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Die Erfindung bezieht sich auf Anordnungen, die einen Sicherheitsgurt und eine an dem Sicherheitsgurt angebrachte elektrische Einrichtung umfassen, wobei in und/oder auf dem Sicherheitsgurt zumindest zwei elektrische Leiter angeordnet sind.
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Eine Anordnung der beschriebenen Art ist in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 033 985 A1 beschrieben. Bei dieser Anordnung ist der Sicherheitsgurt mit einer Vielzahl an Mikrophonen ausgestattet, die beabstandet zueinander fest am Sicherheitsgurt angebracht sind und über in das Gewebeband des Sicherheitsgurtes integrierte elektrische Leiter mit einer fahrzeugfesten Einrichtung verbunden sind.
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Bei einer anderen in der genannten Offenlegungsschrift beschriebenen Anordnung ist am Gurtband des Sicherheitsgurtes eine Manschette angebracht, die zwei Teleskophülsen umfasst. Eine der beiden Teleskophülsen ist fest im Bereich einer Gurtumlenkung des Sicherheitsgurtes angebracht; die andere der zwei Teleskophülsen ist auf dem Gurtband des Sicherheitsgurtes verschieblich und bleibt dabei nach Art eines Teleskops mit der fahrzeugfesten Teleskophülse in Verbindung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung mit einem Sicherheitsgurt und einer daran angebrachten elektrischen Einrichtung hinsichtlich des mechanischen Aufbaus und hinsichtlich des späteren Betriebs weiter zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anordnung mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anordnung sind in Unteransprüchen angegeben.
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Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die elektrische Einrichtung an dem Sicherheitsgurt verschieblich angebracht ist und die verschiebliche elektrische Einrichtung zumindest zwei elektrisch leitfähige Koppelflächen aufweist, von denen zumindest eine mit einem der elektrischen Leiter kapazitiv gekoppelt ist.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung ist darin zu sehen, dass die kapazitive Kopplung bzw. die kapazitive Schnittsstellengestaltung eine zuverlässige Energie- und/oder Signalübertragung über einen sehr langen Zeitraum, idealerweise ein gesamtes Fahrzeugleben lang, wartungsfrei gewährleistet, weil kapazitive Schnittsstellen verschleißarm ausgeführt werden können und sich ein Metallabrieb völlig vermeiden oder zumindest auf ein Minimum reduzieren lässt. Kapazitive Schnittsstellen weisen im Unterschied zu ohmschen Schnittsstellen den Vorteil auf, dass sich - aufgrund des für kapazitive Schnittsstellen charakteristischen, trennenden Dielektrikums - die leitfähigen Anschlusselektroden, die in der Regel aus Metall bestehen, nicht direkt berühren und somit dort - im Falle von Relativbewegungen zwischen dem Sicherheitsgurt und der verschieblichen Einrichtung - auch kein mechanischer Abrieb durch direktes Aufeinanderreiben von Metall auf Metall auftreten kann. Ein Metallabrieb an der Schnittstelle zwischen Metall und Dielektrikum lässt sich durch ein geeignetes, vorzugsweise reibungsarmes bzw. glattes Dielektrikum minimieren oder sogar komplett verhindern; ein Metallabrieb sollte wegen der damit verbundenen Verschmutzung und ggf. erhöhten Kurzschlussgefahr stets vermieden werden. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene kapazitive Kopplung und den dadurch reduzierten Verschleiß ist langfristig auch im Dauerbetrieb ein Verschieben der elektrischen Einrichtung an dem Sicherheitsgurt entlang möglich und es kann stets eine optimale Arbeitsposition eingestellt werden; dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn es sich bei der elektrischen Einrichtung um ein Mikrofon oder einen Sensor zum Erkennen bzw. Messen von Vitalfunktionen (z. B. Herzschlag, Körpertemperatur, usw.) handelt und jeweils eine zur Körpergröße des jeweiligen Fahrzeuginsassen geeignete Position eingestellt werden soll. Durch die erfindungsgemäße Kombination von Verschiebbarkeit und kapazitiver Kopplung, die einen Metall-auf-Metall-Abrieb verhindert, lässt sich dies dauerhaft wartungsfrei erreichen. Die kapazitive Kopplung erlaubt dabei - wie eine ohmsche Kopplung auch - wahlweise eine Energieübertragung, eine Signalübertragung oder beides, beispielsweise über Wechselstromsignale.
