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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stricken eines Gestricks unter Verwendung einer Flachstrickmaschine.
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STAND DER TECHNIK
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Eine Flachstrickmaschine umfasst eine Vielzahl von Nadelbetten und eine Vielzahl von Fadenführern für das Zuführen von Strickfäden zu den Stricknadeln der Nadelbetten. Wenn während eines Strickens unter Verwendung einer derartigen Flachstrickmaschine ein Gestrickteil unter Verwendung eines bestimmten Fadenführers X gestrickt wird, kreuzt dieser Fadenführer X gelegentlich einen anderen, gestoppten Fadenführer Y. Dabei kann der sich von dem Fadenführer Y erstreckende Strickfaden unter Umständen in den Gestrickteil gestrickt werden. Das Verfahren zum Stricken eines Gestricks des Patentdokuments 1 ist ein Beispiel für eine Technik zum Lösen dieses Problems.
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Das Patentdokument 1 gibt eine Technik für das Lösen des oben geschilderten Problems, das bei einem Intarsia-Stricken auftritt, an. 2 des Patentdokuments 1 zeigt, dass ein erster Gestrickteil unter Verwendung eines ersten Fadenführers (Bezugszeichen 11) in Schritt 1 gestrickt wird und dann ein zweiter Gestrickteil unter Verwendung eines zweiten Fadenführers (Bezugszeichen 13) in den Schritten 2 bis 4 gestrickt wird. Wenigstens ein Teil des ersten Gestrickteils überlappt mit dem zweiten Gestrickteil in der Strickbreitenrichtung an dem Nadelbett. Wenn wie in Schritt 3 gezeigt der zweite Fadenführer den ersten Fadenführer kreuzt, werden der zweite Fadenführer und der erste Fadenführer zurückgeschlagen bzw. zurückbewegt. Durch das Zurückschlagen der beiden Fadenführer wird verhindert, dass der sich von dem ersten Fadenführer zu dem ersten Gestrickteil erstreckende Strickfaden in den zweiten Gestrickteil gestrickt wird.
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REFERENZLISTE
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PATENTDOKUMENTE
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Patentdokument 1:
JP H10-1852A
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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PROBLEMSTELLUNG
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Wenn in der Technik des Patentdokuments 1 der zweite Gestrickteil gestrickt wird, wird der zweite Fadenführer einmal zurückgeschlagen. Dabei ändert sich die Spannung des sich von dem zweiten Fadenführer erstreckenden Strickfadens. Deshalb kann die Maschengröße vor und nach dem Zurückschlagen des zweiten Fadenführers verschieden sein. In Abhängigkeit von den Eigenschaften des Strickfadens kann die Differenz in der Maschengröße des zweiten Strickfadenteils beträchtlich sein.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Stricken eines Strickfadens vorzusehen, in dem der zweite Fadenführer nicht zurückgeschlagen werden muss, wenn ein Stricken, in dem der zweite Fadenführer derart bewegt wird, dass er den gestoppten ersten Fadenführer kreuzt, durchgeführt wird.
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PROBLEMLÖSUNG
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<1> Ein Verfahren zum Stricken eines Gestricks gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist:
- ein Verfahren zum Stricken eines Gestricks, das unter Verwendung einer Flachstrickmaschine, die einen ersten Fadenführer und einen zweiten Fadenführer enthält, durchgeführt wird, wobei ein erster Gestrickteil gestrickt wird, indem der erste Fadenführer bewegt wird, dann der erste Fadenführer gestoppt wird, der zweite Fadenführer bewegt wird, um den ersten Fadenführer zu kreuzen, und ein zweiter Gestrickteil gestrickt wird, wobei das Verfahren zum Stricken eines Gestricks umfasst:
- einen Schritt A, einen Schritt B und einen Schritt C, die zwischen dem Ende des Strickens des ersten Gestrickteils und dem Start des Strickens des zweiten Gestrickteils durchgeführt werden,
- wobei in dem Schritt A, unter Verwendung des ersten Fadenführers, eine erste Masche, die mit einer Endmasche des ersten Gestrickteils verbunden ist, an einer Stricknadel gestrickt wird, die verschieden von den Stricknadeln ist, an denen der erste Gestrickteil und der zweite Gestrickteil eingehakt sind,
- wobei in dem Schritt B ein Strickfaden, der sich von dem ersten Fadenführer zu der ersten Masche erstreckt, derart angeordnet ist, dass er einen Kreuzungsfaden, der die Endmasche und die erste Masche verbindet, kreuzt, und
- wobei in dem Schritt C die erste Masche und der erste Gestrickteil an einem Nadelbett gehalten werden, das einem Nadelbett, an bzw. auf dem der zweite Gestrickteil gestrickt wird, zugewandt ist.
