DE19943771C1 - Fahrzeugdach mit einstellbaren Faltdach-Spannseilen - Google Patents

Fahrzeugdach mit einstellbaren Faltdach-Spannseilen

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Abstract

Faltdach, das im geschlossenen Zustand mittels seitlich in Verdecktaschen angeordneter Spannseile (28) gegen die feste Dachfläche niedergedrückt ist, deren eines Ende an einer vorderen Dachspitze des Faltdachs und deren anderes Ende an einem zumindest zeitweise fahrzeugfesten Widerlager verankert ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß das Widerlager einen Spannbock (29) umfaßt, in welchem das hintere Spannseilende (bei 34) zur Einstellung der Seilspannung federbelastet (Feder 40) längsverstellbar gelagert ist.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeugdach mit einem unter Freigabe einer Dachöffnung öffnungsfähigen Faltdach, das im geschlossenen Zustand mittels seitlich verlaufender Spannseile gegen die feste Dachfläche niedergedrückt ist, deren eines Ende an der Dachspitze des Faltdachs und deren anderes Ende an einem fahrzeugfesten Widerlager verankert ist.
Ein derartiges Fahrzeugdach mit Faltdach-Spannseilen ist beispielsweise aus der DE 42 07 444 C1 bekannt. Die Spannseile durchsetzen bei diesem bekannten Fahrzeugdach das Faltdach in beidseitigen Taschen des selben, um das flexible Faltdach an den Seitenrändern abdichtend gegen das feste Fahrzeugdach zu drücken.
Aus der DE-AS 10 84 587 ist ebenfalls ein Fahrzeugdach der eingangs genannten Art bekannt. Ohne die hierfür benötigten Mittel näher auszuführen, ist angegeben, dass die Spannseile nachgespannt werden können.
Angesichts dieses Stands der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Mittel zum Einstellen der Spannung der Spannseile des Faltdachs des eingangs genannten Fahrzeugdachs zu schaffen, die eine einfache und damit kostengünstige Konstruktion darstellen und ein problemloses Einstellen und Nachstellen der Seilspannung gewährleisten.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Demnach sieht die Erfindung eine Einstellbarkeit der Spannseile bevorzugt mittels eines Spannbocks vor, der einen Teil eines Widerlagers am hinteren Ende der Spannseile bildet, und in welchem die Spannseile zur Einstellung ihrer Spannung federbelastet längsverstellbar gelagert sind.
Derartige Spannmittel sind einfach realisierbar und zweckmäßig, zumal, wenn sie vorteilhafterweise so ausgebildet sind, dass im Spannbock eine Spannhülse axial verschiebbar und drehfest aufgenommen ist, die mit radialem Spiel vom Spannseilende durchsetzt ist, dessen Abschlußende fest mit einem Rückhalteelement verbunden ist, das an der rückwärtigen Stirnseite der Spannhülse anliegt, die auf der über die Rückseite des Spannbocks hinausragenden Seite ein Außengewinde hat, mit welchem eine Stellmutter im Gewindeeingriff steht, wobei die Außenseite der Spannhülse von einer zwischen Stellmutter und Spannbock wirksamen Druckfeder umgeben ist.
Um zu verhindern, dass das Spannseil beim Spannen mittels des erfindungsgemäßen Spannmittels verdrillt wird, ist eine drehfeste Lagerung der Spannhülse im Spannbock bevorzugt dadurch bereitgestellt, dass im Spannbock ein kantiger Durchführbereich für einen komplementär dazu geformten kantigen Abschnitt der Spannhülse vorgesehen ist. Um die axiale Freigängigkeit der Spannhülse zu gewährleisten, ist dabei bevorzugt die Kantenstruktur der Spannhülse und des Durchführbereichs mit zumindest zwei parallelen Ebenen bzw. flachen Seiten bevorzugt nach Art eines Zweiflachs gebildet.
Das Rückhalteelement, mit welchem sich das Spannseil an der Rückseite der Spannhülse abstützt, ist vorteilhafterweise in Gestalt einer mit dem Spannseil verpreßten Buchse gebildet.
