DE10226299B4 - Kissen zur lokalen Wärme- oder Kältebehandlung - Google Patents
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Abstract
Kissen
zur lokalen Wärme-
oder Kältetherapie,
bestehend aus einer Hülle
(H), die eine Füllung (F)
aus einer Moor-Wasser-Suspension umschließt, dadurch gekennzeichnet,
dass der Moor-Wasser-Suspension ein Festkörpergranulat aus einem Gestein
vulkanischen Ursprungs beigemischt ist, welches eine Korngröße von 2,5
mm nicht überschreitet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Kissen zur lokalen Wärme- oder Kältebehandlung, nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches. Diese Kissen unterstützen im Rahmen der Wärmetherapie erfolgreich unter anderem die Behandlung von Verspannungen, Rückenschmerzen, Ischias, Hexenschuss, Ohrenschmerzen sowie rheumatische Beschwerden und Regelbeschwerden. Die Kältetherapie unterstützt den Heilungsprozess unter anderem bei Frakturen, Prellungen und Quetschungen.
- Die bisher eingesetzten Kissen bestehen meistens aus einer Umhüllung, welche eine wärmespeichernde Füllung umschließt. Diese Füllungen sind meist Torf, Moor, oder ein chemisch hergestelltes Gel, wobei diese als Wärme- oder Kälte- träger fungierenden Füllstoffe sich innerhalb kurzer Zeit an die Umgebungstemperatur angleichen.
- Das Moor hat dabei eine Wärmeeindringzahl, die ähnlich der des menschlichen Körpers ist, wodurch es z. B. auch bei einer relativ hohen Temperatur nicht heiß erscheint.
- Aus
DE 196 39 312 A1 ist eine Kompresse/Kissen zur Wärmetherapie bekannt, welche zur Wärmespeicherung temperierbare und wärmespeichernde organische Materialien, wie Kirschkerne oder Hirseschalen einsetzt. Zur Reduktion des Wärmeabflusses befindet sich hierbei eine wärmedämmende Schicht auf der Körper abgewandten Seite. Nachteilig ist hierbei, dass die Wärmeträger bei Feuchtigkeitskontakt aufquellen und/oder verderben können, womit sie ihre wärmespeichernde Wirkung verlieren. Ein weitere Nachteil besteht darin, dass selbst bei vollständiger Funktionsfähigkeit der Wärmeträger nur eine kurze Behandlungsdauer bei optimaler Behandlungstemperatur möglich ist, da ein Angleichen der Kompressen/Kissentemperatur an die Außentemperatur erfolgt. Weiterhin sind die Kissen bisher nur in heißem Wasser oder in der Mikrowelle erwärmbar und im Kühlschrank oder im Gefrierfach abkühlbar. Bei einer Kältetherapie wird die Füllung durch die niedrige Temperatur starr, wodurch eine ungenügende Anschmiegbarkeit zu verzeichnen ist. - In
DE 30 32 884 C2 wird ein Packungskissen für die Thermotherapie beschrieben, das aus einer aus flexibler Folie bestehenden Packungshülle und einer wärme- bzw. kältespeichernden Flüssigkeit als Packungsfüllung besteht, wobei zusätzlich als Einlagematerial Schaumstoffkörper (Polystyrol) Verwendung finden. Das als lose Schüttung von geschlossenporigen Schaumstoffkörpern ausgeführte Einlagematerial saugt sich zwar nicht mit Flüssigkeit voll, aber eine optimale Behandlungstemperatur ist hier ebenfalls nur eine kurze Zeit vorhanden. - Eine fast unbegrenzte Behandlungsdauer ist dagegen mit der in
DE 693 27 584 T2 offenbarten elektrischen Heizvorrichtung möglich. Allerdings zeigt diese aus unterschiedlichen Schichten bestehende Vorrichtung einen relativ komplizierten Aufbau. - Einen Wärmeträger für Kompressen, Bandagen, Wickel, Auflagen u. ä. beschreibt die
DE 297 09 587 U1 . Dieser Wärmeträger weist eine Hülle aus natürlichem, chemisch naturbelassenem Material und eine Füllung, bestehend aus einer Mischung von Steinsalz und Getreidekornschalen und/oder Getreidespelzen, eingebettet in ein Vlies aus Torf und Wolle. Damit ist ein mit einfachen Mitteln herstellbarer Wärmeträger offenbart, der aber auch die weiter oben beschriebenen Nachteile der als Füllmaterial verwendeten organischen Materialien aufweist. Nachteilig ist weiterhin die umständliche Erwärmung des Wärmeträgers auf die gewünschte Behandlungstemperatur. - Aufgabe der Erfindung ist es ein Kissen zur Wärme- oder Kältetherapie zu entwickeln, welches einfach auf die gewünschte Temperatur bringbar ist und auch bei niedrigen Temperaturen eine gute Anschmiegbarkeit besitzt.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des ersten Patentanspruchs gelöst. Das Kissen zur lokalen Wärme- oder Kältetherapie besteht aus einer Hülle, die eine Füllung aus einer Moor-Wasser-Suspension umschließt. Erfindungsgemäß ist der Moor-Wasser-Suspension ein Festkörpergranulat aus einem Gestein vulkanischen Ursprungs beigemischt, welches eine Korngröße von 2,5 mm nicht überschreitet.