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Vorteilhaft ist es, wenn jede der zumindest zwei elektrischen Koppelflächen der Einrichtung jeweils mit einem zugeordneten elektrischen Leiter des Sicherheitsgurtes kapazitiv gekoppelt ist und bei Betrieb der elektrischen Einrichtung eine Signal- und/oder Energieübertragung zwischen den zumindest zwei elektrischen Leitern des Gurtbands und der elektrischen Einrichtung kapazitiv über zumindest zwei Kapazitäten erfolgt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn alle elektrischen Schnittstellen zwischen gurtseitigen Leitern und der verschieblichen elektrischen Einrichtung ausschließlich kapazitive Schnittstellen sind.
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Bei einer als besonders vorteilhaft angesehenen Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass die zumindest zwei elektrischen Leiter - oder zumindest einer von diesen - jeweils durch eine streifenförmige, elektrisch leitfähige Beschichtung gebildet sind, die auf dem Gurtband (z. B. Gewebeband) des Sicherheitsgurts aufgebracht worden ist.
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Bei der letztgenannten Variante sind die streifenförmigen Beschichtungen vorzugsweise jeweils durch eine aufgedruckte, abgeschiedene oder aufgedampfte Metallschicht oder zumindest metallhaltige Schicht gebildet.
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Die streifenförmigen Beschichtungen sind bevorzugt mit einer oder jeweils mit einer äußeren elektrischen Isolationsschicht abgedeckt, die die streifenförmigen Beschichtungen von den zumindest zwei elektrischen Koppelflächen der verschieblichen elektrischen Einrichtung trennen und mit diesen Kapazitäten bilden.
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Alternativ oder zusätzlich können die elektrischen Koppelflächen mit einer oder jeweils mit einer äußeren elektrischen Isolationsschicht abgedeckt sein.
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Die Isolationsschicht oder zumindest eine der Isolationsschichten ist vorzugsweise eine aufgedruckte, aufgespritzte, abgeschiedene oder aufgedampfte Schicht.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Isolationsschicht oder zumindest eine der Isolationsschichten eine Polymerschicht ist. Besonders abriebfest und reibungsarm und damit besonders geeignet ist Polyimid-Material bzw. Material mit Imidgruppen wie beispielsweise Polysuccinimid (PSI), Polybismaleinimid(PBMI), Polyimidsulfon (PISO) und Polymethacrylimid (PMI). Derartiges Material ist beispielsweise unter den Markennamen Vespel® und Kapton® erhältlich.
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Soll die Existenz der Leiter verborgen oder kaschiert werden, so kann die Isolationsschicht oder zumindest eine der Isolationsschichten eine Farbschicht sein, deren Farbe der Farbe des Sicherheitsgurts entspricht.
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Alternativ kann die Isolationsschicht zusätzlich zu der Isolationsfunktion auch eine optische Funktion erfüllen; beispielsweise kann sie hervorgehoben werden, indem ihre Farbe gezielt anders als die Farbe des Gurtbands gewählt wird, um eine Verzierung zu bilden.
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Bei einer anderen als vorteilhaft angesehenen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zumindest zwei Leiter - oder zumindest einer von diesen - jeweils durch eine leitfähige Folie, die auf das Gurtband des Sicherheitsgurts aufgebracht, insbesondere aufgeklebt ist, oder durch Gewebe auf oder innerhalb des Gurtbands des Sicherheitsgurts gebildet sind.
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Bei einer wiederum anderen als vorteilhaft angesehenen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zumindest zwei elektrischen Leiter - oder zumindest einer von diesen - jeweils aus einem oder mehreren Kettfäden des Gewebebands des Sicherheitsgurts bestehen oder diese zumindest auch umfassen.
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Auch kann - alternativ oder zusätzlich - in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass der Sicherheitsgurt zumindest eine, vorzugsweise zwei schlauchförmige Hohlkammern aufweist, in der bzw. in denen jeweils einer der elektrischen Leiter angeordnet ist.
