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Vorrichtung zum Entleeren von Behältern, insbesondere von Milchflaschen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entleeren von Behältern, insbesondere
von Milch flaschen, durch Kippen in einem Kippgestell. Betriebe, z. B. Molkereien,
werden häufig vor die Aufgabe gestellt, eine größere Anzahl abgefüllter Flaschen
wieder zu entleeren. Im allgemèinen hat man jede Flasche einzeln geöffnet und ausgeschüttet,
was natürlich umständlich, zeitraubend und teuer ist. Aufgabe der Erfindung ist
es, eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe dieses mühevolle und teure Entleeren
vereinfacht und beschleunigt wird. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist vor allem
für das Entleeren von Flaschen entwickelt worden., die, in bestimmter Zahl in Transportkästen
zusammengefaßt, befördert werden. Der Grundgedanke der Erfindung ist dabei, eine
im Aufbau einfache Vorrichtung zu schaffen, die den Transportkasten mit seinem Inhalt
aufnimmt und es ermöglicht, ihn ohne zusätzliche Verriegelungshandgriffe zu kippen
und alle darin enthaltenen Flaschen zugleich auszuleeren.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das Kippgestell
aus einem um eine waagerechte Achse schwenkbaren Käfig besteht, dessen Querschnitt
und Tiefe im wesentlichen den Außenabmessungen eines mit Flaschen od. dgl. gefüllten
Transportkastens entspricht.
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In der Praxis sind zwar Vorrichtungen bekannt, die dazu dienen, die
Entnahme von Flüssigkeiten aus großen Korbflaschen dadurch zu erleichtern, daß letztere
etwas oberhalb ihres Schwerpunktes - in gefüllte Zustand - in Gestellen kippbar
gelagert werden. Des weiteren werden Drehvorrichtungen zum Mischen von auf Flaschen
abgefüllten Flüssigkeiten jeweils verschiedener Konsistenz, wie z. B. Sirup und
Wasser, benutzt. Dabei werden im gleichen Augenblick die Verschlüsse der in Kisten
gelagerten, um 1800 gedrehten Flaschen einer Dichtigkeitskontrolle unterzogen. Demgegenüber
handelt es sich bei der Erfindung darum, die Aufgabe zu lösen, auf billige Weise
viele Flaschen gleichzeitig zu entleeren.
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Der der Aufnahme des mit Flaschen gefüllten Transportkastens dienende
und auf dem erwähnten Kippgestell befestigte Käfig ist in einer bevorzugten Ausführungsform
bis auf die Seite, von der aus er beschickt wird, allseitig begrenzt.
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Die Begrenzung des Käfigs, die vor den Öffnungen der zu entleerenden
Behälter liegt, kann für den möglichst raschen Abfluß des ausgekippten Behälterinhalts
aus dem Käfig gitterartig durchbrochen sein. Es wäre aber auch denkbar, daß als
Begrenzung an dieser Seite eine Wand vorgesehen ist, deren Innenfläche gerippt oder
gewellt, z. B. mit Wellblech oder einem anderen gewellten Werkstoff bekleidet ist.
Die Rinnen verlaufen senkrecht zur Schwenkachse und leiten den
ausgekippten Behälterinhalt
durch entsprechende Öffnungen in der in Kippstellung des Käfigs unten befindlichen
Käfigbegrenzung in einen darunter vorgesehenen Auffangbehälter.
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Um den Käfig für hohe und niedrige Behälter, z. B. für große und
kleine Mlilchflaschen, geeignet zu machen, ist nach einem weiteren Gedanken der
Erfindung die Einrichtung so getroffen, daß die Begrenzung des Käfigs, die vor den
Öffnungen der zu entleerenden Behälter liegt, im Käfig verschieden hoch einstellbar
ist. Dies kann z. B. so geschehen, daß diese Begrenzung als Schiebedeckel ausgebildet
ist, der in im Käfig verschieden hoch angebrachte Führungsnutenp aare eingeschoben
wird.
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Um das Beschicken des Käfigs zu erleichtern, ist es zweckmäßig, vor
der Beschickungsöffnung des Käfigs in Höhe der Standfläche des mit Flaschen od.
dgl. gefüllten Transportkastens und mindestens in den Abmessungen dieser Fläche
eine Abstellfläche vorzusehen, vorzugsweise am Käfig selbst zu bilden.
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In einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung wird der
Käfig schwenkbar auf einem Gestell über einer offenen Wanne gelagert, die mit einem
Anschluß zum Weiterleiten des ausgekippten Behälterinhalts versehen ist.
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Die Erfindung wird im einzelnen in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Vorderansicht einer
Vorrichtung nach der Erfindung für das Entleeren von Milchflaschen.
