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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Rollstuhl für den Transport oder die Unterstützung bei
der Verlagerung wenigstens eines Benutzers, insbesondere einer behinderten
Person, einer Person mit verringerter Beweglichkeit oder Selbstständigkeit
oder eines Kindes, der einen Rahmen umfasst, der mit Rädern versehen
ist und Unterstützungsmittel
trägt,
auf die das Gewicht des Benutzers wirkt, wobei die Räder zwei
Haupträder
mit einer gemeinsamen transversalen Hauptachse und Abstützräder mit
wenigstens einem drehbaren Vorderrad, das sich vor der Hauptachse
befindet, und mindestens einem drehbaren Hinterrad, das sich hinter
der Hauptachse befindet, umfassen.
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Die
Erfindung ist auf eine große
Vielfalt von Stühlen
von bekannten oder neuen Typen anwendbar, deren gemeinsamer Punkt
darin besteht, einen rollenden Träger oder zumindest eine rollende
Abstützung
für eine
Person zu bieten, die Schwierigkeiten hat zu laufen oder dies überhaupt
nicht kann, wie ein an den unteren Gliedmaßen Behinderter, ein Unfall-
oder operierter Patient, dem das Laufen untersagt ist oder dem davon
abgeraten wird, ein Kind im unteren Alter oder eines, das einen
Sportwagen benötigt,
usw. Der betreffende Stuhl kann folglich beispielsweise die Form
eines Rollstuhls mit Hand- oder Motor-Antrieb für Drinnen oder für Draußen, eines Stuhls
mit Rollen jeglicher Art, eines Rollstuhls für eine behinderte Person oder
eines Sportwagens für ein
Kind, eines Kinderwagens für
ein Baby, einer sogenannten "Umhergeh"-Vorrichtung, auf
der sich der Benutzer mit seinen Händen oder seinen Armen abstützt, um
seine Beine während
des Laufens zu entlasten, und anderer rollender Vorrichtungen oder analoger
leichter Fahrzeuge annehmen.
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Es
existieren gegenwärtig
viele bekannte Ausführungen
von Rollstühlen.
Insbesondere betrifft die Veröffentlichung
GB-A-2 051 702 einen Rollstuhl, der dem Oberbegriff von Anspruch
1 entspricht und dessen Rahmen mit einer Energieakkumulationsvorrichtung
verbunden ist, die es ermöglicht,
das Passieren von Hindernissen durch ein Kippen des Stuhls nach
hinten zu erleichtern. Diese Vorrichtung umfasst ein einfaches hinteres
Abstützrad,
das an einem Schwenkarm montiert ist und durch eine Feder mit einem
Element des Rahmes des Stuhls verbunden ist. Da die Haupträder Hinterräder sind,
deren Achse die Stützen
der Rückenlehne
des Stuhls durchqueren, befindet sich jedoch der Sitz vor dieser
Achse, so dass das Gewicht des Insassen dem Kippen nach hinten einen
starken Widerstand entgegensetzt.
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Der
vom Patent US-A-4 310 167 vorgeschlagene manuelle Stuhl umfasst
einen Stoßdämpfer, der zwischen
ein Element des Rahmens und einen Arm, der ein hinteres Abstützrad trägt, gekoppelt
ist. Der Rahmen besteht aus zwei Teilen, die in einer kurzen Position
und einer länglichen
Position gegeneinander verschoben werden können.
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Andere
Ausführungsformen
mit hinteren Abstützrädern sind
in den Patenten US-A-3 848 883, US-A-245 847 und US-A-3 976 152
beschrieben.
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Alle
diese Stühle
bestehen aus verschiedenen Elementen, die nur sehr teilweise ermöglichen, die
erforderlichen Sicherheits- und Wirksamkeitsprobleme zu lösen, insbesondere
für Motorstühle.
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Außerdem ist
ein diesen Vorrichtungen gemeinsames Problem jenes der Überwindung
von Hindernissen durch die Räder.
Im Inneren von Gebäuden
handelt es sich im Allgemeinen um Schwellen, aber manchmal auch
um Treppengänge.
Draußen
können
außerdem
die Bordsteinkanten, die Rinnsteine, die Steine und im Allgemeinen
alle Geländeunebenheiten,
sobald außerhalb
angelegter und befestigter Wege gefahren wird, angeführt werden.
Seitens der Sportwagen und Kinderwagen sind die vorstehend erwähnten Stühle aus
Stabilitätsgründen häufig ohne
elastische Aufhängungen,
weil diese Stühle
im Allgemeinen schmal und kurz sind, um ihren Platzbedarf zu begrenzen.
Die Räder
stoßen
folglich gegen die Hindernisse, und die Fahrt des Stuhls wird schwierig,
holprig oder zumindest unbequem. Außerdem kann die Stabilität des Stuhls
gefährdet werden,
wenn bestimmte Räder
den Boden nicht mehr berühren
oder wenn er gegen ein Hindernis stößt, wenn er auf einem abfallenden
Boden fährt.
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Die
Rollstühle
der oben angegebenen Art, bei denen die zwei Haupträder große Antriebsräder sind,
die sich hinter dem Schwerpunkt befinden, werden von Benutzern aufgrund
ihres besseren Wenderadius im Vergleich zu jenen Modellen mit Zwangslenkung,
und weil ihre Vorderräder,
die nicht angetrieben werden, wenig sperrig sind und dem Benutzer
ermöglichen,
sich einem Objekt, das er erreichen will, ganz dicht zu nähern, besonders
geschätzt.
Dagegen machen die kleinen Vorderräder, die beispielsweise in
Form von drehbaren Rollen vorliegen, die Überwindung von vorstehenden
Hindernissen wie der Bordsteinkanten schwierig. Um den Bordstein hochzufahren,
müssen
diese Vorderräder
sich zuerst anheben, was einer Kippbewegung des Stuhls nach hinten
entspricht. Da diese Bewegung gefährlich ist, schlagen die meisten
Hersteller zwei zusätzliche
Abstützrollen vor,
die hinter den Haupträdern,
höher als der
Boden, angeordnet sind, damit sie sich nach einem gewissen Kippwinkel
auf dem Boden abstützen, um
einen Sturz nach hinten zu verhindern. Dieser Winkel muss einem
ausreichenden Anheben des Vorderrades oder der Vorderräder entsprechen,
damit diese auf einen Gehsteig mit normaler Höhe gelangen können. Das
Kippen kann durch eine plötzliche
Beschleunigung des Hand- oder Motorantriebs, direkt bevor das Vorderrad
oder die Vorderräder
gegen den Bordstein stoßen,
erhalten werden. Dieses Manöver
ist schwierig, da das Kippen nicht zu plötzlich sein darf, um einen
heftigen Stoß nach
hinten zu vermeiden, und rechtzeitig durchgeführt werden muss, um zu vermeiden,
dass der Stuhl durch den Stoß der
Vorderräder
gegen den Bordstein blockiert wird, wenn diese zu spät angehoben
werden oder wenn sie sich zu früh
nach der Beschleunigung wieder absenken. Außerdem kann die Abfolge des
Vorgangs ziemlich holprig sein, da die Haupträder auch Stöße erleiden, wenn sie gegen
den Gehsteig stoßen,
und anschließend
entweder ein starkes Antriebsmoment zum Erklimmen des Bordsteins
oder die Verwendung des vorher erlangten Schwungs verlangen.
