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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitspapiers, das folgende Schritte aufweist: Bereitstellen eines flächig erstreckten Substrats, das in mindestens einem Abschnitt durchgehend ist und dort eine ununterbrochene Vorder- und eine ununterbrochene Rückseite aufweist, und Aufbringen einer Stabilisierungsbeschichtung im Abschnitt auf der Rückseite. Die Erfindung betrifft weiter ein Sicherheitspapier, das aufweist: ein flächig erstrecktes Substrat, das in mindestens einem Abschnitt durchgehend ist und dort eine ununterbrochene Vorder- und eine ununterbrochene Rückseite aufweist, und eine im Abschnitt auf der Rückseite aufgebrachte Stabilisierungsbeschichtung.
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Ein gattungsgemäßes Herstellverfahren sowie ein gattungsgemäßes Sicherheitspapier sind aus der
WO 2014/095039 A1 bekannt. Sie sieht für einen durchgehenden, also fensterlosen Bogen eine Stabilisierungsbeschichtung vor. Die Stabilisierungsbeschichtung ist dabei als am Bogenrand umlaufender Streifen ausgebildet. Sie kann auf Vorder- und/ oder Rückseite vorgesehen werden und soll das Verhalten des öffnungslosen Bogens in Druckprozessen verbessern.
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Die
EP 2461970 B1 beschreibt ein Herstellverfahren für ein Sicherheitspapier und ein damit erhältliches Sicherheitspapier, wobei eine Fensteröffnung vorgesehen ist, die von einer Folie überdeckt ist. Zum Stabilisieren wird um diese Öffnung eine Stabilisierungsbeschichtung vorgesehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verarbeitbarkeit eines öffnungslosen Substratpapiers zu verbessern, wenn ein Transferelement auf der Vorderseite vorgesehen ist.
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Die Erfindung ist in den unabhängigen Ansprüchen definiert. Die abhängigen Ansprüche betreffen bevorzugte Weiterbildungen.
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Im Herstellverfahren wird ein flächig erstrecktes Substrat bereitgestellt. Das Substrat hat mindestens in einem Abschnitt keine Öffnung, d. h. es ist durchgehend und hat in diesem Abschnitt eine ununterbrochene Vorderseite sowie eine ununterbrochene Rückseite. Die Begriffe „Vorderseite“ und „Rückseite“ dienen hier nur der Unterscheidung und sollen keine Bevorzugung einer der beiden Hauptseiten des Substrates bedeuten. Auf die Vorderseite des Substrates wird ein Transferelement aufgebracht, beispielsweise ein Folienelement oder ein trägerloses Transferelement. Das Transferelement befindet sich im Abschnitt des Substrates, in dem dieses keine Öffnung hat. Das Transferelement hat mindestens einen Rand, der innerhalb (der Erstreckung) des Substrates liegt, also nicht mit einem Rand des Substrates zusammenfällt. Auf der gegenüberliegenden Rückseite wird eine Stabilisierungsschicht aufgebracht. Diese wird so ausgestaltet, dass sie - in Draufsicht auf das flächige Substrat (8) gesehen -
- i) mehr als 50% - vorzugsweise aber weniger als 98% - der Fläche des Transferelements (16) bedeckt, und/ oder
- ii) über den Rand (18) des Transferelements (16) hinausreicht.
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Durch die Stabilisierungsschicht ist die Verarbeitbarkeit und Planlage des so gewonnenen Sicherheitssubstrates verbessert. Zudem wird die Planlage nach nachfolgenden Prozessen, insbesondere einem Stichtiefdruck, verbessert. Dies ist insofern überraschend, als es zunächst kontraproduktiv erscheint, im Bereich des Transferelementes, das bereits für sich eine Verdickung des Substrates zur Folge hat, noch eine zusätzliche Verdickung durch die Stabilisierungsbeschichtung zu erzeugen. Dennoch hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass durch die Stabilisierungsbeschichtung die Planlage und Verarbeitbarkeit des Substratpapiers verbessert ist.
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Die Stabilisierungsbeschichtung ist nur lokal, also nicht auf die gesamte Rückseite des Substrates, aufgebracht. Sie wird daher auch als lokale Stabilisierungsbeschichtung bezeichnet. Die Stabilisierungsbeschichtung ist insbesondere angepasst an den Rand des Transferelements angeordnet.
