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1. Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft rollende Gehgeräte für Patienten mit einer Behinderung.
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2. Stand der Technik
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Gehhilfen werden zur Unterstützung und zur Therapie von angeborenen, krankheits-, unfall-, und /oder altersbedingten Störungen des menschlichen Bewegungsapparats eingesetzt. Insbesondere sind rollende Gehhilfen bekannt, die es erlauben, einen Patienten beim Gehen zu unterstützen und /oder die Gehfähigkeit des Patienten zu trainieren und / oder die Symptome des Patienten zumindest teilweise zu therapieren.
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In diesem Zusammenhang ist aus der
US 5 467 793 A eine orthopädische Gehhilfe mit vier kleinen Rollen und einem zentralen Stützelement bekannt, das es erlaubt, einen gehbehinderten Patienten in aufrechter Körperhaltung an der Gehhilfe zu fixieren und die Bewegung der Beine des Patienten zu unterstützen.
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Ferner ist aus der
DE 10 2017 102 066 A1 eine Weiterentwicklung der in der
US 5 467 793 B1 beschriebenen Gehhilfe gezeigt. Insbesondere umfasst die Gehhilfe aus der
DE 10 2017 102 066 A1 ein Beinrahmengestell mit einem Verdrehelement, das dazu ausgestaltet ist, eine Hüftgelenk-Rotationsebene und eine Kniegelenk-Rotationsebene in unterschiedlichen Ebenen einzurichten.
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Ferner ist aus der
EP 2 233 120 B1 eine Gehhilfe zur Führung einer gehbehinderten Person bekannt, die eine senkrecht am Fahrgestell montierte Sicherungsanordnung und eine Halteanordnung umfasst, die mittels einer Kopplungseinrichtung lösbar mit der Sicherungsanordnung verbunden ist.
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Ferner betrifft
FR 3 027 514 A1 eine Gehhilfe für Menschen mit motorischen Störungen, um eine Haltungsverschlechterung zu verhindern, indem die Person im Sattel gehalten wird. Die Gehilfe umfasst einen Sattel, der an einem Rollrahmen befestigt ist, um das Gehen der behinderten Person zu verbessern. Der Sattel ist dabei von vorne nach hinten verstellbar.
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FR 2 745 714 A1 betrifft eine mobile Stehhilfe für behinderte Patienten. Die Stehhilfe hat ein Fahrgestell auf Rädern mit einer internen Steuerung für die Drehung der Füße und einen Mast, um den Patienten aufrecht zu halten. Sie verfügt über eine doppelte Aufhängung am Fahrgestell mit zwei Zugfedern, von denen die erste die Neigung des Mastes nach vorne und die Rückkehr des Mastes, der den Körper stützt, steuert und die zweite eine vertikale Aufhängung desselben Mastes ermöglicht. Auf der Hauptachse des Fahrgestells und in dessen Mitte befindet sich ein Gehäuse oder eine Zwinge mit offenen oberen und unteren Enden. Das Gehäuse wird von einem Zapfen durchquert, der senkrecht zur Hauptachse des Fahrgestells steht. Auf dem Drehzapfen befindet sich ein Rohr, das eine Feder enthält und das Ende des Mastes festhält.
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FR 2 959 663 A1 betrifft eine Gehhilfe für körperlich behinderte Kinder zur Vorbeugung und Korrektur von orthopädischen Verformungen durch muskuläre Ungleichgewichte. Die Gehilfe hat ein Vorderrad und ein Hinterrad, die jeweils am vorderen und hinteren Teil eines Längsrahmens angebracht sind. Eine Neigungseinheit ermöglicht die Neigung einer Anordnung aus einer Sattelstütze und einer Lenkerstütze in Bezug auf den Längsrahmen vom vorderen Abschnitt zum hinteren Abschnitt und umgekehrt.
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DE 20 04 765 A1 betrifft Laufübungsgerät für Spastiker und Athetosen. Das Gerät ist mit einem Sitz versehenen und einem Laufrollen aufweisenden Fahrgestell, bei dem das Gerät in Höhe bzw. oberhalb des Sitzes mit einer vorzugsweise korsettartigen Stütze versehen ist, mittels derer der Oberkörper des übenden Kindes auf dem Gerät in fester Lage gehalten werden kann, dadurch gekennzeichnet ist, dass sich an dem Sitz bzw. an das Unterteil der Stütze Beinführungen anschließen, die der Breite der Schrittweite des übenden Kindes entsprechen und eine trapezartige Form haben, wobei diese Beinstützen nach den Seiten mittels Scharnieren in bestimmter Lage feststellbar sind.
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Schließlich betrifft
DE 20 2016 004 678 U1 ein Vorschubpolster für Erwachsenen-Laufräder. Es ist direkt vor dem oberen Brustbereich positioniert und wird deshalb auch Brust-Schubkissen genannt. Es nimmt durch Andruck einen Teil der Vorschubkraft auf, überträgt diese auf den Rahmen und stellt so einen zusätzlichen Kraftübertrags-Weg dar.
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Allerdings erfordern es einige der bekannten Gehhilfen, dass der Patient fest mit der jeweiligen Gehhilfe verbunden werden muss, um die Gehhilfe zu benutzen. Das hat zur Folge, dass der jeweilige Patient auf eine weitere meist geschulte Person angewiesen ist, die ihm beim Einsteigen in die Gehhilfe unterstützen muss. Ferner kann das Fixieren des Patienten an der Gehhilfe und / oder das Einstellen der Gehhilfe auf den Patienten kompliziert und zeitaufwendig sein.
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Des Weiteren sind die aus dem Stand der Technik bekannten Gehhilfen nur unzureichend für die Unterstützung und / oder die Therapie von Patienten mit einer Behinderung des Bewegungsapparats im Bereich des Hüftgelenks geeignet, da sie erfordern, dass der Patient die Gehhilfe in einer im Wesentlichen aufrechten Körperhaltung benutzt. Insbesondere kann die oben erwähnte Fixierung des Patienten an der jeweiligen Gehhilfe dazu führen, dass der Patient in eine unnatürliche und / oder unangenehme oder sogar schmerzhafte Körperhaltung gezwungen wird, was für das Erreichen des Therapieziels meist nicht zuträglich ist.
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Insbesondere eignen sich die aus dem Stand der Technik bekannten Gehhilfen nicht für Patienten, bei denen eine Störung des Bewegungsapparats eine im Wesentlichen aufrechte Körperhaltung mit einem nicht oder nur geringfügig gebeugten Hüftgelenk nicht oder nur unter Schmerzen zulässt. Beispielsweise sind die aus dem Stand der Technik bekannten Gehgeräte oft ungeeignet für Patienten mit fixierten Kontrakturen am Rumpf und /oder an den Extremitäten, was häufig mit einer globalen muskulären Insuffizienz bzw. zentraler Bewegungsstörung einhergeht.
