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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Faltverdeck für ein Fahrzeug mit einem Verdeckstoff sowie ein Fahrzeug mit einem solchen Faltverdeck.
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Es ist bekannt, dass Fahrzeuge mit Faltverdecken ausgestattet werden, um einen Fahrzeuginnenraum in einer Schließposition zu schließen bzw. abzudecken und in eine Öffnungsposition den Fahrzeuginnenraum freizugeben. Solche Fahrzeuge werden auch Cabriolets genannt. Bei den bekannten Lösungen sind diese Faltverdecke entweder aus metallischen Werkstoffen oder aus Stoffwerkstoffen hergestellt. Wird ein Stoffwerkstoff als Verdeckstoff eingesetzt, so wird in der Öffnungsposition der Verdeckstoff in eine definierte Faltposition gebracht, um den Verdeckstoff und damit das gesamte Faltverdeck in der Öffnungsposition möglichst platzsparend im hinteren Bereich des Fahrzeugs zu verstauen. In der Schließposition, welche bei schlechtem Wetter bzw. bei anderen Gründen für ein gewünschtes Abdecken des Fahrzeuginnenraums eingenommen wird, wird der Verdeckstoff aufgespannt und über den gesamten Fahrzeuginnenraum aufgezogen. Damit kann der Verdeckstoff zwischen einer gefalteten und einer entfalteten bzw. gespannten Position hin- und herbewegt werden. Um das Spannen zu gewährleisten, ist bei den bekannten Lösungen für den Verdeckstoff ein Spannseil vorgesehen, welches üblicherweise von der A-Säule des Fahrzeugs zur B-Säule des Fahrzeugs entlang eines Fensterrahmens des zweiten Fensters verläuft. Dies führt dazu, dass einfach und kostengünstig ein gespanntes Verdeck zur Verfügung gestellt werden kann. Jedoch führt dies zu dem Problem, dass bei einem einfachen Klappmechanismus hinter der B-Säule im Bereich zur C-Säule hin ein Faltenwurf des Verdeckstoffs entstehen kann. Diesen Faltenwurf möglichst gering zu halten, ist mit hohem Aufwand versehen und verkompliziert insbesondere die Klappmechanismen für die Bewegung des Faltverdecks zwischen der Schließposition und der Öffnungsposition. Darüber hinaus wird der Faltenwurf bei hohen Geschwindigkeiten zu unerwünschter Veränderung des Windwiderstandes sowie zu Flattergeräuschen führen.
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DE 10 2011 014 694 A1 offenbart ein Faltverdeck für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und Anspruchs 8.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise eine Glättung des Verdeckstoffs in Schließposition zwischen der B-Säule und der C-Säule des Fahrzeugs gewährleisten zu können.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Faltverdeck mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Faltverdeck mit den Merkmalen des Anspruchs 8 und ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 9.
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Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Faltverdeck beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeug und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Ein Faltverdeck für ein Fahrzeug ist mit einem Verdeckstoff für die Abdeckung eines Fahrzeuginnenraums in einer Schließposition und eine Freigabe des Fahrzeuginnenraums in einer Öffnungsposition ausgestattet. Hierfür weist das Faltverdeck einen A-Säulen-Abschnitt für eine mechanische Anbindung an eine A-Säule des Fahrzeugs auf. Darüber hinaus ist ein C-Säulen-Abschnitt für eine mechanische Anbindung an eine C-Säule des Fahrzeugs vorgesehen. Zwischen dem A-Säulen-Abschnitt und dem C-Säulen-Abschnitt erstreckt sich ein B-Säulen-Abschnitt zur seitlichen Anbindung an eine B-Säule des Fahrzeugs. Dabei erstreckt sich vom A-Säulen-Abschnitt über den B-Säulen-Abschnitt in den C-Säulen-Abschnitt auf jeder Seite des Verdeckstoffs ein Spannseil zum Spannen des Verdeckstoffs in der Schließposition.
