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Seidenfinish-Ausrüstungsmaschine Seidenfinish-Ausrüstungsma-schinen
besitzen geheizte Riffelwalzen und dienen dazu., Baumwollstoffe oder auch andere
Gewebe mit einem als Seidenfinish bezeichneten besonderen Oberflächeneffekt zu versehen.
Der Vorgang ist bekannt; ebenso sind diese Maschinen Stand der Technik.
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Bei derartigen Maschinen zeigt sich unter ganz bestimmtem. Betriebsbedingungen
ein äußerst schwerwiegender Übelstand, der bislang trotz vieler Bemühungen nicht
beseitigt werden konnte.
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Wenn nämlich die Ausrüstung des Stoffes auf der Basis der Edelkunstharze,
beispielsweise Melaminharze, erfolgt, dann, setzen sich die Riffelriefen der Riffelwalze
schon nach relativ kurzer Betriebsdauer mit dem Ausrüstungsmaterial zu. Infolgedessen
muß meist nach'nur zwei-, höchstens dreitägiger Betriebsdauer einer solchen Maschine
die Riffelwalze ausgebaut und gesäubert werden; dies ist aber nur mittels einer
diese Edelkunstharze lösenden Flüssigkeit, in der Regel mittels Ameisensäure, möglich;
diese Flüssigkeit ist in ihrer Handhabung gefährlich und neigt außerdem dazu, den
teueren Werkstoff der Riffelwalze anzugreifen, so daß als weitere schädliche Folge
die Notwendigkeit eintritt, die Riffelwalze häufig abzuschleifen und neu zu molettieren
(mit. neuer Riffelung zu versehen). Die Lebensdauer der Riffelwalze wird also durch
diesen schädlichen Effekt beträchtlich vermindert, trotzdem nimmt man diese Nachteile
in Kauf, weil der durch Edelkunstharz in solchen Maschinen. erzeugte Ausrüstungseffekt
ein besonders guter ist.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe,
diese in der Praxis als äußerst störend empfundenen Nachteile zu beseitigen, und
sie erzielt die Lösung dieser Aufgabe durch eine überraschend wirksame und dabei
relativ einfache, auch nachträglich an bereits bestehenden Maschinen noch vornehmbare
Maßnahme; die Maßnahme der Erfindung ist, am Auslauf der Riffelwalze bzw. am Auslauf
der Riffelwalze und der Gegenwalze ein statisches elektrisches Feld anzuordnen bzw.
aufzubauen; das so geartet ist, daß die sich beim. Durchgang des Stoffes durch die
Walzen unvermeidlicherweise ablösenden Kunstharzteilchen entweder nicht auf die
Ri -felwalze niederschlagen. können oder, wenn, ein solcher Niederschlag begonnen
hat, von der Riffelrvvalizenoberfiäche zuverlässig abgezogen werden.
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Ein derartiges statisches Feld kann, in weiterer Ausbildung der Erfindung
dadurch aufgebaut werden, daß im Bereiche des Auslaufs der Walzen und vornehmlich
im Bereiche zwischen Riffelwalze und Stoffbahn ein mit einer bestimmten Spannung
(Potential) versehener Körper angeordnet ist. Ein solcher Körper kann ein gegenüber
dem Maschinengestell isoliert angebrachter Stab aus elektrisch Leitendern Material
sein, an denn. eine relativ hohe Spannung und insbesondere Gleichspannung angelegt
ist. Bekannte Generatoren erzeugen eine solche Gleichspannung, die von einer bestimmten
Wechselfrequenz überlagert ist; es hat sich gezeigt, daß ein so erzeugtes statisches
Feld die Aufgabe gemäß der Erfindung einwandfrei löst.
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Als besonders geeignet erweisen sich beispielsweise für übliche Maschinentypen
Spannungen in der Größenordnung zwischen io ooo und q.o ooo Volt. Die bekannten
Generatoren zur Erzeugung von Spannungen dieser Art besitzen eine Stromstärkenbegrenzung,
die eine Anwendung so hoher Spannungen für das Bedienungspersonal ungefährlich macht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in der
Perspektive dargestellt.
