DE9207954U1

DE9207954U1 - Orthopädische Stützbandage

Info

Publication number: DE9207954U1
Application number: DE9207954U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1992-06-13
Filing date: 1992-06-13
Publication date: 1992-12-24
Anticipated expiration: 2002-06-14

Description

3tnw0005.003
AC/fr

Anmelder: Dr. med. Friedhelm Steinweg
Kessebürener Weg 10
4750 Unna

Orthopädische Stützbandage

Die Erfindung betrifft eine orthopädische Stützbandage für die Unterstützung von Heilprozessen im Bereich von Gelenken, wobei innerhalb der Stützbandage steife, das zu behandelnde Gelenk entlastende Stützeinlagen vorgesehen sind.

Aus der DE-OS 39 05 570 ist eine elektrische Heiz- und Kühlmanschette für Heilzwecke bekannt, die als eine flexible Umhüllung des Körpers oder der zu behandelnden Körperteile ausgebildet ist, wobei eine flächendeckende Erwärmung oder Kühlung durch Zuführung elektrischer Energie an innerhalb der Umhüllung befindliche Heizoder Kühlelemente erfolgt. Die elektrische Energie wird von außen zugeführt, wodurch der zu behandelnde Patient sich nicht mehr frei bewegen kann. Darüberhinaus sind derartige Manschetten nicht geeignet, einen genau definierten, gegebenenfalls engen Bereich gezielt zu erwärmen oder zu kühlen, was insbesondere bei der Behandlung von Gelenkerkrankungen wichtig ist.

Aus der US-PS 4 747 409 ist des weiteren eine Einrichtung zur Weitung der Blutgefäße beispielsweise im Unterarm bekannt. Diese Einrichtung weist eine den Unterarm und die Hand stützende Schale auf, in der eine

den Unterarm insgesamt warm haltende elektrische Heizeinrichtung angeordnet ist. Auch mit dieser Einrichtung ist eine gezielte Wärme- oder Kühlbehandlung in genau definierten Bereichen innerhalb der Bandage nicht möglich.

Es ist Aufgabe der Erfindung, die orthopädische Stützbandage der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß innerhalb der Stützbandage an verschiedenen eng begrenzten und vom behandelnden Arzt gezielt auswählbaren Stellen eine Erwärmung oder Kühlung des angrenzenden Körpergewebes vorgenommen werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß an der Innenseite der Stützbandage Befestigungsmittel zur innerhalb von Befestigungszonen lageveränderlichen Befestigung von Heiz- oder Kühlelementen angeordnet sind. Die Möglichkeit der Lageveränderung der Heiz- oder Kühlelemente innerhalb der Befestigungszonen hat den Vorteil, daß die Wärme oder die Kälte gezielt auf bestimmte vom behandelnden Arzt ausgewählte Stellen des zu behandelnden Gelenkes gerichtet werden kann. Die Begrenzung der Lageveränderung der Heiz- oder Kühlelemente auf die Befestigungszonen innerhalb der Stützbandage hindert unkundige Laien daran, die Erwärmung oder Kühlung an falscher Stelle vorzunehmen.

Die Befestigungsmittel für die Heiz- oder Kühlelemente können als Taschen ausgebildet sein, die in den Befestigungszonen an der Innenseite der Stützbandage vorgesehen sind. Die Taschen sind so ausgebildet, daß sie im wesentlichen der Größe der Heiz- oder Kühlelemente entsprechen, so daß diese beim Tragen der Stützbandage nicht verrutschen können und im Bedarfsfalle leicht gewechselt werden können.

Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Heiz- oder Kühlelemente mit dem Hakenteil eines Klettverschlusses und die Innenseite der Stützbandage im Bereich der Befestigungszonen mit dem Flausch des Klettverschlusses versehen sind. Diese Ausgestaltung der Erfindung hat gegenüber den zuvor diskutierten Taschen den Vorteil, daß die Heiz- oder Kühlelemente innerhalb der Befestigungszone stufenlos verlagert werden können.

Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Heiz- oder Kühlelemente als mit einem Heizoder Kühlgel gefüllte Kissen ausgebildet sind. Diese Ausführungsform der Stützbandage kann insbesondere dann eingesetzt werden, wenn eine Erwärmung oder Kühlung für relativ kurze Zeit ausreichend ist. Die mit Kühlgel gefüllten Kissen werden vor der Anbringung in der Stützbandage entsprechend gekühlt und gewärmt und halten für eine gewisse Zeit ihre Temperatur. An die Stelle des Heiz- oder Kühlgeles können gegebenenfalls auch thermoaktive chemische Elemente treten.