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Die
vorliegende Erfindung hat das Ziel, einen perfektionierten Rollstuhl
zu schaffen, um die vorstehend genannten Nachteile wesentlich zu
verringern, wobei dieser Stuhl besonders leicht zu handhaben sein
muss und Hindernisse wie Schwellen, Bordsteinkanten oder Geländeunebenheiten
deutlich leichter überwinden
können
muss, sicherer und bequemer sein muss, und zwar durch relativ einfache Konstruktionsmittel.
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Dazu
betrifft die Erfindung einen Rollstuhl, wie im Anspruch 1 definiert.
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Die
Anordnung der Wirkungslinie der Last nahe der Hauptachse, die sich
im Zentrum befindet, bewirkt, dass die Haupträder immer die Mehrheit der Last
und des Totgewichts abstützen.
Da der erste Teil des Rahmens die zwei Haupträder und mindestens ein Abstützrad, d.
h. je nachdem das vordere oder das hintere Abstützrad oder die vorderen oder
die hinteren Abstützräder, umfasst,
bildet er ein stabiles Fahrzeugelement auf dem Boden, während die
Resultierende der Kräfte,
die auf dieses aufgebracht werden, in das durch seine Räder definierte
Unterstützungsvieleck
fällt.
Durch eine geeignete Wahl der Position des Hauptgelenks kann auf
die Position dieser Resultierenden eingewirkt werden, um die Lasten auf
den Rädern
des ersten Teils des Rahmens optimal zu verteilen. Wenn beispielsweise
der zweite Teil des Rahmens einen Teil des Gewichts des Benutzers und/oder
ein hohes Totgewicht wie elektrische Batterien abstützt, kann
sich die Wirkungslinie dieser Last auf einer beliebigen Seite der
Hauptachse befinden, ohne die Stabilität des ersten Teils zu gefährden, wie später in Beispielen
zu sehen sein wird. Außerdem ermöglicht es
das Gelenk des Rahmens, eine Art Vorrichtung zu verwirklichen, deren
Räder nicht
aufgehängt
sind, aber trotzdem permanent mit dem Boden in Kontakt bleiben können, selbst
in einem unebenen Gelände.
Dies verbessert nicht nur die Stabilität, sondern auch den Komfort
des Benutzers durch eine vernünftige
Wahl der Montage des Stuhls auf dem Gelenkrahmen.
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Wenn
der zweite Teil des Rahmens mit dem hinteren Abstützrad oder
den hinteren Abstützrädern versehen
ist, kann ein Stuhl wie ein Rollstuhl oder ein Sportwagen normalerweise
auf seinen Haupträdern und
auf seinem Vorderrad oder seinen Vorderrädern ruhen, wobei der gemeinsame
Schwerpunkt in einem geringen Abstand vor der Hauptachse liegt.
Dieser geringe Abstand ermöglicht
es, den Stuhl leicht nach hinten zu kippen und ihn folglich auf
dem Hinterrad oder den Hinterrädern,
das/die elastisch montiert ist/sind, abzustützen, was einen doppelten dynamischen
Effekt hat. Einerseits hebt sich das oder jedes Vorderrad vom Boden
in einem Ausmaß an,
das kontrolliert wird, da es der vertikalen Bewegung des oder jedes
hinteren Abstützrades
in Abhängigkeit
von der Kippkraft entspricht. Andererseits ist die durch diese Bewegung
beispielsweise in Federn akkumulierte Energie verwendbar, um den
Stuhl in dem Moment, in dem die Haupträder das Hindernis überwinden müssen, anzuheben.
Wenn es darum geht, einen Gehsteig hinabzufahren, ist die elastische
Montage des hinteren Abstützrades
oder der hinteren Abstützräder auch
vorteilhaft, um die Haupträder
zu entlasten.
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In
einer besonders vorteilhaften Form der Erfindung ist der Stuhl mit
einem einzigen vorderen Abstützrad
und einem einzigen hinteren Abstützrad
versehen, die im Wesentlichen in einer mittleren Längsebene
montiert sind, in Bezug auf die die Haupträder zueinander symmetrisch
sind. Somit wird beispielsweise ein Rollstuhl mit vier Rädern verwirklicht,
die ungefähr
rautenförmig
angeordnet sind, wobei die zwei Haupträder sich links und rechts vom
gemeinsamen Schwerpunkt befinden und fast das ganze Gewicht abstützen, während das
Vorderrad und das Hinterrad als drehbare Rollen funktionieren, die mit
den zwei Haupträdern
ein vorderes Dreieck und ein hinteres Dreieck zur Abstützung auf
dem Boden definieren. Da das hintere Abstützrad in der Höhe durch
das Gelenk des Rahmens beweglich ist, liegen diese zwei Dreiecke
nicht notwendigerweise in ein und derselben Ebene und der Benutzer
kann wählen, sich
auf dem einen oder dem anderen abzustützen. Normalerweise stützt er sich
auf dem vorderen Dreieck ab, aber er kann ein Kippen nach hinten
durchführen,
um das Vorderrad anzuheben, um ein Hindernis in der vorstehend beschriebenen
Weise zu erklimmen. Außerdem
ermöglicht
die rautenförmige Anordnung
der Räder
einen sehr verringerten Platzbedarf, eine leichte Konstruktion und
eine große
Manövrierbarkeit
beim Lenken.
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Weitere
Ausführungsformen,
die in den Ansprüchen
und in den nachstehenden Beispielen angegeben sind, erleichtern
die weiter oben erwähnte Kippbewegung.
