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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Auspressen von flüssigkeitshaltigen Stoffen, insbesondere von Trauben, mit einem flexiblen Pressbehälter gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Pressen zum Auspressen von flüssigkeitshaltigen Stoffen sind beispielsweise aus der
WO 03/035381 A1 bekannt und werden dazu verwendet, den als Ausgangsstoff zur Weinherstellung verwendeten Traubensaft aus in die Presse eingefüllten Trauben herauszupressen. Die in der
WO 03/035381 A1 offenbarte Presse weist einen geschlossenen, um seine waagerechte Längsachse in Rotation versetzbaren Behälter auf, dessen Behälterinnenraum durch eine Pressmembran in einen Druckmittelraum und einen Pressmittelraum unterteilt wird, und in dessen Behältermantel eine durch einen Deckel verschließbare Einfüll- und Entleeröffnung angeordnet ist, der ein im Pressraum befindlicher Saftablauf gegenüber liegt. Im Pressmittelraum sind weiterhin über den Durchmesser und im Wesentlichen senkrecht zur Behälterachse angeordnete flüssigkeitsdurchlässige Drainageelemente angeordnet, die sich diametral vom einen Ende des Behälters zum anderen Ende hin erstrecken. Die Drainageelemente weisen ein flexibles Stützelement auf, um welches herum ein saftdurchlässiger Gewebeschlauch angeordnet ist. In der Entsaftungsposition erstrecken sich die Drainageelemente in einer im wesentlichen vertikalen Richtung, um den Saft in einen unterhalb gelegenen Saft-Sammelstutzen zuzuführen, von wo aus er über eine Sammelleitung einem Sammelbehälter zugeleitet wird.
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Die in der
WO 03/035381 A1 beschriebene Presse ist in gleicher Weise wie alle sonstigen derzeit auf dem Markt befindlichen pneumatischen Frucht- und Traubenpressen als fest montierte Baugruppe ausgeführt und besteht im Wesentlichen aus einem Maschinengestell/Rahmen, an welchem die jeweiligen Funktions-Unterbaugruppen dauerhaft montiert sind.
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Neben der örtlich fixierten Aufstellung mehrerer Pressen können diese auch auf Rollen verfahrbar installiert werden, so dass sich eine Vielzahl von räumlichen Konstellationen ergibt, von denen sich eine linear fixierte Aufstellung hinsichtlich der Beschickung und des Tresterabtransportes als wirtschaftlichste Aufstellungsart etabliert hat.
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Ein Problem der bekannten Pressen besteht darin, dass der Pressbehälter als Druckbehälter gem. Druckgeräte-Richtlinie ausgebildet ist, was dessen Fertigung teuer macht. So verwendet der überwiegende Teil der bisher bekannten pneumatischen Pressen für die Erzeugung des zum Auspressen notwendigen Druck-Gradienten atmosphärischen Überdruck (1,2 bis 2bar, in Sonderfällen bis 3bar), mit welchem der Druckmittelraum über Drehdurchführungen beaufschlagt wird. Somit fallen alle mit Druck beaufschlagten Teile des Pressbehälters unter die Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU; und die Presse als Baugruppe gilt als „Druckgerät“ im Sinne dieser Richtlinie, was neben den erhöhten Kosten für die Herstellung Pressbehälters in nachteiliger Weise auch zu einmaligen und wiederkehrenden Prüfkosten der notifizierten Stellen führt, welche neben den installationsseitigen Sicherheitsmaßnahmen in die Gesamtwirtschaftlichkeitsrechnung einfließen.
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Ein weiterer kostenintensiver Aspekt bei der Verwendung von hohen Drücken ist die Erzeugung des Druckmediums in entsprechender Menge.
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Ein weiteres Problem der zuvor beschriebenen bekannten Pressen ist darin zu sehen, dass diese in der Regel einen liegenden Pressbehälter besitzen. Der Hintergrund hierfür ist darin zu sehen, dass die Pressbehälter aller derzeitig bekannten pneumatischen Pressen aufgrund der notwendigen Rotation, einer möglichst hohen Raumausnutzung und einer möglichst einfachen Fertigung im Wesentlichen als liegende Zylinder ausgeführt sind, wobei ein gewalztes Mantelblech zwischen zwei Böden zum Einsatz gelangt. Dies führt dazu, dass die Pressmembrane zwangsläufig als Halbschale ausgeführt ist, wobei je nach Presssystem eine oder auch mehrere Membranen verbaut werden. Allerdings ergeben sich bei den Pressen mit zylindrischen Pressbehältern bedingt durch die Bauform folgende Probleme:
- • Schüttkegelbildung des Pressgutes beim Befüllen über die Deckel des Pressbehälters. Aufgrund der länglichen Ausdehnung des zylindrischen Preßbehälters und der begrenzten Anzahl und Größe der Befüll- und Entleerungsöffnungen sowie Deckel bilden sich bei der Befüllung der Presse mit nicht-flüssigem Pressgut Schüttkegel, die die vollständige Befüllung des Produktraumes im Pressbehälter verhindern und nur durch eine Rotation des Pressbehälters vermieden werden können.
- • Probleme beim Entleeren der Pressrückstände. Wie bei der Befüllung ist auch bei der Entleerung der Pressrückstände eine nahezu vollständige Entleerung nur durch eine permanente Rotation des Pressbehälters in angemessener Zeit (im Regelfall 10 - 40 Minuten) zu realisieren. Zur Verbesserung der Entleerung werden teilweise zusätzliche spiralförmige Austragselemente, die nach dem Prinzip von Austragsblechen eines Betonmischers arbeiten, eingesetzt, welche neben der Störwirkung für die Pressmembrane (sofern auf der Druckmittelseite montiert) eine kontinuierliche und gleichgerichtete Rotation des Pressbehälters erfordern.
