-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung für Brammen in einem Walzwerk nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Transport von Brammen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
-
Der Anmelderin sind derartige Transportvorrichtungen bekannt, die aus Führungsrollen bestehen, die seitlich zur Bewegungsrichtung der Brammen im Walzwerk angeordnet sind. Die Brammen werden im Walzwerk bewegt, so dass diese zwischen zwei Walzen hindurchgeführt werden. Dabei werden die Brammen zwischen den Walzen hin- und herbewegt. Dadurch werden die Brammen in der Form dahingehend geändert, dass deren Höhe abnimmt und die Breite zunimmt. Abhängig von der Zahl der „Durchläufe“ der Brammen zwischen den Walzen wird der Abstand der Längsachsen der Walzen verringert, dass die Brammen umgeformt werden.
-
Damit die Brammen immer mit derselben Orientierung und ohne Verdrehung zwischen den Walzen durchgeführt werden, werden die Brammen in der Transportvorrichtung seitlich (bezogen auf die Bewegungsrichtung der Brammen) geführt. Das bedeutet, dass die Führungselemente in der horizontalen Ebene seitlich angeordnet sind. Es ist bekannt dazu Führungsrollen vorzusehen, deren Achsen vertikal orientiert sind. Diese Führungsrollen sind auf beiden Seiten der Brammen angeordnet. Der Abstand der Führungsrollen ist veränderbar. Dadurch kann der Abstand der Führungsrollen der sich ändernden Breite der Brammen beim Walzen angepasst werden.
-
Aus der
DE 43 10 547 A1 ist es bekannt, Führungselemente für eine Bramme synchronisiert zu verstellen, um sowohl eine Führung der Bramme in „gerader Richtung“ sowie auch eine Zentrierung der Bramme zu erreichen. Der Verstellmechanismus besteht bei der
DE 43 10 547 A1 aus einer Kopplung der Antriebselemente der Führungselemente mittels einer Zahnstange. Dies entspricht in der technischen Ausgestaltung in etwa dem, was in der Bürotechnik aus dem Papiereinzugsschacht von Druckern und Kopierern allgemein bekannt ist, um den Papierbehälter an Papiersorten mit unterschiedlichen Formaten anpassen zu können. Die Transportvorrichtung weist weiterhin Einstellmittel zur synchronisierten Verstellung der Führungselemente. Die Führungselemente sind in ihrer Länge an wenigstens zwei Befestigungspunkten an einem Einstellmittel befestigt. Das Einstellmittel besteht aus mehreren Antriebsrädern. Antriebsmittel wirken derart auf die Antriebsräder ein, dass die Antriebsräder synchronisiert bewegt werden.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Anpassung des Abstandes der Führungselemente zu vereinfachen.
-
Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung gelöst, indem die Führungselemente so ausgestaltet sind, dass diese sich in Längsrichtung der Bewegungsrichtung der Brammen erstrecken. Weiterhin ist jedes der Führungselemente in seiner Länge an wenigstens zwei Befestigungspunkten an einem Einstellmittel befestigt. Das Einstellmittel besteht dabei aus mehreren Antriebsrädern. Dabei sind die Führungselemente mit einem der Befestigungspunkte an jeweils einem der Antriebsräder exzentrisch befestigt. Den Antriebsrädern sind Antriebsmittel zugeordnet, mit denen die Antriebsräder synchronisiert bewegbar sind.
-
Die Achsen der Antriebsräder sind vertikal orientiert. Damit können die Befestigungspunkte auf der „Seitenfläche“ der Antriebsräder befestigt werden. Der Abstand des Befestigungspunktes vom Mittelpunkt des Antriebsrades bestimmt dabei, wie weit der jeweilige Befestigungspunkt bewegt wird bei einer Drehung des Antriebsrades um einen bestimmten Winkel.
-
Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die Führungselemente in einfacher Weise synchronisiert bewegt werden können, um deren Abstand zu verändern. Dazu müssen lediglich die Antriebsräder synchronisiert bewegt werden. Durch die exzentrische Anbringung der Befestigungspunkte der Führungselemente wird durch eine Drehung der Antriebsräder der jeweilige Befestigungspunkt des Führungselementes bewegt.
-
Indem die Führungselemente auf beiden Seiten bewegt werden und indem diese Führungselemente synchronisiert bewegt werden, bleiben die Brammen mittig zentriert für eine Bewegung zwischen den Walzen.
