-
Vorrichtung mit selbsttätigem Verschluß zum selbsttätigen Ausdrücken
von dünnflüssigen oder pastenförmigen Stoffen
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung
für das selbsttätige Ausdrücken von dünnflüssigen oder pastenförmigen Stoffen, wie
pharmazeutischen Erzeugnissen, Schönheits- oder Reinigungsmitteln, Gewürzen, Seifen,
Nahrungsmitteln, Unterhaltungs-und Haushaltmitteln od. dgl. Als nicht einschränkendes
Beispiel der Erfindung ist nachstehend ihre Anwendung auf Zahnpasten zum Ersatz
der allgemein benutzten und bekannten Tuben aus dünnem, verformbarem Metall beschrieben.
-
Bekanntlich weisen diese Tuben aus dünnem, verformbarem Metall den
Nachteil auf, daß sie einen entfernbaren Stöpsel, im allgemeinen einen Schraubstöpsel,
erfordern, der häufig verlorengeht oder dessen Aufsetzen von dem Benutzer vergessen
oder vernachlässigt wird, so daß die Tube offen bleibt und die Paste hart und schmutzig
wird.
-
Ferner tritt im allgemeinen beim Wiederaufsetzen des Stöpsels die
Paste auf das Schraubengewinde über, wo sie austrocknet und verhärtet. Da ferner
der mit den Fingern auf die Tube ausgeübte Druck nicht gleichmäßig sein kann, erhält
die Zahnbürste zuviel Paste, wodurch ein Verlust entsteht. Schließlich bietet die
von Anfang an und nach Maßgabe ihrer Benutzung verformte und zusammengebogene Metalltube
einen unschönen Anblick, der die Regale für Toilettenartikel oder die Reisetaschen
verunziert, in welchen man sie aufbewahrt.
-
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung bezweckt, diesen
Übelständen abzuhelfen und ermöglicht die Herstellung eines sehr einfachen Geräts,
mit welchem das Ausdrücken der Paste, die Regelung der ausgegebenen Menge und ein
selbsttätiger Verschluß erhalten werden, wobei
der Verschluß in
der Ruhestellung vollkomrien dicht ist.
-
Hierbei wird das selbsttätige Ausdrücken der Paste oder eines anderen
mehr oder weniger dünnflüssigen Erzeugnisses durch dieVerwendung einer einen dichten
Behälter bildenden Hülle aus Paragummi (Gummihaut) erzielt. Diese Hülle ist an einem
Ende geschlossen, während ihr anderes Ende zur Einspritzung der Zahnpaste unter
Druck dient, welche diese Hülle bis etwas unterhalb der El'astizitätsgrenze (Grenze
der dauernden Verformung) der sie bildenden Gummihaut aufweitet. Das so unter Druck
in diese aufgeweitete Hülle eingeführte Erzeugnis wird selbsttätig aus dieser durch
den Druck ihrer Wände ausgedrückt, welche sich zusammenziehen, bis die Hülle ungefähr
wieder ihre ursprüngliche Form angenommen hat. Der erforderliche Druck kann in Abhängigkeit
von der mehr oder weniger großen Zähflüssigkeit des benutzten Stoffes bei gleichem
Volumen bequem durch. Vergrößerung oder Verkleinerung der Dicke der die Hülle bildenden
Gummihaut erhalten. werden Um die allgemein übliche längliche Zylinderform der Hülle
aufrechtzuerhalten, wird die Hülle zweckmäßig im Innern eines Rohres aus plastischer
Masse angeordnet, welches verhindert, daß sie die wenig handelsübliche Ballonform
annimmt.
-
Ein besonderer Stöpsel verschließt die Hülle an ihrem offenen Ende
und ermöglicht das selbsttätige Ausdrücken, die selbsttätige Regelung der ausgegebenen
Menge und den selbsttätigen Verschluß.
-
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der den Gegenstand der
Erfindung bildenden Vorrichtung.
-
Abb. I ist ein Längsschnitt der Vorrichtung; Abb.2 ist ein waagerechter
Schnitt der Linie A-B der Abb. I, unter der Annahme, daß die Hülle verschlossen
ist; -Abb. 3 ist ein ähnlicher waagerechter Schnitt, welcher die offene Hülle zeigt;
Abb. 4 ist ein Schnitt der allein dargestellten beweglichen Kappe des Stöpsels;
Abb. 5 ist eine Einzelheit im Schnitt längs der Linie C-D der Fig. 2; Abb. 6 und
7 zeigen in einem Längsschnitt bzw. in einer Seitenansicht eine andere Ausführungsform
des Stöpsels.
-
Bei der in Abb. r bis 5 dargestellten Ausführungsform besteht die
Vorrichtung aus einer Hülle a aus Paragummi oder einer Gummihaut, welche an ihrem
unteren Ende geschlossen und an ihrem oberen Ende offen ist. Dieses obere Ende,
welches, wie bei at gezeigt, außen vorzugsweise konisch ist, wird in eine ebenfalls
konischeMittelöffnung eines Stöpsels b, z. B. aus Preßmasse, eingeführt, wobei diese
konische Form die Hülle ohne eine Befestigungsvorrichtung festhält.
