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Die Erfindung bezieht sich auf ein Abmantelungswerkzeug für elektrische:
Kabel mit einem in einem Messerhalter in seiner Schueidrichtung verschwenkbar gelagerten
Messer und einen das Kabel übergreifenden, am Werkzeug angeordneten Bügel.
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Vorrichtungen zum Abmanteln elektrischer Kabel sind in großer Zahl
bekannt. Mit diesen Werkzeugen wird der Isoliermantel eines Kabels aufgeschnitten
und eventuell das geschnittene Stück abgetrennt. Hierfür wird: mit dem Werkzeug
zunächst ein Schnitt um den Umfang des Kabels herumgeführt; so daß der Isoliermantel
rund um das Kabel aufgeschnitten ist. In einigem Abstand vom ersten Schnitt kann,
wenn erforderlich, ei4 zweiter solcher Rundschnitt ausgeführt werden. Anschließend
wird mit dem Werkzeug ein parallel zur Längsachse des Kabels gerichteter Schnitt
ausgeführt, so daß-der durch zwei oder einen Umfangsschnitt- gebildete zylinderförmige
Mantelabschnitt in Längsachse aufgeschlitzt wird, damit er abgenommen werden kann.
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Es ist bekannt, das am Halter des Werkzeuges angeordnete Messer im
Messerhalter schwenkbar auszubilden, so daß, wenn die eine Arbeit. durchgeführt
ist, das Messer umgeschwenkt wird und nunmehr mit seiner Schneide parallel zur Kabellängsachse
steht, so daß der Längsschnitt ausgeführt werden kann (deutsches Gebrauchsmuster
1945 637; deutsche Patentschrift 1080 647).
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Es ist auch bekannt; das Werkzeug mit zwei getrennten Messern auszurüsten,
die vorzugsweise 900 gegeneinander- versetzt -sind; so-- daß durch Einschalten des
einen oder des anderen Messers. der eine oder der andere Schnitt durchgeführt werden
kann (deutsche Patentschrift 1036 964).
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Zum Stand der Technik gehört weiterhin eine Vorrichtung zum Absetzen
von Kabel- und Leitungsenden (deutsche Patentschrift 893 672), bei der ein verstellbarer
Bügel auf das Kabel aufgesetzt und mit einer Flügelmutter festgelegt wird. Ein unter
Druck stehender Messerhalter mit einem Messer wird von einer Feder in den Kabelmantel
eingedrückt und kann um das Kabel herum - und nach Verstellung des Messers - in
Längsrichtung zum Kabel entlang geführt werden. Mittels einer Kreuzbohrung kann
die Schneidrichtung verstellt werden. Bei diesem Abmantelungswerkzeug erfordert
es das Schwenken des Messers, daß das Werkzeug mit beiden Händen ergriffen wird.
Die Schnittverstellung kann nicht mit: Arbeitshandschuhen durchgeführt werden.
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Es ist weiterhin ein Abmantelungswerkzeug vorgeschlagen worden (französische
Patentschrift 1294 484 mit Zusatz 80 526), welches mit einem Bügel und einem in
den Kabelmantel einschneidenden Schneidrädchen, das in seiner Schneidrichtung verändert
und festgelegt werden kann, ausgestattet ist. Das Festlegen des Schneidrädchen-Halters
erfolgt mittels einer Flügelmutter, das Drehen mit Hilfe eines Riffelrades. Auch
diese Vorrichtung erfordert beide Hände, wenn eine Verstellung vorgenommen werden
soll.
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Eine weitere bekannte Vorrichtung (USA.-Patentschrift 1866
095) arbeitet mit einem Messerhalter, der mit Hilfe eines Knaufes verstellbar ist.
Die Schneidrichtung wird dadurch festgelegt, daß ein Zapfen in einem Schlitz festgelegt
wird; Zur Bedienung dieses Schneidwerkzeuges sind beide Hände der Bedienungsperson
erforderlich, denn der Werkzeugmantel muß umgriffenwerden, der Knauf eingedrückt
und -das Messer gedreht werden.
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Vorbekannt ist -weiterhin ein Schneidwerkzeug für elektrische Kabel
(USA:-Patentschrift 2 830 366), das ebenfalls mit einem drehbaren Messer ausgerüstet
ist. Das Messer wird durch Bewegen von Rändelmuttern gedreht.