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Hier gibt es Fälle bei denen der erste Gestrickteil und der zweite Gestrickteil an dem gleichen Nadelbett gestrickt werden können, und auch Fälle bei denen sie an verschiedenen Nadelbetten, die einander zugewandt sind, gestrickt werden können. Wenn zum Beispiel der erste Gestrickteil und der zweite Gestrickteil an dem vorderen Nadelbett gestrickt werden, wird ein zweilagiges Gestrick, in dem der erste Gestrickteil einen mittleren Teil des zweiten Gestrickteils in der Strickbreitenrichtung überlappt, erhalten. Wenn in einem anderen Beispiel der erste Gestrickteil an dem vorderen Nadelbett gestrickt wird und der zweite Gestrickteil an dem hinteren Nadelbett gestrickt wird, wird ein schlauchförmiges Gestrick erhalten, das den ersten Gestrickteil in einem mittleren Teil des vorderen Gestrickteils in der Strickbreitenrichtung aufweist.
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<2> In einer Ausführungsform des Verfahrens zum Stricken des Gestricks
wird vor dem Schritt A der erste Gestrickteil durch ein reziprozierendes Stricken gestrickt,
wird bei einem vorwärts erfolgenden Stricken des ersten Gestrickteils in dem reziprozierenden Stricken eine Aufgreifmasche an einer leeren Nadel gestrickt, und
wird in dem Schritt A die erste Masche, die auf die Aufgreifmasche folgt, in einer Maschenstäbchenrichtung gestrickt.
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<3> In einer Ausführungsform des Verfahrens zum Stricken eines Gestricks der vorliegenden Erfindung
wird vor dem Schritt A der erste Gestrickteil durch ein reziprozierendes Stricken gestrickt,
wird nach dem Schritt B ein dritter Gestrickteil in Nachbarschaft zu dem ersten Gestrickteil in einer Strickbreitenrichtung durch ein reziprozierendes Stricken unter Verwendung eines Fadenführers, der von dem ersten Fadenführer verschieden ist, gestrickt,
wird in dem reziprozierenden Stricken des dritten Gestrickteils eine Fangmasche, die eine Masche des ersten Gestrickteils überlappt, gestrickt, und
ist nach dem reziprozierenden Stricken des dritten Gestrickteils in dem Schritt C die erste Masche derart angeordnet, dass sie eine Masche des dritten Gestrickteils überlappt.
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VORTEILHAFTE EFFEKTE DER ERFINDUNG
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Gemäß dem Verfahren zum Stricken eines Gestricks der vorliegenden Erfindung wird der Strickfaden, der sich von dem ersten Fadenführer zu der ersten Masche erstreckt, näher zu dem Nadelbett gebracht, das dem Nadelbett, an dem der zweite Gestrickteil gestrickt wird, zugewandt ist. Dementsprechend muss der zweite Fadenführer nicht gestoppt werden, wenn der zweite Gestrickteil der den ersten Gestrickteil in der Strickbreitenrichtung überlappt, gestrickt wird. Indem der zweite Gestrickteil ohne ein Stoppen des zweiten Fadenführers gestrickt wird, wird eine Variation in der Größe der in der Strickbreitenrichtung in dem zweiten Gestrickteil angeordneten Maschen unterdrückt.
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Gemäß der Konfiguration der Ausführungsform des obigen Abschnitts <2> ist die erste Masche eine Strickmasche, die auf eine Aufgreifmasche in der Maschenstäbchenrichtung folgt. Strickmaschen können einfacher bewegt werden als Aufgreifmaschen. Wenn also die erste Masche bewegt wird, um den ersten Gestrickteil mit einem anderen Gestrickteil (z.B. dem zweiten Gestrickteil) zu verbinden, kann die erste Masche auf stabile Weise bewegt werden.
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Gemäß der Konfiguration der Ausführungsform des obigen Abschnitts <3> weisen die doppelte Masche, die den ersten Gestrickteil mit dem dritten Gestrickteil verbindet, und die Fangmasche, die den dritten Gestrickteil mit dem ersten Gestrickteil verbindet, die gleiche Höhe in der Maschenstäbchenrichtung auf. Dadurch wird eine gut aussehende Verbindung zwischen dem ersten Gestrickteil und dem dritten Gestrickteil erzielt.