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Bei der letztgenannten Ausführungsform ist es vorteilhaft, wenn die elektrischen Leiter Drähte oder Drahtseile sind, die jeweils in einer der schlauchförmigen Hohlkammern angeordnet sind.
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Falls nicht alle elektrischen Schnittstellen zwischen der verschieblichen Einrichtung und dem Sicherheitsgurt kapazitiv ausgeführt sein sollen, so sind die nicht kapazitiven vorzugsweise induktiv oder optisch.
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Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf ein Verfahren zum Herstellen einer Anordnung, die einen Sicherheitsgurt und eine an dem Sicherheitsgurt verschieblich angebrachte elektrische Einrichtung aufweist, wobei in und/oder auf dem Sicherheitsgurt zumindest zwei elektrische Leiter angeordnet werden. Erfindungsgemäß ist bei dem Verfahren vorgesehen, dass die elektrische Einrichtung mit zumindest zwei elektrischen Koppelflächen versehen wird, von denen zumindest eine mit einem der elektrischen Leiter kapazitiv gekoppelt wird.
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Bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Anordnung und deren vorteilhafter Ausgestaltungen verwiesen.
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Vorteilhaft ist es, wenn jede der zumindest zwei elektrischen Koppelflächen der Einrichtung jeweils mit einem zugeordneten elektrischen Leiter des Sicherheitsgurtes kapazitiv gekoppelt wird und bei Betrieb der elektrischen Einrichtung eine Signal- und/oder Energieübertragung zwischen den zumindest zwei elektrischen Leitern des Gurtbands und der elektrischen Einrichtung kapazitiv über zumindest zwei Kapazitäten erfolgt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn alle elektrischen Schnittstellen zwischen gurtseitigen Leitern und der verschieblichen elektrischen Einrichtung ausschließlich als kapazitive Schnittstellen ausgestaltet werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn zumindest eine streifenförmige, elektrisch leitfähige Beschichtung auf dem Sicherheitsgurt aufgebracht wird, die einen der elektrischen Leiter bildet. Vorzugsweise werden zumindest zwei streifenförmige, elektrisch leitfähige Beschichtungen auf dem Sicherheitsgurt aufgebracht, die jeweils einen der elektrischen Leiter bilden. Im Falle von zwei oder mehr streifenförmigen Beschichtungen sind diese vorzugsweise parallel und gleich breit.
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Die streifenförmigen Beschichtungen werden vorzugsweise mit einer oder jeweils mit einer äußeren elektrischen Isolationsschicht abgedeckt, die die streifenförmigen Beschichtungen von den zumindest zwei elektrischen Koppelflächen der verschieblichen elektrischen Einrichtung trennen und mit diesen Kapazitäten bilden.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die zumindest zwei Leiter oder zumindest einer von ihnen durch Benähen und/oder Besticken und/oder Einweben mit bzw. von leitfähigen Garnen gleicher oder unterschiedlicher Farbe realisiert werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass in dem Sicherheitsgurt zumindest eine schlauchförmige Hohlkammer ausgebildet wird und in dieser einer der elektrischen Leiter angeordnet wird. Vorzugsweise werden zwei oder mehr schlauchförmige Hohlkammern ausgebildet und in diesen wird jeweils einer der elektrischen Leiter angeordnet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert; dabei zeigen beispielhaft
- 1 einen Fahrzeugsitz, der mit einem Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Anordnung, die einen Sicherheitsgurt und eine an dem Sicherheitsgurt angebrachte elektrische Einrichtung umfasst, ausgestattet ist,
- 2 die Anordnung gemäß 1 in einer dreidimensionalen Darstellung schräg von der Seite, und
- 3-11 Ausführungsbeispiele für vorteilhafte Ausgestaltungen der Anordnung gemäß 2 näher im Detail.
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In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Elemente stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Darstellung einen Fahrzeugsitz 10, von dem in der 1 eine Kopfstütze 11, eine Rückenlehne 12 und eine Sitzfläche 13 dargestellt sind.