Bei einem Fahrzeug-Cabriodach, bei welchem vorgesehen ist, dass sich an das hintere Ende des Faltdachs eine Dachkassette zur Aufnahme des zusammengefaßten Faltdachs anschließt, ist das Spannseil-Widerlager mit dem erfindungsgemäßen Spannmittel bevorzugt an der Dachkassette vorgesehen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Fahrzeugs mit einem ein Faltdach aufweisendes Cabriodach, welches anschließend an das rückwärtige Ende des Faltdachs eine Dachkassette zur Aufnahme des geöffneten Faltdachs aufweist, und
Fig. 2 eine Längsschnittansicht durch die Dachkassette seitlich außen im Bereich des Widerlagers für das hintere Ende eines Spannseils zum Niederdrücken des Faltdachs.
In Fig. 1 ist ein Fahrzeug 10 mit einem Fahrzeugdach 11 gezeigt, welches ein mittels eines Antriebsmotors 12 betätigbares Faltdach 13 als öffnungsfähiges Dachteil, ein als Dachkassette 14 ausgebildetes hinteres Dachteil, ein sich daran anschließendes Heckverdeck 15 sowie Seitenholme 16 umfaßt, die sich zwischen hinteren seitlichen B- Säulen 17 des Fahrzeugs 10 und einem vorderen, oberhalb der Windschutzscheibe verlaufenden Querträger 18 bzw. den oberen Enden vorderer A-Säulen 23 erstrecken.
Das Faltdach 13 ist auf der in Fahrtrichtung gesehen linken sowie rechten Seite jeweils in zwei Führungsschienenabschnitten verschiebbar gelagert, von denen ein hinterer Führungsschienenabschnitt 19 in der Dachkassette 14 und ein vorderer Führungsschienenabschnitt 20 im Seitenholm 16 angeordnet ist. Das Faltdach 13 ist über nicht gezeigte, an einer vorderen Dachspitze 22 angelenkte drucksteife Kabel in bzw. entgegen seiner Öffnungsrichtung 21 verschiebbar und kann in beliebige Zwischenstellungen zwischen seiner in Fig. 1 gezeigten Öffnungsstellung und seiner Schließstellung gebracht werden.
In der Öffnungsstellung ist das Faltdach 13 in der Dachkassette 14 gelagert, wobei sämtliche in den Führungsschienenabschnitten 19 und 20 verschiebbaren Teile des Faltdachs 13 in dem hinteren Führungsschienenabschnitt 19 in der Dachkassette 14 aufgenommen und mit bezug auf die Dachkassette 14 arretierbar sind. Das Faltdach 13 ist in Öffnungsstellung so weit nach hinten in Öffnungsrichtung 21 verschoben, dass seine Dachspitze 22 im Wesentlichen bündig mit der Vorderkante der Dachkassette 14 abschließt.
Die Seitenholme 16 sind lösbar mit dem Fahrzeug 10 verbunden, und zwar mittels nicht gezeigter Seitenholmlager im Bereich des oberen Endes der B-Säulen 17 und der A-Säulen 23. Die A-Säulen 23 sind durch einen Querträger 18 stabilisiert.
An der Dachkassette 14 ist das Heckverdeck 15 des Fahrzeugdachs 11 festgelegt. Es umfaßt eine Heckfensterscheibe 24 aus faltbarem Kunststoffmaterial sowie ebenfalls faltbare Seitenteile 25. Die Dachkassette 14 ist über eine nicht gezeigte Viergelenkanordnung mit der Fahrzeugkarosserie verbunden und nach ihrer Entriegelung von einem nicht gezeigten Gegenlager der B-Säulen 17 soweit absenkbar, dass die Oberseite der Dachkassette 14 im Wesentlichen auf Höhe der Fahrzeuggürtellinie zu liegen kommt. Um die Dachkassette 14 in abgesenkter Position zu arretieren, ist an der Viergelenkanordnung selbst ein Gegenlager vorgesehen, mit welchem eine Verschlußeinrichtung in ähnlicher Weise wie mit dem Gegenlager der B-Säulen zusammenwirkt.