- • Probleme bei der vollständigen Entleerung von Reinigungsmedien. Durch die zwangsläufig horizontale Fixierung der Pressmembrane im Mantelbereich des Pressbehälters entstehen oftmals Wülste und Absätze, welche schlecht zu reinigen sind und das komplette Ablaufen von Reinigungswasser bzw. Reinigungsmedien verhindern. Bei unzureichender Spülung können die in den so entstehenden länglichen Pfützen verbleibenden Reinigungsmittel der Pressmembrane großen Schaden zufügen.
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Weitere Nachteile ergeben sich bei den zuvor beschriebenen Pressen mit länglichen zylindrischen Pressbehältern zudem oftmals bei der Konfektion der Pressmembrane, deren zuvor beschriebene notwendige Halbschalen-Form das Problem mit sich bringt, dass im Übergangsbereich vom zylindrischen Teil zum halbrunden Bodenbereich das Membranmaterial im Bereich der ca. 3-10 cm breiten Verbindungs-Schweißnaht aufwirft. Dies führt bereits bei der Fertigung der Presse zu Unregelmäßigkeiten in der Oberflächenqualität und Haltbarkeit der empfindlichen Pressmembrane. Zudem wird die Pressmembrane im Pressbetrieb hin- und her gestülpt, was gerade im Bereich der o.g. Bodenschweißnaht zu erhöhten Knickbelastungen des Membranmaterials führt und die häufigste Ursache für Totalschäden an der Pressmembrane darstellt.
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Zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Unzulänglichkeiten besitzen die bekannten Pressen auch press-physikalische Nachteile. So wurde bei einer Untersuchung der Vorgänge beim Pressen von Trauben unter dem Gesichtspunkt der schonenden Verarbeitung erkannt, dass die Spannungszustände innerhalb der im Wesentlichen kugelförmigen Trauben von der gewählten Geometrie des Presskörpers abhängen. Hierbei ist zur Vermeidung von unnötig hohen Scherkräften innerhalb der Trauben ist ein möglichst von allen Seiten gleichmäßig angreifender Druck erstrebenswert, um das Pressgut möglichst schonend zu pressen und den Austritt von Bitterstoffen durch lokale Druckspitzen zu vermeiden.
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Eine weitere Schwierigkeit, welche die Qualität des erzeugten Traubensafts oder allgemein Pressguts nachhaltig beeinträchtigt, besteht darin, dass der beim Pressvorgang entstehende Saft in einer feststehenden Wanne gesammelt wird, die sich unterhalb des rotierbaren Pressbehälters befindet. Je nach Ausführung der Presse wird der Saft zuvor im oder am Pressbehälter aus mehreren Saftabläufen zusammengeführt und während der Rotation bzw. bei Behälter-Stillstand am tiefsten Punkt per Gravitation in die feststehende Wanne geleitet. Dabei ist es zwingend erforderlich, dass der Saft die Strecke zwischen dem Pressbehälter und dem Saftsammelbehälter (Saftwanne) im freien Fall überwindet, da die erforderliche Rotation des Pressbehälters keine abgeschlossene Rohrverbindung erlaubt.
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Nachteilig an dieser gravitativen Entleerung des Saftes in die Saftwanne ist dabei die mangelnde Prozeßkontrolle (Spritzen, Schwappen), sowie die unkontrollierte Einwirkung der Umgebungsluft (Oxidation, Temperatur etc.), bzw. die mögliche Verschmutzung durch Staub und insbesondere Insekten, die durch den hohen Zuckergehalt des erzeugten Traubensafts vermehrt angezogen werden und häufig in der Saftwanne verenden.
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Um dem entgegen zu wirken ist es zwar bekannt, Kupplungsmechanismen einzusetzen, die im Falle einer zentralen Sammlung des Safts am oder im Pressbehälter den Saft in einer entsprechenden Stellung des Pressbehälters am tiefsten Punkt durch ein mechanisches Ankuppeln, z.B. durch eine Inertgas-Kupplung, unter weitestgehendem Ausschluss von Umgebungsluft zur Sammelwanne leiten. Diese Möglichkeit ist jedoch sehr kosten-, reinigungs- und störungsintensiv.
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Eine weitere Unzulänglichkeit, die sich durch zuvor beschriebene gravitativ Ableitung des gepressten Traubensafts aus dem Pressbehälter ergibt, besteht darin, dass sich die Bauhöhe der Presse insgesamt maßgeblich vergrößert. Aufgrund der oben beschriebenen Bauweisen erhöht das gravitative Ableiten und zentrale Sammeln des Produktes innerhalb einer Sammelwanne die Gesamthöhe der Presse um ca. 300 bis 1000 mm, was beim Aufstellen eine vergrößerte Gebäudehöhe erfordert und dadurch bei bestehenden Gebäuden oftmals zu Problemen führen kann.
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Neben der vergrößerten Bauhöhe besitzen die zuvor beschriebenen Pressen konstruktionsbedingt einen erhöhten Platzbedarf. Dies ist darauf zurück zu führen, dass der Pressbehälter, der mit ca.75 - 85% den größten Teil des Aufstellungsraumes einnimmt, ständig mit dem Rahmen und den daran aufgenommenen Baukomponenten verbunden ist. Bei mehreren Pressen addiert sich hierzu der Bauraum, der für die Versorgungsaggregate benötigt wird, welche für jede einzelne Presse notwendig sind.
