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Die Erfindung betrifft ein Schließsystem aus einem ein Schließelement aufweisenden Kraftfahrzeugdeckel und einem Deckelschloss. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Schließsystems.
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DE 10 2012 004 792 A1 offenbart ein Schließsystem aus einem Kraftfahrzeugfrontdeckel und einem Frontdeckelschloss. Das Frontdeckelschloss verfügt über eine Primärverriegelungseinheit aus einer Sperrklinke und einer Drehfalle sowie über eine Sekundärverriegelungseinheit mit einem Fanghaken. Der Kraftfahrzeugfrontdeckel verfügt über ein Schließelement, welches dann, wenn die Sperrklinke die Drehfalle verriegelt, von der Drehfalle gehalten ist. Sind Sperrklinke und Fanghaken entriegelt, so ist das Schließelement des Kraftfahrzeugfrontdeckels frei und der Kraftfahrzeugfrontdeckel kann geöffnet werden. Das Schließsystem verfügt weiterhin über eine Not-Entriegelungseinrichtung, die über einen Aktor betätigt werden kann. Die Not-Entriegelungseinrichtung dient der Sicherheitserhöhung bezüglich Missbrauchssituationen eines vom Kraftfahrzeugfrontdeckel verschlossenen Kofferraums, wobei oberhalb einer vorgegebenen Richtgeschwindigkeit eine lösende Wirkung der Not-Entriegelungseinrichtung auf den Fanghaken unterbunden wird.
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DE 10 2018 118 328 A1 zeigt eine Halterung eines Kraftfahrzeugfrontdeckels. Die Halterung verfügt über einen Verriegelungsmechanismus mit einem primären Verriegelungselement und einem sekundären Verriegelungselement. Das primäre Verriegelungselement ist ausgebildet, ein Halteelement für eine Hauptschließstellung der Verriegelung in einer Schließposition zu halten und für eine Vorschließstellung sowie Offenstellung der Verriegelung in einer Öffnungsposition freizugeben. Das sekundäre Verriegelungselement ist ausgebildet, das Halteelement für die Vorschließstellung der Verriegelung in einer Halteposition zu halten und für die Offenstellung der Verriegelung in einer Freigabeposition freizugeben.
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Aus
DE 20 2015 101 375 U1 ist ein Schließsystem eines Kofferraumdeckels bzw. eines Kraftfahrzeugheckdeckels eines Kraftfahrzeugs bekannt. Der Kofferraumdeckel umfasst einen Fallenmechanismus. Der Kofferraumdeckel kann in einer teilweise geschlossenen Position relativ zu einer Kofferraumöffnung gehalten werden.
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Sollte eine Person in einem von einem Kraftfahrzeugdeckel begrenzten Raum ungewollt eingeschlossen sein, so muss gewährleistet sein, dass sich die Person selbst aus dem vom Kraftfahrzeugdeckel begrenzten Raum befreien kann. Hierzu ist bei aus der Praxis bekannten Kraftfahrzeugen in dem vom Kraftfahrzeugdeckel begrenzten Raum einen Griff oder Schalter verbaut, über welchen der Kraftfahrzeugdeckel elektrisch entriegelt werden kann.
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Sollte zum Beispiel bei Wartungsarbeiten eine Kraftfahrzeugbatterie vom Bordnetz des Kraftfahrzeugs abgekoppelt sein, so kann dann, wenn eine Person in einem vom Kraftfahrzeugdeckel begrenzten Raum ungewollt durch Schließen des Kraftfahrzeugdeckels eingeschlossen ist, über den im vom Kraftfahrzeugdeckel begrenzten Raum verbauten Griff oder Schalter diese Befreiung nicht mehr erfolgen, da dann keine Stromversorgung bzw. Spannungsversorgung mehr zur Verfügung steht, um den Kraftfahrzeugdeckel elektrisch zu entriegeln. Für solche Situationen ist dann bei aus der Praxis bekannten Kraftfahrzeugen eine mechanische Notentriegelung erforderlich.
