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Die Erfindung bezieht sich auf ein Handgerät zum tropffreien Reinigen glatter Flächen,
insbesondere Glas- und Fensterscheiben, mit einer völlig neuartigen Wasser abführenden Wischleiste, einer in
einem gewissen Abstand darunterliegenden Wasser-Auffangrinne, einem unter der
Wasserauffangrinne befindlichen Reinigungskissen und einem hinter diesem Reinigungskissen und somit unterhalb
der Wasser ableitenden Auffangrinne befindlichem saugfähigen Material. Wobei Reinigungskissen,
Wischleiste und das saugfähige Wasser-Auffangmaterial leicht austauschbar an den Halter mit
integriertem Handgriff angebracht sind und das aufgefangene Wasser gemäß dieser Neuerung mittels
einer Wringklappe aus dem Wasser-Auffangmaterial wieder herausgedrückt werden kann. Mit der
zwischen der Wasser-Auffangrinne und der Wischleiste angebrachten Stellklappe kann der
Benutzer entscheiden, ob das abgestreifte Wasser wiederverwendet oder nur einmalig benutzt werden
soll. Des weiteren bietet eine am Glattflächen-Handreinigungsgerät integrierte Abschlussleisten-
Abstandseinstellung (siehe Fig. 7 der schematischen Abbildungen) Sicherheit vor Schäden an den
Fensterrahmen und der Wischleiste selbst. Die Abschlussleisten-Abstandseinstellung ist durch
Heraus- und Hereinschieben der Filzgleiter, rechts und links auf alle nur erdenklichen Fenster
stufenlos einstellbar. Sie legt fest, wie nah das Glattflächen-Handreinigungsgerät mit intelligenter
Wasserwegführung bzw. wie nah die Wischleiste, an die Fensterrahmen links und rechts herangeführt
werden kann.
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Alle der heute auf dem Markt angebotenen Reinigungsgeräte für Glattflächen, haben ein und
denselben Fehler. Sie sind mit Wasserabzieh-Gummilippen bzw. Wischleisten ausgestattet, die ein
tropffreies Reinigen bei senkrecht stehenden Glattflächen, also insbesondere Fensterscheiben
unmöglich machen. Die Wischleistenprofile haben immer unterhalb der Wischkante eine Klemm- bzw.
Haltewulst und werden hier mittels einer Schiene oder ähnliches gehalten (siehe Fig. 4 der
schematischen Darstellungen). Wird nun der Fensterwischer auf der eingenässten Glasscheibe von oben
nach unten gezogen, so kann das abgestreifte Wasser nicht ablaufen. Es staut sich genau in der
Halte- bzw. Klemmschiene der Wischleiste (siehe Fig. 4 der schematischen Abbildungen) und läuft
zwangsläufig links und rechts aus dieser Schiene wieder heraus (siehe Fig. 5 der schematischen
Abbildungen).
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Es bilden sich somit entweder links und rechts neben der gereinigten Fensterwischerspur
Wasserstreifen, oder das aufgestaute Wasser landet direkt auf dem Teppich. Des weiteren werden die
Wischleistenenden von herkömmlichen Fensterwischern, im Bereich der
Fensterabdichtungs-Abschlussprofile durch hohe Reibungswerte stark beansprucht. Beim Putzen an der dichtungsseitigen
Bahn, wird der Randbereich der Wischleiste infolge der Reibung zurückgehalten und nach hinten
gezogen. Dies führt auf Dauer zwangsläufig zur Schädigung der Wischleiste. Hinzu kommt, dass
die Wischleiste beim Aufsetzen auf das Fenster-Dichtungsprofil abhebt und nicht mehr auf der
gesamten Fläche aufliegt. Mit der Folge, dass in diesem Bereich das Wasser nur teilweise von der
Glasscheibe abgezogen wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Handgerät für Glattflächen so zu verbessern und zu
gestalten, dass die vorgenannten Nachteile völlig ausgeschlossen werden und ein wirklich müheloses
tropf und streifenfreies Reinigen von Glattflächen, insbesondere Fensterscheiben möglich wird.
Sogar so möglich, dass der Anwender des erfindungsgemäßen
Glattflächen-Handreinigungsgerätes, nicht mit dem Reinigungswasser in Berührung kommt.
