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ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines Bohrlochs sowie ein Verfahren zum Reinigen eines Bohrlochs mittels der Vorrichtung und eine Anordnung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und einem Bohrloch in einem Gegenstand.
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Das Dokument
DE 20 2010 010 848 U1 zeigt einen Bohrautomat mit einer Bohrmehlentfernungseinheit, wobei auftretendes Bohrmehl mittels der Bohrmehlentfernungseinheit abgesaugt oder bei weniger tiefen Bohrlöchern ausgeblasen oder ausgespült wird.
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AUFGABE UND LÖSUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung, ein Verfahren und eine Anordnung zu schaffen, mittels derer eine Bohrlochreinigung verbessert wird.
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Zur Lösung der Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Vorrichtung zum Reinigen von Bohrlöchern gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum Reinigen eines Bohrlochs mittels der Vorrichtung gemäß Anspruch 12 und eine Anordnung mit einem Bohrloch in einem Gegenstand und der Vorrichtung gemäß Anspruch 16 vorgesehen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 11 sowie 13 bis 15 angegeben.
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Gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Reinigen eines Bohrlochs mit einem Ansaugkanal, mit einem Filterelement, mit einer Pumpe und mit einem Auslasskanal vorgesehen, wobei die Pumpe eine Ansaugseite und eine Auslassseite aufweist, wobei der Ansaugkanal mit dem Filterelement für eine Strömungsverbindung verbunden ist, wobei das Filterelement mit der Ansaugseite der Pumpe für eine Strömungsverbindung verbunden ist, wobei die Auslassseite der Pumpe mit dem Auslasskanal für eine Strömungsverbindung verbunden ist, wobei der Ansaugkanal zumindest eine Saugdüse zum Ansaugen von Bohrstaub aus dem Bohrloch aufweist und wobei der Auslasskanal zumindest eine Blasdüse zum Aufwirbeln von Bohrstaub in dem Bohrloch aufweist.
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Bei modernen Dübelsystemen kann die Anbringung der Dübelsysteme zulassungsrelevant sein. Zulassungsrelevant bedeutet in diesem Kontext, dass das Dübelsystem - bestehend aus Dübel, Schraube/ Mutter / Untergrund (genormter Beton, Ziegel und dergleichen) - und auch das Herstellen und die Reinigung eines Bohrlochs exakt dokumentiert sind. Das Setzen des Dübels einschließlich des Herstellens des Bohrlochs und des Reinigens des Bohrlochs muss in der in der Vorschrift beschriebenen Reihenfolge und in dem beschriebenen Umfang durchgeführt werden. Erst dann ist die geforderte Sicherheit für Mensch und Umwelt durch korrekt befestigte Bauteile, beispielsweise freitragende Balkone aus Metallkonstruktionen, gegeben. Für die Bohrlochreinigung kann ein Gas, beispielsweise Luft, unter Druck in das Bohrloch eingetrieben werden.
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Mit der Erfindung wird das Austreten des Staubes aus dem Bohrloch sowohl in die Umgebung als auch auf den Bediener beim Vorgang der herkömmlichen Bohrlochreinigung vermieden. Darüber hinaus kann eine Bohrlochreinigung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wesentlich effektiver durchgeführt werden, bei einer handbetätigten Pumpe beispielsweise durch wesentlich weniger Pumpbewegungen als bei konventionellen Vorrichtungen und bei elektrisch betriebenen Pumpen wesentlich schneller als bei bekannten Vorrichtungen.
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Eine Verschmutzung der Baustelle, eine Belastung der Umwelt durch Staub sowie auch eine Belastung eines Bedieners durch aus dem Bohrloch austretenden Staub kann durch die Erfindung damit vollständig oder zumindest nahezu vollständig vermieden werden. Vor allem die Erleichterung für den Bediener stellt sicher, dass dieser die Bohrlochreinigung tatsächlich vornimmt und nicht lediglich halbherzig oder gar nicht ausführt. Das Risiko für den Bediener bei Leistungsansprüchen in Haftung genommen zu werden, wird dadurch vollständig vermieden.
