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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Applikator für Filter von Filterzigaretten, mit dessen Hilfe die Filter der Filterzigaretten mit einem Aroma versehen werden, das für eine Geschmacksveränderung der Zigarette sorgt.
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Darstellung der Erfindung
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Seit einigen Jahren werden Zusatzstoffe angeboten, um Zigaretten einem vom Raucher gewünschten Geschmack anzupassen. Insbesondere seit dem Verbot von Menthol-Zigaretten in der EU im Jahr 2020 sind verschiedene Ersatzprodukte entstanden, um dem Bedarf nach Zigaretten mit Menthol-Geschmack gerecht zu werden. Dazu zählen Aromakarten, die in die Zigaretten-Packungen eingesteckt werden und den Geschmack an die Zigaretten abgeben. Allerdings ist der Geschmack nicht so intensiv, wie vom Raucher gewünscht. Dafür können unterschiedliche Geschmacksrichtungen bereitgestellt werden, so dass neben Menthol andere Geschmacksrichtungen vergleichbar zu den Geschmacksrichtungen für elektrische Verdampfer angeboten werden können.
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Zigarettenhülsen mit Menthol sind vom Verbot der EU ausgenommen, sind aber häufig vergleichsweise teuer und daher nicht von jedem Verbraucher akzeptiert.
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In der Folge sind daher Geschmacksstoffe in Kugelform entwickelt worden, die z.B. beim Drehen einer Zigarette zwischen Filter und Tabak mit in die gedrehte Zigarette eingelegt werden und beim Rauchen den Geschmack abgeben. Die Beigabe ist allerdings auch mit Schwierigkeiten verbunden, da die kleinen Kugeln nur mit großen Schwierigkeiten beim Drehen der Zigarette verarbeitet oder an der richtigen Stelle einer Filterzigarette platziert werden können und so oft nur ungenügend den Geschmack abgeben.
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Um eine präzise Platzierung der Kugeln zu erreichen, wurde ein Applikator entwickelt, mit dem die Kugeln sicher im Filter platziert werden können. Dieser Applikator verfügt über einen Vorratsbehälter für Kugeln. Mit einem Schieber werden die Kugeln aus dem Vorratsbehälter entnommen und in einen Laderaum gedrückt, an dessen Unterseite der Filter einsteckbar ist. Durch Betätigen eines Betätigungselements wird wenigstens eine Kugel mittels eines Stößels aus dem Laderaum in den Filter gedrückt. Durch die Nutzung eines quer zum Stößel arbeitenden Schiebers werden allerdings oft mehr als eine Kugel aus dem Vorratsbehälter entnommen und beim Einschieben in den Laderaum zerdrückt. Darunter leidet die Geschmacksweitergabe beim Rauchen, da viel vom Geschmacksstoff bereits vorher abgegeben worden ist. Zudem ist der Geschmacksstoff oft schneller verbraucht, als es dem Nutzer lieb ist.
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Eine derartige Vorrichtung wird z.B. auch in der Offenbarung
WO 2018/130 664 A1 gezeigt. Über einen Druckknopf kann hier ein Stößel betätigt werden, der immer eine einzelne Kugel, die in einer Ruheposition des Stößels vor dem Stößel liegt, durch eine Abgabeöffnung in einen vor die Abgabeöffnung gehaltenen Filter einzustecken. Dabei sind mehrere Kugeln in einer helix-förmigen Kammer untergebracht, die einen Auslass unmittelbar vor dem Stößel in Ruheposition aufweist. Das Fassungsvermögen einer solchen Kammer ist natürlich begrenzt. Weiterhin kann nicht ausgeschlossen werden, dass beim Bewegen des Stößels eine weitere Kugel an der Abgabeöffnung der Kammer beschädigt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Applikator bereit zu stellen, der ein genaueres Portionieren ermöglicht und dabei die Geschmacksstoffträger - kleine Kugeln - nicht zerstört.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Anspruchs 1, wobei die Unteransprüche weitere Ausgestaltungen beschreiben.
