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Die Erfindung betrifft eine Führungsschiene zur seitlichen Führung eines flexiblen Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs, der lediglich im Brandfall Bereiche eines Gebäudes zur Vermeidung einer Rauch- und/oder Brandausbreitung trennt.
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Aus der
DE 10 2010 005 455 A1 ist ein Rauch- und/oder Brandschutzbehang sowie ein Rauch- und/oder Brandschutzabschluss mit einem solchen Rauch- und/oder Brandschutzbehang bekannt. Derartige Rauch- und/oder Brandschutzbehänge sind Teile von flexiblen Rauchschürzen oder Feuerschürzen, die innerhalb eines Gebäudes eingebaut werden können, um bestimmte Schutzziele zu erreichen. Solche Schutzziele sind z.B. eine Verhinderung von Brandschäden durch Rauchgase, eine Erleichterung einer Brandbekämpfung, eine gewisse Abschirmung von Fluchtwegen oder Rettungswegen, um sie raucharm zu halten, das Schaffen von Rauchabschnitten, das Vorbeugen gegen Entzündung von unverbrannten Gasen oder eine Verminderung einer Temperaturbelastung von Bauteilen. Derartige Schutzziele können durch Rauchschürzen und Feuerschürzen erreicht werden, die bei Bedarf wie ein Vorhang eingesetzt werden, um Raumbereiche abzutrennen.
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Aus der
DE 10 2010 005 455 A1 ist es bekannt, dass derartige Rauch- und/oder Brandschutzschürzen einen flexiblen Behang aufweisen, der auf eine Wickelwelle aufwickelbar ist. Die Wickelwelle kann mit einem Antrieb versehen sein. Im Ruhezustand ist der flexible Behang auf die Wickelwelle vollständig aufgewickelt. Der flexible Behang besteht z.B. aus dünnem, flexiblem, temperaturresistentem Gewebe und zeichnet sich in aufgewickeltem Zustand durch einen kleinen Ballendurchmesser aus. Dadurch kann der auf die Wickelwelle aufgewickelte flexible Behang sehr kompakt ausgebildet sein und nimmt wenig Platz innerhalb eines Deckenbereiches oder dergleichen ein. Wie in der
DE 10 2010 005 455 A1 beschrieben, kann der Behang beispielsweise aus einem textilen Träger gebildet sein und mit intumeszierendem Material versehen sein, das im Brandfall aufschäumt und/oder kühlt. Das intumeszierende Material kann beispielsweise in Taschen des Trägers eingebracht sein.
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Ein weiterer derartiger Behang und Brandschutzvorhang ist aus der
EP 2 110 506 A1 bekannt. Es ist darin auch beschrieben, dass der Vorhang seitlich an einem Seil innerhalb von hier nicht dargestellten Führungsschienen geführt werden kann.
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Derartige Führungsschienen für derartige Behänge sind beispielsweise in der
WO 2008/154906 A1 oder der
WO 02/053679 A1 gezeigt. Über das Material der Führungsschienen ist nichts ausgesagt; die Führungsschienen sind lediglich als U-Führungsprofilleisten dargestellt, die auf eine eine zu verschließende Öffnung umgebende Wandung aufgesetzt sind.
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Insbesondere wird bei der
EP 1 669 110 A2 eine Führungsschiene vorgeschlagen, bei der ein Führungsspalt pfeilartig ausgebildet ist, um eine Labyrinthdichtung zu bilden. Hierbei greift ein Vorsprung an einer Begrenzungswand des Führungsspaltes in einen Rücksprung an der anderen Wand des Führungsspaltes ein, so dass der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang flächig abdichtend auf Auflageflächen aufliegt. Nachteilig dabei ist, dass die Herstellung der Führungsschiene einerseits kompliziert ist und andererseits hinsichtlich möglichen Verschleiß und möglichen Verklemmens nachteilig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, für einen Rauch- und/oder Brandschutzvorhang sowie einen mit einem Rauch- und/oder Brandschutzvorhang sowie einer Führungsschiene versehenen Rauch- und/oder Brandschutzabschluss zu schaffen, die Vorteile hinsichtlich einfacherer und kostengünstiger Herstellung aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Führungsschiene gemäß Anspruch 1 sowie einen Rauch- und/oder Brandschutzabschluss nach dem Nebenanspruch gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einem ersten Aspekt schafft die Erfindung eine Führungsschiene zur seitlichen Führung eines flexiblen Rauch- oder Brandschutzvorhangs, der lediglich im Brandfall Bereiche eines Bauwerks zur Vermeidung einer Rauch- und/oder Brandausbreitung trennt, wobei die Führungsschiene einen Innenprofilbereich und einen den Innenprofilbereich umgebenden Außenprofilbereich aufweist, wobei der Innenprofilbereich und der Außenprofilbereich einteilig aus einem einzelnen Metallblech gebildet sind.