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Indem mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowohl Luft in das Bohrloch mittels der Blasdüse eingeblasen wird, um dadurch den Bohrstaub in dem Bohrloch aufzuwirbeln, und gleichzeitig Luft aus dem Bohrloch angesaugt und über einen Filter wieder zu der Pumpe geführt wird, wird ein geschlossener Kreislauf oder nahezu geschlossener Kreislauf für die Luft bereitgestellt. Dadurch kann vermieden werden, dass Bohrstaub in die Umgebung austritt. Die Reinigung des Bohrlochs kann wesentlich gründlicher erfolgen als dies bei konventionellen Vorrichtungen der Fall ist. Bei konventionellen Vorrichtungen wird das Bohrloch entweder ausschließlich ausgeblasen, beispielsweise durch Einblasen von Druckluft oder das Bohrloch wird ausschließlich ausgesaugt, beispielsweise durch Ansetzen eines Staubsaugers. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kombiniert das Einblasen von Luft in das Bohrloch und das Absaugen von Luft aus dem Bohrloch. Dadurch kann die Reinigung besonders gründlich und gleichzeitig effizient erfolgen.
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Die Vorrichtung ist in einer bevorzugten Ausgestaltung aus leichtem Material hergestellt, wie beispielsweise Kunststoff, so dass das Gewicht der Vorrichtung gering ist und eine Handhabung erleichtert wird. Bevorzugt ist die Vorrichtung so dimensioniert, dass sie sich für einen Handbetrieb eignet.
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Die Pumpe kann eine manuelle, elektrische, hydraulische oder pneumatische Pumpe sein, wobei die Pumpe kontinuierlich oder diskontinuierlich betreibbar ist. Sofern es sich um eine Ausgestaltung der Vorrichtung handelt, bei welcher die Pumpe Strom benötigt, kann eine Batterie oder ein Akkumulator vorgesehen sein oder es kann ein Netzbetrieb über ein Stromkabel vorgesehen sein. Beispielsweise handelt es sich bei der Pumpe um eine Doppelhubpumpe, bei der also in einem Hub gleichzeitig Luft angesaugt und ausgeblasen wird, oder um eine elektrische Pumpe.
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Unter Bohrlöchern sind vorliegend Löcher zu verstehen, die mit Dübeln, speziell Kunststoffdübeln und chemischen Dübeln, beispielsweise zwei-Komponenten-Mörtel, zu versehen sind. Solche Löcher werden beispielsweise in Beton oder Ziegel gebohrt. Die Bohrlöcher sind in der Regel als Sacklöcher ausgebildet, in denen sich beim Bohren Bohrstaub sammelt. Der Bohrstaub kann mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zumindest soweit aus den Bohrlöchern entfernt werden, dass Bauteile korrekt und mit einer entsprechenden Sicherheit befestigt werden können. Speziell können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung Zulassungsvorschriften beim Setzen von Dübeln zuverlässig erfüllt werden.
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In Ausgestaltungen basiert das Filterelement auf einem Siebeffekt, einem Massenträgheitseffekt, einem Abfangeffekt oder einem Diffusionseffekt, so dass einem durch die Vorrichtung zirkulierenden Luftstrom der Bohrstaub entzogen werden kann.
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Besonders vorteilhaft können Bohrstaub oder sonstige vorzugsweise lose Materialien mit geringer Partikelgröße, insbesondere Partikelgröße kleiner 50 µm, aus Bohrlöchern mittels der Vorrichtung entfernt werden, ohne dass der Bohrstaub oder die sonstigen, beispielsweise losen Materialien in eine Umgebung außerhalb der Bohrlöcher abgegeben werden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Blasdüse zum Einschieben in das Bohrloch ausgebildet ist. Der Außendurchmesser der Blasdüse kann hierbei auf den Innendurchmesser des Bohrlochs abgestimmt sein.