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Figurenliste
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- 1 ist eine schematische Ansicht einer Strickware, die ein Gestrick gemäß einer ersten Ausführungsform ist.
- 2 ist ein erläuterndes Diagramm, das ein Beispiel für ein Verfahren zum Stricken eines Gestricks gemäß der ersten Ausführungsform zeigt.
- 3 ist ein erstes Strickprozessdiagramm, das eine Prozedur des Verfahrens zum Stricken eines Gestricks gemäß der ersten Ausführungsform zeigt.
- 4 ist ein zweites Strickprozessdiagramm, das eine Fortsetzung zu 3 ist.
- 5 ist ein schematisches Diagramm, das den eingehakten Zustand von Maschen am Ende des Schritts S6 von 3 zeigt.
- 6 ist ein Strickprozessdiagramm, das eine Prozedur des Verfahrens zum Stricken eines Gestricks gemäß einer zweiten Ausführungsform zeigt.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Erste Ausführungsform
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In der ersten Ausführungsform wird ein Beispiel eines Strickens einer Strickware mit einer Intarsia-Struktur unter Verwendung eines Verfahrens zum Stricken eines Gestricks gemäß der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf 1 bis 5 beschrieben. Natürlich ist das durch das Verfahren zum Stricken eines Gestricks dieser Ausführungsform gestrickte Gestrick nicht auf eine Strickware beschränkt und kann auch ein industrielles Material wie etwa ein Sitzbezug sein.
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Eine in 1 gezeigte Strickware 100 umfasst einen Körper 50, einen rechten Ärmel 60R und einen linken Ärmel 60L. Der Körper 50 umfasst einen vorderen Körper 50F und einen hinteren Körper 50B. Ein Musterteil 70 ist in dem vorderen Körper 50F ausgebildet. Der Musterteil 70 wird durch ein Intarsia-Stricken erhalten. Dementsprechend sind der Strickfaden, der den Musterteil 70 bildet, und der Strickfaden, der den anderen Teil als den Musterteil 70 bildet, jeweils verschiedene Strickfäden.
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Eine Prozedur zum Stricken des Musterteils 70 wird im Folgenden mit Bezug auf das erläuternde Diagramm von 2 beschrieben. In dieser Ausführungsform wird ein Beispiel beschrieben, in dem ein Stricken unter Verwendung eines ersten Fadenführers 8, der für das Stricken des Musterteils 70 verwendet wird, und eines zweiten Fadenführers 9, der für das Stricken der anderen Teile als des Musterteils 70 verwendet wird, durchgeführt wird. In 2 werden die Fadenführer 8 und 9 durch auf dem Kopf stehende dreieckige Markierungen angegeben. Der erste Fadenführer 8 ist von einem vorderen Nadelbett FB aus gesehen vor dem zweiten Fadenführer 9 angeordnet. Mit anderen Worten ist der zweite Fadenführer 9 von einem hinteren Nadelbett BB aus gesehen vor dem ersten Fadenführer 8 angeordnet. Die an den zwei Enden des Körpers 50 gezeigten horizontalen Balken sind die Grenzen zwischen dem vorderen Körper 50F und dem hinteren Körper 50B. Weiterhin gibt „T + Zahl“ in 2 die Strickstufenzahl an. Natürlich können auch drei oder mehr Fadenführer für das Stricken verwendet werden.
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In T0 wurde der Körper 50 bis direkt vor dem Musterteil 70 gestrickt. Der Körper 50 in dieser Ausführungsform wird durch ein Schlauchstricken unter Verwendung des von dem zweiten Fadenführer 9 zugeführten zweiten Strickfadens 9Y gestrickt. Danach wird in T1 der erste Fadenführer 8 von außerhalb des Körpers 50 in der Strickbreitenrichtung eingefädelt und wird ein reziprozierendes Stricken durchgeführt, indem der erste Fadenführer 8 wie durch den U-förmigen Pfeil angegeben nach rechts und dann nach links bewegt wird. Durch dieses reziprozierende Stricken werden zwei Reihen eines ersten Gestrickteils 1 in der Maschenstäbchenrichtung an dem vorderen Nadelbett FB gestrickt. Der erste Gestrickteil 1 wird unter Verwendung des ersten Strickfadens 8Y, der von dem ersten Fadenführer 8 zugeführt wird, gestrickt.