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Es ist bevorzugt, dass der Innenprofilbereich und/oder der Außenprofilbereich rohrförmig und/oder rechteckrohrförmig ausgebildet sind.
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Es ist bevorzugt, dass der Innenprofilbereich und der Außenprofilbereich durch einen ersten und einen zweiten Verbindungswandbereich miteinander verbunden sind, die einen Führungsspalt zum Führen eines seitlichen Rands des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs zwischen sich definieren.
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Es ist bevorzugt, dass der Innenprofilbereich bis auf den Führungsspalt die Innenkammer vollständig umgibt.
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Es ist bevorzugt, dass der erste und der zweite Verbindungswandbereich einteilig mit dem Innenprofilbereich und dem Außenprofilbereich aus dem Metallblech gebildet sind.
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Es ist bevorzugt, dass der zwischen dem ersten Verbindungswandbereich und dem zweiten Verbindungswandbereich gebildete Führungsspalt pfeilartig ausgebildet ist.
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Es ist bevorzugt, dass der erste Verbindungswandbereich vom Führungsspalt gesehen einen Rücksprung und der zweite Verbindungsbereich einen in den Führungsspalt vorstehenden Vorsprung aufweist.
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Es ist bevorzugt, dass der Vorsprung nicht in den Rücksprung eingreift.
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Es ist bevorzugt, dass der zwischen dem ersten Verbindungswandbereich und dem zweiten Verbindungswandbereich gebildete Führungsspalt blitzförmig ausgebildet ist.
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Es ist bevorzugt, dass der erste Verbindungswandbereich vom Führungsspalt gesehen einen ersten Rücksprung und einen in den Führungsspalt vorstehenden zweiten Vorsprung aufweist und der zweite Verbindungsbereich einen in den Führungsvorsprung vorstehenden ersten Vorsprung und einen zweiten Rücksprung aufweist.
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Es ist bevorzugt, dass der erste Vorsprung nicht in den ersten Rücksprung eingreift und der zweite Vorsprung nicht in den zweiten Rücksprung eingreift.
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Es ist bevorzugt, dass Randbereiche des Metallblechs im Bereich einer Längsseite des Außenprofilbereichs miteinander stoffschlüssig und/oder luftdicht verbunden sind.
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Es ist bevorzugt, dass der Außenprofilbereich bis auf einen Führungsspalt für den Rauch- und/oder Brandschutzvorhang den Innenprofilbereich vollständig umgibt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Rauch- und/oder Brandschutzabschluss mit einem Rauch- und/oder Brandschutzvorhang und einer Führungseinrichtung zum Führen einer im Brandfall erfolgenden Bewegung des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs aus einer im Normallfall vorliegenden Ruhestellung in eine Stellung, in der der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang Bereiche eines Bauwerks zum Zwecke der Vermeidung eines Durchdringens von Brand- oder Rauchgasen trennt, wobei die Führungseinrichtung wenigstens eine seitliche Führungsschiene zum Führen eines seitlichen Rands des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs aufweist, die einen Führungsspalt aufweist, der durch den Rauch- und/oder Brandschutzvorhang durchgriffen wird, wobei ein erster den Führungsspalt bildender Wandbereich der Führungsschiene einen Vorsprung und ein zweiter den Führungsspalt bildender Wandbereich der Führungsschiene einen Rücksprung aufweist, wobei der Rand des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs durch eine Spanneinrichtung in seitlicher Richtung weg von der Mitte des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs gespannt ist und dass der Führungsspalt im Bereich des Vorsprungs um wenigstens 0,5 mm breiter als der daran geführte Bereich des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs ist.
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Es ist bevorzugt, dass der Vorsprung nicht in den Rücksprung eingreift.