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Weiterhin ergibt sich das Problem, dass neben der auf das Jahr gesehen sehr geringen Nutzung der Pressen auch während der Pressung die Nutzung der verbauten Aggregate aufgrund des nicht kontinuierlichen Pressvorganges relativ gering ist. Die führt dazu, dass der Antriebsmotor für die Behälter-Rotation nur ca. alle 3-5 Minuten für ca. 2 Minuten in Betrieb. Bei entsprechenden Pressprogrammen vergrößert sich das Intervall mitunter sogar auf alle 15-30 Minuten, was einer Auslastung von lediglich ca. 10-40% entspricht. Ferner wird das Aggregat zum Umlegen Membrane in der Regel ebenfalls nur ca. alle 3-5 Minuten für ca. 2 Minuten in Betrieb genommen, was einer Auslastung von ca. 30-40% entspricht. Darüber hinaus sind die Steuerung (SPS) und das HMI für die Automatisierung und Visualisierung des Prozesses ebenfalls nur teilweise ausgelastet (ca. 30%).
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Wie die Anmelderin weiterhin erkannt hat, entsteht eine weitere Unzulänglichkeit dadurch, dass die Presse als Maschine innerhalb des Produktionsprozesses eingesetzt wird und in einem diskontinuierlichen Verarbeitungsprozess betrieben wird. In diesem Zusammenhang ist allen pneumatischen Pressen mit Druckbehältern gemeinsam, dass der systembedingte Verarbeitungsprozess, die nachfolgenden Arbeitsschritte umfasst:
- 1. Befüllung (Dauer: zwischen 2min und 2 Stunden)
- 2. Pressvorgang (Dauer: zwischen 60min und 4 Stunden)
- 3. Entleerung der Pressrückstände (Dauer: zwischen 10 und 30 Minuten)
- 4. Reinigung des Pressbehälters (Dauer: zwischen 15 und 30 Minuten im Falle einer Schnellreinigung)
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Nach einer Befüllung der Presse kann demnach für ca. 2 - 6 Stunden keine weitere Befüllung der Presse erfolgen. Im Falle einer kontinuierlichen Pressgut-Anlieferung kann mit einer einzelnen Presse folglich nicht kontinuierlich gearbeitet werden. In der Praxis muss für eine kontinuierliche Verarbeitung eine der Befüll-Leistung angepasste Anzahl von Pressen und ein entsprechend variables Befüll-Transportsystem bereitgestellt werden. So wurde von der Anmelderin gefunden, dass für die Erzielung einer kontinuierlichen Befüllung z.B. 7 Pressen erforderlich sind, um sicher zu stellen, dass die erste Presse nach ca. 4 Stunden wieder befüllt werden kann.
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Einen weiteren Nachteil der bisher bekannten Pressen mit Druckbehältern aus Stahl stellt die temporäre monofunktionale Nutzung der Pressen dar. So werden die Pressen innerhalb des gesamten Produktionsprozesses der Pressgutverarbeitung lediglich für die Pressung, d.h. die Trennung der flüssigen Bestandteile von den festen Bestandteilen des Pressguts (im Lebensmittelbereich: Trauben, Kräuter, Früchte, Obst etc.) eingesetzt, welcher bei der Traubenverarbeitung während der Lesezeit (ca. 4 bis 6 Wochen pro Jahr) 1 bis 4x pro Tag stattfindet. Gelegentlich findet die Presse auch für den Mazerations-Vorgang (temporäre Lagerung/Einwirkung der Traubenmaische vor der Pressung für ca. 3-20 Stunden) Verwendung. Die restliche Zeit während der Lese bzw. des Jahres sind die Pressen inklusive des Behältervolumens ungenutzt. Weitere Einsatzmöglichkeiten innerhalb des Produktionsprozesses sind aufgrund der geschlossenen Bauweise als komplett-Baugruppe nur begrenzt bis gar nicht möglich.
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Schließlich besteht ein weiteres Problem darin, dass die Verarbeitungskapazität der Pressen aufgrund ihres Aufbaus in erster Linie durch die Größe des Pressbehälters bestimmt werden, was die Möglichkeit einer Anpassung der Verarbeitungskapazität bei einer bestehenden Presse in der Regel ausschließt. Allerdings stellen bei der Dimensionierung einer Verarbeitungsanlage die Wahl der Pressengröße und die Anzahl der verwendeten Pressen ein entscheidender Bestandteil der Wirtschaftlichkeits-Betrachtung dar, so dass die Verarbeitungskapazität einer Presse nach Möglichkeit so gut wie möglich auf die anfallende Menge an zu verarbeitendem Pressgut abgestimmt sein sollte . Dabei ist das Zusammenspiel von Verarbeitungsart, Anliefermenge, Dauer und Art der Presszyklen, Tresterabtransport, Reinigung und Platzbedarf genau auf den gewünschten aktuellen und zukünftigen Bedarf eines Betriebes abzustimmen. Beispielsweise führt der Einsatz von zu großen Pressen, welche nur teilweise befüllt werden können, zu erhöhten Anschaffungskosten sowie einem erhöhten Zeit- und Energiebedarf. Zugleich kann die Konstanz der Verarbeitung des Pressgutes bei nicht hinreichend gefällter Presse nicht gewährleistet werden. Die Auslastung der vorhandenen Pressen ändert sich zudem aufgrund der z.B. witterungsbedingt schwankenden Annahme-Mengen an Pressgut, sodass Kleinmengen vorteilhafterweise nur mit kleineren Pressen verarbeitet werden, was den Einsatz unterschiedlicher Pressengrößen erfordert.
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Erweiterungen der Presskapazitäten sind darüber hinaus meist nur durch den Einsatz zusätzlicher Pressen möglich, was zu teilweise erheblichen baulichen Veränderungen und damit verbundenen Kosten führt.
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Der Nachteil, dass mehrere Pressegrößen für unterschiedliche Verarbeitungsmengen/Sortierung notwendig sind führt entweder zu einer geringeren Auslastung oder aber zu Verarbeitungsengpässen, da der Prozess der Lese des Pressguts naturbedingt nicht genau genug gesteuert werden kann.