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Es besteht Bedarf daran, diese Sicherheitslücke auch ohne mechanische Notentriegelung zu vermeiden. Es soll gewährleistet werden, dass dann, wenn die Batterie eines Kraftfahrzeugs vom Bordnetz abgeklemmt ist, eine Person nicht mehr in einem vom Kraftfahrzeugdeckel begrenzten Raum ungewollt eingeschlossen werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein neuartiges Schließsystem aus einem ein Schließelement aufweisenden Kraftfahrzeugdeckel und einem Deckelschloss zu schaffen. Ferner soll ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Schließsystems geschaffen werden.
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Diese Aufgabe wird durch ein Schließsystem aus einem ein Schließelement aufweisenden Kraftfahrzeugdeckel und einem Deckelschloss gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Schließsystem, insbesondere das Deckelschloss, weist eine Verriegelungseinheit, welche eine Sperrklinke, eine mit der Sperrklinke und dem Schließelement zusammenwirkende Drehfalle und ein bidirektional in Verriegelungsrichtung und Entriegelungsrichtung ansteuerbares, elektrisches Stellelement zur elektrischen Betätigung der Sperrklinke aufweist. In einem ersten Zustand der Sperrklinke gibt die Sperrklinke die Drehfalle und die Drehfalle das Schließelement frei, wobei in einem zweiten Zustand der Sperrklinke die Sperrklinke abhängig von der Position der Drehfalle die Drehfalle und die Drehfalle abhängig von der Position des Schließelements das Schließelement hält oder freigibt. Das erfindungsgemäße Schließsystem verfügt weiterhin über eine Erkennungseinrichtung zur Erkennung, ob eine definierte Bedienung zur Schließung des Kraftfahrzeugdeckels vorliegt, wobei das Stellelement die Sperrklinke ausschließlich dann in Verriegelungsrichtung betätigt, wenn die Erkennungseinrichtung erkennt, dass eine definierte Bedienung zur Schließung des Kraftfahrzeugdeckels vorliegt.
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Das erfindungsgemäße Schließsystem ist sehr sicher. Sollte die Kraftfahrzeugbatterie vom Bordnetz des Kraftfahrzeugs abgeklemmt sein und somit keine elektrische Stromversorgung oder Spannungsversorgung vorliegen, so kann die Sperrklinke über das bidirektional ansteuerbare elektrische Stellelement nicht von einer Entriegelungsstellung in eine Verriegelungsstellung überführt werden. Eine Person kann sich dann nicht ungewollt in einem vom Kraftfahrzeugdeckel begrenzten Raum einschließen oder eingeschlossen werden. Es sind keine mechanische Notentriegelung erforderlich.
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Sollte die Kraftfahrzeugbatterie an das Bordnetz angeschlossen sein, so kann die Sperrklinke von dem bidirektional wirkenden elektrischen Stellelement nur dann von der Entriegelungsposition in die Verriegelungsposition und damit in Verriegelungsrichtung betätigt werden, wenn die Erkennungseinrichtung das Vorliegen der definierten Bedienung zur Schließung des Kraftfahrzeugdeckels erkennt. Erst mit Erkennung dieser definierten Bedienung zur Schließung des Kraftfahrzeugdeckels wird das elektrische Stellelement derart angesteuert, dass die Sperrklinke in Verriegelungsrichtung betätigt wird.