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Die Lösung der Aufgabe besteht darin, dass die Wischleiste so gestaltet wird, dass das abgestreifte
Wasser ungehindert abfließen kann (siehe Fig. 3 der schematischen Abbildungen). Bei der
erfindungsgemäßen unter Fig. 3 abgebildeten Wischleiste wird dieselbe nicht unterhalb wie bei
handelsüblichen Fensterwischern (siehe Fig. 4), sondern hinter der Wischleiste gehalten (siehe Fig. 3). Das
Wasser wird nicht gestaut und kann so ungehindert abfließen.
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Als Unterstützung der Wasserwegführung ist unterhalb der Wischleiste in einem Abstand von ca.
10 mm eine Wasser-Auffangrinne angebracht (siehe Fig. 2), die das abgestreifte Wasser zusätzlich
auffängt und je nach Stellung der ökonomisch-ökologisch ausgerichteten Stellklappe, zurück in das
vordere unterhalb der Wischleiste und der Wasser-Auffangrinne befindliche Wischkissen, oder in
das rückwärtig angebrachte saugfähige Material leitet. Das so gespeicherte Wasser, kann
anschließend durch Drücken oder Wringen aus dem saugfähigen Material wieder herausgedrückt werden.
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Eine vorteilhafte Erfindungsgestaltung dieses Handgerätes jedoch besteht darin, dass das
saugfähige Material vorzugsweise an einer sogenannten Wringklappe angebracht ist. Die Wringklappe
(siehe Fig. 2, Punkt 10 der schematischen Abbildungen) wird ganz einfach über den Rand eines
Eimers gestülpt, der Handgriff des Handreinigungsgerätes nach hinten gezogen und somit das
Wasser aus dem saugfähigen Wasser-Auffangmaterial wieder herausgedrückt.
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Diese Anordnung erlaubt es dem Anwender ein Fenster zu reinigen, ohne das die Hände mit dem
Reinigungswasser in Berührung kommen. Dieser Aspekt ist insbesondere in der heutigen Zeit
ausserordentlich wichtig, da immer mehr Menschen mit irgendwelchen Allergien belastet sind.
Oder der Anwender entscheidet, dass er das abgestreifte Wasser noch einmal verwenden will,
da er in Fenster-Oberlichtbereichen nicht ständig auf der Leiter auf und ab klettern möchte. In
diesem Falle stellt er die Stellklappe so, dass das abgestreifte Wasser wieder zurück in das
Reinigungskissen fließt.
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Ein weiterer Vorteil dieser erfindungsgemäßen Fensterwischergestaltung besteht darin, dass das
Glattflächen-Handreinigungsgerät wahlweise mit zusätzlichen Wischleisten versehen werden kann
(siehe Fig. 6 der schematischen Abbildungen). Hierbei werden unterhalb der Hauptwischleiste
(Primär-Wischleiste) im Außenbereich zwei zusätzliche Wischleisten (Sekundär-Wischleisten)
angebracht, die vorzugsweise maximal ein Drittel von der Länge der Hauptwischleiste aufweisen
und vom Rand her zur Mitte der Hauptwischleiste, aufsteigend schräg gestellt sind. Dies erzeugt
den selben Effekt, als würde man einen handelsüblichen Fensterwischer mit nur einer Wischleiste,
beim Abziehen des Wassers schräg stellen. Durch den bewegungsdynamischen Vorgang, wird das
abgezogene Wasser automatisch der schräggestellten Wischleiste folgend, nach oben getrieben.
Bei der hier vorliegenden erfindungsgemäßen Anordnung mit zwei zusätzlichen
Sekundär-Wischleisten (Fig. 6) bedeutet das, dass der Randbereich der Reinigungsbahnen von den vorgeschalteten
Sekundär-Wischleisten vorgereinigt und und unmittelbar danach mit der Hauptwischleiste
streifenfrei nachgereinigt wird. Die gereinigten Wischbahnen sind links und rechts absolut streifenfrei.
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Die Erfindung wird anhand der in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
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Fig. 1 eine schematische Draufsicht des erfindungsgemäßen Glattflächen-Handreinigungsgerätes
mit intelligenter Wasserwegführung,
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Fig. 2 einen Querschnitt durch das Glattflächen-Handreinigungsgerät der Linie A-A,
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Fig. 3 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Wischleiste in Seitenansicht mit
Wasserverlaufsdarstellung,
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Fig. 4 eine schematische Darstellung einer handelsüblichen Wischleiste in Seitenansicht mit
Wasserverlaufsdarstellung,
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Fig. 5 eine schematische Darstellung einer handelsüblichen Wischleiste in Vorderansicht mit
Wasserverlaufsdarstellung,
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Fig. 6 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Glattflächen-Handreinigungsgerätes
mit zusätzlichen Primär- und Sekundär-Wischleisten links und rechts von unten gesehen,
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Fig. 7 eine schematische Draufsicht des erfindungsgemäßen Glattflächen-Handreigungsgerätes,
mit den stufenlos einstellbaren Abschlussleisten-Abstandseinstellungen links und rechts.
