DE10208311B4 - Vorrichtung und Verfahren zur Kultivierung von Gewebezellen - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zur Kultivierung von Gewebezellen, bei dem die Gewebezellen mit
Nährmedium
und Gas versorgt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Gewebezellen in einem Kulturbereich kultiviert und von einem Ende
des Kulturbereichs zum gegenüberliegenden Ende
des Kulturbereichs mit Nährmedium überströmt, so daß sich oberhalb
der Gewebezellen eine dünne
Nährmediumschicht
ausbildet, die man mit einem Gasstrom beaufschlagt, der entgegengesetzt
zur Strömungsrichtung
des Nährmediums
verläuft.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Kultivierung von Gewebezellen.
- Die Kultivierung von Gewebezellen spielt eine Rolle beim sogenannten "Tissue Engineering". Hierbei ist es das Ziel, künstlich Zellgewebe mit körperspezifischen Eigenschaften zu erstellen. Vielfach werden dabei Zellen auf bestimmten Biomatrices (Strukturate) kultiviert. Anwendungsbereiche für das "Tissue Engineering" sind z. B. die Implantatherstellung (Generierung von künstlicher Haut, funktionellen Gefäßen oder Gewebesystemen (Leber, Knorpel etc.)), physiologische Untersuchungen an "in vitro"-Gewebekulturen (Medium, Metabolismus etc.), Kompatibilitätsuntersuchungen an Biomaterialien, Verträglichkeitsprüfungen von Medikamenten oder Toxizitätstests für bestimmte Substanzen.
- Bei der Herstellung von funktionsfähigen Geweben kann in mehreren Schritten vorgegangen werden, wobei wichtige Punkte die Steuerung der Differenzierung im kultivierten Gewebe und eine spezifische geometrische Struktur des Implantates (z. B. Haut – flächig, Knorpelersatz für Ohrverletzungen – dreidimensionale Struktur etc.) sind. In einem ersten Schritt werden die in einer Biopsie entnommenen Zellen in Flaschenkulturen in einem speziellen Nährmedium vermehrt, um die Anzahl der Zellen zu vergrößern.
- Für die weitergehende Kultivierung sieht ein mögliches Konzept vor, die Zellen auf eine spezielle Gewebeunterlage aufzubringen. Hierbei kann es sich um Filterunterlagen, Vliese oder Matrices mit einer Schwammstruktur, gegebenenfalls aus biologisch abbaubaren Polymeren handeln. Die so erstellten Gewebe werden anschließend solange kultiviert, bis sich ein Gewebe mit den gewünschten Eigenschaften gebildet hat.
- Es können grundsätzlich zwei Kultivierungsmethoden unterschieden werden. Die gebräuchlichste Methode ist die Kultivierung unter sogenannten statischen Bedingungen in speziellen Kulturflaschen (T-Flasche, 12-well-plate, etc.), die in einen speziellen Brutschrank mit entsprechender Temperierung und einer mit Kohlendioxid angereicherten Atmosphäre gestellt werden. Dabei wird das verbrauchte Nährmedium in bestimmten Intervallen gegen frisches ausgetauscht. Die Begasung (Versorgung mit Sauerstoff) erfolgt üblicherweise aus der Atmosphäre des Begasungsschrankes. Nachteile dieser Kultivierungsmethode sind die stationären Bedingungen in bezug auf die Medienkomponenten sowie der sehr hohe manuelle Aufwand, der ein hohes Kontaminationsrisiko birgt.
- Alternativ können die Gewebe in einen Bioreaktor (eine sogenannte Perfusionskammer) eingebracht werden, die kontinuierlich mit Kulturmedium durchströmt wird und in der eine verbesserte und kontrollierte Versorgung mit Substraten und Sauerstoff sowie eine Entsorgung von Stoffwechselprodukten stattfinden kann. Das Kulturmedium kann dabei aus einem begasten Vorlagegefäß heraus in einem Kreislauf gepumpt oder alternativ nach einmaligem Passieren der Perfusionskammer verworfen werden.
