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Die Erfindung betrifft ein flaches Verpackungsmaterial für Geschenke, wobei das Verpackungsmaterial zum Umgeben des Geschenks verformbar ist.
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Bekanntes flaches Verpackungsmaterial für Geschenke, beispielsweise Geschenkpapier, ist wenig umweltfreundlich, da dieses meist nach einmaliger Verwendung entsorgt wird und im Müll landet. Des Weiteren hat Geschenkpapier keine zusätzliche Funktion und bietet daher wenig Spielraum für innovative oder kreative Möglichkeiten.
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Vor diesem Hintergrund ergibt sich die Aufgabe, ein Geschenkpapier zu schaffen, das umweltfreundlich und vielseitig einsetzbar ist.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verpackungsmaterial gemäß Anspruch 1 und eine Verpackungsmaterialanordnung gemäß Anspruch 9 vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Aufgabe wird durch ein flaches Verpackungsmaterial für Geschenke gelöst, wobei das Verpackungsmaterial zum Umgeben des Geschenks verformbar ist, wobei das Verpackungsmaterial wenigstens eine Kernlage, aufweisend wenigstens eine verformbare essbare Zuckerware, und wenigstens eine die Kernlage wenigstens teilweise bedeckende Schutzfolie aufweist.
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Dadurch, dass das Material der Kernlage essbar ist, muss das Verpackungsmaterial weitgehend nicht entsorgt werden, da es von der beschenkten Person gegessen wird. Die Schutzfolie kann sehr dünn und umweltschonend ausgestaltet werden. Sie sorgt dafür, dass die Zuckerware nicht durch Umwelteinflüsse zersetzt oder beispielsweise durch Bakterien kontaminiert wird. Darüber hinaus wird die Zuckerware dadurch hygienisch handhabbar und das Geschenkpapier kann wie handelsübliches Geschenkpapier verwendet werden.
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In einigen Ausführungsformen ist eine Oberfläche der Kernlage durch die Schutzfolie wenigstens zu 95 % bedeckt.
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Hierdurch wird eine besonders gute Schutzwirkung der Schutzfolie erzielt.
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In einigen Ausführungsformen weist die Zuckerware eines oder mehrere der folgenden Materialien auf: Schaumzucker, Weingummi, Lakritz.
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Diese Materialien sind sowohl flexibel verformbar als auch einfach essbar auszugestalten.
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In einigen Ausführungsformen ist die Zuckerware zuckerreduziert und/oder weist ein Süßungsmittel, insbesondere Stevia, Erythrit oder Xylit, auf.
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Dies sind besonders einfach verarbeitbare Materialien.
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In einigen Ausführungsformen ist die Kernlage mit Lebensmittelfarbe bedruckbar.
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Hierdurch kann das Verpackungsmaterial auf einfache Art und Weise optisch ansprechend ausgestaltet werden.
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In einigen Ausführungsformen weist die Kernlage eine helle Farbe auf.
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Hierdurch sind aufgedruckte Motive besonders gut erkennbar.
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In einigen Ausführungsformen ist die Schutzfolie wenigstens teilweise durchsichtig, transluzent, elastisch, hitzebeständig, wärmebeständig, kompostierbar, recyclebar und/oder wasserlöslich.
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Insbesondere wasserlösliche Schutzfolien können sehr umweltfreundlich ausgestaltet werden. Hitzebeständige Schutzfolien eignen sich insbesondere gut zum Warmgießen von bestimmten Zuckerwaren, z.B. Weingummi. Besonders einfach ist eine derartige Schutzfolie herstellbar, wenn sie nicht nur teilweise, sondern vollständig dieselben Eigenschaften aufweist.
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In einigen Ausführungsformen weist die Kernlage und/oder die Schutzfolie eine oder mehrere Einkerbungen auf.
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Derartige Einkerbungen oder Faltlinien können das Falten des Geschenkpapiers entlang der Einkerbungen vereinfachen.
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In einigen Ausführungsformen sind die Einkerbungen in Form eines Linienmusters, aufweisend mehrere, insbesondere zueinander parallel verlaufende, Linien, angeordnet.
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Dadurch sind für verschiedene Größen von zu verpackenden Objekten vorteilhafte Faltlinien vorhanden.