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Ein Faltverdeck basiert also auf der Verwendung eines Stoffmaterials für den Verdeckstoff. Dieses ist in der Schließposition geeignet, den Fahrzeuginnenraum zumindest teilweise von oben abzudecken. In der Öffnungsposition wird der Fahrzeuginnenraum zumindest teilweise freigegeben, der Verdeckstoff befindet sich also in einer zusammengefalteten Position. Um in der Schließposition eine möglichst hohe Spannkraft in den Verdeckstoff einbringen zu können, ist ein Spannseil auf jeder Seite des Verdeckstoffs, also insgesamt zumindest zwei Spannseile, am Verdeckstoff vorgesehen. Diese Spannseile dienen dazu, den Verdeckstoff in der Schließposition zu spannen bzw. zu glätten.
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Das Glätten findet nun über den gesamten Bereich des Verdeckstoffs statt. Darunter ist insbesondere zu verstehen, dass sich das Spannenseil nicht nur zwischen dem A-Säulen-Abschnitt und dem B-Säulen-Abschnitt erstreckt, sondern darüber hinaus eine Erstreckung fortführt in den C-Säulen-Abschnitt. Wie dies später noch erläutert wird, ist die Erstreckung des jeweiligen Spannseils insbesondere von Beginn des A-Säulen-Abschnitts bis zum hinteren Ende des C-Säulen-Abschnitts durchgeführt, sodass im Wesentlichen über den gesamten Verlauf entlang der Fahrzeuglängsrichtung des Fahrzeugs die gewünschte Spannfunktionalität von dem Spannseil auch gewährleistet und zur Verfügung gestellt werden kann.
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Unter einer mechanischen Anbindung am A-Säulen-Abschnitt zur A-Säule bzw. am C-Säulen-Abschnitt zur C-Säule ist im Sinne der vorliegenden Erfindung jede Form der mechanischen Anbindung zu verstehen. Darunter kann zum Beispiel ein reines passives Abstützen an einem entsprechenden mechanischen Anschlag fallen. Bevorzugt ist es jedoch, wenn die jeweilige mechanische Anbindung ein mechanisches Befestigen bedeutet, also zum Beispiel eine kraftübertragende Befestigung auf Zug und auf Druck möglich wird. Dies kann zum Beispiel durch ein mechanisches Einrasten in entsprechenden Gegenrastbereichen der A-Säule bzw. der C-Säule gewährleistet werden.
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In dem A-Säulen-Abschnitt und in dem C-Säulen-Abschnitt, wie auch in dem dazwischenliegenden B-Säulen-Abschnitt sind alle Kontaktbereiche zum Fahrzeug bzw. zu Seitenflächen oder zu Fenstern des Fahrzeugs vorzugsweise gegen Winddurchdringung und/oder gegen Wasserdurchdringung abgedichtet. Somit kann auch bei hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten bzw. bei der Bewegung des Fahrzeugs unter widrigen Wetterbedingungen ein abgedichteter und komfortabler Fahrzeuginnenraum gewährleistet werden.
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Dadurch, dass mithilfe des Spannseils nun über den gesamten Bereich, insbesondere auch im hinteren C-Säulen-Abschnitt des Faltverdecks, der Verdeckstoff mit einer entsprechenden Spannkraft beaufschlagt werden kann, wird eine größere Faltenfreiheit in insbesondere diesem Bereich gewährleistet. Neben einer deutlichen Verbesserung aus optischen Gesichtspunkten führt dies dazu, dass das Faltverdeck auch bei hohen Geschwindigkeiten eine größere Stabilität beibehält. Nicht zuletzt werden ebenfalls bei hohen Geschwindigkeiten unerwünschte Flattergeräusche am Faltverdeck reduziert, da unerwünschte Faltenbildung vermieden und damit geringere Angriffsfläche für den Fahrtwind gegeben wird.