Einerseits ist es möglich,
den Stuhl des Benutzers vorübergehend
nach vorn oder nach hinten zu verlagern, um den Schwerpunkt in Bezug auf
die Räder
zu verlagern. Andererseits kann die Vorderseite des Stuhls mit Anhebeorganen
wie zusätzlichen
Rädern
ausgestattet sein, die höher
und weiter vorn angeordnet sind als die Abstützräder, um sich als erste auf
einem Hindernis abstützen
zu können.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung zeigen sich in der folgenden
Beschreibung von verschiedenen Ausführungsformen und verschiedenen Anwendungen
mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen, in denen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Rollstuhls
mit Elektromotorantrieb gemäß der Erfindung
ist,
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2 eine
perspektivische Detailansicht des unteren Teils des Stuhls von 1 ist,
wenn der Sitz entfernt ist,
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3 eine
Seitenansicht der Rückseite
des Stuhls von 1 ist,
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4 eine
Seitenansicht des Stuhls von 1 ist,
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5 bis 8 Ansichten
analog zu 4 sind, welche verschiedene
Phasen der Bewegung des Stuhls, wenn er einen Gehsteig hochfährt, darstellen,
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9 und 10 zwei
perspektivische Ansichten einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rollstuhls
mit Handantrieb sind,
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11 eine
vergrößerte Ansicht
eines beweglichen hinteren Ständers
des Stuhls der 9 und 10 ist,
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12 bis 15 Prinzipdiagramme
in einer Seitenansicht sind, die verschiedene mögliche Kombinationen der Teile
des Rahmens eines Rollstuhls sowie verschiedene Montagearten der
Unterstützungsmittel
am Rahmen zeigen,
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16 eine
Seitenansicht eines Sportwagens ist, dessen Rahmen dem Diagramm
von 14 entspricht,
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17 eine
teilweise Draufsicht ist, die den unteren Teil des Sportwagens von 16 zeigt,
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18 eine
Seitenansicht eines Rollstuhls für
einen Patienten oder Behinderten ist, der in der Lage ist, den Stuhl
durch Schieben mit einem Bein auf dem Boden voranzutreiben, wobei
der Rahmen des Stuhls dem Diagramm von 14 entspricht, und
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19 eine
Draufsicht auf den Stuhl von 18 ist,
wobei der eigentliche Stuhl in Durchsicht dargestellt ist.
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In
der durch die 1 bis 4 dargestellten
Form ist der Rollstuhl für
einen Behinderten ein Stuhl mit Elektroantrieb. Er besteht aus zwei
Hauptbaugruppen, nämlich
dem in 2 dargestellten Laufwerk, das mit einem Gelenkmetallrahmen 100 versehen
ist, und einem Sitz 2 für
einen Benutzer, wobei dieser Sitz in einer am Rahmen 100 einstellbaren
Position montiert ist. Der Rahmen 100 umfasst einen ersten
Teil in Form eines starren Hauptrahmens 1 und einen zweiten
Teil in Form eines hinteren Arms 23, der am Hauptrahmen 1 entlang
einer horizontalen transversalen Achse 27 angelenkt ist.
Der Hauptrahmen 1 ist im Wesentlichen aus zwei seitlichen
Rohren 3 gebildet, die in einer U-Form gebogen sind und durch
eine starre Plattform 4 verbunden sind, die insbesondere
zwei elektrische Akkumulatorbatterien 5 trägt. Zwei
Hauptantriebsräder 6 mit
relativ großem Durchmesser
sind an jeder Seite des Rahmens 1, eventuell durch Aufhängungsorgane
(nicht dargestellt), montiert und sind auf einer geometrischen Hauptachse 7 aufeinander
ausgerichtet sind, die nahe einer Vertikalen liegt, die durch den
gemeinsamen Schwerpunkt G des Stuhls und seines Benutzers verläuft, so
dass die Haupträder 6 die
sehr große
Mehrheit des Gewichts des Stuhls und seines Insassen tragen. Jedes
Hauptrad 6 wird durch seinen eigenen Gleichstrom-Elektromotor 8 angetrieben, dessen
Richtung und Drehzahl der Benutzer des Stuhls in einer bekannten
Weise mittels eines "Joystick" genannten multidirektionalen
Handgriffs 9 steuert, der auf ein elektronisches Steuergehäuse 10 einwirkt,
um sowohl die Verlagerungsgeschwindigkeit als auch den Wenderadius
des Stuhls zu bestimmen. Unter normalen Bedingungen wird die Längsstabilität des Stuhls
durch ein vorderes Abstützrad 12 sichergestellt,
das in einem geneigten Gabelgelenk 13 montiert ist, welches
frei drehbar um eine vertikale Achse in einem mittigen Tragarm 14 montiert
ist, welcher selbst elastisch am Hauptrahmen 1 mittels
eines Federlagers 15 vom Typ "ROSTA" montiert ist. Dieses bekannte Organ
umfasst zwei quadratische Metallrohre, die ineinander angeordnet
sind, wobei das innere Rohr in Bezug auf das äußere Rohr um 45° gedreht
ist und in diesem durch elastische Blöcke aus Kautschuk verkeilt
ist, die ihm ermöglichen,
sich in einem begrenzten Ausmaß elastisch
um seine Achse zu drehen. Die zwei Haupträder 6 und das vordere
Rad 12 definieren das normale Abstützdreieck des Stuhls auf dem
Boden 16.
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Im
hier beschriebenen Beispiel sind zwei weitere Räder, die Anheberäder 17 genannt
werden, an der Vorderseite des Hauptrahmens 1 auf beiden Seiten
des vorderen Rades 12 montiert, um die Überwindung von Hindernissen,
wie später
beschrieben wird, zu erleichtern. Jedes Anheberad 17 ist
um eine horizontale Achse am Ende eines Tragarms 18, der am
Rahmen mittels eines Federlagers 19 elastisch montiert
ist, welches auch vom Typ "ROSTA" sein kann, frei
drehbar. Jeder Arm 18 kann somit um eine horizontale Achse
schwenken, was seinem Rad 17 ermöglicht, dass es angehoben wird,
wenn es an ein Hindernis stößt. Die
zwei Anheberäder 17 befinden sich
ein wenig vorn in Bezug auf das Rad 12 und immer höher als
dieses, so dass sie normalerweise den Boden nicht berühren. Anstelle
eines einzigen Rades 17 könnte jeder Arm 18 einen
Drehstern tragen, der mit drei Rädern
in ein und derselben Ebene versehen ist, gemäß einer bekannten Vorrichtung
zum Transportieren von Lasten auf Treppen. Eine weitere Variante
besteht aus dem Austauschen jedes Arms 18 gegen einen nach
unten schwenkbaren Ständer,
der sich durch einen Stützschuh
auf dem Boden abstützt.