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In T2 wird ein reziprozierendes Stricken durchgeführt, in dem der zweite Fadenführer 9 wie durch den U-förmigen Pfeil angegeben nach rechts und dann nach links bewegt wird. Durch dieses reziprozierende Stricken werden zwei Reihen eines dritten Gestrickteils 3 in der Maschenstäbchenrichtung an dem vorderen Nadelbett FB gestrickt. Der dritte Gestrickteil 3 wird unter Verwendung des zweiten Strickfadens 9Y gestrickt. Der dritte Gestrickteil 3 ist ein Gestrickteil, der dem ersten Gestrickteil 1 in der Strickbreitenrichtung benachbart ist und mit dem ersten Gestrickteil 1 verbunden ist. Die Verbindungsprozedur wird weiter unten mit Bezug auf 3 und 4 beschrieben.
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In T3 wird der zweite Fadenführer 9 nach rechts bewegt und wird ein zweiter Gestrickteil 2 an dem hinteren Nadelbett BB gestrickt. Der zweite Gestrickteil 2 wird unter Verwendung des zweiten Strickfadens 9Y gestrickt. Der erste Gestrickteil 1 und der zweite Gestrickteil 2 überlappen einander in der Strickbreitenrichtung. In dieser Ausführungsform überlappt der Strickbereich des ersten Gestrickteils 1 mit und in dem Strickbereich des zweiten Gestrickteils 2. Wenn also der zweite Gestrickteil 2 gestrickt wird, kreuzt der zweite Fadenführer 9 den ersten Fadenführer 8. In dieser Ausführungsform kann der zweite Gestrickteil 2 ohne ein Stoppen des zweiten Fadenführers 9 gestrickt werden, indem die in den Strickprozessdiagrammen von 3 und 4 gezeigten und weiter unten beschriebenen Operationen durchgeführt werden.
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In T4 wird ein reziprozierendes Stricken durchgeführt, um zwei Reihen eines vierten Gestrickteils 4 in der Maschenstäbchenrichtung wie durch den U-förmigen Pfeil angegeben zu stricken. Der vierte Gestrickteil 4 wird unter Verwendung des zweiten Strickfadens 9Y gestrickt.
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In T5 wird der zweite Fadenführer 9 nach links bewegt und wird der zweite Gestrickteil 2 an dem hinteren Nadelbett BB gestrickt. Auch in T5 kreuzt der zweite Fadenführer 9 den ersten Fadenführer 8. Und auch der zweite Gestrickteil 2 kann ohne ein Stoppen des zweiten Fadenführers 9 gestrickt werden. Die Anordnung der Fadenführer 8 und 9 am Ende von T5 ist gleich derjenigen in T1. Dementsprechend wird nach T5 der Musterteil 70 an dem Körper 50 gestrickt, indem das Stricken von T1 bis T5 wiederholt wird.
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Im Folgenden werden spezifische Strickschritte für das Stricken eines Teils, der ein Intarsia-Muster aufweist, mit Bezug auf 3 und 4 beschrieben. 3 und 4 zeigen ein Beispiel eines Strickens, das unter Verwendung einer Zwei-Betten-Flachstrickmaschine, die ein vorderes Nadelbett FB und ein hinteres Nadelbett BB umfasst, durchgeführt wird. Bei einem unter Verwendung der Zwei-Betten-Flachstrickmaschine durchgeführten Stricken wird die Strickware 100 durch ein Halbteilungsstricken, in dem leere Nadeln zwischen benachbarten Maschen angeordnet sind, gestrickt. Natürlich kann die Strickware 100 dieser Ausführungsform auch durch eine Vier-Betten-Flachstrickmaschine durchgeführt werden. Die in der Flachstrickmaschine vorgesehenen Stricknadeln können Schiebernadeln, die einen Schieber für das Öffnen und Schließen des Hakens aufweisen, oder Zungennadeln, die eine Zunge für das Öffnen und Schließen des Hakens aufweisen, sein.
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„S + Zahl“ in 3 und 4 gibt die Strickstufennummer an. Die rechte Spalte in 3 und 4 zeigt den eingehakten Zustand der Maschen an dem vorderen Nadelbett FB und dem hinteren Nadelbett BB. In der rechten Spalte geben die schwarzen Punkte Stricknadeln an, geben die runden Markierungen Maschen an, geben die V-förmigen Markierungen Aufgreifmaschen oder Fangmaschen an und geben die auf dem Kopf stehenden dreieckige Markierungen die Fadenführer 8 und 9 an. Die Großbuchstaben außerhalb der Spalten geben die Stricknadelpositionen an. Der tatsächlich in jedem Schritt gestrickte Teil wird durch eine dicke Linie angegeben, und die neu gestrickten Maschen werden durch gefüllte Kreise angegeben.