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Unter dem Begriff A-Säule, B-Säule und C-Säule ist in der vorliegenden Erfindung der übliche Fachjargon bei Fahrzeugen zu verstehen. So ist die A-Säule im Sinne der vorliegenden Erfindung der Bereich der Windschutzscheibe bzw. der seitlichen Karosserieeinfassung der Windschutzscheibe. Die C-Säule ist der hinterste Abschnitt des Fahrzeugs, in welchem das Faltverdeck wieder in die Karosserie, insbesondere in den Bereich des Kofferraums des Fahrzeugs übergeht. Die B-Säule liegt zwischen der A-Säule und der C-Säule und definiert im Sinne der vorliegenden Erfindung den Bereich des Fahrzeugs hinter der vorderen seitlichen Tür des Fahrzeugs, also der Fahrertür bzw. der Beifahrertür.
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Unter dem Verständnis, dass sich das Spannseil seitlich an dem Verdeckstoff erstreckt, ist insbesondere ein Abschnitt des Verdeckstoffs zu verstehen, welcher eine zumindest teilweise vertikale Ausrichtung zur Fahrbahnunterseite des Fahrzeugs in der normalen Fahrposition des Fahrzeugs aufweist. Somit kann ein seitliches Spannen über einen entsprechenden Spannrahmen zur Verfügung gestellt werden. Das Faltverdeck ist mit dem Verdeckstoff vorzugsweise mit einer Klappmechanik verbunden, bzw. weist das Faltverdeck diese Klappmechanik auf, welche in der Lage ist, die gewünschte Bewegung zwischen der Schließposition und der Öffnungsposition durchzuführen. Das Spannseil dient dazu, über diese Klappmechanik eine Spannkraft aufzubringen und in der erläuterten Weise die Faltenfreiheit über einen großen Teil des Verdeckstoffs zu gewährleisten.
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Vorteile bringt es mit sich, wenn sich das Spannseil von einer vorderen mechanischen Koppelvorrichtung im A-Säulen-Abschnitt bis zu einer hinteren mechanischen Koppelvorrichtung im C-Säulen-Abschnitt erstreckt. Unter einer vorderen mechanischen Koppelvorrichtung und/oder einer hinteren mechanischen Koppelvorrichtung sind insbesondere Bestandteile des im voranstehenden Absatz erläuterten Klappmechaniksystems zu verstehen. Sie können zu einem passiven Abstützen, aber auch zu einem aktiven Einrasten bzw. Einhaken in der jeweiligen A-Säule bzw. C-Säule dienen. Die Erstreckung des Spannseils, insbesondere in kraftübertragender Weise, auf diese jeweiligen Koppelvorrichtungen dient dazu, die Kraft im geschlossenen Zustand, also in der Schließposition für das Verspannen des Verdeckstoffs in die Karosserie einzuleiten. Mit anderen Worten kann die Spannkraft für das Spannen des Faltverdecks und des Verdeckstoffs in der Schließposition von der Karosserie des Fahrzeugs aufgenommen bzw. zur Verfügung gestellt werden. Die Karosserie kann somit also als Widerlager für das Verspannen des Verdeckstoffs zur Verfügung gestellt werden.
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Nach Anspruch 1 ist vorgesehen, dass bei einem erfindungsgemäßen Faltverdeck in allen Abschnitten des Verdeckstoffs wenigstens abschnittsweise eine Stofftasche ausgebildet ist, in welcher das jeweilige Spannseil verläuft. Das bedeutet, dass diese Stofftasche dazu ausgebildet ist, das Stahlseil sozusagen abzudecken bzw. aufzunehmen. Neben einer Abdeckung und damit einer verwehrten Einsichtnahme kann damit die Stofftasche auch für eine definierte Positionierung und/oder sogar eine Führung des Stahlseils zur Verfügung gestellt sein. Damit wird sichergestellt, dass das Stahlseil auch während der Bewegung zwischen der Schließposition und der Öffnungsposition in der gewünschten Position verbleibt, sodass auch bei beliebig häufiger Bewegung in die Schließposition die gewünschte Spannfunktionalität immer wieder in definierter Weise eingenommen und zur Verfügung gestellt werden kann.
