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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur optischen Anzeige von Ladezuständen einer ferngesteuerten leichten Waffenanlage (FLW).
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Eine Ladezustandsanzeige ermöglicht dem Sicherheitspersonal von Schulschießübungen mit FLW das Erkennen des tatsächlichen Ladezustands außerhalb des Fahrzeugs. Damit können Sicherheitsrisiken minimiert werden.
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Für Fahrzeugbesatzungen im Einsatz bedeutet eine Anzeige des tatsächlichen Ladezustands im Innenraum eine Verringerung der Gefahr des Verlustes der Feuerüberlegenheit durch Fehlbedienungen.
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Aus der Patentschrift
DE 27 18 015 C2 ist eine Vorrichtung zur Anzeige des Patronenstandes bei einer selbsttätigen Feuerwaffe, enthaltend einen einarmigen Schwenkhebel, der in einer ersten Stellung an einer Patrone anliegt und bei fehlender Patrone eine zweite Stellung einnimmt, eine am Schwenkhebel angreifende Feder, die den Schwenkhebel in die zweite Stellung zu führen sucht, sowie ein die Stellung des Schwenkhebels anzeigendes Element, bekannt, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) Die Anzeigevorrichtung ist im Deckel (t) der Feuerwaffe angeordnet; b) das die Lage des Schwenkhebels anzeigende Element wird durch das freie Ende des Schwenkhebels gebildet; c) dieses freie Ende des Schwenkhebels ragt durch eine im Sichtbereich des Schützen befindliche Öffnung des Deckels nach außen, wobei es in der zweiten Stellung des Schwenkhebels an einem die Öffnung begrenzenden Anschlag anliegt und in der ersten Stellung des Schwenkhebels von diesem Anschlag abgehoben ist.
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Bei dieser Vorrichtung handelt es sich nachteiligerweise um eine Anzeige an einer Handfeuerwaffe, die mit einiger Entfernung nicht zu erkennen ist.
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Die Patentschrift
DE 28 37 738 offenbart ein elektrisches Zündsystem für Schusswaffen, insbesondere Jagdwaffen mit einer batteriegespeisten Zündschaltung zur Abgabe eines Zündimpulses bei Betätigung eines Abzugsschalters, und mit einem Sicherungsschalter zum wahlweisen Sichern und Entsichern der Waffe, gekennzeichnet durch einen mit der Zündschaltung (23) zusammengeschalteten Waffen-Ladezustand-Erkennungsschalter, der durch eine Patrone oder dergleichen in der Waffe so ansteuerbar ist, dass er bei geladener und entsicherter Waffe die Zündschaltung durch Zuschaltung der Spannungsquelle betriebsbereit macht bzw. bei ungeladener und entsicherter Waffe die Spannungsquelle abschaltet.
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Der Nachteil dieses Sicherungsschalters liegt darin, dass bei entsprechendem Zustand der Waffe der Ladesicherungsschalter nicht den Zustand anzeigt, sondern aktiv in den Funktionsablauf der Waffe eingreift.
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Weiter ist aus der Patentschrift
DE 101 58 323 C1 ein Ladeanzeiger für eine Selbstladepistole, der an deren Lauf angebracht ist und einen in das Patronenlager ragenden Fühler sowie ein vom geladenen Patronenlager nach außen abstehendes Anzeigeglied aufweist, wobei der Fühler und das Anzeigeglied an einem einzigen Teil ausgebildet sind und dieses Teil in einer von hinten her in das Patronenlager eingebrachten Kerbe sitzt, und federnd zur Innenseite des Patronenlagers hin belastet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Teil als einstückiger Drahtbügel aus Federdraht, als Blattfeder oder als Kunststoffteil ausgebildet ist, der am hinteren Ende des Patronenlagers sitzt, die Kerbe nur im äußersten, hinteren Teil des Patronenlagers ausgebildet ist, und das Teil nach vorne durch einen federnden Schaft verlängert ist, der in einer Bohrung sitzt, die parallel zum Patronenlager neben diesem in dem den Lauf bildenden Bauteil ausgebildet ist.
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Nachteiligerweise bezieht sich die Patentschrift ebenfalls auf eine Handfeuerwaffe, wobei der Zustand der Anzeige mit Abstand wiederum nicht zu erkennen ist.