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Darüber hinaus ermöglichen die bekannten Gehhilfen nur unzureichend den Gleichgewichtssinn bzw. die Balance eines Patienten beim Gehen zu trainieren. Schließlich sind die bekannten Gehhilfen häufig ungeeignet für ein Bewegen über unebene Flächen. Bereits kleine Hindernisse, wie beispielsweise Türschwellen, sind aufgrund der kleinen Baugröße der verwendeten Rollen für den Patienten bei einer Bewegung zumeist unüberwindbar.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, neuartige Gehgeräte zu entwickeln, die einfach aufgebaut und zu handhaben sind und dennoch die Unterstützung und / oder die Therapie von Patienten mit einer Behinderung des Bewegungsapparats verbessern können und dabei die oben diskutierten Nachteile des Stands der Technik zumindest zum Teil überwinden.
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3. Zusammenfassung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand von Patentanspruch 1 gelöst. Beispielhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die in Patentanspruch 1 definierte Erfindung erlaubt es, dass gehbehinderte Patienten, die im Bereich des Hüftgelenks in ihrer Bewegungsfähigkeit beispielsweise durch eine Hüftbeugekontraktur beeinträchtigt sind, das rollende Gehgerät als Gehhilfe und / oder Therapiegerät verwenden und dabei das Hüftgelenk in einer gebeugten Haltung belassen können. Insbesondere können dadurch auch bei Patienten, die nicht oder nur eingeschränkt zu einer aufrechten Körperhaltung fähig sind, die am Gehen beteiligten Muskeln und deren Koordination trainiert werden. Patienten mit einem Hüftstrecker-Muskelkraftwert nach Janda größer oder gleich 3 können das erfindungsgemäße Gehgerät in der Regel sogar eigenständig nutzen. Bei Patienten mit einem Hüftstrecker-Muskelkraftwert nach Janda kleiner 3 kommt regelmäßig eine Unterstützung durch eine Hilfsperson oder eine elektrische Restkraftunterstützung in Betracht.
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Beispielsweise erlaubt es die Erfindung Patienten zu unterstützen und / oder zu therapieren, bei denen eine der folgenden Störungen des Bewegungsapparats vorliegt:
- a. eine Fehlstellung der Wirbelsäule wie eine Skoliose;
- b. eine Hüftbeugekontraktur;
- c. eine Insuffizienz der Hüftmuskulatur;
- d. Multiple Kontrakturen;
- e. eine globale Fehlstellung des Skeletts und / oder der Skelettmuskulatur;
- f. eine spastisch dystone / dyskinetische Bewegungsstörung;
- g. eine fixierte Kontraktur der unteren Extremitäten, ggf. in Verbindung mit einer Kontraktur der oberen Extremitäten;
- h. ein inkompletter Querschnitt;
- i. eine schlaffe Parese;
- j. eine unilaterale / bilaterale spastische Cerebralparese;
- k. ein inkompletter Querschnitt bei einer Meningomyelozele.
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Ferner erlaubt eine solche Anordnung dem Nutzer einen verbesserten Zugang zu verschiedenen Arbeitsplätzen. Da er auf der Gehhilfe sitzt und diese nicht etwa vor sich herschiebt, kann er sich näher an beliebige Hindernisse wie Möbel heranbewegen und / oder diese auch teils unterfahren. Dies erweitert den Aktionsradius des Nutzers innerhalb wie auch außerhalb von Räumen enorm.
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Insbesondere erlaubt eine solche Anordnung auch Patienten die Nutzung der erfindungsgemäßen Gehhilfe, denen die Nutzung von Gehstützen oder Rollatoren aufgrund von Einschränkungen der oberen Extremitäten nicht möglich ist.
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Die zumindest eine Auflagevorrichtung kann einen Sitz und zumindest eine Oberkörperstütze aufweisen, die relativ zueinander verstellbar sind.
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Dies erlaubt das Gehgerät an die Körpergröße und / oder die Körperhaltung und / oder eine Fehlstellung der Skelettmuskulatur eines Patienten anzupassen. Insbesondere ermöglicht es eine solche Verstellbarkeit der zumindest einen Auflagevorrichtung, das Gehgerät über einen längeren Zeitraum an die sich bei fortschreitendem Therapieerfolg stetig verbessernde Körperhaltung des Patienten anzupassen.
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Ferner wird dadurch ermöglicht, dass die meisten Patienten nicht an dem Gehgerät fixiert werden müssen und selbständig in das Gehgerät einsteigen können oder dazu nur geringfügige Hilfe einer nicht geschulten Person benötigen.
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Zusätzlich oder alternativ kann die zumindest eine Auflagevorrichtung zumindest teilweise plastisch verformbar ausgebildet sein. Auch dadurch kann man die zumindest eine Auflagevorrichtung und damit das Gehgerät an eine sich durch die Benutzung des Gehgeräts verbesserte und / oder veränderte Körperhaltung des Patienten anpassen. Zusätzlich kann dadurch die Auflagevorrichtung an eine asymmetrische Körperhaltung des Patienten individuell angepasst werden.
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Ein weiterer Vorteil einer solchen verstellbaren und / oder verformbaren Auflagevorrichtung besteht darin, dass ein einzelnes Gehgerät für die ambulante Therapie mehrerer Patienten mit unterschiedlichen Körpergrößen und / oder Körperhaltungen individuell angepasst werden kann.
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Insbesondere kann die zumindest eine Auflagevorrichtung so ausgebildet sein, dass das Hüftgelenk der Person bei Benutzung des rollenden Gehgerätes in einem Winkel zwischen 0° und 90°, vorzugsweise zwischen 0° und 30° relativ zu einer aufrechten Körperposition beugbar ist.
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Erfindungsgemäß umfasst das in Patentanspruch 1 definierte Gehgerät - unter anderem - zumindest ein Gelenk, das so ausgebildet ist, dass die zumindest eine Auflagevorrichtung relativ zur einer Grundfläche, auf der das rollende Gehgerät rollt, seitlich verkippbar ist und eine Einstellvorrichtung, die ein rückstellendes Drehmoment gegen das seitliche Verkippen der zumindest einen Auflagevorrichtung bereitstellt.
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Eine solche verkippbare Konstruktion der Auflagevorrichtung führt beispielsweise dazu, dass der Patient, der das Gehgerät benutzt, dazu veranlasst ist, die Auflagevorrichtung aktiv gegen das Verkippen zu stabilisieren. Dadurch wird der Patient zu einem dynamischen Gehverhalten veranlasst und dadurch die das Gehen unterstützende Muskulatur - insbesondere die Hüftmuskulatur, Glutealmuskulatur und angrenzende Rumpf- und Rückenmuskulatur- sowie das Koordinationsvermögen und der Gleichgewichtssinn des Patienten stetig trainiert. Gerade in Kombination mit einer Vorverlagerung des Oberkörpers, die mithilfe der Auflagevorrichtung herbeigeführt werden kann, wirkt sich die verkippbare Konstruktion der Auflagevorrichtung positiv auf die Auslösung des Schreitreflexes aus.