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Nach Anspruch 1 ist weiter vorgesehen, dass in der Schließposition in der Stofftasche eine Faltstofffläche angeordnet ist für die Freigabe von zusätzlichem Verdeckstoff beim Falten in die Öffnungsposition. Eine solche Faltstofffläche ist also ein Stoffrest bzw. ein zusätzlicher Stoffabschnitt, welcher in der Spannposition nicht benötigt wird. Diese Spannposition definiert die Schließposition. Sobald eine Faltbewegung durchgeführt werden muss, ändern sich die Relativpositionen einzelner Abschnitte und einzelner Bereiche des Verdeckstoffs zueinander. Dadurch, dass nun eine Faltstofffläche zusätzlich in versteckter Weise zur Verfügung gestellt ist, kann ohne ein Überstrecken des Verdeckstoffs diese Faltstofffläche auch komplizierte Faltmanöver des darunterliegenden mechanischen Hebelsystems zur Verfügung stellen bzw. freigeben. Die Komplexität der Mechanik wird damit mit einem geringeren Einfluss auf die tatsächliche Ausgestaltung des Verdeckstoffes zur Verfügung gestellt. Mit anderen Worten wird einfach und kostengünstig bei dieser Ausführungsform ein spannfreies bzw. spannarmes Einfalten in die Öffnungsposition des Faltverdecks möglich.
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Weitere Vorteile bringt es mit sich, wenn bei einem Faltverdeck der C-Säulen-Abschnitt auf unterschiedlichen Seiten des Spannseils unterschiedliche Materialien aufweist, insbesondere hinsichtlich wenigstens einer der folgenden Materialeigenschaften:
- - Transparenz
- - Farbe
- - Elastizität
- - Winddurchlässigkeit
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Die voranstehende Aufzählung ist eine nicht abschließende Liste. Die unterschiedlichen Materialien beziehen sich dabei auf die Materialwahl auf der Dachseite zur Materialwahl auf der Fensterseite des Verdeckstoffs. Damit kann eine unterschiedliche optische und auch mechanische Wirkung des Verdeckstoffs gewährleistet werden. So kann zum Beispiel ein C-Säulen-Fenster dargestellt werden, indem der Transparenzgrad im Seitenabschnitt des C-Säulen-Abschnitts größer ist als im Dachabschnitt des C-Säulen-Abschnitts. Jedoch können auch andere Ausgestaltungsformen, wie zum Beispiel eine Luftdurchlässigkeit, die Anzahl von unterschiedlichen Lagen oder Ähnliches im Sinne der vorliegenden Erfindung eine höhere Komplexität bzw. unterschiedliche Komfortmerkmale ausführbar machen.
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Weiter von Vorteil ist es, wenn bei einem Faltverdeck der Verdeckstoff und die beiden seitlichen Spannseile symmetrisch oder im Wesentlichen symmetrisch ausgebildet sind. Die Symmetrie bildet sich dabei vorzugsweise entlang der Mittelachse des Fahrzeugs aus. Dies führt zu einer deutlich vereinfachten Herstellung eines solchen Faltverdecks bzw. eines entsprechenden Fahrzeugs. Auch die optische Wirkung eines solchen Fahrzeugs kann auf diese Weise verbessert werden. Die Spannwirkung, welche auf diese Weise ebenfalls in symmetrischer Ausgestaltung von beiden Seiten in den Verdeckstoff eingebracht wird, wird ebenfalls symmetrisch ausgebildet, sodass sich für die Einwirkung der Spannkräfte ein vorteilhaftes Bild bzw. eine vorteilhafte Spannkraftverteilung in dem Verdeckstoff ausbilden lässt.
