DE1021627B - Verfahren zum Behandeln von lebenden Pflanzen - Google Patents
Verfahren zum Behandeln von lebenden PflanzenInfo
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- DE1021627B DE1021627B DEF21204A DEF0021204A DE1021627B DE 1021627 B DE1021627 B DE 1021627B DE F21204 A DEF21204 A DE F21204A DE F0021204 A DEF0021204 A DE F0021204A DE 1021627 B DE1021627 B DE 1021627B
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N55/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, containing organic compounds containing elements other than carbon, hydrogen, halogen, oxygen, nitrogen and sulfur
- A01N55/02—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, containing organic compounds containing elements other than carbon, hydrogen, halogen, oxygen, nitrogen and sulfur containing metal atoms
- A01N55/04—Tin
Description
- Verfahren zum Behandeln von lebenden Pflanzen Es ist bekannt, daß vierwertige Zinnverbindungen vom Typ wobei R1 bis R3 gleiche oder verschiedene organische, über Kohlenstoff gebundene Reste und X Chlor, Hydroxyl oder einen nicht über Kohlenstoff gebundenen organischen Rest bedeutet, mehr oder weniger starke fungizide @#,'irkung ausüben. Dabei hat sich aber gezeigt, daß Hand in Hand mit der starken fungiziden Wirkung eine nicht weniger starke phytotoxische Wirkung einhergeht, die die Bekämpfung von Pilzbefall an Kulturen lebender Pflanzen praktisch verbietet. Zur Bekämpfung von Pilzbefall an lebenden Pflanzen kommt aus diesem Grunde nur eine verhältnismäßig kleine Gruppe aus der großen Anzahl der durch die obengenannte Formel gekennzeichneten organischen Zinnverbindungen in Frage, die den Gegenstand von älteren Erfindungen bilden, und auch in dieser kleinen Gruppe haben gewisse Vertreter immer noch eine merkbare phytotoxische Wirkung gegenüber bestimmten Pflanzentypen.
- Es ist bekannt, fungizide Wirkstoffe auf Substraten der verschiedensten Art zu verteilen, z. B. Kaolin, Ton, Silikagel, Aktivkohle, Kieselgur, Schiefermehl. Irgendein Einfluß solcher Substrate auf Wirkungen und Nebenwirkungen des Wirkstoffes sind dabei in keiner Richtung bekanntgeworden. Die genannten Substrate bringen auch in der Kombination mit den oben gekennzeichneten Organo-Zinnverbindungen keinerlei Änderung in ihrer Wirkung auf lebende Pflanzen, und zwar weder hinsichtlich der Fungizität noch hinsichtlich der Phytotoxizität zustande.
- Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß in Verbindung mit Triarylzinnv erbindungen, bei denen die vierte Valenz mit Chlor, Hydroxyl oder Acetyl besetzt ist, der an sich ebenfalls bekannte Trägerstoff Kalziumkarbonat im Unterschied zu allen anderen Trägerstoffen eine ausgesprochene Modifizierung der Wirkung dieser Wirkstoffe herbeiführt, indem er die Fungizität vollkommen unbeeinflußt läßt, aber die Phytotoxizität so stark zurückdrängt, daß in dieser Form die Anwendung der Wirkstoffe auch auf sonst sehr empfindlichen Kulturen möglich ist. Dieses Phänomen, für das zur Zeit eine wissenschaftliche Erklärung noch nicht gefunden werden konnte, ist um so überraschender, äls gerade das Kalziumkarbonat bei anderen Wirkstoffen, z. B. Hexachlorcyclohexan in Gamma-Form, 1,2,4,5,6,7,10,10-Octachlor-4,7-methylen-4,7,8,9-tetrahydrohydrinolen, eine deutliche Minderung der insektiziden Wirkung verursacht. Zweckmäßig werden die Präparate nach der Erfindung in Form eines Gemenges von 5 bis 20 °/o Wirkstoff und im übrigen Kalziumkarbonat unter Zusatz von Netzmitteln und Kolloidschutzmitteln, wie Zellpech, Polyvinylalkohol u. dgl., gelagert und versendet und vor dem Gebrauch mit Wasser zu einer Suspension angerührt. In den Suspensionen ist dann der Wirkstoff in Mengen von etwa 0,02 bis 0,1 °I. enthalten. Beispiele 1. Eine Kultur von jungen Tomatenpflanzen der Sorte -Bonner Beste« wurde im Dreiblattstadium in zwei Vergleichspartien mit Suspensionen A und B gespritzt. Suspension A enthielt als Trägersubstanz 59,0 Teile Kalziumkarbonat, Suspension B dagegen als Trägerstoff 59,0 Teile Kaolin. In den übrigen Komponenten waren beide Spritzpulver gleich und enthielten 20,0 Teile Triphenylzinnchlorid (als Wirkstoff), 20,0 Teile Zellpech (als Haftmittel), 1,0 Teil Alkylarvlsulfonat (als Netzmittel). Die Anwendungskonzentration der «>äßrigen Suspension betrug 0,25, 0,5, 1,0 und 2,0 "/o. Nach der Behandlung wurden die Tomatenpflanzen in einem Gewächshaus bei 30° und 90 bis 100 °!o relativer Luftfeuchtigkeit untergebracht und nach dem üblichen Bonitierungsschema nach einer Einwirkzeit von 8 Tagen auf den Schädigungsgrad untersucht. Nach dem üblichen, von der Biologischen Bundesanstalt herausgegebenen Bonitierungsschema bedeutet
0 = keine Schädigung, 1 = ganz geringfügige Blattverätzungen, 2 --- schwache Schädigung, 3 = mäßige Schädigung der Pflanzen, 4 = starke Schädigung der Pflanzen, 5 = völlige Vernichtung der Pflanzen. Tabelle I Schädigungsgrad der Tomatenpflanzen nach 8 Tagen im Konzentrationsbereich von 0,25 0l0 015010 1100/0 2101)10 I Suspension A ... 0 j 0 0 bis 1 1 Suspension B ... 3 4 ! 4 bis 5 5 20,0 Teile Triphenylzinnhydroxyd (Wirkstoff) 10,0 Teile Polyvinvlalkoliol (Haftmittel), 0,5 Teile Alkylarylsulfonat (Netzmittel). - Das Ergebnis der Untersuchung ist aus Tabelle II zu ersehen, die die unterschiedliche phytotoxische Wirkung der beiden Spritzpulver A und B deutlich veranschaulicht.