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Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine -Anordnung zum Auspressen von flüssigkeitshaltigen Produkten, insbesondere Trauben oder Früchten, zu schaffen, welche die zuvor beschriebenen Unzulänglichkeiten des Standes der Technik vermeidet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anordnung mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- 1 eine schematische räumliche Darstellung der erfindungsgemäßen Anordnung in der Press- und Befüllstellung,
- 2 eine Seitenansicht der Anordnung von 1 nach dem Verschwenken um ca. 225° entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn,
- 3 eine Ansicht der gegenüberliegenden Seite der Anordnung von 2,
- 4 eine schematische Querschnittsansicht der Anordnung mit in einer Wendeeinheit aufgenommenen Pressbehälter mit aufgestelltem trichterförmigem Verschlussdeckel und angedeuteter Pressmembran und Drainagelement,
- 5 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Anordnung von 4,
- 6 eine schematische Querschnittsansicht des als transportable Einheit ausgeführten mobilen Pressbehälters mit geöffnetem Verschlusstrichter vor dem Befüllen mit Pressgut,
- 7 eine schematische räumliche Aufsicht auf den transportablen mobilen Pressbehälter von 6,
- 8 den Pressbehälter von 7 in der Verschlussstellung nach dem Rotieren des oberen Randes des Verschlusstrichters entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn und Einhaken der flügelartigen Laschen in die hakenförmigen Eingriffselemente am Stützgestell,
- 9 eine Aufsicht auf den verschlossenen Verschlusstrichter zur Verdeutlichung der überlappend angeordneten Wandabschnitte,
- 10 eine schematische Darstellung der Leitungsanordnung und Ventilstellung für die Unterdruck- und Überdruckversorgung beim Anlegen der Pressmembran,
- 11 eine schematische Darstellung der Leitungsanordnung und Ventilstellung beim Pressvorgang mit Unterdruck und Überdruck, und
- 12 eine schematische Darstellung der Leitungsanordnung und Ventilstellung beim Pressvorgang mit reduziertem Saftfluss.
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Wie in den 1 bis 12 gezeigt ist, umfasst eine Anordnung 100 zum Auspressen von flüssigkeitshaltigen Stoffen, wie Weintrauben oder Früchten, einen um eine Drehachse 102 rotierbaren Pressbehälter 110, dessen Behälterinnenraum durch eine Pressmembran 112 in einen Druckmittelraum 114 und einen Pressmittelraum 116 unterteilt ist. Im Pressbehälter 100, ist eine druckdicht verschließbare Befüll- und Entleeröffnung 118 angeordnet, über welche das flüssigkeitshaltiges Pressgut in den Pressmittelraum 116 einfüllbar ist. Im Pressmittelraum 116 ist wenigstens ein in 4 und 6 gezeigtes Drainageelement 120 angeordnet ist, dessen Innenraum mit einem Saftablauf 122 des Pressbehälters 110 kommuniziert, über den flüssiger Saft während eines Pressvorgangs einem Saftsammelbehälter 124 zugeführt wird, wie dies z.B. in 10 angedeutet ist.
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Der Pressbehälter 110 besteht erfindungsgemäß aus einem druckfesten und flüssigkeitsundurchlässigem flexiblen Kunststoffmaterial, insbesondere einem beschichteten luftundurchlässigen Kunststoff- oder Textilgewebe, wie dies z.B. bei LKW-Planen oder auch bei den Pressmembranen der bekannten Membranpressen zum Einsatz gelangt. Das druckfeste flexible Kunststoffmaterial ist hierzu zu einem sackartigen geschlossenen Behälter 110 geformt ist, der im expandierten Zustand bevorzugt die Form einer Tonne oder auch einer Kugel besitzt, wie dies in 1 und 6 angedeutet ist. Der druckfeste Behälter 110 aus flexiblem Kunststoffmaterial ist in einem bevorzugt korbartigen Stützgestell 130 aufgenommen, welches um eine in 2 angedeutete Drehachse 102 in entgegengesetzte Drehrichtungen über einen nicht näher gezeigten Motor rotiert werden kann.
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Die Anordnung 100 weist eine mit dem Druckmittelraum 114 über eine Druckluftzuleitung 142 verbindbare Überdruckquelle 140 auf, über die der Druckmittelraum 114 während eines Pressvorgangs mit einem Überdruck beaufschlagt werden kann, der erfindungsgemäß auf maximal 0,5 bar beschränkt ist. Hierdurch entfallen die aufwendigen fortlaufenden Druckprüfungen, die bei Druckbehältern aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben sind, wenn diese mit einem Überdruck von mehr als 0,5 bar beaufschlagt werden.
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Um dennoch im Pressmittelraum 116, in welchen das auszupressende flüssigkeitshaltige Produkt, z.B. Trauben eingefüllt wird, einen hinreichend hohen Pressdruckdruck von mehr als 1 bar zu erreichen, mit welchem die Pressmembran 112 auf das Produkt drückt, der bei Membranpressen bekannter Weise erforderlich ist, um einen hinreichende Menge an Saft aus dem Produkt auszutreiben, umfasst die Anordnung (100) weiterhin eine Unterdruckquelle 150. Diese beaufschlagt den Pressmittelraum 116 bei angelegtem Überdruck gleichzeitig mit einem Unterdruck zwischen -0,1 bis -0,9 bar, wobei die Höhe des Überdrucks im Druckmittelraum 114 und Unterdrucks im Pressmittelraum 116 in Abhängigkeit vom jeweiligen Pressgut sowie der Anzahl der vorhergegangenen Pressvorgänge während eines Presszyklus gewählt wird, wie dies von Membranpressen her bekannt ist. Der Pressbehälter 110 wird zwischen zwei Pressvorgängen eines Presszyklus aus der in 1 gezeigten Befüllstellung in Vor- und Rückwärtsrichtung um die Drehachse 102 rotiert wird, um das im Pressbehälter 110 verblieben Restpressgut aufzulockern und den darin enthaltenen Saft dem Drainageelement 120 zuzuführen, durch dessen Siebgewebe hindurch der Saft dann in bekannterweise in den Saftablauf 122 eintritt, über welchen dieser dem Saftsammelbehälter 124 zugeführt, insbesondere in diesen hinein abgesaugt wird.
