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Elektrostatisch aufladbares Mischgewebe Die Erfindung bezieht sich
auf ein elektrostatisch aufladbares Mischgewebe zur Erzielung einer therapeutischen
Wirkung, das auf dem menschlichen Körper getragen wird, wobei das Gewebe teilweise
aus Polyvinylchlorid- (PVC-) Fäden besteht.
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Zweck der Erfindung ist die Ausnutzung der therapeutischen Wirkung
statischer Elektrizität durch die Verwendung von synthetischen Textilien aus Polyvinylchlorid.
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Es sind Textilien aus Polyvinylchloridfasern bzw. einer Mischung
daraus bekannt. Bei diesen Mischungen wird jedoch die therapeutische Wirkung statischer
Elektrizität nicht ausgenutzt. Die Beimischungen zum Polyvinvlchlorid werden dort
zur Veredelung des Gewebes durchgeführt; dabei sind die Fäden so angeordnet, daß
sie elektrostatisch nicht wirksam oder nicht günstig wirksam werden.
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Bei anderen bekannten Geweben werden PVC-Fasern mit Baumwollfasern
gemischt. Diese Mischung ist aber ebenfalls nicht so, daß die statische Elektrizität
therapeutisch wirksam gemacht wird, da kein dafür geeigneter Spannungsverlauf erreicht
wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Gewebe den an
sich bekannten Effekt der therapeutisch günstigen Wirkung von PVC-Fasern bei einem
auf dem Körper zu tragenden Gewebe oder Gewirk auszunutzen.
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Die Lösung der Aufgabe nach der Erfindung besteht darin, daß das
Mischgewebe neben den elektrisch negativ aufladbaren PVC-Fäden auch elektrisch positiv
aufladbare und neutrale Fäden enthält und die Fäden dieser Mischung so angeordnet
sind, daß eineKondensatorbildung in bezug auf die Körperoberfläche auftritt.
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Hierbei dient die Körperoberfläche als ein Beleg des entstehenden
elektrischen Kondensators.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
Schuß- und Kettenfäden abwechselnd von Fäden mit positivem oder negativem Potential
gebildet werden, wobei zur Erzielung des positiven Potentials vorzugsweise Fäden
aus Wolle oder Seide bzw. Viskose-Zellwolle Verwendung finden und zur Erzielung
des negativen Potentials vorzugsweise Fäden mit Polyvinylchloridanteil.
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Hierbei werden die Polyvinylchloridfäden, die entweder aus reinem
Polyvinylchlorid oder mit anderen Fäden gemischt sind, so im Gewebe oder Gewirk
verwelt, daß sie mit Fäden anderen Potentials einen Kondensator bilden.
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Es ist bekannt, daß Wolle oder Seide sich positiv aufladen, während
Polyvinylchloridfäden sich negativ aufladen; je nach der Anordnung dieser Fäden
kann ein mehr oder weniger gutes Dielektrikum zwischen den einzelnen Fäden verschiedenen
Potentials erreicht werden.
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Eine andere mögliche Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß beispielsweise die Kettenfäden positives und die Schußfäden negatives Potential
besitzen.
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Dabei werden die Potentiale anders im Gewebe verteilt, und zwar verlaufen
die negativen Fäden in einer Ebene und die positiven Flächen versetzt zu den negativen
Fäden in einer anderen Parallelebene.
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Die Bildung von zwei Belägen verschiedenen Potentials ist sowohl
in einer Parallelebene zur Körperoberfläche wie auch in verschiedenen Ebenen zur
Körperoberfläche möglich.
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Bei allen diesen Ausführungen besteht noch eine weitere Möglichkeit
darin, daß eine Mischung von positiv und/oder negativ aufladbaren Fäden mit Fäden
beispielsweise aus regenerierter Zellulose, welche keine elektrische Aufladung besitzen,
erfolgt.
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Dadurch ist es möglich, die einzelnen Fäden mit positiver oder negativer
Aufladung durch Zwischenschaltung neutraler Fäden, die auch ein Dielektrikum bilden
können, entsprechend dem Erfindungszweck zu mischen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
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Abb. 1 zeigt in einer Ebene das Abwechseln von Ketten-und Schußfäden
verschiedenen Potentials; Abb. 2 ist die Seitenansicht der Abb. 1; Abb. 3 zeigt
die Verwendung verschiedener Fäden verschiedenen Potentials in zwei verschiedenen
Ebenen; Abb. 4 ist eine Seitenansicht der Abb. 3 ; Abb. 5 zeigt beispielsweise die
Kettenfäden von einem Potential und die Schußfäden von einem anderen Potential;
Abb. 6 ist eine Seitenansicht der Abb. 5.
