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Die Erfindung betrifft einen Rauch- und/oder Brandschutzabschluss mit einem flexiblen Rauch- und/oder Brandschutzvorhang sowie einen Rauch- und/oder Brandschutzvorhang für einen solchen Rauch- und/oder Brandschutzabschluss.
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Die Erfindung betrifft insbesondere Rauch- und/oder Brandschutzabschlüsse in Form von Rauchschürzen und Feuerschürzen, die einen flexiblen Rauch- und/oder Brandschutzbehang in Form eines Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges aufweisen. Derartige Rauch- und/oder Brandschutzabschlüsse sind beispielsweise aus der
DE 10 2010 005 455 A1 , der
EP 2 110 506 A1 , der
WO 02/053679 A1 , der
WO 2008/154906 A1 , der
US 4 398 585 A , der
EP 1 029 557 A , der
EP 0 065 876 A , der
DE 103 25 237 A1 , der
EP 1 669 110 A2 , der
EP 3 056 651 A2 und der
EP 2 508 232 B1 bekannt.
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Derartige Rauch- und/oder Brandschutzabschlüsse mit Rauch- und/oder Brandschutzvorhängen können innerhalb eines Gebäudes eingebaut werden, um bestimmte Schutzziele zu erreichen. Solche Schutzziele sind z.B. eine Verhinderung von Brandschäden durch Rauchgase, eine Erleichterung einer Brandbekämpfung, eine gewisse Abschirmung von Fluchtwegen oder Rettungswegen, um sie raucharm zu halten, das Schaffen von Rauchabschnitten, das Vorbeugen gegen Entzündung von unverbrannten Gasen oder eine Verminderung einer Temperaturbelastung von Bauteilen. Derartige Schutzziele können durch Rauchschürzen und Feuerschürzen erreicht werden, die bei Bedarf wie ein Vorhang eingesetzt werden, um Raumbereiche abzutrennen.
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Aus den vorstehenden Druckschriften ist es bekannt, dass derartige Rauch- und/oder Brandschutzabschlüsse einen flexiblen Behang - im Folgenden Rauch- und/oder Brandschutzvorhang genannt - aufweisen, der auf eine Wickelwelle aufwickelbar ist. Die Wickelwelle kann mit einem Antrieb versehen sein. Im Ruhezustand ist der flexible Behang auf die Wickelwelle vollständig aufgewickelt. Der flexible Behang besteht z.B. aus dünnem, flexiblem, temperaturresistentem Gewebe und zeichnet sich in aufgewickeltem Zustand durch einen kleinen Ballendurchmesser aus. Dadurch kann der auf die Wickelwelle aufgewickelte flexible Rauch- und/oder Brandschutzvorhang sehr kompakt ausgebildet sein und nimmt wenig Platz innerhalb eines Deckenbereiches oder dergleichen ein. Diese vorgenannten Eigenschaften sind auch bei Ausführungsformen der hier vorliegenden Erfindung vorgesehen.
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Um den Durchtritt von Gasen zwischen den in einer Schutzstellung durch einen Flächenbereich des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges getrennten Abschnitten eines Gebäudes zu vermeiden, sind in dem vorgenannten Stand der Technik unterschiedliche Maßnahmen zur Abdichtung gegenüber Rauchdurchtritt vorgeschlagen worden.
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Insbesondere wird bei der
EP 1 669 110 A2 sowie auch bei der
EP 3 056 651 A2 eine Führungsschiene vorgeschlagen, bei der ein Führungsspalt mit Vorsprüngen und Rücksprüngen versehen ist. Bei der
EP 1 669 110 A2 ist eine entsprechende Ausbildung auch an einem oberen Führungsschlitz vorgesehen, durch den der Flächenbereich beim Schließen des Rauch- und/oder Brandschutzabschlusses hindurchgeführt wird. So ist seitlich und oben durch eine Art Labyrinthdichtung eine Abdichtung vorgesehen. Durch die Labyrinthdichtung ergibt sich jedoch einerseits eine kompliziertere Herstellung aufgrund der vorzusehenden Vorsprünge und Rücksprünge sowie andererseits ein erhöhter Reibwiderstand bei der Bewegung des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges.
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In der
EP 3 056 651 A2 sind daher unterschiedliche Maßnahmen vorgeschlagen worden, um diesen Bewegungswiderstand zu minimieren.
