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Die Erfindung betrifft ein Haarteil zum Erstellen eines voluminösen Duttes aus Kopfhaaren, insbesondere für halblange Kopfhaare, wobei das Haarteil ein torusförmiges Duttkissen mit einer innenliegenden Öffnung, einer ersten Torushälfte und einer zweiten Torushälfte aufweist, wobei die beiden Torushälften bei einer horizontalen Ausrichtung des torusförmigen Duttkissens in ihrer Längsabmessung horizontal ausgerichtet sind. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Haarteils zum Erstellen eines voluminösen Duttes und ein Verfahren zum Erstellen eines voluminösen Duttes an einem Kopf.
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Ein Haarknoten oder Dutt ist eine seit Jahrhunderten populäre Frisur des Kopfhaares, bei dem die Kopfhaare zu einem Knoten geflochten, gezwirbelt und/oder gewunden werden. Zum Erstellen eines Duttes wird häufig auch ein ringförmiges Duttkissen zur Hilfe genommen, wobei hierbei verschiedene Techniken angewandt werden. Beispielsweise werden die Haare erst zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden und mit einem Haargummi umwickelt. Anschließend wird der Pferdeschwanz durch die mittige Öffnung des Duttkissens durchgefädelt, bis das Duttkissen am Kopf angelangt ist. Daraufhin werden die Haare über dem Duttkissen verteilt, bis das Duttkissen nicht mehr sichtbar ist, und zum Halten der Frisur wird anschließend ein zweites Haargummi über das Duttkissen gestülpt. Bei einer zweiten Technik wird nach Erstellen des Pferdeschwanzes der Kopf mit den langen Pferdeschwanzhaaren nach vorne gebeugt, das Duttkissen wird nur über die Haarspitzen so weit gezogen, dass die Haarspitzen um das Duttkissen außen herumgelegt und in die obere Öffnung des Duttkissens eingesteckt werden. Anschließend wird das Duttkissen nach oben eingedreht und die Haare dabei durch Ziehen gleichmäßig verteilt, bis das Duttkissen mit den durch das Eindrehen umwickelten Haaren am Kopf anliegt.
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Alle Techniken und Methoden zum Erstellen eines Dutts setzen langes Kopfhaar voraus. Bei zu kurzen oder halblangen Kopfhaaren lassen sich diese nur bedingt zu einem Zopf zusammenfassen und stehen häufig oberhalb des Zopfgummis unschön in alle Richtungen ab. Hier reicht die Kopfhaarlänge dann nicht aus, um diese Haare um ein Duttkissen zu wickeln. Somit lässt sich auch bei mittellangen Haaren mithilfe eines konventionellen Duttkissens kein voluminöser Dutt erstellen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den Stand der Technik zu verbessern.
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Gelöst wird die Aufgabe durch ein Haarteil zum Erstellen eines voluminösen Duttes aus Kopfhaaren, insbesondere für halblange Kopfhaare, wobei das Haarteil ein torusförmiges Duttkissen mit einer innenliegenden Öffnung, einer ersten Torushälfte und einer zweiten Torushälfte aufweist, wobei die beiden Torushälften bei einer horizontalen Ausrichtung des torusförmigen Duttkissens in ihrer Längsabmessung horizontal ausgerichtet sind, und die erste Torushälfte und/oder die zweite Torushälfte des torusförmigen Duttkissens mehrere Haare aufweist, sodass ein voluminöser Dutt mittels des torusförmigen Duttkissens aus den Kopfhaaren und den Haaren des Haarteils erstellbar ist.
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Somit ist ein voluminöser Dutt mittels des Haarteils auch dann erstellbar, wenn das Kopfhaar nur mittellang ist und/oder die Haarspitzen so dünn auslaufen, dass beim Umwickeln eines Duttkissens keine gleichmäßige Umwicklungsführung möglich ist und ansonsten die Haarspitzen vom Dutt unschön in verschiedene Richtungen abstehen.