- Durch die geringe Korngröße des beigemischten Materials wird zum einen eine möglichst konstante und großflächige Wärmeabgabe gewährleistet und zum anderen werden keine unerwünschten Druckeffekte erzielt. Durch die Beimengung des Granulats bleibt die Moor/Wasser-Suspension auch bei niedrigen Temperaturen flexibel und das Kissen legt sich somit besser an die entsprechenden Körperpartien an.
- Um eine einfache Erwärmung oder Abkühlung des Kissens über eine beliebig lange Zeit zu gewährleisten, ist ein Heizelement und/oder ein Kühlelement in das Kissen integriert. Dieses Temperaturelement kann einerseits zum Heizen und andererseits zum Kühlen der Kompresse dienen. Das Heizelement/Kühlelement ist bevorzugt elektrisch ausgeführt und kann mit einer einstellbaren Versorgungsspannung von 12V/110V/220V betrieben werden. Das Heizelement/Kühlelement selbst kann von der Außenhülle umschlossen sein oder sich in der Außenhülle befinden. Es ist auch möglich, das Heizelement/Kühlelement in der Füllung anzuordnen. Das Heizelement/Kühlelement ist vorzugsweise so ausgeführt, dass eine festgelegte Temperatur der Füllung nicht überschritten (z. B. max. 60°C bei Wärmebehandlung) bzw. unterschritten (z. B. min. 0°C bei Kältebehandlung) werden kann. Hierdurch ergibt sich, dass bei äußerer Energiezufuhr zur Wärmebehandlung/Kältebehandlung das Kissen ohne viel Aufwand beliebig lange auf einer konstanten Temperatur größer/Kleiner Raumtemperatur gehalten werden kann, wobei es möglich ist mittels der zugeführten Energiemenge, die Temperatur des Kissens zu steuern oder zu regeln. Die Steuereinheit, welche lösbar mit dem Kissen verbunden sein kann oder auch in das Kissen integrierbar ist, kann hierbei als Widerstandschaltung oder Potentiometer ausgeführt sein. In dem Kissen ist dabei ein Temperaturfühler zur Steuerung/Regelung angeordnet.
- Das Granulat gewährleistet dabei auch bei starker Abkühlung für eine Kältetherapie eine gute Anschmiegbarkeit des Kissens an den Körper.
- Der Einsatz des Heizelements/Kühlelements ermöglicht eine einfache und elegante Vorwärmung/Abkühlung auf die gewünschte Temperatur. Es ist z. B. möglich, mittels Ladegerät über den Zigarettenanzünder eines Fahrzeuges auf der Fahrt zum Patienten das Kissen auf die gewünschte Temperatur zu erwärmen oder abzukühlen.
- Die Temperatursteuerung gewährleistet eine gleichbleibende Temperatur entsprechend eines vorgegebenen Wertes bzw. verhindert eine zu starke Erwärmung. Es ist auch möglich, ähnlich wie bei einer Heizdecke, verschiedene Temperaturstufen vorzusehen, zwischen welchen gewählt werden kann.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 : Kissen in der Draufsicht, -
2 : Schnitt A-A gem.1 durch die Mittelebene des Kissens mit in der Füllung befindlichem Heizelement, -
3 : Kissen in der Draufsicht mit angedeuteten Durchbrüchen im Heizelement He. -
1 zeigt das Kissen in der Draufsicht mit den Drähten D1, D2 zur Spannungsversorgung und dem Widerstandsschalter W.2 zeigt einen Schnitt A-A gem.1 durch die Mittelebene des Kissens, bestehend aus der umgebenden Hülle H, der Lasche L, der Füllung F und dem Heizelement He, welches mattenförmig ausgeführt ist. Die Füllung F ist von einer Schweißnaht N eingeschlossen. -
3 zeigt das Kissen in der Draufsicht mit angedeuteten Durchbrüchen B für den Durchtritt der Moor/Wasser-Suspension. Die Wirkungsweise ist die Folgende:
Um eine Kältetherapie durchzuführen, wird das Kissen vor Behandlungsbeginn in den Kühlschrank oder das Gefrierfach gelegt und auf eine Temperatur unter Raumtemperatur abgekühlt. Hierbei bleibt das Kissen, und somit die Füllung F, bedingt durch das beigemischte Granulat, immer flexibel. Somit lässt sich nach direkter Entnahme aus dem Gefrierfach das Kissen an der zu behandelnde Stelle an den Körper anschmiegend anlegen. Vorteilhaft ist ebenfalls, dass durch die maximale Korngröße von 2.5 mm des Granulats keine unangenehme Druckbelastung durch die Wärme- und/oder Kälte- träger empfunden wird. - Des weiteren ist es möglich zu Gunsten einer längeren Therapiedauer auf der körperabgewandten Seite eine Kälteisolierung anzubringen (nicht dargestellt). Für den Fall einer Wärmetherapie kann das Kissen im heißen Wasser, mittels Mikrowelle oder Backofen auf die Behandlungstemperatur aufgeheizt werden.