- Ein Bespiel für eine derartige Perfusionskammer beschreibt
DE-A1 198 08 055 . Bei der dort beschriebenen Apparatur besteht allerdings der Nachteil, daß die Kammer vollständig mit Flüssigkeit gefüllt werden muß, um funktionsgemäß zu arbeiten. Hierbei besteht die Gefahr, daß sich in der Flüssigkeit befindliche Gasblasen in der Kammer sammeln und die Durchströmung der Kammer behindern. Des weiteren kommt es bei Perfusionskammern aufgrund der räumlichen Anordnung der eingesetzten Gewebeträger rasch zu einer Abreicherung des Sauerstoffs über die Länge der Kammer, wodurch die Gefahr auftritt, daß die hinteren Gewebezellen nicht mehr ausreichend mit Gas, insbesondere mit Sauerstoff versorgt werden können. - Weitere Vorrichtungen und/oder Verfahren zur Kultivierung von Zellen sind im Stand der Technik beispielsweise aus der WO 96/40860, WO 97/26023,
DE 19935643 ,DE 4234109 ,CH 624713 JP-63123373 CH 624713 DE 19935643 ist zu Belüftungszwecken der Einsatz einer Folie vorgesehen, während in derDE 4234109 mikroporöse Gasversorgungsleitungen, beispielsweise Hohlmembranen, vorgeschlagen werden. Bei diesen Vorrichtungen und/oder Verfahren nach dem Stand der Technik ist eine optimale Versorgung der Zellen sowohl mit Gas, beispielsweise Sauerstoff, als auch mit Nährmedium jedoch entweder nicht sichergestellt oder mit vergleichsweise großem technischen Aufwand verbunden. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kultivierung von Gewebezellen bereitzustellen, mit dem die geschilderten Nachteile beseitigt werden können. Dabei sollen die Gewebezellen ausreichend mit Gas und Nährmedium versorgt werden können.
- Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der gestellten Aufgabe entsprechend den kennzeichnenden Teilen der Patentansprüche 1 und 14.
- Die Erfindung bietet den Vorteil, daß durch die ausgebildete Strömungsschicht oberhalb der Gewebezellen eine optimale Versorgung der Gewebezellen sowohl mit Nährstoffen als auch mit gasförmigen Stoffen ermöglicht wird. Auf diese Weise kann frisches Medium zu den Gewebezellen gelangen. Darüber hinaus wird die Gasversorgung der Gewebezellen verbessert, da die Diffusionswege für die Gase gering sind.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Gasstrom erzeugt, der der Strömungsrichtung des Nährmediums entgegengerichtet ist. Hierdurch wird vor allem bei einer Anordnung von mehreren Gewebekulturen gewährleistet, daß alle Gewebekulturen ausreichend mit Gas, insbesondere mit Sauerstoff versorgt werden, und daß es zu keiner ungewünschten Abreicherung von Sauerstoff über die Länge des Kulturbereiches kommt.
- Darüber hinaus läßt sich durch die Schichtdicke des Nährmediums der Diffusionsweg für die Gase einstellen, beispielsweise durch die Ausbildung einer in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Überlauf kante.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die dünne Schicht des Nährmediums oberhalb der Gewebezellen 0,1 bis 3,0 mm, vorzugsweise 0,5 bis 1,0 mm.
- Die Ausbildung einer dünnen Nährmediumschicht oberhalb der Gewebezellen läßt sich in bevorzugter Weise dadurch erreichen, daß man in einen Kulturbereich, in dem sich die Gewebezellen befinden, Nährmedium leitet. Mit dem Nährmedium wird sodann ein Überlauf aus dem Kulturbereich erzeugt, und das Nährmedium gelangt nach dem Überströmen der Gewebezellen in eine Auffangkammer. Aus der Auffangkammer wird das Nährmedium anschließend wieder abgeführt.
- Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
- Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Kultivierung von menschlichen, tierischen und pflanzlichen Zellen. Je nach Art der verwendeten Zellen weiß der Fachmann, welches Nährmedium zur Kultivierung erforderlich ist. Entsprechend läßt sich das Nährmedium zusammensetzen. Das gleiche gilt für den Einsatz der erforderlichen Gase. Wird bei menschlichen und tierischen Zellen unter anderem Sauerstoff benötigt, ergibt sich bei pflanzlichen Zellen in der Regel ein Bedarf an Kohlendioxid. Als Gas kann beispielsweise Luft oder ein anderes zur Versorgung der Gewebezellen dienendes Gas verwendet werden. Je nach Art der verwendeten Gase kann es auch zweckmäßig sein, die Zusammensetzung des Nährmediums hierauf abzustimmen. So kann sich beispielsweise der Bedarf nach einer erhöhten Pufferkapazität ergeben oder eine pH-Wert-Regulierung erforderlich sein.
- Darüber hinaus eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Vermehrung von implantierbaren Zellen. Bei Zellen, die in den menschlichen oder tierischen Körper implantiert werden, handelt es sich insbesondere um Haut- oder Knochengewebszellen sowie um Knorpel- und Gefäßzellen. Darüber hinaus eignet sich das Verfahren zur Gewinnung implantierbarer Knorpelkonstrukte oder Knochenkonstrukte. Gerade zur Gewinnung derartiger Konstrukte bietet das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß die Gewebezellen dreidimensionale Strukturen einnehmen und trotzdem ausreichend mit Nährmedium und Sauerstoff versorgt werden können.
- Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich schließlich auch zur Durchführung von Wirkungs- und Toxizitätstests. Auf diese Weise läßt sich die Wirkung von Medikamenten, Umweltgiften und dergleichen auf die Gewebezellen untersuchen, um hierdurch eine Alternative zu Tierversuchen zu ermöglichen. Dabei läßt sich der zu untersuchende Stoff nach seinem jeweiligen Aggregatzustand entweder in der Gasphase einsetzen oder dem Nährmedium in fester oder flüssiger Form zugeben.
- Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
- Es zeigen
-
1 und2 eine schematische Darstellung einer Behandlungsapparatur mit daran angeschlossener Gasversorgungseinheit und Abluftstrecke, -
3 eine schematische Darstellung einer Behandlungsapparatur mit einzelnen Einsätzen, -
4 eine schematische Darstellung einer Behandlungsapparatur mit Trägern für adhärente Zellkulturen, -
5 eine schematische Darstellung einer Behandlungsapparatur ohne spezielle Gasleitung sowie -
6 eine schematische Darstellung einer Behandlungsapparatur zur Druckbeaufschlagung. - In
1 ist eine Vorrichtung zur Kultivierung von Gewebezellen mit einer Behandlungsapparatur1 dargestellt, bei der die Behandlungsapparatur1 über einen Kulturbereich2 verfügt, in dem nicht näher dargestellte Gewebezellen mit Nährmedium in Berührung gebracht werden. Die Behandlungsapparatur1 verfügt hierbei über einen Zulauf32 und einen Ablauf33 für das Nährmedium, so daß das Nährmedium von dem einen Ende30 des Kulturbereichs2 zum anderen Ende31 strömen kann. Anschließend gelangt das Nährmedium in eine Auffangkammer4 . Von der Auffangkammer4 wird das Nährmedium über die Leitung6 abgezogen. Eine Pumpe17 transportiert das Nährmedium im Kreislauf über die Leitung5 zurück in den Kulturbereich2 . Mit Hilfe der Pumpe17 läßt sich die Strömungsgeschwindigkeit des Nährmediums regulieren, so daß insbesondere die Strömungsgeschwindigkeit des Nährmediums oberhalb der Gewebezellen einstellbar ist. Des weiteren sieht1 eine Gasversorgungseinheit13 vor, mit Hilfe der ein definierbares Gemisch verschiedener Gase, beispielsweise aus Luft, Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid herstellbar und der Behandlungsapparatur1 zuführbar ist. Die Gasversorgungseinheit13 kann ferner Durchflußmesser18 ,19 sowie ein Sterilfilter20 aufweisen. Ebenso können Befeuchtungsmittel21 vorgesehen sein, um das Gas vor Einleitung in die Behandlungsapparatur1 mit Wasser anzufeuchten. Über die Leitung10 gelangt das Gas durch die Gaseinlaßöffnung8 in den Innenraum12 der Behandlungsapparatur1 . Hierbei wird das in dem Kulturbereich2 befindliche Nährmedium mit Gas beaufschlagt. Das Gas strömt hierbei entgegengesetzt zur Strömung des Nährmediums über das Nährmedium und verläßt den Innenraum12 der Behandlungsapparatur1 durch die Gasauslaßöffnung9 . An die Gasauslaßöffnung9 ist eine Leitung11 angeschlossen, über die das Gas zu einer Abluftstrecke22 geführt wird. Die Abluftstrecke enthält eine Sterilfalle23 sowie ein Abluftfilter24 . - Da sich herausgestellt hat, daß das Wachstum der Zellen durch Stimulation der Scherbeanspruchung beeinflußbar ist, hat die Strömungsgeschwindigkeit des Nährmediums auch Einfluß auf das Wachstum der Gewebezellen. Bei der in
1 gewählten Versuchsanordnung wurden bis zu 5 ml Nährmedium pro Minute gefördert. Vorzugsweise betrug die Förderleistung 0,25 bis 1 ml/min. Bei der in2 dargestellten Versuchsanordnung wurden nur bis zu 30 ml/Tag, vorzugsweise 2,5 bis 10 ml/Tag gefördert. - Nach der in
2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird mittels einer Pumpe25 ständig frisches Nährmedium aus einer Vorratsflasche26 angesaugt und in den Kulturbereich2 der Behandlungsapparatur1 geleitet. Verbrauchtes Medium wird in einer Auffangflasche27 gesammelt. -
