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Die Erfindung betrifft in erster Linie eine Längenmess- und
Markierungsvorrichtung; insbesondere zum Ablängen von Nutzholz
(Oberbegriff des Patentanspruchs 1).
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Markierungsvorrichtungen der für den Holzeinschlag vorgesehenen Bäume sind
seit langem bekannt. So ist beispielsweise aus dem G 91 12 449.2 ein
Markierungsgerät bekannt, das es gestattet, mit geringem Kraftaufwand und
ohne dass die Markierungsfarbe die Kleidung verschmutzt oder gar eingeatmet
wird, gut sichtbare, dauerhafte Markierungen an Bäumen anzubringen. Im
einzelnen ist vorgesehen, dass eine Farbsprühdose von dem Markierungsgerät
umschlossen wird. Das Unterteil des Markierungsgeräts nimmt die Dose auf,
und das Oberteil ist axial verschieblich zum Unterteil. In dem Oberteil befindet
sich eine Öffnung, die der Aufnahme eines auf die Spraydose aufgesteckten
Sprühkopfes mit in axialer Richtung verlaufender Bohrung dient. Das Oberteil
dient gleichzeitig als Begrenzung für den Farbsprühnebel und ist mittels
elastischer Bänder an dem Unterteil befestigt. Die Bänder sind mittels leicht zu
lösender Befestigungselemente an Ober- und Unterteil befestigt und zum
Anschluss verschiedener Griffe (z. B. Teleskopstange oder gekröpfte Stange)
befindet sich im Unterteil des Geräts eine Bohrung zur Aufnahme einer
Schraube.
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Weiterhin ist aus dem DE 297 16 602 U1 eine Vorrichtung für Farbsprühdosen,
insbesondere zur Markierung von Bäumen und zur Auszeichnung von
Durchforstungsbeständen bekannt, bestehend aus einer Ringfassung zur
Aufnahme einer Sprühdose, einer Spannschiene zur Einspannung der
Sprühdose, einem Dreipunkthebelsystem sowie einem rohr- bzw.
zylinderförmigen Schubstangenabschnitt zur Betätigung der Sprühdose und
einem spitzen Stab bzw. einer Stoßstange für die Einstellung einer gewünschten
Distanz zwischen Baum und Sprühdose. Um ein rationelleres, ergonomisch
günstiges und einfaches sowie sauberes Arbeiten zu gewährleisten, ist im
einzelnen vorgesehen, dass an der Ringfassung mindestens zwei in die obere
Dosenrinne einschiebbare Begrenzungshaken angeformt sind. Ferner sind an der
Ringfassung einerseits ein Fortsatz, an dem das Dreipunkthebelsystem sowie die
Spannschiene befestigt sind, und andererseits auch der Stab bzw. die Stoßstange
angeordnet. Am unteren Ende der Spannschiene ist ein langgestreckter
Gewindeabschnitt mit Gleithaken und Flügel- oder Rändelmutter vorgesehen
und das obere Ende der Spannschiene ist am Fortsatz der Ringfassung
angeformt. Das Dreipunkthebelsystem besteht aus einem unbeweglichen, mit
dem Fortsatz verbundenen Arm und aus zwei beweglichen Armen, wobei ein
Ende eines beweglichen Armes mit dem rohr- bzw. zylinderförmigen
Schubstangenabschnitt verbunden ist. Der Fortsatz ist in seiner Verlängerung als
langgestreckter bolzenförmiger Kolben passgenau zur Bohrung der rohr- bzw.
zylinderförmigen Schubstange ausgeformt und der Bewegungsspielraum der
Schubstange und des Dreipunkthebelsystems ist durch die Stellschraube
einstellbar, wobei die Druckfeder die Schubstange stets in die Ausgangsposition
zurückschiebt. Der Stab ist als Stoßstange an der Ringfassung anschraubbar
angeordnet und ist durch weitere unterschiedlich lange mit einer Spitze
versehene Stäbe je nach Bedarf auswechselbar. Am offenen Ende der
Schubstange ist ein Befestigungsabschnitt, z. B. ein Gewinde für ein
Verlängerungsgestänge oder einen Handgriff, vorgesehen.