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Es ist besonders vorteilhaft, dass das Haarteil aufweisend das Duttkissen und die Haare einstückig ausgeführt ist, sodass dadurch eine einfache Handhabung des Haarteils ermöglicht ist. Zudem ist eine Haarverlängerung direkt am Eigenhaar nicht erforderlich, um das Eigenhaar am Kopf durch fremde Echt- und/oder Kunsthaarsträhnen kräftiger und länger erscheinen zu lassen und somit das Erstellen eines Duttes zu ermöglichen. Folglich ist ein aufwändiges und zeitintensives Anbringen von Haarverlängerungen im Echthaar nicht erforderlich, um einen voluminösen Dutt zu erstellen, sondern mittels des Haarteils wird in flexibler, reversibler und zeitsparender Weise zeitgleich sowohl eine Haarverlängerung als auch die Ausbildung eines voluminösen Duttes bereitgestellt. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, dass die Haare eben nicht wie bei einer konventionellen Haarverlängerung in der Nähe der Kopfhaut angebracht werden müssen, sondern dass die Haare an der ersten Torushälfte und/oder der zweiten Torushälfte des torusförmigen Duttkissens selbst angeordnet sind.
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Dadurch, dass die Haare des Haarteils an der ersten Torushälfte und/oder der zweiten Torushälfte, und insbesondere an der Torushälfte, welche später an dem Kopf anliegt, angeordnet sind, erfolgt die Haarverlängerung mittels der Haare des Haarteils genau dort, wo diese zum Erstellen eines voluminösen Duttes benötigt werden.
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Zudem sind bei jedem Haarteil die Farben des torusförmigen Duttkissens und der Haare von vornherein aufeinander abstimmbar, sodass das Haarteil sofort auswählbar und einsatzbereit zum Erstellen der Dutt-Frisur zur Verfügung steht. Somit stellt das Haarteil genau an der Position, beispielsweise am Scheitel oder am Hinterkopf, direkt selbst die nötige Haarlänge, Haarstruktur und/oder Haarvolumen bereit, welches zum Erstellen eines voluminösen Duttes mittels des Duttkissens des Haarteils erforderlich ist.
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Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung beruht darauf, dass mittels des Haarteils gleichzeitig Haare durch geeignete Anordnung an der ersten Torushälfte und/oder der zweiten Torushälfte des torusförmigen Duttkissens mit einer ausreichenden Länge und/oder Volumen und das Duttkissen selbst als Hilfsmittel bereitgestellt werden, sodass das Duttkissen mit den Haaren zu einem voluminösen Dutt umwickelbar ist.
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Folgendes Begriffliche sei erläutert:
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Ein „Haarteil“ ist insbesondere ein Haarersatzteil, welches ein torusförmiges Duttkissen und eine Vielzahl von Haaren an dem torusförmigen Duttkissen aufweist. Das Haarteil ist insbesondere einstückig ausgeführt und/oder die Haare sind an der ersten Torushälfte und/oder der zweiten Torushälfte verbunden.
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Ein „Dutt“ (auch „Haarknoten“ genannt) ist insbesondere ein in Stirnnähe, auf dem Scheitel und/oder auf dem Hinterkopf zu einem Knoten geflochtene, gezwirbelte und/oder gewundene Frisur des Kopfhaares und des Haares des Haarteils. Somit umfasst der Dutt insbesondere das Haarteil. Neben dem Haarteil ist der Dutt insbesondere mit weiteren Hilfsmitteln, wie beispielsweise Haargummis, Haarnadeln, Haarspangen, Haarbändern oder ähnliches, zusammengehalten. Unter einem „voluminösen Dutt“ wird insbesondere ein Dutt verstanden, welcher einen beträchtlichen Umfang aufweist. Ein voluminöser Dutt weist insbesondere einen größeren Umfang auf als ein Dutt, welcher alleine mit dem Kopfhaar und/oder einem konventionellen Duttkissen erstellt ist.
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Unter „Kopfhaar“ wird insbesondere das Naturhaar und/oder Eigenhaar des Kopfes verstanden. Ein Kopfhaar ist insbesondre ein langer Hornfaden, welcher auf der Kopfhaut wächst. Das Kopfhaar kann jedoch auch zusätzliche fremde Echt- und/oder Synthetik- und/oder Kunsthaarsträhnen und/oder -haarteile aufweisen.