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Ein Applikator für Filter von Filterzigaretten umfasst nach dem Stand der Technik ein Applikatorgehäuse mit einem Deckel auf einer Zuführungsöffnung und einer Abgabeöffnung, wobei im Applikatorgehäuse ein Aromakugelraum für Aromakugeln angeordnet ist. Eine im Aromakugelraum befindliche Aromakugel kann mittels eines Separatorelements in Richtung der Abgabeöffnung abgegeben werden. Am Applikator ist ein Betätigungselement angeordnet, dass mittels eines Rückstellelements rückstellbaren ist. Am Betätigungselement ist wiederum ein Stößel angeordnet, welcher eine in Richtung der Abgabeöffnung abgegebene Aromakugel in einen vor die Abgabeöffnung zu haltenden Zigarettenfilter eindrückt. Erfindungsgemäß ist das Separatorelement um eine Drehachse, welche quer zur Wirkrichtung des Stößels angeordnet ist, drehbar. Weiterhin weist das Separatorelement wenigstens eine Separatorschaufel auf. Durch das Drehen des Separatorelements ist eine Aromakugel in Richtung der Abgabeöffnung abgebbar. So kann eine Aromakugel sehr viel sanfter als mittels eines Schiebers aus dem Aromakugelraum in Richtung der Abgabeöffnung übertragen werden.
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Zum Einsetzen einer Aromakugel in einen Filter hält der Nutzer einen Filter vor die Abgabeöffnung des Applikators. Der Aromakugelraum ist mit Aromakugeln der gewünschten Geschmacksrichtung oder einer Vielzahl von Geschmacksrichtungen zur zufälligen Abgabe gefüllt. Das auf einer Drehachse gelagerte Separatorelement wird z.B. mittels eines Hebels, Drehknaufs oder Knopfes gedreht, wobei die Separatorschaufel eine einzelne Aromakugel von dem im Aromakugelraum befindlichen Vorrat separiert. Die Aromakugel wird in Richtung der Abgabeöffnung freigegeben. Nun verwendet der Nutzer den mittels des Betätigungselements bewegbaren Stößel, mit dem die Aromakugel aus der Abgabeöffnung heraus in den Filter eingedrückt wird. Dabei wird eine mittige Platzierung einer unversehrten Aromakugel im Filter erreicht.
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Das Applikatorgehäuse kann einstückig ausgebildet sein. Es ist aber möglich, dass zwei oder mehr Bauteile zum Applikatorgehäuse zusammengefügt werden. So kann die Produktion unter bestimmten Gesichtspunkten vereinfacht werden.
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Nach einer besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Applikators für Filter von Filterzigaretten ist das Separatorelement im Querschnitt mondsichelförmig gestaltet ist, wobei ein Ende der Mondsichel die Separatorschaufel ist. Dabei ist eine Formgebung mit einer sehr starken Krümmung der Mondsichelinnenseite zu bevorzugen, da damit eine besonders gute Separierung einer einzelnen Kugel erfolgen kann. Beim Drehen des Separatorelements um die Drehachse umgreift das als Mondsichel geformte Separatorelement mit seiner Separatorsdchaufel, die durch ein Mondsichelende gebildet ist eine einzelne Aromakugel, trennt sie von der Menge der anderen Aromakugeln ab und gibt sie in Richtung der Abgabeöffnung frei.
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Gemäß einer besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Applikators für Filter von Filterzigaretten weist der Aromakugelraum eine Führung auf, welche im Wesentlichen schräg zur Längsachse des Applikators angeordnet ist und zur Zuführung von Aromakugeln zum Separatorelement geeignet ist. So kann die Menge der Aromakugeln schon auf eine besser separierbare Menge reduziert werden, und eine einzelne Aromakugel noch einfacher abgetrennt werden.
