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Die Erfindung betrifft einen Brandschutzbehang. Weiter betrifft die Erfindung ein Herstellverfahren zum Herstellen eines solchen Brandschutzbehangs. Schließlich betrifft die Erfindung einen flexiblen Brandschutzabschluss mit einem solchen Brandschutzbehang.
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Auf dem Markt sind flexible Rauchschürzen und Feuerschürzen bekannt, die innerhalb eines Gebäudes eingebaut werden können, um bestimmte Schutzziele zu erreichen. Solche Schutzziele sind z. B. eine Verhinderung von Brandschäden durch Rauchgase, eine Erleichterung einer Brandbekämpfung, eine gewisse Abschirmung von Flucht- oder Rettungswegen, um sie raucharm zu halten, das Schaffen von Rauchabschnitten, das Vorbeugen gegen Entzündung von unverbrannten Gasen oder eine Verminderung einer Temperaturbelastung von Bauteilen.
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Diese Schutzziele können durch Rauch- und Feuerschürzen erreicht werden, die bei Bedarf wie ein Vorhang eingesetzt werden, um Raumbereiche abzutrennen.
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Ein Beispiel für eine am Markt erhältliche Rauch- und/oder Feuerschutzschürze ist in 4 dargestellt. Die Rauch- oder Feuerschutzschürze 10 weist einen flexiblen Behang 12 auf, der auf eine Wickelwelle 14 aufwickelbar ist. Die Wickelwelle 14 kann mit einem (nicht dargestellten) Antrieb versehen sein. Im Ruhezustand ist der flexible Behang 12 auf die Wickelwelle 14 vollständig aufgewickelt. Der flexible Behang 12 besteht aus dünnem, flexiblem, temperaturresistentem Gewebe und zeichnet sich in aufgewickeltem Zustand durch einen kleinen Gallendurchmesser aus. Dadurch kann der auf die Wickelwelle 14 aufgewickelte flexible Behang 12 sehr kompakt ausgebildet sein und nimmt wenig Platz innerhalb eines Deckenbereiches oder dergleichen des Gebäudes ein. In dem dargestellten Beispiel ist der auf die Wickelwelle 14 aufgewickelte flexible Behang 12 in einem kompakten Kasten 16 untergebracht und fällt somit optisch nicht auf.
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Im Brandfall lässt sich die Wickelwelle 14 mittels des Antriebes, gesteuert beispielsweise über Brandsensoren oder ausgelöst durch einen Feueralarm so antreiben, dass der flexible Behang abgewickelt wird, um Raumbereiche abzutrennen und eine oder mehrere der oben genannten Schutzziele zu erreichen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Brandschutzbehang zur Verfügung zu stellen, mit dem eines oder mehrere der oben genannten Schutzziele in verbesserter Weise bei einer möglichst weiten Beibehaltung der kompakten Ausmaße im Nicht-Gebrauch erreichbar sind.
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Diese Aufgabe wird durch einen Brandschutzbehang mit den Merkmalen des beigefügten Anspruches 1 gelöst.
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Ein vorteilhaftes Herstellverfahren für einen solchen Brandschutzbehang sowie ein mit wenigstens einem solchen Brandschutzbehang versehener flexibler Brandschutzabschluss sind Gegenstände der Nebenansprüche.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung schafft einen Brandschutzbehang mit einem flexiblen Träger, der mit einem im Brandfall energieverzehrenden Brandschutzmaterial versehen ist.
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Vorzugsweise ist das Brandschutzmaterial ein intumeszierendes Material, ein im Brandfall aufschäumendes Material und/oder ein im Brandfall kühlendes, z. B. Feuchtigkeit abgebendes Material.
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Als Träger wird bevorzugt ein flexibler Behang vergleichbar den flexiblen Behängen aus den bekannten Systemen eingesetzt. In besonders bevorzugter Ausgestaltung wird ein solcher flexibler Behang als flexibler Träger verwendet, auf den noch das Brandschutzmaterial zusätzlich aufgebracht ist. Vorzugsweise wird das Brandschutzmaterial großflächig auf den flexiblen Träger aufgebracht.
