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Die Erfindung betrifft eine heizbare Matratze, insbesondere eine heizbare Matratze zur Verwendung in einem Lastkraftwagen. Die Matratze kann aber auch im häuslichen Gebrauch oder in Hotels, Pensionen sowie in Krankenhäusern oder in Pflege- und Altersheimen zum Einsatz kommen.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits heizbare Matratzen bekannt, die vor allem zu kälteren Jahreszeiten einen verbesserten Komfort bereitstellen, da das Bett, respektive die Matratze, auf bis zu 35°C vorgeheizt werden kann. Die vorbereitete Erwärmung des Bettes bietet die Möglichkeit, dass einer Person auch bei ausgekühltem Körper relativ schnell ein physiologisch optimales Mikroklima in der Betthöhle bereitgestellt werden kann. Das heißt, Temperatur und Luftfeuchtigkeit unter der Bettdecke werden optimiert. Dies ist die Grundvoraussetzung für einen erholsamen Schlaf, da die physikalischen Umgebungsbedingungen die allgemeine Schlafqualität und das individuelle Wohlbefinden wesentlich beeinflussen. Durch die heute schon bekannten beheizbaren Matratzen sollen die Schlafbedingungen am Schlafplatz derart verbessert werden, dass der energetische Aufwand, den der menschliche Körper erbringen muss, um die physiologisch optimale Körpertemperatur durch körpereigene Regulationsvorgänge herbeizuführen und aufrecht zu erhalten, minimiert werden kann.
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Ferner ist aus dem Stand der Technik eine milbenfreie Allergikermatratze bekannt, die auf hohe Temperaturen aufheizbar ist, um Haustaubmilben abzutöten. Dabei kann beispielsweise durch Aufheizen des gesamten Matratzenkerns mehrmals pro Woche auf über 50°C für die Dauer von einer Stunde das Abtöten der bereits vorhandenen Hausstaubmilben erreicht werden. Ferner wird durch den Aufheizvorgang auch erreicht, dass die hydrothermalen Lebensbedingungen, die für die Ansiedlung von Hausstaubmilben andernfalls nötig sind, in der Matratze erst gar nicht zu Stande kommen. Dadurch wird das Auftreten von Milbenkot innerhalb und auf der Matratze sicher verhindert, so dass keine allergene Wirkung beim Hausstaubmilben-Allergiker ausgelöst wird.
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Ferner sind Matratzen bekannt, die besondere ergonomische Ausstattungs- und Nutzungsmerkmale aufweisen. Derartige Matratzen können sich an unterschiedliche Körperkonturen anpassen und das individuelle Gewicht und die Körpergröße des Benutzers berücksichtigen. Solche Matratzen sind nicht nur für die Verwendung im häuslichen Bereich, sondern auch für die Verwendung in LKWs bekannt, da gerade Lastkraftwagenfahrer eine im Wesentlichen sitzende Tätigkeit ausüben, die bis zu 3.000 Stunden pro Jahr betragen kann, so dass die Kombination von Be- und Entladeaufgaben zu jeder Jahreszeit und bei allen denkbaren Witterungen große körperliche Belastungen, insbesondere für den Rücken, mit sich bringt.
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Es gibt daher auch bereits Matratzen für die Verwendung im Lastkraftwagen, die sich unterschiedlichen Körperkonturen anpassen und durch ein auf zwei Ebenen funktionierendes Federungsprinzip für individuell anpassbare Unterstützung und Entlastung einzelner Zonen gerade im Oberarm- und Schulterbereich sorgen. Die im Lastkraftwagen realisierbaren Matratzenmaße von 200 × 80 cm mit der Gestaltung durch Federbrücken erlauben, dass natürliche Bewegungsabläufe auch in der Nacht und der nächtliche Körperstoffwechsel wie Atmung, Durchblutung und die Diffusion in den Bandscheibenräumen unterstützt werden.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ergibt sich die Aufgabe, eine Matratze insbesondere zum Einsatz in Lastkraftwagen zu schaffen, die weiter verbesserte Klima- und Hygieneeigenschaften aufweist und die zugleich ermöglicht, der Ansiedelung von Hausstaubmilben entgegen zu wirken.