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„Halblange Kopfhaare“ (auch „mittellanges Kopfhaar“ genannt) ist insbesondere Kopfhaar, welches in einem Bereich zwischen dem Kinn und knapp unter der Schulter endet. Das halblange Kopfhaar weist insbesondere eine Haarlänge auf, welche es gerade noch erlaubt, einen Zopf, beispielsweise mit einem Haargummi, zusammenzuhalten, wobei die Haarlänge oberhalb des Zopfansatzes jedoch nicht ausreicht, um einen Dutt, insbesondere einen voluminösen Dutt, zu erstellen.
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Ein „torusförmiges Duttkissen“ ist insbesondere ein geometrisches Duttkissen, welches eine wulstartig geformte Fläche mit einer innenliegenden Öffnung aufweist. Insbesondere hat ein Torus die Gestalt eines Rettungsrings, Reifens oder Donuts. Ein Torus ist insbesondere ein mathematischer Körper, welcher dadurch entsteht, dass ein senkrecht stehender Kreis um eine vertikale Achse, welche außerhalb des Kreises liegt, rotiert, wobei Kreis und Achse dabei in einer Ebene liegen. Bei einer horizontalen Ausrichtung des torusförmigen Duttkissens, bei der die innenliegende durchgehende Öffnung der Torusform vertikal ausgerichtet ist, weist das torusförmige Duttkissen eine erste Torushälfte und eine zweite Torushälfte auf, wobei eine Torushälfte oben und die andere unten angeordnet ist. Somit handelt es sich bei den Torushälften insbesondere um gedanklich mittig horizontal geteilte Ringhälften des torusförmigen Duttkissens, um bei horizontaler Ausrichtung diejenigen Oberflächen, insbesondere die obere und untere Oberfläche des torusförmigen Duttkissens, zu charakterisieren, an denen die Haare angeordnet sind. Prinzipiell ist herauszustellen, dass mindestens an einer der beiden Torushälften die Haare angeordnet sind. Bevorzugt ist das die Torushälfte, welche beim Erstellen des voluminösen Duttes mittels des Haarteils an der Kopfoberfläche und/oder dem Kopfhaar anliegt und somit bei horizontaler Ausrichtung des torusförmigen Duttkissens die untere Torushälfte. Selbstverständlich können sowohl die erste als auch die zweite Torushälfte und somit in horizontaler Ausrichtung die obere und untere Oberfläche des Duttkissens die Haare aufweisen. Hierzu sei herausgestellt, dass das Duttkissen weder in Torushälften gefertigt noch in diesen ausgebildet ist, sondern die rein gedankliche erste Torushälfte und zweite Torushälfte lediglich dazu dienen, zu definieren, an welcher Seite und/oder an welchen Seiten des torusförmigen Duttkissens die Haare angeordnet sind. Dementsprechend liegt das gefertigte Haarteil mit Duttkissen und Haaren bevorzugt einstückig vor. Neben dem Durchziehen eines Zopfes durch die innenliegende Öffnung des torusförmigen Duttkissens und dem Bereitstellen einer Oberfläche zum Umwickeln mit den Kopfhaaren und den Haaren des Haarteils, dient das Duttkissen auch als Haarpolster.
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Das Duttkissen kann beispielsweise aus Nylongewebe oder Schaumstoff gefertigt sein. Das Duttkissen kann aber auch handgemacht sein, indem beispielsweise von einer Socke oder einem Strumpf die Zehenspitze abgeschnitten wird und das nun offene Ende bis zum entgegengesetzten Ende der Socke oder des Strumpfes aufgerollt wird. Auch kann das torusförmige Duttkissen des Haarteils selbst zusätzlich mit Haaren umwickelt sein. Das Duttkissen weist beispielsweise einen Durchmesser in einem Bereich von 2 cm bis 12 cm, insbesondere von 4 cm bis 10 cm, bevorzugt von 6 cm bis 8 cm, auf. Bei horizontaler Ausrichtung und somit der horizontalen Ausrichtung des Durchmessers weist das Duttkissen insbesondere eine Höhe in einem Bereich von 1 cm bis 8 cm, insbesondere 2 cm bis 6 cm, bevorzugt von 3 cm bis 5 cm auf.