-
Die synchronisierte Bewegung kann in einfacher Weise erreicht werden, indem der Abstand der Befestigungspunkte zum Mittelpunkt des jeweiligen Antriebsrades identisch ist. Sofern die Abstände unterschiedlich sind, kann dies über unterschiedliche Drehgeschwindigkeiten der Antriebsräder ausgeglichen werden. Grundsätzlich ist die Steuerung des Antriebs einfacher, wenn die Antriebsräder identisch sind und die genannten Abstände der Befestigungspunkte vom Mittelpunkt der Antriebsräder übereinstimmen.
-
Gegenüber der
DE 43 10 547 A1 erweist es sich bei dieser Lösung als vorteilhat, dass die Antriebsmittel für den synchronisierten Antrieb (hier: Exzenter) nicht unterhalb des glühenden Walzgutes geführt werden müssen (wie dies bei der Synchronisation mittels des Zahnstangenantriebs der Fall ist). Deswegen ist es bei der
DE 43 10 547 A1 (Zahnstangenantrieb) nachteilig, dass die Antriebsmittel (Zahnstange) einem andauernden Temperaturstress unterliegen, wenn immer wieder glühende Brammen darüber gefördert werden, unterbrochen von Pausen, in denen die Bauteile wieder abkühlen.
-
Dieser Temperaturstress beeinflusst die Maßhaltigkeit der Bauteile abhängig von den Temperaturschwankungen und wirkt sich nachteilig auf die Lebensdauer aus.
-
In Kenntnis der vorliegenden Erfindung wird noch auf die
AT 183 725 B hingewiesen. Es ist aus der
AT 183 725 B bekannt, den Abstand der Walzrollen zueinander mittels eines exzentrischen Antriebs einzustellen.
-
Die Entgegenhaltung
AT 183 725 B enthält keinen Hinweis, die Exzenter-Antriebe auch zu verwenden im Sinne der vorliegenden Erfindung - d.h.: zur Einstellung des Abstandes der Führungselemente zueinander.
-
Bei der Transportvorrichtung nach Anspruch 2 sind die Antriebsräder Zahnräder.
-
Dies hat den Vorteil, dass sich damit die Antriebsräder schlupffrei antreiben lassen. Die Antriebsmittel können formschlüssig in die Zahnräder eingreifen, so dass damit der schlupffreie Antrieb gewährleistet ist.
-
Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 3 bestehen die Antriebsmittel aus einer Zahnradkombination.
-
Damit wird es möglich, ein Getriebe vorzusehen, mit dem die Zahnräder über die Antriebsmittel synchronisiert angetrieben werden können.
-
Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 4 bestehen die Antriebsmittel aus wenigstens einer Zahnstange.
-
Dies ermöglicht eine Ausgestaltung, bei der lediglich eine Zahnstange vorhanden ist, die entlang zweier Seiten eine Zahnteilung aufweist. Es ist dann lediglich notwendig, diese eine Zahnstange in deren Längsrichtung zu verschieben. Dadurch werden die Antriebsräder gemeinsam angetrieben. Soweit die Antriebsräder identische Durchmesser und identische Zahnteilungen aufweisen, ergibt sich damit automatisch, dass diese Zahnräder synchronisiert bewegt werden. Vorteilhaft bleiben damit auch die Zahnstange und die Antriebsräder unverändert im Eingriff, auch wenn sich der seitliche Abstand der Führungselemente ändert. Dies liegt daran, dass die Führungselemente über die exzentrisch angebrachten Befestigungspunkte bei der Drehung der Antriebsräder bewegt werden. Die Lager der Achsen der Antriebsräder bleibt hingegen unverändert.
-
Sofern mehrere Zahnstangen verwendet werden sind diese vorteilhaft mechanisch miteinander verbunden. Damit wird vorteilhaft die Synchronisierung der Bewegung erreicht.
-
Anspruch 5 betrifft ein Verfahren zum Transport von Brammen in einem Walzwerk. Die Brammen werden beim Transport durch Führungselemente geführt, die bezogen auf die Bewegungsrichtung der Brammen in horizontaler Ebene seitlich angeordnet sind. Der Abstand der Führungselemente ist veränderbar einstellbar. Nach der vorliegenden Erfindung erstrecken sich die Führungselemente in Längsrichtung der Bewegungsrichtung der Brammen. Jedes der Führungselemente ist in seiner Länge an wenigstens zwei Befestigungspunkten an einem Einstellmittel befestigt, wobei das Einstellmittel aus mehreren Antriebsrädern besteht. Die Führungselemente sind mit einem der Befestigungspunkte an jeweils einem der Antriebsräder exzentrisch befestigt. Den Antriebsrädern sind Antriebsmittel zugeordnet, mit denen die Antriebsräder synchronisiert bewegbar sind.
-
Durch die exzentrische Lagerung in Verbindung mit der synchronisierten Bewegung der Führungselemente ergibt sich vorteilhaft eine Führung der Brammen, bei der diese zentriert zwischen den Walzen des Walzwerks geführt werden.