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In bevorzugten Ausgestaltungen ist die Blasdüse zumindest im Bereich eines Strömungsausgangs in ihrem Durchmesser kleiner ausgestaltet als die jeweiligen zu reinigenden Bohrlöcher, so dass die Blasdüse für eine Vielzahl an größer dimensionierten Bohrlöchern benutzbar ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mehrere Blasdüsen und mehrere Saugdüsen aufweisen, um beispielsweise mehrere Bohrlöcher gleichzeitig zu Reinigen.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Saugdüse zum Aufsetzen auf eine Oberfläche eines Gegenstands, in dem sich das Bohrloch befindet, ausgebildet ist.
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In bevorzugten Ausgestaltungen ist die Saugdüse zumindest im Bereich eines Strömungseingangs in ihrem Durchmesser größer ausgestaltet als die jeweiligen zu reinigenden Bohrlöcher, so dass die Saugdüse für eine Vielzahl an kleiner dimensionierten Bohrlöchern benutzbar ist. Die Saugdüse kann mit einer umlaufenden elastischen Dichtung versehen sein, damit sie dichtend auf die Oberfläche des Gegenstands aufgesetzt werden kann.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Blasdüse gegenüber der Saugdüse zumindest während eines Betriebs der Vorrichtung entlang einer Aus- und Einströmrichtung der Vorrichtung versetzt angeordnet ist.
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In bevorzugten Ausgestaltungen ragt die Blasdüse während eines Reinigungsvorgangs eines Bohrloches mittels Vorrichtung in das Bohrloch hinein, während die Saugdüse entlang der Aus- und Einströmrichtung der Vorrichtung versetzt zu der Blasdüse auf der Oberfläche um das Bohrloch herum aufsteht.
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In weiteren Ausgestaltungen ragt die Saugdüse in das zu reinigende Bohrloch hinein, während die Blasdüse auf der Oberfläche um das Bohrloch herum aufsteht. In noch weiteren Ausgestaltungen steht die Blasdüse oder die Saugdüse auf der Oberfläche um das Bohrloch herum auf, während die Saugdüse oder die Blasdüse nicht in das Bohrloch hineinragt.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Blasdüse in radialer Richtung zu der Ausströmrichtung und/oder der Einströmrichtung der Vorrichtung vollständig von der Saugdüse umgeben ist.
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In bevorzugten Ausgestaltungen ist die Blasdüse über einen Querschnitt der Saugdüse betrachtet mittig angeordnet und ragt entlang der Ausströmrichtung und/oder Einströmrichtung der Vorrichtung aus der Saugdüse heraus. Durch die mittige Anordnung kann einem Bediener die Handhabung hinsichtlich einer Treffsicherheit der Blasdüse in das jeweilige Bohrloch erleichtert werden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Saugdüse an einem freien Ende flexibel ausgebildet ist, um sich an eine Oberfläche eines Gegenstands anzupassen, die ein Bohrloch umgibt.
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Besonders bevorzugt passt sich die Saugdüse beim Aufsetzen auf die Oberfläche eben dieser an, auch wenn die Vorrichtung schräg auf die Oberfläche aufgedrückt wird. Auch bei schrägem Aufsetzen ist die Saugdüse dadurch gegenüber der Oberfläche abgedichtet und es wird verhindert, dass Bohrstaub austritt.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Saugdüse an dem freien Ende eine Dichtung zur Anlage an die Oberfläche aufweist.
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Mittels der Dichtung, die um die Saugdüse umlaufen kann, ist eine nahezu vollständige Abdichtung des Bohrlochs gegenüber der Umgebung möglich, so dass während der Anwendung der Vorrichtung nahezu kein bis kein Bohrstaub in einen die Vorrichtung umgebenden Raum austritt. Auch kann der von der Pumpe genutzte Unterdruck vollständig zum Absaugen von Bohrstaub genutzt werden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Blasdüse an einem freien Ende flexibel ausgebildet ist.
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Besonders bevorzugt passt sich die Blasdüse beim Einschieben in das Bohrloch einem Verlauf des Bohrlochs an, wenn die Vorrichtung beispielsweise schräg zur Längserstreckung des Bohrlochs angesetzt und die Blasdüse in das Bohrloch eingeschoben wird.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Blasdüse an dem freien Ende abgeschrägt ausgebildet ist, um beim Aufstehen am Boden eines Bohrlochs ein Auslassen eines Gases nicht zu behindern.