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In einigen Ausführungsformen weist das Verpackungsmaterial Einkerbungen in Form mehrerer gleicher oder unterschiedlicher Linienmuster, die jeweils zueinander gedreht und/oder verschoben sind, auf.
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Derartig überlagerte Faltlinienmuster können für verschiedene Kanten unterschiedlich großer zu verpackender Objekte Faltlinien bereitstellen.
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Die Aufgabe wird des Weiteren durch eine Verpackungsmaterialanordnung, aufweisend eines der oben genannten Verpackungsmaterialien und ein aus einem anderen für Geschenke geeigneten Verpackungsmaterial gebildetes Zusatzverpackungsmaterial gelöst, wobei das Verpackungsmaterial und das Zusatzverpackungsmaterial aneinander anschließend entlang von Schmalseiten angeordnet sind.
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So können herkömmliche Geschenkpapiere und die vorliegende Erfindung miteinander kombiniert werden.
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In einigen Ausführungsformen ist das Verpackungsmaterial in einer oder mehreren Aussparungen des Zusatzverpackungsmaterials angeordnet.
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Das Zusatzverpackungsmaterial umgibt dadurch das Verpackungsmaterial von mehreren Seiten. Somit kann das Verpackungsmaterial sicher in dem Zusatzverpackungsmaterial befestigt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, dass in den Figuren lediglich schematisch gezeigt ist. Es zeigt:
- 1 ein mit Motiven aus Lebensmittelfarben bedrucktes essbares Verpackungsmaterial gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 2 einen Querschnitt durch einen Abschnitt eines Verpackungsmaterials gemäß einer Ausführungsform der Erfindung und
- 3 eine Verpackungsmaterialanordnung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Das in 1 gezeigte flache Verpackungsmaterial 4 für Geschenke liegt in Form von Geschenkpapier vor. Eine Kernlage 1 ist von einer dünnen durchsichtigen und wasserlöslichen Schutzfolie 3 umgeben. Die Kernlage 1 ist mit Motiven aus Lebensmittelfarben 2 bedruckt.
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Wie in 1 gezeigt, ist das Verpackungsmaterial 4 zum Verpacken eines Geschenkes, also zum Umgeben des Geschenks auf mehreren Seiten, geeignet und zu diesem Zweck verformbar.
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Ein Verpackungsmaterial 4 wie es in 2 gezeigt ist, weist eine Kernlage 1 aus einer Zuckerware auf. Die Kernlage 1 ist von allen Seiten von einer Schutzfolie 3 umgeben, die bevorzugt mit einer Oberfläche der Kernlage 1 in Kontakt ist. In weiteren Ausführungsformen kann die Schutzfolie 3 beispielsweise nur auf einer Seite, also nur auf einem Teil der Oberfläche angeordnet sein. In weiteren Ausführungsformen können beispielsweise unterschiedliche Schutzfolien 3 an unterschiedlichen Seiten vorgesehen sein.
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Das Verpackungsmaterial 4 weist, insbesondere in der Kernlage 1, beispielsweise Schaumzucker und/oder Weingummi auf und kann des Weiteren eine helle Farbe aufweisen, damit es einfach mit Lebensmittelfarben bedruckt werden kann.
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So entsteht Geschenkpapier/Verpackungsmaterial 4, welches den eigentlichen Gedanken des Verpackens erfüllt und gleichzeitig selbst ein Geschenk ist, da dieses gegessen werden kann. Es entsteht gleichzeitig ein originelles, essbares und umweltfreundliches Geschenkpapier, welches keinen Müll verursacht. Damit das essbare Geschenkpapier hygienisch sauber bleibt, ist dieses außen mit der beispielsweise durchsichtigen und dünnen Schutzfolie 3 versehen, welche sich in Wasser auflöst und somit einfach in der Toilette entsorgt werden kann. Die Schutzfolie 3 liegt beispielsweise eng am Geschenkpapier oder dessen Kernlage 1 an und kann so ausgestaltet sein, dass sie keine Falten bildet, wenn man das Geschenkpapier biegt, so dass sie nicht groß auffällt.