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Das Brandschutzmaterial wirkt im Brandfall einerseits energieverzehrend. Andererseits kann somit auch eine Isolierwirkung durch das z. B. aufschäumende Brandschutzmaterial erreicht werden.
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Weiter lässt sich auch eine verbesserte Dichtwirkung gegen Rauchgase erreichen.
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Hierzu ist vorzugsweise das Brandschutzmaterial auf dem z. B. als Behang ausgebildeten flexiblen Träger verteilt aufgebracht.
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Auf dem Markt sind im Brandfall energieverzehrende und/oder isolierende Brandschutzmaterialien beispielsweise intumeszierende Materialien, z. B. in Form von Blähgraphit, in Streifenform erhältlich. Solche Streifen aus Brandschutzmaterial werden beispielsweise zu Dichtzwecken in Fugenbereichen von Brandschutztüren verwendet, um diese im Brandfall abzudichten. Beispielsweise sind solche Materialien unter den Bezeichnungen „Rokustrip” oder „Palusol” auf dem Markt erhältlich. In einer bevorzugten Ausgestaltung werden solche Streifen mit Brandschutzmaterial auf den flexiblen Träger aufgebracht oder befestigt. Dies geschieht z. B. durch Aufnähen, Auftackern, Aufkleben oder Aufnahme in vorzugsweise gewebte Aufnahmestrukturen. Auch Kombinationen dieser Befestigungen sind denkbar und möglich.
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Andererseits sind aber auch zum Auftragen fließfähige oder pulverförmige, Brandschutzmaterialien auf dem Markt erhältlich, die wie Lacke auf Bauteile aufbringbar sind. Beispielsweise gibt es Brandschutzlacke, mit denen beispielsweise Eisenträger oder sonstige tragende Bauteile beschichtet werden können, damit sie im Brandfall durch die energieverzehrende Wirkung und/oder durch eine Isolationswirkung bei Aufschäumen des Brandschutzmaterials gegen zu hohe Temperaturbelastung geschützt sind.
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Demnach ist gemäß einer weiteren Ausführungsform bevorzugt, dass der Träger mit dem Brandschutzmaterial beschichtet ist. Eine Beschichtung lässt sich beispielsweise durch ein Tauchbadverfahren, ein Sprühverfahren, ein Spritzverfahren oder ein anderes Lackierverfahren bewerkstelligen. Hierdurch lässt sich ein dichter und gleichmäßiger Auftrag von Brandschutzmaterial bei einfacher Herstellbarkeit erreichen.
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Der Träger ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass er im Nicht-Gebrauch (Normalfall) sehr kompakt untergebracht sein kann und im Brandfall schnell und problemlos ähnlich wie ein Vorhang oder eine Schürze zur Raumtrennung einsetzbar ist. Hierzu ist der Träger vorzugsweise derart ausgebildet, dass er auf einer Wickelwelle aufwickelbar ist. Es sind aber auch andere Techniken, ähnlich wie bei Bühnenvorhängen, zum Aufhängen und Bewegen des Behanges denkbar.
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Eine im Brandfall besonders beständige Tragfunktion kann der Träger dann erreichen, wenn er temperaturresistent und feuerresistent ausgebildet ist. Flexibilität lässt sich beispielsweise durch eine Ausbildung als textiles Gewebe erreichen. Diese Funktionen lassen sich einfach dadurch erreichen, dass als Träger ein Gewebe aus Metallmaterialien, beispielsweise ein Drahtgewebe oder dergleichen, eingesetzt ist. Das Drahtgewebe kann relativ dicht gesponnen sein, um bereits von sich aus möglichst wenig Rauchgase durchzulassen. Im Vergleich zu bekannten Feuer- oder Rauchschutzschürzen kann eine Dichtheit aber auch durch das zusätzlich aufgebrachte Brandschutzmaterial erreicht werden, so dass an den Behang selbst als Trägermaterial geringere Anforderungen hinsichtlich des Durchlasses von Rauchgasen gestellt werden müssen. Insofern kann hier ein weniger dicht gewobenes Gewebe eingesetzt werden, so dass die Herstellkosten verringert werden können.