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In alternativen Ausgestaltungen kann die Blasdüse an dem freien Ende nicht abgeschrägt sein und weist beispielsweise stattdessen Schlitze auf, aus denen ein Gas, insbesondere der Luftstrom, während der Anwendung der Vorrichtung austritt und den Bohrstaub aufwirbelt. In weiteren Ausgestaltungen ist die Blasdüse an dem freien Ende perforiert ausgebildet, so dass die Blasdüse während der Anwendung der Vorrichtung auf einem Boden des Bohrlochs aufstehen kann und das Gas, insbesondere der Luftstrom, während der Anwendung der Vorrichtung aus den Löchern austritt und den Bohrstaub aufwirbelt.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Saugdüse relativ zu der Blasdüse in axialer Richtung verschiebbar gelagert ist und/oder verformbar ist, so dass die Blasdüse angepasst an eine Tiefe des Bohrlochs positioniert werden kann.
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In einer Ausgestaltung ist die Blasdüse starr an der Vorrichtung befestigt, wohingegen die Saugdüse entlang der Aus- und Einströmrichtung der Vorrichtung, also in axialer Richtung, relativ zu der Blasdüse verschiebbar gelagert ist. Die Saugdüse kann bevorzugt mittels einer Feder vorgespannt sein. In einer weiteren Ausgestaltung kann die Saugdüse beispielsweise zumindest abschnittsweise ziehharmonikaförmig ausgebildet sein, so dass sie sich beim Einschieben der Blasdüse in das Bohrloch in axialer Richtung der Vorrichtung zumindest abschnittsweise zusammenfaltet.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Saugdüse starr ausgebildet ist, wohingegen die Blasdüse in axialer Richtung relativ zu der Saugdüse verschiebbar gelagert ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Filterelement ein Filtergehäuse, einen Filtereinsatz und eine Serviceklappe in dem Filtergehäuse zum Entfernen von Rückständen aus dem Filtereinsatz aufweist.
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In bevorzugten Ausgestaltungen ist über die Serviceklappe sowohl grober Bohrstaub aus dem Filterelement entfernbar, der sich vor dem Filtereinsatz ablagert, als auch der Filtereinsatz austauschbar, der feinen Bohrstaub aufnimmt und aus dem Luftstrom abscheidet.
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Gemäß der Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen eines Bohrlochs mittels einer Vorrichtung vorgesehen, aufweisend folgende Schritte:
- - Ansetzen der Vorrichtung im Bereich des Bohrlochs,
- - Aufwirbeln von sich in dem Bohrloch befindenden Bohrstaub mittels der Vorrichtung,
- - Absaugen des aufgewirbelten Bohrstaubs aus dem Bohrloch mittels der Vorrichtung.
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Besonders vorteilhaft ist die Anwendung der Vorrichtung als zumindest nahezu geschlossenes System ausgeführt, so dass das Aufwirbeln und Absaugen des Bohrstaubs als alternierende oder zeitgleiche Schritte ausgeführt sind und nahezu kein bis kein Bohrstaub aus dem Bohrloch in die um die Vorrichtung herum angeordnete Umgebung abgegeben wird. Mit anderen Worten kann es sich um einen geschlossenen Luftkreislauf handeln.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass beim Ansetzen der Vorrichtung die Blasdüse in das Bohrloch hineingeschoben wird und die Saugdüse an eine Oberfläche um das Bohrloch herum angedrückt wird.
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Besonders vorteilhaft ist durch Andrücken der Saugdüse an die Oberfläche um das Bohrloch herum gewährleistet, dass nahezu kein bis kein Bohrstaub aus dem Bohrloch in die Umgebung abgegeben wird. Somit ist verhindert, dass ein Bediener dem Bohrstaub aus dem Bohrloch während der Anwendung der Vorrichtung ausgesetzt ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Aufwirbeln des Bohrstaubs aus dem Bohrloch mittels der Vorrichtung folgende Schritte aufweist:
- - Erzeugung eines Überdrucks in Form eines Luftstroms mittels der Pumpe,
- - Auslassen des Luftstroms in das Bohrloch über den Auslasskanal und die sich an den Auslasskanal anschließende Blasdüse,
- - Aufwirbeln des Bohrstaubs durch den eingeleiteten Luftstrom und Erzeugen eines Gemisches aus Bohrstaub und Luft.