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Es ist bevorzugt, dass der Führungsspalt pfeilartig ausgeformt ist und/oder dass der Führungsspalt durch den Rauch- und/oder Brandschutzvorhang nur linienförmig kontaktiert wird.
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Es ist bevorzugt, dass der erste Wandbereich einen ersten Rücksprung und einen zweiten Vorsprung umfasst und der zweite Wandbereich einen zweiten Rücksprung und einen ersten Vorsprung umfasst.
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Es ist bevorzugt, dass der erste Vorsprung nicht in den ersten Rücksprung eingreift und der zweite Vorsprung nicht in den zweiten Rücksprung eingreift.
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Es ist bevorzugt, dass der Führungsspalt blitzförmig ausgeformt ist und/oder dass der Führungsspalt durch den Rauch- und/oder Brandschutzvorhang nur linienförmig kontaktiert wird,
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Es ist bevorzugt, dass die Spannvorrichtung ein Seil oder Stahlseil aufweist, das in einem Keder am Rand des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs gespannt ist.
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Vorzugsweise weist der Rauch- und/oder Brandschutzabschluss eine Führungsschiene gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung bzw. eine Führungsschiene der oben erläuterten Ausführungsformen auf.
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Besonders bevorzugte Ausgestaltungen der Führungsschiene sind dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene aus einem Stahlblech gebildet ist. Bevorzugt ist eine Stahl-Führungsschiene vorgesehen, die sich durch einteilige Konstruktionsweise auszeichnet.
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Vorzugsweise wird ein Metallblech profiliert und zusammengeschweißt.
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Vorzugsweise befindet sich in einem Einzugsbereich ein öffnendes pfeilartiges Labyrinth.
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Vorzugsweise ist das Labyrinth derart ausgebildet, dass die Flanken des Pfeiles nicht parallel sind.
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Vorzugsweise ist der ein Labyrinth bildender Führungsspalt derart ausgebildet, dass bei einer durch Erwärmen hervorgerufenen Öffnung des Metallprofils eine Dreipunktauflage für den Rauch- und/oder Brandschutzvorhang gebildet ist.
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Im Gegensatz zu der Ausgestaltung nach der
EP 1 669 110 A2 ist lediglich eine Dreipunktauflage, d.h. eine linienförmige Auflage für den Vorhang vorgesehen. Dies bewirkt eine verminderte Reibung. Dadurch ist der Brandschutzvorhang leichtgängiger und somit leichter schließbar.
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Weiter bewirkt eine entsprechende linienförmige Auflage im Vergleich zu einer Flächenauflage einen wesentlich geringeren Verschleiß.
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Vorzugsweise ist ein pfeilartiger Führungsspalt vorgesehen, dessen Flanken jeweils nicht parallel sind.
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Die Geometrie des Führungsspaltes ist vorzugsweise derart gewählt, dass bei jeder möglichen Situation – mit Luftdruck oder ohne Luftdruck – bei Erwärmung oder kalt – eine sichere Dreipunktauflage oder Zweipunktauflage ermöglicht ist, was die gewünschte Dichtigkeit bei Feuer-/Rauchschutzvorhängen erbringt.
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Aufgrund einer Dreipunktauflage oder Zweipunktauflage bei der bevorzugten ersten Ausgestaltung des hier vorgesehenen Rauch- und/oder Brandschutzabschlusses ist ein weitaus geringerer Verschleiß als bei der im Stand der Technik vorgesehenen Flächenauflage ermöglicht.
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Vorzugsweise befindet sich in einem Einzugsbereich ein öffnendes blitzförmiges erweitertes Labyrinth.
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Vorzugsweise ist das Labyrinth derart ausgebildet, dass gegenüberliegende Flanken der Blitzform nicht parallel zueinander sind.
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Vorzugsweise spannt sich der Behang mehr und drückt fester auf alle Kontaktstellen des Labyrinthes der Führungsschiene, je größer der Druck ist, der bei einem Brand entsteht.
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Die Geometrie des Führungsspaltes ist vorzugsweise derart gewählt, dass bei jeder möglichen Situation – mit Luftdruck oder ohne Luftdruck – bei Erwärmung oder kalt – eine sichere Vierpunktauflage oder Dreipunktauflage ermöglicht ist, was die gewünschte Dichtigkeit bei Feuer-/Rauchschutzvorhängen erbringt.