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Das Schließsystem kann insbesondere bei einem Kraftfahrzeugfrontdeckel eine weitere Verriegelungseinheit aufweisen, welche einen mit dem Schließelement zusammenwirkenden Fanghaken und ein weiteres, bidirektional in Verriegelungsrichtung und Entriegelungsrichtung ansteuerbares, elektrisches Stellelement zur elektrischen Betätigung des Fanghakens aufweist. Dann, wenn das Schließsystem die weitere Verriegelungseinheit aufweist, betätigt das weitere Stellelement den Fanghaken ausschließlich dann in Verriegelungsrichtung, wenn die Erkennungseinrichtung die definierte Bedienung zur Schließung des Kraftfahrzeugdeckels erkennt. Diese Weiterbildung der Erfindung kommt insbesondere bei Schließsystemen für einen Kraftfahrzeugfrontdeckel zum Einsatz, der zwei Verrieglungseinheiten umfasst. Jede Verriegelungseinheit weist dann ein bidirektional ansteuerbares, elektrisches Stellelement auf. Das jeweilige Stellelement kann nur dann in Verriegelungsrichtung angesteuert werden, wenn die Erkennungseinrichtung das Vorliegen der definierten Bedienung zur Schließung des Kraftfahrzeugdeckels erkennt.
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Vorzugsweise ist die Erkennungseinrichtung ein Sensor, der in das Deckelschloss integriert ist, und/oder ein Taster oder Schalter, der Bestandteil des Kraftfahrzeugdeckels ist, und/oder ein Taster oder Schalter, der Bestandteil eines Innenraums des Kraftfahrzeugs ist, und/oder ein Taster oder Schalter, der Bestandteil eines Kraftfahrzeugschlüssels ist, und/oder ein Sensor, der in einen Antrieb des Kraftfahrzeugdeckels integriert ist. Solche Erkennungseinrichtungen sind besonders bevorzugt.
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Das Verfahren zum Betreiben eines solchen Schließsystems ist in Anspruch 9 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht auf einen Frontbereich eines Kraftfahrzeugs bei einem geöffneten Kraftfahrzeugfrontdeckel,
- 2 eine perspektivische Ansicht auf einen Heckbereich des Kraftfahrzeugs bei einem geöffneten Kraftfahrzeugheckdeckel,
- 3 eine konstruktive Ausführung von Baugruppen eines Schließsystems eines Kraftfahrzeugfrontdeckels in einem ersten Zustand desselben,
- 4 das Schließsystem der 3 in einem zweiten Zustand desselben,
- 5 das Schließsystem der 3 und 4 in einem dritten Zustand desselben,
- 6 das Schließsystem der 3, 4 und 5 in einem weiteren Zustand desselben,
- 7 eine perspektivische Vorderansicht von Baugruppen des Frontdeckelschlosses des Schließsystems der 3 bis 6,
- 8 eine perspektivische Rückansicht von Baugruppen des Frontdeckelschlosses des Schließsystems der 3 bis 6.
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Die Erfindung betrifft ein Schließsystem für einen Kraftfahrzeugdeckel. Beim Kraftfahrzeugdeckel kann es sich um einen Kraftfahrzeugfrontdeckel oder auch einen Kraftfahrzeugheckdeckel handeln. Derartige Kraftfahrzeugdeckel werden auch als Kraftfahrzeugklappen bezeichnet.
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1 zeigt eine Vorderansicht eines Kraftfahrzeugs 10 bei geöffnetem Kraftfahrzeugfrontdeckel 11.
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Der Kraftfahrzeugfrontdeckel 11 verfügt über ein Schließelement 12, das mit einem Frontdeckelschloss 13 zusammenwirkt. Beim Schließelement 12 handelt es sich vorzugsweise um einen Schließbügel. Schließelement 12 und Frontdeckelschloss 13 sind Bestandteile eines erfindungsgemäßen Schließsystems.
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Das Frontdeckelschloss 13 ist in ein Frontmodul 14 einer Kraftfahrzeugkarosserie integriert. Der Kraftfahrzeugfrontdeckel 11 kann gegenüber dem Frontmodul 14 verschwenkt werden, um den Kraftfahrzeugfrontdeckel 11 entweder zu öffnen oder zu schließen.
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2 zeigt eine Rückansicht des Kraftfahrzeugs 10 bei geöffnetem Kraftfahrzeugheckdeckel 11'.