3 zeigt die Behandlungsapparatur1 in vergrößerter Darstellung. Zu- und Ableitungen für Gas und Nährmedium sind durch Pfeile gekennzeichnet. Die Behandlungsapparatur1 weist ein Bodenprofil34 auf, das zur Aufnahme von Trägern14 ,16 für die Gewebezellen vorgesehen ist. An dem Bodenprofil34 ist eine Überlauf kante28 ausgebildet, über die das Nährmedium aus dem Kulturbereich2 in eine Auffangkammer4 fließen kann. Die Überlaufkante28 wird im gezeigten Ausführungsbeispiel von einer erhöhten Seitenwand3 des Bodenprofils34 gebildet. Diese Ausführungsformen weist weiterhin die Besonderheit auf, daß spezielle Einsätze15 für vorstrukturierte, dreidimensionale Träger14 , die kompakt oder makroporös sein können, vorgesehen sind. Die Einsätze15 sind hierbei lösbar mit dem Bodenprofil34 verbunden. Sie lassen sich bevorzugt von unten in das Bodenprofil34 einschrauben. Im eingebauten Zustand der Einsätze15 sind die Gewebezellen dann so positioniert, daß sie von einer dünnen Schicht aus Nährmedium überströmt werden können. Nach dem Überströmen der Gewebezellen fließt das Nährmedium dann in die Auffangkammer4 . - Die in
3 dargestellten Träger14 sind bevorzugt in einer oder zwei Reihen in einem nicht näher dargestellten Strömungskanal angeordnet. Die Breite des Strömungskanals kann 5 bis 7 cm betragen. Größere Breiten haben unter Umständen den Nachteil, daß sich in dem Strömungskanal kein gleichmäßiges Strömungsprofil ausbilden können. Dagegen spielt die Länge des Strömungskanals grundsätzlich keine Rolle. Sie sollte nach Möglichkeit aber nicht größer als 20 bis 25 cm sein, so daß sich im Strömungskanal etwa 5 bis 10 Träger14 unterbringen lassen. - Die in
4 dargestellte Ausführungsform zeigt als weitere Besonderheit spezielle Träger16 , die für adhärente Zellkulturen ausgebildet sind. Die Träger16 bestehen vorzugsweise aus Glas oder geeigneten Kunststoffen. Sie sind wie die Träger14 gemäß3 so positioniert, daß das Nährmedium in einer dünnen Schicht über die in den Einsätzen16 befindlichen Gewebezellen hinwegströmen und in die Auffangkammer4 gelangen kann. - Im Unterschied zu den Ausführungsformen gemäß den
1 bis4 zeigt5 eine Behandlungsapparatur1 , bei der Gas in den Innenraum12 im Wege der Diffusion gelangt. Als Gaseinlaßöffnung8 ist hierzu im Oberteil7 eine spaltförmige Öffnung vorgesehen, die zur Vermeidung von Kontaminationen auch mit einem Diaphragma verschließbar sein kann. Entsprechendes gilt für die Gasauslaßöffnung9 . Zu- und Ableitungen für das Nährmedium bestehen weiterhin. Sie sind durch Pfeile gekennzeichnet. Für die Ausführungsform gemäß -
5 ergibt sich der Vorteil, daß eine Vorrichtung mit einer solchen Behandlungsapparatur1 keine besonderen Begasungsmittel erfordert. Die Kultivierung von Gewebezellen läßt sich in diesem Falle ohne zusätzlichen apparativen Aufwand in einem Wärmeschrank durchführen. - In
6 ist schließlich eine Ausführungsform mit einer Behandlungsapparatur1 dargestellt, bei der der Innenraum12 druckbeaufschlagt ist. Über geeignete Ventile29a–d läßt sich ein definierter Überdruck einstellen, durch den beispielsweise der Übertritt von gasförmigen Stoffen in das Nährmedium erleichtert und somit die Versorgung der Gewebezellen mit diesen Stoffen verbessert wird. -
- 1
- Behandlungsapparatur
- 2
- Kulturbereich
- 3
- Seitenwand
- 4
- Auffangkammer
- 5
- Leitung
- 6
- Leitung
- 7
- Oberteil
- 8
- Gaseinlaßöffnung
- 9
- Gasauslaßöffnung
- 10
- Leitung
- 11
- Leitung
- 12
- Innenraum
- 13
- Gasversorgungseinheit
- 14
- Träger
- 15
- Einsatz
- 16
- Träger
- 17
- Pumpe
- 18
- Durchflußmesser
- 19
- Durchflußmesser
- 20
- Sterilfilter
- 21
- Befeuchtungsmittel
- 22
- Abluftstrecke
- 23
- Sterilfalle
- 24
- Abluftfilter
- 25
- Pumpe
- 26
- Vorratsflasche
- 27
- Auffangflasche
- 28
- Überlaufkante
- 29a–d
- Ventile
- 30
- Ende
- 31
- Ende
- 32
- Zulauf
- 33
- Ablauf
- 34
- Bodenprofil
Claims (20)
