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Die Erfindung betrifft eine Einschraubhilfe zum Halten und Ausrichten einer Schraube in einer gegenüber dem zu verschraubenden Bauteil geneigten Schraubenachse.
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STAND DER TECHNIK
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Im Holz- und Trockenbau und insbesondere bei Terrassenkonstruktionen ist es erforderlich Schrauben beispielsweise unter einem Winkel von 45° in ein Bauteil einzudrehen, um diese mit dem Untergrund zu verbinden. Bei Terrassendielen werden hierzu die Schrauben meist durch deren seitliche Längskante eingetrieben, wobei dies ohne Hilfsmittel oft dazu führt, dass die Schraube abrutscht und diese nicht weit genug vom Dielenrand in das Bauteil eindringt. Die Folge ist ein Ausreisen und Splittern der Diele, worunter die Befestigungsqualität leidet.
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Daher werden Schraublehren verwendet, die den Schraubwinkel vorgeben.
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Aus der
US 8 672 204 B2 ist ein Montagewerkzeug bekannt, das Mittel aufweist, mit Hilfe derer eine Schraube in einem bestimmten Winkel vorgehalten wird, um diese in ihrer geneigten Lage in das zu verschraubende Bauteil einzudrehen. Dieses Montagewerkzeug ist in der Handhabung sehr nachteilig. Zum einen ist die zum Aufsetzen des Gerätes auf dem zu verschraubenden Bauteil nutzbare Auflagefläche zu gering und zum anderen stören die zum Klemmen des Bauteils zu bedienenden Handgriffe. Während des Einschraubvorganges kann das Gerät nicht mit angemessenen Kräften an das Bauteil gedrückt werden, da die Anordnung dieser Handgriffe nicht zur Kraftübertragung zum Zwecke des Anpressens der Traverse auf das Bauteil geeignet sind. Hinzukommt, dass der Gegendruck des verwendeten Schraubwerkzeugs zu einem Abheben und Schrägstellen des Montagegerätes führt, sodass die Schraube nur ungenau eingeschraubt werden kann.
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AUFGABENSTELLUNG
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine einfach handhabbare Einschraubhilfe zu schaffen, die ein sicheres Arbeiten gewährleistet und gute Arbeitsergebnisse erreicht werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Einschraubhilfe gemäß dem vorgeschlagenen Anspruch 1 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sowie Weiterbildungen und Varianten sind aus den Unteransprüchen und der nachfolgend erläuterten Zeichnung ersichtlich.
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VORTEILE DER ERFINDUNG
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Gemäß der Erfindung wird eine Einschraubhilfe zum Halten und Ausrichten einer Schraube in einer gegenüber dem zu verschraubenden Bauteil geneigten Schraubenachse vorgeschlagen, mit mindestens einer Schraubenführung, in der die Schraube in der geneigten Schraubenachse aufgenommen wird und die eine Öffnung besitzt, durch welche ein Schraubwerkzeug koaxial zur Schraubenachse an den Schraubenkopf heranführbar ist, um die Schraube in ihrer geneigten Position in das Bauteil einzudrehen, wobei die Einschraubhilfe an dem Bauteil adaptierbar ist, indem sie zwei zueinander verstellbare Spannkloben besitzt, deren benachbarten Innenseiten eine Spannweite begrenzen und die das zu verschraubende Bauteil während des Schraubvorgangs einklemmen.
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Die erfindungsgemäße Einschraubhilfe zeichnet sich dadurch aus, dass diese eine teleskopartige Traverse umfasst, die aus mindestens zwei koaxial zueinander verstellbaren Auflageelementen besteht, deren zum verschraubenden Bauteil weißenden Unterseiten eine ebene, sowie vor der Adaption an dem Bauteil eine durchgehende Auflagefläche bilden und die Unterseiten jeweils einen der Spannkloben tragen, wobei die Spannkloben entgegen dem Widerstand einer Federeinrichtung zwischen beiden Auflageelementen von einer Schließ- in eine Öffnungsstellung positionierbar sind und wobei in mindestens einem der Auflageelemente eine Schraubenführung eingeschlossen ist.