- Es ist jedoch auch möglich, die Behandlungstemperatur mittels des integrierten elektrischen Heizelements He (oder eines Kühlelements) einzustellen (
2 ). Das Heizelement ist dabei so ausgeführt, dass eine maximale, für den Patienten nicht schädigende Temperatur des Kissens, nicht überschritten werden kann. Das Heizelement selbst wird über die Stromzuführung D1/D2 (1 ,3 ) mit Strom versorgt, wobei 12 V Gleichspannung, wie sie in jedem Pkw (Zigarettenanzünder) zur Verfügung steht, ausreichend ist. Es ist jedoch auch möglich, 110 Volt oder 220 Volt zur Stromversorgung einzusetzen und z. B. einen entsprechenden Wahlschalter vorzusehen. Des weiteren ist eine Widerstandsschaltung W (1 ,3 ), welche auch als Potentiometer ausgeführt sein kann, zwischen dem Heizelement He und der Spannungsquelle angebracht. Hiermit ist es möglich, durch das Zuschalten bestimmter Widerstände den Stromfluss zum Heizelement zu steuern, wodurch verschiedene Temperaturen des Kissens einstellbar sind. Soll die Aufheizung nicht mit dem Heizelement erfolgen, so kann die Steuereinheit abgenommen werden, um Beschädigungen durch Wärmeeinfluss (Backofen) zu vermeiden. Um eine externe Erwärmung zu erleichtern, ist an dem Kissen eine Lasche L entlang einer Längskante (2 ) angebracht. Hiermit ist es möglich einen Stab durch die Lasche zu schieben, um somit das Kissen in einen Topf mit warmen Wasser zu hängen bzw. daraus zu entnehmen. - Die in
3 angedeuteten Durchbrüche B in dem Heizelement He ermöglichen den Durchtritt der Moor/Wasser-Suspension und damit eine gleichmäßige Vermischung derselben innerhalb der Hülle H. - Kabel und Stecker sind abnehmbar am Kissen angebracht, um die Behandlung des Patienten nicht störend zu beeinflussen.
- Anstelle des vorgenannten Ausführungsbeispiels ist es analog möglich, das Kissen mittels eines elektrisch betreibbaren Kühlelements auf eine Temperatur unter Raumtemperatur abzukühlen.
Claims (13)
- Kissen zur lokalen Wärme- oder Kältetherapie, bestehend aus einer Hülle (H), die eine Füllung (F) aus einer Moor-Wasser-Suspension umschließt, dadurch gekennzeichnet, dass der Moor-Wasser-Suspension ein Festkörpergranulat aus einem Gestein vulkanischen Ursprungs beigemischt ist, welches eine Korngröße von 2,5 mm nicht überschreitet.
- Kissen zur lokalen Wärme- oder Kältetherapie, bestehend aus einer Hülle (H), die eine Füllung (F) aus einer. Moor-Wasser-Suspension umschließt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Heizelement (He) und/oder Kühlelement integriert ist.
- Kissen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement/Kühlelement (He) elektrisch ausgeführt ist.
- Kissen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement/Kühlelement (He) mit einer veränderbaren Versorgungsspannung von 12V/110V/220V/ betreibbar ist.
- Kissen nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement/Kühlelement (He) von der Hülle (H) umschlossen wird und/oder in die Hülle (H) integriert ist.
- Kissen nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement/Kühlelement (He) mattenartig ausgeführt ist.
- Kissen nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Heizelement/Kühlelement (He) innerhalb der Füllung (F) befindet, und dass eine Stromzuführung flüssigkeitsdicht durch die Hülle (H) zum Heizelement/Kühlelement (He) führt.
- Kissen nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (He) so ausgeführt ist, dass eine festgelegte Temperatur der Füllung (F) nicht überschreitbar ist.
- Kissen nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Heizelement (He) die Temperatur des Kissens beliebig lange auf eine konstante Temperatur größer Raumtemperatur einstellbar ist.
- Kissen nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlelement so ausgeführt ist, dass eine festgelegte Temperatur der Füllung (F) nicht unterschreitbar und/oder überschreitbar ist.
- Kissen nach einem der Ansprüche 2 bis 7 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Kühlelement die Temperatur des Kissens unter Raumtemperatur bis 0°C einstellbar ist.
- Kissen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich am Kissen eine Lasche (L) befindet.
- Kissen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lasche (L) entlang einer Seitenkante des Kissens erstreckt.
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DE2002126299 DE10226299B4 (de) | 2002-06-10 | 2002-06-10 | Kissen zur lokalen Wärme- oder Kältebehandlung |
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Publications (2)
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---|---|
DE10226299A1 DE10226299A1 (de) | 2003-12-24 |
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---|---|---|---|
DE2002126299 Expired - Lifetime DE10226299B4 (de) | 2002-06-10 | 2002-06-10 | Kissen zur lokalen Wärme- oder Kältebehandlung |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
2002
- 2002-06-10 DE DE2002126299 patent/DE10226299B4/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE10226299A1 (de) | 2003-12-24 |
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