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Die Stabilisierungsbeschichtung liegt bevorzugt durchgehend oder abschnittsweise vor. Sie kann entweder durchgehend oder abschnittsweise die Fläche des Transferelements bedecken und/ oder entweder durchgehend oder abschnittsweise über den Rand des Transferelements hinausreichen. Eine durchgehende Beschichtung kann auch als vollflächige Beschichtung bezeichnet werden. Sie weist also insbesondere keine Unterbrechung oder Ausnehmung auf. Weist die Beschichtung dagegen eine (oder mehrere) Ausnehmung(en) auf, liegt sie abschnittsweise vor. Weist die Beschichtung eine oder mehrere Unterbrechungen auf, liegt sie ebenfalls abschnittsweise - mit mehreren Abschnitten vor. Abschnitte sind ihrerseits jeweils vollflächig ausgestaltet.
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In diesem Absatz und in allen Folgenden beziehen sich Angaben stets auf eine Draufsicht auf das flächige Substrat, sofern nicht ausnahmsweise explizit Gegenteiliges genannt ist. Wenn die Stabilisierungsbeschichtung durchgehend vorliegt, können im Wesentlichen drei Varianten unterschieden werden. In der ersten (bevorzugten) Variante bedeckt die Stabilisierungsbeschichtung 100% der Fläche des Transferelements und reicht über den Rand des Transferelements hinaus. Alternativ bedeckt die Stabilisierungsbeschichtung mehr als 66% und weniger als 98%, bevorzugt 95%, weiter bevorzugt 90%, der Fläche des Transferelements. Gemäß einer dritten - weniger relevanten - Variante bedeckt die Stabilisierungsbeschichtung genau das Transferelement (zu 100%). Sie reicht dann nur bis zum Rand des Transferelementes.
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In vorteilhaften Ausführungsformen überdeckt die Stabilisierungsbeschichtung - in Draufsicht auf das flächige Substrat gesehen - den Rand des Transferelements sowie beidseits des Randes zumindest je einen streifenförmigen Anteil. Wenn eine durchgehende Stabilisierungsbeschichtung über den Rand des Transferelementes hinausreicht, ist ein - außerhalb des umlaufenden Randes des Transferelements anschließender und das Transferelement einschließender - Streifen der Rückseite des Substrates bedeckt. In den Ausgestaltungen überdeckt die Stabilisierungsbeschichtung das Transferelement vollflächig. Die Stabilisierungsbeschichtung bedeckt also das Transferelement vollständig und ist etwas größer gestaltet, so dass auch ein Streifen (bzw. streifenförmiger Anteil) jenseits des Randes des Transferelementes abgedeckt ist. Wie bereits ausgeführt deckt die Stabilisierungsbeschichtung nicht die Rückseite des gesamten Substrates ab. Vielmehr steht die Stabilisierungsbeschichtung nur um den genannten Streifen über den Rand über. Die Breite des Streifens (bzw. dieses Überstands) beträgt bevorzugt nicht mehr als 10 mm, besonders bevorzugt nicht mehr als 5 mm, ganz besonders bevorzugt liegt sie im Bereich zwischen 1 mm und 5 mm bzw. 1 mm und 2,5 mm.
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Wenn die Stabilisierungsbeschichtung abschnittsweise vorliegt, sind im Wesentlichen folgende Varianten unterscheidbar:
- - mit genau einem Abschnitt für einen umlaufenden Außenrand des Transferelementes, oder
- - mit genau einem Abschnitt für jeden Rand des Transferelementes, oder
- - mit mehreren Abschnitten.
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Die Stabilisierungsbeschichtung überdeckt den Rand des Transferelements vorzugsweise vollständig, insbesondere als durchgehende Stabilisierungsbeschichtung oder als Stabilisierungsbeschichtung mit genau einem Abschnitt für den umlaufenden Rand oder für jeden Rand des Transferelements.
