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1. Für die Durchführung von Biathlonwettkämpfen schreibt die IBU folgendes im Regelwerk 03 Veranstaltungs- und Wettkampfregeln Art. 3 Wettkampfanlagen und -einrichtungen vor. (Originaltext Englisch)
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„3.4.2.4 Levels
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The surface of the shooting ramp and the surface on which the targets are situated must be as near the same level as possible. The shooting ramp and the surface on which the targets are placed must be at a higher level than the ground between them by at least 30 cm, and more if required by local snow conditions
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3.4.2.4 Ebenen
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Die Oberfläche der Schießrampe und die Fläche, auf der sich die Ziele befinden, müssen so nahe wie möglich auf der gleichen Ebene liegen. Die Schießrampe und die Oberfläche, auf der die Ziele platziert sind, müssen um mindestens 30 cm höher sein als der Boden zwischen ihnen und mehr, wenn dies aufgrund der örtlichen Schneeverhältnisse erforderlich ist.
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3.4.3 The Shooting Ramp
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The shooting ramp is the area at the rear of the range where the competitors lie or stand to fire. The ramp must be totally solid, even, smooth, and level for the entire area used by competitors during the competition.
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3.4.3 Die Schießrampe (Basis)
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Die Schießrampe ist der Bereich auf der Rückseite des Bereichs, in dem die Konkurrenten liegen oder stehen, um zu feuern. Die Rampe muss für den gesamten Bereich, der von den Teilnehmern während des Wettbewerbs genutzt wird, absolut solide, gleichmäßig und eben sein."
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Dieses Regelwerk und die danach errichteten Vorrichtungen für einen Schießstand weisen im Stand der Technik bisher mehrere Nachteile auf:
- 1. Ca. 90 m × 2 m = 180 m2 Schneebedarf für bis zu 30 einzelne Stände.
- 2. Schneeauflage für Biathleten muss waagerecht und plan abgezogen werden (ca. 40 m3 Schnee) und ist arbeits- und personalintensiv.
- 3. Bei Schneefall muss der Vorgang des Abziehens bzw. Abkehrens mühsam und regelmäßig erledigt werden, was zu Unterbrechungen führen kann.
- 4. Es entstehen oft Mulden oder kleine Löcher (auch durch Athleten), so muss der Vorgang des Abziehens erneut wiederholt werden. Löcher müssen hierbei auch aufgefüllt werden.
- 5. Bei Schneeschwund muss wieder auf die Normhöhe (Feuerlinie) Schnee aufgebaut werden.
- 6. Für die Matten muss eine Befestigung zum Anschrauben im Schnee eingebaut werden, da starker Wind die Matten verwehen kann.
- 7. Standmarkierungen müssen auf ein bestimmtes Maß eingebaut werden.
- 8. Die bekannten Vorrichtungen sind nicht klimaneutral.
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Bekannt ist aus dem Fernsehen bei einer rein temporären Veranstaltung, bei der nur aus Gründen der besseren Einsehbarkeit für die Fernsehübertragung und die Zuschauer eine durchgehende, zusammenhängende Tribüne errichtet wird. Die Kostruktionen sind nicht vergleichbar mit der vorliegenden Erfindung und weisen ebenfalls die bekannten geschilderten Nachteile auf.
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Es bestand daher die Aufgabe die genannten Nachteile zu überwinden und einen Schießstand zu entwickeln, der über den ganzen Winter hinweg für gleichbleibend gute Bedingungen sorgt für Athleten, Helfer, Sponsoren, Zuschauer und Medien. Er muss dem internationalen Regelwerk genügen und zudem klimaneutral und jederzeit einsatzbereit sein.
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Diese Nachteile konnten überraschender Weise überwunden werden durch den Zusammenbau eines Schießstandes, bestehend aus folgenden erfindungsgemäßen Merkmalen:
- Vorrichtung für einen Schießstand, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er aus einem in allen Maßen veränderbaren Unterbau und einer geeigneten, inerten Oberfläche (1) besteht.
- Vorrichtung für einen Schießstand dadurch gekennzeichnet, dass er mit Stellfüßen (3) und Rahmen (2) auf eine bestimmte Höhe und waagerecht eingebaut ist.
- Vorrichtung für einen Schießstand, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Kunststoffoberfläche (1) enthält.
