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Zur Einzelentnahme von Tabletten od. dgl. bestimmter, mit Kippdeckel versehener
Taschenbehälter
Die Erfindung betrifft einen Taschenbehälter mit Kippdeckel zur Einzelentnahme von Füllelementen, wie z. B. Pastillen, Tabletten, Bonbons, Zigaretten od. dgl., der mit einer Hand geöffnet und geschlossen werden kann und das Einfüllgut dem Verbraucher in hygienisch einwandfreier Form darbietet. Die Möglichkeit der Bedienung mit nur einer Hand ist, abgesehen von Einhändigen, für Personen wichtig, die oft nur eine Hand freihaben (z. B. Kraftfahrzeuglenker), oder deren Tätif tteit mit einer unhygienischen Beschmutzung der Hände verbunden ist.
Bekannte, zur Einzelentnahme von Tabletten bestimmte und einen Kippdeckel besitzende Taschenbehälter können wohl einhändig geöffnet werden, doch ist es nötig, das durch den Offnungsvorgang zugänglich gewordene oberste Füllelement, das gemäss einem bekannt gewordenen Vorschlag übrigens auch durch ein sich seitlich in den Elementestapel einschiebcndes Messer einseitig etwas angehoben werden kann, mit den Fingern zu erfassen ; dies können natürlich nur die Finger der zweiten Hand sein. Demgegenüber ist der vorliegende Behälter so beschaffen, dass er, nach Öffnung mittels einer Hand, die Tablette od. dgl. nicht nur freilegt, sondern auch aus dem
Behälter so weit seitlich ausschiebt, dass sie auch mit den Lippen erfasst werden kann und dadurch in hygienisch einwandfreier Weise in den Mund gelangt.
Dieses Ausschieben wird dadurch er reicht, dass der Deckel ein Vorschiebeglied auf- weist, das bei Öffnung des Deckels seitlich gegen den obersten der im Behälter lose liegenden Füllkörper drückt und diesen dadurch quer zur
Behälterachse über den Behälterrand vorschiebt.
Zweckmässig ist dieses Vorschiebeglied finger- förmig ausgebildet, wobei seine Unterseite Bogen- form besitzt, um bei offenem Deckel das Nach- rücken der dem entnommenen Füllkörper folgenden Füllkörper zu verhindern ; dieses Nach- rücken würde, falls es eintreten könnte, das
Schliessen des Deckels erschweren.
Die schematischen Zeichnungen zeigen mehrere
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Taschenbehälters, u. zw. ist Fig. l ein Querschnitt nach Linie 1-1 der Fig. 3, durch einen Behälter mit geschlossenem Deckel, wobei die Gehäuse- teile zwecks Einlegens der Nachfüllung aus- einandergezogen dargestellt sind. Fig. 2 zeigt den gleichen Behälter mit zusammengeschobenen Gehäuseteilen, in gefülltem Zustand, mit geöffnetem Deckel, geschnitten nach Linie 2-2 der Fig. 3, die ihrerseits einen Querschnitt nach Linie 3-3 der Fig. 1 darstellt. Die Fig. 4 und 5 zeigen eine andere Ausführungsform, gemäss welcher der Deckel eine kombinierte Schwenk-und Schiebebewegung ausführt, u. zw. in geschlossenem Zustand in Fig. 4 und in offenem Zustand in Fig. 5.
Fig. 6 stellt einen Behälter mit zweiteiligem Deckel geschlossen und Fig. 7 den gleichen Behälter mit geöffnetem Deckel dar.
Die Ausführung nach den Fig. 1-3 verwendet einen länglichen, vorne offenen Behälter 1 aus Kunststoff, Metall od. dgl., der in seinem Inneren die losen Einheiten 2 bewahrt, die in diesem Falle ungefähr prismatische Pastillen (Bonbons oder ein Pharmaceuticum) seien. Über dem Behälter 1 ist ein Aussenmantel 3 verschiebbar, an dessen Boden 4 eine Druckfeder 5 befestigt ist, die auf einen verschiebbaren Boden 6 wirkt. An diesem Boden sitzt ein Stift 7, der in Schlitzen l'und 3' der bezüglichen Gehäuseteile 1 und 3 gleiten kann. Dadurch können die Teile 1, 3 wahlweise in die Füllage, Fig. 1 oder die Gebrauchslage, Fig. 2, gebracht werden, ohne dass der Behälter gänzlich zerlegt werden muss.
Die freie Verschiebbarkeit des Bodens 6 ist innerhalb der erforderlichen Grenzen gleichwohl gewahrt, da der Stift 7 nur im Teil 6 festsitzt, während er in den Schlitzen l'und 3'gleiten kann.
Im oberen Wandbereich 8 des Behälters 1 ist ein Drehbolzen 9 gelagert, um den entgegen der
Wirkung der Feder 10 (deren ein Ende in 8 verankert ist) der kappenförmige Deckel 11 schwenkbar ist. Der Deckel trägt einen Daumen- ansatz 12 mit Vorschubfinger 13, dessen Unter- seite 13' (Fig. 1) bogenförmig verläuft. Erfasst man den Behälter mit einer Hand, so kann man mit deren Daumen den Deckel 11 öffnen, wodurch der Vorschubfinger 13 das oberste Füllelement 2' in die aus Fig. 2 ersichtliche Lage schiebt.