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Dabei kann es - in Ausgestaltungen - genügen, lediglich den Rand des Transferelementes so zu überdecken, dass nur je ein Streifen beidseits des Randes bedeckt ist. Ist das Transferelement als länglicher Transferstreifen ausgebildet, der sich über eine Längserstreckung des Sicherheitssubstrates erstreckt, hat das Transferelement folglich zwei Ränder innerhalb des relevanten Abschnitts des Substrates. Die Stabilisierungsbeschichtung kann dann die Form zweier streifenförmiger Abschnitten haben, von denen jeder einen Rand überdeckt. Ist das Transferelement hingegen als sogenannter „Patch“ ausgebildet, kann die Stabilisierungsbeschichtung rahmenförmig ausgestaltet sein, wobei die Rahmenbreite und Abmessung so gewählt ist, dass nur der Rand des Patches beidseits überdeckt wird. In den Ausgestaltungen bedeckt die Stabilisierungsbeschichtung weniger als 95%, vorzugsweise weniger als 66%, weiter bevorzugt weniger als 33% der Fläche des Transferelements. Insbesondere werden zwischen 5% und 66%, bevorzugt zwischen 5% und 33 %, der Fläche des Transferelements bedeckt. Die Stabilisierungsbeschichtung, die nur beidseits des Randes je einen Streifen bedeckt, weist insbesondere eine Breite (Rahmenbreite oder Streifenbreite der beiden Abschnitte) von weniger als 20 mm auf, vorzugsweise von weniger als 10 mm, besonders bevorzugt liegt die Breite zwischen 2 und 10 mm bzw. 2 und 5 mm.
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In weiteren vorteilhaften Ausführungsformen umfasst die Stabilisierungsbeschichtung mehrere Abschnitte, welche insbesondere mit Abstand voneinander angeordnet sind. Die Abschnitte bedecken bevorzugt weniger als 98%, insbesondere 95%, der Fläche des Transferelementes, dabei weiter bevorzugt mehr als 50% der Fläche. Die Stabilisierungsbeschichtung liegt innerhalb der Abschnitte durchgehend (bzw. vollflächig) vor. Alternativ zu einer beabstandeten Anordnung der Abschnitte ist eine vernetzte Anordnung der Abschnitte denkbar, in welcher die Abschnitte stellenweise miteinander verbunden sind.
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Die Abschnitte haben eine Außenform, wie nur beispielsweise Rechteck, Quadrat, Oval oder Dreieck. Die Abschnitte haben in einer Richtung ihre maximale Größe (wie Länge, Breite oder Durchmesser). Nur bevorzugt entspricht diese maximale Größe der Abschnitte der entsprechenden Größe (also Länge/Breite/ ...) der ganzen Beschichtung. Hat ein Transferelement seine maximale Erstreckung in einer ersten Richtung (wie Länge oder Breite), liegt die maximale Größe der Abschnitte vorzugsweise in einer zweiten Richtung (wie Breite bzw. Länge), die in einem Winkel von mehr als 60 Grad, bevorzugt mehr als 75 Grad, besonders bevorzugt orthogonal (mit 90 Grad), zu der ersten Richtung liegt. Mit anderen Worten sind die Abschnitte in ihrer Vorzugrichtung vorzugsweise senkrecht zur Vorzugsrichtung des Transferelements angeordnet.
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Die mehreren Abschnitte können gebildet sein durch Abschnitte mit gleicher maximaler Größe und/ oder gleicher Außenform. Die Abschnitte können beispielsweise einheitlich rechteckig oder quadratisch vorliegen. Die maximale Größe (oder die Größe) der Abschnitte ist vorzugsweise gleich. Beispielsweise können die Abschnitte als Rechtecke (oder Quadrate) einheitlicher Größe vorliegen. Alternativ können die mehreren Abschnitte gebildet sein durch Abschnitte mit gleicher maximaler Größe und unterschiedlicher Außenform. Beispielsweise können die Abschnitte als einheitlich große aber unterschiedlich orientierte gleichseitige Dreiecke oder spitzwinklige Dreiecke, Rechtecke oder Ovale angeordnet sein. Weiter alternativ können sich die Abschnitte bei gleicher Außenform in ihrer maximalen Größe unterscheiden. Einheitliche geformte Abschnitte, wie Rechtecke oder Dreiecke, können unterschiedliche erste und zweite maximale Größen haben. Letztlich können sich sowohl die Außenform als auch die maximale Größe erster Abschnitte und zweiter Abschnitte unterscheiden.
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Die Abschnitte erstrecken sich vorzugsweise mit einer Größe, die zwischen 75% und 200%, der entsprechenden (lokalen) Größe des Transferelementes liegt. Derartige Abschnitte können als größenangepasste Abschnitte bezeichnet. In einer ersten Variante beträgt die Größe zwischen 75% und 95% der entsprechenden Größe des Transferelementes. Die Abschnitte enden also vorzugsweise vor dem Rand des Transferelements. Alternativ liegt die Länge der Abschnitte zwischen 95% und 105% der entsprechenden (lokalen) Größe des Transferelementes. Die Abschnitte enden dann nahe dem Rand. Bevorzugt erstrecken sich die Abschnitte der Stabilisierungsbeschichtung mit einer Länge zwischen 105% und 200%, bevorzugt 110% bis 175%, der entsprechenden Größe des Transferelements. Die Stabilisierungsbeschichtung überdeckt - wie immer in Draufsicht gesehen - mit seinen Abschnitten den Rand abschnittsweise (nicht mehr vollständig).