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Der Kraftfahrzeugheckdeckel 11 ` verfügt über ein Schließelement 12', das mit einem Heckdeckelschloss 13' zusammenwirkt. Beim Schließelement 12' handelt es sich vorzugsweise um einen Schließbügel. Schließelement 12' und Heckdeckelschloss 13' sind Bestandteile eines weiteren erfindungsgemäßen Schließsystems.
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Das Heckdeckelschloss 13' ist in ein Heckmodul 14' der Kraftfahrzeugkarosserie integriert. Der Kraftfahrzeugheckdeckel 11 ` kann gegenüber dem Heckmodul 14' verschwenkt werden, um den Kraftfahrzeugheckdeckel 11 ` entweder zu öffnen oder zu schließen.
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3 bis 8 zeigen unterschiedliche Ansichten einer möglichen konstruktiven Ausführung des Schließsystems eines Kraftfahrzeugfrontdeckels 11.
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Das Schließsystem des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11, nämlich das Frontdeckelschloss 13, verfügt über eine Primärverriegelungseinheit 15. Die Primärverriegelungseinheit 15 umfasst eine zumindest eine Sperrklinke 16, eine Drehfalle 17 sowie ein erstes elektrisches Stellelement 19. Die Primärverriegelungseinheit 15 kann ferner einen ersten Sensor 18 aufweisen.
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Die Sperrklinke 16 ist von dem ersten elektrischen Stellelement 19 betätigbar, Die Sperrklinke 16 kann vom ersten elektrischen Stellelement 19 verriegelt und entriegelt werden. Die entriegelte Sperrklinke 16 entspricht einem ersten Zustand der Sperrklinke 16. Die verriegelte Sperrklinke 16 entspricht einem zweiten Zustand der Sperrklinke 16.
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Die Sperrklinke 16 wirkt mit der Drehfalle 17 derart zusammen, dass dann, wenn die Sperrklinke 16 in dem ersten Zustand derselben entriegelt ist, die Sperrklinke 16 die Drehfalle 17 freigibt. Ist die Sperrklinke 16 in einem zweiten Zustand derselben verriegelt, so kann die Sperrklinke 16 die Drehfalle 17 abhängig von der Stellung der Drehfalle 17 halten oder freigeben.
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Die Drehfalle 17 wirkt mit dem Schließelement 12 des Kraftfahrzeugdeckels 11 zusammen. Dann, wenn die Sperrklinke 16 den ersten Zustand einnimmt und entriegelt ist, gibt die Sperrklinke 16 die Drehfalle 17 und die Drehfalle 17 das Schließelement 12 frei (siehe 4). Ist hingegen die Sperrklinke 16 in ihrem zweiten Zustand verriegelt, so kann die Sperrklinke 16 die Drehfalle 17 und die Drehfalle 17 das Schließelement 12 des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 halten. (siehe 3). Dies ist von der Position von Drehfalle 17 und Schließelement 12 abhängig.
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Bei dem ersten Stellelement 19 handelt es sich um ein elektrisch ansteuerbares Stellelement, um die Sperrklinke 16 elektrisch zu betätigen. Bei diesem ersten elektrischen Stellelement 19 handelt es sich um ein bidirektional ansteuerbares Stellelement, welches sowohl zur Überführung der Sperrklinke 16 in Verriegelungsrichtung als auch zur Überführung der Sperrklinke 16 in Entriegelungsrichtung elektrisch und damit bestromt angesteuert werden muss.
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In beiden Verlagerungsrichtungen kann demnach die Sperrklinke 16 nur über das bidirektionale elektrische Stellelement 19 überführt werden. Es ist kein Federelement vorhanden, welches bei nicht bestromtem Stellelement 19 die Sperrklinke 16 in eine Ausgangslage überführt.
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Die Primärverriegelungseinheit 15 verfügt vorzugsweise weiterhin über den ersten Sensor 18. Dieser erste Sensor 18 ist der Drehfalle 17 zugeordnet und detektiert, ob die Drehfalle 17 von der Sperrklinke 16 gehalten oder freigegeben ist.