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Insbesondere kann die Einstellvorrichtung dazu ausgebildet sein, das seitliche Verkippen in eine erste Kipprichtung anders zu beeinflussen als in eine Gegenrichtung der ersten Kipprichtung.
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Beispielsweise kann diese Ausführungsform ermöglichen, das Verkippen und damit das dynamische Gehverhalten, zu dem das Gehgerät den Patienten veranlasst, individuell an die Ausprägung der jeweilige Störung des Bewegungsapparats des Patienten anzupassen. Insbesondere kann das Verkippen asymmetrisch eingestellt werden, so dass die zumindest eine Auflagevorrichtung in eine Richtung anders verkippt werden kann als in die Gegenrichtung.
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Ferner kann das rückstellende Drehmoment vorzugsweise einstellbar ist. Hierbei kann in einigen Ausführungsformen die Einstellvorrichtung so ausgebildet sein, dass das rückstellende Drehmoment im Wesentlichen proportional zur Verkippung der zumindest einen Auflagevorrichtung ist. Dies kann beispielsweise durch einen Federmechanismus erreicht werden, der das rückstellende Drehmoment für die zumindest eine verkippbare Auflagevorrichtung bereitstellt.
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Beispielsweise verbessert ein solches rückstellendes Drehmoment das Gehgerät dahingehend, das dynamische Gehen und damit das Training der Hüft- und Glutealmuskulatur sowie der angrenzenden Rumpf- und Rückenmuskulatur des Patienten zu unterstützen. Insbesondere kann eine derart ausgebildete Einstellvorrichtung ermöglichen, dass auf kleine Verkippungen, die vom Patienten leicht zu kompensieren sind, ein geringeres rückstellendes Drehmoment wirkt als auf große Verkippungen, die vom Patienten schwieriger zu kompensieren sind.
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Ferner kann das rückstellende Drehmoment für zwei Verkippungsrichtungen unabhängig voneinander einstellbar sein, um beispielsweise das rückstellende Drehmoment an eine eventuell vorliegende asymmetrische Störung des Bewegungsapparats des Patienten anzupassen.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Gehgerät eine Begrenzungsvorrichtung aufweisen, mit der das seitliche Verkippen der zumindest einen Auflagevorrichtung begrenzt werden kann, wobei die Begrenzungsvorrichtung vorzugsweise einstellbar ausgebildet sein kann.
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Eine solche Begrenzungsvorrichtung ermöglicht es nicht nur, das rückstellende Drehmoment, sondern auch die maximal mögliche Verkippungen an den jeweiligen Patienten individuell anzupassen.
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Ferner kann die Begrenzungsvorrichtung für zwei Verkippungsrichtungen unabhängig voneinander einstellbar ausgebildet sein, um beispielsweise die maximal mögliche Verkippung an eine eventuell vorliegende asymmetrische Störung des Bewegungsapparats des Patienten individuell anzupassen.
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Ferner kann das Gehgerät ein Rahmenelement aufweisen, wobei das Rahmenelement mit zumindest einer der Rollen über eine Befestigung verbunden ist, die unterhalb einer Drehachse der zumindest einen Rolle angeordnet ist. In einem Ausführungsbeispiel ist die Befestigung im unteren Drittel und in einem weiteren Ausführungsbeispiel im unteren Viertel der zumindest einen Rolle angeordnet.
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Durch eine solche Konstruktion können Rollen mit sehr viel größerem Durchmesser verwendet werden, um zum Beispiel die Rolleigenschaften des Gehgeräts zu verbessern ohne dabei die Stabilität des Gehgeräts gegen seitliches Umkippen zu beinträchtigen.
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In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann die Befestigung verschwenkbar mit dem Rahmenelement verbunden sein.
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Beispielsweise kann dadurch die Befestigung der zumindest einen Rolle so ausgebildet sein, dass sich die räumliche Orientierung der Drehachse der zumindest einen Rolle relativ zum Rest des Gehgeräts um einen großen Winkelbereich, insbesondere 360°, drehen kann, was einen sehr kleinen Wendekreis ermöglicht.
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Ferner kann die Befestigung der zumindest einen Rolle ein nicht um die Drehachse der zumindest einen Rolle drehendes scheibenförmiges Element aufweisen, an dem ein reifenförmiges Element der Rolle drehbar gelagert ist. Mit solch einer Anordnung lassen sich große Rollen ohne Stabilitätsverlusts realisieren.
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In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann das Gehgerät ein flächiges Rahmenelement umfassen, welches für eine Mehrzahl von an dem Rahmenelement zu befestigende Komponenten des Gehgeräts jeweils eine Mehrzahl von einstellbaren Positionen bereitstellt. Insbesondere können hierbei die jeweiligen Komponenten des Gehgeräts abnehmbar an dem flächigen Rahmenelement befestigt sein. Beispielsweise kann zu diesem Zweck das flächige Rahmenelement zwei Befestigungsflächen aufweisen, zwischen denen die Komponenten des Gehgeräts jeweils einstellbar anbringbar sind.
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Eine solche Konstruktion erlaubt es einerseits die Befestigungspunkte der jeweiligen Komponenten individuell an den jeweiligen Patienten anzupassen und andererseits das rollende Gehgerät bei Bedarf zum Beispiel zum Transport schnell und einfach zu zerlegen und wieder zusammenzusetzen. Dies erlaubt insbesondere den Transport des Gehgeräts in einem PKW, ggf. sogar zusätzlich zu einem Rollstuhl, wodurch der Anwenderkomfort erheblich verbessert und die Anwendungsfrequenz deutlich gesteigert werden kann. Bei vielen alternativen Gehgeräten ist dies aufgrund mangelnder Zerlegbarkeit nicht möglich.
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In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung weist das flächige Rahmenelement eine Mehrzahl von Löchern auf, welche die Mehrzahl von einstellbaren Positionen definieren, wobei zumindest ein Teil der Mehrzahl von Löchern in einer Gitteranordnung angeordnet ist, die vorzugsweise im Wesentlichen dreieckig, gleichseitig dreieckig oder hexagonal ist.
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Eine solche Lochanordnung ermöglicht es beispielsweise neue Komponenten und / oder Anbauteile für das Gehgerät zu entwickeln und zu fertigen, die auch an bereits gefertigten Gehgeräten angebracht werden können, da die Lochanordnung bereits bekannt ist. Insbesondere können so auch patientenindividuelle Komponenten und / oder Anbauelemente entwickelt, gefertigt und an bereits gefertigten Gehgeräten angebracht werden. Beispielsweise könnten bei Patienten mit überkreuzendem Gang durch erhöhten Tonus der hüftadduzierenden Muskulatur Streifblöcke entwickelt, gefertigt und an bereits gefertigten Gehgeräten angebracht werden.
