademöglichkeit zum Kofferraum genutzt werden. Dennoch ist es möglich, im Bedarfsfall einen dritten Sitz, nämlich den Bedarfsitz, für die Sitzreihe vorzusehen und bei einem Pkw üblicher Größe fünf Insassen mitzunehmen. Um eine einfache Anwendung und Montage des als Mittelsitz ausgebildeten Bedarfsitzes zu erzielen, sind alle relevanten Elemente, d. h. die Befestigungselemente und die Abmessungen der Rollen sowie die Aufnahmeelemente jeweils identisch ausgebildet.
Vorteilhafterweise wirken die Befestigungselemente zur Ausbildung des Bedarfsitzes mit jeweils einem an jeweils einer Seite der Fahrzeugsitze angeordneten Aufnahmeelement zusammen. Bevorzugt ist jeweils ein Aufnahmeelement seitlich der Rückenlehne und ein Aufnahmeelement seitlich der Sitzfläche an einem Fahrzeugsitz ausgebildet. Hierdurch wird eine Befestigungsmöglichkeit für die Befestigungselemente des Bedarfsitzes geschaffen, die sich genau in der von den Fahrzeugsitzen, insbesondere Fahrzeugeinzelsitzen, ausgebildeten Sitz- und Rückenlehnenebene befindet.
Zur Ausbildung eines exakten Überganges von der Sitzfläche zur Rückenlehne bei dem Bedarfsitz, ist in Ausgestaltung zwischen den beiden Rollen ein in der Ein bauposition des Bedarfsitzes die Kehle im Übergang von der Bedarfsitzfläche zur Bedarfsitzrückenlehne ausbildender Bügel, insbesondere an der Materialbahn verschiebbar, angeordnet. Der Bügel ist zweckmäßigerweise zur Ausbildung des Bedarfsitzes am oder nahe dem Karosserieboden angeordnet. Hierzu bietet sich eine fahrzeugbodenseitige Vorrichtung an, an der der Bügel in der Einbauposition des Bedarfsitzes befestigt werden kann.
Um ein selbsttätiges Aufrollen der Materialbahn beim Wiederausbau des Bedarfsitzes zu bewirken, ist es zweckmäßigerweise mindestens eine der Rollen nach Art einer Rollorolle mit einer Feder ausgestattet, die auf die Materialbahn eine Aufrollkraft ausübt.
Damit eine besonders sichere Befestigung des Bedarfsitzes zwischen den Fahrzeugsitzen erzielt ist, sind vorteilhafterweise die Aufnahmeelemente in die Sitzstruktur der Fahrzeugsitze integriert und/oder verankert. Dadurch werden Befestigungspunkte geschaffen, die dem Bedarfsitz eine ausreichende Sicherung im Kraftfahrzeug zur Verfügung stellen. Zweckmäßigerweise ist das Befestigungselement ein Verriegelungsbolzen.
Bei den die Materialbahn tragenden Rollen handelt es sich vorzugsweise um Metallrollen. Vorteilhafterweise sind die Längsenden der Materialbahn durch Umnähen an der jeweils zugeordneten Rolle befestigt.
Da der Bedarfsitz sich aufgrund seiner rolloartigen Ausgestaltung bei Nichtgebrauch auf eine Größe zurückfahren lässt, die relativ wenig Stauraum benötigt, ist es möglich, diesen bei Nichtgebrauch in einem Ablagefach vor oder unter einem Fahrzeugsitz zu verstauen.
Um den Einbau des Bedarfsitzes zwischen die Fahrzeugsitze zu vereinfachen, sind beide Rollen abmessungsgleich ausgebildet. Damit spielt es keine Rolle, welche Rolle zuerst eingebaut wird und es spielt keine Rolle, ob eine Rolle in die oberen oder die unteren Aufnahmeelemente eingehängt wird.
Die Bedarfsitzanordnung zeichnet sich in Ausgestaltung dadurch aus, dass die Fahrzeugsitze in Fahrzeugquerrichtung auseinanderfahrbare Einzelsitze sind. Dies ermöglicht es den gewünschten Komfort für solche Fahrten bereitzustellen, in denen ein Bedarfsitz nicht notwendig oder gewünscht ist.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der vorliegenden Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bedarfsitzes,
2 eine Rolle des Bedarfsitzes nach 1 und
3a bis 3c den Einbauvorgang des Bedarfsitzes nach 1.