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In anderen Ausgestaltungen sind die Abschnitte jeweils kleiner sind als 1 % der Fläche des Transferelementes und/oder erstrecken sich in keiner Richtung mit mehr als 33%, insbesondere mehr als 20%, weiter vorzugsweise mehr als 10%, der entsprechenden Größe des Transferelementes erstrecken.
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Derartige Abschnitte können als größenunabhängige, von der Größe des Transferelementes nicht abhängige, Abschnitte verwendet werden.
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Die Stabilisierungsbeschichtung reicht mit Vorteil mit weniger als 50%, vorzugsweise weniger als 33%, der Fläche des Transferelements über den Rand des Transferelements hinaus. Über den Rand des Transferelements reicht die Stabilisierungsbeschichtung (in jeder Richtung) mit Vorteil nicht mehr als 10 mm hinaus, weiter bevorzugt nicht mehr als 5 mm, besonders bevorzugt im Bereich zwischen 1 mm und 5 mm, ganz besonders bevorzugt zwischen 1 mm und 2,5 mm.
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Die Stabilisierungsbeschichtung ist eine nicht selbsttragende Schicht, für die insbesondere Lacke, ganz besonders UV-härtende Lacke verwendet werden können. Es kommen Lacksysteme auf Wasserbasis in Frage. Die Stabilisierungsbeschichtung ist in Ausführungsformen farblos und optional hinsichtlich seiner Mattierung auf den Glanz des Substratpapiers nach dem Stichdruck abgestimmt. Die Stabilisierungsbeschichtung umfasst vorzugsweise nur eine einzige Schicht und nur alternativ genau zwei übereinander liegende Teilschichten. Die Stabilisierungsbeschichtung kann ein Mattierungsmittel, einen Lumineszenzstsoff und/oder ein Effektpigment enthalten. Die Hinzugabe von UV-Absorbern ist möglich, um die Überwachung bei der Applikation der Stabilisierungsbeschichtung zu vereinfachen und einer Vergilbung vorzubeugen. Ein Lack kann anstelle eines Mattierungsmittels (oder zusätzlich) auch Perlglanzpigmente als Effektpigment enthalten. Der Lack kann weiterhin einen Farbstoff oder einen Lumineszenzstoff enthalten.
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Durch die Stabilisierungsbeschichtung wird auch erreicht, dass insbesondere im Stichtiefdruck, eine Verformung des Substratpapieres, beispielsweise eine Rinnenbildung oder ein Aufwölben deutlich verringert oder verhindert ist.
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Bevorzugt hat die Stabilisierungsbeschichtung nicht nur eine direkte mechanisch stabilisierende Wirkung, sondern verhindert zudem das Eindringen von Feuchtigkeit in das Substrat. Durch die Stabilisierungsbeschichtung wird somit auch erreicht, dass insbesondere bei Wiederbefeuchtung oder befeuchtender Weiterverarbeitung, eine Verformung des Sicherheitspapiers verhindert oder verringert wird.
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Insbesondere kommen die in der
EP 2461970 B1 für eine andere Anwendung genannten Beschichtungsmittel in Frage.
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Die Stabilisierungsbeschichtung kann durch ein Druckverfahren, insbesondere durch Tief-, Flexo-, Sieb-, Offset- oder Transferdruck aufgebracht werden.
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Geeignete Perlglanzpigmente sind in anderem Zusammenhang in der
EP 2461970 B1 genannt. Andere Effektpigmente, also optisch variable Pigmente, sind hinreichend bekannt, wie beispielsweise Interferenzschichtpigmente, farbkippende, farbvariable und/ oder magnetisch ausrichtbare Pigmente.
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Das Transferelement ist bevorzugt ein trägerloses Transferelement, könnte jedoch auch ein Folienelement sein. Trägerlose Transferelemente, die insbesondere keine eigene Folie umfassen, sind bekannt und werden in der Regel von einem temporären Transferträger gelöst, wenn sie auf das Substrat übertragen werden.