Wenn demgegenüber eine länger andauernde Erwärmung oder Kühlung notwendig ist, sind die Heiz- oder Kühlelemente zweckmäßig als elektrisch beheizbare oder kühlbare Folien ausgebildet. Solche Folien, die zum Zwecke der Heizung mit eleketrischen Widerstandsdrähten und/oder zum Zwecke der Kühlung mit Peltierelementen versehen sein können, haben den Vorteil, daß sie sehr wenig Raum innerhalb der Stützbandage erfordern, wodurch der Tragekomfort erheblich verbessert wird, was insbesondere bei der Langzeitbehandlung wichtig ist.

Die Energieversorgung der elektrisch heiz- oder kühlbaren Folien erfolgt zweckmäßig über Akkumulatoren oder Batterien, deren Halterung in die Stützbandage integriert ist. Diese Art der Energieversorgung hat den Vorteil, daß sie netzunabhängig ist, so daß der Patient nicht auf eine stationäre Energiequelle angewiesen ist. Alternativ kann die Energieversorgung der elektrisch heiz- oder kühlbaren Kühlelemente auch über eine in die Stützbandage integrierte Induktionsspule erfolgen, die mit einer extern angeordneten Induktionsspule koppelbar ist. Diese Art der Energieversorgung ist dann vorteilhaft, wenn der Patient bettlägerig ist oder über lange Zeiträume auf einem Sitz- oder Liegemöbel verbleibt. In diesem Fall kann nämlich die externe Induktionsspule an geeigneter Stelle im Bett oder an dem Sitz- oder Liegemöbel befestigt werden.

Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Rückenstützbandage gemäß
der Erfindung in einer Ansicht von hinten;

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie H-II in Fig. 1;

Fig. 3 einen Abschnitt einer Nackenstützbandage gemäß der Erfindung;

Fig. 4 eine Kniestützbandage gemäß der Erfindung in Seitenansicht.

In den Fig. 1 und 2 ist die als Stützkorsett ausgebildete Stützbandage in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Diese Stützbandage 1 weist eine Viel-

zahl von Versteifungsstäben 2 auf, die in ein Stützgewebe 3 eingearbeitet sind. An der Innenseite des Stützgewebes 3, d. h. dem Rücken des Patienten zugewandt, ist in einem verhältnismäßig großen Flächenbereich entlang der Wirbelsäule und seitlich beiderseits der Wirbelsäule des Patienten ein Flausch 4 eines Klettverschlusses angebracht. An diesem Flausch 4 sind an beliebiger Stelle flächige elektrische Heiz- oder Kühlelemente 5 festlegbar. Hierzu sind die aus elektrischen Heiz- oder Kühlfolien bestehenden Heiz- oder Kühlelemente 5 an ihrer Rückseite mit dem Hakenteil 6 des Klettverschlusses 4, 6 versehen. Dabei erfolgt die Heizung der Folien zweckmäßig über Widerstandsdrähte und die Kühlung der Folien über Peltierelemente.

Die Energieversorgung der Heiz- oder Kühlelemente 5 erfolgt über elektrische Batterien oder Akkumulatoren 7, die an der Außenseite der Stützbandage 1 in einem Batteriefach 8 untergebracht sind. Dieses Batteriefach 8 ist über flache Kabel 9 mit den Heiz- oder Kühlelementen 5 verbunden.

Wie aus der obigen Beschreibung ersichtlich ist, können die Heiz- oder Kühlelemente 5 von dem Flausch 4 gelöst und an beliebiger, vom behandelnden Arzt ausgewählter
Stelle innerhalb des Flächenbereiches des Flausches 4 festgelegt werden. Mithin ist hier der Flächenbereich des Flausches 4 die in der Beschreibungseinleitung und den Schutzansprüchen genannte Befestigungszone.