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S0 in 3 zeigt Maschen, die der linken Hälfte in T0 von 2 entsprechen. In S1 wird der erste Fadenführer 8 nach rechts bewegt, um eine Aufgreifmasche 10 an einer leeren Nadel J des hinteren Nadelbetts BB zu bilden. Und dann wird der erste Gestrickteil 1, der sich an den Stricknadeln L, N, P, R und T des vorderen Nadelbetts FB befindet, gestrickt. Die Bildung der Aufgreifmasche 10 ist nicht ausschlaggebend. Alternativ dazu kann in dieser Ausführungsform die Aufgreifmasche 10 an einer leeren Nadel des vorderen Nadelbetts FB gebildet werden. S1 entspricht dem vorwärts erfolgenden Stricken in T1 von 2. Weil nur eine Hälfte des ersten Gestrickteils 1 in 3 gezeigt ist, bewegt sich der erste Fadenführer 8 tatsächlich zu einer Position außerhalb der Spalte.
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In S2 wird der erste Fadenführer 8 nach links bewegt und wird der erste Gestrickteil 1, der an den Stricknadeln T, R, P, N und L des vorderen Nadelbetts FB gehalten wird, gestrickt. Das Stricken in S2 entspricht dem Rückwärtsstricken in T1 von 2. Weiterhin wird in S2, nachdem das Stricken des ersten Gestrickteils 1 endet, der erste Fadenführer 8 nach links bewegt, um eine erste Masche 11 zu stricken, die auf die Aufgreifmasche 10 in der Maschenstäbchenrichtung folgt (Schritt A).
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Wenn dabei die Aufgreifmasche 10 in S1 nicht gestrickt wird, ist die erste Masche 11 eine Aufgreifmasche. Die erste Masche 11 wird in dieser Ausführungsform an dem hinteren Nadelbett BB gestrickt, wobei sie aber auch an dem vorderen Nadelbett FB gestrickt werden kann. In diesem Fall wird die erste Masche 11 von dem vorderen Nadelbett FB zu dem hinteren Nadelbett BB bewegt, bevor S3 durchgeführt wird.
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In S3 befindet sich der erste Strickfaden 8Y, der sich von dem ersten Fadenführer 8 zu der ersten Masche 11 erstreckt, in einem Zustand, in dem er einen Kreuzungsfaden 12, der eine Endmasche 1E und die erste Masche 11 verbindet, kreuzt (Schritt B). Die Endmasche 1E ist die letzte gestrickte Masche der in S3 gestrickten Maschen des ersten Gestrickteils 1. Der Kreuzungsfaden 12 ist ein Teil, der sich zwischen dem vorderen Nadelbett FB und dem hinteren Nadelbett BB erstreckt. Insbesondere wird in S3 dieser Ausführungsform der erste Fadenführer 8 nach rechts bewegt und kreuzt der erste Strickfaden 8Y, der sich von dem ersten Fadenführer 8 zu der ersten Masche 11 erstreckt, den Kreuzungsfaden 12.
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In S4 wird der zweite Fadenführer 9 nach rechts bewegt und wird der dritte Gestrickteil 3 an den Stricknadeln B, D, F, H und J des vorderen Nadelbetts FB gestrickt. Das Stricken in S4 entspricht dem vorwärts erfolgenden Stricken in T2 von 2.
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In S5 wird der zweite Fadenführer 9 nach links bewegt, wird eine Fangmasche 30 an der Stricknadel L des vorderen Nadelbetts FB gestrickt und wird dann der dritte Gestrickteil 3 an den Stricknadeln J, H, F, D und B des vorderen Nadelbetts FB gestrickt. Das Stricken in S5 entspricht dem Rückwärtsstricken in T2 von 2. Die Fangmasche 30 wird an der Endmasche 1E des ersten Gestrickteils 1 gebildet. Die Fangmasche 30 verbindet den ersten Gestrickteil 1 mit dem dritten Gestrickteil 3. Alternativ dazu kann in dieser Ausführungsform die Fangmasche 30 an einer anderen Masche als der Endmasche 1E in dem ersten Gestrickteil 1 gebildet werden.
