Eine solche Strangpresse mit einer Ladeeinrichtung in Ausführung eines
Schwenkladers, wie alternativ zu Linearladern üblich, ist durch die EP 0 791 413 B1
bekanntgeworden. Der dort die Ladeschale oder ein vergleichbares Lademittel wie
eine Zange oder Büchse besitzende Schwenkarm wird aus einer
Beschickungsposition in eine Zwischenposition und weiter in die Pressenachse bewegt. Um
Störungen im Arbeitsablauf auszuschließen, ist ein genaues Anfahren der Positionen
durch die Ladeschale oder dergleichen erforderlich. Um das mit im Preßzyklus
möglichst kurzen Nebenzeiten, insbesondere für das Laden eines Blockes, zu
erreichen, wird der Schwenkarm für den Schwenkwinkel zwischen der
Zwischenposition und der Pressenachse bemessen und als Trabanten-Schwenkteil
ausgebildet. Diesem Trabanten-Schwenkarm ist für den Schwenkweg zwischen der
Beschickungsposition und der Zwischenposition ein Basis-Schwenkteil zugeordnet,
wobei der Trabanten-Schwenkarm gegenüber dem Basis-Schwenkteil zeitversetzt
oder gleichzeitig bewegbar ist. Der in dem Basis-Schwenkteil geführte Trabanten-
Schwenkarm wird über ein von einem Motor und Getriebe angetriebenes Ritzel in
dem Basis-Schwenkteil bewegt. Der in Preßmitte positionierte Block wird mittels
eines Schiebers in den Block-Aufnehmer der Strangpresse eingebracht. Der dem
Blockvorschub dienende Schieber muß hierbei separat in Position gebracht bzw.
eingefahren werden, und zwar dann, wenn sich der Schwenklader in der
Zwischenposition befindet.
Aus der EP 0 428 989 A2 ist ein Blocklader mit in spezieller Weise gabelartig
ausgebildeten Ladeschalen bekannt, von denen je eine auf einem Schwenkarm
vorgesehen ist, wobei die beiden Schwenkarme drehfest auf einer Welle angeordnet
sind, der eine Schwenkarm aber mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit axial
verschiebbar auf der Welle angeordnet ist. Ein in einem Ofen auf Preßtemperatur
erwärmter Block wird von den Ladeschalen übernommen und durch
Verschwenken der Schwenkarme in die Pressenachse in den freien Raum zwischen der
Matrize und der Preßscheibe gebracht. Mittels eines Verstellzylinders wird der
Maschinenholm mit dem Blockaufnehmer auf die Matrize zu verschoben, wobei der
Blockaufnehmer über den Block gestülpt wird. Entsprechend dem Vorschub des
Blockaufnehmers wird der axial bewegliche Schwenkarm auf der Welle
verschoben, bis der Block zwischen dem Preßstempel und dem Gegenholm bzw. deren in
einem Halter befestigten Matrize geklemmt ist. Die Schwenkarme mit den
Ladeschalen können dann zu einem neuen Ladevorgang ausgeschwenkt werden.
Dieser Ladevorgang erfordert zwingend den Einsatz des Preßstempels.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen
Strangpresse einen Schwenklader zu schaffen, der sich variabler einsetzen läßt und zum
Ladevorgang unabhängig vom Preßstempel ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Ladeeinrichtung
ein zwei bewegungsabhängig miteinander gekoppelte Einstoß-Zylinder
aufweisender Blockeinschieber angeordnet ist, wobei die Einstoß-Zylinder mit ihren
Kolbenstangen-Köpfen schwenkbeweglich an einem linear zwangsgeführten
Einschubfinger befestigt sind und ihre Zylinderböden ebenfalls schwenkbeweglich
gelagert sind. Die beiden in der Ladeeinrichtung integrierten, vorzugsweise in
einem gemeinsamen, an der Ladeeinrichtung befestigten Tragrahmen
angeordneten Einstoßzylinder ermöglichen mit ihrer Anbindung an den Einschubfinger einen
Hebelmechanismus mit einer bei der Vor- und Rückbewegung des
Einschubfingers pendelartigen Bewegung um die zylinderbodenseitigen Anlenkpunkte. Hierbei
findet mit der zwangsgeführten Linearverschiebung des Einschubfingers und dem
damit einhergehenden Einstoßen des Blockes in den Blockaufnehmer gleichzeitig
eine temporäre räumliche Verlagerung der ausgehend von dem Einschubfinger V-
förmig angeordneten Einstoß-Zylinder in dem Tragrahmen statt.