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Die Erfindung ermöglicht es, z. B. eine Terrassendiele durch deren Seitenflanke hindurch an einem Unterbau zu befestigen. Die erfindungsgemäße Einschraubhilfe stellt sicher, dass die zur Montage eingesetzte Schraube exakt in dem vorgegeben Winkel und am idealen Schraubpunkt in die Terrassendiele eindreht. Unterstützt wird dies erfindungsgemäß dadurch, dass die Einschraubhilfe händisch gegen die zu montierende Terrassendiele anpressbar ist, ohne dabei kippen zu können. Dadurch verbleibt die Vorrichtung während des gesamten Schraubvorgangs in der gewünschten Arbeitsposition.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schraubenachse ein im benachbarten Spannkloben angeordnetes Fenster durchsetzt. Der Spannkloben sitzt parallel auf der Seitenflanke des zu verschraubenden Bauteils, wodurch die Schraube beim Durchtritt durch das im Spannkloben befindlichen Fensters wie gewünscht in die Seitenflanke des Bauteils eingreift.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass beide Auflagesegmente parallele Stirnflächen besitzen mit denen sie aneinander anliegen, wobei die Auflagesegmente koaxial zusammengefügt und in Längsrichtung von einer gemeinsamen Spannachse durchsetzt sind. Beide Auflagesegmente bilden zusammen eine stabförmige Traverse, die beim Aufsitzen auf dem zu verschraubenden Bauteil nicht kippen kann. Die exakt koaxiale Ausrichtung beider Teile zueinander erlaubt die teleskopartige lineare Verschiebung der Teile.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das erste Auflagesegment auf seiner Stirnfläche einen rohrförmigen Bolzen trägt, der sich in Längsrichtung entlang der Spannachse erstreckt und das zweite Auflageelement auf seiner Stirnfläche eine den Bolzen aufnehmende Öffnung aufweist. Dies erlaubt ein exakt lineares Zusammenführen beider Teile unter Beibehaltung deren linearen Erstreckung auch während deren axialen Versstellung.
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Dies wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch unterstützt, indem der rohrförmige Bolzen des ersten Auflageelementes innerhalb einer Kammer des zweiten Auflageelementes aufgenommen und koaxial zur gemeinsamen Spannachse verfahrbar ist.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der rohrförmige Bolzen innerhalb seiner Rohrkammer eine Feder beherbergt, die sich an ihrem einen Ende an der Bolzeninnenstirnwand und mit ihrem anderen Ende auf einem auf der Innenwand der Kammer des zweiten Auflageelementes angeordneten Mitnehmers abstützt. Hierbei ist der Mitnehmer des zweiten Auflageelementes in einem die Wandung des Bolzens des ersten Auflageelementes durchbrechendem Langloch geführt und ragt in die Rohrkammer des rohrförmigen Bolzens.
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Beide Traversenteile sind damit einer Federeinrichtung unterworfen, welche die Auflageelemente stets in ihrer geschlossenen Position, d. h. in die Klemmposition zwingen und eine Öffnung der Klemmposition nur entgegen der wirksamen Federkraft erfolgen kann. Das Lösen der Klemmfunktion erfolgt dabei ausschließlich durch eine händische Krafteinleitung, die parallel zur Oberfläche des zu verschraubenden Bauteils verläuft.
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Dies wird bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dadurch erzielt, indem jedes Auflageelement der Traverse eine Greiflasche besitzt, die entgegen dem Widerstand der Federeinrichtung linear und parallel zur Spannachse aufeinander zuführbar sind. Um die lineare Bewegung zu erlauben ist bevorzugt vorgesehen, dass die Greifflasche des ersten Auflageelementes ein Gehäusefenster des zweiten Auflageelementes durchsetzt und innerhalb diesem entlang der Spannachse verfahrbar ist. Sobald beide Greiflaschen parallel aneinander anliegen ist auch die größte Spannweite der Spannkloben erreicht. Während sich der Abstand zwischen den beiden Greiflaschen verkleinert, wird die Spannweite zwischen den Spannkloben vergrößert. Ein Überziehen der Feder ist durch das Aufeinandertreffen beider Grifflaschen also nicht möglich.