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Wenngleich, wie oben erwähnt, auch Schiebetechniken zum Aufspannen des Brandschutzbehanges, beispielsweise geführt an einer Stange oder einem Draht, denkbar sind, so ist doch bevorzugt, dass der Behang auf einer Wickelwelle auf- und abwickelbar ist. Eine solche Wickelwelle lässt sich besonders einfach durch einen Antrieb steuern. Der Antrieb und/oder die Wickelwelle kann einen einfachen, insbesondere mechanischen Kraftspeicher aufweisen oder damit verbunden sein, so dass der Behang im Brandfall ohne externe Energie (auch bei Stromausfall) von der Wickelwelle abwickelbar ist. Im einfachsten Fall ist der Behang, beispielsweise an seiner Abschlussleiste mit einem Gewicht versehen (z. B. eine schwere Abschlussprofilleiste), das den Behang bei Freigabe der ansonsten festgehaltenen Wickelwelle nach unten zieht.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist der Brandschutzbehang als Feuer- und/oder Rauchschürze zum Einbau in ein Gebäude ausgebildet, um:
- • Brandschäden durch Rauchgase zu verhindern oder zu verringern,
- • eine Brandbekämpfung zu erleichtern,
- • einen Flucht- oder Rettungsweg raucharm zu halten,
- • Rauchabschnitte zu schaffen,
- • einer Entzündung von unverbrannten Gasen vorzubeugen
und/oder - • eine Temperaturbelastung von Bauteilen zu vermindern.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen des Brandschutzbehanges umfasst die Schritte:
- a) Vorsehen eines flexiblen Trägers und
- b) Aufbringen und/oder Befestigen eines im Brandfall energieverzehrenden Brandschutzmaterials auf den Träger.
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Als Träger wird vorzugsweise ein textiles und/oder metallisches, feuerresistentes Gewebe vorgesehen. Das Aufbringen des Brandschutzmaterials auf den Träger kann z. B. dadurch erfolgen, dass es in Streifenform auf den Träger aufgebracht und/oder befestigt wird. Weiter kann das Brandschutzmaterial auf den Träger aufgenäht, aufgetackert und/oder aufgeklebt werden. Alternativ oder zusätzlich lässt sich das Brandschutzmaterial durch Eintauchen des Trägers in ein Tauchbad auf den Träger aufbringen. Alternativ oder zusätzlich lässt sich das Brandschutzmaterial auf den Träger aufsprühen oder aufspritzen oder auflackieren.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird der Träger mit vorzugsweise gewebten Aufnahmestrukturen in Form von Taschen oder Schlaufen versehen, in die Stücke aus Brandschutzmaterial eingeschoben werden. Die Aufnahmestrukturen sind vorzugsweise derart an dem Träger angebracht, dass die in benachbarten Aufnahmestrukturen untergebrachten Brandschutzmaterialstücke einander überlappen. Vorzugsweise ist das Brandschutzmaterial durchgängig angebracht, so dass die durch den Behang zu überdeckende Fläche zumindest in Brandgefahrbereichen vollständig mit Brandschutzmaterial versehen ist. Dies lässt sich mit der überlappenden Anordnung von Brandschutzmaterialstücken besonders sicher erreichen.