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Abschließend ist aus der Offenlegungsschrift
DE 197 37 078 A1 eine Vorrichtung zur Überwachung des Ladezustandes einer Rohrwaffe mit einem in einer Rohrwiege gelagerten Waffenrohr bekannt, mit den Merkmalen: a) die Rohrwaffe umfasst mindestens einen Erreger zur Erzeugung von Körperschallwellen; b) an der Rohrwaffe ist mindestens ein Körperschall-Sensor angeordnet, der mit einer elektronischen Auswerteeinrichtung verbunden ist; c) die Auswerteeinrichtung ist derart ausgebildet, dass das Frequenzspektrum der jeweils gemessenen Körperschallwellen ermittelt und mit in einem Speicher abgelegten Werten verglichen wird, die für ein ungeladenes bzw. ein geladenes Waffenrohr charakteristisch sind.
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Der Nachteil dieser Offenlegungsschrift liegt darin, dass das System nur für eine einzige Art von Waffenrohren ausgelegt ist. Fernbedienbare Waffenstationen sind jedoch dafür ausgelegt unterschiedliche Waffen zu lafettieren, beispielweise ein schweres Maschinengewehr und eine Granatmaschinenwaffe. Da die Rohre der beiden Waffen unterschiedlich sind, ist ein Vergleich mit einer hinterlegten Referenzcharakteristik nicht möglich.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Ladezustandsanzeige für eine fernbedienbare Waffenstation vorzuschlagen, die der Fahrzeugbesatzung und eventuell anwesendem Sicherheitspersonal den Ladezustand der Waffe mitteilt, nachrüstbar ist und nicht in die vorhandene Waffenanlage eingreift.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Der Vorteil der Erfindung liegt darin, dass ein abstandsmessender Sensor nicht systemimmanent sein muss sondern nachträglich angebaut werden kann. So kann der Sensor, beabstandet zum Messobjekt, für verschiedene Ausführungen genutzt werden. Ein Sensor der die Entfernung zum Patronengurt misst, erhält nur dann ein Signal, wenn ein Patronengurt eingelegt ist. Ist kein Patronengurt eingelegt, misst der Sensor eine unendliche Entfernung. Ein solcher Wert bedeutet kein Patronengurt eingelegt bzw. „Waffe entladen“. Mit einem beliebigen konkreten Abstandswert ist ein Patronengurt eingelegt. Der Ladezustand der Waffe ändert sich auf „Gefechtsbereitschaft“.
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Das Durchladen der Waffe wird erfindungsgemäß mit einem zweiten Abstandssensor detektiert. Nach dem Durchladevorgang ändert sich die äußere Erscheinungsform der Waffe nicht, sodass der detektierte Abstand vor und nach dem Durchladen identisch ist. Vorteilhaft wird der Sensor mit einer Selbsthaltung ausgerüstet, sodass ein einmaliger Impuls gehalten wird, bis ein Rücksetzungsimpuls erfolgt. In Zusammenhang mit einem vorherigen Impuls des ersten Sensors wird so der Ladezustand der Waffe als „Klar zum Gefecht“ detektiert.
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Zur optischen Darstellung des Ladezustandes der Waffenstation sind im Inneren des Fahrzeugs zur Information der Besatzung und außen, oben, zur Information des Sicherheitspersonals bei Schulschießübungen, am Fahrzeug farbige Kontrollleuchten angebracht. Der Ladezustand „Waffe entladen“ wird mit einer grünen Leuchte angezeigt. Der Ladezustand „Gefechtsbereitschaft“ wird mit der Kombination einer grünen und einer roten Leuchte signalisiert und „Klar zum Gefecht“ mit einer roten Leuchte.
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Die Rücksetzung der Kombination güne/rote Leuchte oder nur der roten Leuchte auf die grüne Leuchte erfolgt nach optischer Prüfung der Waffe durch die Besatzung manuell und ist nur möglich, wenn der erste Sensor kein Messsignal sendet.
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Für die Anzeige einer Fehlfunktion der Waffe wird eine weitere gelbe Signalleuchte manuell geschaltet um Dritten den Zustand zu signalisieren. Diese Funktion der Ladezustandsanzeige ist vorteilhafterweise nicht automatisiert um Dritten keinen Vorteil durch die Kenntnis einer kampfunfähigen Waffe zu verschaffen.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patentanspruch 2 und 3 dargestellt. Infrarot-Abstandssensoren sind vorteilhaft geeignet um bei rauen Umgebungsbedingungen einen Abstand zu detektieren. Es wird weder eine mechanische Verbindung benötigt, noch ist ein immer gleicher Abstand zum detektierten Gegenstand notwendig. Für die erfindungsgemäße Ladezustandsanzeige ist ein Schwellwert, der unterhalb der tatsächlichen Messdistanz liegt ausreichend um ein Signal zu generieren. Diese Einstellung macht den Sensor äußert robust und zuverlässig.