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In Ausgestaltungen findet ein Betrieb der Pumpe zum Erzeugen des Luftstroms händisch oder elektrisch statt. In einer bevorzugten Ausgestaltung saugt die Pumpe bereits mittels des Filterelements gefilterte Luft an und verdichtet diese, damit sie darauffolgend über den Auslasskanal und die den Auslasskanal abschließende Blasdüse der Vorrichtung in das Bohrloch geleitet werden kann. Der verdichtete Luftstrom wird mittels der Vorrichtung in das Bohrloch eingeblasen, sorgt für einen Überdruck relativ zum Umgebungsdruck in dem Bohrloch und wirbelt den sich in dem Bohrloch befindenden Bohrstaub auf.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Absaugen des Bohrstaubs aus dem Bohrloch mittels der Vorrichtung folgende Schritte aufweist:
- - Erzeugen eines Unterdrucks mittels der Pumpe,
- - Ansaugen des Gemisches aus Bohrstaub und Luft durch die Saugdüse und den sich an die Saugdüse anschließenden Ansaugkanal,
- - Führen des Gemisches aus Bohrstaub und Luft zu dem Filterelement,
- - Filtern des Gemisches aus Bohrstaub und Luft, so dass der Bohrstaub in dem Filterelement verbleibt,
- - Ansaugen der gefilterten Luft stromaufwärts des Filterelements mittels der Pumpe.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung saugt die Pumpe bereits mittels des Filterelements gefilterte Luft an und erzeugt somit einen Unterdruck stromaufwärts der Pumpe. Es entsteht somit auch ein Unterdruck an der am Ende des Ansaugkanals angeordneten Saugdüse. Der durch den eingeleiteten, verdichteten Luftstrom aufgewirbelte Bohrstaub wird durch die Saugdüse angesaugt und mittels des Filterelements aus dem Luftstrom gefiltert, wobei der gefilterte Luftstrom durch die Pumpe angesaugt wird.
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Bevorzugt saugt die Pumpe nahezu keine bis keine Umgebungsluft an, die sich außerhalb der Vorrichtung und des Bohrlochs befindet, sondern ausschließlich den in das Bohrloch eingeleiteten verdichteten Luftstrom samt Bohrstaub. Diesem Luftstrom samt Bohrstaub entzieht die Vorrichtung mittels des Filterelements den Bohrstaub und leitet ihn über die Pumpe wieder in das Bohrloch ein, um somit ein zumindest annähernd geschlossenen Kreislauf zu realisieren.
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Gemäß der Erfindung ist eine Anordnung mit einem Bohrloch in einem Gegenstand und einer Vorrichtung zum Reinigen des Bohrlochs vorgesehen, wobei die Blasdüse in dem Bohrloch angeordnet ist und die Saugdüse an eine Oberfläche des Gegenstands um das Bohrloch herum angedrückt ist.
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In Ausgestaltungen ist der Gegenstand, in dem das Bohrloch angeordnet ist, eine Gebäudewand, an der Bauteile mittels Dübel und Schrauben befestigt werden. Besonders in Betracht kommen Gegenstände aus Materialien, bei denen beim Bohren sehr feine Späne oder Staub entstehen, beispielsweise Beton, Ziegel, Holz oder Stein.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das nachfolgend anhand der Figuren erläutert ist. Dabei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Reinigen eines Bohrlochs in einer Schnittansicht und
- 2 eine schematische Darstellung einer Anordnung mit einem Bohrloch in einem Element und der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Reinigen des Bohrlochs.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Reinigen eines Bohrlochs 50, siehe 2, in einer Schnittansicht. Die Vorrichtung 1 weist einen Ansaugkanal 10 mit einer Saugdüse 100 auf. Die Saugdüse 100 ist mit dem Ansaugkanal 10 verbunden, so dass zwischen der Saugdüse 100 und dem Ansaugkanal 10 eine Strömungsverbindung besteht, und weist an einem freien Ende eine Dichtung 102 auf.