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Als Transferelemente sind insbesondere Transferstreifen und Transfer-Patches bekannt. Ein Transfer-Streifen erstreckt sich in einer Richtung vollständig über das Substrat. Entsprechend hat ein Transferstreifen zwei Ränder (im vorliegenden Sinne). Ein Transfer-Patch ist innerhalb des Substrates angeordnet und hat somit einen umlaufenden Rand. Optional kann ein Transferpatch eine zentrale Aussparung umfassen und somit zusätzlich einen Innenrand aufweisen. Wie bereits zuvor beschrieben, ist nur ein Rand des Transferelements, der innerhalb des Substrates liegt, ein Rand im vorliegenden Sinne. Beidseits des Randes erstreckt sich Substrat. Der Rand könnte auch als Binnenrand des Transferelements bezeichnet werden. Wenn das Sicherheitspapier als Sicherheitspapierbahn oder als Sicherheitspapierbogen vorliegt, umfasst es jeweils eine Vielzahl von Einzelnutzen für Sicherheitsdokumente. Auf der Sicherheitspapierbahn liegen in der Breite der Bahn eine bestimmte erste Anzahl, beispielsweise 4 - 8, von Einzelnutzen nebeneinander. In der Länge der Bahn liegen dagegen beliebig viele Einzelnutzen, insbesondere eine zweite Anzahl von mehreren Hundert bzw. mehreren Tausend Einzelnutzen hintereinander. Auf dem Sicherheitspapierbogen liegen in der Breite des Bogens eine bestimmte erste Anzahl, beispielsweise 4 - 8, von Einzelnutzen nebeneinander und in der Länge des Bogens eine bestimmte zweite Anzahl, beispielsweise 5 -10, von Einzelnutzen hintereinander. Jeder Einzelnutzen weist jeweils mindestens einen der genannten Abschnitte des Substrates mit einem der genannten bedecktem Transferelemente auf, insbesondere mit zumindest einem bedeckten Transferpatch pro Einzelnutzen und/ oder einem bedeckten Transferstreifenabschnitt - eines Transferstreifens der Sicherheitspapierbahn bzw. des Sicherheitspapierbogens - pro Einzelnutzen. Die Sicherheitspapierbahn/ der -bogen kann neben einem zentralen Bereich mit den Einzelnutzen weiterhin einen äußeren Bereich umfassen. Ein streifenförmiger Transferpatch, der einen Transferstreifenabschnitt für jeden der Einzelnutzen bildet, kann im äußeren Bereich, also innerhalb des Substrates, enden. Nach einem Aufteilen des zentralen Bereiches in die Einzelnutzen wird der nur temporär genutzte äußere Bereich in der Regel entsorgt.
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Vorteilhaft wird zunächst die Stabilisierungsbeschichtung aufgebracht und optional aktiv ausgehärtet, beispielsweise mittels UV-, IR- und/oder Elektronen-Bestrahlung und/oder Erwärmen, und anschließend das Transferelement aufgebracht. Die Stabilisierungsbeschichtung kann sich somit bereits beim Aufbringen des Transferelements positiv auswirken. Lediglich alternativ kann die Stabilisierungsbeschichtung auch nach dem Aufbringen des Transferelements aufgebracht werden.
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In der Regel wird das Transferelement beim Aufbringen mittels einer Haftschicht, vorzugsweise einer thermisch aktivierbaren Haftschicht auf dem Substrat befestigt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird (in dem Transferbereich) eine haftvermittelnde Schicht, wie Primerschicht, aufgebracht bevor das Transferelement aufgebracht wird. Die haftvermittelnde Schicht liegt zwischen Substrat und der Haftschicht, mit welcher das Transferelement am Substrat befestigt wird.
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Die Erfindung ist gemäß dem nebengeordneten unabhängigen Anspruch auch auf ein Sicherheitspapier gerichtet, das ein flächig erstrecktes Substrat aufweist, welches in mindestens einem Abschnitt durchgehend ist und dort eine ununterbrochene Vorder- und eine ununterbrochene Rückseite aufweist. Im Abschnitt ist auf die Rückseite eine Stabilisierungsbeschichtung aufgebracht. Weiter befindet sich im Abschnitt auf der Vorderseite ein Transferelement, das mindestens einen Rand hat, der innerhalb der Erstreckung des Substrates liegt. Die Stabilisierungsbeschichtung bedeckt - in Draufsicht auf das flächige Substrat gesehen - mehr als 50% aber vorzugsweise weniger als 98% der Fläche des Transferelements, und/oder reicht - in Draufsicht auf das flächige Substrat gesehen - über den Rand des Transferelements hinaus.