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Wie von der Anmelderin erkannt wurde, ist das zuvor beschriebene erfindungsgemäße Prinzip den Pressmittelraum mit einem Unterdruck von weniger als 0 bar und den Druckmittelraum gleichzeitig mit einem Überdruck von maximal 0,5 bar zu beaufschlagen grundsätzlich bei allen bekannten Membranpressen anwendbar, beispielsweise bei den in der
WO 03/035381 A1 offenbarten Pressen, die einen Pressbehälter aus Metall besitzen. Hierdurch lassen sich bei älteren Pressen erfindungsgemäß die aufwändigen Druckprüfungen vermeiden, die über die Lebensdauer einer solchen Presse hinweg zu beachtlichen Wartungskosten führen.
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Dennoch wird das der Erfindung zugrunde liegende Prinzip bevorzugt in Verbindung mit Membranpressen eingesetzt, die einen zuvor beschriebenen Pressbehälter aus einem druckfesten flexiblen Kunststoffmaterial besitzen, dessen Saftablauf 122, wie in 2 gezeigt, während eines Pressvorgangs über einen flexiblen, unterdruckfesten Schlauch 126 strömungsmäßig mit dem Saftsammelbehälter 124 verbunden ist, um die teuren und aufwendig zu reinigenden Drehdurchführungen zu vermeiden, die sonst bei den Pressen des Standes der Technik mit liegendem Pressbehälter für die Ableitung des flüssigen und sehr zuckerhaltigen Safts aus dem Saftablauf 122 zum Saftsammelbehälter 124 benötigt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Saftsammelbehälter124 zur Erzeugung des Unterdrucks im Pressmittelraum 116 während eines Pressvorgangs mit der Unterdruckquelle 150 verbunden, die insbesondere einer Membranpumpe ist, die eine spülbare Kammer besitzt und den Unterdruck direkt erzeugt. Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Anordnung jedoch eine Doppelmembranpumpe (nicht gezeigt), deren Saugseite die Unterdruckquelle 150 und deren Druckseite die Überdruckquelle 140 bildet. Hierdruch kann der Bedarf an Pumpen zur Erzeugung des Über- und Unterdrucks in vorteilhafter Weise auf die Hälfte reduziert werden.
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Alternativ kann die Unterdruckquelle 150 eine bekannte Schlauchpumpe sein, welche mechanisch auf einen mit dem Saftablauf 122 verbundenen flexiblen, bzw. elastischen Schlauchabschnitt wirkt, welcher entweder ein Teilabschnitt des flexiblen Schlauchs 126 ist, oder aber ein eigens dafür in die Zuleitung zum Saftsammelbehälter 124 integrierter elastischer und unterdruckfester Schlauchabschnitt sein kann, um den flüssigen Saft und im Pressmittelraum 116 befindliche Luft während eines Pressvorgangs vom Saftablauf 122 in den Saftsammelbehälter 124 zu fördern.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die die Überdruckquelle 140 wie in 10 gezeigt, über ein erstes Ventil V1 und eine erste Zuleitung mit dem Druckmittelraum114 und über einen zwischen der Überdruckquelle 140 und dem ersten Ventil V1 angeordneten Abzweig sowie eine vom Abzweig zum Pressmittelraum 116 führende, durch ein zweites Ventil V2 sperrbare zweite Überdruckleitung strömungsmäßig mit dem Pressmittelraum 116 verbindbar sein. Die Unterdruckquelle 150 ist weiterhin über eine vierte Zuleitung und ein in dieser angeordnetes viertes Ventil V4 mit einer Luftabsaugöffnung 124a im Saftsammelbehälter 124 verbindbar; und im Saftsammelbehälter 124, der als Unterdruckbehälter ausgeführt ist, ist bevorzugt oberhalb des Flüssigkeitsniveaus eine Safteinlassöffnung 124e geformt, die über eine fünfte, durch ein fünftes Ventil V5 sperrbare Zuleitung mit dem Pressmittelraum 116 verbunden werden kann, wie dies in 11 gezeigt ist, welches die Ventilstellung der zuvor beschriebenen Ventilanordnung beim gleichzeitigen Pressen mit Überdruck von < 0,5 bar im Druckmittelraum und Unterdruck von 0 bis zu 950 mbar im Pressmittelraum 116 zeigt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform kann es ferner vorgesehen sein, dass die zweite Überdruckleitung über einen in der fünften Zuleitung angeordneten zweiten Abzweig und das zweite Ventil V2 mit der Überdruckquelle 140 verbindbar ist, und die erste Überdruckleitung über einen zwischen dem ersten Ventil V1 und dem Druckmittelraum 114 angeordneten dritten Abzweig und eine dritte, durch ein drittes Ventil V3 sperrbare Zuleitung strömungsmäßig mit der Unterdruckquelle 150 verbindbar ist, um den Pressmittelraum 116 bei geschlossenem ersten Ventil V1 und geschlossenem vierten Ventil V4 sowie geöffnetem zweiten Ventil V2, dritten Ventil V3 und fünften Ventil V5 zum Anlegen der Pressmembrane 112 an die Innenwand des flexiblen Pressbehälters 110, wie in 10 gezeigt, vor dem Einfüllen von Pressgut mit einem Überdruck zu beaufschlagen. Durch diese in 10 angedeutete Stellung der Ventile V1 bis V5 wird Luft vom Druckmittelraum 114 über das Ventil V3 abgesaugt und gleichzeitig der Pressmittelraum 116 über die Ventile V2 und V5 mit Druckluft oder wahlweise Inertgas mit geringem Druck beaufschlagt, so dass die Kontur der Behälter-Außenwand erhalten bleibt. Gleichzeitig wird durch das zwischen der Pressmembrane 112 und der Innenwand des flexiblen Pressbehälters 110 anliegende Vakuum zwischen diesen eine sehr steife Einheit gebildet, die den Pressbehälter 110 stabilisiert und das Einfüllen des Pressguts durch die außerhalb des Einfüllbereichs angeordnete Pressmembrane 112 trotz des flexiblen Behälterwerkstoffs erheblich erleichtert, wie die Anmelderin in Versuchen erkennen konnte.