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An
der Rückseite
ist ein mittiges Abstützrad 20 vorgesehen,
das in einem Gabelgelenk 21 montiert ist, das um eine Achse 22,
die im Allgemeinen nach vorn geneigt ist, an einem hinteren neigbaren Arm 23 schwenken
kann. Im vorliegenden Fall besteht der Arm 23 aus einem
mittigen Arm 24, der an einem U-förmigen Bügel 25 befestigt ist,
dessen Enden elastisch schwenkbar in zwei Federgelenklagern 26,
auch vom Typ "ROSTA", montiert sind,
welche eine horizontale Kippachse 27 des Arms 23 definieren
(2). Die Achse 27 bildet folglich eine
transversale Gelenkachse des Rahmens 100 des Rollstuhls.
Wie 4 zeigt, weist der hintere Arm 23 normalerweise
eine Position auf, so dass sich das hintere Abstützrad 20 leicht oberhalb
des Bodens 16 befindet, wenn sich der Stuhl auf seinem
Vorderrad 12 abstützt.
Es berührt
den Boden, wenn der Stuhl letztlich nach hinten kippt, und in diesem
Fall bestimmen die Federlager 26 eine veränderliche
Abstützkraft des
Rades 20 in Abhängigkeit
von der Amplitude des Kippens des Arms 23 um die Achse 27.
Wie 4 zeigt, hat das Rad 20, wenn es den
Boden nicht berührt,
die Tendenz, aufgrund der Neigung der Achse 22 nach vorn
zu schwenken, was seinen Platzbedarf verringert. Wenn es den Boden
berührt,
dreht es sich in Abhängigkeit
von den dem Stuhl durch die Motoren 8 erteilten Bewegungen.
Die Federlager 26 können jedoch
auch so eingestellt werden, dass sie das Rad 20 dauerhaft
auf dem Boden abgestützt
halten, wenn dieser ausreichend eben ist.
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Die
Konstruktion des Sitzes 2 des Rollstuhls ist im Allgemeinen
an sich bekannt. Dieser Sitz umfasst ein Traggestell 30,
an dem eine Sitzfläche 31, eine
Rückenlehne 32,
Armlehnen 33 und ein Paar von Fußstützen 34 einstellbar
montiert sind, damit sie an die Größe und an die Morphologie des
Benutzers angepasst werden. Diese bekannten Einstellvorrichtungen
werden hier nicht im Einzelnen beschrieben. Dagegen muss festgestellt
werden, dass der Sitz 2 auf dem Hauptrahmen 1 so
montiert ist, dass er um eine horizontale Achse 36 kippen
kann, die in 1 dargestellt ist. Diese Achse
ist durch ein Paar von entgegengesetzten Stangen (nicht dargestellt)
definiert, die jeweils mit einem Loch 37 einer Stützlasche 38 in
Eingriff stehen, die an jedem Rohr 3 des Rahmens über der
Achse 7 der Haupträder 6 befestigt
ist. Jede Lasche 38 umfasst nämlich mehrere Löcher 37, um
eine anfängliche
Einstellung der Längsposition des
Sitzes 2 zu ermöglichen.
Was das Kippen anbelangt, wird die Position des Sitzes 2 durch
ein Betätigungsorgan
definiert, das aus einem ungefähr
vertikalen elektrischen Zylinder 39 besteht, der an der Vorderseite
des Hauptrahmens 1 montiert ist und einen ungefähr horizontalen
mittigen Hebel 40 antreibt, der am Gestell 30 des
Sitzes befestigt ist. Der Kippzylinder 39 kann beim Fahren
und in den zwei Richtungen vom Benutzer mittels eines Kippknopfs
(nicht dargestellt) gesteuert werden, welcher am Steuergehäuse 10 angeordnet
ist. Diese Bewegung hat den Haupteffekt, den Schwerpunkt des Benutzers,
folglich auch den gemeinsamen Schwerpunkt G (4) des Stuhls
und des Benutzers, nach hinten oder nach vorn zu verlagern. Wenn
der Stuhl auf einem horizontalen Boden 16 steht, verläuft normalerweise
eine Vertikale g, die durch diesen gemeinsamen Schwerpunkt G verläuft, vor
der Hauptachse 7 der Räder 6 in
einem Abstand d, der so gering wie möglich gewählt wird, aber ausreichend
ist, damit sich der Stuhl im Allgemeinen auf dem Vorderrad 12 abstützt. Der Wert
von d ist im Allgemeinen geringer als 5 cm und liegt vorzugsweise
in der Größenordnung
von 2 cm. Durch Betätigen
des Kippzylinders 39 kann der Benutzer folglich beim Fahren
die Position von G verlagern, insbesondere diese zurücksetzen,
bis die Vertikale g hinter der Hauptachse 7 verläuft, was
veranlasst, dass die Gesamtheit des Stuhls nach hinten kippt, um
ihn auf dem Hinterrad 20 abzustützen und das Vorderrad 12 anzuheben,
um die Überwindung eines
Hindernisses zu erleichtern. Ebenso kann der Benutzer den Schwerpunkt
G in dem Moment, in dem er das Hindernis überwindet, oder später nach
vorn zurückbringen,
um den Stuhl wieder auf dem Vorderrad 12 zur Abstützung zu
bringen.
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Die 5 bis 8 zeigen,
wie der vorstehend beschriebene Rollstuhl leicht auf einen Gehsteig 42 mit
einer normalen Höhe über einer
Straße 16 hochfahren
kann. In diesem Fall wird angenommen, dass der Benutzer den Kippzylinder 39 nicht
betätigt,
d. h., dass der Stuhl sich dem Bordsteinrand 43 in der
Position von 5 nähert, in der das Vorderrad 12 auf
der Straße
ruht, während
das Hinterrad 20 die Straße noch nicht berührt. Wenn
der Bordsteinrand 43 an die Anheberäder 17 anstößt, schiebt
er sie nach oben, was einen doppelten Effekt hat. Einerseits stützen sich
die Räder 17 an
der Oberseite des Gehweges 42 ab und andererseits kippt
das Moment, das sie auf ihre Federlager ausüben, letztlich den Hauptrahmen 1 des
Stuhls nach hinten, hebt folglich das Vorderrad 12 an und
stützt
das Hinterrad 20 auf dem Boden 16 ab, wobei sein
Tragarm 23 in der Position von 6 nach oben
geschwenkt wird. In diesem Moment stützt sich das Vorderrad 12 am
Bordsteinrand 43 ab, was das Kippen des Stuhls unterstreicht
und Energie in den Federlagern 16 des Arms 23 akkumuliert,
bis das Vorderrad 12 auf dem Gehsteig 42 rollt.