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Um besonders breite Gebäudeöffnungen verschließen zu können, sind entsprechend breite Rauch- und/oder Brandschutzabschlüsse notwendig. Im Brandfall kann es zu hitzebedingten Verzügen kommen, die die Dichtwirkung der bisher bekannten Rauch- und/oder Brandschutzabschlüsse in Frage stellen könnten.
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Bei den bekannten Rauch- und/oder Brandschutzabschlüssen ist weiter oft vorgesehen, dass die Wickelwelle in einem Aufnahmekasten aufgenommen ist, wobei der Rauch- und/oder Brandschutzvorhand durch einen Führungsschlitz nach unten aus dem Aufnahmekasten austreten kann. Nun ist der obere Bereich eines Gebäudes aufgrund der Wärmeentwicklung bei einem Brand besonders hohen Temperaturen ausgesetzt. So kann es insbesondere im Bereich des Aufnahmekastens und dessen Lagerung im Brandfall zu Verformungen kommen, so dass die Wickelwelle aus ihren Lagerungen fallen kann.
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Um dennoch ein Herunterfallen des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges zu vermeiden, ist bei der
EP 2 508 232 B1 eine Ankervorrichtung vorgesehen, die vermeidet, dass die Wickelwelle herunterfallen kann.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, einen Rauch- und/oder Brandschutzabschluss derart auszubilden, dass bei vereinfachtem Aufbau eine verbesserte und auch unter ungünstigen Bedingungen länger anhaltende Abdichtung in einer Schutzstellung ermöglicht ist. Außerdem soll ein entsprechend hierfür ausgebildeter Rauch- und/oder Brandschutzvorhang vorgeschlagen werden.
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Zum Lösen dieser Aufgabe schafft die Erfindung einen Rauch- und/oder Brandschutzabschluss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einen Rauch- und/oder Brandschutzvorhang für einen solchen Rauch- und/oder Brandschutzabschluss mit den Merkmalen des Nebenanspruchs.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung schafft einen Rauch- und/oder Brandschutzabschluss mit einem flexiblen Rauch- und/oder Brandschutzvorhang, einer Wickelwelle, auf der der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang in einer Ruhestellung aufgewickelt ist, wobei der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang mit einem Wickelwellen-Randbereich an der Wickelwelle angreift, und einer Führungseinrichtung zum Führen einer Bewegung des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs aus der Ruhestellung in eine Schutzstellung, in der der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang mit einem Flächenbereich Bereiche eines Bauwerks zum Zwecke der Vermeidung eines Durchdringens von Rauch- oder Brandgasen trennt, wobei die Führungseinrichtung einen sich im Wesentlichen parallel zu einer Drehachse der Wickelwelle erstreckenden, zwischen Führungsschlitzbegrenzungen definierten Führungsschlitz zum Durchführen des Flächenbereichs bei der Bewegung aus der Ruhestellung in die Schutzstellung aufweist, wobei der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang zwischen dem Wickelwellen-Randbereich und dem Flächenbereich einen Dichtwulst aufweist, der dazu ausgebildet ist, auf oder an den Führungsschlitzbegrenzungen zum Dichten des Führungsschlitzes auf- oder anzuliegen.
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Weiter schafft die Erfindung einen flexiblen Rauch- und/oder Brandschutzvorhang für einen solchen Rauch- und/oder Brandschutzabschluss, umfassend:
- einen Wickelwellen-Randbereich zum Befestigen an einer Wickelwelle, einen Flächenbereich zum Trennen von Bauwerksbereichen vor Rauch- oder Brandgasdurchtritt und einen Dichtwulst zwischen dem Wickelwellen-Randbereich und dem Flächenbereich.
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Es ist bevorzugt, dass der Dichtwulst einen zwischen zwei flexiblen Lagen eingefassten Dichtwulstkern aus einem flexiblen Material aufweist.
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Es ist bevorzugt, dass der Dichtwulstkern Mineralfasern oder Glasfasern aufweist.
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Es ist bevorzugt, dass der Dichtwulstkern eine Schnur oder einen Strick oder ein Seil aufweist.
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Es ist bevorzugt, dass der Dichtwulstkern aus einer Glasfaserschnur gebildet ist.