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Schließlich ist dem Stand der Technik noch ein Abmantelungswerkzeug
mit einem Schneidrädchen, das in Höhe und Schnittrichtung verstellbar ist, zuzuordnen
(USA:-Patentschrift 3 082 523). Mit Hilfe dieses Instrumentes können sowohl Rund-
als auch Längsschnitte sowie schraubenlinienförmigeSchnitte durchgeführt werden.
Auch hier ist ein Ergreifen des Werkzeuges mit beiden Händen nicht zu umgehen.
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Wie: die Betrachtung der Entgegenhaltungen zeigt, erfordern es alle
bekannten Vorrichtungen, daß beide Hände wenigstens zur Verstellung des Werkzeuges
gebraucht werden. Darüber hinaus machen es einige der Instrumente erforderlich,
daß ein Monteur, der mit den bekannten Vorrichtungen arbeitet, seine Arbeitshandschuhe
ausziehen muß, um Verstellungen am Instrumenf vornehmen zu können.
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Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein in zwei
um 90° versetzten Schnittrichtungen wirksames, einfach ausgebildetes Abmantelungswerkzeuges
für 'lektrische Kabel anzugeben, das auch mit dicken Arbeitshandschuhen benutzt
werden kann, und dessen Bedienungsgriffe mit einer Hand durchgeführt werden können.
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Diese Aufgabe wird - bei einem Werkzeug der eingangs genannten Art--dadurch
gelöst, daß das Messer im Messerhalter und, gegenüber dem Handgriff des Werkzeuges
frei drohbar gelagert ist und an seinem Fußende in einen aus der Drehachse abgewinkelten,
kurbelähnlichen Zapfen ausläuft, der in eine Führung eines außen am Handgriff angebrachten
Hebels derart eingreift, daß durch dessen von Hand erfolgende Hin- und Herbewegung
die Schneidrichtung des Messers verändert wird.
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Mit dem wie vorstehend gekennzeichneten Abmantelungswerkzeug für elektrische
Kabel läßt sich die Schneidrichtung des Messers durch Bewegung des Hebels leicht
verändern. Diese Veränderung geschieht, indem die eine Hand der Bedienungsperson,
die das Abmantelungswerkzeug erfaßt hat, den Hebel bewegt; ohne daß die andere Hand
beispielsweise das gerade ergriffene Kabel loslassen muß. Damit ist eine Bedienung
mit einer Hand möglich. Das Werkzeug kann darüber hinaus auch in Arbeitshandschuhen
bedient werden.
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Als vorteilhafte Weiterbildung des gekennzeichneten Gegenstandes ist
vorgesehen, daß der die Drehbewegung bewirkende Hebel als im wesentlichen parallel
zum Griff des Werkzeuges verlaufender und an diesem festgelegter Federstab ausgebildet
ist, der an seinem oberen Ende einen abgebogenen Schenkel aufweist, der mit der
Führung ausgestattet ist. Wenn darüber hinaus in Ruhestellung des Hebels das Messer
mit seiner Schneide quer zur Längserstreckung des Kabels steht, 1äßt sich die oben
angeführte Aufgabenstellung in besonders einleuchtender Weise lösen: Das Messer
steht in Ruhestellung so, daß das Werkzeug nur mit leichtem Drehmoment um das Kabel
herumgeführt werden kann und dadurch der Rundschnitt ausgeführt wird.
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Anschließend umgreift die Hand der Bedienungsperson den Handgriff
des Werkzeuges, drückt den
Hebel ein, damit ändert sich die Schneidrichtung
des Messers um 90°, und der Längsschnitt kann durchgeführt werden.
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Weiterhin ist vorgesehen, daß, wenn der Messerhalter in einer mit
Innengewinde versehenen Buchse schraubbar gelagert ist, zwischen der Unterkante
des Messerhalters und dem - Boden der Buchse eine Feder, beispielsweise eine Wendelfeder,
eingepaßt ist, so daß dadurch das Verstellen des Messerhalters etwas erschwert wird
und damit exakter durchzu# führen ist. Eine Höhenverstellung des Messerhalters gegenüber
der Schneide wird, wie an sich bekannt, durch die Drehbewegung erreicht, so daß
dadurch die Einstellung der Schneidtiefe des Messers ohne Schwierigkeiten möglich
ist, da die Oberkante des Messerhalters gleichzeitig die Anlage für den Isoliermantel
bildet.