- Vorrichtung für einen Schießstand, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche (1) UV-beständig, witterungsbeständig, langlebig, nicht elektrostatisch, z. B. hydraulisch oder mechanisch heb- und senkbar, sowie recyclebar ist.
- Vorrichtung für einen Schießstand, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche (1) feuchtigkeitsabweisend und leicht zu reinigen ist, sowie kleine Löcher oder Wasserrinnen aufweist.
- Vorrichtung für einen Schießstand, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberfläche (1) eine sportgerechte Auflage (9) angebracht und befestigt ist.
- Vorrichtung für einen Schießstand, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Vorrichtungen nebeneinander errichtet werden und diese durch Standbegrenzer (4) getrennt sind.
- Verfahren zur Errichtung eines Schießstandes, dadurch gekennzeichnet, dass eine geeignete, inerte Oberfläche (1) mit einem in allen Maßen veränderbaren Unterbau verbunden wird.
- Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass eine Heizung installiert wird.
- Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass verschiedene technische Einrichtungen in den Unterbau integriert werden, wie z. B. Transponder, Medieneinrichtungen, Messsysteme, etc.
- Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass man die Kunststoffoberfläche (1) aufklappen kann.
- Verwendung einer Vorrichtung als Schießstand im Ganzjahresbetrieb für wahlweise folgende Sportarten: Biathlon, Skijägerbetrieb, militärische Veranstaltung, Polizeisport und ähnliche Disziplinen einschließlich deren Trainingseinheiten und Ausbildung im Freien oder im Hallenbetrieb.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren weisen für die erfindungsgemäße Verwendung eine Reihe von Vorteilen auf:
- - Die Vorrichtung ist jederzeit sofort einsatzbereit und kann in den Ausmessungen flexibel an das Reglement bzw. die örtl. Gegebenheiten angepasst werden.
- - Der unmittelbare Schießstand benötigt keine Schneeauflage mehr; er ist bei akutem Schneefall leicht zu reinigen.
- - Der Schießstand weist für den Athleten eine angenehme Temperatur auf; sie werden nicht nass.
- - Im Wettkampfbetrieb werden weniger Kampfrichter und Helfer benötigt.
- - Die Kunststoffauflage kann Fehlschüsse mit Lichtsignalen anzeigen.
- - Der Unterbau der Vorrichtung ist durch Aufklappen der Oberfläche (1) leicht zugänglich.
- - Die einzelnen Schießstände sind getrennt aufgebaut, sodass keine Schwingungen übertragen werden.
- - Die modulare Bauweise erlaubt im Bedarfsfall den Austausch jedes einzelnen Bauteiles.
- - Die Vorrichtung erlaubt die Anordnung von beliebig vielen Schießständen nebeneinander, auch einzeln. Für den Biathlonwettkampf ist die Errichtung einer Anzahl von 30 Vorrichtungen vorgeschrieben.
- - Im Training herrschen die gleichen guten Bedingungen wie im Wettkampf.
- - Die Vorrichtung ist auch bei Schneemangel einsatzfähig, sodass Wettkampftermine trotzdem eingehalten werden können.
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Die unter Schutz gestellte Vorrichtung für einen Schießstand zeichnet sich aus durch einen in allen Maßen veränderbaren Unterbau und eine geeignete widerstandsfähige, helle Kunststoffoberfläche (1). Der Unterbau wird mit Stellfüßen (3) waagerecht und auf eine bestimmte einstellbare Höhe eingebaut und weist folgende Eigenschaften auf: Er ist variabel in allen Dimensionen, ist verschiebbar in alle Positionen, seine Verbindungen sind fest, z. B. mit Nutensteinen oder ähnlich. Das gewählte Material aus Aluminium hat ein leichtes Gewicht und rostet nicht; es ist stabil, nicht verbiegbar und die Verbindungen sind in vielen Variationen möglich. Der Einzelaufbau Abdeckplatte/Standfläche Schießrampe (1) könnte auch auf einem dafür vorgesehenen und eigens konzipierten hydraulischen Unterbau erfolgen, der es zulässt, die gesamte Basis den vorherrschenden Schneeverhältnissen in der Höhe anzupassen. Alle Bauteile sind einzeln austauschbar. Auf diesem Unterbau wird eine Kunststoffauflage (1) befestigt, die folgende Eigenschaften aufweisen kann: UV-beständig, leicht zu reinigen, langlebig, witterungsbeständig gegen Schnee, Wasser sowie Kälte. Sie verbindet sich nicht mit Schnee, Wasser oder Eis, weist eine lange Lebensdauer auf, unterliegt keiner elektrostatischen Aufladung, ist zu 100 % recyclebar und erfüllt alle technischen Normen. Die Oberfläche (1) kann klimaneutral hergestellt werden und ist im Fachhandel erhältlich. Sie kann kleine Löcher oder Wasserrinnen aufweisen. Ihre Stärke beträgt z. B. 2 cm.