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Es ist bevorzugt, dass der Dichtwulstkern zwischen einer ersten und einer zweiten textilen Lage eingenäht ist.
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Es ist bevorzugt, dass der Dichtwulstkern zwischen einer auch den Flächenbereich bildenden textilen Lage und einem textilen Streifen, der auf der textilen Lage aufgenäht ist, angeordnet ist.
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Es ist bevorzugt, dass die flexiblen Lagen miteinander an sich längs des Dichtwulstes erstreckenden Nähten vernäht sind.
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Es ist bevorzugt, dass der Dichtwulstkern eine Länge aufweist, deren Wert zwischen dem der Breite des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs und dem der Breite des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs minus 10% der Breite des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs liegt.
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Es ist bevorzugt, dass der Dichtwulstkern einen Durchmesser aufweist, der dem 1,5fachen bis 8fachen der Breite des Führungsschlitzes entspricht.
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Es ist bevorzugt, dass der Dichtwulstkern aus einem oder mehreren Faser- oder Textil- oder Elastomer- oder Schaum-Materialien gebildet ist, dessen oder deren Schmelzpunkt oberhalb von 200°C, vorzugsweise oberhalb von 300°C liegen.
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Es ist bevorzugt, dass die Wickelwelle in einem Aufnahmekasten untergebracht ist, wobei an einer Seite des Aufnahmekastens der Führungsschlitz vorgesehen ist.
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Es ist bevorzugt, dass die Führungsschlitzbegrenzungen einen Einlauftrichter bilden.
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Es ist bevorzugt, dass die Führungsschlitzbegrenzungen mit verdickten oder umbördelten Bereichen voneinander schräg abstreben.
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Es ist bevorzugt, dass die Wickelwelle motorisch angetrieben und derart gesteuert ist, dass der Dichtwulst in einer motorisch angefahrenen Schließendstellung einen Abstand zu den Führungsschlitzbegrenzungen aufweist.
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Es ist bevorzugt, dass eine Notfallsteuerung vorgesehen ist, die im Notfall die Wickelwelle von dem Motor entkoppelt, um den Rauch- und/oder Brandschutzvorhang durch Schwerkraft in die Schutzstellung zu bewegen, in der der Dichtwulst auf den Führungsschlitzbegrenzungen aufliegt.
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Es ist bevorzugt, dass die Führungseinrichtung eine erste und eine zweite Führungsschiene zum Führen seitlicher Randbereiche des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs aufweist.
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Es ist bevorzugt, dass an seitlichen Randbereichen des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs beabstandet voneinander Abstützrollen vorgesehen sind.
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Es ist bevorzugt, dass an einem dem Wickelwellen-Randbereich entgegengesetztem Schließkantenrandbereich des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs eine Schließkantenleiste vorgesehen ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung verhindert auch dann ein Herabfallen des Rauch- und/oder Feuerschutzvorhanges, wenn die Wickelwelle aufgrund von Verformungen an dem Gebäude sich aus ihrer Verankerung lösen sollte. Anders als beispielsweise bei der
EP 2 508 232 B1 wird dies jedoch nicht mit zusätzlichen Elementen in Form von Ankern oder dergleichen an der Wickelwelle gelöst, sondern dadurch gelöst, dass an dem Rauch- und/oder Brandschutzvorhang selbst ein Dichtwulst vorgesehen ist, der an dem Führungsschlitz angreift und somit einerseits eine Abdichtung des Führungsschlitzes bewirkt und andererseits das Festhalten des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges bewirkt. Somit werden Dichtwirkung und Verankerung bei Ausfall der Wickelwelle durch das gleiche Element gelöst, welches zudem viel einfacher herstellbar ist als die bisherigen Lösungen. Gleichzeitig ergibt sich eine verbesserte Abdichtung des oberen Führungsschlitzes, so dass auf aufwändige Ausgestaltung des Führungsschlitzes, z.B. in Form von Labyrinthdichtungen oder dergleichen, verzichtet werden kann.
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Beispielsweise ist ein Wulst mit einer Glasfaserfüllung vorgesehen, welcher in einer im Notfall ausgelösten Schutzstellung auf dem oberen Rand der Führung aufliegen kann.