Denn während sich der in der Ausgangslage von dem Blockaufnehmer entfernte
Einstoß-Zylinder in der Vorwärtsbewegung des Einschubfingers bei gleichzeitig
zunehmend mehr aus dem Zylinder heraustretender Kolbenstange in eine zum
Blockaufnehmer ausgerichtete Schrägposition um den bodenseitigen Anlenk- bzw.
Befestigungspunkt verändert, führt der andere Zylinder eine exakt gegenläufige
Bewegung und Verlagerung durch. Sein in der Ausgangslage in Schrägposition
auf den Einschubfinger ausgerichteter und dort mit seiner herausgefahrenen
Kolbenstange befestigter Zylinderboden verschwenkt sich um den bodenseitigen
Anlenkungs- bzw. Befestigungspunkt und sich entsprechend verkürzender
Kolbenstange in eine aufrechte Position. Diese ist dann erreicht, wenn der
Einschubvorgang beendet ist und der Einschubfinger vor dem Blockaufnehmer steht. Dieses
Wechselspiel wiederholt sich mit jeder Rückstellung des Einschubfingers in seine
Ausgangsposition und mit jedem erneuten Ladevorgang. Zum Einstoßen des
Blockes in den Blockaufnehmer ist es nicht erforderlich, den Laufholm der Presse
und den Pressenstempel zu bewegen. Dies alles übernimmt erfindungsgemäß die
Einstoß-Zylindereinheit im Zusammenspiel mit dem Einschubfinger, wobei diese
Einheit sowohl bei einem Schwenklader als auch bei einem Linearlader
sozusagen als Rucksack von der Ladeeinrichtung sogleich mit in Position vor den
Blockaufnehmer gebracht wird.
Eine Ausgestaltung de Erfindung sieht vor, daß die Ladeschale schwenkbar an
dem Einstoß-Zylinder-Tragrahmen angelenkt ist. In der Beschickungsposition läßt
sich die Ladeschale zur Übernahme und zum Halten des von einem Ofen
angeförderten, auf Preßtemperatur erwärmten Metallblockes um ihren Anlenkpunkt so
verschwenken, daß sie den Block über einen ausreichend großen Umfang
umschließt. In gleicher Weise läßt sie sich nach dem Einschieben des Blockes in den
Blockaufnehmer in einfacher Weise nach unten wegklappen, so daß sogleich das
Auspressen des Blockes durchgeführt werden kann.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung greifen an die Ladeschale die
Kolbenstangen von bodenseitig beweglich an der Ladeeinrichtung angelenkten
Verstellzylindern an. Zur Blockbeladung liegt damit eine alle erforderlichen
Bewegungselemente aufweisende kompakte Baueinheit vor, die insbesondere auch zur
Nachrüstung von herkömmlichen Blockladern geeignet ist. Damit wird eine
Voraussetzung geschaffen, daß sich auf der Strangpresse größere Blocklängen
verarbeiten lassen.
Nach einer Ausführung der Erfindung weist die Ladeschale mehrere im gleichen
Winkelabstand voneinander angeordnete Leisten auf. Hierbei empfiehlt es sich,
daß die dem Block zugewandten Innenflächen der Leisten mit Röllchen bestückt
sind. Die Röllchen begünstigen das reibungsarme Überleiten des Blockes aus der
Ladeschale in den Blockaufnehmer. Die Verteilung der Leisten gewährleistet eine
sichere Umschließung des Blockes an mehreren Punkten in einer Linie.
Wenn zu den Leisten der Ladeschale vorteilhaft eine mit Röllchen bestückte Leiste
stationär am Einstoß-Zylinder-Tragrahmen vorgesehen ist, läßt sich die den
Umfang des Blockes umschließende Fläche vergrößern.
