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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit Gepäckraumerweiterung nach Anspruch 1.
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Es ist bekannt, dass das Kofferraumvolumen in kleinen bis mittelgroßen Kraftfahrzeugen, insbesondere PKW (Sub B-, B-, C-Klasse) sowie in klassischen Stufenheck-Limousinen und Coupes (CD-, D-Klasse) oft begrenzt ist. Zur Lösung dieses Problems bieten die meisten aktuellen Fahrzeuge die Möglichkeit, die Ladekapazität durch Umklappen der Rücksitzstruktur zu erhöhen. Dies ermöglicht es, die Rücksitzbank oder Teile der Rücksitzbank (wenn die Struktur in mindestens zwei klappbare Strukturen unterteilt ist) als Gepäckraumerweiterung zu verwenden, sobald sie umgeklappt oder umgelegt wurden.
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Bei der Beförderung von zwei Passagieren einschließlich Gepäck kann jedoch die Nutzung nur einer Seite eines solchen verlängerten Kofferraums für die Insassen zu unangenehmen Situationen führen, da es nun keine Barriere mehr gibt, die das Gepäck bei hartem Bremsen, in Kurven oder bei einem Crash-Szenario, insbesondere seitlich hält.
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DE10033019C1 beschreibt eine Abdeckung eines sich seitlich an einen Fahrzeugsitz anschließenden Zwischenraums. Diese Abdeckung ist auf beiden Seiten des Zwischenraums befestigt und ist an einer Seite des Zwischenraums längsverlagerbar geführt. Dadurch wird eine ungewollte Faltenbildung der Abdeckung weitgehend verhindert, was den Verschleiß reduziert und die Qualität der Abdeckung verbessert.
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DE19941008A1 offenbart, um eine Laderaumabdeckung in einem Kraftfahrzeug auch dann benutzen zu können, wenn der Sitzbereich einer Rücksitzbank zwecks Ladeflächenvergrößerung mit seinem hinteren Ende hochgeschwenkt ist, sind an diesem Ende Befestigungsmittel für die Laderaumabdeckung vorgesehen.
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DE102005040210A1 zeigt eine Schutzvorrichtung für einen Fahrzeugsitz mit einer Rolle und einem von der Rolle abziehbaren textilen Flächenelement, das eine Breite von wenigstens 25% der Breite einer Sitzfläche und/oder einer Sitzlehne des Fahrzeugsitzes aufweist. Das textile Flächenelement zum Sichern von losen Gegenständen kann im Bereich des Sitzes bei einem Fahrzeugaufprall wenigstens abschnittsweise über den Fahrzeugsitz gespannt werden und es sind Mittel eines weiteren Auszugs des textilen Flächenelements im Falle eines Fahrzeugaufpralls vorgesehen. Die Verwendung z. B. für Beifahrersitze von Kraftfahrzeugen ist erwähnt.
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Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine vereinfachte Alternative zur Gepäckraumerweiterung bereitzustellen, die trotz dessen eine Sicherung des Gepäcks erlaubt.
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Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene Kraftfahrzeug gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung.
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Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass wenn die Rückseite der Rückenlehne und/oder die Unterseite der Sitzfläche ausgestaltet sind um etwa vertikal ausgerichtete, seitlich angeordnete textile Flächenelemente zur Ladegutsicherung bereitzustellen, es möglich ist, den Gepäckraum durch Umklappen einer teilbaren Rückenlehne des Rücksitzes zu erweitern und/oder durch Hochklappen der Sitzfläche in Fahrtrichtung eine Transportmöglichkeit zu schaffen und die Ladung darin am seitlichen Herausrutschen zu hindern. Somit kann ein Passagier den freien Platz daneben ohne Einschränkungen verwenden.
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In einer Variante weist die Unterseite der Sitzfläche integrierte Spender des textilen Flächenelementes auf und das jeweilige textile Flächenelement ist an der Rückenlehne oder deren Rückseite oder der Sitzflächenbasis angeschlagen oder anschlagbar.
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In einer weiteren Variante weist die Rückseite der Rückenlehne integrierte Spender des textilen Flächenelementes auf und das jeweilige textile Flächenelement ist an der Unterseite der Sitzfläche angeschlagen oder anschlagbar.
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In einer weiteren Variante weisen die Seiten der Sitzfläche integrierte Spender des textilen Flächenelementes auf und das jeweilige textile Flächenelement ist an Seitenwänden der durch Umlegen der Rückenlehne erzeugten Öffnung angeschlagen oder anschlagbar.