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AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
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Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung an Hand der Zeichnung, werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
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In der Zeichnung zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Einschraubhilfe,
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2 eine Seitenansicht der Einschraubhilfe,
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3 eine Draufsicht auf die Einschraubhilfe,
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4 die geöffnete Einschraubhilfe und
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5 eine Draufsicht der Darstellung aus 4.
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Die erfindungsgemäße Einschraubhilfe 1 umfasst zwei teleskopartig zusammengesetzte Auflagesegmente 20, 30, die jeweils eine Schraubenführung 40, 40a beinhalten und zusammen eine Traverse 10 bilden. Beide Auflagesegmente 20, 30 besitzen zueinander kongruente Stirnflächen 21, 31 mit denen sie aneinander anliegen. Die Auflagesegmente 20, 30 sind hierzu koaxial zusammengefügt und werden in Längsrichtung von einer gemeinsamen Spannachse 15 durchsetzt.
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Das erste Auflagesegment 20 besitzt ein quaderförmiges Kopfteil 22, das auf seiner Stirnfläche 21 einen rohrförmigen Bolzen 24 trägt (4), der sich in Längsrichtung entlang der Spannachse 15 erstreckt. Das Kopfteil 22 umschließt die Schraubenführung 40, welche einen gegenüber der Stirnfläche 21 um etwa 45° geneigten Kanal 26 besitzt, durch den die Schraubachse 5 einer in den Kanal 26 eingesetzten Schraube 4 führt. Der Kanal 26 beherbergt eine Führungshülse 27. Die Bewegungsfreiheit der Führungshülse 27 ist durch beidseitige Ringschultern 28 des Kanals 26 begrenzt, die sich jeweils an der Sohle von an den freien Enden des Kanals 26 liegenden Öffnungen 29 befinden.
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Wie insbesondere in 4 ersichtlich ist, beherbergt der rohrförmige Bolzen 24 innerhalb seiner Rohrkammer 33 eine Feder 81, die sich an ihrem einen Ende an der Bolzeninnenstirnwand 23 und mit ihrem anderen Ende auf einem Mitnehmer 39 abstützt. Der Mitnehmer sitzt auf der Innenwand einer Kammer 38 des zweiten Auflageelementes 30, in welcher der Bolzen 24 des ersten Auflageelementes 20 koaxial entlang der gemeinsamen Spannachse 15 verfahrbar ist. An das Gehäuse der Kammer 38 schließt sich mit kongruentem Querschnitt ein weiteres Kopfteil 32 an, das eine zweite Schraubenführung 40a umschließt. Der Aufbau des Kopfteiles 32 des zweiten Auflageelementes 30 und der darin befindlichen Schraubenführung 40a entspricht der Anordnung im gegenüberliegenden Kopfteil 22 des ersten Auflageelementes 20 in spiegelbildlicher, also um horizontal um 180° verdrehten Situation.
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Demnach umschließt das Kopfteil 32 die Schraubenführung 40a, welche einen gegenüber der Stirnfläche 31 um etwa 45° geneigten Kanal 26a besitzt, durch den die Schraubachse 5a einer in den Kanal 26a eingesetzten Schraube 4a führt. Der Kanal 26a beherbergt auch hier eine Führungshülse 27a. Die Bewegungsfreiheit der Führungshülse 27a ist analog durch beidseitige Ringschultern 28a des Kanals 26a begrenzt, die sich jeweils an der Sohle von an den freien Enden des Kanals 26a liegenden Öffnungen 29a befinden.
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Der Mitnehmer 39 des zweiten Auflageelementes 30 ist innerhalb eines die Bolzenwandung durchbrechenden Langloches 34 geführt, wodurch der lineare Bewegungsweg beider Auflageelemente 20, 30 zueinander und damit die Spannweite „w” der Spannkloben 50, 60 begrenzt ist. Diese befinden sich jeweils auf den Unterseiten 25, 35 der beiden Auflageelemente 20, 30 und bewegen sich synchron mit diesen, wenn die Arbeitslänge der Traverse 10 bzw. die Spannweite „w” der Spannkloben 50, 60 durch ein zusammenpressen der Greiflaschen 65, 66 beider Auflageelemente 20, 30 gegen den Widerstand der durch die Feder 81, der Bolzeninnenstirnwand 23 und dem Mitnehmer 39 gebildeten Federeinrichtung 80.