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Die vorstehend im Zusammenhang mit den Herstellverfahren genannten Eigenschaften und Merkmale des Sicherheitspapiers gelten natürlich gleichermaßen auch für das Sicherheitspapier selbst.
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Das Substrat kann ein ein- oder mehrlagig ausgebildetes Substrat sein. Es ist vorzugsweise ein Papiersubstrat. Optional kann das Substrat - insbesondere nach den genannten Schritten - mit einer Kunststofffolie versehen werden. Als Papier kommt jede Art von Papier in Betracht, insbesondere aus Baumwolle. Selbstverständlich kann auch Papier eingesetzt werden, welches einen Anteil an Kunststoffmaterial, beispielsweise ein polymeres Material enthält.
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Das Sicherheitspapier kann insbesondere zur Herstellung eines Sicherheitsdokumentes, insbesondere einer Banknote Verwendung finden. Ein solches Sicherheitsdokument ist deshalb ebenfalls Gegenstand der Erfindung gemäß einem nebengeordneten Anspruch.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, die ebenfalls erfindungswesentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert. Diese Ausführungsbeispiele dienen lediglich der Veranschaulichung und sind nicht als einschränkend auszulegen. Beispielsweise ist eine Beschreibung eines Ausführungsbeispiels mit einer Vielzahl von Elementen oder Komponenten nicht dahingehend auszulegen, dass alle diese Elemente oder Komponenten zur Implementierung notwendig sind. Vielmehr können andere Ausführungsbeispiele auch alternative Elemente und Komponenten, weniger Elemente oder Komponenten oder zusätzliche Elemente oder Komponenten enthalten. Elemente oder Komponenten verschiedener Ausführungsbespiele können miteinander kombiniert werden, sofern nichts anderes angegeben ist. Modifikationen und Abwandlungen, welche für eines der Ausführungsbeispiele beschrieben werden, können auch auf andere Ausführungsbeispiele anwendbar sein. Zur Vermeidung von Wiederholungen werden gleiche oder einander entsprechende Elemente in verschiedenen Figuren mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet und nicht mehrmals erläutert. In den Figuren zeigen:
- 1 eine Schemadarstellung eines Sicherheitspapiers mit zwei Transferelementen, die als Sicherheitsmerkmale fungieren,
- 2 eine Schnittdarstellung durch das Sicherheitspapier im Bereich eines dieser Transferelemente,
- 3 eine schematische Ansicht ähnlich der 1 zur Verdeutlichung der Relativlage einer Stabilisierungsbeschichtung und der Transferelemente,
- 4 eine weitere schematische Ansicht zur Verdeutlichung der Relativlage einer anderen Ausgestaltung der Stabilisierungsbeschichtung und der Transferelemente und
- 5 und 6 Darstellungen ähnlich den 2 und 3 für eine abgewandelte Ausführungsform.
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1 zeigt in Draufsicht schematisch ein Sicherheitspapier 2, beispielsweise die Vorstufe zu einer Banknote, oder eine Banknote. Das Sicherheitspapier 2 umfasst zwei Transferelemente, nämlich ein streifenförmiges Transferelement 4 sowie ein Patch-förmiges Transferelement 6. Diese Transferelemente sind auf einer Hauptseite des Sicherheitspapiers 2 aufgebracht. Sie umfassen jeweils mindestens ein optisch oder anderweitig erkennbares Sicherheitsmerkmal, das die Fälschungssicherheit des Sicherheitspapiers 2 oder der Banknote verbessert. Optional können Transferelemente eine Folie als Träger umfassen. Vorliegend wird bevorzugt ein Transferelement verwendet, welches frei von einer eigenen Trägerschicht ist. Ein Sicherheitspapier kann als Bogen oder Bahn vorliegen und später in seine Einzelnutzen, wie Banknoten, geteilt werden, wobei in den Figuren jeweils nur einer der Einzelnutzen betrachtet wird. Grundsätzlich sind die zwei Transferelemente 4, 6 eingezeichnet, um zu verdeutlichen, dass die Ausführungsformen gleichermaßen für unterschiedliche Transferelemente anwendbar sind. Insbesondere für durchgehende Streifen als Transferelemente, welche genau zwei Ränder haben, wie das längliche Transferelement 4, oder auch für Patch-förmige Transferelemente 6, die einen umlaufenden Rand haben, sind die vorliegenden Lösungen anwendbar.