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Das Schließsystem des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 der 3 bis 8, nämlich das Frontdeckelschloss 13, verfügt weiterhin über eine Sekundärverriegelungseinheit 21. Die Sekundärverriegelungseinheit 21 verfügt zumindest über einen Fanghaken 22, der ebenfalls mit dem Schließelement 12 des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 zusammenwirkt. Der Fanghaken 22 ist dabei von einem zweiten elektrischen Stellelement 23 betätigbar.
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Dann, wenn der Fanghaken 22 in einem ersten Zustand verriegelt ist, hält der Fanghaken 22 bei von der Drehfalle 17 freigegebenem Schließelement 12 das Schließelement 12 des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 in einem Fangbereich des Fanghakens 22 (siehe 4). Ist hingegen der Fanghaken 22 in einem zweiten Zustand entriegelt, so gibt derselbe bei von der Drehfalle 17 freigegebenem Schließelement 12 das Schließelement 12 des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 frei (siehe 5).
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Bei dem zweiten Stellelement 23, welches der Betätigung des Fanghakens 22 dient, handelt es sich ebenso wie beim ersten Stellelement 19, welches der Betätigung der Sperrklinke 16 dient, um ein elektrisches Stellelement, sodass der Fanghaken 22 elektrisch betätigt ist. Bei dem zweiten Stellelement 23 handelt es sich ebenfalls wiederum um ein bidirektional ansteuerbares Stellelement 23, welches in beiden Verlagerungsrichtungen angesteuert und damit elektrisch bestromt werden muss. Zum Entriegeln sowie Verriegeln des Fanghakens muss demnach das zweite Stellelement 23 jeweils elektrisch angesteuert und damit bestromt werden. Es ist kein Federelement vorhanden, welches bei nicht bestromtem Stellelement 23 den Fanghaken 22 in eine Ausgangsstellung verlagert.
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Die Sekundärverriegelungseinheit 21 verfügt vorzugsweise weiterhin über einen zweiten Sensor 24. Der zweite Sensor 24 detektiert, ob der Fanghaken 22 sich im ersten Zustand oder im zweiten Zustand befindet.
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Das Schließsystem des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 verfügt optional weiterhin über eine Auflagenerkennungseinheit 25. Diese Auflagenerkennungseinheit 25 kann entweder Bestandteil des Frontdeckelschlosses 13 oder des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 sein. Die optionale Auflagenerkennungseinheit 25 umfasst einen dritten Sensor 26. Mit dem dritten Sensor 26 kann detektiert werden, ob das Schließelement 12 des Kraftfahrzeugfrontdeckels im Fangbereich des Fanghakens 22 oder außerhalb des Fangbereichs des Fanghakens 22 ist.
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Mit dem oben beschriebenen Schließsystem des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11, welches den Kraftfahrzeugfrontdeckel 11 mit dem Schließelement 12 und das Frontdeckelschloss 13 umfasst, welches die Primärverriegelungseinheit 15 und die Sekundärverriegelungseinheit 21 aufweist, und welches entweder im Bereich des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 oder im Bereich des Frontdeckelschlosses 13 die Auflagenerkennungseinheit 25 umfasst, kann im gesamten Bereich des Frontdeckelschlosses 13 die Position des Schließelements 12 ermittelt werden. Es kann sicher und zuverlässig der Zustand des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 ermittelt werden. Dies gelingt über die drei Sensoren 18, 24 und 26. Bei den Sensoren 18, 24 und 26 handelt es sich vorzugsweise um Mikroschalter. Die Mikroschalter können bei geringem Bauraumbedarf vorteilhaft in das Schließsystem integriert werden.
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In der in 3 bis 8 gezeigten konstruktiven möglichen Ausführung des Schließsystems des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 umfasst die Auflagenerkennungseinheit 25 einen schwenkbaren Hebel 27, der mit dem dritten Sensor 26 zusammenwirkt. Dieser Hebel 27 wird von einem Federelement 28 in eine erste Richtung und beim Schließen des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 vom Schließelement 12 entgegen der Federkraft des Federelements 28 in eine zweite, entgegengesetzte Richtung verlagert.