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Für die Durchführung eines Pressvorgangs werden die Ventile V1 bis V5 aus der nicht gezeigten Grundstellung, in der alle Ventile geschlossen sind, in die in 10 gezeigte Stellung bewegt, um die Pressmembrane 112 wie zuvor beschrieben an die Behälterinnenwand anzulegen. Hierbei wird saubere Druckluft und keine Kompressor-Luft, aus einem nicht gezeigten Puffertank oder direkt durch ein Gebläse oder eine großvolumige Membranpumpe als Überdruckquelle 140 mit max. 500 mbar in den Druckmittelraum eingeleitet. Der Unterdruck wird beispielsweise aus einem nicht gezeigten Unterdruck-Puffertank zugeführt oder durch eine zuvor beschriebene Membranpumpe mit einer bevorzugt spülbaren Kammer als Unterdruckquelle 150 direkt erzeugt. Weiterhin kann der Saftsammelbehälter 124 ein in den 10 bis 12 angedeuteten Überdruckventil Ü1 besitzen, um in der in 10 angedeuteten Stellung der Ventile V1 bis V5 einen durch das geöffnete Ventil V2 im Saftsammelbehälter erzeugten Überdruck abzuleiten.
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In 11 ist die Ventilstellung beim Pressen mit gleichzeitigem Überdruck und Unterdruck gezeigt, in der Druckluft über das Ventil V1 in den Druckmittelraum geleitet und Unterdruck über die Ventile V4 und V5 auf den Pressmittelraum 116 gegeben wird, so dass Saft und im Pressmittelraum befindliche Luft in den Saftsammelbehälter 124 gesaugt und dort abgeschieden werden. Wenn in diesem Falle bei einem Pressvorgang am Ende eines Presszyklus wenig Saft in den flexiblen Schlauch 126 eintritt, wird dieser nicht mehr gefördert, da keine ausreichende Volumenänderung mehr stattfindet.
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In diesem Fall erfolgt das Pressen in dem sich anschließenden Pressvorgang mit einer in 12 angedeuteten Stellung der Ventile V1 bis V5.
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Bei geringen Saftmengen, die z.B. über Flüssigkeitssensoren im Saftsammelbehälter 124 erfasst werden, wird die im flexiblen Saftschlauch 126 befindliche Saftmenge durch mehrmaliges Schließen des Ventils V5 und gleichzeitiges Öffnen des Ventils V2 in die Saftsammelwanne 124 gesaugt, oder alternativ bei gleichzeitigem Verschließen von Ventil V4 gedrückt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bilden das bevorzugt korbförmige Stützgestell 130 und der darin aufgenommene und an diesem über nicht näher bezeichnete Schlaufen gehaltene Pressbehälter 110 aus flexiblem Kunststoff-Folienmaterial einen mobilen Press- und Transportbehälter 111, welcher als Einheit eigenständig lager- und transportierbar ist, so dass dieser in einem Weinberg abgestellt, von Hand über die Befüll- und Entleeröffnung 118 mit Trauben oder Früchten befüllt und nach dem Verschließen der Befüll- und Entleeröffnung 118 mit einem Verschlussdeckel 200 zum Pressen in einen Keltereibetrieb oder dgl. verbracht werden kann. Ein solcher mit einem Verschlussdeckel 200 verschlossener mobiler Press- und Transportbehälter 111 ist exemplarisch in 8 gezeigt.
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Der gefüllte, und durch den Deckel 200 an seiner Oberseite verschlossene mobile Press- und Transportbehälter 111 wird anschließend bevorzugt mit Hilfe eines Gabelstapler ergriffen, wozu am Boden des Stützgestells 130 zwei nicht näher bezeichnete Öffnungen geformt sein können, in die die Hubgabeln eines Gabelstaplers eingeführt werden können, um den befüllten mobilen Press- und Transportbehälter 111 einschließlich dem Stützgestell 130 anzuheben und seitlich in eine in 1 gezeigte Wendeeinrichtung 160 einzuschieben.
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In der Wendeeinrichtung 160 wird der mobile Press- und Transportbehälter 111 dann nach einem Pressvorgang zur Auflockerung des Pressguts aus einer in 1 gezeigten Befüllstellung, die auch der Entsaftungsstellung während eines Pressvorgangs entspricht, in der sich die Einfüll- und Entleeröffnung 118 an der Oberseite des Behälters 111 befindet, um einen begrenzten Drehwinkel von bevorzugt jeweils weniger als 360°, insbesondere um weniger als 270°, in zueinander entgegengesetzten Drehrichtungen um eine Drehachse 102 rotiert, wie dies in 2 und 3 angedeutet ist.