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Auf die erfindungsgemäße Oberfläche (1) wird die seitens der IBU vorgeschriebene Wettkampfmatte (9) angebracht und in geeigneter Weise, z. B. durch Verschraubung in den Eckpunkten (10) befestigt. Beide können im Bedarfsfall gemeinsam hochgeklappt werden.
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Das unter Schutz gestellte Verfahren dient der Errichtung und dem Betrieb der beanspruchten Vorrichtung. Dazu wird ein variabler Unterbau mit einer geeigneten, inerten Oberfläche (1) dauerhaft aber lösbar verbunden. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass eine Möglichkeit zum Beheizen besteht, ein Transponder zur Erfassung der Schießdaten eingebaut werden kann, eine direkte Übertragung der Messergebnisse in das Wettkampfbüro möglich ist, das Equipment für die mediale Übertragung direkt in den Unterbau der Vorrichtung verlegt wird, die Oberfläche (1) aufgeklappt werden kann, um Anpassungen am Unterbau vornehmen zu können. Die Maßnahmen können klimaneutral durchgeführt werden.
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Die unter Schutz gestellte Vorrichtung und das beanspruchte Verfahren erlauben für den Trainings-/Wettkampfbetrieb den Aufbau im Freien, Indoor-Hallen, auf Schießübungsplätzen, beim Bogenschießen, auf Sand, bei Veranstaltungen, wie z. B. Fritz-Fischer-Camp (®), bei der Polizeischießsport und -schießausbildung, in militärischen Einrichtungen, in Schützenhallen und dies im Ganzjahresbetrieb. Es kann jede beliebige Anzahl von Schießständen montiert werden, auch ein einzelner Prototyp. Alle Schießstände sind jeder Zeit sofort einsatzbereit und kann in den Ausmessungen flexibel an das Reglement bzw. die örtl. Gegebenheiten angepasst werden.
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Die einzelnen Schießstände sind geeignet (z. B. im Sommer) aufgestapelt und so gelagert zu werden.
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Die weiteren Einzelheiten ergeben sich aus den Figuren:
- 1 1 zeigt die beanspruchte Vorrichtung in der Draufsicht:
- Die Abdeckplatte/Standfläche Schießrampe (1), die die Stand- bzw. Liegefläche des Schützen darstellt.
- Den Rahmen (2) mit den einzelnen Querstreben (7).
- Die Ecksteher und Stellfüße (3)
- Je einen Schießbahntrenner (4) pro Stand
- Befestigungsmittel (10) für die Aufliegematte (9)
- 2 2 zeigt die beanspruchte Vorrichtung in der Seitenansicht:
- Die Abdeckplatte/Standfläche Schießrampe (1)
- Den Rahmen (2)
- Die Ecksteher und Stellfüße (3)
- Die Schießbahntrenner (4)
- Die Stabilisierungsstreben (5)
- Die Stützstreben (6)
- Den Hohlraum (8)
- Die Aufliegematte (9)
- 3 3 zeigt die beanspruchte Vorrichtung auf der Schmalseite:
- Die Abdeckplatte/Standfläche Schießrampe (1)
- Den Rahmen (2)
- Die Ecksteher und Stellfüße (3)
- Die Stabilisierungsstreben (5)
- Die Stützstreben (6)
- Den Hohlraum (8)
- Die Aufliegematte (9)
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Abdeckplatte/Standfläche Schießrampe (Oberfläche)
- (2)
- Rahmen/Verstrebungen (Unterbau)
- (3)
- Ecksteher und Stellfüße
- (4)
- Schießbahntrenner
- (5)
- Stabilisierungsstreben
- (6)
- Stützstreben
- (7)
- Querstreben
- (8)
- Hohlraum für Einbauten
- (9)
- Aufliegematte
- (10)
- Befestigungsmittel für die Aufliegematte