Eine Unterseite 26 des Heckverdecks 15 ist an der Heckklappe 27 anlegbar und kann nach oben geklappt werden, um den Zugang zu einem im Fahrzeugheck gelegenen Kofferraum zu verbessern. Die Heckklappe 27 ihrerseits ist mit ihrer Unterseite schwenkbar mit der Fahrzeugkarosserie verbunden und kann unabhängig von der Position, welche die Unterseite 26 des Heckverdecks 15 einnimmt, sowie auch bei abgesenkter Dachkassette 14 nach hinten geklappt werden. Zur Erhöhung der Stabilität des Heckverdecks 15 und zur Anbringung einer Schloßfalle für die Heckklappe 27 kann an der Unterseite 26 des Heckteils 15 ein Spannspriegel angeordnet sein.
Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht durch einen seitlichen Rand der Dachkassette 14 im Bereich eines Spannseil-Widerlagers für ein Spannseil 28 zum Pressen eines Faltdachseitenrands gegen das feste Fahrzeugdach bzw. im vorliegenden Fall gegen einen Seitenholm 16 zur dichtenden Anlage gegen diesen bei vollständig geschlossenem Faltdach 13, wenn dieses mit seiner Dachspitze 22 verrastet am vorderen Querträger 18 bzw. den A-Säulen 23 anliegt. Das Spannseil 28 ist mit seinem vorderen Ende in der Dachspitze 22 seitlich verankert. Am rückwärtigen Ende ist es in dem in der Dachkassette 14 untergebrachten Spannseil-Widerlager verankert. Eine derartige Spannseilanordnung befindet sich auf jeder Seite des Faltdachs 13. Das Spannseil 28 verläuft in seitlichen Taschen des Verdeckstoffs des Faltdachs 13 und wird zusammen mit diesem gefaltet, wenn das Faltdach geöffnet wird.
Um einerseits Fahrzeugbautoleranzen ohne großen Aufwand ausgleichen zu können und andererseits beim Nachlassen der Spannung der Spannseile eine Nachjustierung der Spannung bereitzustellen, sind die Spannseil-Widerlager in der Dachkassette 14 so ausgelegt, dass die Seilspannung einstellbar ist und eine definierte Zugspannung bei geschlossenem Dach aufweist..
Im einzelnen umfaßt das rückwärtige Spannseil-Widerlager einen Spannbock 29, der fest mit dem Profilbodenteil 30 der Dachkassette verbunden ist und eine axiale Durchführung 31 aufweist, die mit der Längserstreckung des jeweiligen Seitenrands des Faltdachs 13 fluchtet. Im der Durchführung 31 des Spannbocks 29 ist eine Spannhülse 32 axial verschiebbar angeordnet, die bei der dargestellten Ausführungsform über das Vorderende des Spannbocks 29 sowie über dessen Hinterende hinausragt. Die Spannhülse 32 ist in der Durchführung 31 des Spannbocks 29 längsverschieblich gelagert, jedoch gegenüber einer Verdrehung um ihre Längsmittenachse gesichert. Zu diesem Zweck hat die Spannhülse denselben kantigen Querschnitt wie die Durchführung 31. Beispielsweise bildet die Spannhülse 32 einen allgemein zylindrischen Körper mit zumindest einer parallel zu der Längsmittenachse verlaufenden Abflachung, die mit einem abgeflachten Bereich der Durchführbohrung zusammenwirkt, um ein Verdrehen der Spannhülse 32 in der Durchführung 31 zu verhindern. Bevorzugt weist die Spannhülse zwei parallele Außenflächen nach Art eines Zweiflachs auf.
In Fig. 2 ist das Verdeckmaterial des Faltdachs 13 nicht dargestellt, in welchem das Spannseil 28 oberhalb und seitlich außerhalb der Faltdach-Führungsschienen 20 bzw. 19 verläuft, die im Seitenholm 16 bzw. in der Dachkassette 14 integriert ist. Das Spannseil 28 verläuft im hinteren Bereich des Verdeckstoffs, der an der Dachkassette 14 befestigt ist durch die Spannhülse 32 hindurch und steht mit ihrem Abschlußende, auf welches eine Buchse 34 gepreßt ist, vom rückwärtigen Ende der Spannhülse 32 vor. Diese Buchse 34 bildet ein Rückhalteelement für das Spannseil 28 und liegt mit ihrer vorderen Stirnseite an der rückwärtigen Stirnseite 35 der Spannhülse 32 an.