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Im Maschinengestell i ist in bekannter Art die Riffelwalze z drehbar
gelagert; sie wird in ebenfalls bekannter Art beheizt, beispielsweise von der Gaszuleitung
3, die im Inneren der Riffelwalze 2 angeordnete Brenner speist.
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Der Riffelwalze 2 ist in ebenfalls bekannter Art die Unterwalze oder
Gegenwalze q. zugeordnet. Die gemäß dem Pfeil bewegte Stoffbahn 5 wird zu dein Ballen
6 aufgewickelt. Im Auslaufbereiche der RiffelwaIze z und vorzugsweise in dem zwischen
der Riffelwalze 2 und der auslaufenden Stoffbahn 5 gebildeten Raum ist, zweckmäßigerweise
achsparallel zur Riffelwalze 2, ein Stab 7 aus elektrisch leitendem Werkstoff angeordnet.
Der Stab 7 ist etwa mittels Isolieranschlüssen $ am Gestell i der Maschine befestigt.
Der Stab 7 besitzt eine leitende Verbindung 9 zum Generator. io, der also dem Stab
7 eine wechselfrequenzüberlagerte Gleichspan#nung aufdrückt.
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Eine Beschreibung des Generators io erübrigt sich, da solche Generatoren
handelsüblich sind. Die Wirkung des Erfindungsgegenstandes ist so, daß sich in den
Riffelriefen der Riffelwalze a kein Edelkunstharzstaub mehr festsetzt und im Laufe
der weiteren Umdrehungen also auch nicht mehr festbackt; der notwendigerweise beim
Durchgang der Stoffbahn 5 durch: die Walzen 2, q. entstehende Edelkunstharzstaub
wird vielmehr von dem Stab 7 angezogen. Die Riffelriefen der. Riffelwälze z bleiben,
zuverlässig sauber; die ungestörte Betriebsdauer der Maschine und insbesondere die
Standzeiten der Riffelwalzen sind um ein Vielfaches erhöht, außerdem sind die Zwischenzeiten
zwischen Na,chschleifvorgängen und Neumolettierungen der Riffelwalzen ebenfalls
auf das Vielfache des bisher Möglichen ausgedehnt.
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Es versteht sich, daß es grundsätzlich weniger bedeutsam ist, ob beispielsweise
ein Stab 7 oder ein anderes zweckdienliches Mittel verwendet wird; wichtig im Sinne
der Erfindung ist in jedem Falle der Aufbau eines bestimmt gearteten statischen
Feldes; eines Feldes nämlich, das es verhindert, daß sich Edelkunstharzstaubteilchen
dauernd auf der Riffelwalze 2 festsetzen. Für die Wirkung ist es auch ziemlich gleichgültig,
.ob sich für kurze Zeit. in den. Riefen. der Riffelwa,lze Staubteilchen festgesetzt
haben, wenn nur diese Teilchen, durch das statische Feld nach kurzer Zeit von dort
wieder abgezogen werden. Dies aber bewirkt der Erfindungsgegenstand zuverlässig.
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Es. ist bei der Auswahl und bei dem Aufbau des statischen Feldes darauf
Rücksicht zu nehmen, daß vor allem infolge der Beheizung die Riffelwalze 2 im allgemeinen
selbst ein Potential von bestimmter Größe und Richtung beisitzt. Das Potential beispielsweise
des Stabes 7 muß also so groß und so gerichtet sein, daß die Staubteilchen notwendiger-,veise
zum Stab 7 wandern. Wenn beispielsweise die Staubteilchen.positiv geladen sind und
wenn beispielsweise die Oberfläche der Riffelwalze 2 ein negatives Potential besitzt,
dann wird man, dem Stab 7 ein größeres negatives Potential erteilen.