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Eine „innenliegende Öffnung“ ist insbesondere ein durchgehendes Loch in der Mitte des torusförmigen Duttkissens, welches bei einer horizontalen Ausrichtung des torusförmigen Duttkissens im Wesentlichen quer ausgerichtet ist. Die innenliegende Öffnung kann insbesondere jegliche Form, wie eine runde, ovale, rechteckige, quadratische und/oder dreieckige Form, aufweisen. Die innenliegende Öffnung kann auch umlaufend ungleichmäßig geformt sein, beispielsweise bei einem flexiblen und/oder elastischen Material und/oder einem Materialgewebe des torusförmigen Duttkissens.
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In einer weiteren Ausführungsform des Haarteils sind die Haare gleichmäßig oder ungleichmäßig verteilt an der ersten Torushälfte und/oder der zweiten Torushälfte angeordnet.
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Durch eine gleichmäßige oder ungleichmäßige Anordnung der Haare kann eine gezielte Duttform und/oder eine spezifische Ergänzung des Kopfhaares mit den Haaren des Haarteils erreicht werden. Zudem können dadurch lokale Volumeneffekte, beispielsweise ein horizontal sehr ausladender Dutt oder ein nach oben sich zuspitzender Dutt, erstellt werden.
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Um das Duttkissen seitlich, um und/oder über den Außendurchmesser vollständig mit Haaren zu bedecken, sind die Haare kreisförmig und/oder spiralförmig um die innenliegende Öffnung an der ersten Torushälfte und/oder der zweiten Torushälfte angeordnet.
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Bevorzugt sind die Haare kreisförmig und/oder spiralförmig direkt an der innenliegenden Öffnung und/oder in einem Abstand zur innenliegenden Öffnung mindestens an einer der beiden Torushälften angeordnet, sodass nach Durchziehen eines Zopfes durch die innenliegende Öffnung diese Torushälfte direkt an den Kopf anliegt und die Haare nach Erstellen eines Vorduttes mit den Kopfhaaren des Pferdeschwanzes von unten gleichmäßig entlang des Außendurchmessers über die Seitenflächen des torusförmigen Duttkissens nach oben geführt und/oder gewickelt werden können. Dadurch können sowohl das Duttkissen selbst als auch die Kopfhaare umlaufend von den Haaren des Haarteils bedeckt und/oder umwickelt werden.
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Um ein gewünschtes Volumen, eine Haarstruktur und/oder einen optischen Effekt in den voluminösen Dutt einzubringen, sind die Haare Synthetikhaare und/oder Echthaare.
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Somit kann mittels der Synthetikhaare und/oder Echthaare des Haarteils gezielt eine Farbe, Form, Volumen, Oberflächenstruktur und/oder andere Eigenschaft in das Haarteil und somit in dem voluminösen Dutt eingebracht werden.
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Bei einem „Synthetikhaar“ (auch umgangssprachlich „Kunsthaar“ genannt) handelt es sich um ein synthetisch hergestelltes Haar. Neben Kunsthaar wird unter Synthetikhaar auch hochwertigeres Kanekalon Fiber Haar verstanden, welches sowohl gewaschen, geföhnt, gelockt als auch geglättet werden kann, ohne zu verschmoren.
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Bei einem „Echthaar“ handelt es sich insbesondere um ein Schnitthaar und somit ein natürlich am Kopf gewachsenes Haar. Bei den Haaren und/oder Echthaaren kann es sich auch um das zu einem früheren Zeitpunkt abgeschnittene Kopfhaar handeln, sodass das Haarteil mit dem ursprünglichen Eigenhaar gefertigt ist.
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Um ein leichtes und voluminöses Haarpolster bereitzustellen, weist das torusförmige Duttkissen ein Gewebe und/oder einen Schaumstoff auf.