- Verfahren zur Kultivierung von Gewebezellen, bei dem die Gewebezellen mit Nährmedium und Gas versorgt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gewebezellen in einem Kulturbereich kultiviert und von einem Ende des Kulturbereichs zum gegenüberliegenden Ende des Kulturbereichs mit Nährmedium überströmt, so daß sich oberhalb der Gewebezellen eine dünne Nährmediumschicht ausbildet, die man mit einem Gasstrom beaufschlagt, der entgegengesetzt zur Strömungsrichtung des Nährmediums verläuft.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke des Nährmediums oberhalb der Gewebezellen einstellbar ist.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke des Nährmediums oberhalb der Gewebezellen 0,1 bis 3,0 mm, vorzugsweise 0,5 bis 1,0 mm beträgt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man an dem einen Ende des Kulturbereichs einen Überlauf des Nährmediums erzeugt, so daß das Nährmedium nach dem Überströmen der Gewebezellen in eine Auffangkammer fließt.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Nährmedium aus der Auffangkammer abführt und im Kreislauf zurück in den Kulturbereich leitet.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlungsapparatur druckbeaufschlagt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem man dem Nährmedium einen Wirkstoff zusetzt, dessen Wirkung auf die Gewebezellen untersucht werden soll.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem das Gas einen Wirkstoff enthält, dessen Wirkung auf die Gewebezellen untersucht werden soll.
- Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Kultivierung von menschlichen, tierischen oder pflanzlichen Zellen.
- Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Vermehrung von implantierbaren Zellen.
- Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Gewinnung implantierbarer Knorpelkonstrukte.
- Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Gewinnung implantierbarer Knochenkonstrukte.
- Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 mit dem Ziel der Herstellung von Stoffen, die von den Gewebezellen gebildet werden.
- Vorrichtung zur Kultivierung von Gewebezellen mit einer Behandlungsapparatur, in der die Gewebezellen mit Gas und Nährmedium versorgt werden, wobei die Behandlungsapparatur über einen Zulauf und einen Ablauf für das Nährmedium verfügt, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsapparatur (
1 ) einen Kulturbereich (2 ) mit einer Anordnung von Trägern (14 ,16 ) für die Gewebezellen enthält, so daß die Gewebezellen derart positionierbar sind, daß das Nährmedium in einer dünnen Schicht oberhalb der Gewebezellen strömt, und daß die Behandlungsapparatur (1 ) ein Oberteil (7 ) aufweist, das mit einer Gaseinlaßöffnung (8 ) und einer Gasauslaßöffnung (9 ) versehen ist, und daß die Gaseinlaßöffnung (8 ) und die Gasauslaßöffnung (9 ) so angeordnet sind, daß sich bei einer Gaseinleitung in die Behandlungsapparatur (1 ) ein Gasstrom bildet, der entgegengesetzt zur Strömungsrichtung des Nährmediums verläuft. - Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke des Nährmediums oberhalb der Gewebezellen 0,1 bis 3,0 mm, vorzugsweise von 0,5 bis 1,0 mm beträgt.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsapparatur (
1 ) ein Bodenprofil (34 ) zur Aufnahme der Träger (14 ,16 ) aufweist, an dem eine Überlauf kante (28 ) ausgebildet ist, über die das Nährmedium in eine Auffangkammer (4 ) fließt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Bodenprofil (
34 ) ein Strömungskanal ausgebildet ist, in dem die Träger (14 ,16 ) reihig angeordnet sind. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß Leitungen (
5 ,6 ) für das Nährmedium vorgesehen sind, wobei die Leitung (5 ) eine Zuleitung für das Nährmedium bildet und die Leitung (6 ) an die Auffangkammer (4 ) angeschlossen ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß an die Gaseinlaßöffnung (
8 ) eine Leitung (10 ) angeschlossen ist, die mit einer Gasversorgungseinheit (13 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß Ventile (
29a–d ) für Zu- und Abläufe von Nährmedium und Gas vorgesehen sind, die eine Drucksteuerung im Innenraum (12 ) der Behandlungsapparatur (1 ) ermöglichen.
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