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Diese Aufgabe wird mit der Matratze mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Eine erste Ausführungsform bezieht sich auf eine heizbare Matratze, die insbesondere auch dazu geeignet ist, im Bett eines Kraftfahrzeugs angeordnet zu werden. Die heizbare Matratze weist wenigstens zwei Felder auf, die mittels einer Steuerungsvorrichtung unabhängig voneinander ansteuerbare Heizvorrichtungen aufweisen. Damit wird vorteilhaft beispielsweise erreicht, dass gerade bei Menschen, die körperlich starken Belastungen unterliegen und die über Verspannungen klagen, Linderung der Verspannungsproblematik im Schlaf herbeigeführt werden kann, indem die Matratze dort, wo die verspannten Körperbereiche zu liegen kommen, so temperiert wird, dass eine angenehme Lockerung der Muskulatur und Erwärmung erwünschter Körperbereiche erzielt werden kann, während andere Zonen, wie beispielsweise der Kopf, beim Schlafen kühl gehalten werden.
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Daher kann eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Matratze auch vorsehen, dass die Matratze in wenigstens zwei Zonen mit jeweils einem der erfindungsgemäßen heizbaren Felder unterteilt ist. Eine Zone ist in diesem Falle dort lokalisiert, wo üblicher Weise der Kopf abgelegt wird, während die zweite Zone eine Körperzone ist, auf der der weitere Körper zu liegen kommt. Das erfindungsgemäße Feld muss sich nicht über den gesamten Bereich der Zone erstrecken.
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Vorteilhaft kann nun auch die Körperzone in Unterzonen mit entsprechenden Feldern unterteilt sein. So kann etwa eine erste Unterzone als Fußzone ausgebildet sein, wobei mit „Fußzone” der gesamte Bereich der Matratze gemeint ist, auf dem üblicher Weise die Füße oder auch die Füße und Beine beim Schlafen zu liegen kommen. In diesem Bereich ist ein Feld vorgesehen, das „Fußfeld”, das temperierbar ist. Hier bei könnte etwa ein ovaler Bereich an der Stelle, an der die Füße am wahrscheinlichsten liegen werden, als Fußfeld mit der Heizvorrichtung in der entsprechenden Matratzenzone gestaltet sein.
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Die zweite Unterzone ist eine „Körpermittelzone” mit einem erfindungsgemäßen Feld. Auf der Körpermittelzone kommen entsprechend der Becken- und Schulterbereich oder, abhängig von der Ausdehnung der Fußzone, der Becken- und Schulterbereich und auch die Beine zu liegen; das Feld ist dort lokalisiert, wo die genannten Mittelkörperbereiche am Wahrscheinlichsten zu liegen kommen.
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Durch diese Gestaltung kann explizit erreicht werden, dass das Feld, auf dem die Füße nachts zu liegen kommen, angenehm höher temperiert werden kann, als das Feld, auf dem der weitere Körper und insbesondere der Kopf zu liegen kommt.
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Dieser Vorteil der getrennten Fußfeldheizung wird insbesondere von Frauen geschätzt, bei denen bekannter Maßen die Extremitäten, insbesondere die Füße, oft kälter sind als bei Männern. Da in jüngster Zeit die Zahl der Lastkraftwagenfahrerinnen deutlich zugenommen hat, kann die so ausgestaltete Matratze daher besonders vorteilhaft genutzt werden, wenn sie im Bett einer Kraftfahrzeugfahrerin verwendet wird.
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Eine noch komfortablere erfindungsgemäße Matratze mit feinerer Temperaturabstufung kann vorsehen, dass die Körperzone in drei Unterzonen und das Körperfeld in drei Unterfelder unterteilt sind. Dabei ist die erste Unterzone mit dem erstem Unterfeld als eine Fußzone mit einem Fußfeld gestaltet, wie oben dargelegt, vorgesehen zum Ablegen der Füße oder der Füße und Beine beim Schlafen. Die zweite Unterzone mit dem ersten Unterfeld ist als eine „Unterkörperzone” mit einem „Unterkörperfeld” ausgebildet, vorgesehen zum Ablegen der Beine und des Beckenbereiches oder nur des Beckenbereiches, und die dritte Unterzone mit dem dritten Unterfeld ist als eine „Oberkörperzone” mit einem „Oberkörperfeld” gestaltet, vorgesehen zum Ablegen des Oberkörperbereiches, insbesondere der Schultern. Diese Zone ist durch das Feld nicht nur auf die gewünschte Weise separat temperierbar, sie kann entsprechend der Ausgestaltung der Matratze ein vermehrtes Absenken des Schulterbereichs aufweisen.