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In S6 werden die erste Masche 11 und der erste Gestrickteil 1 an dem vorderen Nadelbett FB gestrickt, das dem hinteren Nadelbett BB, an dem der zweite Gestrickteil 2 gestrickt wird, zugewandt ist (Schritt C). Insbesondere wird in S6 dieser Ausführungsform die erste Masche 11 zu dem vorderen Nadelbett FB bewegt, das dem hinteren Nadelbett BB, an dem der zweite Gestrickteil 2 gestrickt wird, zugewandt ist. Dabei wird der erste Strickfaden 8Y, der den Kreuzungsfaden 12 kreuzt, an dem Kreuzungsfaden 12 gefangen und näher zu dem vorderen Nadelbett FB gebracht.
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In S6 dieser Ausführungsform wird die erste Masche 11 mit einer Masche 31 des dritten Gestrickteils 3 überlappt. Die Masche 31 ist die dem ersten Gestrickteil 1 am nächsten angeordnete Masche innerhalb der Maschen in dem dritten Gestrickteil 3. Der erste Gestrickteil 1 und der dritte Gestrickteil 3 sind durch eine doppelte Masche 13, die durch die Masche 31 und die erste Masche 11 gebildet wird, verbunden. Weil die erste Masche 11 nach dem Stricken des dritten Gestrickteils 3 mit der Masche 31 des dritten Gestrickteils 3 überlappt, weisen die doppelte Masche 13, die den ersten Gestrickteil 1 mit dem dritten Gestrickteil 3 verbindet, und die Fangmasche 30, die den dritten Gestrickteil 3 mit dem ersten Gestrickteil 1 verbindet, die gleiche Höhe in der Maschenstäbchenrichtung auf. Dadurch wird eine gut aussehende Verbindung zwischen dem ersten Gestrickteil 1 und dem dritten Gestrickteil 3 erzielt.
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Die Bewegung der ersten Masche 11 kann zu einem beliebigen Zeitpunkt vor dem Stricken des zweiten Gestrickteils 2 durchgeführt werden. Zum Beispiel kann die erste Masche 11 vor S4 bewegt werden.
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Der Zustand der Maschen am Ende von S6 wird im Folgenden mit Bezug auf das schematische Diagramm von 5 beschrieben. Die in 5 gezeigte Stricknadel ist die Stricknadel J des vorderen Nadelbetts FB in 3. Weiterhin ist in 5 eine fixe Platine 6, die zwischen benachbarten Stricknadeln 5 angeordnet ist, durch Strichlinien angegeben. Die Form der fixen Platine 6 weicht von der tatsächlichen Form ab.
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Wie in
5 gezeigt, ist in S3 von
3 der erste Strickfaden 8Y, der den sich von der ersten Masche 11 erstreckenden Kreuzungsfaden 12 kreuzt, zwischen der ersten Masche 11 und der Masche 31 des dritten Gestrickteils 3 eingeschlossen. Dementsprechend wird der Basispunkt (siehe den weißen Pfeil) des ersten Strickfadens 8y, der sich von der ersten Masche 11 zu dem ersten Fadenführer 8 erstreckt, näher zu dem vorderen Nadelbett FB gebracht und durch die fixe Platine 6 verborgen. Also auch wenn die Stricknadel des hinteren Nadelbetts BB (nicht gezeigt) bewegt wird, ist es nicht wahrscheinlich, dass der erste Strickfaden 8Y durch die Stricknadel des hinteren Nadelbetts BB eingehakt wird. Und auch wenn der Basispunkt des ersten Strickfadens 8Y an einer durch die fixe Platine 6 verborgenen Position angeordnet ist, ist es selbst dann, wenn zum Beispiel ein an dem Schlitten vorgesehener Maschenpresser (
JP H3-66415A ) in einen Kontakt mit dem ersten Strickfaden 8Y kommt, nicht wahrscheinlich, dass der Basispunkt des ersten Strickfadens 8Y zu außerhalb der fixen Platine 6 herausgezogen wird. Wenn der Basispunkt des ersten Strickfadens 8Y innerhalb der fixen Platine 6 gehalten wird, ist der erste Strickfaden 8Y nicht stark in der Reihenrichtung geneigt, sodass es nicht wahrscheinlich ist, dass der erste Strickfaden 8Y durch die Stricknadel des hinteren Nadelbetts BB eingehakt wird.