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Der Fahrzeugsitz 10 ist mit einem Sicherheitsgurt 20 ausgestattet, bei dem es sich beispielsweise um einen sogenannten Drei-Punkt-Gurt handeln kann und der bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 durch einen Gurtaufroller 30, ein an einer Fahrzeugstruktur 40 befestigtes Gurtumlenkelement 41, ein Gurtschloss 50 und einen fahrzeugfesten Ankerpunkt 60 in drei Abschnitte unterteilt ist, nämlich in einen Brustabschnitt 20a, der bei einem mit dem Sicherheitsgurt 20 angeschnallten Fahrzeuginsassen an dessen Brust anliegt, einen Beckenabschnitt 20b, der bei dem angeschnallten Fahrzeuginsassen an dessen Becken anliegt, und einen in der 1 senkrecht verlaufenden Bandabschnitt 20c. Der senkrecht verlaufende Bandabschnitt 20c kann - anders als in der 1 gezeigt - alternativ auch in der Fahrzeugstruktur 40 integriert sein.
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Der Sicherheitsgurt 20, beispielsweise der Brustabschnitt 20a, ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 mit einer entlang der Pfeilrichtung P verschieblich angebrachten elektrischen Einrichtung 70 ausgestattet, die über in der 1 nicht gezeigte elektrische Leiter mit einer fahrzeugfesten elektrischen Einrichtung 80 elektrisch in Verbindung steht. Die elektrische Einrichtung 80 ist an die Leiter am Gurtbandende im Bereich des fahrzeugfesten Ankerpunkts 60 angeschlossen.
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Die elektrische Verbindung zwischen der veschieblichen Einrichtung 70 und der fahrzeugfesten Einrichtung 80 ermöglicht eine Energie- und/oder Signalübertragung, beispielsweise in Form von Wechselstrom. Die Einrichtungen 70 und/oder 80 können zu diesem Zweck elektrische und/oder elektronische Komponenten zur Umwandlung von elektrischen Wechselsignalen in Gleichstromsignale und/oder umgekehrt enthalten. Eine Signalübertragung kann uni- oder bidirektional sein.
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Bei der verschieblichen Einrichtung 70 kann es sich beispielsweise um ein Mikrophon handeln, wenn die elektrische Einrichtung zu Kommunikationszwecken eingesetzt werden soll; alternativ oder zusätzlich kann die verschiebliche Einrichtung 70 eine Messeinrichtung oder einen Sensor, beispielsweise zum Messen von Vitalfunktionen eines mit dem Sicherheitsgurt 20 geschützten Fahrzeuginsassen, und/oder eine Beleuchtungseinrichtung bilden.
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Durch die Verschiebbarkeit entlang der Pfeilrichtung P kann die verschiebliche Einrichtung 70 beliebig positioniert werden und somit - beispielsweise in Abhängigkeit von der Größe des Fahrzeuginsassen - in eine ideale Position verschoben werden.
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Die 2 zeigt den Sicherheitsgurt 20 gemäß 1 in einer dreidimensionalen Darstellung schräg von der Seite näher im Detail. Man erkennt, dass der Sicherheitsgurt 20 mit einem ersten elektrischen Leiter 21 und einem zweiten elektrischen Leiter 22 ausgestattet ist, die auf einem Gurtband 23 des Sicherheitsgurtes 20 aufgebracht oder in das Gurtband 23 integriert worden sind. Bei dem Gurtband handelt es sich vorzugsweise um ein Gewebeband.
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Vorteilhaft ist es, wenn die elektrischen Leiter 21 und 22 durch eine elektrisch leitfähige Beschichtung gebildet werden, die auf dem Gurtband 23 des Sicherheitsgurts 20 streifenförmig, also unter Bildung von leitfähigen Streifen, aufgebracht wird. Die leitfähigen Streifen sind vorzugsweise parallel und vorzugsweise gleich breit. Die elektrisch leitfähige Beschichtung wird vorzugsweise durch eine aufgedruckte, abgeschiedene oder aufgedampfte Metallschicht oder zumindest metallhaltige Schicht gebildet.
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Alternativ können die Leiter 21 und 22 auch durch eine Schicht in Form einer leitfähigen Folie, die auf das Gurtband 23 aufgeklebt wird, gebildet werden. Auch ist es möglich, die Leiter 21 und 22 in das Gurtband 23 zu integrieren bzw. einzubetten.