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Nach Anspruch 8 ist vorgesehen, dass bei einem erfindungsgemäßen Faltverdeck der B-Säulen-Abschnitt eine Fensterführung für ein Seitenfenster des Fahrzeugs aufweist. Dies ist insbesondere bei einem sogenannten Zweisitzer-Cabriolet bzw. einem Zwei+Zweisitzer Cabriolet von Vorteil, welches nur zwei Seitentüren, also eine Seitentür pro Seite aufweist. Diese Fensterführung ist insbesondere eine mechanische Fensterführung, welche entweder für die Aufnahme des Fensters in dessen Schließposition und/oder für eine Führung des Fensters beim Bewegen in die Schließposition ausgestaltet sein kann. Sie erlaubt es also, das seitliche Fenster mechanisch abzustützen, in einer entsprechenden Fensterführung des Faltverdecks. Dabei kann die Fensterführung in einer metallischen Grundkomponente eines Hebelsystems und/oder zumindest teilweise auch durch den Verdeckstoff zur Verfügung gestellt werden.
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Nach Anspruch 8 ist ferner vorgesehen, dass die Fensterführung mit dem Spannseil einen spitzen Winkel einschließt. Dies erlaubt es, den Spannverlauf für die gewünschte Faltenfreiheit in dem Verdeckstoff im C-Säulen-Abschnitt noch weiter zu verbessern. Darüber hinaus führt dies dazu, dass unabhängig von der Öffnungsposition bzw. der Schließposition des seitlichen Fensters die Stabilisierung auch mit verbesserten Kraftverhältnissen für den C-Säulen-Abschnitt und den dort vorhandenen Verdeckstoff zur Verfügung gestellt werden kann.
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Weitere Vorteile kann es mit sich bringen, wenn bei einem Faltverdeck das Spannseil an einem hinteren Spannspriegel im C-Säulen-Abschnitt befestigt ist. Ein solcher hinterer Spannspriegel ist insbesondere Teil einer hinteren mechanischen Koppelvorrichtung, wie sie bereits erläutert worden ist. Er kann Teil einer mechanischen Grundstruktur bzw. des bereits erläuterten mechanischen Hebelsystems sein.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Faltverdeck. Damit bringt ein erfindungsgemäßes Fahrzeug die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Faltverdeck erläutert worden sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Faltverdecks in der Schließposition,
- 2 das darunterliegende mechanische Korsett der Ausführungsform der 1,
- 3 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stofftasche,
- 4 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs und
- 5 eine Detaildarstellung eines Faltverdecks gemäß der Ausführungsform der 4.
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Die 1 und 2 zeigen ein Faltverdeck 10 in der Schließposition SP. In der Schließposition SP ist das Faltverdeck 10 mit dem Verdeckstoff 20 aufgespannt. Die 2 zeigt dabei das Grundkorsett bzw. ein mechanisches Hebelsystem, welches in der Lage ist, den Verdeckstoff 20 zwischen der dargestellten Schließposition SP und einer nicht dargestellten Öffnungsposition hin- und herbewegen zu können. Darunter sind also ein Einfalten in die Öffnungsposition und ein Auffalten und Spannen in die Schließposition SP zu verstehen.
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In der Schließposition SP, wie sie in den 1 und 2 dargestellt worden ist, zeigt also das mechanische Hebelsystem gemäß 4 einen ausgefalteten Zustand. Das bedeutet, dass eine vordere mechanische Koppelvorrichtung 70 im Bereich des A-Säulen-Abschnitts 30 angeordnet ist. Diese vordere mechanische Koppelvorrichtung 70 dient bei dieser Ausführung dazu, mechanische Kopplung und damit ein Einrasten an einer entsprechenden A-Säule 130 eines Fahrzeugs 100 zu gewährleisten. An der hinteren mechanischen Koppelvorrichtung 80 ist hier ein Spannspriegel 82 ausgebildet. Auch diese hintere mechanische Koppelvorrichtung 80 dient einem mechanischen Einrasten in einer entsprechenden C-Säule 150 des Fahrzeugs 100.