Ver- möge der bogenförmigen Aussenseite des Vor- schubfingers 13 kann das unter der Wirkung der
Feder 5 nach oben nachrückende Füllelement erst dann aufwärts wandern, wenn der Finger 13 aus der Bewegungsbahn der Füllelemente wieder entfernt wurde, was dadurch geschieht, dass die
Feder 10 den Deckel 11 selbsttätig in die Schliess-
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lage zurückholt, sobald der Fingerdruck auf den Ansatz 12 genügend nachlässt. Es ist auch ersichtlich, dass der Deckel auf an sich bekannte Weise derart dauernd unter eine auf Öffnung de-s Deckels hinwirkende Federspannung gesetzt werden könnte, dass der Deckel nach Freigabe einer Verriegelung von selbst in die Offenlage springt und dabei ein Füllstück 2 ausschiebt oder auswirft.
Die Füllstücke besitzen zweckmässig Ausnehmungen 15, um ihre Verschiebbarkeit mit Bezug aufeinander zu begünstigen.
Wünscht man den Behälter zu füllen, so werden die Teile 1, 3 in die aus Fig. l ersichtliche Lage gebracht und der der Ersatzpackung entnommene Tablettenstapel 2 (strichpunktiert dargestellt) in den vorne offenen Behälter 1 eingelegt ; durch axiales Zusammenschieben der Teile 1, 3 wird der Boden 6 relativ nach abwärts geschoben und die Feder 5 gespannt (Fig. 2). Das jeweils oberste Füllstück legt sich dann gegen den die Teile 8 des Gehäuses 1 überbrückenden Steg 16 an.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 4,5, für die hinsichtlich des Nachschubes der Füllstücke das zur Ausführungsform nach den Fig. 1, 2 Gesagte gelten möge, ist das Verschlussmittel als Klappdeckel 20 ausgeführt, welcher seine aus dem Gehäusemantel vorstehenden Drehwiderlagerzapfen 21 nur teilweise umfasst, u. zw. so, dass der Deckel 20 nach erfolgter Drehung um diesen Bolzen in die Offenlage, die in Fig. 5 in einem Zwischcnstadium dargestellt ist, parallel zur Achse des Behältermantels längs dieses nach abwärts verschoben werden kann, wodurch die Entnahme des Einfüllgutes möglich wird. Die Drehbolzen 21 werden von den mit schrägem Zulauf 22 ausgeführten Seitenwangen 23 des Deckels umgriffen.
Ein Schieber 24 mit das Erfassen erleichternden Rippen 25 od. dgl. ist auf dem Gehäuse längsverschiebbar und über eine Blattfeder 26 mit dem Deckelbolzen 27 verbunden. Die Feder 26 trachtet den Deckel gegen das Gehäuse zu drücken. Verschiebt man den Schieber 24 nach abwärts, so schwingt der Deckel 20 um den Bolzen 21 in die Offenlage nach Fig. 5. Um die Entnahme des Füllstückes zu erleichtern, weist der Behältermantel Im Bereich des obersten Füllstückes eine Ausnehmu1 28 auf, welche bei geschlossenem Behälter durch einen Ansatz 29 des Schiebers 24 verdeckt ist, wie aus Fig. 4 ersichtlich. An der Deckelinnenseite ist eine Nocke 30 vorgesehen, welche bei weiterem
Abwärtsgehen des Schiebers 24 und damit des
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rührung kommt und dieses dadurch nach links in die strichliert gezeichnete Lage schiebt.
Dabei gleitet die Kante 20'des Deckels 20 längs der Schmalseite des Gehäuses nach abwärts, während die Nocke 30 in einen Schlitz, der in der bezüglichen Gehäusewand vorgesehen ist, eintritt.
Geeignete, nicht gezeichnete Mittel, etwa ähnlich dem Quersteg 16 der Fig. 1-3 verhindern auch ein axiales Austreten der Füllelemente, müssen aber auch den Durchtritt der Nocke zy0 bei geschlossenem Deckel 20 ermög- lichen.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 (Behälter geschlossen) und Fig. 7 (Behälter offen) unterscheidet sich von dem vorhergehenden dadurch, dass der Deckel aus zwei Teilen : 11 besteht, welche in der bereits beschriebenen Weise beweglich sind. Das Vorschieben des Füllstückes erfolgt wie gemäss Fig. 4,5. Die Deckel sind ungleich lang, damit bei Beginn der Ausschiebc- bewegung das Austrittsende an dem das Füllstück das Gehäuse verlässt, nicht mehr durch den zugehörigen Deckelteil verdeckt ist. Diese Ausführungsform empfiehlt sich zur Verwahrung von Füllelementen grösserer Länge, z. B. Zigaretten.
Handelt es sich um Füllelemente mit adhäsiver Oberfläche so ist es ratsam, die einzelnen Füllelemente durch Zwischenlagen voneinander zu trennen ; in Betracht kommt z. B. die Trennung durch eingelegte Oblaten, oder die Einhüllung der Elemente in nicht klebende Überzüge nach Art einer Dragierung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zur Einzelentnahmc von Tabletten od. dgl. bestimmter, mit Kippdeckel versehener Taschenbehälter, in welchem die Tabletten oder ähnliche Füllkörper übereinander liegen und die oberste Tablette durch einen am oberen Ende des Behältermantels vorgesehenen Anschlag gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass der teckel (11, 20) ein Vorschiebeglied (13, 30) aufweist, das bei Öffnung des Deckels seitlich gegen den obersten der im Behälter (1) relativ zueinander verschiebbar liegenden Füllkörper (2, 2') drückt und diesen dadurch quer zur Behälterachse über den Behälterrand vorschiebt.