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Eine weitere Ausgestaltung ist in Patentanspruch 4 beschrieben. Die Kontrolllampen entsprechen in ihrer Farbauswahl denen einer Verkehrsampel. Die Signalfarbe rot bedeutet Halt, Vorsicht oder Gefahr und ist vorteilhaft an einem oberen Ende, weithin sichtbar angeordnet. Die Signalfarbe grün bedeutet frei, keine Gefahr und muss nicht unbedingt erkennbar sein, kann entsprechend tiefer am Fahrzeug platziert werden. Eine gelbe Farbe bedeutet Achtung, undefinierter Zustand und kann beide anderen Signalfarben deutlich trennen. Die Ausgestaltung der Signalleuchten in einer Ampelform mit rundum erkennbaren Signalfarben ist daher besonders vorteilhaft.
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Zum besseren Verständnis wird folgender Funktionsablauf beschrieben:
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Bei entladener Waffe und eingeschalteter Ladezustandsanzeige detektiert keiner der beiden Sensoren einen definierten Wert. Die Waffe ist nicht geladen der Ladezustand der Waffe ist „Waffe entladen“, die Signalleuchte grün ist geschaltet. Sobald der Patronengurt eingelegt ist, detektiert der erste Sensor einen definierten Abstand und generiert ein entsprechendes Ausgangssignal, welches in einer Schaltung verarbeitet wird. Der Ladezustand der Waffe ist „Gefechtsbereitschaft“ die Signalleuchten grün und rot werden geschaltet. Sobald die Waffe durchgeladen wird, detektiert der zweite Sensor ein einmaliges Signal während des Durchladevorgangs. Das Signal wird in der Schaltung ebenfalls verarbeitet und gehalten. Die Signalleuchte rot bleibt weiterhin geschaltet, die Signalleuchte grün wird abgeschaltet. Der Ladezustand der Waffenstation ist „Klar zum Gefecht“. Nach dem Einsatz der Waffe detektiert der erste Sensor kein detektierbares Signal. Die Signalleuchte rot bleibt geschaltet, bis die Ladezustandsanzeige nach optischer Inspektion der Waffenanlage zurückgesetzt wird. Nach der Rücksetzung ist die Signalleuchte grün geschaltet, bis ein neuer Patronengurt eingelegt ist. Der Ladezustand der Waffe ist „Waffe entladen“.
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Es zeigt 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Ladezustandsanzeige.
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Es zeigt 1 eine Ladezustandsanzeige 1. Ein erster Abstandssensor 2 ist mit einer zentralen Steuerung 3 verbunden. Ein zweiter Abstandssensor 4 ist ebenfalls mit einer zentralen Steuerung 3 verbunden. Ein Rücksetztaster 5 und ein Schalter Fehlfunktion 6 sind mit der zentralen Steuerung verbunden. Die zentrale Steuerung 2, der Rücksetztaster 5, der Schalter Fehlfunktion 6 und ein Akkumulatorenpack 7 sind in einem gemeinsamen Gehäuse 8 vereint. Die Ladezustandsanzeige wird beliebig und autark mit einem Ein-/Ausschalter 9 in Betrieb gesetzt bzw. abgeschaltet. Außerhalb des Gehäuses ist eine Signalampel 10 positioniert. Die Signalampel 10 weist drei Signalleuchten, grün 11, gelb 12, und rot 13, auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ladezustandsanzeige
- 2
- erster Abstandssensor
- 3
- zentrale Steuerung
- 4
- zweiter Abstandssensor
- 5
- Rücksetztaster
- 6
- Schalter Fehlfunktion
- 7
- Akkumulatorenpack
- 8
- gemeinsames Gehäuse
- 9
- Ein-/Ausschalter
- 10
- Signalampel
- 11
- Signalleuchte grün
- 12
- Signalleuchte gelb
- 13
- Signalleuchte rot
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2718015 C2 [0004]
- DE 2837738 [0006]
- DE 10158323 C1 [0008]
- DE 19737078 A1 [0010]