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Einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Applikators für Filter von Filterzigaretten folgend ist das Rückstellelement eine Feder. Dieses robuste und zuverlässig arbeitende Bauteil sorgt für eine lange Lebensdauer und eine einfache Handhabung durch den Nutzer. Die Abgabeöffnung wird so immer wieder schnell für die Abgabe einer neuen Aromakugel frei gegeben, da der störende Stößel nach der Nutzung zum Eindrücken der Aromakugel in den Filter wieder in seine Ruhestellung zurückgeführt wird.
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Nach einer besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Applikators für Filter von Filterzigaretten ist der Deckel auf den Applikator aufgedreht, aufgesteckt, aufgeschoben oder aufgeklappt. Für den Nutzer ist es wichtig, dass er zuverlässig und ohne Schwierigkeiten den Aromakugelraum wieder neu befüllen kann oder die dort enthaltenen Aromakugeln einer Geschmacksrichtung gegen andere austauschen kann. Dafür muss der Deckel, der grundsätzlich vergleichsweise fest auf dem Applikatorgehäuse aufsitzt, um die Aromakugeln vor einem Herausfallen aus dem Applikatorgehäuse zu schützen, leicht entfernbar sein. Dies wird mit den genannten Möglichkeiten erreicht, wobei diese keine abschließende Liste darstellen sondern allenfalls bevorzugt sind.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Applikators für Filter von Filterzigaretten weist der Applikator einen Filterdorn aufweist. Dieser ist an einer beliebigen Seite des Applikatorgehäuses angeordnet und dient dazu, ein kleines Loch in den Filter zu drücken, um dort eine Aromakugel leichter platzieren zu können. Vorzugsweise ist der Filterdorn derart vom Applikatorgehäuse umfasst, dass er zwar mit dem Filter erreicht werden kann, den Nutzer aber bei unachtsamer Handhabung des Applikators nicht verletzen kann. Eine verdeckte Anbringung ist also vorteilhaft.
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Zudem übersteigt nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Applikators für Filter von Filterzigaretten der Applikator eine handelsübliche Zigarette in seiner Länge nicht. So kann der Applikator gemeinsam mit Gegenständen mitgeführt werden, die der Raucher für den Konsum benötigt. Der Applikator lässt sich bei dieser Größenbeschränkung neben einigen Zigaretten in eine Zigarettenschachtel einstecken.
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Nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Applikators für Filter von Filterzigaretten weist der Aromakugelraum ein Sichtfenster auf. Darüber kann sich der Nutzer zu jedem Zeitpunkt über den Füllstand und die Art der Füllung informieren, ohne den Deckel öffnen zu müssen.
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Schließlich ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Applikators für Filter von Filterzigaretten vorgesehen, dass statt des Deckels ein Nachfüllbehälter auf den Applikator aufsetzbar ist, welcher einen Kugelauslass korrespondierend zur Zuführungsöffnung aufweist. Wie auch beim Verarbeiten der Kugeln erfordert das Nachfüllen dieser Aromakugeln in den Applikator eine hohe Geschicklichkeit. Daher ist es von Vorteil, die Nachfüllung mittels eines Nachfüllbehälters vorzunehmen, der im Einzelhandel erworben werden kann. Dieser weist eine Nachfüllabgabeöffnung auf, die mit der Zuführungsöffnung gekoppelt werden kann, so dass der Inhalt der Nachfüllpackung verlustfrei in das Aromakugellager des Applikators abgegeben werden kann.
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Ausführung der Erfindung
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Hierzu zeigen
- 1 eine Schrägansicht eines Applikators,
- 2 einen Schnitt durch einen Applikator,
- 3 einen Applikator in einer Explosionszeichnung und
- 4 eine Darstellung der Funktion eines Applikators.