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Dadurch kann das torusförmige Duttkissen eine leichte, Luftporen und/oder Gewebemaschen enthaltende Formstruktur ausbilden, welche als Haarpolster zum Umwickeln dient. Der Schaumstoff und/oder das Gewebe geben dem torusförmigen Duttkissen insbesondere elastische Eigenschaften.
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Unter einem „Gewebe“ wird insbesondere ein textiles Gebilde verstanden. Das Gewebe kann beispielsweise als textiles Flächengebilde aus zwei Fadensystemen, Kette und/oder Schuss bestehen. Das Gewebe kann insbesondere auch ein dreidimensionales Gewebe und/oder ein Gewirk sein. Bei einem Gewebe handelt es sich insbesondere um ein Naturfaser- und/oder ein Kunststofffasergewebe, wie beispielsweise Baumwolle oder Nylon. Ein Gewebe weist insbesondere Maschen und/oder Lufträume auf.
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Ein „Schaumstoff“ ist insbesondere ein künstlich hergestellter Stoff mit einer zelligen Struktur und niedriger Dichte. Der Schaumstoff weist insbesondere einen geschäumten Kunststoff, beispielsweise Polyurethan, auf. Der Schaumstoff ist insbesondere kompressibel.
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In einer weiteren Ausführungsform des Haarteils sind die Haare mit einem jeweiligen Haarende oder im Wesentlichen jeweils mittig und/oder in der ersten Torushälfte und/oder der zweiten Torushälfte befestigt.
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Dadurch fallen die Haare rundumlaufend oder in der vorgegebenen Anordnung von der Oberfläche der jeweiligen Torushälfte nach unten, ohne sich von der Torushälfte abzulösen, wenn das torusförmige Duttkissen entsprechend von einer Verwenderin gehalten wird. Bevorzugt sind die Haare dauerhaft an der entsprechenden Torushälfte befestigt, jedoch können die Haare auch wieder lösbar befestigt sein.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn ein Haar jeweils mit einem seiner beiden Enden an der entsprechenden Torushälfte befestigt ist, sodass bis auf den Befestigungspunkt die gesamte Haarlänge ausgenutzt und zum Erstellen des Duttes verwendet werden kann. Jedoch kann auch jedes Haar im Wesentlichen jeweils mittig an und/oder in der entsprechenden Torushälfte befestigt sein, indem beispielsweise ein Haar mittels einer Nadel durch das Material der Torushälfte gezogen wurde und dann im Wesentlichen mittig an der Torushälfte verknotet ist, so dass zwei im Wesentlichen gleichlange Haarenden mit der Hälfte der ursprünglichen Haarlänge von der Torushälfte abstehen.
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Unter einer „im Wesentlichen mittigen Befestigung“ des jeweiligen Haares an und/oder in einer der beiden Torushälften wird insbesondere verstanden, dass die beiden von der jeweiligen Torushälfte abstehenden Haarenden nicht exakt gleich lang sein müssen. Beispielsweise kann ein Haarende auch ein Drittel und das andere Haarende zwei Drittel der Gesamtlänge des Haares vom Befestigungspunkt an der Torushälfte ausmachen, insbesondere um einen Volumen- und/oder Stützeffekt zu bewirken. Zudem kann ein mit einem Haarende oder im Wesentlichen mittig befestigtes Haar nach dem Befestigen an der jeweiligen Torushälfte auch noch auf eine bestimmte Länge geschnitten, gelockt, geglättet, gewaschen und/oder in eine bestimmte Form geföhnt werden.
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Um die Haare je nach Haareigenschaft und/oder - material sowie Material und/oder Struktur des torusförmigen Duttkissens optimal zu befestigen, sind die Haare an und/oder in der ersten Torushälfte und/oder der zweiten Torushälfte verklebt, verschweißt, angenäht, eingenäht, durchgezogen, verknotet, angeknüpft und/oder eingeknüpft.