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2 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung durch das Sicherheitspapier 2 im Bereich eines der Transferelemente. Es ist dabei nicht relevant, welches der Transferelemente 4, 6 dargestellt wird, da die erläuterten Prinzipien für beide gleichermaßen gelten. In 2 ist zu erkennen, dass das Sicherheitspapier 2 ein Substrat 8 aufweist, das mindestens in einem Abschnitt 10 keine Durchbruchsöffnung, also kein Fenster hat, in diesem Abschnitt 10 also eine durchgehende Vorderseite 12 sowie eine durchgehende Rückseite 14 aufweist. Dies schließt natürlich nicht aus, dass das Substrat 8 in anderen Abschnitten Fenster hat. Auf der Vorderseite 12 ist das Transferelement, hier mit dem Bezugszeichen 16 bezeichnet, aufgebracht. Es hat mindestens einen Rand 18, an dem das Transferelement 16 endet, das darunterliegende Substrat 8 aber entlang seiner Flächenerstreckung weiterläuft. Das Transferelement 16 hat damit eine Ausdehnung, die einen ersten Bereich 20 abdeckt. Es liegt vollständig innerhalb des Abschnittes 10, der fensterlos ist.
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Auf der gegenüberliegenden Rückseite 14 ist eine Stabilisierungsbeschichtung 22 aufgebracht, die auf der Rückseite 14 einen zweiten Bereich 24 abdeckt, welcher größer ist als der erste Bereich 20. Somit steht die Stabilisierungsbeschichtung 22 in Draufsicht (beispielsweise in 2 von oben) über den Rand 18 hinaus. Es besteht ein Streifen 26 der Stabilisierungsbeschichtung 22, der über den Rand 18 hinausragt. Gleichzeitig bedeckt die Stabilisierungsbeschichtung 22 auch den Rand 18 in der Draufsicht und überdeckt auch einen Streifen diesseits des Randes 18, also innerhalb des Transferelementes 16 - wiederum in der genannten Draufsicht gesehen. In der Ausführungsform der 2 ist dies dadurch erreicht, dass der zweite Bereich 24, d. h. die Ausdehnung der Stabilisierungsbeschichtung 22 insgesamt größer ist, als der erste Bereich 20, also die Ausdehnung des Transferelementes 16.
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Die Überdeckung, die dadurch erreicht ist, ist in 3 gezeigt, welche die erwähnte Draufsicht schematisch darstellt. Die Stabilisierungsbeschichtung 22 ist dabei hinsichtlich ihres Umrisses gestrichelt eingezeichnet. Wie zu sehen ist, überdeckt sie in der Draufsicht das Transferelement, sowohl wenn dies als streifenförmiges Transferelement 4 ausgebildet ist, als auch wenn dies als Patch-förmiges Transferelement 6 gestaltet ist.
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Die vollständige Abdeckung des Randes 18, d. h. der Streifen 26, um den die Stabilisierungsbeschichtung 22 über den Rand 18 hinausragt, verbessert die Verarbeitbarkeit und insbesondere die Planlage des Sicherheitspapiers 2 deutlich. Insbesondere bei nachfolgendem Stichtiefdruck auf Vorder- und/oder Rückseite 12, 14 ist dies von großem Vorteil.
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Es kommt dabei nicht zwingend darauf an, dass, wie in 2 und 3 gezeigt, die Stabilisierungsbeschichtung 22 das Transferelement 16 vollflächig überdeckt.
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4 zeigt in Draufsicht eine Ausgestaltung, in welcher die die Stabilisierungsbeschichtung 22 mehrere Abschnitte 42 umfasst. Die Abschnitte 42 sind mit einem vorzugsweise regelmäßigen Abstand zueinander angeordnet. Die Fläche des Transferelementes wird also nicht mehr vollständig, sondern nur noch mit einem Prozentsatz, von beispielsweise 90%, von der Stabilisierungsschicht bedeckt.
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Die unter dem Transferstreifen 4 angeordneten Abschnitte 42 sind in ihrer Breite an die Breite des Transferstreifens 4 angepasst. Sie erstrecken sich in Ihrer Länge über die Breite des Transferstreifens und reichen im gezeigten Beispiel wiederum über den Transferstreifen hinaus, sind beispielsweise zwischen 10% und 100% länger als die Breite des Transferstreifens.