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In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung weist das Gehgerät eine verstellbare Schiebestange auf, die ausgebildet ist, um von einer ersten Position, in der sie der Kontur einer Rolle des Gehgeräts folgt, in eine zweite Position zum Schieben des Gehgeräts gebracht zu werden.
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Eine solche Schiebestange erlaubt es dem Therapeuten oder einer anderen Person, den jeweiligen Patienten bei der Benutzung des Gehgeräts zu unterstützen, beispielsweise wenn des Gehgerät über eine Türschwelle oder bergauf zu bewegen ist. Sobald die Schiebestange nicht mehr benötigt wird, kann diese wieder in die erste Position gebracht werden, in der sie den Patienten, der das Gehgerät benutzt, möglichst wenig stört.
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In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung weist das Gehgerät eine Bremse auf, an der ein flexibles Zugelement angeordnet ist, sodass die Bremse durch eine Betätigung des flexiblen Zugelements betätigt werden kann.
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Eine solche Anordnung erlaubt die Nutzung der Bremse als Schleif- und / oder Feststellbremse, wenn das Zugelement unter Spannung gehalten wird. Ferner erlaubt eine solche Anordnung die Betätigung der Bremse durch Drücken auf und / oder Ziehen an dem Zugelement, was wiederum weniger Koordination seitens des Nutzers erfordert. Dies ist gerade bei Patienten mit unzureichendem Faustschluss und / oder unzureichender Bewegungsfähigkeit der Finger von Vorteil. Insbesondere kann das flexible Zugelement auch als flächiges Textil oder Netz ausgestaltet sein, um einem Patienten die Betätigung der Bremse noch weiter zu vereinfachen.
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Figurenliste
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Gewisse Aspekte der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden mit Bezugnahme auf die angefügten Figuren beschrieben. Diese Figuren zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines rollenden Gehgeräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 1a eine Seitenansicht einer Rolle, wie sie an der Vorderachse montiert wird, gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 1b eine schematische Seitenansicht einer Rolle mit verstellbarer Achsgabelkippung, wie sie an der Vorderachse montiert wird, gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine Frontansicht eines rollenden Gehgeräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung während der Benutzung;
- 3 eine Frontansicht der Vorderachse und des Rahmens eines rollenden Gehgeräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 4 eine Frontansicht einer Einstellvorrichtung für das Verkippen eines rollenden Gehgeräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 5 eine Seitenansicht eines rollenden Gehgeräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im teil-zerlegten Zustand
- 6 eine Detailansicht eines Teils des Rahmens eines rollenden Gehgeräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 7 eine schematische Darstellung der Anordnung von Befestigungslöchern aus 6;
- 8 zwei Seitenansichten des Hinterteils eines rollenden Gehgeräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung aufweisend eine einklappbare Schiebestange;
- 9 eine Seitenansicht der Innenseite einer Rolle mit einer Befestigungsvorrichtung für ein rollenden Gehgeräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei die Befestigungsvorrichtung unterhalb der Drehachse der Rolle angeordnet ist; und
- 10 eine Seitenansicht der Rolle aus 9 im zerlegten Zustand;
- 11a eine Bremse mit einem flexiblen Zugelement zur Betätigung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 11b eine schematische Zeichnung einer Bremse mit einem flexiblen Zugelement zur Betätigung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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5. Detaillierte Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele
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Im Folgenden werden einige Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung eines rollenden Gehgeräts beschrieben. Hierbei werden verschiedenen Merkmalskombinationen mit Bezugnahme auf einige beispielhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben. Beispielhaft ist nachfolgend ein dreirädriges rollendes Gehgerät mit einem großen Hinterrad und zwei kleineren Vorderädern sowie einem Rahmen, einer Handstütze, einem Sitz und einer Oberkörperstütze beschrieben. Die beanspruchten Gehgeräte sind jedoch nicht auf solche Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr ist zu verstehen, dass auch andere Merkmalskombinationen unter den Schutzbereich der Erfindung fallen können. Mit anderen Worten müssen nicht alle Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen vorhanden sein, um die vorliegenden Erfindung zu realisieren. Des Weiteren könne die Ausführungsformen durch Kombinieren gewisser Merkmale einer Ausführungsform mit einem oder mehreren Merkmalen einer anderen Ausführungsform modifiziert werden ohne von der Offenbarung und dem Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Insbesondere ist die vorliegende Erfindung nicht auf dreirädrige Gehgeräte mit einem Hinterrad beschränkt, sondern lässt sich für eine Vielzahl verschiedener rollender Gehgeräten für eine Person mit einer Behinderung anwenden.
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Die Begriffe Rolle und Rad werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung äquivalent verwendet. Ferner ist der Begriff „im Wesentlichen“ im Rahmen der vorliegenden Erfindung als „innerhalb typischer Design-, Konstruktions-, Fertigungs- und / oder Messtoleranzen“ aufzufassen.
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Die 1 zeigt eine Seitenansicht eines dreirädrigen rollenden Gehgeräts nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Gehgerät weist hierbei einen Sitz 100 und eine Oberkörperstütze 110 auf, die in der gezeigten Ausführungsform unabhängig voneinander mit dem Vorderteil 140-V eines Rahmens abnehmbar verbunden sind. In anderen Ausführungsformen können jedoch der Sitz 100 und die Oberkörperstütze 110 auch in einer gemeinsamen Auflagevorrichtung integriert sein und / oder es können ebenfalls weitere Stützelemente (nicht gezeigt) für den Oberkörper und / oder andere Körperteilen des Patienten an dem Rahmen 140 angebracht sein.
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Ferner sind sowohl Sitz 100 und Oberkörperstütze 110 der in 1 gezeigten Ausführungsform in ihrer Höhe und / oder Position zueinander verstellbar ausgebildet. Ebenfalls ist - wie genauer in den 6 und 7 dargestellt - auch ein Ändern der Position des jeweiligen Befestigungspunkts des Sitzes 100 und der Oberkörperstütze am Rahmen 140 des Gehgeräts möglich.
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Einzeln oder in ihrer Kombination erlauben es die oben beschriebenen Einstellmöglichkeiten der Auflagevorrichtung, die in diesem Ausführungsbeispiel durch den Sitz 100 und die Oberkörperstütze 110 bereitgestellt wird, die Auflagevorrichtung an die Körperhaltung und / oder die Körpergröße des Patienten individuell und bei Bedarf nachjustierbar anzupassen.