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Die Ausführung mit vorgefertigten Aufnahmestrukturen, in die das Brandschutzmaterial stückweise eingeschoben werden, hat den Vorteil, dass die z. B. mit Methoden der Textiltechnik durchgeführte Fertigung des Trägers in einer entsprechenden Produktionsstätte vollständig durchgeführt werden kann und das Versehen mit dem teilweise empfindlichen Brandschutzmaterialstreifen an einer anderen Stelle erfolgen kann, ohne dass noch Textilarbeiten, wie z. B. Vernähen oder dergleichen, nach dem Vorsehen des Brandschutzmaterials anfallen. Dadurch kann der Fertigungsablauf optimiert und kostengünstig gestaltet werden.
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Die Erfindung betrifft gemäß einem weiteren Aspekt davon einen flexiblen Brandschutzabschluss, der mehrere der voranstehend näher erläuterten Brandschutzbehänge mit dem Brandschutzmaterial aufweist. Dadurch kann eine höhere Widerstandsdauer erreicht werden.
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Bei einer alternativen Ausgestaltung des Brandschutzbehanges, bei der der Träger zumindest einseitig mit Brandschutzmaterial beschichtet wird, besteht ein gewisses Risiko, dass sich das Brandschutzmaterial der Brandschutzschicht z. B. beim Aufschäumen im Brandfall von dem Träger löst. Mit dem Ablösen wären die vorteilhaften Eigenschaften nicht weiter erreichbar. Daher ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung bevorzugt, dass der flexible Brandschutzabschluss wenigstens zwei in relativ geringem Abstand angeordnete Brandschutzbehänge aufweist. Dies wird z. B. dadurch erreicht, dass zwei Rolltore, die jeweils mit dem Brandschutzbehang versehen sind, möglichst nahe zueinander angeordnet sind, so dass die jeweiligen Behänge zumindest im Brandfall ausgerollt werden und so mit geringem Abstand, vorzugsweise im Wesentlichen parallel, zueinander angeordnet werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Rauch- und/oder Feuerschutzschürze mit einem flexiblen Brandschutzbehang;
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2 eine Detailansicht des Details „A” von 1 im Normalfall;
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3 die Ansicht des Details „A” von 1 im Brandfall;
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4 eine schematische Darstellung einer bekannten, auf dem Markt erhältlichen Rauch- oder Feuerschutzschürze nach dem Stand der Technik;
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5 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Brandschutzbehanges mit Taschen als Aufnahmestrukturen für Brandschutzmaterial;
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6 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines flexiblen Brandschutzabschlusses mit mehreren Rolltoren zum Bilden von Rauch- und/oder Feuerschutzschürzen, die jeweils einen flexiblen Brandschutzbehang gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung aufweisen.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Rauch- und/oder Feuerschutzschürze 20 dargestellt, die einen flexiblen Brandschutzbehang 22 aufweist, der auf eine Wickelwelle 24 aufwickelbar ist und im Brandfall von dieser abwickelbar ist. Hierzu ist ein nicht dargestellter Antrieb vorgesehen. Der auf die Wickelwelle 24 aufgewickelte Brandschutzbehang 22 befindet sich im Nicht-Gebrauch innerhalb eines Kastens 26. Im Brandfall wird der Brandschutzbehang 22 von der Wickelwelle 24 abgewickelt und tritt so durch einen Schlitz 28 an dem unteren Bereich des Kastens 26 aus, um mehrere Bereiche innerhalb eines Gebäudes abzutrennen.
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2 zeigt eine Detailansicht des Details „A” von 1 im Normalfall. Der Brandschutzbehang 22 weist einen flexiblen Träger 30 auf, auf den Brandschutzmaterial 32 wenigstens einseitig aufgebracht ist.
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Der flexible Träger 30 kann wie der Behang 12 der Rauch- oder Feuerschutzschürzen 10 nach dem Stand der Technik (4) ausgebildet sein.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der flexible Träger 30 durch ein dünnes, flexibles, temperaturresistentes Gewebe aus metallischem Textilmaterial gebildet.