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Schließlich ist aus dem DE 299 07 413 U1 eine Vorrichtung zum Markieren von
Spielfeldlinien, anderen Flächen oder Gegenständen bekannt, welche aus einer
Halterung zur Fixierung der Farbsprühdose mit Überkopfdruckventil besteht,
wobei die Halterung einen Handgriff und eine Betätigungshandhabe für das
Druckventil aufweist. Um den Bedienungskomfort zu verbessern und
Funktionsstörungen aufgrund nachlassender Federkraft weitgehend auszuschließen, ist im
einzelnen vorgesehen, dass die Halterung eine Lagerstelle aufweist, an der das
Druckventil der Farbsprühdose abstützbar ist und die von der Sprühdüse oder
dem Sprühnebel durchsetzt wird. Die Halterung weist nahe des Handgriffs einen
manuell betätigbaren Stößel auf, der sich am Boden der Farbsprühdose abstützt
bzw. daran abstützbar ist und der zur Lagerstelle hin verstellbar ist. Weiterhin
weist die Halterung eine Stange auf, an deren einem Ende der Handgriff
angeordnet ist. In der Nähe des Handgriffs ist die Halterung von dem manuell
betätigbaren Teil des Stößels durchgriffen und weist im übrigen ein Teil auf, an
dem die Lagerstelle gehaltert ist und welches parallel zum Stellweg des Stößels
bzw. zur Mittelachse einer gehalterten Sprühdose verläuft.
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Wie die vorstehende Würdigung des Standes der Technik aufzeigt, sind
verschiedene Markierungsvorrichtungen mit Farbsprühdose für verschiedene
Anwendungen und Ausgestaltungen bekannt. Andererseits ist die Markierung
des auszuscheidenden Baumbestands durch mechanische Verletzungen der
Baumrinde mit Beilen, diversen Reißhaken bekannt. Der wesentliche Nachteil
des oben stehend beschriebenen Standes der Technik liegt darin, dass beim
Ablängen des Nutzholzes diese Markierungsvorrichtungen kaum eingesetzt
werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass zuerst der jeweilige Abschnitt
ausgemessen werden muss und dann erst markiert werden kann. Es sind also
stets getrennte Maßnahmen getroffen, einerseits zum Ausmessen andererseits
zum Markieren. Auch erfordern diese getrennten Maßnahmen eine erhöhte
Sorgfalt (oder mechanische Verletzung an der jeweiligen Schnittstelle), so dass
in der Praxis eine kostengünstige Längenmess- und Markierungsvorrichtung
fehlt, welche auch dem ungeübten Benutzer eine sichere Bedienung erlaubt.
Besonders bedeutsam ist dies, weil sowohl die Forstgeräteindustrie als auch die
Gartengeräteindustrie als äußerst fortschrittliche, entwicklungsfreudige
Industrien anzusehen sind, die sehr schnell Verbesserungen und
Vereinfachungen aufgreifen und in die Tat umsetzen, insbesondere solche in
Hinblick auf eine einfache Handhabbarkeit und Bedienung.
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Der Erfindung liegt gegenüber den bekannten Markierungsvorrichtungen mit
Farbsprühdose die Aufgabe zugrunde, diese kostengünstig derart auszugestalten,
dass sowohl eine Längenmessung und deutlich sichtbare Markierung dieser
Länge als auch für beides eine einfache Handhabbarkeit und Bedienung
ermöglicht werden.
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Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer Markierungsvorrichtung mit
Farbsprühdose gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1, dadurch gelöst, dass
eine einzige Halterung sowohl für die Farbsprühdose als auch für ein Mittel zur
Längenmessung vorgesehen ist.
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Die erfindungsgemäße Längenmess-/Markierungsvorrichtung, weist den Vorteil
auf, dass auf überraschend einfache Art und Weise durch die Doppelfunktion
der Halterung, nämlich einerseits als Träger sowohl für die Farbsprühdose als
auch für ein Mittel zur Längenmessung, andererseits durch die exakte
Positionierung beider Elemente zueinander, eine einfache und ermüdungsfreie
Handhabbarkeit und auch für den ungeübten Benutzer eine sichere Bedienung
ermöglicht wird. Weiterhin ist von Vorteil, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung sowohl von einem Linkshänder als auch von einem Rechtshänder
bedient werden kann, da die Farbsprühdose gleichermaßen gut in der Hand liegt,
d. h. gehalten und mit derselben Hand die Farbsprühdüse bedient werden kann.
Weiterhin ist von Vorteil, dass beide Elemente bei der Handhabung im Blickfeld
des Benutzers liegen, dass die Halterung sehr robust ausgestaltet werden kann
und dass eine kostengünstige Herstellung ermöglicht wird.