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Das Geschenkpapier oder die Kernlage 1 kann beispielsweise aus Schaumzucker und Weingummi bestehen, zuckerreduziert sein oder Süßstoffe wie Stevia, Erythrit oder Xylit enthalten. Es oder sie kann ähnlich dünn wie ein normales Geschenkpapier aus Papier sein und von der dünnen durchsichtigen und/oder wasserlöslichen Schutzfolie 3 umgeben sein.
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Das Geschenkpapier kann beispielsweise in Bögen in verschiedenen Größen vorliegen.
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Aus dem flachen essbaren Verpackungsmaterial können beispielsweise auch Geschenkboxen, Geschenkbänder, Schleifen, Geschenkanhänger oder andere schmückende Einrichtungen gefertigt werden. Darüber hinaus kann in einigen Ausführungsformen aus dem Verpackungsmaterial beispielsweise eine Geschenktasche oder Geschenktüte zur Aufnahme von Gegenständen gebildet werden.
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Zu den Zuckerwaren,die das Geschenkpapier in einigen Ausführungsformen beispielsweise aufweisen kann gehören beispielsweise Weichkaramellen (Toffees), Fondant, Schaumzuckerwaren, Gelee, Gummi- und Gelatine-Zuckerwaren, Rohmassen, beispielsweise Marzipan, Persipan, Nussrohmasse oder Erdnussrohmasse, Nougatmasse, Lakritzen und Lakritzwaren, Brauselimonadenpulver, Kokosflocken, Fruchtpasten, Fruchtgummi, Eiskonfekt, Fondanterzeugnisse, Gelee-Erzeugnisse, Gummibonbons, Trüffel und Trüffelmassen, Weißer Nougat und verwandte Erzeugnisse, Kaugummi (Chewing Gum oder Bubble Gum), Glasur-, Füllungs- und Konfektmassen, Praline-Creme. Die Zuckerware kann insbesondere Oligofructose oder einen ähnlich aufgebauten Ballaststoff aufweisen.
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In einigen Ausführungsformen kann die Schutzfolie 3 beispielsweise kompostierbar, recyclebar und/oder wasserlöslich sein. Vorteilhaft weist die Schutzfolie 3 an die jeweilige Zuckerware angepasste Eigenschaften auf, beispielsweise eine angepasste Dicke, Dampfdurchlässigkeit und/oder Sauerstoffdurchlässigkeit. In einigen Ausführungsformen kann die Schutzfolie 3 beispielsweise siegelfähig sein, so dass sie verschweißbar/siegelbar ist. In einigen Ausführungsformen kann die Schutzfolie 3 mittels Druckfarben, gegebenenfalls speziell dafür angepassten Druckfarben, bedruckbar sein. In einigen Ausführungsformen kann die Schutzfolie 3 auf einer Seite wenigstens teilweise oder vollständig eine Beschichtung mit einem weiteren Material, beispielsweise eine Papierschicht aufweisen. Auch die Beschichtung von beispielsweise beschichtetem Papier oder beschichteter Pappe ist in diesem Sinne als Schutzfolie 3 zu verstehen.
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Die Schutzfolie 3 kann in einigen Ausführungsformen beispielsweise wenigstens eines der folgenden Materialien aufweisen oder aus einem oder mehreren von diesen gebildet sein: Polypropylen, Zellglasfolie, Bio-Polypropylen-Folie, sonstige Bio-Folien.
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In einigen Ausführungsformen ist die Schutzfolie 3 beispielsweise hitzebeständig, so dass beispielsweise warmverformbare Zuckerware warm oder heiß in die Schutzfolie 3 eingegossen werden kann, um das Geschenkpapier zu bilden.
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In einigen Ausführungsformen weist das Geschenkpapier beispielsweise eine oder mehrere Aussparungen und/oder Einschübe auf, in die beispielsweise Druckerzeugnisse, beispielsweise Fotos, oder flache Gegenstände eingeschoben, eingesetzt oder anderweitig befestigt werden können. Die Aussparungen und/oder Einschübe können beispielsweise in der Schutzfolie 3 und/oder der Kernlage 1 angeordnet sein.