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Das hier verwendete Brandschutzmaterial 32 ist ein Material, das im Brandfall energieverzehrend wirkt. In bevorzugter Ausgestaltung wird ein intumeszierendes und/oder isolierendes Brandschutzmaterial, wie beispielsweise Blähgraphit oder ein sonstiges im Brandfall aufschäumendes oder Feuchtigkeit abgebendes Material eingesetzt. Solche Brandschutzmaterialien sind beispielsweise in Streifenform oder auch zum Schichtauftrag auf dem Markt erhältlich.
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In dem in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der flexible Träger 30 auf wenigstens einer Breitseite mit mehreren Streifen 34 versehen, die dicht nebeneinander liegend die Seite des flexiblen Trägers 30 bedecken. Die Streifen 34 weisen das Brandschutzmaterial 32 auf. In einer nicht weiter dargestellten weiteren Ausführungsform sind beide Breitseiten mit dem Brandschutzmaterial 32 versehen, insbesondere bedeckt.
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In dem dargestellten Beispiel hat das Brandschutzmaterial 32 intumeszierende Eigenschaften, was zu einem Aufschäumen des Brandschutzmaterials 32 im Brandfall führt. Ein solcher Fall ist in 3 dargestellt. Es ist zu sehen, wie das Brandschutzmaterial 32 der Streifen 34 sein Volumen wesentlich vergrößert hat. Hierdurch ist eine relativ dicke Isolationsschicht gebildet. Durch den Aufschäumvorgang selbst wird außerdem Energie verzehrt. Eventuell wird dabei auch Feuchtigkeit abgegeben, die zusätzlich kühlend wirkt. Durch das Brandschutzmaterial 32 hat somit der Brandschutzbehang 22 zusätzlich zu Rauchschutzeigenschaften auch noch temperaturabsorbierende Eigenschaften.
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Wie in den 1 bis 3 dargestellt, sind die Streifen 34 derart auf dem flexiblen Träger 30 aufgebracht, dass sie sich in Richtung der Drehachse der Wickelwelle 24 erstrecken. Hierdurch lässt sich der flexible Träger 30 in den Bereichen zwischen den Streifen 34 abknicken, so dass die mechanische Belastung auf die Streifen 34 in aufgewickeltem Zustand des Brandschutzbehanges 22 gering ist.
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Weiter ist in dem Ausführungsbeispiel das Brandschutzmaterial 32 auf der im aufgewickelten Zustand zu der Wickelwelle 24 hinweisenden Innenseite des Brandschutzbehangs 22 aufgebracht. Hierdurch wird das Brandschutzmaterial 32 bei aufgewickeltem Brandschutzbehang 22 von der Außenseite überdeckt, so dass der flexible Träger 30 das Brandschutzmaterial 32 gegen Umweltbelastungen schützt.
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3 zeigt die Volumenänderung der Streifen 34 und des Brandschutzmaterials 32 wegen der thermischen Belastung im Brandfall. Damit geht eine dämmende Eigenschaft des Brandschutzmaterials einher. Hierdurch lässt sich erreichen, dass die Temperaturerhöhungen auf der Feuer-abgewandten Seite unter einem festgelegten Maximalwert bleiben.
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Der Brandschutzbehang 22 weist demnach den flexiblen Träger 30 auf, auf den ein Brandschutzmaterial 32 befestigt und/oder aufgebracht ist. Vorzugsweise ist als Brandschutzmaterial 32 ein zusätzlich zu dem flexiblen Träger 30 vorgesehener, aufschäumender Baustoff aufgebracht.
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In dem Ausführungsbeispiel sind auf den flexiblen Träger 30, der wie der flexible Behang 12 aus dem Stand der Technik gemäß 4 ausgebildet ist, zusätzliche aufschäumende Streifen aufgebracht.
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Hierzu ist als Trägermaterial ein dünnes, flexibles, temperaturresistentes Gewebe vorgesehen, das sich durch einen kleinen Gallendurchmesser auszeichnet. Auf dieses Gewebe sind zusätzlich die Streifen 34 aus aufschäumenden Baustoffen aufgenäht oder aufgetackert oder aufgeklebt, so dass zusätzlich temperaturabsorbierende Eigenschaften geschaffen sind.