Es ist zu beachten, dass der Benutzer selbst vorteilhafterweise
zu dieser Kippbewegung nach hinten beitragen kann, indem er eine
kurze Beschleunigung in dem Moment erzeugt, in dem er mit dem Gehsteig
zusammenstößt. Wenn
diese Beschleunigung ziemlich früh
gegeben wird, kann sie den Stuhl bereits vor dem ersten Kontakt
mit dem Gehsteig nach hinten kippen, was erfolgt, während das
Vorderrad 12 in die Position von 6 anstelle derjenigen
von 5 angehoben wird. Die Beschleunigung akkumuliert
auch in den Federlagern 26 Energie, die später nützlicherweise
wiedergewonnen werden kann.
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In
der Position von 7 erreichen die Haupträder 6 den
Bordsteinrand 43, indem sie von einem Teil ihrer gewöhnlichen
Last befreit werden, welche dann vom Hinterrad 20 getragen
wird. Die Räder 6 können folglich
mit Hilfe der in den Federlagern 26 akkumulierten Energie
bis in die Position von 8 leichter auf den Gehsteig 42 hochfahren.
In diesem Stadium kippt schließlich,
da das Vorderrad 12 angehoben ist, der vertikale Schub
des Hinterrades 20 den Stuhl nach vorn, um ihn in seine
normale Position auf dem Gehsteig zurückzubringen. Der Benutzer kann
diese Wiederherstellung durch eine leichte Verlangsamung der Triebräder 6 erleichtern.
Versuche haben gezeigt, dass ein so ausgeführter und verwendeter Stuhl
auf einen Gehsteig mit normaler Höhe praktisch ohne Verlangsamen
hochfahren kann.
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Wenn
es darum geht, auf einen besonders hohen Gehsteig hochzufahren,
kann der Benutzer den Stuhl dazu bringen, sich nach hinten zu neigen, bevor
er den Gehsteig erreicht, indem er den Kippzylinder 39 verwendet,
um den gemeinsamen Schwerpunkt G hinter die Hauptachse 7 zu
bringen und folglich das Vorderrad 12 ebenso wie die Anheberäder 17 anzuheben.
Dasselbe Manöver
ist nützlich,
um den Stuhl auf dem Vorderrad 20 nach hinten zu neigen,
um von einem Gehsteig hinabzufahren oder, bevor sich auf eine relativ
steile Abfahrt eingelassen wird. Der Benutzer fühlt somit mehr Vertrauen, da
er stabiler sitzt und nicht das Risiko eingeht, nach vorn geschleudert
zu werden. Die Abstützung
auf dem Hinterrad 20 ermöglicht ihm, ein Hindernis zuerst
mit den Haupträdern 6 hinabzufahren,
die durch ihren großen
Durchmesser eine bequemere Bewegung ergeben und außerdem direkt
mittels des Handgriffs 9 gesteuert werden. In allen diesen
Situationen stellt die Tatsache, dass sich der Schwerpunkt G fast
in der Vertikalen der Achse 7 der Haupträder 6 befindet, eine
große
Fahrstabilität
des Rollstuhls sicher, selbst im Fall von transversalen Schräglagen,
trotz der Tatsache, dass der Benutzer das Vorderrad 12 und
das Hinterrad 20 nicht direkt drehen kann.
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Die
vorstehend beschriebene Konstruktion kann Gegenstand zahlreicher
Modifikationen und Varianten sein, ohne vom Rahmen der Erfindung
abzuweichen. Zwei vordere Abstützräder anstelle
des einzigen Vorderrades 12 und/oder zwei hintere Abstützräder anstelle
des einzigen Rades 20 können
vorgesehen werden. Die Verwendung eines einzigen Rades, insbesondere
hinten, ermöglicht
jedoch eine hohe Platzeinsparung, beispielsweise in Aufzügen. Die
Tatsache, dass das mittige Hinterrad 20 in einem Winkel
der Kabine angeordnet werden kann, ermöglicht es, relativ kleine Kabinen
zu verwenden, die bei gewöhnlichen
Rollstühlen
nicht verwendbar wären. Eine
vorteilhafte Perfektionierung, die in den Zeichnungen nicht dargestellt
ist, besteht darin, den Tragarm 23 des Hinterrades 20 in
Teleskopform mit einem Steuermechanismus, damit der Benutzer die
Länge dieses
Arms während
der Fahrt beliebig verändern kann,
zu verwirklichen. Dies ermöglicht
es, nicht nur den Platzbedarf des Rollstuhls zu verändern, sondern
vor allem die Abstützkraft
des Hinterrades 20 für ein
gegebenes Reaktionsmoment der Federlager 26. Durch Verlängern des
Tragarms 23 kann der Benutzer den Stuhl stärker nach
hinten kippen, insbesondere um ein ziemlich hohes Hindernis zu erklimmen oder
um eine starke Neigung hinabzufahren. Durch das gesteuerte Kippen
nach hinten kann außerdem die
Beseitigung der Anheberäder 17 in
Erwägung
gezogen werden. Eine weitere Variante besteht darin, das drehbare
Hinterrad 20 gegen ein Rad in Form einer Kugel auszutauschen,
die in einer beliebigen Richtung rollen kann.
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Eine
weitere vorteilhafte Perfektionierung eines derartigen Motorstuhls
besteht darin, im voraus Energie zu akkumulieren, d. h. vor dem
Stoßen
auf ein zu erklimmendes Hindernis, um sie im Moment des Anhebens
des Stuhls zum Überwinden
des Hindernisses wiederzugewinnen. Dies kann erfolgen, indem die
Federlager 19, 26 der Tragarme 18 und/oder des
hinteren Tragarms 23 beispielsweise mittels Elektromotoren
oder pneumatischer Zylinder unter Vorspannung gesetzt werden. Eine
derartige Vorrichtung ermöglicht
es beispielsweise, die Anheberäder 17 angesichts
des Heranfahrens mit einem besonders hohen Gehsteig anzuheben, dann
sie auf Befehl oder automatisch freizugeben, wenn sie sich auf dem Gehsteig
abstützen,
um zum Anheben des Stuhls im Stadium von 6 und 7 beizutragen.
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Bei
bestimmten Arten von Motor-Rollstühlen ist es bekannt, eine motorisierte
Einstellung der Höhe des
Sitzes bezüglich
des Rahmens vorzusehen, beispielsweise um den Benutzer auf die Höhe zu setzen, die
für einen
Arbeitsplatz geeignet ist. Wenn diese Bewegung durch geneigte Gleitführungen
geführt wird,
ermöglicht
sie auch, als Ergänzung
oder anstelle des Kippens um die Achse 36 den Schwerpunkt
G nach hinten und nach vorn zu verlagern.