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Ferner umfasst das rollende Gehgerät von 1 zwei exzentrisch angeordnete Vorderräder 160 und ein im Wesentlichen zentrisch angeordnetes Hinterrad 150. Die exzentrisch angeordneten Vorderräder 160 sind über Drehgelenke 190 schwenkbar mit einer Radaufhängung 192 verbunden (und über die Verbindungsstange mit dem Rahmen 140) und stabilisieren das Gehgerät gegen das Umkippen des Gehgeräts. Die Drehgelenke 190 verbessern dabei die Lenkfähigkeit des Gehgeräts und verringert dadurch den minimalen Kurvenradius bzw. Wendekreis, den das Gehgerät rollen kann. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Räder 160 über Drehgelenke 190 verschwenkbar und lösbar mit der Radaufhängung 192 verbunden, sodass die Spurbreite der Achse, etwa mithilfe eines Stecksystems, wie es in 1a erkennbar ist, individuell einstellbar ist. Die lösbare Verbindung erlaubt zudem auch den Wechsel zwischen verschiedenen Rädertypen, z.B. zwischen kleineren Rädern für die Nutzung im Innenbereich und größeren Rädern für unebenes Gelände etwa im Außenbereich. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, illustriert in 1b, sind die Räder 160 jeweils in einer Achsgabel aufgehangen, deren Kippung variabel eingestellt werden kann und welche jeweils über Drehgelenke 190 (vgl. 1 und 1a) schwenkbar und ggf. lösbar mit der Radaufhängung 192 (vgl. 1) verbunden sind. Die Achsgabelkippung kann so an die Aktivität angepasst werden. Steht die Achsgabel senkrecht zum Untergrund, erhöht dies die Wendigkeit des Gehgeräts. Wird die Achsgabel gekippt, erhöht sich die Spurtreue des Gehgeräts.
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Zusätzlich umfasst das Gehgerät von 1 eine in der Höhe verstellbare Handstütze 130 die mit dem Vorderteil 140-V des Rahmens am vorderen Ende über eine Verbindungsstange 194 verbunden ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Handstütze 130 in einer mehrfach geschwungenen Geometrie, wie sie etwa eine Rennradlenkstange aufweist, ausgeführt. Eine solche erlaubt verschiedenste Griffpositionen, sodass auch Patienten das Gehgerät nutzen können, die an einer unzureichenden aktiven und / oder passiven Supinierbarkeit mindestens eines Unterarms leiden. Ferner kann eine Vielfalt möglicher Griffpositionen den Anwender unterbewusst zur häufigeren Änderung der Griffposition animieren, wodurch der aktive Handeinsatz verbessert wird. Die Verbindungsstange 194 ist - wie genauer in den 2-4 beschrieben - über ein Gelenk 230 mit der Radaufhängung 192 verbunden. Das Gelenk 230 ermöglicht es dabei, dass der Rahmen 140 und alle an ihm befestigten Komponenten und insbesondere die aus Sitz 100 und Oberkörperstütze 110 gebildete Auflagevorrichtung relativ zu der Grundfläche auf der das Gehgerät aus 1 rollt seitlich verkippt werden kann. Die Radaufhängung 190 verbleibt dabei im Wesentlichen in einer zur Grundfläche parallelen Orientierung und stabilisiert dadurch das Gehgerät gegen Umkippen. Mit anderen Worten ändern sich beim Verkippen des Rahmens 140 der Winkel zwischen der Verbindungsstange 194 und der Radaufhängung 192. In der Ruheposition beträgt dieser Winkel im Wesentlichen 90°.
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Das im Wesentlichen zentrisch angeordnete Hinterrad 150 ist mit dem Hinterteil 140-H des Rahmens drehbar verbunden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Hinterteil 140-H des Rahmens lösbar mit dem Vorderteil 140-V des Rahmens verbunden. Dabei kann das Hinterteil 140-H des Rahmens in verschiedenen Positionen mit dem Vorderteil 140-V des Rahmens verbunden werden, wodurch die Rahmenhöhe und / oder der Radstand des Gehgeräts individuell eingestellt werden können. Dabei kann das Hinterrad 150 exzentrisch an dem Hinterteil 140-H des Rahmens befestigt werden, wie es weiter unten im Zusammenhang mit 9 beschrieben wird, um die Rahmenhöhe und / oder den Radstand weiter zu regulieren.
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Das Hinterteil 140-H des Rahmens kann in Form einer Einarmschwinge ausgestaltet sein, sodass das Hinterrad 150 nur einseitig mit dem Hinterteil 140-H des Rahmens drehbar verbunden ist. Alternativ kann das Hinterteil 140-H des Rahmens auch in Form einer Radgabel ausgestaltet sein, mit der das Hinterrad 150 z.B. per Steckachse drehbar verbunden ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform hat das Hinterrad 150 einen größeren Durchmesser als die Vorderräder 160. Ein größerer Durchmesser der Räder 150,160 des Gehgeräts verbessert im Allgemeinen die Rolleigenschaften des Gehgeräts, da beispielsweise ein größeres Rad leichter über Hindernisse wie zum Beispiel eine Türschwelle hinwegrollen kann als ein kleineres Rad. Der Durchmesser des Hinterrads 150 ist dabei jedoch nur so groß gewählt, dass das Einsteigen des Patienten in das Gehgerät und das Positionieren des Körpers des Patienten auf dem Sitz 100 und der Oberkörperstütze 110 über das Hinterrad 150 erfolgen kann. Insbesondere ermöglicht es die in 1 dargestellte Anordnung der Räder 150, 160 des Sitzes 100 und der Oberkörperstütze 110, dass der Patient in das Gehgerät einfach und in vielen Fällen selbständig und ohne die Hilfe einer anderen Person einsteigen kann. Ferner ist der Durchmesser des Hinterrads 150 in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform so gewählt, dass das Hinterrad 150 genug Platz für einen Nabenmotor bietet. Dabei könnte im Falle eines elektrischen Nabenmotors die erforderliche Stromquelle z.B unterhalb der Handstütze 130 am Rahmen 140 angebracht werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist statt einem Hinterrad 150 eine Achsgarnitur mit dem Rahmen 140 verbunden, die mindestens ein Rad umfasst. Insbesondere kann diese Achsgarnitur in allen oder auch nur in einigen Aspekten wie die beschriebene Vorderachsgarnitur ausgeführt sein. Dies kann bei besonders kippgefährdeten Patienten sinnvoll sein, da es die Stabilität des Gehgeräts erhöhen kann. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Achsgarnitur lösbar mit dem Rahmen 140 verbunden, sodass sie entsprechend den Anforderungen des Patienten gegen andere Achsgarnituren oder ein einzelnes Hinterrad 150 getauscht werden kann.