Eine als Schwenklader ausgeführte Ladeeinrichtung ist nach einem weiteren
Ausgestaltungsmerkmal vorteilhaft von unterhalb des Pressenrahmens quer zur
Pressenmitte angeordneten Schwenkzylindern beaufschlagbar. Diese verstellen den
seitlich in Längsrichtung neben der Strangpresse vorgesehenen Einstoß-Zylinder-
Tragrahmen aus der Beschickungsposition in die Pressenmitte, wozu der
Schwenklader auf einer starren Schwenkachse gelagert ist.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen für eine
Strangpresse mit einem Schwenklader als Ladeeinrichtung dargestellten
Ausführungsbeispiels der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1 in einem Teil-Querschnitt eine Strangpresse mit Ansicht auf ihren in einem
Gegenholm angeordneten Matrizenhalter und einem in Strangpreßrichtung
seitlich in seiner Blockübernahme- bzw. Beschickungsposition dargestellten
Schwenklader; und
Fig. 2 als Einzelheit den Schwenklader im Schnitt entlang der Linie II-II von Fig. 1.
Von einer hinlänglich bekannten Metallstrangpresse 1 ist in Fig. 1 lediglich ein mit
einem Matrizenhalter, wie durch die Bezugsziffer 2 lediglich angedeutet
gekennzeichnet, versehener, im Pressenrahmen 3 angeordneter, mit einem in der
Zeichnungsebene vorne liegenden, nicht gezeigten Zylinderholm über Anker 4
verbundener Gegenholm 5 dargestellt. Auf dem Pressenrahmen 3 ist ein mit einem
Blockaufnehmer versehener Blockaufnehmerhalter angeordnet, der zum
Verpressen eines Blockes auf den Matrizenhalter 2 zu bewegt wird. Der nicht dargestellte
Laufholm trägt einen Preßstempel, der den in dem Blockaufnehmer
eingeschobenen Block durch die Matrize des Matrizenhalters 2 verpreßt.
Zum Laden eines Blockes 6 in den Blockaufnehmer ist die Metallstrangpresse 1
gemäß Ausführungsbeispiel mit einem Schwenklader 7 ausgerüstet, der von
unterhalb des Pressenrahmens 3 quer zur Pressenmitte bzw. -achse 8 in einer
Traverse 9 angeordneten Schwenkzylindern 10 beaufschlagbar und um eine
Drehachse 11 verschwenkbar ist. Die Schwenkzylinder 10 sind mit ihren
Kolbenstangen 12 über einen Anlenkpunkt 13 beweglich mit dem Schwenklader 7 und über
einen zylinderbodenseitigen Anlenkpunkt 14 beweglich in der Traverse 9
vorgesehen.
Der Schwenklader 7 ist an seinem seitlich aus dem Pressenrahmen 3
vorkragenden, freien Ende nach Art eines Hammerkopfes 15 ausgebildet, an den ein
Tragrahmen 16 (vgl. Fig. 2) befestigt ist, der den Hammerkopf 15 des
Schwenkladers 7 in der in Fig. 1 gezeigten Beschickungsposition "B" deutlich nach oben hin
überragt. Einerseits an dem Hammerkopf 15 und andererseits an einer auf einer
Schwenkachse 17 des Tragrahmens 16 verschwenkbar angeordneten,
sichelartigen Ladeschale 18 sind Verstellzylinder 19 über ihre Kolbenstangen und
Zylinderböden beweglich gelagert.
Das untere Ende des Tragrahmens 16 liegt mit einem Dämpfungsglied 20 auf
einer am Fundament 21 befestigten Auflage 22 auf. Am vom Boden bzw.
Fundament 21 entfernten, oberen Ende des Tragrahmens 16 ist stationär eine an ihrer
freien Oberfläche mit Röllchen 23 bestückte Leiste 24 angeordnet. Diese wirkt mit
in der Ladeschale 18 im gleichen Winkelabstand α voneinander angeordneten,
ebenfalls mit Röllchen 23 bestückten Leisten 24 zusammen, um den Block 6 über
einen möglichst großen Umfang umschließen und trotz seiner freien, d. h. nicht
geklemmten Auflage sicher halten zu können. Am oberen Ende des Tragrahmens
16 ist weiterhin ein Einschubfinger 25 unter Zwischenschaltung eines
Führungsblockes 26 angeordnet. Der Block 6 wird der Ladeschale 18 in der
Beschickungsposition "B" über eine vorgeschaltete Zuführung 27 zugeleitet.