Tabelle II Schädigungsgrad von Weinpflanzen nach einer Einwirkzeit von 8 Tagen bei Spritzkonzentrationen von 0,25 bis 2,00/0 0,251"o 0,501, 1,00/, 2,0()/, Spritzpulver A . . 0 0 I 0 0 Spritzpulver B . . 2 3 bis 4 j 4 bis 5 5 Unbehandelt ... 0 0 0 0 20,0 Teile Triphenylzinnazetat (Wirkstoff), 4,0 Teile Methylzellulose (Haftmittel), 1,0 Teil Allcylarylsulfonat ..Netzmittel). - Die unterschiedliche phytotoxische Wirkung der Suspensionen A und B ist aus der Tabelle III zu ersehen
Tabelle III Schädigungsgrad von Kohlpflanzen nach einer Einwirkzeit von 8 Tagen bei Spritzkonzentrationen von 0,25 bis 2,0 0;'" 0,250,' 0,5 % 1,00/0 2,00/0 Spritzpulver A . . 0 0 0 0 Spritzpulver B . . 2 bis 3 " 3 4 5 Unbehandelt ... 0 0 0 0 - Spritzpulver A enthielt erfindungsgemäß 59,00@'o Kalziumkarbonat als Trägersubstanz, Spritzpulver B dagegen 59,0 °,7o Kaolin als Trägerstoff und Streckmittel. In der übrigen Zusammensetzung waren beide Spritzpulver gleich und enthielten
20,0°/o Triphenylzinnhydroxvd (Wirkstoff), 20,00f, Polyvinylalkohol (Haftmittel), 1,0°!p Alkylarylsulfonat (Netzmittel). Tabelle IV Anwen- Perono- jh.ytotoxische ' dungs- spora- @@ Wirkung der Mittel konzen- befallene Präparate tration Blätter in Wertzahlen 0 0 .o to Spritzpulver A . . 0,25 8,0 0 = keine Schädi- gung Spritzpulver B . . 0,25 9,0 2 bis3 = schwache bis mäßig starke Schädigung Dithane . . . . . . . . 0,25 21,0 0 = keine Schädi- gung Unbehandelt ... - 94,0 0 = keine Schädi- gung
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Behandeln von lebenden Pflanzen mit Triarylzinnverbindungen, bei denen die vierte Valenz mit Chlor, Hydroxyl oder Acetyl besetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß man den Wirkstoff an die Pflanze auf einem Substrat von feingepulvertem Kalziumkarbonat heranbringt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Wirkstoff und Substrat zu einer wäßrigen Suspension aufgeschlämmt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF21204A DE1021627B (de) | 1956-09-11 | 1956-09-11 | Verfahren zum Behandeln von lebenden Pflanzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF21204A DE1021627B (de) | 1956-09-11 | 1956-09-11 | Verfahren zum Behandeln von lebenden Pflanzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1021627B true DE1021627B (de) | 1957-12-27 |
Family
ID=7089974
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF21204A Pending DE1021627B (de) | 1956-09-11 | 1956-09-11 | Verfahren zum Behandeln von lebenden Pflanzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1021627B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1203532B (de) * | 1960-05-27 | 1965-10-21 | Philips Nv | Triphenylzinnverbindungen enthaltende fungizide Praeparate |
-
1956
- 1956-09-11 DE DEF21204A patent/DE1021627B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1203532B (de) * | 1960-05-27 | 1965-10-21 | Philips Nv | Triphenylzinnverbindungen enthaltende fungizide Praeparate |
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