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Eine
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Rollstuhls
mit Handantrieb ist in 9 bis 11 dargestellt.
Die Struktur dieses Stuhls vom zusammenklappbaren Typ ist in ihrer
Gesamtheit bekannt, so dass sie hier nicht im einzelnen beschrieben
wird. Es wird nur angemerkt, dass der Hauptrahmen 44 des
Stuhls zwei starre Seitenteile 44a und 44b umfasst,
die zueinander symmetrisch sind und durch gekreuzte Arme 45 verbunden
sind, die an einem Ende ausgehängt
werden können,
um ein Zusammenklappen des Stuhls durch Annäherung der zwei Seitenteile 44a und 44b zu
ermöglichen.
Jeder Seitenteil trägt
ein Hauptrad 46, das mit einem Hand-Antriebsring 47 versehen
ist, ein vorderes Abstützrad 48,
das drehbar und analog zum Vorderrad 12 des vorangehenden
Beispiels ist, und ein hinteres Abstützrad 49, das gemäß der Erfindung
in der Höhe beweglich
ist, um eine dynamische Abstützung
zu bieten, wenn der Stuhl nach hinten geneigt wird. Der Benutzer
kann aus diesem dynamischen Effekt umso mehr einen Nutzen ziehen,
als die Achse der Haupträder 46 fast
in der Vertikalen des Schwerpunkts des Stuhls und des Benutzers
liegt. Die zwei Abstützräder 49 spielen
im Wesentlichen dieselbe Rolle wie das Rad 20 des vorangehenden
Beispiels.
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Jedes
hintere Abstützrad 49 ist
elastisch am entsprechenden Seitenteil 44a, 44b des
Hauptrahmens mittels eines gebogenen neigbaren Arms 50 montiert,
dessen unterer Abschnitt das Rad 49 trägt und dessen oberer Abschnitt,
der ungefähr
vertikal ist, von einem Federlager 51 vom Typ "ROSTA" getragen wird, das
ihm ermöglicht,
elastisch um eine horizontale Achse 52 (11)
zu kippen. Folglich bildet der Arm 50 einen zweiten Teil
des Rahmens der Gesamtheit des Rollstuhls, welcher durch das Lager 51 am
ersten Teil angelenkt ist, der vom Hauptrahmen 44 gebildet
wird. Das Lager 51 wird in einer einstellbaren Position
durch einen Gewindeflansch 53 an einem röhrenförmigen Träger 54 blockiert,
der an der hinteren Stütze
des Rahmens 44 mittels einer durch Schrauben 56 festgespannten
Klemme 55 befestigt ist. Diese Art Befestigung ermöglicht jegliche gewollten
Einstellungen der Ruhestellung jedes Arms 50, insbesondere
um die hinteren Abstützräder 59 geringfügig über dem
Boden zu halten, wenn der Stuhl auf den Vorderrädern 48 ruht.
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Die Überwindung
eines Hindernisses wie das Erklimmen einer Bordsteinkante erfolgt
in der gleichen Weise wie im vorangehenden Beispiel, außer dass
kein zusätzliches
Anheberad vorn vorhanden ist. Derartige Räder können jedoch auch vorgesehen
werden. Es ist zu beachten, dass die rautenförmige Anordnung der Räder 6, 12 und 20 des
ersten Beispiels auch an einem Rollstuhl mit Handantrieb, mit oder
ohne zusammenklappbaren Rahmen übernommen
werden könnte.
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12 bis 15 stellen
unter anderem verschiedene mögliche
Anordnungen der Hauptteile des Gelenkrahmens eines Rollstuhls dar.
Um die Erläuterung
zu vereinfachen, werden dieselben Bezugszeichen verwendet, um funktionale
Teile zu bezeichnen, die in den verschiedenen Fällen eine analoge Rolle spielen,
selbst wenn ihre Konstruktion anders sein kann. In jedem dargestellten
Fall kann die vordere Richtung des Sitzes dem Pfeil A oder dem Pfeil
B entsprechen, insbesondere in Abhängigkeit von der vorgesehenen
Anwendung, der verwendeten Antriebsart und des gewünschten
dynamischen Verhaltens. In allgemeiner Weise umfasst jede der dargestellten
Vorrichtungen einen Gelenkrahmen 60 mit einem ersten Teil 61 und
einem zweiten Teil 62, die durch ein Gelenk 63 mit
horizontaler transversaler Achse verbunden sind. Auf dem Rahmen 60 ist
ein Unterstützungsmittel 64 montiert,
das für
den Benutzer als Abstützung
dient und das in den meisten Fällen
ein Sitz ist. Der erste Teil 61 des Rahmens ist mit zwei
Haupträdern 66,
die sich um eine gemeinsame Hauptachse 67 drehen, und mit
einem oder mehreren Abstützrädern 68 nahe
einem Ende des Stuhls versehen. Nahe dem anderen Ende des Stuhls
ist der zweite Teil 62 des Rahmens mit einem oder mehreren
Abstützrädern 69 versehen.
Vorzugsweise ist jedes Abstützrad 68, 69 durch
Schwenken um eine vertikale oder leicht in Bezug auf die Vertikale
geneigte Achse 70, 71 frei drehbar. Die zwei Haupträder 66 stützen den
größten Teil
des Gewichts P, das der Benutzer auf den Sitz aufbringt, ab, in
Anbetracht der Tatsache, dass die vertikale Wirkungslinie p dieses Gewichts
in der Nähe
der Hauptachse 67 der Räder 66 verläuft. Dasselbe
gilt für
die Vertikale g (13 und 14), die
durch den gemeinsamen Schwerpunkt G des Benutzers und des Sitzes
verläuft.
In jedem Fall führt
jedoch die spezielle Konfiguration des Gelenkrahmens 60 zur
Verteilung auch eines kleinen Teils der Lasten auf die Abstützräder 68 und/oder 69, außer in bestimmten
Anwendungen des Diagramms von 14, in
dem das Rad 69 erhöht
sein kann.
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Im
Fall von 12, die nicht zum Gebiet des Anspruchs
1 gehört,
ist das Unterstützungsmittel oder
der Sitz 64 am zweiten Teil 62 des Rahmens montiert,
so dass die Last P und das Totgewicht dieses Teils des Sitzes sich
zwischen dem Gelenk 63 (überwiegend) und dem Abstützrad oder
den Abstützrädern 69 verteilen.