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Somit kann je nach Art der Haare und/oder des Duttkissens eine optimale Befestigungsart gewählt werden. Hierzu ist herauszustellen, dass die Haare nicht zwingend an ein bereits gefertigtes Duttkissen befestigt werden müssen, sondern die Haare können auch zeitgleich mit der Erstellung des Gewebes und/oder des Schaumstoffes während eines geeigneten Herstellungsschrittes des torusförmigen Duttkissens eingebracht und/oder befestigt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform sind dem Haarteil ein ringförmiges, elastisches Band und/oder zwei ringförmige, elastische Bänder zugeordnet, sodass mittels eines der ringförmigen, elastischen Bänder jeweils die Kopfhaare zu einem Zopf und/oder Kopfhaare geführt außen um das torusförmige Duttkissen am torusförmigen Duttkissen zusammenhaltbar sind.
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Dadurch ist ein erstes ringförmiges, elastisches Band zum Zusammenhalten eines Zopfes und/oder Pferdeschwanzes des Kopfhaares und/oder ein zweites ringförmiges elastisches Band zum Halten der Kopfhaare und/oder der Haare des Haarteils um das torusförmige Duttkissen, bevorzugt im unteren Bereich des Duttkissens, einsetzbar.
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Auch kann das torusförmige Duttkissen selbst in einem Bereich um die innenliegende Öffnung eine Eigenschaft eines ringförmigen, elastischen Bandes oder innenliegend ein ringförmiges, elastisches Band aufweisen, sodass auf ein separates ringförmiges, elastisches Band zum Halten des Zopfes verzichtet werden kann.
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Ein „ringförmiges, elastisches Band“ ist insbesondere beispielsweise ein Haargummi, ein Zopfgummi und/oder ein konventionelles Gummiband, welches dazu verwendet wird, die Kopfhaare zu dickeren Strähnen, insbesondere zu einem Zopf oder Pferdeschwanz, zusammenzufassen und in Form zu halten. Das ringförmige, elastische Band weist insbesondere ein Latex- und/oder Kunststoffprodukt auf, zusätzlich kann das ringförmige, elastische Band mit einem textilen Gewebe ummantelt sein und/oder einen Metallverschluss aufweisen.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen eines Haarteils zum Erstellen eines voluminösen Duttes, mit folgenden Schritten:
- - Auswählen eines torusförmigen Duttkissens mit einer innenliegenden Öffnung, einer ersten Torushälfte und einer zweiten Torushälfte in einer Farbe ähnlich zu einer Kopfhaarfarbe und/oder in einer vorgegebenen Farbe,
- - Befestigen von Haaren an der ersten Torushälfte und/oder der zweiten Torushälfte,
sodass ein zuvor beschriebenes Haarteil vorliegt.
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Somit sind beim Herstellen des Haarteils die Haare und das torusförmige Duttkissen sowohl in ihrer Farbe als auch in weitern Eigenschaften, wie beispielsweise dem Volumeneffekt des Duttkissens und der Haare, gezielt aneinander angleichbar, sodass ein sehr natürlich wirkender voluminöser Dutt an dem Kopfhaar erstellbar ist. Jedoch kann bei der Herstellung des Haarteils das entsprechende torusförmige Duttkissen und/oder die Haare auch gezielt so gewählt werden, dass diese einen Kontrast zu dem Kopfhaar darstellen. Beispielsweise kann bei einem glatten Kopfhaar das Haarteil mit gewellten Haaren hergestellt werden.
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In einem zusätzlichen Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Erstellen eines voluminösen Duttes an einem Kopf mittels eines zuvor beschriebenen Haarteils und mindestens einem ringförmigen, elastischen Band, mit folgenden Schritten:
- - Zusammenfassen von Kopfhaaren an dem Kopf zu einem Zopf und/oder Umwickeln des Zopfes mit dem mindestens einem ringförmigen, elastischen Band,
- - Durchziehen des Zopfes durch die innenliegende Öffnung des torusförmigen Duttkissens, sodass das torusförmige Duttkissen mit einer der beiden Torushälften mit den Haaren im Wesentlichen am Kopf anliegt,
- - Verteilen der Kopfhaare des Zopfes über und/oder um das torusförmige Duttkissen und/oder Zusammenfassen der Kopfhaare mit dem mindestens einem ringförmigen, elastischen Band oder einem zweiten ringförmigen, elastischen Band in einem Bereich um die im Wesentlichen anliegende Torushälfte und/oder unterhalb der im Wesentlichen anliegenden Torushälfte,
- - Führen der Haare des Haarteils von der im Wesentlichen anliegenden Torushälfte außen um die zusammengefassten Kopfhaare und/oder das torusförmige Duttkissen, und
- - Umwickeln der zusammengefassten Kopfhaare, des torusförmigen Duttkissens, eines Bereiches um die im Wesentlichen anliegende Torushälfte und/oder unterhalb der im Wesentlichen anliegenden Torushälfte mit den Haaren und/oder Einstecken der Haare in die innenliegende Öffnung,
sodass ein voluminöser Dutt vorliegt.