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Selbstverständlich kann die Matratze jeglichen sonstigen Komfort aufweisen, der dem Fachmann bereits bekannt ist, wie etwa die besondere Stabilisierung im Lendenwirbelbereich und das Absenken im Schulterbereich oder die Ausbildung besonderer Härtegradzonen, um ergonomisches Liegen zu gewährleisten. Die erfindungsgemäßen Felder können dabei, nebeneinander liegend, einen menschlichen Körperumriss abformen oder zumindest näherungsweise abformen.
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Alternativ kann sich ein Feld aber auch als ein Querstreifen in Bezug auf eine Länge der Matratze über die halbe Breite, über mehr als drei Viertel der Breite oder über die ganze Breite der Matratze erstrecken; in diesem letzten Falle sind Felder und Zonen identisch.
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Vorteilhaft sind die unabhängig voneinander ansteuerbaren Heizvorrichtungen so ausgestaltet, dass die verschiedenen Felder auf Temperaturen von wenigstens 30°C, bevorzugt von wenigstens 40°C, am meisten bevorzugt von wenigstens 50°C heizbar sind: So wird erfindungsgemäß ermöglicht, dass einerseits die Matratze eine sogenannte „Komforttemperatur” aufweisen kann, das heißt, dass beispielsweise das Fußfeld auf 35°C vorgewärmt sein kann, während etwa Bein- und Beckenbereich auf Zonen zu liegen kommen, die lediglich mit etwa 30°C vorgewärmt sind, wohingegen der verspannte Schulterbereich auf einem Feld einer Zone abgelegt wird, die eine höhere Temperatur, etwa wieder 35°C aufweist. Der Kopf wird meist bevorzugt bei einer niedrigeren Temperatur gehalten, so dass die Kopfzone auf eine niedrigere Temperatur eingestellt werden kann.
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Vorteilhaft ist die ansteuerbare Heizvorrichtung für jede der Zonen auf getrennte Weise zeitgesteuert über eine Zeitschaltuhr betreibbar. So ist es möglich, dass beispielsweise die Fußzone während der ganzen Nacht temperiert wird, während die weiteren Felder nach einer vorgegebenen Zeitdauer abgeschaltet werden, wenn die Betthöhle eine gewünschte Temperatur und ein physiologisch optimales Mikroklima erreicht hat.
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Um dies zu erreichen kann es genügen, die gewünschten aufzuheizenden Felder lediglich für eine Dauer von wenigen Minuten, etwa 15 Minuten, auf zu heizen, um ein Anwärmen des Bettes zu erreichen.
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Soll die Heizfunktion aber genutzt werden, um der Matratze eine anti-allergene Funktion zu verleihen, so ist es möglich, alle Zonen mit einer Temperatur im Bereich von über 50°C für eine Zeitdauer, die erfahrungsgemäß über 70 Minuten liegen sollte, aufzuheizen. Damit kann erreicht werden, dass Ecto-Parasiten wie beispielsweise Dermatophagoiden insbesondere von Hausstaubmilben und Mallophaga, deren Ausscheidungen Allergien beim Menschen auslösen, innerhalb der Matratze abgetötet werden. Durch regelmäßiges Abtöten derartiger Parasiten kann die Matratze langfristig milbenfrei gehalten werden.
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Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, ist eine derartige Matratzenbehandlung etwa zwei bis dreimal pro Woche durchzuführen.
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Diese und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug auf die begleitenden Figuren dargelegt. Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des Gegentands. Gegenstände oder Teile von Gegenständen, die im Wesentlichen gleich oder ähnlich sind, können mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
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Es zeigt:
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1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Matratze mit vier Feldern und vier Zonen, wobei sich ein Feld über eine Zonenbreite erstreckt,
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2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Matratze mit vier Feldern und vier Zonen, wobei sich ein Feld über einen Teil der Breite einer Zone erstreckt,
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3 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Matratze mit vier Feldern und vier Zonen, wobei die Felder näherungsweise die Formen haben, deren Umrisse den Formen der menschlichen Körperteile entsprechen.