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In einer weiteren Variante weisen die Seiten der Sitzfläche integrierte Spender des textilen Flächenelementes auf und das jeweilige textile Flächenelement ist an Seitenwänden der Rückenlehne neben der erzeugten Öffnung angeschlagen oder anschlagbar.
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In einer weiteren Variante weisen Seitenwände der Rückenlehne neben der erzeugten Öffnung integrierte Spender des textilen Flächenelementes auf und das jeweilige textile Flächenelement ist an die Seiten der Sitzfläche angeschlagen oder anschlagbar.
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In einer weiteren Variante weisen Seitenwände der Rückenlehne neben der erzeugten Öffnung integrierte Spender des textilen Flächenelementes auf und das jeweilige textile Flächenelement ist an Seiten und/oder Unterseite der Sitzfläche angeschlagen oder anschlagbar.
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Zusätzlich kann ein zusätzliches weiteres textiles Flächenelement oberhalb der durch die umgelegte Rückenlehne erzeugten Erweiterung des Gepäckraums verspannt sein, um eine Ladung auch vor Verrutschen nach oben oder Herausfliegen zu schützen.
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In allen Varianten kann das jeweilige textile Flächenelement automatisch beim Umlegen und/oder Hochklappen oder manuell ausfahrbar ausgestaltet sein.
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Mit anderen Worten, die Erfindung stellt netzartige seitliche Flächenelemente (wie z.B. ein Fangzaun) bereit, die die Ladung am Herausrutschen hindern, wobei die Flächenelemente beim Umlegen und/oder Umklappen in eine Betriebsstellung gebracht werden. Dabei kann das jeweilige Flächenelement automatisch, z.B. nach Art eines Rollos, beim Umlegen und/oder Umklappen ausgezogen werden, wenn es z.B. sowohl an der Rückenlehne als auch an der Sitzfläche (fest) verbunden ist. Auch kann durch Hochklappen der Sitzfläche in Fahrtrichtung eine analoge Transportmöglichkeit geschaffen werden.
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Alternativ kann das jeweilige Flächenelement auch manuell ausgezogen und am jeweiligen Gegenelement manuell fixiert werden. Auch eine motorische also angetriebene Variante ist denkbar.
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Dabei sind die Flächenelemente vorzugsweise rolloartig aufgerollt oder mehrfach gefaltet in Ausnehmungen oder Vorrichtungen vorgehalten bzw. in Spendern aufgenommen. Dies beinhaltet auch, dass das textile Flächenelement zwischen Sitzfläche und Fahrzeugboden (chaotisch gefaltet) vorliegt. Damit beim Zurückfalten bzw. Zurückklappen sich die Seitengitter automatisch wieder einziehen, können diese in den Spendern federbelastet befestigt sein.
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Weitere Details der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung, in der zeigen
- 1 eine schematische perspektivische Ansicht des Bereichs einer Rücksitzbank eines PKW nach einer ersten Variante;
- 2 eine schematische perspektivische Ansicht des Bereichs einer Rücksitzbank eines PKW nach einer zweiten Variante;
- 3 eine schematische perspektivische Ansicht des Bereichs einer Rücksitzbank eines PKW nach einer dritten Variante;
- 4 eine schematische perspektivische Ansicht des Bereichs einer Rücksitzbank eines PKW nach einer vierten Variante;
- 5 eine schematische perspektivische Ansicht des Bereichs einer Rücksitzbank eines PKW nach einer fünften Variante und
- 6 eine schematische perspektivische Ansicht des Bereichs einer Rücksitzbank eines PKW nach einer zusätzlichen Ausgestaltung;
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In 1 ist die perspektivische Ansicht des Rücksitzbankbereiches 1 eines Personenkraftwagens gezeigt. In der dargestellten Variante ist die Sitzfläche 2 nach oben bzw. vorne in Fahrtrichtung hochgeklappt und die teilbare Rückenlehne 3 nach vorne umgelegt den dahinterliegenden Gepäckraum 4 mittels einer Öffnung 5 zu erweitern.
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Beim Umlegen des Teils 3A der Rückenlehne 3 entsteht so eine flache Erweiterung des Gepäcksraums 4.
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Seitlich neben dem Teil 3A sind jeweils textile Seitengitter 6 angeordnet, die die so entstandene Erweiterung seitlich begrenzen, um ein Herausfallen oder Herausrutschen zur Seite hin von Ladegut zu verhindern.