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In 5 ist eine geschnittene Detailansicht eines Bereichs eines Brandschutzbehanges 122, einer Rauch- und/oder Feuerschutzschürze 120 gemäß einer weiteren Ausführungsform dargestellt. Der flexible Brandschutzbehang 122 weist ebenfalls einen flexiblen Träger 130 auf, der mit Brandschutzmaterialstücken, hier ebenfalls in Form von Streifen 134 aus Brandschutzmaterial 132, versehen ist. Hierzu sind an dem aus einem textilen Gewebe 136 gebildeten flexiblen Träger 130 eine Reihe von sich über die Breite des Trägers 130 erstreckenden Halteelemente in Form von Aufnahmestrukturen 138 für die Streifen 134 vorgesehen. Wenngleich in einer nicht dargestellten Ausführungsform die Aufnahmestrukturen 138 auch z. B. durch Schlaufen gebildet sein können, in die die Streifen 134 seitlich eingeschoben werden, sind bei der in 5 gezeigten Ausführungsform gewebte Taschen 140 vorgesehen. Diese sind zusammen mit dem textilen Gewebe 136 verwebt oder daran aufgenäht und erstrecken sich schräg zu dem flexiblen Träger 130. Ein unteres Ende der Taschen 140 ist geschlossen, wobei an einer Oberseite eine Öffnung zum Hineinschieben der Streifen 134 gebildet ist. Jeweils untereinander liegende benachbarte Taschen 140 überlappen einander. Die nicht näher dargestellten seitlichen Endbereiche der Taschen 140 sind mit dem flexiblen Träger 130 vernäht. In die so gebildeten Taschen 140 sind die Streifen 134 aus Brandschutzmaterial 132 eingeschoben. Wie aus der Abbildung ersichtlich, überlappen die jeweils benachbarten Streifen 134 einander. Hierdurch ist die gesamte Seite 142 durchgängig mit Brandschutzmaterial 132 versehen.
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Um diese Struktur des Brandschutzbehanges 122 leicht aufwickeln zu können, ist bevorzugt, dass diese Seite 142 beim Aufwickeln auf die nicht näher dargestellte Wickelwelle nach außen zu liegen kommt. Zum Schutz der Streifen 134 aus Brandschutzmaterial können die Taschen 140 anders als bei der schematischen Darstellung von 5 derart ausgebildet sein, dass sie die Streifen 134 vollständig überdecken; die Streifen 134 sind also vollständig im Inneren der Taschen 140 aufgenommen.
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In 6 ist ein flexibler Brandabschluss 210 dargestellt, der zwei nahe beieinander angeordnete Rolltore 212 zum Bilden zweier benachbarter Rauch- und/oder Feuerschutzschürzen 220 aufweisen. Die Verwendung des Begriffes Rolltore 212 verdeutlicht, dass die Rauch- und/oder Feuerschutzschürzen 220 vergleichbar zu bekannten, auf dem Markt erhältlichen Schnelllauf-Rolltoren aufgebaut sein können. Anders als solche Schnelllauf-Rolltore ohne Brandschutzfunktion ist bei der in 6 dargestellten Ausführungsform jedoch bei jedem Rolltor 212 ein Brandschutzbehang 222 auf die Wickelwelle 224 aufgewickelt. Ansonsten weisen die Rolltore 212, wie die Ausführungsform gemäß 1, den Kasten 226 mit dem Schlitz 228 auf. Die Schlitze 228 der beiden Rolltore 212 sind so nahe wie möglich zueinander angeordnet. Die Rolltore 212 entsprechen einander spiegelbildlich, so dass für die jeweils gleichen Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet worden sind.