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Ferner umfasst das in 1 dargestellte Gehgerät eine einklappbare Schiebestage 180 die über ein Schwenkgelenk 185 mit dem hinteren Ende des Vorderteils 140-V des Rahmens verbunden ist und deren Form an die runde Form des Hinterrads 150 angepasst ist. Dadurch wird erreicht das die Schiebestange 180 im eingeklappten Zustand möglichst wenig zusätzlichen Platz einnimmt und den Patienten beim Einsteigen in das Gehgerät nicht behindert. Im ausgeklappten Zustand (siehe auch 8) kann die Schiebestange 180 dazu dienen, den Patienten beim Benutzen des Gehgeräts zu unterstützen wie zum Beispiel beim Bergaufgehen oder beim Passieren eines Hindernisses wie etwa einer Türschwelle. Die Schiebestange 180 kann über mehr als zwei mögliche Positionen verfügen, um sich insbesondere im eingeklappten Zustand in Abhängigkeit von der Position der Hinterradachse relativ zum Rahmen 140 möglichst nah an das Hinterrad 150 klappen zu lassen.
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Ferner umfasst des Gehgerät von 1 eine Bremse 132 die an der Handstütze 130 befestigt ist. Die Bremse 132 ist dabei über einen Zugmechanismus oder einen ähnlichen Mechanismus mit einer Bremsvorrichtung (nicht gezeigt), die am Hinterrad 150 angeordnet ist, verbunden. Die Bremswirkung greift dabei vorzugsweise am Hinterrad an, da so zu jeder Zeit ein Überschlagen des Gehgeräts nach vorne verhindert werden kann. Die Bremse 132 kann während der Benutzung des Gehgeräts als Schleifbremse verwendet werden, um die Geschwindigkeit des Gehgeräts zu reduzieren und / oder den Wiederstand des Hinterrads 150 zu erhöhen. In einem weiteren Betriebsmodus kann die Bremse 132 auch als Feststellbremse benutzt werden, um das Gehgerät gegen ein unerwünschtes Wegrollen - z.B. bergab - zu sichern. An der Bremse 132 kann ferner ein flexibles Zugelement 134 (nicht gezeigt) angeordnet sein (für Details hierzu siehe 11a und 11b unten).
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Ferner sind an den äußeren Enden der Radaufhängung 192 Ablenkrollen 170 angebracht, die das Gehgerät, wenn es z.B. mit einer Wand in Berührung kommt von dieser ablenken und dadurch verhindern, dass das Gehgerät bei Benutzung an einer solchen Wand festhängt.
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Schließlich ist bereits aus 1 ersichtlich (für Details hierzu siehe 5 - 7 unten), dass zumindest die Komponenten 100, 110, 130, 180, 194 abnehmbar an dem Rahmen 140 befestig sind und das Gehgerät dadurch einfach zum Beispiel zum Transport zerlegt werden kann oder einzelne Komponenten leicht ersetzt werden können.
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2 zeigt das Gehgerät von 1 in Benutzung durch eine Person, wobei die Handstütze 130 aus 1 zur besseren Illustration nicht montiert ist. 2 soll vor allem eine typische Körperhaltung eines Patienten zeigen, der das Gehgerät benutzt. Wie gezeigt sitzt die Person auf dem Sitz 100 (verdeckt) und lehnt mit dem Oberkörper zumindest teilweise gegen die Oberkörperstütze 110. In dieser Körperhaltung können die Füße der Person den Boden berühren und die Person kann das Gehgerät durch Gehbewegungen mit den Beinen fortbewegen. Das Hüftgelenk der Person kann dabei in einer gebeugten Position verbleiben. Dadurch ermöglicht das gezeigte Gehgerät auch Patienten mit einer Behinderung im Bereich des Hüftgelenks wie zum Beispiel einer Hüftbeugekontraktur das Gehen zu trainieren.
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In 2 ist ferner gezeigt wie die Verbindungstange 194 an zwei Befestigungspunkten 222 mit einer linken und einer rechten Befestigungsfläche des Rahmens 140 mittels Schnellspannern oder Schrauben abnehmbar verbunden ist. Ebenso ist zu erkennen, wie die Verbindungsstange 194 mit der Radaufhängung 192 über das Gelenk 230 so verbunden ist, dass der Rahmen 140 bei Benutzung des Gehgeräts von der linken auf die rechte Seite relativ zu einer Mittenposition des Rahmens seitlich verkippt werden kann. Zum Beispiel ist in der 2 der Rahmen 140 leicht auf die rechte Seite relativ zur Mittenposition verkippt. Eine in den 3 und 4 genauer beschriebene Einstell- und / oder Begrenzungsvorrichtung 240 erlaubt es hierbei das Verkippen des Rahmens 140 gegenüber der Grundfläche auf der das Gehgerät rollt und gegenüber der Orientierung der Radaufhängung 192 zu verkippen.
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Die Verkippbarkeit des Gehgeräts veranlasst den Patienten, der das Gehgerät benutzt, zu einem dynamischen Gehverhalten, da der Patient aktiv für die seitliche Stabilisierung des Rahmens 140 sorgen muss. Insbesondere wird dadurch ein physiologisch erwünschtes Gehverhalten erzielt und beispielsweise neben der Beinmuskulatur auch die Hüft- und Glutealmuskulatur sowie die angrenzende Rumpf- und Rückenmuskulatur und deren Koordination trainiert. Ferner kann dadurch ebenfalls die Balance und / oder das Gleichgewicht der Patienten trainiert werden.
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Hierbei ist zu bemerken, dass es hauptsächlich darauf ankommt, dass die im gezeigten Ausführungsbeispiel aus Sitz 100 und Oberkörperstütze 110 gebildete Auflagevorrichtung - und damit der Körper des Patienten - relativ zu der Grundfläche, auf der das Gehgerät rollt, seitlich verkippt werden kann. Mit anderen Worten existieren auch andere Ausführungsformen der Erfindung, bei der beispielsweise der Rahmen 140 nicht seitlich verkippt werden kann und / oder ein solcher Rahmen wie in 1 und 2 gezeigt gar nicht vorhanden sein muss. Beispielsweise könnte der Rahmen 140 fest mit der Radaufhängung 192 verbunden sein und die Auflagevorrichtung könnte über ein Gelenk verkippbar mit dem Rahmen 140 verbunden sein.