Die Spannhülse 32 weist auf ihrem über die Rückseite des Spannbocks 29 vorstehenden Umfang ein Außengewinde 36 auf, mit welchem sich das Innengewinde einer Stellmutter 37 in Gewindeeingriff befindet. Diese Stellmutter 37 ist als Sechskantmutter gebildet und kann mit einem entsprechenden Werkzeug problemlos betätigt werden, wenn die Abdeckung/Spoiler 38 der Dachkassette 14 abgenommen ist, die beispielsweise rastend im Profilbodenteil 30 gehaltert ist. An der vorderen Stirnseite der Stellmutter 37 in Gegenüberlage zum Spannbock 29 sitzt auf der Spannhülse 32 eine Unterlegscheibe 39, welche das hintere Widerlager einer Druck-Schraubenfeder 40 bildet, deren anderes Widerlager sich an einer Ringfläche auf der Rückseite des Spannbocks 29 befindet. Durch diese Schraubenfeder 40 wird je nach axialer Positionierung der Stellmutter 37 auf der Spannhülse 32 das Spannseil 28 über seine rückseitige Buchse 34 nach hinten, in Fig. 2 nach rechts gezogen, wodurch das Spannseil 28 in Schließposition des Faltdaches 13 unter eine exakt definierte Spannung gesetzt wird. Durch Drehverstellen der Stellmutter 37 läßt sich die optimale Spannung zum Pressen des Faltdachseitenrands 13 gegen die feste Dachfläche einstellen, die ein sicheres seitliches Abdichten gegenüber den Seitenholmen 16 gewährleistet, ohne den Elektromotor beim Schließen und Spannen des Verdecks zu überfordern.

Claims (6)

1. Fahrzeugdach mit einem unter Freigabe einer Dachöffnung öffnungsfähigen Faltdach (13), das im geschlossenen Zustand auf die feste Dachfläche mittels seitlich verlaufender Spannseile (28) niedergedrückt ist, deren eines Ende an einer Dachspitze (22) des Faltdachs (13) und deren anderes Ende an einem zumindestens zeitweise fahrzeugfesten Widerlager verankert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager einen Spannbock (29) umfaßt, in welchem das hintere Spannseilende (bei Buchse 34) zur Einstellung der Seilspannung federbelastet (Feder 40) längsverstellbar gelagert ist.
2. Fahrzeugdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Spannbock (29) eine Spannhülse (32) axial verschiebbar und drehfest aufgenommen ist, die mit radialem Spiel vom Spannseilende durchsetzt ist, dessen Abschlußende fest mit einem Rückhalteelement (Buchse 34) verbunden ist, das an der rückwärtigen Stirnseite (35) der Spannhülse (32) anliegt, wobei die Spannhülse (32) auf ihrer an der Rückseite des Spannbocks (29) über diesen hinausragenden Seite ein Außengewinde (36) hat, mit welchem eine Stellmutter (37) im Gewindeeingriff steht, und wobei die Außenseite der Spannhülse (32) von einer zwischen Stellmutter (37) und Spannbock (29) wirksamen Druckfeder (Schraubenfeder 40) umgeben ist.
3. Fahrzeugdach nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannhülse (32) in einer kantigen Durchführung (31) des Spannbocks (29) einen Abschnitt komplementär kantigen Querschnitts aufweist.
4. Fahrzeugdach nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchführungsbereich der Spannhülse (32) und des Spannbocks (29) nach Art eines Zweiflachs ausgebildet ist.
5. Fahrzeugdach nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückhalteelement eine mit dem Abschlußende des Spannseils (28) verpreßte Buchse (34) ist.
6. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in Gestalt eines Cabriodaches mit einer sich an das hintere Ende des Faltdachs (13) anschließender Dachkassette (14) zur Aufnahme des zusammengefalteten Faltdachs (13), dadurch gekennzeichnet, daß der Spannbock (29) an der Dachkassette (14) gelagert ist.
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