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Der Ansaugkanal 10 führt zu einem Filterelement 12 und steht infolgedessen in Strömungsverbindung mit dem Filterelement 12. Das Filterelement 12 ist über einen weiteren Abschnitt des Ansaugkanals 10, alternativ auch unmittelbar, mit einer Pumpe 14 für eine Strömungsverbindung verbunden, wobei die Pumpe 14 ansaugseitig mit dem Filterelement 12 verbunden ist, so dass die Pumpe 14 gefilterte Luft ansaugt.
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Die Vorrichtung 1 weist einen Auslasskanal 16 mit einer Blasdüse 160 auf, wobei der Auslasskanal 16 von der Pumpe 14 bis zur Blasdüse 160 führt. Die Pumpe 14 ist auslassseitig mit dem Auslasskanal 16 verbunden. Die Blasdüse 160 ist mit dem Auslasskanal 16 verbunden, steht somit in Strömungsverbindung mit dem Auslasskanal 16, und ist an einem freien Ende abgeschrägt ausgebildet. Die Blasdüse 160 des Auslasskanals 16 ist in radialer Richtung zu einer Ausströmungsrichtung SA und einer Einströmrichtung SE von der Saugdüse 100 umgeben, wobei die Blasdüse 160 in radialer Richtung mittig zu der Saugdüse 100 angeordnet ist. Ein freies Ende der Blasdüse 160 ist, solange die Vorrichtung 1 nicht verwendet wird, bündig mit einem durch die Dichtung 102 gebildeten freien Ende der Saugdüse 100. Alternativ kann die Blasdüse 160 gegenüber der Saugdüse 100 auch in axialer Richtung vorstehen, um das Einführen der Blasdüse 160 in ein Bohrloch zu erleichtern.
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Die Saugdüse 100 ist relativ zu der Blasdüse 160 in Ausströmrichtung SA und in der Einströmrichtung SE verschiebbar gelagert. Mittels einer Feder 104 ist die Saugdüse 100 insofern vorgespannt, dass die Dichtung 102, solange die Vorrichtung 1 nicht verwendet wird, entlang der Aus- und Einströmrichtung SE, SA auf gleicher Höhe mit dem freien Ende der Blasdüse 160 gehalten wird, aber in dem in 1 dargestellten Zustand gehalten wird. Für eine Verwendung der Vorrichtung 1 lässt sich die Saugdüse 100 relativ zur Blasdüse 160 unter Kompression der Feder 104 in Einströmrichtung SE der Vorrichtung 1 schieben, so dass die Blasdüse 160 dann relativ zur Saugdüse 100 vorsteht. Es wird darauf hingewiesen, dass die Darstellung der 1 schematisch ist und lediglich der Erläuterung des Funktionsprinzips und der einzelnen Komponenten der Vorrichtung 1 dient.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Anordnung mit einem Bohrloch 50 in einem Gegenstand 5, beispielsweise eine Gebäudewand, und mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Reinigen des Bohrlochs 50 von Bohrstaub. Die Vorrichtung 1 der 1 ist im Betrieb in Verlängerung einer Haupterstreckungsrichtung des Bohrlochs 50 positioniert, so dass die Ausströmrichtung SA und die Einströmrichtung SE der Vorrichtung 1 mit der Haupterstreckungsrichtung des Bohrlochs 50 fluchten.
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Die Blasdüse 160 ist in das Bohrloch 50 so weit eingeschoben, dass die Blasdüse 160 mit dem abgeschrägten Ende auf einem Boden des Bohrlochs 50 aufsteht. Ein Durchmesser der Blasdüse 160 ist kleiner als ein Durchmesser des Bohrlochs 50, so dass zu entfernender Bohrstaub um die Blasdüse 160 herum aus dem Bohrloch 50 befördert werden kann. Die Blasdüse 160 ist abgeschrägt, so dass Luft austreten kann, obwohl das Ende auf dem Boden des Bohrlochs 50 aufsteht.