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Auf einem Gestell 1 sind Lagerböcke 2 für Achsen 3 angeordnet, auf
denen Käfige 4 schwenkbar gelagert sind. Die Käfige sänd allseitig begrenzt oder
geschlossen bis auf die Seite 5, von der aus die Transportkästen mit den Milchflaschen
6 und 7 eingeschoben werden. Die Größe der Käfige ist so bemessen, daß die Kästen
mit den Flaschen gerade hineinpassen. Die
Bodenfläche 8 des Käfigs
4 ist bis vor die Beschickungsöffnung erweitert, so daß eine Abstellfläche 9 entsteht,
auf die die Kästen mit den zu entleerenden Flaschen 6 und 7, deren Verschlüsse vorher
entfernt wurden, gestellt werden, worauf sie nur noch in den Käfig zu schieben sind,
und auf die sie auch nach dem Entleeren herausgezogen werden, worauf sie leicht
vom Gestell genommen werden können.
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Wenn nach dem Beschicken der Käfig mit dem Handgriff 10 um seine
Achse 3 in die in Fig. 1 gestrichelt, gezeichnete Lage geschwenkt wird, d. h. bis
er mit seiner Anschlagstange 11, die beiderseits seitlich etwas herausragt, am Rahmen
12 des Gestells 1 anschlägt, stoßen die lose im Transportkasten steckenden Flaschen
6 oder 7 mit ihren Öffnungen auf den Deckel 13, der Ablaufrinnen 14 hat, die senkrecht
zur Schwenkachsenrichtung verlaufen. Im Ausführungsbeispiel sind die Rinnen 14 dadurch
gebildet, daß der Deckel 13 mit Wellblech bekleidet ist. Durch diese Rinnen 14,
von denen mindestens eine quer über jeder Flaschenöffnung verläuft, kann die Milch
längs der Innenfläche des Deckels 13 durch die rückwärtige Begrenzung des Käfigs
ablaufen.
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Die abgelaufene Milch wird in einer im Gestell an geordneten Wanne
15 aufgefangen. Die Wanne hat an ihrer tiefsten Stelle einen Hahn 16, durch den
die Milch in eine Milchkanne 17 abgelassen werden kann.
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In Fig. 2 sind im Gestell zwei Käfige 4 gezeichnet, der eine enthält
große, der andere kleine Milchflaschen. Zwecks Ausgleichens der verschiedenen Höhe
der Flaschen ist der Deckel 13 als Schieber ausgebildet, der in Nutenpaare 18, wenn
große Flaschen 6 entleert werden sollen, und in Nutenpaare 19, wenn kleine Flaschen
7 zu entleeren sind, geschoben wird.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt.
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So könnte der Deckel 13, der hier auf seiner Innenfläche Rinnen 14
hat, an Stelle dieser Ablaufrinnen oder zusätzlich zu ihnen noch durchbrochen sein,
so daß die ausgekippte Flüssigkeit auch durch den Deckel abfließen kann. In diesem
Falle ist es zweckmäßig, die Rückwand der Wanne und die Seitenwände im hinteren
Teil so hoch zu ziehen, daß beim Kippen des Käfigs die auszukippende Flüssigkeit
sicher aufgefangen und in die Wanne geleitet wird.
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Tn weiterer Abänderung des Ausführungsbeispiels braucht die Zahl
der nebeneinander anzuordnenden Käfige nicht Zwei zu sein. Weiter könnte an Stelle
des Hahnes 16 eine Rohrleitung angeschlossen sein, durch die mittels einer Pumpe
die Milch aus der Wanne fortgeleitet wird. Es wäre auch denkbar, das Schwenken des
Käfigs anstatt mit der Hand über ein entsprechendes Getriebe durch den Fuß oder
auch maschinell vorzunehmen. Auch für die Höhenverstellung des Deckels 13, 14 gibt
es noch andere Ausführungsmöglichkeiten, ohne daß damit der Erfindungsgedanke verlassen
wird.
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Beim Ausführungsbeispiel werden die Kästen mit den Milchflaschen von
vorn auf die Abstellfläche 9 gehoben und auch wieder nach vorn weggenommen. Es wäre
auch denkbar, die herausgezogenen Seitenflächen 20 des Käfigs, die für die Transportkästen
eine gute Fiihrung in den Käfig geben, wegzulassen und diese Kästen z. B. auf einer
seitlich am Gestell angeordneten Rollen
bahn zuzuführen und auf einer gleichen Rollenbahn
auf der anderen Seite abzuführen. Die Erfindung soll auch nicht auf das Entleeren
von Milchflaschen beS schränkt sein, obwohl sie für diesen Zweck besonders vorteilhaft
ist. Wichtig ist für das Arbeiten mit Einrichtungen nach der Erfindung in allen
Fällen, daß die zweckmäßigerweise in bestimmter Zahl zu Gruppen zusammengefaßten
Behälter, die entleert werden sollen, nur in den Käfig gebracht und ohne jede weitere
Verriegelung mit dem Käfig gekippt zu werden brauchen.
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PATENTANSPRtSCHE 1. Vorrichtung zum Entleeren von Behältern, insbesondere
von Milchflaschen, durch Kippen mit einem Kippgestell, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kippgestell aus einem um eine waagerechte Achse schwenkbaren Käfig (4) besteht,
dessen Querschnitt und Tiefe im wesentlichen den Außenabmessungen eines mit Flaschen
(6, 7) od. dgl. gefüllten Transportkastens entsprechen.