-
Für weitere Vorteile des Verfahrens nach Anspruch 5 wird auch auf den Anspruch 1 sowie die darauf rückbezogenen Ansprüche 2 bis 4 verwiesen, in denen jeweils eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens beschrieben ist.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt Es zeigt dabei:
- 1: eine Darstellung eines Teils der Transportvorrichtung mit Antriebsrädern und exzentrisch angebrachten Befestigungsmitteln für die Führungsmittel mit einer Zahnstange zum gemeinsamen Antrieb der Antriebsräder,
- 2: eine Darstellung einer Transportvorrichtung nach 1 mit den daran angebrachten Führungselementen,
- 3: eine Darstellung einer Transportvorrichtung nach 2 mit geschlossenem Gehäuse und daran angebrachtem Antrieb der Zahnstange und
- 4: eine Draufsicht auf die Einheit der Darstellung nach 1.
-
1 zeigt eine Darstellung eines Teils der Transportvorrichtung mit Antriebsrädern 3, daran exzentrisch angebrachten Befestigungsmitteln 4 für die Führungselemente sowie eine Zahnstange 2 zum gemeinsamen Antrieb der Antriebsräder 3. Es ist weiterhin ein Antriebsritzel 1 zu sehen, über das Die Zahnstange 2 in deren Längsrichtung verschiebbar ist.
-
Durch die Verschiebung der Zahnstange 2 in deren Längsrichtung werden die Antriebräder 3, die als Zahnräder ausgestaltet sind, gedreht. Durch diese Drehung der Antriebsräder 3 werden durch die exzentrische Befestigung der Befestigungsmittel 4 diese Befestigungsmittel in einer Richtung seitlich zur Bewegungsrichtung der Zahnstange 2 bewegt. Außerdem werden die Befestigungsmittel in Längsrichtung der Zahnstange bewegt. Diese Bewegung nutzt im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nicht, schadet allerdings auch nicht, weil die Brammen ohnehin in Bewegungsrichtung der Zahnstange 2 gegenüber den Führungselementen beweglich sein müssen. Insofern schadet es auch nicht, wenn die Führungselemente in Bewegungsrichtung der Zahnstange 2 gegenüber den Brammen bewegt werden.
-
2 zeigt eine Darstellung einer Transportvorrichtung nach 1 mit den daran angebrachten Führungselementen 201 und 202. Diese Führungselemente 201, 201 sind jeweils an den Befestigungsmitteln 4 angebracht, so dass diese Führungselemente 201, 202 mit den Befestigungsmitteln 4 in der Richtung quer zur Bewegungsrichtung der Zahnstange 2 bewegt werden sowie auch in der Bewegungsrichtung der Zahnstange 2.
-
3 zeigt eine Darstellung einer Transportvorrichtung nach 2 mit geschlossenem Gehäuse 301 und daran angebrachtem Antrieb 302 der Zahnstange.
-
Die Zahnstange ist in der Darstellung der 3 nicht zu sehen. Die beiden Führungselemente 201 und 202 sind entsprechend bezeichnet.
-
4 zeigt eine Draufsicht auf die Einheit der Darstellung nach 1. Durch eine Drehung des Antriebsritzels 1 in der eingezeichneten Drehrichtung wird die Zahnstange 2 in der eingezeichneten Richtung (in der Zeichnungsebene nach links) bewegt. Durch werden die Antriebsräder 3 gedreht. Es sind die Befestigungsmittel 4 teilweise zu sehen, die exzentrisch an diesen Antriebsrädern befestigt sind. In der Darstellung der 4 befinden sich diese Befestigungsmittel 4 in einer mittleren Position. Bei einer weiteren Bewegung der Zahnstange 2 in der angegebenen Richtung werden die Antriebsräder 3 synchronisiert so bewegt, dass sich der Abstand zwischen den Führungselementen verringert.
-
Um den Abstand zwischen den Führungselementen nach Erreichen des Punktes, an dem die Führungselemente den geringsten Abstand aufweisen, wieder zu vergrößern, ist es möglich,
- ➢ Entweder die Führungsstange 2 weiter in dieselbe Richtung zu bewegen
- ➢ Oder die Führungsstange in der Gegenrichtung zu bewegen.
-
Diese Bewegung der Führungsstange 2 in der Gegenrichtung hat den Vorteil, dass der Bewegungsweg der Führungsstange insgesamt begrenzt wird. Dies gilt ebenso für die Bewegung der Führungselemente in Bewegungsrichtung der Führungsstange, die durch die exzentrische Lagerung der Führungselemente an den Antriebsrädern erfolgt.