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Aufgrund einer Vierpunktauflage oder Dreipunktauflage bei der bevorzugten zweiten Ausgestaltung des hier vorgesehenen Rauch- und/oder Brandschutzabschlusses ist ein weitaus geringerer Verschleiß als bei der im Stand der Technik vorgesehenen Flächenauflage ermöglicht und noch mehr Dichtigkeit als die erste Ausführungsform ermöglicht.
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Die Geometrie des Führungsspaltes ist maßgeblich abhängig von der Stärke des Behangs ausgewählt worden. In einem bevorzugten Fall beträgt die Stärke des Behangs z. B. 1 mm (2 mm – überlappend). Die gewählte Geometrie kann bei jeder Stärke des Behangs ein sicheres Anliegen des Gewebes an allen linearen Kontaktstellen der Führungsschiene garantieren.
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Bevorzugt umfasst das Seil oder Stahlseil ein Stahlseil oder eine Aramidschnur mit einer Temperaturgrenze bis zu 500 °C oder eine Silikatschnur mit einer Temperaturgrenze von bis zu 1300 °C.
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Bevorzugt ist eine Kombination eines Keders aus einem spannenden Seil, wie z.B. einem Stahlseil, mit einem Pfeillabyrinth oder einem blitzförmigen Labyrith vorgesehen. Durch die Kombination des Spannens des Vorhangs mittels des Seiles und durch das Pfeillabyrinth oder dem blitzförmigen Labyrinth wird eine nur linienartige Auflage erreicht, was einen geringeren Verschleiß bewirkt. Hierdurch sind einerseits geringere Anforderungen an die Materialien hinsichtlich des Verschleißes zu stellen, was eine kostengünstigere Fertigung erlaubt.
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Wesentlich ist weiter, dass auch mehrere Tausend Öffnungs- und Schließzyklen ohne verschleißbedingten Ausfall möglich sind.
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Derartige Rauch- und/oder Brandschutzabschlüsse unterliegen ständigen Qualitätsprüfungen, wo eine einwandfreie Funktion überprüft wird. Weiter sind für derartige Rauch- und/oder Brandschutzabschlüsse Dauertests zu absolvieren, wo nachzuweisen ist, dass der Vorhang zehntausend Zyklen ohne Ausfall Stand hält.
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In Bezug auf die Normen zu den Dauertests wird auf die EN 14600, EN 1191 sowie zusätzlich die PrEN 16034 verwiesen.
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Ein besonderer Vorteil hinsichtlich der kostengünstigen Herstellung ergibt sich durch die einfache Herstellung der Führungsschiene durch mehrfache Profilierung eines einteiligen Metallblechs. Dieses ist vorzugsweise mit einem ersten rohrförmigen Innenprofilbereich ausgebildet.
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Der Innenprofilbereich umschließt vorzugsweise eine geschlossene Kammer. Diese Innenkammer ist lediglich durch den Einführbereich oder Führungsspalt zugänglich. Der Führungsspalt wird durch einen ersten und einen zweiten Profilwandbereich begrenzt, die jeweils pfeilartig ausgeformt sind, vorzugsweise derart, dass die Flanken des Pfeilprofils beim ersten und beim zweiten Profilwandbereich nicht parallel sind.
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Diese Profilwandbereiche verbinden den Innenprofilbereich mit einem ebenfalls vorzugsweise rohrförmigen Außenprofilbereich. Der Außenprofilbereich ist vorzugsweise vollständig um den Innenprofilbereich herumgeführt. Die Ränder des Metallbleches sind vorzugsweise auf der gegenüberliegenden Seite des Führungsspaltes zusammengeführt und dort miteinander verschweißt. So ist die Führungsschiene doppelwandig mit einer Innenkammer und einer diese umgebenden, nahezu ringförmigen Kammer ausgebildet. Die Führungsschiene ist einteilig aus einem Metallblech ausgebildet.
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Die Doppelwandigkeit hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen wird hierdurch auch bei dünnen Metallblechen, insbesondere in Verbindung mit der Rohrform und den Profilierungen, eine sehr stabile Führungsschiene erhalten. Zum anderen ist die Kammerausbildung vorteilhaft hinsichtlich des Luftabschlusses und bezüglich der Rauchdichtigkeit.
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Insbesondere in Verbindung mit den Dichtungsmaßnahmen durch die Spanneinrichtung und die rein linienförmige Auflage lässt sich ein zuverlässiger, langlebiger Rauch- und/oder Feuerschutzabschluss sehr kostengünstig herstellen.