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Liegt der Kraftfahrzeugfrontdeckel 11 bei freigegebener Drehfalle 17 und bei verriegeltem Fanghaken 22 (siehe 4) oder bei freigegebener Drehfalle 17 bei entriegeltem Fanghaken 22 (siehe 5) in Folge der Gewichtskraft des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 auf dem Hebel 27 der Auflagenerkennungseinheit 25 auf, so detektiert der dritte Sensor 26, dass sich das Schließelement 12 des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 im Fangbereich des Fanghakens 22 befindet. Ist hingegen der Kraftfahrzeugfrontdeckel 11 von dem schwenkbaren Hebel 27 der Auflagenerkennungseinheit 25 abgehoben (siehe 6), so verlagert das Federelement 32 den Hebel 27 und der dritte Sensor 26 detektiert, dass sich das Schließelement 12 des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 außerhalb des Fangbereichs des Fanghakens 22 befindet.
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3 bis 8 zeigen ein weiteres Federelement 29, welches dann, wenn die Drehfalle 17 von der Sperrklinke 16 freigegeben ist, das Schließelement 12 nach oben aus der Drehfalle 17 heraus verlagert (siehe 4). Ist der Fanghaken 22 der Sekundärverriegelungseinheit 21 verriegelt, so hält der Fanghaken 22 das Schließelement 12 in seinem Fangbereich (siehe 4). Ist hingegen der Fanghaken 22 entriegelt (siehe 5), so gibt der Fanghaken 22 das Schließelement 12 frei (siehe 5) und das Schließelement 12 des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 kann aus dem Fangbereich des Fanghakens 22 heraus bewegt werden (siehe 6), sodass der Kraftfahrzeugfrontdeckel 11 vollständig geöffnet werden kann.
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In 1 verschließt der Kraftfahrzeugfrontdeckel 11 in geschlossenem Zustand einen Raum 39. Sollte sich zum Beispiel zu Wartungsarbeiten im Raum 39 eine Person befinden und der Kraftfahrzeugfrontdeckel 11 in seine Schließstellung gelangen, so kann dann, wenn vom Bordnetz des Kraftfahrzeugs 10 eine Kraftfahrzeugbatterie abgekoppelt ist, weder das erste elektrische Stellelement 19 noch das zweite elektrische Stellelement 23 in Verrieglungsrichtung betätigt werden, da es sich bei diesen Stellelementen 19, 23 um bidirektional wirkende Stellelemente handelt, die sowohl zur Verriegelung als auch zur Entriegelung angesteuert und damit elektrisch bestromt werden müssen.
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Ist hingegen die Kraftfahrzeugbatterie an das Bordnetz des Kraftfahrzeugs 10 angeschlossen, so wird mithilfe einer Erkennungseinrichtung überprüft, ob eine definierte Bedienung zur Schließung des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 vorliegt, wobei sowohl das erste Stellelement 19 als auch das zweite Stellelement 23 ausschließlich dann in Verriegelungsrichtung angesteuert werden, wenn die Erkennungseinrichtung das Vorliegen der definierten Bedienung zur Schließung des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 erkennt.
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Als eine solche Erkennungseinrichtung kann bei dem Schließsystem der 3 bis 8 für den Kraftfahrzeugfrontdeckel 11 insbesondere der dritte Sensor 26 der Auflagenerkennungseinheit 25 genutzt werden. Mit diesem dritten Sensor 26 kann detektiert werden, ob das Schließelement 12 des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 im Fangbereich des Fanghakens 22 oder außerhalb des Fangbereichs des Fanghakens 22 ist. Wird erkannt, dass sich das Schließelement 12 im Bereich des Fanghakens 22 befindet, so kann auf das Vorliegen der definierten Bedienung zur Schließung des Kraftfahrzeugfrontdeckels 11 geschlossen werden, um dann durch Bestromen der Stellelemente 19 und 23 den Kraftfahrzeugfrontdeckel 11 zu verriegeln. Sollte sich in diesem Fall eine Person im Raum 39 befinden, so kann dieselbe über einen im Raum 39 verbauten Schalter bzw. Taster 37 die beiden Stellelemente 19, 23 in Entriegelungsrichtung betätigen, da ja die Kraftfahrzeugbatterie an das Bordnetz des Kraftfahrzeugs 10 angeschlossen.