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Wie 1 zeigt, kann eine erfindungsgemäße Matratze, die vorliegend in vier Zonen, nämlich eine Kopfzone, eine Oberkörperzone, eine Unterkörperzone und eine Fußzone aufgeteilt ist, vorteilhaft in ebenso viele erfindungsgemäße Felder, nämlich ein Kopffeld 5, ein Oberkörperfeld, ein Unterkörperfeld und ein Fußfeld aufgeteilt sein, wobei jedes der Felder mittels einer Steuerungsvorrichtung eine darin vorliegende Heizvorrichtungen zu gewünschten Zeitpunkten und über gewünschten Zeitdauern aufgeheizt werden kann. Die Heizvorrichtungen aller Felder arbeiten unabhängig; sie sind in das Matratzenmaterial, heutzutage zumeist ein Schaum- insbesondere ein Kaltschaummaterial, integriert. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung kann die Matratze unabhängig in jeder Zone weitere Merkmale wie spezielle Härtegrade oder Stützvorrichtungen aufweisen.
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Während in 1 die Zonen und die Felder 2, 3, 4, 5 einander entsprechen, weil die Felder sich jeweils über die gesamte Breite der Matratze als Streifen erstrecken, zeigt 2 ebenfalls Felder 2, 3, 4, 5, die sich nur über einen Teil der Breite der entsprechenden Zone erstrecken. So wird vorteilhaft Heizenergie eingespart, da die Zonen in ihren Außenbereichen nicht erwärmt werden, wohl aber in dem zentralen mittleren Bereich, entlang der Länge der Matratze. In diesem Bereich wird sich erfahrungsgemäß die Schlafhöhle ausbilden. Ebenso sind die Felder 2, 3, 4, 5 in 3 hinsichtlich ihrer Ausdehnung reduziert; allerdings sind sie dort so gestaltet, dass sie einen Umriss eines Menschen in ihrer Gesamtheit recht ideal annähern, ohne überflüssige Bereiche zu Nutzen., So können Material und Heizkosten eingespart werden.
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Die gewählten Temperaturen, die grundsätzlich im Bereich von 30°C bis über 50°C liegen können, dienen dazu, sogenannte „Komfortfunktionen”, „Allergikerfunktionen” und „Gesundheitsfunktionen” einzustellen. Soll eine Komfortfunktion wahrgenommen werden, können etwa die Felder 1 bis 3 mit einer Temperatur von 35°C mit einer Zeitdauer von 15 Minuten zum Anwärmen des Bettes vorgeheizt werden. So wird eine angenehme Schlaftemperatur bereitgestellt, ohne dass der Körper, der in müdem Zustand meist ohnehin energiearm ist, eigene Restenergien mobilisieren muss.
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Soll hingegen die Allergikerfunktion wahrgenommen werden, werden alle Felder 2 bis 5 über eine Stunde lang und länger bei einer hohen Temperatur, die beispielsweise bei über 50°C liegen kann, derart aufgeheizt, dass Hausstaubmilben abgetötet werden. Bei der Variante der 1 wird die Matratze optimal ausgeheizt, aber selbst bei den in 2 und 3 gezeigten Ausführungsformen ist von einer hinreichenden Wirkung auszugehen, da bei diesen Temperaturen und der entsprechenden Wärmestrahlung die ganze Zone erreicht wird.
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Zu einem anderen Zeitpunkt kann es gewünscht sein, zur Besserung des Körperwohlbefindens und daher zur Wahrnehmung einer Gesundheitsfunktion etwa das Feld 2 oder 3 für eine bestimmte Zeitdauer auf einer erhöhten Temperatur, die im Bereich von 35° C bis 40°C liegen kann, aufzuheizen. Damit kann erreicht werden, dass eine temporäre Behandlung gerade vom Schulter- oder Lendenwirbelbereich durch das gezielte Erwärmen dieser Körperbereiche bereitgestellt wird. So können verspannte Muskeln im Bereich des Halte- und Stützapparates des menschlichen Körpers durch diese Wärmeerzeugung ähnlich einer Fangopackung oder Heißluftbehandlung beim Physio-Therapeuten gezielt erwärmt und damit gut durchblutet werden. Damit kann ein Entkrampfen dieser Muskelpartien bewirkt werden, was sich ferner positiv auf Stoffwechselvorgänge im Muskel auswirkt.
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Gerade bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Matratze im Bett von Lastkraftwagen kann damit erreicht werden, dass der Schlaf des Fahrers erholsamer ist, was weiter bewirkt, dass der ausgeschlafene Fahrer bei der Weiterfahrt aufmerksamer und somit weniger Unfall gefährdet ist.