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In den Fig. 1 und 2 wird das erfindungsgemäße Handreinigungsgerät für glatte Flächen,
insbesondere Glasscheiben (GS) mit intelligenter Wasserwegführung dargestellt, dessen Halter (1) mit
einer Stirnwand (2) und einer Rückwand (3) mit integriertem Handgriff (4) ausgebildet ist.
Der Halter (1) kann aber auch so ausgebildet sein, das der Handgriff (4) mit einer
Schnappverbindung in die Rückwand (3) eingerastet und oder angeschraubt wird. Die Stirnwand (2) hat eine
Doppelfunktion. Sie dient zur Aufnahme des Reinigungskissens (5) und ist gleichzeitig Wasser-
Auffangrinne (6), die sich über die gesamte Länge bzw. Breite der Wischleiste (7) erstreckt.
Verbindungsstege (8) halten, stärken und verbinden Stirnwand (2) mit der Rückwand (3). Das
Reinigungskissen (5) wird vorzugsweise mit einem Klettband lösbar fixiert.
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Zwischen Stirnwand (2) und Rückwand (3) befindet sich die Wasser-Wegführklappe (9), die
drehbar gelagert ist, sich über die gesamte Länge bzw. Breite der Wischleiste (7) erstreckt und in ihrer
jeweiligen Endstellung einrastet.
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In dem Halter (1) ist im vorderen oberen Bereich der Rückwand (3) eine erfindungsgemäße
Wischleiste (7) eingesetzt, die durch ihre spezielle auswechselbare Einschnapp-Profilwulst (7.1) in der
Rückwand (3) gehalten wird. Im Unteren Bereich der Rückwand (3) befinden sich Einschnapp-
Ösen (3.1), die als Aufnahmen für die Wringklappe (10) dienen. Mittels an der Wringklappe (10)
angeformte Haltezacken (10.1), wird das saugfähige Material (11) lösbar fixiert.
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Die Wasserauffangrinne (6), die Wasser-Wegführklappe (9), die leicht montierbar angeordnete
Wringklappe (10), die Zusatz-Wischleisten (12 u. 13) und die stufenlos einstellbaren
Abschlussleisten-Abstandseinstellungen (14 u. 15), stellen neben der neuartig geformten Wischleiste (7)
eigenständige Erfindungen dar und werden in den Schutzansprüchen angegeben.
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Bei der wahlweisen Ausstattung mit den Sekundär-Wischleisten (12 u. 13), werden diese zwischen
der Hauptwischleiste (7) und der Wasser-Auffangrinne (6) starr oder vorzugsweise federnd
gelagert in die dafür vorgesehenen Einrast-Vorrichtungen eingesetzt.
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Farbe, Form und das zu verwendende Material des Handreinigungsgerätes, haben keinen Einfluß
auf die erfindungsgemäßen Neuerungen. Auch ist es völlig irrelevant, ob das hier vorgestellte
Handreinigungsgerät mit intelligenter Wasser-Wegführung aus einem Guß, oder aus mehreren
Teilen hergestellt wird.
Liste der verwendeten Zeichen
1 Halter des Handreinigungsgerätes mit intelligenter
Wasserwegführung
2 Stirnwand
3 Rückwand
3.1 Einschnapp-Ösen
4 Griff
5 Reinigungskissen
6 Wasser-Auffangrinne
7 Wischleiste/Hauptwischleiste/Primär-Wischleiste/Wasserabzieh-Gummilippe
7.1 Einschnapp-Profilwuls
8 Verbindungsstege
9 Stellklappe
10 Wringklappe
10.1 Haltezacken
11 Saugfähiges Material
12 Sekundär-Wischleiste links/Zusatz-Wischleiste
13 Sekundär-Wischleiste rechts/Zusatz-Wischleiste
14 Abschlussleisten-Abstandseinstellung links
15 Abschlussleisten-Abstandseinstellung rechts
16 Filzgleiter links
17 Filzgleiter rechts
GS Glasscheibe
KS Klemmschiene
WA Wasseraustritt
WE Wassereintritt
WV Wasserverlaufsrichtung/Wasserverlaufsdarstellung