DE3032884C2 - Packungskissen für die Thermotherapie, insbesondere Kältetherapie - Google Patents
Packungskissen für die Thermotherapie, insbesondere KältetherapieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Packungskissen für die Thermotherapie, insbesondere Kältetherapie, mit einer
aus flexibler Folie bestehenden, dicht verschweißten Packungshülle nd einer Packungsfüllung mit einer
wärme- bzw. kältespeichernden Flüssigkeit und einem Einlagemateriai.
Derartige Packungskissen werden in der Thermotherapie verwendet, um auf die zu behandelnden
Körperteile des Patienten Kälte oder Wärme zu übertragen. Hierzu werden die Packungskissen erwärmt,
beispielsweise im Wasserbad, oder gekühlt, beispielsweise in einer Kühltruhe, und dann auf die zu
behandelnden Körperteile aufgelegt, beispielsweise auf ein Gelenk. Die Packungskissen sollen einerseits ein
gutes Wärmespeichervermögen haben; andererseits sollen sie sich der Körperoberfläche gut anpassen.
Deshalb ist es erforderlich, daß die Packungskissen auch bei starker Unterkühlung flexibel bleiben. Deshalb wird
als Füllung nicht nur Wasser, sondern eine Glykol-Wasser-Mischung
verwendet.
Ein nur mit einer Flüssigkeit gefülltes Packungskissen führt bei der Auflage auf die unebene Oberfläche des zu
behandelnden Körperteils zu einer ungleichmäßigen Wärme- bzw. Kälteübertragung, weil sich die Flüssigkeit
ar. den tieferliegenden Stellen des Packungskissens konzentriert. Deshalb ist schon vorgeschlagen worden,
als Einlagematerial eine Schaumstoffeinlage zu verwenden, die mit der Flüssigkeit getränkt ist. Da die
Wärmeübertragung sowohl bei der Vorbereitung des Packungskissens als auch bei der Anwendung am
Körper des Patienten nur an der Oberfläche erfolgen kann, wird die Wärmeübertragung wesentlich verbessert,
wenn hierfür nicht nur die Wärmeleitunng innerhalb der Flüssigkeit, sondern auch eine durch den
Wärmeübertragungsvorgang unterstützte Konvektion erfolgt. Diese Konvektion ist aber nahezu Vollständig
unterbunden, wenn die Flüssigkeit in einem Schaumstoffkörper aufgesaugt ist.
Durch die vorgegebene Form des Schaumstoffkör·
pers ist die Modulierbarkeit des Packungskissens, d. h. die Anpassung an die Körperoberfläche, eingeschränkt.
Da die Temperaturabgabe ungehindert erfolgt, tritt häufig eine zu starke und zu rasche Wärmeübertragung
auf, d. h. der Körperteil wird zu stark gekühlt oder erwärmt, wobei diese Wirkungen einerseits zu rasch
abklingen und andererseits zu unliebsamen Erscheinungen führen können (Verbrennungen, Erfrierungen).
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Packungskissen der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß bei
guter mechanischer Modulierbarkeit zur Anpassung an die Körperoberfläche eine gleichmäßige, dosierte
Wärme- bzw. Kälteübertragung sichergestellt ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Einlagematerial aus einer losen Schüttung von
geschlossenporigen Schaumstoffkörpern besteht Diese Schaumstoffkörper, die sich nicht mit der Flüssigkeit
vollsaugen, sondern ihre isolierende Eigenschaft beibehalten, verbessern die Modulierbarkeit des Packungskissens auch gegenüber einem nur mit Flüssigkeit
gefüllten Kissen wesentlich, weil sie eine gleichmäßige Verteilung der Flüssigkeit im Packungskissen über die
gesamte zu behandelnde Oberfläche sicherstellen, und zwar auch, wenn die Oberfläche stark gekrümmt ist,
beispielsweise bei der Anwendung am Knie. Die Wärmeübertragung, durch die die Haut- bzw. Gewebetemperatur
angehoben oder gesenkt wird, erfolgt dosiert weil die Länge des für die Wärmeübertragung
bedeutsamen Wegej, der durch Wärmeleitung zurückgelegt werden muß, durch die in der Flüssigkeit
verteilten, isolierenden Schaumstoffkörper vergrößert ist. Die Konvektion in der Flüssigkeit wird nicht
unterbunden, jedoch gebremst, so daß über einen längeren Zeitraum eine gleichmäßige Wärmeabgabe
(Hebung bzw. Senkung der Hauttemperatur) erreicht wird. Die Oberflächentemperatur des Packungskissens
auf der Haut bleibt über eine verhältnismäßig lange Zeitspanne im wesentlichen konstant.
Da die Schaumstoffkörper leichter sind als die sie umgebende Flüssigkeit, konzentrieren sich die Schaum
Stoffkörper im Ruhezustand etw..j> stärker an der
Oberseite des Packungskissens. Dadurch tritt an der Oberseite, die normalerweise nicht mit dem zu
behandelnden Körperteil in Berührung steht, eine gewisse Isolierwirkung auf. die einen Wärme- bzw.
Kälteverlust an der Oberseite des Packungskissens verringert.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgedankens
ist vorgesehen, daß die Schaumstoffkörper aus Polystyrol bestehen. Dieser in einfacher
Weise zu Schaumstoffkörpern verarbeitbare Kunststoff
so hat sich durch seine Temperaturunempfindlichkeit und
sein neutrales Verhalten gegenüber allen infrage
kommenden Flüssigkeiten als besonders geeignet erwiesen. Bei ausreichender Formbeständigkeit sind
Polystyrol-Schaumstoffkörper dabei aber weich genug.
um Beschädigungen der Packungshülle auch dann auszuschließen, wenn das Packungskissen mechanisch
beansprucht, beispielsweise zwischen harten Oberflächen eingeklemmt wird.