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Um nach dem Einsetzen des Stützgestells 130 mit dem darin aufgenommenen gefüllten flexiblen Pressbehälter 110, d.h. des mobilen Press- und Transportbehälters 111, in die Wendeeinrichtung 150 eine dauerhafte Leitungsverbindung zwischen dem Saftablauf 122 und dem Saftsammelbehälter über einen gesamten Presszyklus mit bis zu 10 Pressvorgängen und Rotationen aufrecht zu erhalten, wird der Saftablauf 122 zu Beginn eines Presszyklus über eine bekannte Schlauchkupplung mit dem flexiblen und unterdruckfesten Schlauch 126 verbunden, dessen stromaufwärtiges Ende mit der Safteinlassöffnung 124e des Saftsammelbehälters gekoppelt wird.
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Diese dauerhafte Kopplung des Saftablaufs 122 mit dem Saftsammelbehälter 124 über den flexiblen Schlauch 126 während eines vollständigen Presszyklus hinweg führt dazu, dass der ausgepresste flüssige Saft nicht oder nahezu nicht mit Umgebungsluft und darin enthaltenen Schmutz- und Staubteilchen, bzw. Insekten in Berührung kommt, wodurch die Qualität des erhaltenen Traubensafts - und entsprechend des daraus gewonnenen Weins - erheblich gesteigert wird.
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Um den flexiblen Schlauch 126 während des Verschwenkens des Pressbehälters 110 in der Wendeeinrichtung 150 entsprechend dem jeweils gewählten Rotationswinkel nachzuführen, umfasst die Wendeeinrichtung 150 eine Aufrolleinrichtung 132 zur Aufnahme des flexiblen Schlauchs 126. Die Aufrolleinrichtung 132, weist eine unterhalb des Saftablaufs 122 angeordnete Schlauchaufnahmetrommel 134 auf, welche eine Durchtrittsöffnung 136 besitzt. Durch diese hindurch wird das ausgepresste Pressgut (Trester) nach dem letzten Pressvorgang am Ende eines Presszyklus bei geöffneter Befüll- und Entleeröffnung 118 nach dem Rotieren des Pressbehälters 110 in eine Entleerstellung, in der sich die Befüll- und Entleeröffnung 118 an der Unterseite des Pressbehälters 110 befindet, in eine nicht näher gezeigte Auffangwanne oder dgl. geschüttet. Durch die erfindungsgemäße horizontale Anordnung der reifenartigen Schlauchaufnahmetrommel 134 unterhalb des Saftablaufs 122 ergibt sich der Vorteil, dass die Aufrolleinrichtung 132 bauhöhen-neutral angeordnet ist, der flexible Schlauch 116 beim Entleeren des Tresters nicht im Wege ist, und der Saftablauf 122 beim Pressen stets an der tiefsten Stelle der Wendeeinrichtung 160 liegt und dadurch das Schlauchvolumen mit als Puffer-Reservoir für den Saft genutzt werden kann.
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Die Schlauchaufnahmetrommel 134 ist über in 3 erkennbare Rollen 165 in einer horizontalen Ebene rotierbar an der Wendeeinrichtung 160, insbesondere an deren Tragrahmen 162 aufgenommen. Weiterhin ist in der Wendeeinrichtung 150 eine koaxial zur Drehachse 102 des Pressbehälters 110 angeordnete, bevorzugt drehfest mit der Aufnahme der Wendeeinrichtung 160 gekoppelte Schlauchführungseinrichtung 164 vorgesehen, entlang welcher der flexible Schlauch 126 beim Verschwenken des Pressbehälters 110 um die Drehachse 102 herum bewegt wird. Die Schlauchaufnahmetrommel 134 der Aufrolleinrichtung 132 ist mit der Schlauchführungseinrichtung 164 mechanisch über ein insbesondere über eine Spiralzugfeder vorgespanntes und über Rollen umgelenktes Zugseil 166 gekoppelt, welches die Rotationsbewegung des Pressbehälters 110 in der Wendeeinrichtung 160 in eine korrespondierende Drehbewegung der Schlauchaufnahmetrommel 134 überführt, so dass der gegenläufig zur Schlauchführungseinrichtung 164 auf die Schlauchaufnahmetrommel 134 gewickelte flexible Schlauch 126 beim Verschwenken des Pressbehälters 110 in der Wendeeinrichtung 160 definiert entlang der Schlauchführungseinrichtung 164 bewegt wird. Gleichzeitig wird durch die mechanische Kopplung der Drehbewegung des Behälters 110 mit der Drehbewegung der Schlauchaufnahmetrommel 134 der außerhalb der Schlauchführungseinrichtung 164 befindliche Schlauchteil mit einer entgegengerichteten Zugkraft beaufschlagt und dadurch der flexible Schlauch 116 auf der Schlauchaufnahmetrommel 134 gespannt und gehalten.
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Wie bereits zuvor ausgeführt wurde und in den 1 bis 3 gezeigt ist, umfasst die Wendeeinrichtung 160 einen bevorzugt auf verschwenkbaren Fahrrollen angeordneten Tragrahmen 162 sowie eine gegenüber diesem um die Drehachse 102 rotierbare Aufnahmeeinrichtung 168, in die die mobilen Press- und Transportbehälter 111 von der Seite her einsetzbar sind. Hierzu besitzt die rotierbare Aufnahmeeinrichtung 168 zwei koaxial zur Drehachse 102 angeordnete Drehringe 170, die drehfest mit der Aufnahmeeinrichtung 168 gekoppelt sind und sich wie in den 1 bis 3 gezeigt über vier am Tragrahmen 162 angeordnete Stützrollen 172 abstützen, um die Aufnahmeeinrichtung 168 mit einem in diese eingesetzten mobilen Pressbehälter 110 drehbar am Tragrahmen 162 zu lagern. Der Drehwinkel von weniger als 360° in jede der beiden Drehrichtungen kann dabei über einen nicht näher gezeigten Anschlag begrenzt werden, welcher bevorzugt verstellbar an einem der Drehringe 170 angeordnet sein kann, und der mit einem nicht näher gezeigten Gegenanschlag am Tragrahmen 162 zusammenwirkt.