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Die Abschnitte 42 müssen nicht in einer bestimmten Richtung ausgerichtet sein. Sie können beispielsweise auch in einem Winkel von 45 oder 60 (statt 90) Grad zum Transferstreifen 4 verlaufen. Die Abschnitte 42 erstrecken sich jedoch jeweils mindestens über 75% der entsprechenden Größe des Transferstreifens (in dieser Richtung und an dieser Stelle). Unregelmäßig breite Transferstreifen 4 sind beispielsweise denkbar und bekannt.
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Der dargestellte Transfer-Patch 6 hat nun in 4 zudem eine zentrale Aussparung, so dass er einen Außenrand und einen Innenrand aufweist. Auch die - jetzt ringförmige - Fläche des Transfer-Patches 6 ist zu mehr als 75% von den Abschnitten 42 der lokalen Stabilisierungsbeschichtung 22 überdeckt. Erkennbar ist die Breite der Abschnitte 42 an die lokale Breite des Transfer-Patches 6 angepasst. Die Höhe der Abschnitte 42 ist größer als ihr Abstand, insbesondere größer als 2 mm. Zudem sind die Abschnitte 42 so angeordnet, dass der Rand des Transferelements gut, anteilig zu mehr als 66%, bevorzugt zu mehr als 75%, überdeckt ist. Die Wirkung der gewählten Anordnung ist besonders gut am Beispiel des Innenrandes nachvollziehbar, denn eine andere Anordnung könnte erkennbar dazu führen, dass der Innenrand mehrheitlich unbedeckt wäre.
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In jedem der Abschnitte 42 liegt - ebenso wie in den bisher beschriebenen Ausgestaltungen - liegt die Stabilisierungsbeschichtung durchgehend vor. Die Abschnitte 42 sind in 4 als rechteckige Abschnitte dargestellt, können aber auch anders, nur beispielsweise abgerundet und/ oder mit wellenförmiger Kontur, gestaltet sein. In nicht gezeigten Alternativen kann ein rechteckiger Abschnitt 42 beispielsweise durch zwei unterschiedlich große Teilrechtecke (zwei Drittel der Länge/ ein Drittel der Länge) oder durch zwei oder mehr einander ergänzende Dreiecke (Trennung des gezeigten Rechtecks entlang seiner Diagonale) gebildet sein. Dargestellt sind beabstandete Abschnitte, wobei Abschnitte optional auch stellenweise miteinander verbunden sein könnten. Weitere denkbare Ausgestaltungen mit gleich oder unterschiedlich großen Abschnitten und/oder gleichen und/oder unterschiedlichen Außenformen sind nicht figürlich separat dargestellt.
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Es genügt in weiteren Ausführungsformen, die mit Bezug auf 5 und 6 beschrieben werden, dass der Rand 18 von einem Streifen überdeckt wird, der nicht nur den Rand 18 selbst abdeckt, sondern auch den Streifen 26 jenseits des Randes 18, sowie auch einen Streifen, bevorzugt gleicher Größe, diesseits des Randes 18. 5 zeigt wiederum einen Querschnitt. Die Stabilisierungsbeschichtung 28 ist in einer bestimmten Breite unter dem Rand 18 vorhanden, jedoch nicht unter dem ganzen Transferelement 16. Die Stabilisierungsbeschichtung 28 ist dann, wie die Draufsicht in 6 zeigt, beispielsweise rahmenförmig (im Falle des Patch-förmigen Transferelementes 6) oder in Form von zwei Streifen ausgebildet, also aus zwei Abschnitten 28a, 28b gebildet, wie dies für das streifenförmige Transferelement 4 in 6 veranschaulicht ist.
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Zur Herstellung des Sicherheitselementes wird im Herstellverfahren bevorzugt vor dem Aufbringen des Transferelementes 16 die Stabilisierungsbeschichtung 22, 28, 28a, 28b aufgebracht (und ausgehärtet). Es können dabei die im allgemeinen Teil der Beschreibung verwendeten Materialien und Aufbringungstechniken verwendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Sicherheitspapier
- 4,6,16
- Transferelement
- 8
- Substrat
- 10
- Abschnitt
- 12
- Vorderseite
- 14
- Rückseite
- 18
- Rand
- 20
- erster Bereich
- 22, 28, 28a, 28b
- Stabilisierungsbeschichtung
- 24
- zweiter Bereich
- 26
- Streifen
- 42
- Abschnitte der Stabilisierungsbeschichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2014/095039 A1 [0002]
- EP 2461970 B1 [0003, 0025, 0027]