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Bei einer Ausgestaltung ist ein Dichtwulst vorgesehen, welcher auf einem Einführschlitz eines Aufnahmekastens aufliegt. Dies ist eine sehr einfache Lösung zur Abdichtung und gleichzeitig Verhinderung eines Herunterfallens des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Strickschnur als Wulstkörper eingebracht. Beispielsweise ist der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang entsprechend um diese Strickschnur genäht. Beispielsweise weist der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang eine textile Lage auf, auf die ein weiterer Streifen aus textilem Material aufgenäht ist, wobei dazwischen die Strickschnur aufgenommen ist. Als Dichtwulstkörper wird beispielsweise eine Strickschnur verwendet, wie sie derzeit z.B. auch bei Kaminkehrern zum Ziehen von Reinigungsgerät durch Kamine verwendet wird.
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Bei einer Ausgestaltung ist die Wickelwelle motorisch antreibbar. Beispielsweise ist ein Rohrmotor vorgesehen. Der Motor wird über eine Steuerung gesteuert. Hierzu können beispielsweise Endlagen eingespeichert oder vorgegeben werden. Der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang wird dann in einer Normalfunktion zwischen durch die Steuerung vorgegebenen Endlagen bewegt. Dabei wird die Schließendlage im Normalbetrieb vorzugsweise derart vorgesehen, dass im Normalbetrieb der Dichtwulst etwas oberhalb der Führungsschlitzbegrenzungen zu liegen kommt. So wird der Dichtwulst im Normalbetrieb nicht durch Kontakt beansprucht und unterliegt keinem Verschleiß.
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In einem Notfall, wie beispielsweise im Fall des Auftretens von Rauch oder Brand, wird der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang - beispielsweise durch ein entsprechendes Signal - von dem Motor entkoppelt. Der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang wird allein über Schwerkraft geschlossen. Beispielsweise ist eine Fliehkraftbremse zur Steuerung der Schließung über Schwerkraft vorgesehen. Der Dichtwulst definiert dann den Endanschlag, wenn er auf der Begrenzung des Führungsschlitzes aufliegt. Dies ergibt einerseits eine Abdichtung des Führungsschlitzes, andererseits einen Anschlag gegen weiteres Herunterfallen. Die Abdichtung erfolgt sowohl gegen Rauch als auch gegen Brandgase.
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Vorzugsweise ist der Dichtwulstkörper daher derart ausgelegt, dass er entsprechende Temperaturen auch von Brandgasen aushalten kann. Entsprechend sind die Materialien des Dichtwulstkörpers oder Dichtwulstkerns ausgewählt.
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Um eine besonders gute Abdichtung zu erzielen, ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass der Dichtwulst eine gewisse Elastizität aufweist. Es sind also Materialien vorteilhaft, die sowohl eine gewisse Elastizität als auch eine gewisse Hitzebeständigkeit aufweisen. Bei einigen Ausführungsformen ist daher zur Verwendung als Dichtwulstkern eine Strickschnur eingesetzt, wie sie auch von Kaminkehrern verwendet wird.
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Der Dichtwulst hat eine Ausdehnung, die entsprechend breiter ist als der Führungsschlitz. Beispielsweise beträgt der Durchmesser des Dichtwulstkerns das 1,5fache bis 8fache der Breite des Führungsschlitzes. Bei einer Ausführungsform hat der Dichtwulstkern einen Durchmesser von 25 mm, während der Schlitz etwa eine Schlitzbreite von 5 mm hat.
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Die obere Begrenzung des Führungsschlitzes erfolgt vorzugsweise über einen Einlauftrichter, beispielsweise gebildet durch schräg abgebogene Flansche. Hierdurch kann eine Selbstzentrierung des Dichtwulstes bei Auflage erfolgen. Es kann eine sichere Abdichtung erreicht werden. Die Elastizität des Dichtwulstkerns sorgt dafür, dass sich der Dichtwulst an die Kontur der Führungsschlitzbegrenzungen anpassen kann und somit gut abdichten kann.