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In einigen Ausführungsformen sind die Schutzfolie 3 und/oder die Kernlage 1 beispielweise dazu geeignet, mit Verzierungen versehen zu werden, beispielsweise mit Airbrush, Pinsel oder Schwamm. Die Schutzfolie 3 und/oder die Kernlage 1 weisen zu diesem Zweck beispielsweise eine Oberfläche auf, auf oder an der eine dabei verwendete Farbe fixierbar ist.
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In einigen Ausführungsformen bedeckt die Schutzfolie 3 beispielsweise eine Seite der Kernlage 1, zwei, drei, vier oder mehr Seiten der Kernlage 1, die gesamte Oberfläche, also alle Seiten, wenigstens 99%, wenigstens 95%, wenigstens 90%, wenigstens 85%, wenigstens 50% oder wenigstens 25% der Oberfläche der Kernlage 1. Nicht von der Schutzfolie 3 bedeckte Teile der Oberfläche der Kernlage 1 können in einigen Ausführungsformen beispielsweise durch andere schützende Materialien, beispielsweise beschichtetes Papier oder beschichtete Pappe, abgedeckt sein.
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In einigen Ausführungsformen können die Kernlage 1 und/oder die Schutzfolie 3 beispielsweise Einkerbungen als Falthilfe aufweisen. Beispielsweise können in die Kernlage 1 und/oder die Schutzfolie 3 zueinander parallele Linien eingekerbt sein, so dass das Geschenkpapier entlang der Linien einfacher faltbar ist und ein Linienmuster gebildet ist. In einigen Ausführungsformen können mehrere derartige Linienmuster beispielsweise übereinandergelegt sein, so dass sich rechteckige, dreieckige und/oder trapezförmige Elemente bilden, an deren Kanten das Geschenkpapier besonders einfach faltbar ist.
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In einigen Ausführungsformen kann das Geschenkpapier beispielsweise mehrere Kernlagen 1 aufweisen, die beispielsweise wenigstens teilweise oder vollständig aneinander anliegend angeordnet sind oder beispielsweise durch eine weitere Schutzfolie 3 getrennt angeordnet sein können.
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In einigen Ausführungsformen kann die Kernlage 1 beispielsweise mit Lebensmittelfarbe 2 bedruckbar sein. In einigen Ausführungsformen weist die Kernlage 1 beispielsweise eine helle oder dunkle Farbe auf, beispielsweise um einen Kontrast zu der verwendeten Lebensmittelfarbe 2 herzustellen oder eine Sichtbarkeit von auf der Kernlage 1 oder der Schutzfolie 3 angebrachten Aufdrucken zu verbessern.
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Das Verpackungsmaterial 4 kann, wie beispielsweise in 3 gezeigt, mit einem Zusatzverpackungsmaterial, beispielsweise mit einem herkömmlichem Geschenkpapier 5, verbunden werden und so eine Verpackungsmaterialanordnung bilden. Das Verpackungsmaterial 4 und das Geschenkpapier 5 sind dazu entlang von Schmalseiten aneinander angeordnet. Schmalseiten sind beispielsweise die Seiten, die sich an den Schnittkanten des Geschenkpapiers 5 ergeben. Das Geschenkpapier 5 kann in einigen Ausführungsformen mit der Schutzfolie 3 verbunden, beispielsweise verschweißt oder verklebt werden.
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In der Beschreibung und den Patentansprüchen sind die Terme „und“, „oder“, und „entweder ... oder“ als Junktor in der Bedeutung der logischen Konjunktion (mathematisches UND), als Junktor in der Bedeutung der logischen Adjunktion (mathematisches ODER, oft auch „und/oder“) bzw. als Junktor in der Bedeutung der logischen Kontravalenz (mathematisches Exklusiv-ODER) verwendet.
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Des Weiteren schließt in der Beschreibung und den Patentansprüchen die Formulierung „wenigstens teilweise“ den Begriff „vollständig“ ein. Die Formulierung „ein“ schließt die Formulierung „wenigstens ein“ mit ein, soweit nicht explizit etwas anderes ausgeführt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kernlage
- 2
- Lebensmittelfarbe
- 3
- Schutzfolie
- 4
- Verpackungsmaterial
- 5
- (Herkömmliches) Geschenkpapier / Zusatzverpackungsmaterial