Der Bedarfsitz 1 nach 1 befindet sich in seiner durch Ausrollen der Materialbahn 2 ausgebildeten Einbaukonfiguration. Bei der Materialbahn 2 handelt es sich um ein reißfestes, flexibles und aufrollbares Material, das mit seinen gegenüberliegenden Längsenden 3, 4 jeweils an einer Rolle 5, 6 befestigt ist. Beispielsweise geschieht diese Befestigung durch Umnähen der jeweiligen Rolle 5, 6 mit der Materialbahn 2. Zwischen den Rollen 5, 6 ist auf der Materialbahn 2 ein Bügel 7 verschiebbar angeordnet. In der Einbauposition des Bedarfsitzes 1 ist der Bügel 7 mit Hilfe eines Beschlagelementes 8 an einem Karosserieboden 9 befestigt.
Die aus Metall bestehende Rollen 5, 6 weisen an jedem ihrer Längsenden jeweils ein Befestigungselement 10 in Form eines Verriegelungsbolzens auf. Die Befestigungselemente 10 greifen in der Einbauposition des Bedarfsitzes 1 nach 1 in jeweils ein zugeordnetes oberes oder unteres Aufnahmeelement 11a, 11b ein, das an der Sitzstruktur jeweils eines Fahrzeugsitzes 12, 13 befestigt ist. Die Aufnahmeelemente 11a, 11b sind an einander zugewandten Seitenflächen der Fahrzeugsitze 12, 13 angeordnet, wobei die oberen Aufnahmeelemente 11a im oberen Endbereich der Rückenlehnen der als Einzelsitze ausgebildeten Fahrzeugsitze 12, 13 und die unteren Aufnahmeelemente 11b am vorderen Endbereich der Sitzflächen der Fahrzeugsitze 12, 13 angeordnet sind.
Die Rolle 5 gemäß 2 ist mit einem Griff 14 ausgestattet, dessen Endbereiche über jeweils bügelförmige Elemente 14a, 14b sich überkreuzend jeweils mit einem der Befestigungselemente 10 verbunden sind. Die Befesti gungselemente 10 sind innerhalb der Rolle 5 von der Kraft jeweils einer Feder 15a, 15b beaufschlagt, wobei die Federkraft die rollenaußenseitigen Endbereiche der Befestigungselemente 10 nach außen treibt. Durch Zug an dem Griff 14 kann ein Benutzer eine gegen die Kraft der Federn 15a, 15b wirkende Zugkraft aufbringen und dadurch die beweglich in der Rolle 5 angeordneten Verriegelungsbolzen in Richtung auf das innere der Rolle 5 hinein ziehen. Hierdurch ist es möglich, die Befestigungselemente 10 außer Eingriff mit den Aufnahmeelementen 11a oder 11b zu bringen und auf diese Weise bei der Demontage des Bedarfsitzes die Rollen 5, 6 von den Aufnahmeelementen 11a, 11b zu lösen. Auch wenn in 2 lediglich die eine Rolle 5 dargestellt ist, so sind doch beide Rollen 5, 6 identisch aufgebaut.
In nicht dargestellter Weise können die Rollen 5, 6, wie von üblichen Rollos bekannt, mit einer innenseitig angeordneten weiteren Feder ausgestattet sein, die ein selbsttätiges Aufrollen der Materialbahn bewirkt, d. h. die für die Aufrollbewegung notwendige Kraft auf die Materialbahn ausübt.