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Die Saugdüse 100 ist relativ zu der Blasdüse 160 in Einströmrichtung SE der Vorrichtung 1 unter Kompression der Feder 104 zurückgeschoben und steht auf einer Oberfläche 52 des Elements 5 auf. Die Dichtung 102 wird mittels der Feder 104 auf die Oberfläche 52 gedrückt und sorgt für eine Abdichtung gegenüber einer um die Vorrichtung 1 und das Element 5 angeordneten Umgebung.
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Um das Bohrloch 50 zu reinigen, wird die Vorrichtung 1 im Bereich des Bohrlochs 50 auf den Gegenstand 5, beispielsweise auf eine Gebäudewand, aufgesetzt. Die Vorrichtung 1 wird dann entlang der Ausströmrichtung SA der Vorrichtung 1 bewegt und die Blasdüse 160 wird dadurch in das Bohrloch 50 hineingeschoben. Dabei wird die Feder 104 komprimiert und die Saugdüse 100 relativ zu der Blasdüse 160 entlang der Einströmrichtung SE verschoben. Die Dichtung 102 der Saugdüse 100 wird auf die Oberfläche 52 des Elements 5 gedrückt.
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Sobald die Blasdüse 160 in dem Bohrloch 50 positioniert ist oder wenn sich die Blasdüse 160, siehe 1, zumindest in Verlängerung des Bohrlochs 50 befindet und sobald die Dichtung 102 auf der Oberfläche 52 aufsitzt, kann die Vorrichtung 1 in Betrieb genommen werden. Die Pumpe 14 erzeugt im Betrieb auslassseitig einen Überdruck und erzeugt einen Luftstrom, der über den Auslasskanal 16 und über die Blasdüse 160 in das Bohrloch 50 eingeleitet wird. Durch Einleiten des Luftstroms und Erzeugen eines Überdrucks in dem Bohrloch wird der zu entfernende Bohrstaub aufgewirbelt. Die Pumpe erzeugt außerdem zeitgleich ansaugseitig einen Unterdruck. Durch die Saugdüse 100, den Ansaugkanal 10 und das Filterelement 12 hindurch wird der aufgewirbelte Bohrstaub samt Luftstrom angesaugt.
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Dabei ist eine Schnittstelle zwischen der Oberfläche 52 des Elements 5 und der Vorrichtung 1 dadurch abgedichtet, dass die Dichtung 102 mittels der vorgespannten Feder 104 um das Bohrloch 50 herum auf die Oberfläche 52 aufgedrückt wird. Als Widerlager zur Aufnahme von wirkenden Kräften der Feder 104 dient in diesem Fall der Gegenstand 5 sowie ein Anwender, der die Vorrichtung 1 mit der Blasdüse 160 in das Bohrloch 50 drückt.
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Der durch den Luftstrom aufgewirbelte Bohrstaub strömt zu der Pumpe 14 durch das Filterelement 12 hindurch, so dass der Bohrstaub zumindest nahezu vollständig in einem Filtereinsatz des Filterelements 12 verbleibt, der vom Anwender nach Gebrauch der Vorrichtung 1 gereinigt werden kann. Zu der Pumpe 14 dringt der gefilterte Luftstrom durch, wird verdichtet und wieder in das Bohrloch 50 eingeblasen. Eine Reinigung des Bohrlochs 50 geschieht somit über einen geschlossenen Kreislauf, der durch die Vorrichtung 1 und das Element 5, insbesondere durch das Bohrloch 50 und die Oberfläche 52, gebildet ist. Ein durch die Vorrichtung 1 erzeugter Luftstrom wird mittels der Vorrichtung 1 sowohl in das Bohrloch 50 eingeblasen als auch aus diesem nach Aufwirbeln des Bohrstaubs wieder abgesaugt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010010848 U1 [0002]