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Um das Kabel sicher am Abmantelungswerkzeug zu halten, ist - wie an
sich bekannt - außen am Werkzeug ein in Längsrichtung verschiebbarer; das Kabel
übergreifender Bügel vorgesehen. Um eine ständig wirkende Druckkraft herzustellen,
ist ein Federelement derart vorgesehen, daß der Bügel an das Kabel und dieses an
die Schnittkante des Messers gedrückt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachfolgend
an Hand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt F i g. 1 aufgeschnitten eine Ansicht
des Abmantelungswerkzeuges; F i g. 2 eine Ansicht des Werkzeuges um 90° gedreht,
F i g. 3 eine Ansicht des Werkzeuges in einer anderen Arbeitsstellung, F i g. 4
einen Schnitt gemäß der Linie A-B in Fig. 1.
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In F i g. 1 ist mit 1 allgemein das Abmantelungswerkzeug bezeichnet.
An diesem ist außen ein Bügel 2 angeordnet. Am oberen Ende des Werkzeuges 1 ist
ein Messerhalter 3 vorgesehen; der mit Außengewinde ausgerüstet ist und in eine
im Werkzeug festgelegte, mit Innengewinde ausgerüstete Buchse 4 eingeschraubt ist.
Innerhalb der Buchse 4 ist eine Feder 4a vorgesehen, die einerseits an der Bodenseite
der Buchse 4, andererseits an der Unterseite des Messerhalters 3 , anliegt und auf
Grund der dadurch erzeugten Kraft eine sichere Stellung des Messerhalters 3 gewährleistet,
obgleich dieser schraubbar ist.
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Im Messerhalter 3- ist das eigentliche Messer 5 gelagert, das an seinem
Fußende 5a exzentrisch, ; d. h. wie ein Kurbelzapfen, gebogen ist und an
einer Zwischenplatte 7 anstößt. Das Fußende 5 a des Messers 5 steht mit einem
abgebogenen Schenkel 6a eines als Federstab ausgebildeten Hebels 6, der an der Außenseite
des Werkzeuges 1 fest gelagert ist, ; über eine Führung in Verbindung. Der Hebel
6 erstreckt sich im wesentlichen parallel zur Längsachse des Werkzeuges und ist
in seiner Ruhestellung nach außen hin abgebogen, so daß er nach innen gegen seine
Federkraft in das Werkzeug eingedrückt f werden kann. Durch die Eindrückbewegung
des Hebels 6 in das Werkzeug wird das Fußende 5 a des Messers 5 derart betätigt,
daß das Messer 5 eine Drehbewegung um 90° ausführt, so-daß die Schneide des Messers
in eine Richtung um 90° gegenüber der f vorherigen Richtung versetzt weist.
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An dem an der Außenseite des Werkzeuges verschieblichen Bügel 2 ist
ein nach innen in das Werkzeug hineinspringender Stift 8 vorgesehen, der zur Lagerung
einer als Wendelfeder dargestellten Federeinrichtung dient, die andererseits an
einem Querträger 11 am Werkzeug festgelegt ist, so daß bei einer- Betätigung des
Bügels 2 dieser gegen die Wirkung der Feder 9 verschoben werden muß.
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Wie aus der Darstellung erkennbar, übergreift der Bügel 2 mit seinem
vorderen Ende 2 a das Kabel und drückt dieses unter der Kraft der Feder 9 fest auf
den Messerhalter 3 und das Messer 5. Hierbei kann, wie ebenfalls aus der Zeichnung
erkennbar; der Bügel 2 mit seinem vorderen Ende 2 a so ausgebildet sein, daß er
ein Widerlager für den Daumen des Betätigenden bildet.
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Wird das Werkzeug an das Kabel angesetzt, befindet sich das Messer
5 in der in F i g. 1 dargestellten Stellung, d. h., mit dem Werkzeug kann nunmehr
eine Drehbewegung um das Kabel herum ausgeführt werden. Soll der Längsschnitt geführt
werden, so umgreift die Hand der Bedienungsperson die Rückseite des in F i g. 1
dargestellten Werkzeuges, d. h. also hinter die Zeichnungsebene, wobei sich an dieser
Seite des Werkzeuges der Hebel 6 befindet, der nunmehr durch den Angriff der Hand
automatisch nach innen in das Werkzeug hineinbewegt wird; so daß dadurch das Messer
um 90° gedreht wird, wie dies in F i g. 3 erkennbar ist. Somit kann das Messer nun
einen Längsschnitt in Richtung des Kabels fuhren.