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Nachdem wie in S6 von 3 gezeigt der dritte Gestrickteil 3 gestrickt wurde, wird die erste Masche 11 unmittelbar vor dem Stricken des zweiten Gestrickteils 2 bewegt, sodass die erste Masche 11 nahe an der Stricknadel 5 gehalten wird. Aus diesem Grund ist auch der Basispunkt des ersten Strickfadens 8Y an einer Position nahe der Stricknadel 5 angeordnet. Dementsprechend ist es wahrscheinlich, dass der Basispunkt des ersten Strickfadens 8Y durch die fixe Platine 6 verborgen gehalten wird.
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In S7 von 4 wird der erste Fadenführer 8 nach links bewegt und ist der erste Fadenführer 8 an einer die doppelte Masche 13 in der Strickbreitenrichtung überlappenden Position angeordnet. Daraus resultiert, dass der erste Strickfaden 8Y, der sich von dem ersten Fadenführer 8 zu der ersten Masche 11 erstreckt, kürzer ist. S7 ist nicht ausschlaggebend, wobei es jedoch das Durchführen von S7 noch weniger wahrscheinlich macht, dass der erste Strickfaden 8Y in den zweiten Gestrickteil 2 gestrickt wird, wenn der zweite Gestrickteil 2 gestrickt wird.
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In S8 wird der zweite Fadenführer 9 nach rechts bewegt und wird der zweite Gestrickteil 2 gestrickt. Das Stricken in S8 entspricht dem Stricken in T3 von 2. Wie bereits mit Bezug auf 5 beschrieben, wird der erste Strickfaden 8Y, der sich von dem ersten Fadenführer 8 erstreckt, näher zu dem vorderen Nadelbett FB gebracht und ist es nicht wahrscheinlich, dass er durch die Stricknadel des hinteren Nadelbetts BB eingehakt wird. Dementsprechend muss der zweite Fadenführer 9 nicht gestoppt werden, wenn er den ersten Fadenführer 8 passiert. Außerdem muss der erste Fadenführer 8 nicht bewegt werden.
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Der vierte Gestrickteil 4 in T4 von 2 kann durch S4 und S5 in 3 und ein symmetrisches Stricken gestrickt werden. Weiterhin kann der zweite Gestrickteil 2 in T5 von 2 durch S8 in 4 und ein symmetrisches Stricken gestrickt werden. Wenn auch der zweite Gestrickteil 2 gestrickt wird, muss der zweite Fadenführer 9 gestoppt werden.
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Gemäß dem Verfahren zum Stricken eines Gestricks dieser Ausführungsform stoppt der zweite Fadenführer 9 nicht, wenn der zweite Gestrickteil 2 gestrickt wird, sodass die Maschen, die den zweiten Gestrickteil 2 bilden, wahrscheinlich die gleiche Größe aufweisen. Dementsprechend weist der zweite Gestrickteil 2 ein gutes Aussehen auf.
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Zweite Ausführungsform
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In einer zweiten Ausführungsform wird ein Beispiel für ein Stricken eines Gestricks, in dem ein Teil in der Strickbreitenrichtung in einem zweischichtigen Zustand auf der Seite des vorderen Nadelbetts FB ist, mit Bezug auf das Strickprozessdiagramm von 6 beschrieben. 6 ist ein 3 entsprechendes Diagramm. Es ist zu beachten, dass ein anderer Gestrickteil an dem hinteren Nadelbett BB angeordnet sein kann.
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S0 zeigt einen Zustand, in dem der zweite Gestrickteil 2 an den Stricknadeln B, D, F, H, J, L, N, P, R und T des vorderen Nadelbetts FB gehalten wird. Der zweite Gestrickteil 2 wird unter Verwendung des zweiten Strickfadens 9Y von dem zweiten Fadenführer 9 gestrickt. Nach diesem Zustand wird der erste Gestrickteil 1 innerhalb der Strickbreite des zweiten Gestrickteils 2 gestrickt.
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In S1 wird der erste Fadenführer 8 nach rechts bewegt, wird eine Aufgreifmasche 10 an der Stricknadel K des hinteren Nadelbetts BB gestrickt, wird eine Fangmasche 15 an der Stricknadel L des vorderen Nadelbetts FB gestrickt und wird dann der erste Gestrickteil 1 an dem vorderen Nadelbett FB gestrickt. Die Fangmasche 15 dient für eine Verbindung des Endteils des ersten Gestrickteils 1 in der Strickbreitenrichtung mit dem zweiten Gestrickteil 2. Der erste Fadenführer 8 dieser Ausführungsform ist von dem vorderen Nadelbett FB aus gesehen vor dem zweiten Fadenführer 9 angeordnet, aber weil der erste Gestrickteil 1 auf der Seite des hinteren Nadelbetts BB angeordnet ist, ist der erste Gestrickteil 1 an anderen Positionen als derjenigen der Fangmasche 15 nicht mit dem zweiten Gestrickteil 2 verbunden. Die Aufgreifmasche 10 kann an einer leeren Nadel des vorderen Nadelbetts FB gestrickt werden. Zum Beispiel kann die Aufgreifmasche 10 an der Stricknadel K des vorderen Nadelbetts FB gestrickt werden.