Die in Fig. 3 ausschnittsweise dargestellte Stützbandage für den Nacken des Patienten besteht außen aus steifem Stützmaterial 10, welches innen mit einer weichen Polsterung 11 versehen ist. An der Innenseite der Polsterung 11 befinden sich mehrere Taschen 12, in welche

Heiz- oder Kühlelemente 13 einsteckbar sind. Diese Heizoder Kühlelemente 13 sind hier als mit Heiz- oder Kühlgel gefüllte Kissen ausgebildet, die vor jedem Einsatz gewärmt oder gekühlt werden können. An die Stelle des Heiz- oder Kühlgels können gegebenenfalls auch thermoaktive chemische Elemente treten. Auch bei dieser Stützbandage sind die Heiz- oder Kühlelemente 13 innerhalb der Befestigungszone durch Einstecken in die verschiedenen Taschen 12 verstellbar. Die Befestigungszone erstreckt sich hier über denjenigen Bereich der Stützbandage, in welchen die Taschen 12 angebracht sind.

Fig. 4 zeigt eine Kniestützbandage in Seitenansicht, die in ihrem prinzipiellen Aufbau der Stützbandage gemäß den Fig. 1 und 2 entspricht, so daß für die einander entsprechenden Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet werden können. Auch hier ist innerhalb der Stützbandage 1 eine mit einem Flausch 4 belegte Befestigungszone vorgesehen. Die Befestigungszone befindet sich hier an
der Vorderseite des Knies und ist in der Zeichnung kreuzschraffiert. An dem in der Befestigungszone befindlichen Flausch 4 können elektrisch beheizte Heiz- oder Kühlelemente 5 befestigt werden, die auch hier zu diesem Zweck mit dem Hakenteil eines Klettverschlusses versehen sind. Die Heiz- oder Kühlelemente 5 werden hier ebenfalls von Batterien oder Akkumulatoren 7 mit elektrischer Energie versorgt, die an der Außenseite der Stützbandage in einem Batteriefach 8 untergebracht sind. Dieses Batteriefach 8 befindet sich hier an den steifen, das Kniegelenk überbrückenden Versteifungsteilen der Stützbandage.

Abweichend von den in den Fig. 1, 2 und 4 dargestellten Ausführungsbeispielen kann die Energieversorgung gegebenenfalls auch induktiv erfolgen. In diesem Falle treten

an die Stelle des Batteriefaches 8 Induktionsspulen, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Diese Induktionsspulen sind mit einer extern angeordneten Induktionsspule induktiv koppelbar, die sich am Bett, an der Liege oder dem Stuhl des Patienten befinden können und in die Nähe der in der Stützbandage befindlichen Induktionsspule gebracht werden können.

- Ansprüche -

Claims

Schutzansprüche

1. Orthopädische Stützbanage für die Unterstützung von Heilprozessen im Bereich von Gelenken, mit steifen, das Gelenk entlastenden Stützeinlagen, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite der Stützbandage (1) Befestigungsmittel zur innerhalb von Befestigungszonen lageveränderlichen Befestigung von Heiz- oder Kühlelementen (2, 13) angeordnet sind.

2. Stützbandage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel als die Heiz- oder Kühlelemente (13) aufnehmende Taschen (12) ausgebildet sind, die in den Befestigungszonen an der Innenseite der Stützbandage (1) vorgesehen sind.

3. Stützbandage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heiz- oder Kühlelemente (5) mit dem Hakenteil (6) eines Klettverschlusses (4, 6) und die Innenseite der Stützbandage (1) in den Befestigungszonen mit dem Flausch (4) des Klettverschlusses (4, 6) versehen sind.

4. Stützbandage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Heiz- oder Kühlelemente (13) als mit einem Heiz- oder Kühlgel gefüllte Kissen ausgebildet sind.

5. Stützbandage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Heiz- oder Kühlelemente (13) als thermoaktive Elemente ausgebildet sind.

6. Stützbandage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Heiz- oder Kühlelemente (5) als elektrisch beheizbare oder kühlbare Folien ausgebildet sind, die insbesondere durch Widerstandsdrähte und/oder durch Peltierelemente heiz- und/oder kühlbar sind.

7. Stützbandage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Energieversorgung der elektrisch heiz- oder kühlbaren Folien über Akkumulatoren und Batterien (7) erfolgt, deren Halterung (8) in die Stützbandage (1) integriert ist.

8. Stützbandage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Energieversorgung der elektrisch heiz- oder kühlbaren Folien über eine in die Stützbandage (1) integrierte Induktionsspule erfolgt, die mit einer extern angeordneten Induktionsspule koppelbar ist.