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Die Brandschutzbehänge 222 weisen, wie die Ausgestaltung von 1, einen flexiblen Träger 230 auf. Eine beim Wickeln auf die Wickelwelle 224 nach außen gerichtete Breitseite 242 der Brandschutzbehänge 222 ist mit einem Brandschutzmaterial 232 beschichtet. Das Brandschutzmaterial 232 ist in irgendeiner Lackiertechnik, wie z. B. Eintauchtechnik, Aufspritztechnik oder Aufsprühtechnik, auf die Breitseite 242 aufgebracht. Werden die Brandschutzbehänge 222 von der Wickelwelle 224 abgewickelt, dann weisen die Breitseiten 242 mit Brandschutzmaterial 232 zueinander. Der flexible Träger 230 ist wie bei den zuvor erläuterten Ausführungsformen temperaturbeständig und feuerbeständig. Das Brandschutzmaterial 232 ist ein im Brandfall energieverzehrendes Material, z. B. schäumt es im Brandfall auf und/oder gibt Feuchtigkeit ab.
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Im Brandfall sind bei der in 6 dargestellten Ausführungsform zwei Brandschutzbehänge 222 in geringem Abstand D im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. Selbst wenn im Brandfall die Brandschutzmaterialschicht 244 des dem Brand zugewandten Brandschutzbehanges 222 sich durch einen Aufschäumvorgang von dem flexiblen Träger 230 lösen sollte, ist immer noch der zweite Brandschutzbehang mit der zweiten Brandschutzmaterialschicht 244 vorhanden. Aufgrund der sehr kompakten Ausmaße der Rolltore 212 mit dem flexiblen Brandschutzbehang 222 können die Rolltore 212 sehr dicht zueinander angeordnet werden, so dass der Abstand D weniger als 100 mm, z. B. ca. 20 bis 30 mm, beträgt. Hierdurch können die Brandschutzmaterialschichten 244 auch im Brandfall zwischen den beiden flexiblen Trägern 230 gehalten werden.
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Mit der in den 1 bis 6 dargestellten Rauch- und/oder Feuerschutzschürzen 20, 120, 220 lassen sich bestimmte Schutzziele zum Rauchschutz oder Brandschutz innerhalb eines Gebäudes erreichen. Dies sind z. B.:
- • Brandschäden durch Rauchgase verhindern;
- • Brandbekämpfung erleichtern;
- • Flucht- oder Rettungswege raucharm halten;
- • Rauchabschnitte schaffen;
- • Entzündung von unverbrannten Gasen vorbeugen und/oder
- • Temperaturbelastung von Bauteilen möglichst verringern.
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Die dargestellten Ausführungsformen können zu weiteren Ausführungsformen kombiniert werden. Z. B. könnte Brandschutzmaterial 32, 132, 232 auf der einen Seite des Trägers nach einer der gezeigten Ausführungsformen und auf der gegenüberliegenden Seite nach einer anderen der gezeigten Ausführungsformen befestigt oder angebracht sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rauch- oder Feuerschutzschürze
- 12
- flexibler Behang
- 14
- Wickelwelle
- 16
- Kasten
- 20
- Rauch- und/oder Feuerschutzschürze
- 22
- Brandschutzbehang
- 24
- Wickelwelle
- 26
- Kasten
- 28
- Schlitz
- 30
- flexibler Träger
- 32
- Brandschutzmaterial
- 34
- Streifen
- 120
- Rauch- und/oder Feuerschutzschürze
- 122
- Brandschutzbehang
- 130
- flexibler Träger
- 132
- Brandschutzmaterial
- 134
- Streifen
- 136
- textiles Gewebe
- 138
- Aufnahmestrukturen
- 140
- Taschen
- 142
- Seite mit Brandschutzmaterial
- 210
- Brandabschluss
- 212
- Rolltore
- 220
- Rauch- und/oder Feuerschutzschürzen
- 222
- Brandschutzbehang
- 224
- Wickelwelle
- 226
- Kasten
- 228
- Schlitz
- 230
- flexibler Träger
- 232
- Brandschutzmaterial
- 242
- Breitseite
- 244
- Schicht
- D
- Abstand