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Ein Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
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1 einen Horizontalschnitt durch einen seitlichen Bereich eines Rauch- und/oder Brandabschlusses mit einem Rauch- und/oder Brandschutzvorhang und einer Führungseinrichtung nach einer ersten Ausführungsform hierfür, wobei eine Führungsschiene der Führungseinrichtung im Schnitt dargestellt ist;
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2 eine perspektivische Darstellung eines Endbereichs der Führungsschiene von 1;
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3 einen Horizontalschnitt durch die Führungsschiene von 1 bzw. 2.
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4 einen Horizontalschnitt durch einen seitlichen Bereich eines Rauch- und/oder Brandabschlusses mit einem Rauch- und/oder Brandschutzvorhang und einer Führungseinrichtung nach einer zweiten Ausführungsform hierfür, wobei eine Führungsschiene der Führungseinrichtung im Schnitt dargestellt ist;
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5 eine perspektivische Darstellung eines Endbereichs der Führungsschiene von 4;
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6 einen Horizontalschnitt durch die Führungsschiene von 4 bzw. 5.
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In 1 ist ein Rauch- und/oder Brandschutzabschluss im Horizontalschnitt dargestellt, wobei lediglich ein seitlicher Bereich des Rauch- und/oder Brandschutzabschlusses 10 dargestellt ist.
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Der Rauch- und/oder Brandschutzabschluss 10 weist einen Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 und eine Führungseinrichtung 14 hierfür auf.
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Der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 ist beispielsweise als Rauchschürze oder Rauchschutzvorhang ausgebildet, um im Brandfall unterschiedliche Bereiche eines Bauwerks, insbesondere eines Gebäudes, derart zu trennen, dass ein Rauchdurchgang von einem Bereich in einen anderen verhindert wird. Ein derartiger Rauchschutzvorhang reicht beispielsweise von einer Dachunterseite oder Deckenunterseite bis zu einer bestimmten Höhe über dem Fußboden und begrenzt Dach- oder Deckenabschnittsflächen. Im Normalbetrieb, also im Nicht-Brandfall, ist der Rauchschutzvorhang in der Regel unsichtbar oder verdeckt. Beispielsweise ist er auf einer hier nicht näher dargestellten Wickelwelle aufgewickelt, wie dies im Stand der Technik gut bekannt ist. Im Brandfall wird der Rauchschutzvorhang ausgefahren, insbesondere herabgelassen, so dass unterschiedliche Raumbereiche des Bauwerks getrennt werden. Beispielsweise reicht der Rauchschutzvorhang im Brandfall bis zu einer bestimmten Höhe über dem Fußboden, so dass ein nach unten offener und nach oben von der Gebäudedecke begrenzter Raum ergibt. Rauch wird darin gefangen und einem seitlichen Abfließen des Rauches sowie der heißen Brandgase in einen anderen Rauchabschnitt wird entgegen gewirkt.
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Der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 kann alternativ oder zusätzlich als Brandschutzvorhang oder Feuerschutzvorhang ausgebildet sein. Wie meist bei dem Rauchschutzvorhang ist auch der Brandschutzvorhang in der Normalstellung verdeckt und wird im Brandfall ausgefahren. In der Ausgestaltung als Brandschutzvorhang besitzt der Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 einen definierten Feuerwiderstand, verhindert also über eine bestimmte Zeit die Ausbreitung des Brandes.
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Ein möglicher genauerer Aufbau des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges 12 ist im eingangs erläuterten Stand der Technik beschrieben und wird hier nicht weiter erläutert.
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Bei der in 1 dargestellten ersten Ausgestaltung ist ein seitlicher Rand 16 des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges 12, welcher in einer seitlichen Führungsschiene 18 der Führungseinrichtung 14 geführt ist, mit einem Keder 20 versehen, in dem ein Seil 22, insbesondere ein Drahtseil, aufgenommen ist.
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Das Seil 22 ist auf Zug gespannt, so dass eine Spanneinrichtung 24 vorgesehen ist, mittels der die seitlichen Ränder 16 voneinander weg, also in Richtung seitlich von der Mitte des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges 12 weg gespannt ist.