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Nach 1 weist der Applikator 1 ein Gehäuse 2 auf, auf dem ein Deckel 3 aufgesetzt ist. Seitlich am Gehäuse 2 ist ein Hebel 16 angeordnet. Das Applikatorgehäuse 2 wird auf der Unterseite von einer Kappe 15 abgeschlossen, die mittels Verschlüssen 17 am Applikatorgehäuse 2 befestigt wird. Kappe 15 und Applikatorgehäuse 2 stoßen dabei dort zusammen, wo der Hebel 16 angeordnet ist.
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Die Schnittdarstellung in 2 zeigt die Funktionsweise des Applikators 1 besser. Das Applikatorgehäuse 2 wird durch eine Kappe 15 nach unten abgeschlossen, wobei Verschlüsse 17 das Halten der Kappe 15 auf dem Applikatorgehäuse 2 bewirken. Auf der Oberseite des Applikators 1 ist ein Deckel 3 angeordnet, der die Zuführungsöffnung 4 zum Aromakugelraum 6 freigibt. Durch die Zuführungsöffnung 4 können Aromakugel in den Applikator 1 eingefüllt und dort bevorratet werden. Am unteren Ende des Aromakugelraums 6 befindet sich eine Führung 13, über die Aromakugeln dem Separatorelement zugeführt werden. Dieses wird mittels des Hebels 16 in eine Drehbewegung versetzt. Abseits des Aromakugelraums 6 ist ein Stößel 11 im Applikator 1 angeordnet, der mittels eines Betätigungselements 9 parallel zur Längsachse verschoben werden kann. Um des Stößel 11 aus einer Ruhestellung heraus zu bewegen, muss der Nutzer die Kraft eines Rückstellelements 10 überwinden, dass den Stößel 11 immer wieder in seine Ruhestellung zurückführen will. Das Rückstellelement 11 ist hier als Feder ausgebildet. Der Stößel wirkt bei der Betätigung derart, dass er eine aus dem Aromakugelraum 6 abgegebene Aromakugel in einen vor die Abgabeöffnung 5 gehaltenen Filter eindrücken kann. Um das Eindrücken zu erleichtern, weist der Applikator 1 einen Filterdorn 14 auf, mit dem der Filter für die Aufnahme einer Aromakugel vorbereitet wird.
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In der Expolsionszeichnung in 3 sind die wesentlichen Komponenten des Appplikatorgehäuses einzeln dargestellt, wobei auch hier das Einsetzen des Hebels 16 mit dem Separatorelement 8 zwischen Applikatorgehäuse 2 und Deckel 15 produktionstechnische Vorteile bietet.
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In der Darstellung in 4, die in weiten Bereichen bereits durch die Figurenbeschreibung zu 2 beschrieben ist, soll auf die Funktion des Separatorelements 8 aufmerksam gemacht werden. Es ist erkennbar, dass das Separatorelement 8 Sepratorschaufeln 12 aufweist. Das Separatorelement 8 ist dabei mondsichelförmig ausgebildet, die spitzen Mondsichelenden bilden die Separatorschaufeln 12. Beim Drehen des Separatorelements 8 umgreift die Separatorschaufel 12 eine einzelne Aromakugel 7 trennt sie von weiteren Aromakugeln 7 und gibt sie in Richtung Abgabeöffnung 5 ab. Dabei unterstützt die Führung 13, die mit ihrem unteren Ende auf die Abgabeöffnung 5 ausgerichtet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Applikator
- 2
- Appliakatorgehäuse
- 3
- Deckel
- 4
- Zuführungsöffnung
- 5
- Abgabeöffnung
- 6
- Aromakugelraum
- 7
- Aromakugel
- 8
- Separatorelement
- 9
- Betätigungselement
- 10
- Rückstellelement
- 11
- Stößel
- 12
- Separatorschaufel
- 13
- Führung
- 14
- Filterdorn
- 15
- Kappe
- 16
- Hebel
- 17
- Verschluss