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Ein Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
- 1 eine vordere Ansicht eines Rauch- und/oder Brandschutzabschlusses mit einem Rauch- und/oder Brandschutzvorhang und einer Führungseinrichtung hierfür;
- 2 einen Schnitt durch den Rauch- und/oder Brandschutzabschluss gemäß der Linie A-A von 1;
- 3 einen Schnitt durch den Rauch- und/oder Brandschutzabschluss entlang der Linie B-B von 1;
- 4 eine vordere Ansicht eines Aufnahmekastens für eine Wickelwelle des Rauch- und/oder Brandschutzabschlusses gemäß den 1 bis 3;
- 5 einen Schnitt durch den Aufnahmekasten von 4 entlang der Linie V-V;
- 6 einen Schnitt durch den Aufnahmekasten von 4 entlang der Linie VI-VI;
- 7 eine vergrößerte Ansicht des Brandschutzvorhangs des Rauch- und/oder Brandschutzabschlusses der 1 bis 3, mit Wickelwelle;
- 8 einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII von 7;
- 9 das Detail IX von 7;
- 10 das Detail X von 7;
- 11 eine vordere Ansicht des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs;
- 12 einen Schnitt durch den Brandschutzvorhang entlang der Linie XII-XII von 11;
- 13 das Detail XIII von 11, wobei Nähte angedeutet sind;
- 14 das Detail XIV von 11, ebenfalls mit der Andeutung von Nähten; und
- 15 eine Ansicht auf den unteren Randbereich des Brandschutzvorhangs in Ansicht in Richtung XV von 7.
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In den 1 bis 3 ist ein Rauch- und/oder Brandschutzabschluss 10 in Form einer Rauch- und/oder Brandschutzschürze in unterschiedlichen Ansichten dargestellt. Der Rauch- und/oder Brandschutzabschluss 10 weist einen flexiblen Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12, eine Führungseinrichtung 14 für den Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 und eine Wickelwelle 16 auf, auf der der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 in einer Ruhestellung aufgewickelt ist.
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Die Führungseinrichtung 14 weist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine erste und eine zweite seitliche Führungsschiene 18, 18a, 18b auf, die seitliche Führungsspalte 20, 20a, 20b definieren. Weiter ist ein oberer Führungsschlitz 22 vorgesehen, durch den ein Flächenbereich 24 des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs 12, der eine Gebäudeöffnung 26 - beispielsweise ein Durchgang oder eine Durchfahrt zwischen zwei Bereichen eines Gebäudes - in einer Schutzstellung 28 des Rauch- und/oder Brandschutzabschlusses 10 verschließt, hindurchführbar ist.
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Der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 ist in einer Ruhestellung auf der Wickelwelle 16 aufgewickelt und lässt sich unter Führung der Führungseinrichtung 14 in die in den 1 bis 3 dargestellte Schutzstellung 28 bewegen. Hierzu wird er von der Wickelwelle 16 abgewickelt. Die Führungsschienen 18, 18a, 18b dienen dabei zum Führen seitlicher Randbereiche 30 des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs 12. Durch den Führungsschlitz 22 wird der Flächenbereich 24 bei dieser Bewegung hindurchgeführt, bis die Schutzstellung 28 erreicht ist.
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Der Führungsschlitz 22 erstreckt sich hierzu im Wesentlichen, d.h. mit wenigstens einer Hauptrichtungskoordinate, parallel zu einer Drehachse 32 der Wickelwelle 16.
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Bei der gezeigten Ausbildung, wo sich der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 zum Schließen der Gebäudeöffnung 26 nach unten bewegt, ist der Führungsschlitz 22 als oberer Führungsschlitz vorgesehen. Der Führungsschlitz 22 ist durch Führungsschlitzbegrenzungen 34 begrenzt.
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Wie am besten aus den 1 und 2 ersichtlich, ist die Wickelwelle 16 in einem Aufnahmekasten 36 untergebracht, der in einer oberen Begrenzung der Gebäudeöffnung 26, beispielsweise an einem Sturzbereich 28 befestigt ist.
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Der Aufnahmekasten 36, der im Einzelnen alleine auch in den 4 bis 6 dargestellt ist, weist Verstärkungselemente 40, beispielsweise in Form von Konsolen 42, 44, sowie Kastenwände 46 auf.
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Eine untere Kastenwand 46a weist einen Rücksprungsbereich 48 auf, der zur Aufnahme einer Schließkantenleiste 50 des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs 12 in der Ruhestellung des Rauch- und/oder Brandschutzabschlusses 10 ausgebildet ist. Weiter ist an der unteren Kastenwand 46a der Führungsschlitz 22 ausgebildet.