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Folglich wird ein Verfahren bereitgestellt, bei dem frei von einer Haarverlängerung an dem Kopfhaar/-haut alleinig durch Verwendung und gezielte Positionierung des Haarteils an dem Kopf eine Frisur mit einem voluminösen Dutt erstellt wird. Es ist besonders vorteilhaft, dass zum Erstellen des voluminösen Duttes lediglich das Haarteil notwendig ist, und das Haarteil flexibel an der Oberfläche des Kopfes angebracht werden kann unabhängig von der Haarlänge des Kopfhaares, da das Haarteil bereits die notwendigen Haare mit der erforderlichen Haarlänge zum Erstellen eines voluminösen Duttes aufweist.
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Unter einem „Bereich um die im Wesentlichen anliegende Torushälfte“ und/oder „unterhalb der im Wesentlichen anliegenden Torushälfte“ wird diejenige Torushälfte verstanden, welche am Kopf anliegt und/oder mit einem Abstand zur Kopfoberfläche am nächsten von beiden Torusflächen zur Kopfoberfläche liegt. Somit muss beim Durchziehen des Zopfes durch die innenliegende Öffnung des torusförmigen Duttkissens das Duttkissen nicht direkt am Kopf anliegen, sondern kann auch in einem gewissen Abstand vom Kopf angeordnet sein. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Haare so lang sind, dass diese auch zum Umwickeln des unteren Bereichs der anliegenden Torushälfte und/oder einem Abstand zwischen der Kopfoberfläche und der unteren und/oder im Wesentlichen anliegenden Torusfläche verwendet wird.
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In einer weiteren Ausgestaltungsform des Verfahrens werden die eingesteckten und/oder umwickelten Haare mittels einer Haarnadel oder mehreren Haarnadeln am Kopfhaar und/oder am torusförmigen Duttkissen befestigt.
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Selbstverständlich kann ergänzend oder anstelle einer Haarnadel auch ein anderes Befestigungsmittel, wie beispielsweis eine Haarspange, verwendet werden.
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Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine stark schematische Darstellung eines Haarteils mit Duttkissen und gewellten Haaren in einer Ansicht auf eine obere Duttkissenhälfte,
- 2 eine stark schematische Darstellung des Haarteils aus 1 in einer seitlichen Ansicht auf eine untere Duttkissenhälfte,
- 3 eine schematische Darstellung der Seitenansicht eines Kopfes mit einem erstellten Zopf,
- 4 eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des Kopfes mit dem Zopf durchgezogen durch das Duttkissen des Haarteils,
- 5 eine schematische Darstellung der Seitenansicht des Kopfes mit einem Zwischendutt,
- 6 eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des Kopfes mit umwickelten gewellten Haaren des Haarteils,
- 7 eine schematische Darstellung der Seitenansicht des Kopfes mit dem fertiggestellten Dutt aus dem Haarteil,
- 8 eine stark schematische Darstellung eines Ausschnittes eines Kopfes mit einem Dutt ohne Haarteil, und
- 9 eine stark schematische Darstellung eines Ausschnittes eines Kopfes mit einem Dutt mit einem Haarteil.