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Ausführungsbeispiele mit auf dem Gurtband aufgebrachten Leitern 21 und 22 sind in den 3 bis 7 gezeigt; die 8 bis 11 zeigen Ausführungsbeispiele mit in das Gurtband integrierten Leitern 21 und 22.
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Die 2 zeigt darüber hinaus die elektrische Einrichtung 70 näher im Detail. Die elektrische Einrichtung 70 weist eine erste Koppelfläche 71, die kapazitiv mit dem ersten Leiter 21 des Sicherheitsgurtes 20 gekoppelt ist und mit diesem eine erste Kapazität in Form eines ersten Plattenkondensators bildet, und eine zweite Koppelfläche 72, die kapazitiv mit dem zweiten Leiter 22 des Sicherheitsgurtes 20 gekoppelt ist und mit diesem eine zweite Kapazität in Form eines zweiten Plattenkondensators bildet, auf. Darüber hinaus ist die elektrische Einrichtung 70 mit einer äußeren Hülle 73 ausgestattet, die die elektrische Einrichtung 70 bzw. deren in der 2 nicht näher gezeigte elektrische oder elektronische Komponenten vor äußerer Einwirkung schützt und eine mechanische Führung für das Verschieben der elektrischen Einrichtung 70 entlang der Pfeilrichtung P bildet.
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Die Hülle 73 kann den Sicherheitsgurt 20 vollständig umfassen oder alternativ geschlitzt sein, um eine Entnahme und ein Anbringen der Einrichtung 70 an dem Sicherheitsgurt 20 zu vereinfachen. Vorteilhaft ist es, wenn die Hülle 73 flexibel bzw. elastisch ist und einen Anpressdruck der Koppelflächen 71 und 72 in Richtung auf die Leiter 21 und 22 erzeugt.
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Die Koppelflächen 71 und 72 der elektrischen Einrichtung 70 sind von den beiden Leitern 21 und 22 des Sicherheitsgurtes 20 galvanisch bzw. ohmsch getrennt; die Isolation zwischen den Koppelflächen 71 und 72 einerseits und den beiden Leitern 21 und 22 andererseits ist aus Gründen der Übersicht in der 2 nicht näher dargestellt und bildet ein Dielektrikum zwischen den Leitern und den Koppelflächen.
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Die Ausgestaltung der Isolation zwischen den Koppelflächen 71 und 72 und den beiden Leitern 21 und 22 kann unterschiedlich ausgestaltet sein; diesbezüglich sollen nachfolgend im Zusammenhang mit den 3 bis 11 besonders bevorzugte Ausgestaltungen beispielhaft näher erläutert werden.
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Die 3 zeigt in einem schematischen Querschnitt eine bevorzugte Ausführungsvariante, bei der die Isolation zwischen den Koppelflächen 71 und 72 und den gegenüberliegenden Leitern 21 und 22 des Sicherheitsgurtes 20 auf einer nichtleitfähigen Isolationsschicht 100 basiert, die lokal auf den elektrischen Leitern 21 und 22 des Sicherheitsgurtes 20 aufgebracht worden ist und zwei parallele Isolationsstreifen 101 und 102 bildet.
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Die Koppelflächen 71 und 72 sind bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 an einem Grundelement 74 der elektrischen Einrichtung 70 angebracht und sind selbst unbeschichtet. Das Grundelement 74 trägt nicht näher dargestellte elektrische und/oder elektronische Komponenten der Einrichtung 70.
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Die nichtleitfähige Isolationsschicht 100 besteht vorzugsweise aus einem abriebfesten und reibungsarmen Material, vorzugsweise Kunststoffmaterial. Besonders geeignet ist Polyimid-Material bzw. Material mit Imidgruppen wie beispielsweise Polysuccinimid (PSI), Polybismaleinimid(PBMI), Polyimidsulfon (PISO) und Polymethacrylimid(PMI).
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Die nichtleitfähige Isolationsschicht 100 kann durch Aufbringen einer Folie gebildet werden; alternativ kann sie durch Bedrucken, Aufsprühen, Aufdampfen oder ein sonstiges Abscheidungsverfahren hergestellt werden.