Vorzugsweise sind die Schaumstoffkörper Schaumstoffkügelchen. weil sie in dieser Form gegeneinander besonders leicht bewegbar sind.
Vorzugsweise sind die Schaumstoffkörper Schaumstoffkügelchen. weil sie in dieser Form gegeneinander besonders leicht bewegbar sind.
Vorzugsweise, jedoch nicht notwendig, liegen die Schaumstoffkügelchen in einem Durchmesserbereich
Von etwa 1 —5 mm.
In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen daß die Packungshülle auf einer Seile
meitallisiert ist. Dadurch wird die Wärmeabgabe an
diener Seile, die nicht zur Anlage am zu behandelnden
Körperteil kommt, wesentlich herabgesetzt
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, das in der Zeichnung
dargestellt ist. Es zeigt
F i g. 1 ein Packungskissen im Schnitt, das auf einen zu behandelnden Körperteil aufgelegt ist und
Fig.2 eine abgewandelte Ausführungsform des Packungskissens in einem vergrößerten Teilschnitt.
Das in Fig 1 gezeigte Packungskissen 1 weist eine
Packungshülle 2 auf, die aus einer flexiblen Verbundfolie aus Polyamid und Polyäthylen besteht Die aus zwei
Flächenstücken bestehende Packungshülle 2 ist an einer Randschweißung 3 dicht verschlossen. Die für die
Packungshülle 2 verwendete Verbundfolie ist reißfest, hat eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Knickbeanspruchung
und eine hohe T hermostabilität und ist gegen kurzwellige UV-Strahlung beständig, wie sie oft zur
Desinfektion derartiger Packungskissen verwendet wird.
Die in der Packungshülle 2 enthaltene Packungsfüliüiig
besteht aus einer wärrnespeiehernden Flüssigkeit 4,
die gekühlt oder erwärmt werden kann, in der sich eine
lose Schüttung von Polystyrol-Schaumstoffkügelchen 5
befindet Die Flüssigkeit 4 besteht beispielsweise aus einer Glykol-Wasser-Mischung, die mit einem Thixotropierungsmittel
auf Zellulosebasis angedickt ist Außerdem kann ein Farbstoff zugegeben sein.
Die Schaumstoffkügelchen 5 haben im Durchschnitt einen Durchmesser von 2—4 mm und sind :.n solcher
Menge zugegeben, daß sie das Packungskissen 1 weitgehend füllen, wobei jedoch noch eine ausreichende
Bewegungsfreiheit für die Verformung des Packungskissens 1 zur Anpassung an den zu behandelnden
Körperteil 6 gegeben ist
Wie in Fig. 1 angedeutet, sammeln sich die Schaumstoffkügelchen 5, die spezifisch leichter sind als
die sie umgebende Flüssigkeit 4, etwas stärker an der 5 Oberseite des Packungskissens 1, ohne daß jedoch eine
so weitgehende Entmischung eintreten würde, daß an der am Körperteil 6 anliegenden Unterseite des
Packungskissens keine Schaumstoffkügelchen 5 mehr vorhanden wären.
ίο Anstelle der beim gezeigten Ausführungsbeispiel
verwendeten Polystyrol-Schaumstoffkügelchen können auch andere geschlossenporige Schaumstoffkörper
verwendet werden.
Bei der in F i g. 2 gezeigten abgewandelten Ausführungsform
des Packungskissens 1 ist an der oberen Wand der Packungshülle 2 eine metallisierte Schicht 7
aufgebracht, beispielsweise eine Metallfolie oder eine aufgespritzte oder aufgedampfte Schicht, die durch ihre
Reflexionswirkung die Wärmeaufnahme von oben wesentlich herabsetzt. Die metalür :rte Schicht 7 kann
an der Außenseite oder Innenseite Φζτ Packungshüllenwand
vorgesehen sein.
Bei der Anwendung in der Kältetherapie wird das Packungskissen 1 beispielsweise in einer Kühlti uhe auf
die gewünschte Temperatur unterkühlt und dann auf den zu behandelnden Körperteil 6 aufgelegt Die
Kälteübenragung erfolgt durch die Wirkung der Schaumstoffkügelcher 5 dosiert und über einen
längeren Zeitraum gleichmäßig. Entsprechend ist die Wirkung bei der Anwendung in der Wärmetherapie,
wobei das Packungskissen 1 beispielsweise im Wasserbad auf die gewünschte Temperatur gebracht wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Packungskissen für die Thermotherapie, insbesondere Kältetherapie, mit einer aus flexibler Folie
bestehenden, dicht verschweißten Packungshülle und einer Packungsfüllung mit einer wärme- bzw.
kältespeichernden Flüssigkeit und einem Einlagematerial, dadurch gekennzeichnet, daß das
Einlagematerial aus einer losen Schüttung von geschlossenporigen Schaumstoffkörpern (5) besteht
2. Packungskissen nach Anspruch I1 dadurch
gekennzeichnet, daß die Schaumstoffkörper (5) aus Polystyrol bestehen.
3. Packungskissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffkörper
Schaumstoffkügelchen (5) sind.
4. Packungskissen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffkügelchen (5)
in einem Durchmesserbereich von etwa l-jmm
liegen.
5. PackungskisscR nach Anspruch !, dadurch
gekennzeichnet, daß die Packungshülle (2) auf einer Seite eine metallisierte Schicht (7) aufweist.
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