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3 zeigt eine Frontansicht der Vorderachse und des Rahmens eines rollenden Gehgeräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Wie bereits in den vorgehenden Figuren beschrieben ist die Verbindungsstange 194 über zwei Befestigungspunkte 222 mit dem Rahmen 140 verbunden. Die Verbindungstange 194 ist ferner über ein Gelenk 230 seitlich verkippbar mit der Radaufhängung 192 verbunden. Die Räder 160 sind dabei über Drehgelenke 190 verschwenkbar mit der Radaufhängung 192 verbunden. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Räder 160 über Drehgelenke 190 verschwenkbar und lösbar mit der Radaufhängung 192 verbunden, sodass die Spurbreite der Achse, etwa mithilfe eines Stecksystems, wie es in 1a erkennbar ist, individuell einstellbar ist. Die lösbare Verbindung erlaubt zudem auch den Wechsel zwischen verschiedenen Rädertypen, z.B. zwischen kleineren Rädern für die Nutzung im Innenbereich und größeren Rädern für unebenes Gelände etwa im Außenbereich. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, illustriert in 1b, sind die Räder 160 jeweils in einer Achsgabel aufgehangen, deren Kippung variabel eingestellt werden kann und welche jeweils über Drehgelenke 190 (vgl. 1 und 1a) schwenkbar und ggf. lösbar mit der Radaufhängung 192 (vgl. 1) verbunden sind. Die Achsgabelkippung kann so an die Aktivität angepasst werden. Steht die Achsgabel senkrecht zum Untergrund, erhöht dies die Wendigkeit des Gehgeräts. Wird die Achsgabel gekippt, erhöht sich die Spurtreue des Gehgeräts. Im gezeigten Ausführungsbeispiel lassen sich die Räder um 360° um die Drehachse der Drehgelenke 190 verschwenken - andere Winkelbereiche sind natürlich auch möglich.
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Wie in 3 dargestellt, erstreckt sich der untere Teil der Verbindungsstange 194 über das Gelenk 230 und die Radaufhängung 192 hinaus in Richtung Boden. Dort ist der untere Teil der Verbindungsstange 194 mit zwei Federelementen 300 der Einstell- und / oder Begrenzungsvorrichtung 240 kontaktiert.
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4 illustriert nun die Funktionsweise der oben bereits erwähnten Einstell- und Begrenzungsvorrichtung 240. Diese ist über zwei Befestigungsblöcke 450 mit der Unterseite der Radaufhängung 192 verbunden, wobei jeweils einer der Befestigungsblöcke 450 auf der linken und auf der rechten Seite des Gelenks 230 angeordnet ist. Zwischen den Befestigungsblöcken 450 erstrecken sich eine Führungsstange 440 und eine drehbare Gewindestange 430 mit einem Außengewinde.
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Zusätzlich sind zwei Begrenzungsblöcke 400 auf der Gewindestange 430 und der Führungsstange 440 derart angebracht, dass sich beim Drehen der Gewindestange 430 die Position der Begrenzungsblöcke 400 parallel zur Radaufhängung 192 entlang der Führungsstange 440 verschieben lässt. Beispielsweise umfassen die Begrenzungsblöcke 400 ein zum Außengewinde der Gewindestange 430 passendes Innengewinde und können so durch Drehen der Gewindestange 430 entlang der Führungsstange 440 verschoben werden. Die Begrenzungsblöcke 400 sind über die Federelemente 300 mit zwei Endblöcken 410 verbunden, die durch die Federelemente 300 gegen die rechte und linke Außenfläche des unteren Teils der Verbindungsstange 194 gedrückt werden.
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Wird nun die Verbindungsstange 194 aus der Mittenposition, in der die Verbindungsstange 194 mit der Radaufhängung 192 im Wesentlichen einen 90° Winkel bildet, ausgelenkt, so erzeugen die Federelemente 300 eine Rückstellkraft gegen das Verkippen der Verbindungsstange 194, wobei die Rückstellkraft über die Endblöcke 410 von den Federelementen 300 auf den unteren Teil der Verbindungsstange 194 übertragen wird. Die durch die Federelemente erzeugte Rückstellkraft resultiert in einem an dem Gelenk 230 wirkenden rückstellendem Drehmoment, dessen Betrag im Wesentlichen durch das Produkt aus Feder-Rückstellkraft und Hebellänge bestimmt wird, d.h. der Länge des unteren Teils der Verbindungsstange 194 gemessen vom Gelenk 230 bis zum Auflagepunkt des jeweiligen Endblocks 410. Solange die Federelemente 300 in einem Regime betrieben werden, das dem Hook'schen Gesetz genügt, ist die Rückstellkraft proportional zur Auslenkung des jeweiligen Federelements 300 aus der Ruheposition. Somit ist in einem solchen Regime auch das rückstellende Drehmoment proportional zu Verkippwinkel der Verbindungsstange 194 aus der Mittenposition.
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Bei der gezeigten Ausführungsform lassen die Abstände zwischen den Begrenzungsblöcken 400 und den zugehörigen Endblöcken 410 unabhängig voneinander einstellen, was es erlaubt, die Federelemente 300 unabhängig voneinander vorzuspannen und somit eine asymmetrische Rückstellkraft gegen das Verkippen der Verbindungsstange 194 bereitzustellen. Ferner ist es ebenfalls möglich, Federelemente 300 mit unterschiedlichen Federkonstanten zu verwenden, um diese Asymmetrie weiter anzupassen.
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Durch eine geeignete Wahl von Federelement 300 und der Position des zugehörigen Begrenzungsblocks 400 lässt sich auf einer oder auf beiden Seiten ein fester Anschlag für das Verkippen der Verbindungsstage 194 realisieren. Auf diese Weise kann durch die Einstell- und / oder Begrenzungsvorrichtung 240 nicht nur das rückstellende Drehmoment eingestellt werden, sondern auch eine maximal mögliche Verkippung vorgegeben werden. Wie das rückstellende Drehmoment lässt sich auch diese maximale Verkippung für beide Verkippungsrichtungen unabhängig voneinander einstellen. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel wird sowohl der Anschlag als auch die rückstellende Federkraft durch die Position der Begrenzungsblöcke 400 eingestellt. Es sind aber auch Ausführungsformen denkbar, in denen Anschlag und rückstellende Federkraft getrennt voneinander einstellbar sind und Begrenzungsblöcke 400 ausschließlich für das Einstellen des Anschlags genutzt werden.
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5 zeigt eine Seitenansicht des Gehgeräts von 1 in einem teil-zerlegten Zustand. Insbesondere ist die Verbindungsstange zerlegt, da die Radaufhängung mit den Vorderrädern parallel zum Rahmen angeordnet werden kann. In diesem teil-zerlegtem Zustand kann das Gehgerät bereits wesentlich platzsparender transportiert werden und nach dem Transport schnell wieder zusammengebaut werden.
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6 zeigt nun eine Nahaufnahme des Vorderteils 140-V des Rahmens des Gehgeräts von 1. Gezeigt sind insbesondere zwei Anordnungen von Befestigungslöchern 610, die mögliche Befestigungspositionen für die Komponenten des Gehgeräts definieren.
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7 illustriert schematisch die gitterartige Anordnung der Befestigungslöcher 610 aus 6. Insbesondere können die Befestigungslöcher 610 in einem im Wesentlichen dreieckigen, gleichseitig dreieckigen oder hexagonalen Gitter angeordnet sein, was es erlaubt, die Komponenten des Gehgeräts wie z.B. den Sitz 100 und die Oberkörperstütze 110 an unterschiedlichen Positionen und unter unterschiedlichen Winkeln an dem Rahmen 140 zu montieren.