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Die Führungseinrichtung 14 weist auf jeder Seite des Rauch- und/oder Brandschutzabschlusses 10 je eine Führungsschiene 18 auf, von der in den Figuren jeweils nur eine dargestellt ist. Die Führungsschiene 18 auf der anderen Seite ergibt sich durch eine spiegelbildliche Darstellung der hier dargestellten Führungsschienen 18.
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Links und rechts können identische Führungsschienen 18 verwendet werden, jeweils gegeneinander um 180° gedreht.
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Die Führungsschiene 18 weist ein Metallprofil 26 auf, das einteilig aus einem einzelnen Metallblech 28 gebildet ist.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist das Metallblech 28 ein Stahlblech, das durch entsprechende mehrfache Profilierung in die in den 1 bis 3 gezeigte Form gebogen ist.
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Wie sich aus den 2 bis 3 ergibt, weist das Metallprofil 26 einen Innenprofilbereich 30 und einen Außenprofilbereich 32 auf.
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Der Innenprofilbereich 30 und der Außenprofilbereich 32 sind rohrförmig, insbesondere rechteckrohrförmig, ausgebildet. Der Innenprofilbereich 30 ist im Querschnitt gesehen ringsum bis auf einen Einführbereich 34, der einen Führungsspalt 36 für den Rand 16 des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges 12 bildet, geschlossen, so dass eine Innenkammer 38 ausgebildet ist, in die der Führungsspalt 36 mündet, die aber ansonsten ringsum geschlossen ist. Am oberen und unteren Ende des Metallprofils 26 ist die Innenkammer 38 zum Einführen des Randes 16 des Rauch- und/oder Brandschutzvorhanges offen. So ist die Innenkammer 38 bis auf den Führungsspalt 36 rohrförmig umrandet.
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Auch der Außenprofilbereich 32 ist im Wesentlichen rohrförmig ausgebildet und umschließt einen Innenraum 40, in den der Innenprofilbereich 30 eingefügt ist.
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So sind die Außenwandungen des Außenprofilbereichs 32 bis auf den Führungsspalt 36 allseits um den Innenprofilbereich 30 herum geführt.
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Auf der dem Führungsspalt 36 entgegen gerichteten Seite stoßen die Ränder des Metallblechs 28 aneinander und sind hier stoffschlüssig miteinander verbunden. Insbesondere sind die Metallblechränder 42 mittels einer Schweißnaht 44 miteinander verschweißt.
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Der Innenprofilbereich 30 und der Außenprofilbereich 32 sind durch einen ersten Verbindungswandbereich 46 und einen zweiten Verbindungswandbereich 48 miteinander verbunden, wobei zwischen dem ersten Verbindungswandbereich 46 und dem zweiten Verbindungswandbereich 48 der Führungsspalt 36 ausgebildet ist.
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Hierdurch ist durch den rohrförmigen Innenprofilbereich, die Verbindungswandbereiche 46, 48 und den Außenprofilbereich 32 eine Zwischenkammer 50 ausgebildet, die – bis auf die Enden des Metallprofils 26 – allseits umschlossen ist.
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Der erste Verbindungswandbereich 46 weist einen in die Zwischenkammer 50 von der Mitte des Führungsspaltes rückspringenden Rücksprung 52 auf. Der zweite Verbindungswandbereich 48 weist einen zur Mitte des Führungsspaltes 36 hin vorspringenden Vorsprung 54 auf. Insbesondere ist der Führungsspalt 36 im Querschnitt gesehen etwa pfeilartig oder pfeilförmig ausgebildet und bildet so ein Labyrinth 56.
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Insbesondere ist der Führungsspalt 36 von der Innenkammer 38 aus nach außen gesehen mit zunehmender Spaltbreite ausgebildet.
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Insbesondere weist der erste Verbindungswandbereich 46 eine erste Umbiegungskante 58 im Übergang zwischen dem Außenprofilbereich 32 und dem ersten Verbindungswandbereich 46, eine zweite Umbiegungskante 60 im Übergangsbereich zwischen dem Innenprofilbereich 30 und dem ersten Verbindungswandbereich 46 und eine mittlere Umbiegung 62 auf. Die in der Zwischenkammer 50 gemessenen Winkel an der ersten Umbiegungskante 58 und der zweiten Umbiegungskante 60 sind jeweils kleiner als 90°. Beispielsweise sind die Winkel etwa 85° bis 50° und am meisten bevorzugt 70°.