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Die Führungsschlitzbegrenzungen 34 sind durch nach innen abragende Flansche 52a, 52b ausgebildet. Die Flansche 52a, 52b ragen in das Innere des Aufnahmekastens 36 schräg voneinander abstrebend hinein, so dass ein Aufnahmetrichter oder Einführungstrichter 54 für den Flächenbereich 24 gebildet ist.
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An den Endkanten der Flansche 52a, 52b können Schutzeinrichtungen 56, wie z.B. Umbördelungen, Aufsteckleisten, Verdickungen oder dergleichen ausgebildet sein. Die Schutzeinrichtungen 56 dienen dazu, scharfe Kanten oder dergleichen zu vermeiden oder abzudecken und so Verschleiß oder Beschädigungen des Materials des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges 12 zu vermeiden.
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Der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 weist den Flächenbereich 24 auf, der den weitaus größten Bereich des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs 12 bildet. Weiter weist der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12, der im Einzelnen mit der Wickelwelle 16 noch in den 7 bis 10 und ohne Wickelwelle in den 11 bis 15 dargestellt ist, einen Wickelwellen-Randbereich 58 auf, mit dem der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 an der Wickelwelle 16 angreift und z. B. hier in an sich bekannter Art und Weise befestigt ist. Bei der dargestellten Anordnung mit oben angeordneter Wickelwelle ist der Wickelwellen-Randbereich 58 der obere Randbereich des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs 12.
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Seitlich des Flächenbereichs 24 sind die seitlichen Randbereiche 30 vorgesehen, die in den Führungsschienen 18, 18a, 18b geführt sind.
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An dem verbleibenden, dem Wickelwellen-Randbereich 58 entgegengesetzten Randbereich 60 - hier der untere Randbereich - ist die Schließkantenleiste 50 angeordnet, weswegen dieser Randbereich 60 hier als Schließkanten-Randbereich 60 bezeichnet wird.
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Weiter weist der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 zwischen dem Wickelwellen-Randbereich 58 und dem Flächenbereich 24 einen Dichtwulst 62 auf.
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Der Dichtwulst 62 ist dazu ausgebildet, im Notfall - d.h. beim Auftreten von Rauch und/oder Feuer - auf oder an den Führungsschlitzbegrenzungen 34 auf- oder anzuliegen, um so den Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 abzustützen und gleichzeitig den Führungsschlitz 22 zumindest teilweise abzudichten.
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Die Führungsschienen 18, 18a, 18b sind, wie am besten aus den 2 und 3 ersichtlich, insgesamt im Wesentlichen rechteckrohrförmig ausgebildet und aus mehreren Blechprofilen 64 gebildet, die im Wesentlichen U-profilförmig ausgebildet sind. Die Führungsschienen 18a, 18b sind spiegelbildlich zueinander ausgebildet.
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Der jeweils zu der Mitte der Gebäudeöffnung 26 hin gerichtete innere Schenkel 66 der Blechprofile 64 weist mehrere Umfaltungen nach innen auf, so dass an dem inneren Schenkel 66 jeweils ein L-förmiger Flansch 68 ausgebildet ist. Die Führungsschienen 18, 18a, 18b reichen vom Boden 70 bis in den Rücksprungsbereich 48 und begrenzen so den Rücksprungsbereich 48 seitlich.
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In den dargestellten Ausführungsformen ist ein Inneres der Blechprofile 64 jeweils mittels Schrauben oder dergleichen an seitlichen Wandungsbegrenzungen 72 der Gebäudeöffnung 26 befestigt, während das andere äußere Blechprofil 64 an diesem inneren Blechprofil 64 befestigt ist. Die Befestigung erfolgt dabei mittels Schrauben oder dergleichen an den äußeren Schenkeln 78 der Blechprofile 64.
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Die Gebäudeöffnung 26 ist durch den Sturzbereich 38 und die seitlichen Wandungsbegrenzungen 72 begrenzt und weist eine lichte Durchgangshöhe DH, gemessen zwischen dem Boden 70 und dem Sturzbereich 38, und eine zwischen den seitlichen Wandungsbegrenzungen 72 gemessene lichte Durchgangsbreite DB auf, wobei diese lichte Durchgangshöhe DH und die lichte Durchgangsbreite DB die Breite und die Höhe des Flächenbereiches 24 bestimmen.