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In Weiterbildung der Erfindung ist, gemäß Patentanspruch 2, das Mittel zur
Längenmessung als Meßlatte ausgestaltet, wobei an einem freien Ende die
Halterung und am gegenüberliegenden freien Ende ein Positioniermittel
angeordnet ist.
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Diese Weiterbildung der Erfindung weist den Vorteil auf, dass durch das
Positioniermittel, beispielsweise in Form einer in die Baumrinde
einzudrückenden Spitze, die einfache Festlegung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sichergestellt werden kann. Dabei hält die jeweils schwächere
Hand die Fixierung aufrecht, während mit der geübten Hand die Markierung (im
Kreisbogen) erfolgt.
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Vorzugsweise weist, gemäß Patentanspruch 3, das Mittel zur Längenmessung
einen Maßstab auf und dass entweder dessen Gesamtlänge oder die Halterung
oder das Positioniermittel im Abstand zueinander veränderbar sind.
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Durch den Maßstab wird sowohl eine stets gleiche Unterteilung
(auswechselbarer Meterstab oder Halbmeterstab usw.) als auch eine variable
Unterteilung des Nutzholzes ermöglicht.
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In Weiterbildung der Erfindung trägt, gemäß Patentanspruch 4, die Halterung
sowohl einen Handgriff als auch in räumlicher Nähe hierzu ein
Betätigungsmittel für die Farbsprühdüse. Vorzugsweise ist, gemäß
Patentanspruch 5, ein Bowdenzug oder ein Winkelhebel als Betätigungsmittel
vorgesehen.
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Diese Weiterbildung der Erfindung weist den Vorteil auf, dass eine sichere und
ermüdungsfreie Handhabung und Betätigung ermöglicht wird. Weiterhin ist in
der Praxis ein Bowdenzug oder ein Winkelhebel von Vorteil, insbesondere da
dadurch eine kostengünstige Ausgestaltung ermöglicht wird.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist, gemäß Patentanspruch
6, eine Betätigungsvorrichtung für die Farbsprühdüse vorgesehen, welche eine
am Mittel zur Längenmessung befestigte Handhabe, eine von dieser
beaufschlagte Pumpe sowie einen Druckschlauch aufweist, welcher einerseits
mit der Pumpe andererseits mit einem an der Halterung befestigten Kolben
verbunden ist.
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Diese Ausgestaltung der Erfindung weist den Vorteil auf, dass auf einfache Art
und Weise mit einer Hand das Halten und Betätigen der Farbsprühdüse bzw.
Führen der Farbsprühdose und mit der anderen die Positionierung und das
Sichern der Position ermöglicht wird.
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Vorzugsweise weisen, gemäß Patentanspruch 7, das Betätigungsmittel oder die
Betätigungsvorrichtung eine Rückstellfeder auf.
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Die Betätigung ist sehr ergonomisch und kaum ermüdend, weil keine Zugkräfte,
sondern lediglich Druckkräfte manuell aufgebracht werden müssen. Weiterhin
ist von Vorteil, dass die Rückstellkraft des Ventils der Farbsprühdose, welche
sonst alleine das Betätigungsmittel oder die Betätigungsvorrichtung in die
Ruhelage zurückführt, entsprechend vergrößert wird; zudem wird das
Nachtropfen des Ventils - auch beim Sinken des Drucks in der Farbsprühdose -
zuverlässig vermieden.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist, gemäß
Patentanspruch 8, die Farbsprühdose eine Blende mit einer Verdrehsicherung
zur Begrenzung des Farbsprühnebels auf.
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Diese Ausgestaltung der Erfindung weist den Vorteil auf, dass die Gefahr der
Verschmutzung durch Farbe und durch den Farbsprühnebel von Körper und
Kleidung nicht mehr besteht.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten lassen sich der nachfolgenden Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die
Zeichnung entnehmen. In der Zeichnung zeigt:
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Fig. 1a eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Markierungsvorrichtung in Draufsicht,
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Fig. 1b die Markierungsvorrichtung der Fig. 1a in Seitenansicht,
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Fig. 2a eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Markierungsvorrichtung in Draufsicht und
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Fig. 2b die Markierungsvorrichtung der Fig. 2a in Seitenansicht.