Der Einschubfinger 25 mit dem Führungsblock 26 ist Bestandteil eines in Fig. 2
näher gezeigten, in dem Tragrahmen 16 angeordneten Blockeinschiebers 28.
Dieser umfaßt weiterhin zwei Einstoß-Zylinder 29a, 29b, die mit zylinderbodenseitigen
Lageraugen 30a, 30b unten im Tragrahmen 16 schwenkbeweglich befestigt sind
und mit ihren Kolbenstangenköpfen 31a, 31b beweglich an dem Führungsblock 26des Einschubfingers 25 angelenkt sind. In Fig. 2 ist zur Veranschaulichung dem
Tragrahmen 16 mit seinem Blockeinschieber 28 links außen ein Blockaufnehmer
32 der Strangpresse zugeordnet, in den der Block 6 eingeschoben wird, bevor er
danach mittels eines Preßstempels (nicht gezeigt) durch die Matrize des
Matrizenhalters 2 (vgl. Fig. 1) verpreßt wird.
Zum Einstoßen des Blockes 6 in den Blockaufnehmer 32 wird der Führungsblock
26 mit dem Einschubfinger 25 linear geführt in Pfeilrichtung verschoben, wobei der
Block 6 aufgrund seiner Auflage auf den Röllchen 23 der Leisten 24 der
Ladeschale 18 reibungsarm in den Blockaufnehmer 32 durchgefördert wird. Hierbei
verlagern sich die in der Ausgangslage ausgehend von dem Führungsblock 26 V-
förmig angeordneten Einstoß-Zylinder 29a und 29b mit gegenläufiger Bewegung
ihrer Kolbenstangen 34a, 34b, d. h. die Kolbenstange 34b tritt aus dem Zylinder
heraus, während sich gleichermaßen die Kolbenstange 34a verkürzt, in die in Fig.
2 mit einem für die identischen Bauteile durch einen Hochstrich der Bezugsziffern
gekennzeichnete Einschub-Endposition.
Die Zwangsführung der Bewegungsabläufe wird hierbei begünstigt, wenn die
Einstoß-Zylinder 29a, 29b nach Art eines Kulissensteins mit Bolzen 35 in
vorgegebenen Laufbahnen 36 geführt werden. Nach dem Einstoßen des Blockes 6 in den
Blockaufnehmer 32 wird der Blockeinschieber 28 umgesteuert und mit
entgegengesetzten Bewegungsabläufen und räumlichen Verlagerungen der Einstoß-
Zylinder 29a, 29b in seine in Fig. 2 rechts gezeigte Ausgangsstellung
zurückgefahren, in der der Einschubfinger 25 vor der Ladeschale 18 steht.
Das Einschwenken des Schwenkladers 17 samt Tragrahmen 16 mit dem in
dessen Ladeschale 18 aufgenommenen Block 6 in die Einstoßposition, in der der
Block 6 in einer Flucht mit dem Matrizenhalter 2 und dem Blockaufnehmer 32 (wie
angedeutet in Fig. 2) liegt, ist in Fig. 1 gezeigt. Die mit einem Hochstrich
versehenen identischen Bezugsziffern verdeutlichen auch hier wiederum die
unterschiedlichen Positionen der dazugehörigen Bauteile, wobei die Bezugsziffern ohne
Hochstrich jeweils der Ausgangslage entsprechen. Wenn demnach die
Schwenkzylinder 10 beaufschlagt werden, verlagert sich der Schwenklader 7 mit seinem den
Blockaufschieber 28 aufweisenden Tragrahmen 16 aus der Beschickungsposition
"B" in die Auspreßposition "A", in der der Block 6 sich in der Pressenmitte 8 in der
zuvor beschriebenen Weise befindet. Während des Verschwenkens legt der
Schwenklader 7 eine definierte Bewegung um die Drehachse 11 zurück. Nach
dem Einstoßen des Blockes 6 in den Blockaufnehmer 32 (Fig. 2) wird die
Ladeschale 18' um die Schwenkachse 17' nach unten weggeklappt, so daß schon
während des Zurückschwenkens des Schwenkladers 7' in seine Ausgangslage zur
Beschickungsposition "B" der Laufholm mit dem Preßstempel (nicht gezeigt) zum
Verpressen des Blockes 6 in Richtung auf den Matrizenhalter 2 verfahren werden
kann.