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An den seitlichen Randbereichen 30 weist der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 in regelmäßigen Abständen Führungsrollen oder Abstützrollen 80 auf. Weitere Abstützrollen 80 sind an Verlängerungen der Schließkantenleiste 50 vorgesehen. Diese Abstützrollen 80 befinden sich innerhalb der Führungsschienen 18, 18a, 18b und haben bei unbelastetem Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 einen Abstand von den L-förmigen Flanschen 68. Ergibt sich eine Windlast oder eine Druckbelastung auf den heruntergefahrenen Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12, stützen sich die Abstützrollen 80 auf den seitlichen Wandungsbegrenzungen 72 ab und können daran abrollen.
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Wie aus den 4 bis 6 ersichtlich, weist der Aufnahmekasten 36 an einem Ende einen unrunden Vorsprung 82, beispielsweise einen U-profilförmigen Vorsprung, zum Abstützen eines Rohrmotors 84 als Rohrmotor ausgebildeten Motors 84 der Wickelwelle 12 und auf der anderen Seite eine Wellenaufnahme 85 zur Aufnahme eines Drehwellenvorsprungs 86 der Wickelwelle 16 auf. In den 5 und 6 sind auch die Führungsschlitzbegrenzungen 34 innerhalb des Rücksprungsbereiches 48 an der unteren Kastenwand 46a gut ersichtlich.
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Die Wickelwelle 16 mit Motor 84 und Drehwellenvorsprung 86 ist in den 7 und 9 näher dargestellt.
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Der Motor 84 ist mittels einer hier nicht näher dargestellten Steuerung zwischen zwei einstellbaren Endlagen für die Ruhestellung und die Schließstellung im Normalbetrieb verfahrbar. Bei der im Normalbetrieb angefahrenen Schließstellung liegt, anders als in der in 2 dargestellten Schutzstellung 28, der Dichtwulst 82 nicht auf den Führungsschlitzbegrenzungen 34 auf, sondern weist einen Abstand hierzu auf. In einem Notfall, insbesondere beim Auftreten von Rauch- oder Brandgasen, wird die Wickelwelle durch eine in der Steuerung implementierte oder gesondert vorgesehene Notfallsteuerung (nicht dargestellt) entkoppelt, so dass sich der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 unter dem Einfluss des Gewichts der Schließkantenleiste 50 durch Schwerkraft nach unten bewegt. Die Endlage für die Schutzstellung 28 wird dann durch Auflage des Dichtwulstes 62 auf den Führungsschlitzbegrenzungen 34 definiert.
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8 zeigt einen Schnitt durch die seitlichen Randbereiche 30 des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs 12.
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Der Flächenbereich 24 ist durch eine Lage 88 eines Gewebes oder eines textilen Materials des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges 12 gebildet. An den seitlichen Randbereichen 30 ist diese Lage 88 zweifach umgelegt, wobei in der Umbiegung an der Kante ein Drahtseil 90 eingefasst ist. So sind die seitlichen Randbereiche 30 dreilagig ausgebildet, wobei an regelmäßigen Abständen durch Ösen 92 verstärkte Öffnungen 94 für die Abstützrollen 80, welche mit entsprechenden Kugellagern ausgebildet sind, gebildet sind.
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10 zeigt eine seitliche untere Ecke des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges 12 mit der durch ein Metallblech 96 gebildeten Verlängerung der Schließkantenleiste 50. An diesem Metallblech 96, welches starr mit einem näher in 15 ausgebildeten Schließkantenleistenkörper 98 aus massivem Metall oder sonstigem schweren Material verbunden ist, ist ebenfalls jeweils eine Abstützrolle 80 drehbar gelagert. An dem Schließkantenleistenkörper 98 ist weiter eine Schließkantendichtung 100 vorgesehen.
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Wie am besten aus 1 und 11 ersichtlich, ist der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 aus mehreren Streifenbereichen 102 aus der Lage 88 Gewebematerial gebildet, die an horizontal verlaufenden Nähten 104 miteinander vernäht sind.
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12 und 13 zeigen den Bereich des Dichtwulstes 62. Der Dichtwulst weist einen Dichtwulstkern 106 aus hitzebeständigem elastischem Material auf.