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In S2 wird der erste Fadenführer 8 nach links bewegt, wird der erste Gestrickteil 1 an dem vorderen Nadelbett FB gestrickt und wird dann die erste Masche 11, die auf die Aufgreifmasche 10 in der Maschenstäbchenrichtung folgt, gestrickt (Schritt A). Wenn im Unterschied zu dieser Ausführungsform die Aufgreifmasche 10 an dem vorderen Nadelbett FB gestrickt wird, wird auch die erste Masche 11 an dem vorderen Nadelbett FB gestrickt.
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In S3 wird der erste Fadenführer 8 nach rechts bewegt und kreuzt der erste Strickfaden 8Y, der sich von dem ersten Fadenführer 8 erstreckt, den Kreuzungsfaden 12 (Schritt B). Anstatt den ersten Fadenführer 8 zu bewegen, kann das hintere Nadelbett BB nach links relativ zu dem vorderen Nadelbett FB versetzt werden, sodass der erste Strickfaden 8Y den Kreuzungsfaden 12 kreuzt.
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In S4 wird der erste Gestrickteil 1 von dem vorderen Nadelbett FB zu dem hinteren Nadelbett BB bewegt (Schritt C). Daraus resultiert, dass der erste Strickfaden 8Y, der den Kreuzungsfaden 12 kreuzt, an dem Kreuzungsfaden 12 gefangen wird und näher zu dem hinteren Nadelbett BB gebracht wird. Dementsprechend wird der Basispunkt des ersten Strickfadens 8Y, der sich von dem ersten Fadenführer 8 zu der ersten Masche 11 erstreckt, näher zu dem hinteren Nadelbett BB gebracht. Wenn die erste Masche 11 an dem vorderen Nadelbett FB gestrickt wird, wird die erste Masche 11 zu dem hinteren Nadelbett BB bewegt, bevor der erste Strickfaden 8Y den Kreuzungsfaden 12 in S3 kreuzt, und wird der erste Gestrickteil 1 zu dem hinteren Nadelbett BB in S4 bewegt.
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Nach S4 wird der zweite Fadenführer 9 nach rechts bewegt und wird der zweite Gestrickteil 2 an dem vorderen Nadelbett FB gestrickt. Weil der Basispunkt des ersten Gestrickteils 8Y näher zu dem hinteren Nadelbett BB gebracht wird, kann der zweite Gestrickteil 2 ohne ein Stoppen des zweiten Fadenführers 9 gestrickt werden.
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Das Verfahren zum Stricken eines Gestricks der vorliegenden Erfindung ist vorteilhaft für das Stricken eines Gestricks, in dem der erste Gestrickteil 1 den zweiten Gestrickteil 2 innerhalb des Strickbereichs des zweiten Gestrickteils 2 überlappt. Neben den ersten und zweiten Ausführungsformen kann das Verfahren zum Stricken eines Gestricks der vorliegenden Erfindung zum Beispiel auch auf eine Strickware, in der die Strickbreite des vorderen Körpers und die Strickbreite des hinteren Körpers verschieden sind, oder auf ein mehrschichtiges Gestrick mit drei oder vier Schichten angewendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erster Gestrickteil
- 1E
- Endmasche
- 2
- zweiter Gestrickteil
- 3
- dritter Gestrickteil
- 4
- vierter Gestrickteil
- 5
- Stricknadel
- 6
- fixe Platine
- 8
- erster Fadenführer,
- 8Y
- erster Strickfaden
- 9
- zweiter Fadenführer
- 9Y
- zweiter Strickfaden
- 10
- Aufgreifmasche
- 11
- erste Masche
- 12
- Kreuzungsfaden
- 13
- doppelte Masche
- 15
- Fangmasche
- 30
- Fangmasche
- 31
- Masche
- 50
- Körper
- 50F
- vorderer Körper
- 50B
- hinterer Körper
- 60L
- linker Ärmel
- 60R
- rechter Ärmel
- 70
- Musterteil
- 100
- Strickware
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP H101852 A [0004]
- JP H366415 A [0034]