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Ein Haarteil 101 weist ein donutförmiges Duttkissen 103 aus Nylon-Maschengewebe auf, wobei das Duttkissen 103 eine obere Duttkissenhälfte 105 und eine untere Duttkissenhälfte 107 umfasst. In einer Mitte des Duttkissens 103 ist eine im Wesentlichen ovale Öffnung 109 angeordnet. An der unteren Duttkissenhälfte 107 sind eine Vielzahl von gewellten Haaren 115 aus Kunsthaar in 1 und 2 nur schematisch und nicht in einer realen Anzahl, Ausrichtung und Länge gezeigt) um die innenliegende Öffnung 109 an der unteren Duttkissenhälfte 107 angenäht.
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Zum Erstellen einer Frisur mit einem voluminösen Dutt werden an einem Kopf 201 mit glatten Kopfhaaren 203, welches etwas über die Schulter geht, folgende Arbeitsschritte durchgeführt:
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Die glatten Kopfhaare 203 werden zu einem Zopf 205 zusammengenommen und mittels eines ersten Haargummis 117 an einem Zopfansatz am Hinterkopf des Kopfes 201 gehalten (3). Anschließend wird der Zopf 205 durch die Öffnung 109 des donutförmigen Duttkissens 103 gezogen und das Duttkissen 103 wird mit seiner unteren Duttkissenhälfte 107 und den daran angenähten gewellten Haaren 115 an den Kopf 201 angelegt (dementsprechend ist in der nicht maßstabsgerecht dargestellten 4 die obere Duttkissenhälfte 105 sichtbar).
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Im nächsten Schritt (5) wird ein Zwischendutt 121 um das Duttkissen 103 erstellt, indem die glatten Kopfhaare 203 über und um das Duttkissen 103 soweit wie möglich nach unten verteilt werden und in einem Bereich unterhalb des Duttkissens 103 mittels eines zweiten Haargummis 119 zusammengefasst und fixiert werden.
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Anschließend werden die gewellten Haare 115, welche noch über dem Kopf 201 verteilt sind, von der Unterseite der unteren Duttkissenhälfte 107, welche an dem Kopf 201 anliegt, nach oben geführt und außen um die zusammengefassten glatten Kopfhaare 203 sowie gegebenenfalls noch abstehenden glatten Kopfhaare 203 geführt und der Zwischendutt 121 um das Duttkissen 103 weiter mit den gewellten Haaren 115 umwickelt. 6 zeigt einen Zustand, bei dem die gewellten Haare 115, welche zuvor über dem Vorderkopf lagen (vergleiche 5) bereits vollständig für die Umwicklung des Zwischendutt 121 verwendet wurden, während am Hinterkopf noch freiliegende gewellte Haare 115 vorliegen.
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Mit den freiliegenden gewellten Haaren 115 wird nun weiterführend das zusammengeführte glatte Kopfhaar 203, das nicht mehr sichtbare Duttkissen 103 und der untere Bereich der unteren Duttkissenhälfte 107 umwickelt. Zusätzlich können einzelne freiliegende gewellte Haare 115 zum Fixieren des Duttes 123 auch nach oben geführt und innenliegend in die Öffnung 109 eingesteckt werden. Somit liegt ein voluminöser Dutt 123 mit einem Haarteil 101 vor (siehe 7).
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Folglich kann im Vergleich zu einem Dutt ohne Haarteil 221 (siehe 8) ein deutlich voluminöserer Dutt 123 mit einem Haarteil 101 (siehe 9) flexibel am Kopf 201 erstellt werden, ohne dass hierzu eine Haarverlängerung an den glatten Kopfhaaren 203 im Bereich der Kopfoberfläche notwendig ist.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Haarteil
- 103
- Duttkissen
- 105
- obere Duttkissenhälfte
- 107
- untere Duttkissenhälfte
- 109
- Öffnung
- 115
- gewellte Haare
- 117
- erstes Haargummi
- 119
- zweiter Haargummi
- 121
- Zwischendutt um Duttkissen
- 123
- Dutt mit Haarteil
- 125
- Umwickelte gewellte Haare
- 201
- Kopf
- 203
- glatte Kopfhaare
- 205
- Zopf
- 221
- Dutt ohne Haarteil