Nach 3a sind zwei auf dem Karosserieboden 9 angeordnete Fahrzeugsitze 12, 13 als Einzelsitze ausgebildet, wobei zwischen den Fahrzeugsitzen 12, 13 und zur Fahrzeugaußenseite hin jeweils ein Zwischenraum ausgebildet ist, der nicht die für die Ausbildung des Bedarfsitzes notwendigen Breite aufweist. Zur Ausbildung des Bedarfsitzes werden die Fahrzeugsitze 12, 13 in Richtung der Pfeile 16, 17 auseinander geschoben. Hierzu sind im Karosserieboden 9 entsprechende Schienen vorgesehen. Der Bedarfsitz 1 befindet sich zu diesem Zeitpunkt noch in seiner zusammengerollten Form in einem unter dem Fahr zeugsitz 13 ausgebildeten Stau- oder Ablagefach. Nach dem Auseinanderschieben der Fahrzeugsitze 12, 13 zur Ausbildung eines der Länge der Rollen 5, 6 entsprechenden Zwischenraumes werden die Rollen 5, 6 unter dem Fahrzeugsitz 13 hervorgeholt und, wie aus 3b ersichtlich, mit ihren Befestigungselementen 10 in die oberen Aufnahmeelemente 11a und die unteren Aufnahmeelemente 11b eingehängt. Ebenso wird der Bügel 7 karosseriebodenseitig befestigt, so dass dann sich die dargestellte fertige Einbauposition des Bedarfsitzes 1 gemäß 3c ergibt.
In dem dargestellten Ausbildungsbeispiel ist der Bedarfsitz 1 als Mittelsitz einer zweiten Sitzreihe eines Pkw ausgebildet. Generell lässt sich die Bedarfsitzanordnung auf jede Sitzreihe eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Pkw, übertragen. Die beiden Fahrzeugsitze 12, 13 bilden äußere Sitzplätze einer solchen Sitzreihe und haben freistehende Lehnen. Darüber hinaus sind die Fahrzeugsitze 12, 13 in der Fahrzeugbreite über Schienen verstellbar. Es können selbstverständlich auch Verstellmöglichkeiten in Fahrzeuglängsrichtung vorgesehen sein. An der Innenseite der Sitzpolster und der Rückenlehnen der Fahrzeugsitze 12, 13 befinden sich die jeweiligen Aufnahmevorrichtungen, die die in Form von Sicherungs- und Verriegelungsbolzen ausgebildeten Befestigungselemente 10 der Rollen 5, 6 einklinkend und fixierend aufnehmen.
Der ohne den Bedarfsitz 1 zwischen den Fahrzeugsitzen 12, 13 vorhandene Zwischenraum kann zur Ablage von Gegenständen genutzt werden oder als Durchlade zum Kofferraum dienen. Auch kann zwischen den Fahrzeugsitzen 12, 13 ein Staufach zur Ablage von Gegenständen vorgesehen sein. Die Fahrzeugsitze 12, 13 bieten aufgrund ihrer nach innen verschobenen Position zu den außenseitigen Fahrzeugtüren einen gegenüber einer dreisitzigen Sitzreihe vergrößerten Raum, der den Passagieren auf diesen äußeren Fahrzeugsitzen 12, 13 zusätzliche Ellenbogenfreiheit und Kopffreiheit zur C-Säule bereitstellt.
Da die Rollen 5, 6 des Bedarfsitzes 1 identisch ausgebildet sind, können die Rollen 5, 6 beliebig zwischen den Fahrzeugsitzen 12, 13 positioniert und in den Aufnahmeelementen 11a, 11b verriegelt werden. Da darüber hinaus der im Übergang zwischen Sitzfläche und Rückenlehne bei dem Bedarfsitz 1 ausbildende Bügel 7 frei verschieblich an der Materialbahn 2 angeordnet ist, ermöglicht auch dies die freie Anordnung der Rollen 5, 6, da auf die unterschiedliche Längenausbildung von Rückenlehne und Sitzfläche keine Rücksicht genommen werden muss, vielmehr sich der Bedarfsitz 1 den jeweiligen Verhältnissen anpasst. Die Montageschritte umfassen in ihrer Abfolge zunächst das Einhängen einer der Rollen 5, 6 in den oberen oder unteren Aufnahmeelementen 11a, 11b, gefolgt von der Befestigung des Bügels 7 an dem karosseriebodenseitigen Beschlagelement 8 und die anschließende Befestigung der zweiten Rolle 5, 6 an den verbleibenden Aufnahmeelementen 11a, 11b.