Die somit bei 63 auf den ersten Teil 61 des Rahmens
aufgebrachte Last verteilt sich zwischen den Haupträdern 66 (überwiegend) und
dem Abstützrad
oder den Abstützrädern 68.
Der Teil des Gesamtgewichts, der von den Haupträdern 66 abgestützt wird,
hängt vor
allem vom horizontalen Abstand zwischen der Hauptachse 67 und
dem Gelenk 63 ab. Dieser Teil kann sich beispielsweise
zwischen ungefähr
50% und fast 100% gemäß der Wahl des
Abstandes befinden. Der Teil des Gewichts, der auf das Abstützrad oder
die Abstützräder 69 wirkt, hängt vor
allem vom Abstand zwischen dem Gelenk 63 und der vertikalen
Wirkungslinie p ab. Es wird bemerkt, dass er nicht von der Position
der Hauptachse in Bezug auf diese Wirkungslinie p abhängt, und
die Hauptachse kann sich tatsächlich
auf einer beliebigen Seite dieser Linie befinden, ohne dass die
Stabilität
des Rahmens beeinflusst wird.
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Die
Konfiguration des Stuhls gemäß dem Diagramm
von 12 bietet spezielle Vorteile. Im Allgemeinen bleiben
alle Räder
durch statische Kräfte, die
sich praktisch nicht verändern,
wenn der Boden ungleichmäßig ist,
stets auf den Boden aufgebracht, zumindest wenn nur ein Abstützrad 68, 69 an
jedem Ende (rautenförmige
Anordnung) vorhanden ist.
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Im
Fall von 13 ähnelt die Konfiguration des
Rahmens 60 jener von 12, aber
das Unterstützungsmittel 64 ist
starr am ersten Teil 61 des Rahmens montiert. Der zweite
Teil 62 und sein Abstützrad
oder seine Abstützräder 69 sind folglich
mittels eines Federelementes 72 belastet, das auch als
mechanischer Energieakkumulator bei der Überwindung von Hindernissen
dient. Die Position des Gelenks 63 in Bezug auf die Hauptachse 67 hat
nicht viel Bedeutung in der statischen Verteilung der Lasten, außer wenn
der Teil 62 des Rahmens ein großes Totgewicht trägt, wie
elektrische Antriebsbatterien. Die Last auf dem Abstützrad oder
den Abstützrädern 68 hängt im Wesentlichen
vom horizontalen Abstand zwischen der Hauptachse 67 und
der Vertikalen g ab.
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Die
in 14 dargestellte Konfiguration unterscheidet sich
von jener von 13 nur durch die Tatsache, dass
sich das Gelenk 63 des Rahmens auf der anderen Seite der
Hauptachse 67, d. h. zwischen dieser und dem Abstützrad oder
den Abstützrädern 69,
befindet. Dies entspricht den vorstehend mit Bezug auf die 1 bis 11 beschriebenen
Beispielen, wobei die Feder 72 schematisch die Wirkung
der elastischen Elemente der Federlager 26 darstellt, welche
durch das Gelenk 63 dargestellt sind.
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Im
Fall von 15 weisen der Rahmen 60 und
die Räder 66, 68 und 69 dieselbe
Anordnung wie in 12 auf, aber das Unterstützungsmittel 64 ist sowohl
am ersten Teil 61 als auch am zweiten Teil 62 des
Rahmens durch zwei starre Elemente 73 und 74 und
Gelenke 75 bis 77 montiert. Die Elemente 61, 62, 73 und 74 definieren
in der vertikalen Ebene ein verformbares Trapezoid, das den Vorteil
hat, dass es die Bewegungen des Unterstützungsmittels 64 verringert,
wenn ein Rad ein Hindernis überwindet.
Ein Federelement oder ein Stoßdämpfer 78 kann
in diesem Trapezoid beispielsweise in Form von Federlagern 26 vorgesehen
sein, die weiter oben beschrieben wurden und in das Gelenk 63 integriert
sind, um das dynamische Verhalten zu verbessern und gegebenenfalls
als Energieakkumulator zu dienen.
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16 und 17 stellen
schematisch einen Sportwagen für
ein Kind dar, dessen Rahmen dem Diagramm von 14 und
jenem des durch 1 bis 8 dargestellten
Rollstuhls entspricht. Der erste Teil des Rahmens ist ein starrer
Hauptrahmen 61 in Form eines Kreuzes mit, wie 17 zeigt, einer
starren Querstrebe 84, die von den zwei Haupträdern 66 getragen
wird, die sich unter dem Sitz 85 befinden, und einem mittigen
Längsträger 86,
dessen vorderes Ende vom Vorderrad 68 frei drehbar getragen
wird. Das hintere Ende des Trägers 86 ist
mit einem Federlager 87 analog zu den Lagern 26 des
ersten beschriebenen Beispiels versehen, um ein elastisches Gelenk
mit horizontaler Achse 88 zu bilden. An diesem Gelenk ist
ein hinterer neigbarer Arm 89 montiert, der die Rolle des weiter
oben beschriebenen Arms 23 spielt und sich auf dem frei
drehbaren Hinterrad 69 abstützt. Der Hauptrahmen 61 umfasst
außerdem
einen mittigen Träger 90,
an dem der Sitz 85 vorzugsweise mittels eines Gelenks 91 und
eines Rastkerbenmechanismus (nicht dargestellt) montiert ist, welcher
es ermöglicht,
den Sitz in verschiedene Positionen zu neigen. Ein Griff 92 des
Sportwagens vom üblichen
Typ, beispielsweise in Form eines kleinen Bogens mit zwei seitlichen
Stangen 93 ist starr am mittigen Träger 90 befestigt.
Wie in den vorangehenden Beispielen garantiert die Anordnung der
großen
Haupträder 66 unter
dem Sitz gute Stabilitäts- und
Komfortbedingungen, insbesondere da wenig Gewicht auf dem Vorderrad 68 liegt,
das als erstes auf die Hindernisse trifft. Die Anordnung der Räder ungefähr in einer
Raute verringert den Platzbedarf des Sportwagens und erleichtert
das Lenken. Für den
Antrieb ändert
der horizontale Schub, der auf den Griff 92 aufgebracht
wird, die Lage des Sportwagens auf den Rädern 66 und 68 nicht.
Dagegen kann ein Hindernis sehr leicht erklommen werden, indem der
Griff 92 nach unten gedrückt wird, um das Vorderrad 68 anzuheben,
was die Last auf dem Hinterrad 69 steigert. Die so im Federlager 87 akkumulierte
Energie erleichtert anschließend
den Anstieg der Haupträder 66 auf
das Hindernis in Kombination mit dem horizontalen Schub am Griff 92.