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Der zweite Verbindungswandbereich 48 weist eine dritte Umbiegungskante 64 im Übergang zu dem Außenprofilbereich 32, eine vierte Umbiegungskante 66 im Übergang zu dem Innenprofilbereich 30 und eine die Spitze des Vorsprungs 54 bildende mittlere Umbiegung 68 auf.
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Die in der Zwischenkammer 50 gemessenen Winkel an der dritten Umbiegungskante 64 und der vierten Umbiegungskante 66 sind größer als 90°.
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Vorzugsweise sind die Winkel an den Umbiegungskanten 64, 66 unterschiedlich ausgebildet. Vorzugsweise ist der Winkel an der vierten Umbiegungskante 66 am Übergang zur Innenkammer 38 kleiner als der Winkel an der dritten Umbiegungskante 64, die sich am Übergang zum Außenprofilbereich 32 befindet.
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Hierdurch sind die Flanken 70 des pfeilartigen Führungsspaltes 36 nicht parallel zueinander.
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Der Führungsspalt 36 ist vorzugsweise am in die Innenkammer 38 mündenden inneren Ende schmaler als am Vorsprung 54 und als am nach außen hin offenen Ende im Bereich des Außenprofilbereichs 32.
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Im Bereich des Vorsprungs 54 ist der Führungsspalt 36 breiter, z.B. 0,5 mm bis 3 mm breiter als der Rand 16 des Rauch- und/oder Brandschutzvorhangs 12.
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Eine vertikale durch die erste Umbiegungskante 58 und zweite Umbiegungskante 60 aufgespannte Ebene wird durch die Spitze des Vorsprungs 68 nicht oder allenfalls gerade berührt. In 3 ist ein Beispiel dargestellt, wo diese Ebene durch die Mittellängsebene durch das Metallprofil 26 gebildet ist, wobei die Spitze des Vorsprungs 68 gerade nicht bis zu dieser Mittelebene hin reicht.
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Wie in 1 dargestellt, berührt der durch die Spanneinrichtung 14 gespannte Rauch- und/oder Brandschutzvorhang 12 lediglich eine oder beide der Umbiegungskanten 58, 60 und die Spitze des Vorsprungs 68, so dass eine Zweipunktauflage oder eine Dreipunktauflage erreicht wird.
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Wie in 3 gezeigt, ist auf der dem Führungsspalt 36 entgegen gesetzten Rückseite eine Befestigungseinrichtung 72 zur Befestigung der Führungsschiene vorgesehen, die mehrere Durchgangslöcher 74 für Befestiger (nicht dargestellt), wie z.B. Schrauben oder dergleichen, aufweist.
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Die in 4 bis 6 gezeigte zweite Ausführungs der Führungsschiene 14 unterscheidet sich von der oben genannten ersten Ausführungsform der Führungsschiene 14 nur in der Ausgestaltung des Führungsspaltes 36.
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Zusätzlich zu einer ersten Umbiegungskante 158 im Übergang zwischen dem Außenprofilbereich 32 und dem ersten Verbindungswandbereich 46, einer zweiten Umbiegungskante 160 im Übergangsbereich zwischen dem Innenprofilbereich 30 und dem ersten Verbindungswandbereich 46 und der ersten mittleren Umbiegung 162 weist der erste Verbindungswandbereich 46 eine die Spitze eines zweiten Vorsprungs 153 bildende dritte mittlere Umbiegung 163 auf.
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Somit bleibt der in der Zwischenkammer 50 gemessenen Winkel an der zweiten Umbiegungskante 160 wie in der ersten Ausführungsform kleiner als 90°. Der in der Zwischenkammer 50 gemessene Winkel an der ersten Umbiegekante 158 ist hier allerdings größer als 90°. Am meisten bevorzugt ist ein Winkel an der zweiten Umbiegungskante 160 von 70° und ein Winkel an der ersten Umbiegekante 158 von 105°.
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Dementsprechend weist der zweite Verbindungswandbereich 48 zusätzlich zu einer dritten Umbiegungskante 164 im Übergang zu dem Außenprofilbereich 32, einer vierten Umbiegungskante 166 im Übergang zu dem Innenprofilbereich 30 und der die Spitze eines ersten Vorsprungs 154 bildenden zweiten mittleren Umbiegung 168 eine vierte mittlere Umbiegung 169 auf.