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Die Isolationsstreifen 101 und 102 können abgesehen von der Isolationsfunktion auch eine optische Funktion erfüllen, also zu einem Synergieeffekt führen, beispielsweise können sie hervorgehoben werden, indem die Farbe der Isolationsstreifen 101 und 102 anders als die Farbe des Gurtbands 23 gewählt wird, um eine Verzierung zu bilden.
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Alternativ kann die Farbe der Isolationsstreifen 101 und 102 an die Farbe des Gurtbands 23 angepasst werden, wenn die Existenz der Leiter 21 und 22 verborgen werden soll.
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Zwischen den Koppelflächen 71 und 72 und den jeweils gegenüberliegenden beiden Leitern 21 und 22 werden durch die Isolationsstreifen 101 und 102 Kapazitäten in Form von Plattenkondensatoren gebildet, die mit den Bezugszeichen C1 und C2 gekennzeichnet sind.
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Die 4 zeigt eine andere Ausführungsvariante für die Isolationsschicht 100. Bei dieser anderen Ausführungsvariante ist das Gurtband 23 ganzflächig auf seiner den Koppelflächen 71 und 72 zugewandten Seite mit der Isolationsschicht 100 versehen. Im Übrigen gelten die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit den 1 bis 3 entsprechend.
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Die 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Koppelflächen 71 und 72 der elektrischen Einrichtung 70 mit einer nichtleitenden Isolationsschicht 200 versehen sind. Die Isolationsschicht 200 gewährleistet die galvanische bzw. ohmsche Trennung von den elektrischen Leitern 21 und 22 des Sicherheitsgurtes 20. Die elektrischen Leiter 21 und 22 sind bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 5 unbeschichtet.
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Die nichtleitfähige Isolationsschicht 200 besteht vorzugsweise aus einem abriebfesten und reibungsarmen Material, vorzugsweise Kunststoffmaterial. Besonders geeignet ist Polyimid-Material bzw. Material mit Imidgruppen wie beispielsweise Polysuccinimid (PSI), Polybismaleinimid(PBMI), Polyimidsulfon (PISO) und Polymethacrylimid (PMI).
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Die nichtleitfähige Isolationsschicht 200 kann durch Aufbringen einer Folie gebildet werden; alternativ kann sie durch Bedrucken, Aufsprühen, Aufdampfen oder ein sonstiges Abscheidungsverfahren hergestellt werden.
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Die nichtleitfähige Isolationsschicht 200 kann nur lokal auf den Koppelflächen 71 und 72 der Einrichtung 70 aufgebracht sein, wie in 5 gezeigt, oder alternativ die gesamte mit den Koppelflächen versehenen Seite des Grundelements 74 bedecken, wie in der 6 beispielhaft gezeigt ist. Im Übrigen gelten die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit den 1 und 4 für die Varianten gemäß den 5 und 6 entsprechend.
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Die 7 zeigt eine weitere Ausführungsvariante für eine Anordnung mit einer verschieblichen Einrichtung 70 und einem Sicherheitsgurt 20. Bei der Ausführungsvariante gemäß 7 ist eine Isolationsschicht 100 lokal auf den Leitern 21 und 22 des Sicherheitsgurtes 20 und eine weitere Isolationsschicht 200 lokal auf den Koppelflächen 71 und 72 der elektrischen Einrichtung 70 aufgebracht. Für die Ausbildung der Kapazitäten zwischen den Koppelflächen 71 bzw. 72 und den gegenüberliegenden beiden Leitern 21 und 22 dienen also beide Isolationsschichten 100 und 200.
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Die Isolationsschichten 100 und 200 können nur lokal auf den Leitern bzw. Kontaktflächen aufgebracht sein, wie in 7 gezeigt; alternativ kann eine der Isolationsschichten 100 oder 200 oder es können beide Isolationsschichten 100 und 200 ganzflächig aufgebracht sein.