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Vorzugsweise weist der Dichtwulstkern 106 ein Fasermaterial aus Glasfasern oder Mineralfasern auf. Besonders bevorzugt weist der Dichtwulstkern 106 eine Strickschnur 108 aus Glasfasern 110 auf. Durch die textile Struktur des Dichtwulstkerns 106, beispielsweise ausgebildet als Strickschnur 108, ist der Dichtwulstkern 106 elastisch und doch widerstandsfähig ausgebildet. Dies kann auch durch andere Materialien, beispielsweise entsprechend hitzebeständige Schaummaterialien oder Elastomere, erreicht werden.
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Der Dichtwulstkern 106 ist auf einer Seite durch die den Flächenbereich 24 bildende Lage 88 Gewebematerial des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs 12 begrenzt, auf die eine weitere Lage 112 Gewebematerial, vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die erste Lage 88, durch mehrere sich in Erstreckungsrichtung des Dichtwulstes 62 erstreckende Nähte 104 aufgenäht ist. So ist der Dichtwulstkern 106 zwischen zwei Lagen 88, 112 aus Gewebematerial eingenäht.
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Vorzugsweise weist der Dichtwulstkern 106 einen Durchmesser von 25 mm (+/- 5 mm) auf, wobei der Führungsschlitz 22 eine an die Dicke der Lage 88 angepasste Breite, z.B. 5 mm (+/- 2 mm), aufweist.
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14 zeigt die Nähte 104 zum Vernähen der Streifenbereiche 102 sowie der umgelegten Lagen 88 der seitlichen Randbereiche 30.
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Bei der dargestellten Ausführungsform - siehe 7 und 11 - erstreckt sich der Dichtwulst 62 über die gesamte Breite des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges. Bei anderen Ausgestaltungen erstreckt sich der Dichtwulst 62 nur über die Breite des Flächenbereichs 24.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rauch- und/oder Brandschutzabschluss
- 12
- Rauch- und/oder Brandschutzvorhang
- 14
- Führungseinrichtung
- 16
- Wickelwelle
- 18
- Führungsschiene
- 18a
- erste Führungsschiene
- 18b
- zweite Führungsschiene
- 20
- Führungsspalt
- 20a
- erster Führungsspalt
- 20b
- zweiter Führungsspalt
- 22
- Führungsschlitz
- 24
- Flächenbereich
- 26
- Gebäudeöffnung
- 28
- Schutzstellung
- 30
- seitlicher Randbereich
- 32
- Drehachse
- 34
- Führungsschlitzbegrenzung
- 36
- Aufnahmekasten
- 38
- Sturzbereich
- 40
- Verstärkungselement
- 42
- erste Konsole
- 44
- zweite Konsole
- 46
- Kastenwand
- 46a
- untere Kastenwand
- 48
- Rücksprungsbereich
- 50
- Schließkantenleiste
- 52a
- erster Flansch
- 52b
- zweiter Flansch
- 54
- Einführungstrichter
- 56
- Schutzeinrichtung
- 58
- Wickelwellen-Randbereich
- 60
- Schließkanten-Randbereich
- 62
- Dichtwulst
- 64
- U-profilförmiges Blechprofil
- 66
- innerer Schenkel
- 68
- L-förmiger Flansch
- 70
- Boden
- 72
- seitliche Wandungsbegrenzung
- 78
- äußerer Schenkel
- 80
- Abstützrolle
- 82
- unrunder Vorsprung
- 84
- Motor
- 85
- Wellenaufnahme
- 86
- Drehwellenvorsprung
- 88
- Lage
- 90
- Drahtseil
- 92
- Öse
- 94
- Öffnung
- 96
- Metallblech
- 98
- Schließkantenleistenkörper
- 100
- Schließkantendichtung
- 102
- Streifenbereich
- 104
- Naht
- 106
- Dichtwulstkern
- 108
- Strickschnur
- 110
- Glasfaser
- 112
- weitere Lage
- DH
- lichte Durchgangshöhe
- DB
- lichte Durchgangsbreite
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010005455 A1 [0002]
- EP 2110506 A1 [0002]
- WO 02/053679 A1 [0002]
- WO 2008/154906 A1 [0002]
- US 4398585 A [0002]
- EP 1029557 A [0002]
- EP 0065876 A [0002]
- DE 10325237 A1 [0002]
- EP 1669110 A2 [0002, 0006]
- EP 3056651 A2 [0002, 0006, 0007]
- EP 2508232 B1 [0002, 0010, 0034]