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Somit bleibt der in der Zwischenkammer 50 gemessenen Winkel an einer vierten Umbiegungskante 166 größer als 90°. Der in einer Zwischenkammer 190 gemessene Winkel an der Umbiegekante 164 ist hier aber kleiner als 90°. Am meisten bevorzugt ist ein Winkel an der dritten Umbiegekante 164 von 70° und ein Winkel an der vierten Umbiegekante 166 von 105°.
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Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform entstehen hierdurch sechs Flanken 176, 178, 180, 182, 184, 186 des Führungsspaltes 36, die derart ausgebildet sind, dass jeweils gegenüberliegende Flanken nicht parallel zueinander sind. Dadurch ist der Führungsspalt 36 nicht pfeilförmig, sondern blitzförmig ausgebildet, um eine noch wirksamere Labyrinthdichtung zu bilden.
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Die erste Flanke 176 ist zwischen der zweiten Umbiegekante 160 und der ersten mittleren Umbiegung 162 ausgebildet und ist nicht parallel zu der vierten Flanke 182, die zwischen vierten Umbiegekante 166 und der zweiten mittleren Umbiegung 168 ausgebildet ist.
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Die zweite Flanke 178 ist zwischen der ersten mittleren Umbiegung 162 und der dritten mittleren Umbiegung 163 ausgebildet und ist nicht parallel zu der fünfte Flanke 84, die zwischen der zweiten mittleren Umbiegung 168 und der vierten mittleren Umbiegung 169 ausgebildet ist.
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Die dritte Flanke 180 ist zwischen der dritten mittleren Umbiegung 163 und der ersten Umbiegekante 158 ausgebildet und ist nicht parallel zu der sechsten Flanke 186, die zwischen der vierten mitteleren Umbiegung 169 und der dritten Umbiegekante 164 ausgebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rauch- und/oder Brandschutzabschluss
- 12
- Rauch- und/oder Brandschutzvorhang
- 14
- Führungseinrichtung
- 16
- Rand
- 18
- Führungsschiene
- 20
- Keder
- 22
- Seil
- 24
- Spanneinrichtung
- 26
- Metallprofil
- 28
- Metallblech
- 30
- Innenprofilbereich
- 32
- Außenprofilbereich
- 34
- Einführbereich
- 36
- Führungspalt
- 38
- Innenkammer
- 40
- Innenraum
- 42
- Metallblechrand
- 44
- Schweißnaht
- 46
- erster Verbindungswandbereich
- 48
- zweiter Verbindungswandbereich
- 50
- Zwischenkammer
- 52
- Rücksprung
- 54
- Vorsprung
- 56
- Labyrinth
- 58
- erste Umbiegungskante
- 60
- zweite Umbiegungskante
- 62
- mittlere Umbiegung
- 64
- dritte Umbiegungskante
- 66
- vierte Umbiegungskante
- 68
- mittlere Umbiegung (Spitze des Vorsprungs)
- 70
- Flanke
- 72
- Befestigungseinrichtung
- 74
- Durchgangslöcher
- 152
- erster Rücksprung
- 153
- zweiter Vorsprung
- 154
- erster Vorsprung
- 155
- zweiter Rücksprung
- 158
- erste Umbiegungskante
- 160
- zweite Umbiegungskante
- 162
- erste mittlere Umbiegung
- 163
- dritte mittlere Umbiegung (Spitze des zweiten Vosprungs)
- 164
- dritte Umbiegungskante
- 166
- vierte Umbiegungskante
- 168
- zweite mittlere Umbiegung (Spitze des ersten Vorsprungs)
- 169
- vierte mittlere Umbiegung
- 176
- erste Flanke
- 178
- zweite Flanke
- 180
- dritte Flanke
- 182
- vierte Flanke
- 184
- fünfte Flanke
- 186
- sechste Flanke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010005455 A1 [0002, 0003, 0003]
- EP 2110506 A1 [0004]
- WO 2008/154906 A1 [0005]
- WO 02/053679 A1 [0005]
- US 4398585 A [0006]
- EP 1029557 A1 [0006]
- EP 0065876 A [0006]
- DE 10325237 A1 [0006]
- EP 1669110 A2 [0006, 0007, 0037]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- EN 14600 [0052]
- EN 1191 [0052]
- PrEN 16034 [0052]