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Die Fig. 1a und 1b zeigen eine erste bevorzugte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Markierungsvorrichtung in der Draufsicht und in der
Seitenansicht. Prinzipiell ist das erfindungsgemäße Konzept für viele
Anwendungsfälle geeignet, wobei das Einsatzgebiet vom Ablängen von Nutz-
bzw. Brennholz bis zur Herstellung von kreisförmigen Markierungen
unterschiedlicher Radien und maßhaltigen Abständen für die Straßenmarkierung
o. ä. reicht.
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Erfindungsgemäß ist, wie die Fig. 1a bis Fig. 2b zeigen, eine einzige Halterung
H sowohl für die Farbsprühdose F als auch für ein Mittel zur Längenmessung M
vorgesehen. Die Halterung H weist beispielsweise die Farbsprühdose F
umschließende Spannschellen auf, so dass eine Anpassung an unterschiedliche
Formen und Durchmesser der Sprühdosen möglich ist. Das Mittel zur
Längenmessung M kann als Meßlatte ausgestaltet werden, wobei an einem
freien Ende die Halterung H und am gegenüberliegenden freien Ende ein
Positioniermittel S angeordnet ist. Um unterschiedlich lange Abschnitte
ausmessen zu können, können unterschiedlich lange, auswechselbare Stäbe oder
eine Führung, um den Abstand zwischen S und H zu verändern, verwendet
werden. Das Positioniermittel S kann beispielsweise mittels Schrauben an der
Meßlatte befestigt werden und weist am freien Ende einen spitzen Ansatz auf.
Bei der in Fig. 1a und Fig. 1b dargestellten ersten Ausführungsform trägt die
Halterung H sowohl einen Handgriff G als auch in räumlicher Nähe hierzu ein
Betätigungsmittel B für die Farbsprühdüse. Als Betätigungsmittel B kann ein
Bowdenzug oder ein Winkelhebel WH vorgesehen werden.
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Das Mittel zur Längenmessung M kann einen Maßstab aufweisen. Dies ist von
Vorteil, wenn unterschiedlich lange Abschnitte ausgemessen werden sollen,
wobei vorzugsweise die Meßlatte als teleskopartig stufenlos verlängerbarer Stab
ausgebildet werden kann. Alternativ ist der Abstand zwischen Halterung H und
Positioniermittel S veränderbar. Hierzu kann beispielsweise eine
Schwalbenschwanzführung an der Meßlatte für die Halterung H oder für das
Verschieben des Positioniermittels S vorgesehen werden.
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Die in Fig. 2a und Fig. 2b dargestellte zweite Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Markierungsvorrichtung weist eine Betätigungsvorrichtung
BV für die Farbsprühdüse auf. Im einzelnen ist eine am Mittel zur
Längenmessung M befestigte Handhabe HH (Pumphebel) vorgesehen, mittels
welcher eine Pumpe P handbetätigbar ist. An der Pumpe P ist ein Druckschlauch
D angeschlossen, wodurch bei Betätigung der Pumpe P ein an der Halterung H
befestigter Kolben K mit Druck beaufschlagt wird und dieser das Druckventil
der Farbsprühdose F betätigt. Hierzu kann ein Befestigungswinkel W an der
Halterung H angeschraubt werden, welcher den Kolben K trägt und diesen
entsprechend über dem Druckventil positioniert.
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Vorzugsweise weisen das Betätigungsmittel B oder die Betätigungsvorrichtung
BV eine Rückstellfeder auf und an der Farbsprühdose F ist eine Blende mit einer
Verdrehsicherung zur Begrenzung des Farbsprühnebels vorgesehen. Hierzu
kann bei der in Fig. 1a und Fig. 1b dargestellten Ausführungsform auch ein L-
Winkel an der Halterung H befestigt werden, welcher eine Nut als
Verdrehsicherung für eine röhrenförmige Blende aufweist.
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Im Vergleich zum bekannten Stand der Technik ermöglicht die
erfindungsgemäße Markierungsvorrichtung auch dem ungeübten Benutzer eine
einfache und ermüdungsfreie Bedienung und ist vielseitig einsetzbar.
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Alle dargestellten und beschriebenen Ausführungsmöglichkeiten, sowie alle in
der Beschreibung und/oder der Zeichnung offenbarten neuen Einzelmerkmale
und ihre Kombination untereinander, sind erfindungswesentlich. Beispielsweise
können anstelle von Schraubmitteln auch Rastmittel zur Halterung bzw.
Befestigung der Einzelteile aneinander vorgesehen werden; anstelle des
Positioniermittels kann auch ein (feststellbares) Laufrad vorgesehen werden u. a.