-
Uber den Stöpsel b legt sich eine Kappe c mit einem seitlichen Ansatz
ct, in welchen die Enden von zwei kleinen elastischen, übereinanderliegenden Stangen
d, z. B. aus Klaviersaitendraht, eingeführt sind, welche mit ihren anderen Enden
in eine Ausnehmung e des Stöpsels eingeführt sind und die doppelte Aufgabe einer
Rückführungsfeder und eines Halteorgans der Kappe erfüllen.
-
In der normalen Stellung nimmt die durch die federnden Stangen d
zurückgezogene Kappe c die in Abb. 2 dargestellte Stellung ein, in welcher diese
Stangen den oberen Hals d der Hülle gegen die Wand des Stöpsels b drücken, wodurch
der Hals plattgedrückt wird, so daß ein selbsttätiger Verschluß der Hülle erzielt
wird. Wenn man die Kappe von Hand in der Richtung des Pfeils F dreht, biegen sich
die Stangen d durch (Stellung in Abb. 3) und geben den Hals der Hülle frei, was
das Ausdrücken der Paste unter der Einwirkung des Innendrucks ermöglicht. Am Schluß
des Vorgangs braucht man nur den Ansatz c1 der Kappe c loszulassen, worauf diese
in ihre normale Stellung - (Abb. 2) zurückkehrt, in welcher die federnden Stangen
den Verschluß des Halses der Hülle bewirken.
-
An der Hülle wird zweckmäßig an einer geeigneten Stelle eine Einschnürung
a2 vorgesehen, welche eine Entspannung schafft und das Ausdrücken der Paste bremst,
wodurch eine zu starke oder zu schnelle Ausgabe derselben verhindert wird.
-
Um die zylindrische Form der Hülle aufrechtzuerhalten, wird diese
zweckmäßig von einer rohrförmigen Hülle aus Preßmassen umgeben, welche gegen den
unteren Rand des Stöpsels b stößt.
-
Die Füllung der Hülle mit Paste sowie ihre Wiederfüllung erfolgen
unter Druck durch den Hals der Hülle unter Abbiegung der federnden Stangen zur Offnung
der Hülle.
-
Die Hülle kann auch mit einer Feder kombiniert werden, welche sie
umgibt und deren Elastizität mit der des Gummis der Hülle zusammenwirkt, um die
Rüclçkehr der Hülle zu ihrer normalen Größe nach einer mehr oder weniger langen
Aufweitung sicherzustellen.
-
Bei der Ausführungsform der Abb. 6 und 7 weist der Stöpsel b einen
abwärts gerichteten Stutzen auf, an welchem z. B. mittels einer äußeren Bindung
der Hals a1 der Hülle befestigt wird. Dieser Stöpsel b bildet eine Düse, in welche
ein von einer dichten Kappe j aus Gummi, z. B. Paragummi, umgebener Schraubenkolben
h mehr oder weniger tief eintreten kann und der in der Längsrichtung mittels eines
äußeren Knopfs i vorgeschoben oder zurückgezogen werden kann. Der Vorschub des Kolbens
bewirkt die Ausweitung der Kappe j, welche so die Offiiung k der Düse vollständig
verschließen oder den Durchtritt durch diese Offnung mehr oder weniger freigeben
kann, wodurch eine bequeme Regelung der ausgegebenen Menge möglich wird.
-
Eine Rückzugsfeder gewährleistet den selbsttätigen Verschluß der
Düse in der Ruhestellung. Der Schraubkolben kann natürlich auch durch einen die
gleiche Aufgabe erfüllenden federnden Drücker ersetzt werden.
-
Die obige Vorrichtung bietet den großen Vorteil, daß die in der Hülle
aus Paragummi enthaltene Paste oder ein anderes Erzeugnis vollständig gegen jede
Oxydation oder Verderbnis und jede Be
schmutzung geschützt ist.
was bei den üblichen Tuben aus einem verformbaren Metall nicht der Fall ist, bei
welchen trotz der inneren Lackierung der Wände stets schlecht oder wenig isolierte
Metallteile bestehenbleiben, welche oxydieren und den Inhalt verderben. Die den
Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung weist noch den Vorteil auf, daß sie
ohne Gefahr einer Zerstörung oder Abnutzung sehr oft wieder gefüllt werden kann.
-
Die Erfindung ist auf die dargestellten und oben beschriebenen Einzelheiten
nicht beschränkt und kann abgewandelt werden. So kann insbesondere die Oeffnung
des Stöpsels anstatt auf seiner Oberseite an der Seite desselben vorgesehen werden,
und der Stöpsel selbst kann auf sehr verschiedene Weise ausgeführt werden.