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Bei dem Schließsystem der 3 bis 8 handelt es sich um ein Schließsystem für einen Kraftfahrzeugfrontdeckel 11. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt. Die Erfindung kann sich auch bei einem Schließsystem für einen Kraftfahrzeugheckdeckel 11 ` genutzt werden, wobei ein Schließsystem für einen Kraftfahrzeugheckdeckel 11 ` ausschließlich eine der Primärverriegelungseinheit entsprechende Verriegelungseinheit 15 aufweist, jedoch nicht die Sekundärverriegelungseinheit 21.
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Die Verriegelungseinheit 15 des Schließsystems für den Kraftfahrzeugheckdeckel 11 ` verfügt dann über die Sperrklinke 16 sowie über die mit der Sperrklinke 16 und dem Schließelement 12' des Kraftfahrzeugheckdeckels 11' zusammenwirkende Drehfalle 17 und über ein einziges bidirektional ansteuerbares elektrisches Stellelement 19 zur elektrischen Betätigung der Sperrklinke 16. In diesem Fall kann das Stellelement 19 die Sperrklinke 16 ausschließlich dann ausgehend von der Entriegelungsposition in Verriegelungsrichtung betätigen, wenn die Erkennungseinrichtung wiederum das Vorliegen der definierten Bedienung zur Schließung des Kraftfahrzeugheckdeckels 11 ` erkennt. Hierzu ist es erforderlich, dass die Kraftfahrzeugbatterie an das Bordnetz des Kraftfahrzeugs 10 angeschlossen ist. Ist die Kraftfahrzeugbatterie nicht an das Bordnetz des Kraftfahrzeugs 10 angeschlossen, so kann das Stellelement 19 nicht elektrisch angesteuert werden.
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In diesem Fall kann es sich bei der Erkennungseinrichtung um einen in das Deckelschloss 13' integrierten Sensor handeln, welcher überwacht, ob sich das Schließelement 12' im Bereich des Deckelschlosses 13' befindet.
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Alternativ oder zusätzlich kann es sich bei der Erkennungseinrichtung um einen Taster oder Schalter 30 handeln, der Bestandteil des Kraftfahrzeugdeckels 11 ist, um einen Taster oder Schalter 31, der Bestandteil eines Innenraums des Kraftfahrzeugs 10 ist, oder auch um einen Taster oder Schalter 38, der Bestandteil eines Kraftfahrzeugschlüssels 35, insbesondere eines Funkschlüssels, ist.
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Sollte der jeweilige Kraftfahrzeugdeckel 11, 11' über einen Antriebsmotor 34 elektrisch verlagerbar sein, so kann es sich bei der Erkennungseinrichtung um einen Sensor 33 handeln, der in den Antriebsmotor 34 des Kraftfahrzeugdeckels 11, 11' integriert ist und eine manuelle Betätigung des Kraftfahrzeugdeckels detektiert.