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Im vorliegenden Fall sind dazu die Seitengitter 6 als rolloartige Vorrichtungen ausgestaltet die in den seitlichen Bereichen des unteren Teils der Sitzfläche 2 integriert sind und manuell ausgezogen werden können, um an einer entsprechenden Halterung 7 im Bereich der Schwenkachse 8 der Rückenlehne 3 bzw. des Teils 3A fixiert zu werden. Vorliegend sind dabei die Seitengitter 6 derart in der Höhe kleiner werdend ausgestaltet, dass ihre Höhe von der Sitzfläche 2 zu Halterung 7 hin abnimmt.
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Von der Variante nach 1 unterscheidet sich die in 2 dargestellte Variante dadurch, dass die Seitengitter 6 nunmehr beim Hochklappen der Sitzfläche 2 automatisch ausgezogen werden, da sie an der Sitzflächenbasis 9 als entsprechende Halterung 7 fest fixiert sind. Diesem Fall muss die Rückenlehne gar nicht umgelegt werden, sondern eine gesicherte Transportmöglichkeit wird bereits beim Hochklappen geschaffen.
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Von der Variante nach 1 unterscheidet sich die in 3 dargestellte Variante dadurch, dass die Seitengitter 6 nunmehr an Seitenwänden 10 der Rückenlehne neben der erzeugten Öffnung 5 manuell angeschlagen werden. Die Halterungen 7 sind nunmehr also im Bereich der Öffnung 5 angeordnet. Daher sind auch die Seitengitter 6 leicht trapezförmig ausgestaltet.
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In der in 4 gezeigten Variante wird das Teil 3A der Rückenlehne 3 umgeklappt und dabei automatisch die Seitengitter 6 ausgezogen. Die Sitzfläche 2 wird in diesem Fall nicht benötigt.
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Dabei ist es wahlweise möglich, was beides angedeutet ist, dass die Seitengitter 6 entweder in der umgeklappten Rücksitzstruktur rolloartig aufgenommen sind oder alternativ in dem Bereich der Öffnung der Rückenlehne 3. Das jeweilige andere Ende ist dann an dem anderen Element (Rückenlehne oder Öffnungsseite) fixiert oder manuell einzuhängen bzw. fixieren. Auch beide Varianten können an unterschiedlichen Seiten gleichzeitig verwendet werden.
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Die in 5 dargestellte Variante kombiniert die Variante aus 1 und 4.
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Es sind gleichzeitig der Sitzfläche 2 integrierte colorartige Vorrichtungen zum Ausziehen der Seitengitter 6 vorgesehen und auch wie bei der Variante nach 4 sind die Seitengitter 6 in der umgeklappten Rücksitzstruktur rolloartig aufgenommen sind und auch in dem Bereich der Öffnung der Rückenlehne 3.
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Somit ergibt sich quasi eine Doppelverspannung von links nach rechts und von rechts nach links und somit ein besonders guter Schutz für schwere Ladegüter, wenn sich der Benutzer entscheidet in der Sitzfläche 2 manuell ausziehbare Seitengitter 6 zusätzlich zu den automatisch ausziehbare Seitengittern 6 der ungeklärten Rücksitzstruktur bzw. Teil 3A zu betätigen.
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In 6 ist die Verwendung eines zusätzlichen ausziehbaren Flächenelementes 11 gezeigt, welches oberhalb des ungeklärten Rücksitzteils 3A ein Ladegut gegen vertikales Verlagern sichert. Dazu kann das Flächenelement 11 analog zu den netzartigen Seitengittern 6 ausgebildet sein und in einer rolloartigen Vorrichtung in der durch Hochklappen der Sitzfläche 2 freiwerdenden Hinterkante 12 aufgenommen sein. Es könnte dann manuell oder automatisch ausgezogen werden und dazu mit dem ausziehbaren Ende im Bereich der Hutablage oder der oberen Wand der Öffnung 5 angeordnet werden.
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Zeile alternativ könnte auch das Flächenelement 11 im Bereich der Hutablage, ähnlich einer Laderaumabdeckung, ausziehbar gelagert werden und nach vorne gezogen an der entsprechenden Hinterkante zwölf 12 werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10033019 C1 [0004]
- DE 19941008 A1 [0005]
- DE 102005040210 A1 [0006]