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Sowohl das die Traverse 10 bildenden erste als auch das zweite Auflageelement 20 und 30 bestehen aus zwei miteinander verschraubten Halbschalen, was gut in 5 erkennbar ist. Dies ermöglicht deren relativ einfache Herstellung sowie den folgenden Zusammenbau aller Einzelteile zu der erfindungsgemäßen Traverse bzw. Einschraubhilfe, in der die Federeinrichtung 80 gekapselt ist und die Traversenteile zueinander beweglich aber untrennbar miteinander verbunden sind.
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Um nun ein Bauteil 3, wie dies z. B. eine Terrassendiele sein kann, auf einem Unterbau zu befestigen, wird die erfindungsgemäße Einschraubhilfe 1 so auf das zu verschraubende Bauteil 3 aufgesetzt, dass die Traverse 10 mit den Unterseiten 25, 35 der Auflageelemente 20, 30 auf der Oberfläche 3a des Bauteils 3 anliegt. Dabei wird zunächst die Spannweite „w” zwischen den sich gegenüberliegenden Innenseiten 51, 61 beider Spannkloben 50, 60 dadurch vergrößert, indem die beiden Greiflaschen 65, 66 in den Pfeilrichtungen „A” und „B” aufeinander zubewegt werden.
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Dabei distanzieren sich beide Auflageelemente 20,30 der Traverse 10 und deren Spannkloben 50, 60 voneinander und erhalten durch die Federwirkung eine Vorspannung, wodurch sie beim Loslassen der Greiflaschen 65, 66 wieder aufeinander zufahren und das Bauteil zwischen den Spannkloben 50, 60 eingeklemmt wird.
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Dadurch erhalten beide Auflageelemente 20, 30 der Traverse 10 ein Vorspannung und distanzieren sich aufgrund des Federwiderstandes bei Loslassen der Greiflaschen voneinander und nehmen selbststätig wieder ihre Ausgangsposition ein. Dabei wird das zu verschraubende Bauteil zwischen den Spannkloben 50, 60 eingeklemmt. Die Spannkraft ist soweit ausreichend, dass der Schraubvorgang ungestört durchführbar ist, wobei die Traverse zusätzlich von Hand gegen das Bauteil gepresst werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Einschraubhilfe
- 3
- zu verschraubendes Bauteil
- 3a
- Oberfläche von 3
- 4
- Schraube
- 4a
- Schraube
- 5
- Schraubenachse
- 5a
- Schraubenachse
- 6
- Schraubenkopf
- 10
- Traverse
- 15
- Spannachse von 10, 20 und 30
- 20
- erstes Auflagesegment
- 21
- Stirnfläche von 20
- 22
- Kopfteil von 20
- 23
- Bolzenstirnwand
- 24
- Bolzen von 20
- 25
- Unterseite von 20
- 26
- Kanal von 40
- 26a
- Kanal von 40a
- 27
- Führungshülse in 26
- 27a
- Führungshülse in 26a
- 28
- Ringschulter
- 28a
- Ringschulter
- 29
- Öffnung von 26
- 29a
- Öffnung von 26a
- 30
- zweites Auflageelement
- 31
- Stirnfläche von 30
- 32
- Kopfteil von 30
- 33
- Rohrkammer von 24
- 34
- Langloch von 24
- 35
- Unterseite von 30
- 36
- Öffnung auf 31
- 38
- Kammer von 30
- 39
- Mitnehmer
- 40
- Schraubenführung in 20
- 40a
- Schraubenführung in 30
- 50
- Spannkloben
- 51
- Innenseite von 50
- 52
- Fenster in 50
- 60
- Spannkloben
- 61
- Innenseite von 50
- 62
- Fenster in 60
- 65
- Greiflasche
- 66
- Greiflasche
- 70
- Gehäusefenster
- 80
- Federeinrichtung
- 81
- Feder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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