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Wie weiterhin in 1 und 5 gezeigt ist, befindet sich der Saftsammelbehälter 124 bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in vorteilhafter Weise oberhalb des Saftablaufs 122, und ist insbesondere am Tragrahmen der Wendeeinrichtung 160 befestigt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der während eines Presszyklus im Saftsammelbehälter gesammelte Saft im Anschluss rein gravitativ in einen weiteren, nicht näher gezeigten Hauptsammelbehälter eingeleitet werden kann, ohne dass eine zusätzliche Pumpe benötigt wird.
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Schließlich kann es bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein, dass die Befüll- und Entleeröffnung 118 des Pressbehälters 110 durch einen in den 1, 4, 5, 6 und 7 gezeigten trichterförmigen Verschlussdeckel 200 verschließbar ist, der mit der Befüll- und Entleeröffnung 118 an seiner Unterseite insbesondere über einen Flansch drehfest 205 verbunden ist. Der Verschlussdeckel 200, der nicht nur bei der erfindungsgemäßen Anordnung mit einem flexiblen Pressbehälter 110 zum Einsatz gelangen kann, sondern der grundsätzlich auch bei herkömmlichen Pressbehältern aus Metall oder auch elastischem dickwandigerem Kunststoff verwendbar ist, besteht aus einem flexiblen Werkstoff, bevorzugt einem nicht dehnbaren gummielastischen Werkstoff, wie gewebeverstärktem Gummi oder auch Silikon. Wie in den 1, 4, 5 und 7 angedeutet ist, kann der trichterförmige Verschlussdeckel 200 aus einer dort gezeigten geöffneten trichterförmigen Einfüllstellung, in welcher ein Durchgangskanal 202 im trichterförmigen Verschlussdeckel 200 freigegeben ist, durch umfängliches Rotieren des oberen Randes 204 relativ zum Pressbehälter 110, bzw. zum Flansch 205, und Absenken des oberen Randes 204 in eine Verschlussstellung bewegt werden, in der der Durchgangskanal 202 durch überlappend übereinander angeordnete Wandabschnitte 206 des trichterförmigen Verschlussdeckels 200 verschlossen wird, wie dies in 8 und 9 dargestellt ist. Um den trichterförmigen Verschlussdeckel 210 nach dem Rotieren des oberen, der Befüll- und Entleeröffnung 118 abgewandten Randes 204 (in 7 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn) in die in 8 und 9 gezeigte Verschlussstellung in dieser zu arretieren, können am oberem Rand 204 des trichterförmigen Verschlussdeckels 200, der durch einen eingearbeiteten Metallring verstärkt sein kann, flügelartige Laschen 210 befestigt sein, die in hakenförmige Eingriffselemente 212 am Stützgestell 130 des Behälters 111 eingreifen. Wie von der Anmelderin gefunden wurde, ergibt sich durch das Verdrillen des elastischen Werkstoffs des trichterförmigen Verschlussdeckels 200 ein in hohem Maße druckdichter Verschluss des Durchgangskanals 202, der das Eindringen von Umgebungsluft wirksam verhindert, wenn während eines Pressvorgangs Unterdruck an den Produktmittelraum 116 angelegt wird.
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Ein weiterer Vorteil des elastischen trichterförmigen Verschlussdeckels 200 ist darin zu sehen, dass dieser auch bei einer Verwendung des mobilen Pressbehälters 110 als Sammel- und Transportbehälter 111 im Weinberg am Behälter 111 verbleiben kann, um das Einfüllen der Trauben oder Früchte zu erleichtern, ohne dass ein gesonderter Trichter erforderlich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- erfindungsgemäße Anordnung
- 102
- Drehachse
- 110
- flexibler Pressbehälter
- 112
- Pressmembran
- 111
- mobiler Press- und Transportbehälter
- 114
- Druckmittelraum
- 116
- Pressmittelraum
- 118
- Befüll- und Entleeröffnung
- 120
- Drainageelement
- 122
- Saftablauf
- 124
- Saftsammelbehälter
- 124a
- Luftabsaugöffnung im druckdichten Saftsammelbehälter
- 124e
- Safteinlassöffnung im druckdichten Saftsammelbehälter
- 126
- flexibler Schlauch
- 130
- Stützgestell
- 132
- Aufrolleinrichtung für flexiblen Schlauch
- 134
- Schlauchaufnahmetrommel
- 136
- Durchtrittsöffnung in Schlauchaufnahme Trommel
- 140
- Überdruckquelle
- 142
- Druckluftzuleitung
- 150
- Unterdruckquelle
- 160
- Wendeeinrichtung
- 162
- Tragrahmen
- 164
- Schlauchführungseinrichtung
- 165
- Rollen zur Lagerung der Schlauchaufnahmetrommel
- 166
- Zugseil
- 168
- Rotierbare Aufnahmeeinrichtung für Pressbehälter in Wendeeinrichtung
- 170
- Drehringe
- 172
- Stützrollen zur Lagerung der Aufnahmeeinrichtung
- 200
- Trichterförmiger Verschlussdeckel
- 202
- Durchgangskanal im trichterförmigen Verschlussdeckel
- 204
- Rand des trichterförmigen Verschlussdeckels
- 206
- Überlappend angeordnete Wandabschnitte
- 210
- Flügelartige Laschen an oberem Rand des trichterförmigen Verschlussdeckels
- 205
- Flansch
- 212
- Eingriffselemente an Behälter zur Aufnahme der flügelartigen Laschen in Verschlussstellung
- Ü1
- Überdruckventil
- V1
- erstes Ventil
- V2
- zweites Ventil
- V3
- drittes Ventil
- V4
- viertes Ventil
- V5
- fünftes Ventil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 03/035381 A1 [0002, 0003, 0029]