Der Sportwagen weist folglich dieselben Vorteile wie der Stuhl der 1 bis 8 vom
Standpunkt der Überwindung von
Hindernissen und der Leistungen in einem unebenen Gelände auf.
Außerdem
ermöglicht
die Möglichkeit,
das Gelenk des Rahmens durch Drücken
auf den Sitz 92 zu verändern,
steile Neigungen und sogar Treppenläufe leicht abzusteigen. Es
kann auch eine Einstellung der Höhe
des Hinterrades 69 mittels einer Rastkerbenvorrichtung,
die durch ein Pedal betätigt
wird, beispielsweise auf der Höhe
des Gelenks 87, vorgesehen werden, um den Abstieg von Treppen
zu erleichtern und/oder um das Hinterrad nach oben einzuziehen.
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Die
in 16 und 17 dargestellte
Ausführungsform
des Sportwagens ist nur ein Beispiel und kann Gegenstand von mehreren
Modifikationen oder Varianten sein. Sie kann insbesondere zwei vordere
Rollen 68 und/oder zwei hintere Rollen 69 aufweisen.
Der Sitz 85 kann abnehmbar sein und gegen eine Kinderwagengondel
ausgetauscht werden. Blockierbremsen können vorteilhafterweise an
den Haupträdern 66 vorgesehen
sein, die die große Mehrheit
des Gewichts tragen. Alle Arten von anderen Merkmalen oder Zubehörteilen,
die auf dem Gebiet bekannt sind, können auch vorgesehen werden, wie
ein Gepäckkorb
oder ein zusätzlicher
Träger
für ein
zweites Kind, ein Anhebemechanismus für den Sitz, um zu ermöglichen,
das Kind leicht herauszunehmen oder es aufzustellen, etc. Ein Sportwagen derselben
Art kann für
den Transport einer behinderten Person vorgesehen sein.
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18 und 19 stellen
einen Rollstuhl einer neuen Art dar, der speziell dazu entworfen
ist, durch den Schub eines einzigen Beins eines Benutzers, dessen
anderes Bein sich nicht auf dem Boden abstützen kann oder darf, beispielsweise
aufgrund eines Unfalls, einer Krankheit oder einer Behinderung,
angetrieben zu werden. Diese Vorrichtung muss dem Benutzer ermöglichen,
sich insbesondere zu Hause oder in einer Pflegeinrichtung fortzubewegen
und zu verweilen, wobei die Hände
für andere Aufgaben
frei bleiben, wie beispielsweise zum Waschen, sich Anziehen, Transportieren
von Objekten und Durchführen
von Haus- oder Büroarbeiten.
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Der
Rahmen der Vorrichtung entspricht dem Diagramm von 14,
wobei die Vorwärtsrichtung durch
den Pfeil B bezeichnet ist, da der Benutzer in diese Richtung gewandt
ist. Der erste Teil 61 des Rahmens ist mit zwei Haupträdern 66 auf
der gemeinsamen Hauptachse 67 und mit zwei vorderen drehbaren
Rollen 68, die seitlich ungefähr vor den Haupträdern 66 angeordnet
sind, versehen, so dass zwischen ihnen ein freier Raum 101 für die Beine
des Benutzers geschaffen ist. Der Teil 61 des Rahmens ist
aus aneinander geschweißten
Metallrohren hergestellt, die folgende umfassen: ein Paar von seitlichen
gebogenen Rohren 102, die sich auf den vorderen Rollen 68 abstützen und
den Sitz 103 tragen; eine obere Querstrebe 104,
die die zwei Rohre 102 unter dem Sitz verbindet; ein hinterer
Bogen 105, dessen Enden 106 an den Rohren 102 befestigt
sind; und zwei seitliche Stützen 107,
die die Haupträder 66 und
die zu diesen gehörenden
Bremsen 108 tragen. Der zweite Teil 62 des Rahmens
besteht aus einem neigbaren hinteren Arm 109 analog zum
mit Bezug auf 17 beschriebenen Arm 89 und
stützt
sich auf einer einzigen, frei drehbaren, hinteren, mittigen Rolle 69 ab.
Die zwei Teile 61 und 62 des Rahmens sind durch
ein elastisches Gelenk mit einem Federlager 110 analog
zum weiter oben beschriebenen Federlager 87 verbunden;
sie funktionieren in derselben Weise.
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Der
Sitz 103 kann eine Rückenlehne
umfassen oder nicht und kann in der Höhe durch Teleskopmontage an
den Rohren 102 einstellbar sein. Die Form in der Ebene
seiner Sitzfläche,
die in 20 gestrichelt dargestellt
ist, um die Zeichnung zu verdeutlichen, ist speziell beschaffen,
um dem Benutzer zu ermöglichen,
sich durch Schieben mit einem Bein auf dem Boden vorwärtszutreiben.
Dazu weist der Sitz 103 vorn eine mittige Aussparung 112 zwischen zwei
Seitenteilen 113, die nach vorn vorstehen, auf, welche
eine Stützfläche für das beim
Antrieb nicht verwendete Bein oder für die zwei Beine im Stand bieten.
Die Aussparung 112 befindet sich über dem freien Raum 101,
der in der Mitte des Rahmens geschaffen ist und sich auch unter
dem Sitz zwischen den Haupträdern 66 erstreckt.
Der Benutzer kann sich somit durch Abstützen eines einzigen Beins auf dem
Boden leicht nach vorn oder nach hinten vorantreiben und Wendungen
durchführen.
Die Abstützrollen 68 und 69 bieten
die in den vorangehenden Beispielen beschriebenen Vorteile, was
die Stabilität, Manövrierfähigkeit
und die Fähigkeit
der Vorrichtung, Hindernisse zu überwinden,
anbelangt. Im Stand kann der Benutzer die Bremsen 108 mittels
eines oder zweier Steuerhebel 114, die unter dem Sitz 103 montiert
sind und mit den Bremsen durch ummantelte Kabel 115 verbunden
sind, blockieren.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen
Ausführungs-
und Anwendungsbeispiele begrenzt. Insbesondere kann der Rahmen in
jeder der in Erwägung
gezogenen Anwendungen gemäß einem
beliebigen der Diagramme der 13 bis 15 oder
gemäß Varianten
dieser Diagramme konfiguriert sein. In allen Varianten können der
Sitz und sein Rahmen auch in zusammenklappbarer und/oder demontierbarer
Form ausgeführt
sein.