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Auch bei einem Schließsystem für einen Kraftfahrzeugheckdeckel 11 ` besteht keine Gefahr, dass eine Person in einem vom Kraftfahrzeugheckdeckel 11' begrenzten Raum 39' ohne Möglichkeit zur Selbstbefreiung eingeschlossen wird. Sollte eine Kraftfahrzeugbatterie vom Bordnetz des Kraftfahrzeugs 10 abgekoppelt sein, so kann das bidirektionale, elektrische Stellelement 19 die Sperrklinke 16 nicht in Verriegelungsrichtung betätigen. Sollte die Kraftfahrzeugbatterie an das Bordnetz angekoppelt sein, so betätigt das elektrische, bidirektionale Stellelement 19 die Sperrklinke 16 ausschließlich dann in Verriegelungsrichtung, wenn die Erkennungseinrichtung das Vorliegen der definierten Bedienung zur Schließung des Kraftfahrzeugheckdeckels 11 ` erkennt. Sollte sich dann im Raum 39' eine Person befinden, so kann dieselbe sich durch Betätigung des Schalters oder Tasters 37' selbst befreien, indem über den Taster oder Schalter 37' dann das bidirektionale Stellelement 19 zum Entriegeln der Sperrklinke angesteuert wird.
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Zur Vermeidung eines ungewollten Einschließens einer Person in einem von einem Kraftfahrzeugdeckel 11, 11' begrenzten Raum 39, 39' verfügt das jeweilige Deckelschloss 13, 13' demnach über das bidirektional ansteuerbare Stellelement 19 und gegebenenfalls das bidirektional ansteuerbare Stellelement 23, die zur Betätigung in Verriegelungsrichtung sowie Entriegelungsrichtung elektrisch angesteuert und damit bestromt werden müssen. Sollte eine Kraftfahrzeugbatterie von einem Bordnetz abgeklemmt sein, so kann infolge der fehlenden elektrischen Strom- oder Spannungsversorgung und damit infolge der fehlenden Bestromungsmöglichkeit des jeweiligen Stellelements 19, 23 keine Verriegelung des Kraftfahrzeugdeckels 11, 11 ` erfolgen. Derselbe bleibt im entriegelten Zustand. Dann, wenn die Kraftfahrzeugbatterie an das Bordnetz angeschlossen ist, kann erst mit Erkennung der definierten Betätigung zur Deckelschließung das jeweilige bidirektionale elektrische Stellelement 19, 23 angesteuert bzw. bestromt werden, um eine Verriegelung des jeweiligen Kraftfahrzeugdeckels 11, 11' zu bewirken. Im stromlosen Zustand kann diese Erkennung und Verriegelung des Kraftfahrzeugdeckels 11, 11 ` nicht erfolgen.
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Das jeweilige elektrische Stellelement 19, 23 und die oder jede Erkennungseinrichtung 26, 30, 31, 33, 38 sind mit einem Steuergerät 36 gekoppelt. Das Steuergerät 36 wertet ein von der jeweiligen Erkennungseinrichtung 26, 30, 31, 33, 38 erfasstes Signal aus und steuert in Abhängigkeit hiervon das jeweilige Stellelement 19, 23 in Verriegelungsrichtung an. Das bidirektionale Stellelement 19 betätigt die Sperrklinke 16 ausschließlich dann in Verriegelungsrichtung, wenn die jeweilige Erkennungseinrichtung 26, 30, 31, 33, 38 erkennt, dass eine definierte Bedienung zur Schließung des Kraftfahrzeugdeckels 11, 11 ` vorliegt.
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Das jeweilige bidirektionale Stellelement 19, 23 verbleibt nach einer Ansteuerung im stromlosen Zustand in seinem jeweiligen Zustand bzw. seiner jeweiligen Position bzw. Stellung. Um das jeweilige bidirektionale Stellelement 19, 23 in Verriegelungsrichtung und in Entriegelungsrichtung ansteuern zu können, muss eine elektrische Stromversorgung oder elektrische Spannungsversorgung für das jeweilige bidirektionale Stellelement 19, 23 vorhanden bzw. das jeweilige bidirektionale Stellelement 19, 23 an die elektrische Stromversorgung oder elektrische Spannungsversorgung angeschlossen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012004792 A1 [0002]
- DE 102018118328 A1 [0003]
- DE 202015101375 U1 [0004]
- DE 102018114061 A1 [0005]
- DE 102013102814 A1 [0005]
- US 9428943 B2 [0005]