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Selbstverständlich können statt dieser Ausführungsbeispiele noch
beliebig andere Kombinationen hergestellt werden, sofern nur der Erfindungsgedanke
erreicht
wird, nämlich daß sich verschiedene Beläge mit verschiedenem
Potential mit einem Dielektrikum dazwischen ausbilden können. Selbstverständlich
muß es beispielsweise vermieden werden, Baumwolle mit in das Gewebe einzubringen,
da sich Baumwolle nicht auflädt und sogar als Leiter wirkt.
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In der Abb. 1 ist mit 1 das Körperpotential bezeichnet, d. h. die
Haut, auf welcher unmittelbar das Gewebe aufliegt. Dieser Haut ist beispielsweise
das Potential Null, mit 2 bezeichnet, gegeben worden, wobei dieses Potential nur
relativ zur positiven oder negativen Aufladung der verschiedenen Fäden zu verstehen
ist.
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Mit 3 und dem positiven Vorzeichen sind beispielsweise Fäden aus
Wolle, Seide oder anderem sich positiv aufladendem Material bezeichnet. 4 bezeichnet
die negativen Fäden, welche im Ausführungsbeispiel aus Polyvinylchlorid hergestellt
sind.
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In der Abb. 2 ist eine vermutete Potentialverteilung gezeigt, wobei
die Pfeile, mit 5 bezeichnet, die Richtung der elektrostatischen Feldstärke angeben,
wobei die Pfeilrichtung so gewählt ist, daß sie vom positiven zum negativen Potential,
d. h. entgegen der Elektronenströmung, verläuft.
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Man erkennt aus der Abb. 2, daß sich verschiedene Potentialebenen
bilden. In der Abb. 3 ist wieder mit 2 das Körperpotential bezeichnet. Mit 6 sind
beispielsweise Fäden mit negativem Potential bezeichnet, welche unmittelbar auf
der Hautoberfläche 1 aufliegen.
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Im Abstand davon ist durch einen an sich bekannten Ävebvorgang dafür
gesorgt, daß die positiven Fäden, mit 7 bezeichnet, einen Abstand von der Hautoberfläche
1 besitzen. Die Pfeile 8 zeigen den vermutlichen Feldverlauf an, wobei die Pfeile
9 Stellen angeben, wo die Feldlinien auf die Körperfläche treffen; dabei ist vorausgesetzt,
daß die Körperoberfläche das Potential Null besitzt, was natürlich keinesfalls immer
der Fall sein muß. Wenn beispielsweise das Potential 1 noch negativer als das von
6 ist, dann werden noch erheblich mehr Feldlinien nach 1 verlaufen, als im Ausführungsbeispiel
dargestellt ist.
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-Die Abb. 4 zeigt das Gewebe oder Gewirk in der Seitenansicht, und
man erkennt, daß auch hier abwechselnd positive und negative Aufladungen vorhanden
sind.
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In der Abb. 5 ist ebenfalls mit 1 das Körperpotential bzw. die Ebene
des Körpers bezeichnet, während mit 10 beispielsweise Polyvinylchloridfäden bezeichnet
sind, welche als Schuß fäden im Gewebe unmittelbar auf der Körperfläche liegen.
Der Kettenfaden 11 ist der positive Faden, welcher, wie aus der Abb. 5 ersichtlich
ist, im Webvorgang abwechselnd die negativen Fäden 10 verbindet. In der Abb. 6 ist
mit Pfeilen 12 die elektrostatische Feldstärke in ihrer Richtung dargestellt, und
man erkennt, daß ein ähnliches Bild wie in der Abb. 2 entsteht.
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Selbstverständlich können die Kombinationen verschieden gewählt werden,
sofern nur die aus der Elektrostatik an sich bekannten Gesetze Anwendung finden,
nämlich daß die Potentialebenen so gelegt werden, daß tatsächlich die Körperfläche
von der elektrostatischen Feldstärke beaufschlagt wird, so daß die gewünschte therapeutische
Wirkung vorhanden ist.
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Die Erfindung kann bei allen Geweben oder Gewirken angewandt werden,
welche man als Kopfbedeckungen, Strümpfe, Unterkleidung, Binden, Nierenschützer,
Bettdecken usw. benutzt, sofern nur der Erfindungszweck möglich ist, nämlich das
unmittelbare Aufbringen auf die Körperfläche des nach elektrostatischen Gesichtspunkten
ausgebildeten Gewebes.