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Die 8 zeigt eine Ausführungsvariante, bei der die elektrischen Leiter 21 und 22 nicht auf der Außenseite des vorzugsweise als Gewebeband ausgeführten Gurtbands 23 des Sicherheitsgurtes 20 aufgebracht sind, sondern in das Gewebeband integriert sind, beispielsweise durch Einweben leitfähiger Garne gleicher oder unterschiedlicher Farbe oder durch Benähen oder Besticken mit solchen Garnen. Beispielsweise ist es vorteilhaft, wenn die elektrischen Leiter 21 und 22 jeweils durch einen oder mehrere Kettfäden des Gurtbands 23 gebildet sind.
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Die galvanische bzw. ohmsche Trennung zu den Koppelflächen 71 und 72 kann allein auf dem Gewebe des Gurtbands 23 beruhen. Alternativ oder zusätzlich kann eine weitere (ganzflächige oder lokale) Isolationsschicht auf den Koppelflächen 71 und 72 und/oder eine (ganzflächige oder lokale) Isolationsschicht auch auf dem Gurtband 23 vorgesehen werden, wie dies beispielhaft im Zusammenhang mit den 9 und 10 gezeigt ist.
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Die 11 zeigt eine Ausführungsvariante, bei der die elektrischen Leiter 71 und 72 in Hohlkammern 23a innerhalb des Gurtbands 23 integriert sind, beispielsweise in Form von Drähten in die Hohlkammern 23a eingeschoben oder eingenäht worden sind. Im Übrigen gelten die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit den 1 bis 10 entsprechend.
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In den 1 bis 11 sind jeweils zwei Leiter 21 und 22 und zwei gegenüberliegende Koppelflächen 71 und 72 gezeigt; alternativ kann der Sicherheitsgurt 20 auch mit drei oder mehr Leitern und die verschiebliche Einrichtung 70 mit drei oder mehr gegenüberliegenden Koppelflächen ausgestattet sein.
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Auch ist es möglich, die Leiter unterschiedlich auszugestalten: Beispielsweise kann einer der Leiter eingewebt und ein anderer aufgeklebt, aufgedruckt oder durch Materialabscheidung hergestellt sein, usw.
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In den 1 bis 11 sind die Leiter 21 und 22 auf ein und der derselben Bandseite des Gurtbands 23 angeordnet; alternativ können auch beide Bandseiten mit Leitern ausgestattet sein; im letztgenannten Falle ist die verschiebliche Einrichtung 70 vorzugsweise mit geeigneten Koppelflächen für Leiter auf beiden Bandseiten ausgestattet.
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Die durch die Leiter und die gegenüberliegenden Koppelflächen gebildeten Kapazitäten C1 und C2 (vgl. 3) können mit einer oder mehreren Induktivitäten einen Oszillator bilden; derartige Induktivitäten können in der verschieblichen Einrichtung 70 und/oder in der fahrzeugfesten Einrichtung 80 angeordnet sein oder durch die Leiter 21 und 22 des Sicherheitsgurts 20 gebildet werden.
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Durch die Ausgestaltung der Kapazitäten C1 und C2 und der Induktivität(en) kann in vorteilhafter Weise eine gezielte Anpassung an die gewünschte Frequenz und/oder Amplitude der Energie- und/oder Signalübertragung zwischen den Einrichtungen 70 und 80 vorgenommen werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugsitz
- 11
- Kopfstütze
- 12
- Rückenlehne
- 13
- Sitzfläche
- 20
- Sicherheitsgurt
- 20a
- Brustabschnitt
- 20b
- Beckenabschnitt
- 20c
- senkrecht verlaufender Bandabschnitt
- 21
- elektrischer Leiter
- 22
- elektrischer Leiter
- 23
- Gurtband
- 23a
- Hohlkammer
- 30
- Gurtaufroller
- 40
- Fahrzeugstruktur
- 41
- Gurtumlenkelement
- 50
- Gurtschloss
- 60
- Ankerpunkt
- 70
- verschiebliche elektrische Einrichtung
- 71
- Koppelfläche
- 72
- Koppelfläche
- 73
- Hülle
- 74
- Grundelement
- 80
- fahrzeugfeste elektrische Einrichtung
- 100
- Isolationsschicht
- 101
- Isolationsstreifen
- 102
- Isolationsstreifen
- 200
- Isolationsschicht
- C1
- Kapazität
- C2
- Kapazität
- P
- Pfeilrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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