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Wie z.B. in 3 zu erkennen ist, weist das Vorderteil 140-V des Rahmens dabei jeweils eine linke und eine rechte Befestigungsfläche mit jeweils korrespondierenden Anordnungen 610 von Befestigungslöchern auf, so dass die Komponenten des Gehgeräts zwischen den beiden Befestigungsflächen beispielsweise - wie in 6 gezeigt - durch Schrauben oder auch Schnellspannvorrichtungen montiert werden können.
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8 illustriert die Funktionsweise der oben mit Bezug auf 1 beschriebenen einklappbaren Schiebestange 180. Im eingeklappten Zustand folgt die Form der Schiebestange 180 der Form des Hinterrades des Gehgeräts, um den Patienten beim Einsteigen in das Gehgerät und / oder bei der Benutzung des Gehgeräts nicht zu behindern. Im ausgeklappten Zustand kann die Schiebestange 180 dazu verwendet werden den Patienten bei der Benutzung des Gehgeräts zu unterstützen. Das Schwenkgelenk 185, das die Schiebestange 180 mit dem Rahmen des Gehgeräts verbindet, kann dabei einen Arretiermechanismus aufweisen, der es erlaubt die Schiebestange 180 in dem eingeklappten und / oder in dem ausgeklappten Zustand zu arretieren.
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In 9 ist eine neuartige Radkonstruktion für ein rollendes Gehgerät nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Insbesondere zeigt 9 eine Seitenansicht der Innenseite eines Rades 900 mit einer Befestigungsvorrichtung 930, die unterhalb der Drehachse des Rades 900 angeordnet ist. Die Befestigungsvorrichtung 930 ist dabei fest mit einem scheibenförmigen Element 910 des Rades 900 verbunden, so dass sich das scheibenförmige Element 910 nicht um die Drehachse des Rades 900 drehen kann, wenn die Befestigungsvorrichtung 930 mit einem rollenden Gehgerät verbunden ist.
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Das Rad 900 weist ferner ein reifenförmiges Element 920 auf, das drehbar mit dem nicht drehenden scheibenförmigen Element 910 verbunden ist. Beispielsweise kann das reifenförmige Element 920 über ein Kugellager und / oder eine Rollenanordnung mit dem scheibenförmigen Element 910 drehbar verbunden sein. Die gezeigte Radkonstruktion erlaubt es dabei, seitlich wirkenden Kräfte, die von dem Gehgerät über die Befestigung 930 auf das Rad 900 übertragen werden, am unteren Ende des Rades 900 angreifen zu lassen und dadurch das Rad 900 gegen Verkippen und somit auch das Gehgerät gegen Umkippen zu stabilisieren.
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Insbesondere kann dadurch der Durchmesser des Rades 900 vergrößert werden ohne den Angriffspunkt der seitlichen Kräfte substantiell nach oben zu verschieben - was z.B. bei den in 1 gezeigten Vorderädern 160 nicht der Fall ist, da bei diesen das jeweilige Rad über die Drehachse mit der Radaufhängung 192 des Gehgeräts verbunden ist. Das in 9 gezeigte Rad 900 erlaubt es somit größere Räder für rollende Gehgeräte zu verwenden ohne dabei das Gehgerät anfälliger für ein Umkippen zu machen. Größere Räder sind deshalb vorteilhaft, da sie die Rolleigenschaften des Gehgeräts verbessern. Beispielsweise erleichtern größere Räder das Hinwegrollen des Gehgeräts über Hindernisse wie z.B. Türschwellen.
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10 zeigt das Rad 900 von 9 in einem teil-zerlegtem Zustand, um zu illustrieren wie das reifenförmige Element 920 drehbar an dem scheibenförmigen Element 910 gelagert ist. In der gezeigten Ausführungsform sind auf der Innenfläche der äußeren Hälfte 910-A des scheibenförmigen Elements 910 eine Mehrzahl von kleinen Rollen 1000 angeordnet, die drehbar mit der äußeren Hälfte 910-A verbunden sind. Hierbei sind die Zentren der Rollen 1000 alle im gleichen Abstand zur Drehachse des Rades 900 d.h. zum Mittelpunkt des scheibenförmigen Elements 910 angeordnet. Das reifenförmige Element 920 liegt nun mit seiner Innenfläche auf den Außenflächen der Mehrzahl von Rollen 1000 auf und lässt sich somit relativ zur äußeren Hälfte 910-A des scheibenförmigen Elements 910 drehen.
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Im zusammengebauten Zustand ist die äußere Hälfte 910-A des scheibenförmigen Elements 910 mit der inneren Hälfte 910-I über zwei Schrauben und Schraublöcher 1010 fest verbunden. Dadurch wird erreicht, dass das scheibenförmige Element 910 fest und nicht drehbar über die Befestigungsvorrichtung 930 mit dem Gehgerät verbunden werden kann, wobei gleichzeitig das reifenförmige Element 920 durch die drehbaren Rollen 1000 drehbar gelagert ist. 11a zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, in der die Bremse 132 die Form einer Handbremse hat. Dabei kann die Bremse 132 z.B., wie in 11a dargestellt, an der Handstütze 130 oder aber auch am Rahmen 140 angebracht sein. Das flexible Zugelement 134 kann als Gummiseil oder Textil ausgestaltet sein. Auch ein Netz kann als flexibles Zugelement dienen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das flexible Zugelement 134 gespannt, etwa durch Befestigung in einem Klemmblock 136, wie in 11a dargestellt. Der Klemmblock kann die Form einer Curryklemme haben. Aber auch andere Befestigungsmöglichkeiten, die vorzugsweise ebenso lösbar sind, sind denkbar, etwa per Haken oder Klettverschluss. In einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich die Befestigung an der Handstütze 130, wie in 11a dargestellt.
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Wird das Zugelement unter entsprechender Spannung befestigt, ergibt sich eine gleichmäßige Krafteinwirkung auf die Bremse 132, sodass die Bremse 132 als Schleifbremse oder auch als Feststellbremse wirkt. Zudem erlaubt eine solche Anordnung, dass die Bremse 132 auch per Druck auf und / oder Ziehen an dem flexiblen Zugelement 134 betätigt werden kann, da die Krafteinwirkung wiederum an die Bremse weitergegeben wird. Dies ist illustriert in 11b. Damit ergibt sich eine alternative Möglichkeit, die Bremse 132 einhändig zu betätigen, die weniger koordinierte Bewegung seitens des Nutzers erfordert, was gerade bei Patienten mit unzureichendem Faustschluss und / oder unzureichender Bewegungsfähigkeit der Finger von Vorteil ist. Insbesondere kann das flexible Zugelement eben auch als flächiges Textil oder Netz ausgestaltet sein, um die Betätigung der Bremse noch weiter zu vereinfachen.