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Um nun sicherzustellen, dass der Verdeckstoff 20 des Faltverdecks 10 im gesamten Bereich, insbesondere im A-Säulen-Abschnitt 30, im B-Säulen-Abschnitt 40 und auch im C-Säulen-Abschnitt 50 einen hohen Spannanteil und eine hohe Faltenfreiheit aufweist, ist hier ein Spannseil 60 auf beiden Seiten, dargestellt auf der linken Seite des Faltverdecks 10, ausgebildet. Dieses Spannseil 60 erstreckt sich von dem A-Säulen-Abschnitt 30 durch den B-Säulen-Abschnitt 40 bis hin zum C-Säulen-Abschnitt 50. Dafür ist das Spannseil 60 im Bereich der vorderen mechanischen Koppelvorrichtung 70 und im Bereich der hinteren mechanischen Koppelvorrichtung 80, insbesondere im Bereich des Spannspriegels 82 mechanisch befestigt.
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Wie ebenfalls zu erkennen ist, ist bei dem mechanischen Hebelsystem gemäß der 2 der B-Säulen-Abschnitt 40 mit einer Fensterführung 42 ausgestattet. Dabei schließt das Spannseil 60 in der Schließposition SP einen spitzen Winkel mit dieser Fensterführung 42 ein, um auf diese Weise die Faltenfreiheit mit einer noch besser verteilten Spannkraft in dem Verdeckstoff 20 zu erzielen.
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In der 4 ist dargestellt, wie sich ein Fahrzeug 100 mit einer solchen Ausführungsform eines Faltverdecks 10 verhält. In der dargestellten Schließposition SP ist gut zu erkennen, wie ein Seitenfenster 120 die A-Säule 130 von der B-Säule 140 des Fahrzeugs trennt. Hinter der B-Säule 140 findet sich noch die C-Säule 150. Zwischen der B-Säule 140 und der C-Säule 150 erstreckt sich ein Teilbereich des Verdeckstoffs 20 des Faltverdecks 10. Auch hier erstreckt sich dementsprechend das Spannseil 60 bis in den C-Säulen-Abschnitt 50, sodass der Verdeckstoff 20 auch im B-Säulen-Abschnitt 40 und im C-Säulen-Abschnitt 50 die gewünschte Spannkraft aufweist.
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Die 5 zeigt eine Teildarstellung der 4. Hier ist nochmals gut zu erkennen, wie in diesem Fall in einer außen liegenden Tasche 90 das Spannseil 60 bis in den C-Säulen-Abschnitt 50 über den B-Säulen-Abschnitt 40 verläuft. Auch ist hier gut die Korrelation mit der Fensterführung 42 im B-Säulen-Abschnitt 40 zu erkennen.
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Die 3 zeigt eine Teilausführung, bei welcher die Stofftasche 90, wie sie zum Beispiel auch der 5 zu entnehmen ist, dargestellt wird. In dieser Stofftasche 90 findet das Spannseil 60 Aufnahme. Die Aufnahme des Spannseils 60 ist zum einen eine definierte Positionierung und zum anderen eine Führung des Spannseils 60 bei der Bewegung zwischen der Schließposition SP und einer entsprechenden Öffnungsposition des Faltverdecks 10. Um sicherzustellen, dass bei dem Faltvorgang ein unerwünschtes Überspannen bzw. Überstrecken des Verdeckstoffs 20 unterbleibt, ist hier eine Faltstofffläche 22 vorgesehen, welche sozusagen als Reservestofffläche auch komplexe Faltbewegungen freigeben kann, und auf diese Weise ein unerwünschtes Überstrecken des Verdeckstoffs 20 vermeidet.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.