1: Bedarfsitz
2: Materialbahn
3: Längsende
4: Längsende
5: Rolle
6: Rolle
7: Bügel
8: Beschlagelement
9: Karosserieboden
10: Befestigungselement
11a: Aufnahmeelement
11b: Aufnahmeelement
12: Fahrzeugsitz
13: Fahrzeugsitz
14: Griff v. 5
14a: Element
14b: Element
15a: Feder
15b: Feder
16: Pfeil
17: Pfeil

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 3102881 A1 [0003]
- DE 1685303 U [0004]

Claims

Bedarfsitz, der eine nach Art eines Rollo aus- und einrollbare Materialbahn (2) aus einem reißfesten, flexiblen Material aufweist, die zwischen zwei beabstandeten Fahrzeugsitzen (12, 13) einer Sitzreihe den Bedarfsitz (1) ausbildend an beiden Fahrzeugsitzen (12, 13) befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (2) an jedem ihrer gegenüberliegenden Längsenden (3, 4) aufrollbar an einer Rolle (5, 6) befestigt ist und beide Rollen (5, 6) an jedem ihrer Längsenden ein Befestigungselement (10) aufweisen, das zur Ausbildung des Bedarfsitzes (1) an jeweils einem der Fahrzeugsitze (12, 13) befestigbar ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungselemente (10) zur Ausbildung des Bedarfsitzes (1) mit jeweils einem an jeweils einer Seite der Fahrzeugsitze (12, 13) angeordneten Aufnahmeelement (11a, 11b) zusammenwirken.
Bedarfsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Aufnahmeelement (11a) seitlich der Rückenlehne und ein Aufnahmeelement (11b) seitlich der Sitzfläche an einem Fahrzeugsitz (12, 13) angeordnet ist.
Bedarfsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden Rollen (5, 6) ein in der Einbauposition des Bedarfsitzes (1) die Kehle im Übergang von der Sitzfläche zur Rückenlehne des Bedarfsitzes (1) ausbildender Bügel (7), insbesondere an der Materialbahn (2) verschiebbar, angeordnet ist.
Bedarfsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (7) zur Ausbildung des Bedarfsitzes (1) an oder nahe dem Karosserieboden (9) angeordnet ist.
Bedarfsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Rollen (5, 6) nach Art einer Rollorolle mit einer Feder ausgestattet ist, die auf die Materialbahn (2) eine Aufrollkraft ausübt.
Bedarfsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeelemente (11a, 11b) in die Sitzstruktur der Fahrzeugsitze (12, 13) integriert und/oder verankert sind.
Bedarfsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (10) ein Verriegelungsbolzen ist.
Bedarfsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (5, 6) Metallrollen sind.
Bedarfsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsenden (3, 4) der Materialbahn (2) durch Umnähen an der jeweils zugeordneten Rolle (5, 6) befestigt sind.
Bedarfsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedarfsitz (1) bei Nichtgebrauch in einer Ablage vor oder unter einem Fahrzeugsitz (12, 13) verstaubar ist.
Bedarfsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass beide Rollen (5, 6) abmessungsgleich ausgebildet sind.
Bedarfsitzanordnung, umfassend zwei beabstandet zueinander angeordnete Fahrzeugsitze (12, 13) einer Sitzreihe eines Kraftfahrzeugs und einen zwischen diesen angeordneten Bedarfsitz (1) aus einer nach Art eines Rollo ausrollbaren Materialbahn (2), die zwischen den Fahrzeugsitzen (12, 13) lösbar befestigt ist und in dieser Einbauposition einen Sitzbereich mit Rückenlehne ausbildet, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugsitze (12, 13) auseinanderfahrbar angeordnet sind und die Materialbahn (2) mit jedem ihrer Längsenden (3, 4) an jeweils einer Rolle (5, 6) aufrollbar angeordnet ist, wobei die Rollen (5, 6) jeweils Befestigungselemente (10) aufweisen, die mit an den Fahrzeugsitzen (12, 13) ausgebildeten Aufnahmeelementen (11a, 11b) lösbar in Eingriff stehen.
Bedarfsitzanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugsitze (12, 13) in Fahrzeugquerrichtung auseinanderfahrbare Einzelsitze sind.
Bedarfsitzanordnung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Bedarfsitz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 aufweist.