DE10205144B4

DE10205144B4 - Verriegelungsvorrichtung für ein Faltdach eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE10205144B4
Application number: DE10205144A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Dietl
Original assignee: Webasto SE
Current assignee: Webasto SE
Priority date: 2002-02-07
Filing date: 2002-02-07
Publication date: 2005-06-16
Anticipated expiration: 2022-02-08
Also published as: GB2385092A; GB2385092B; GB0301882D0; FR2835476A1; FR2835476B1; US6834907B2; DE10205144A1; US20030146643A1

Abstract

Verriegelungsvorrichtung für ein Faltdach eines Fahrzeugs mit einem an einem vorderen Rahmenteil des Faltdachs schwenkbar gelagerten Verriegelungshaken, der als Teil einer Mehrlenkereinrichtung, insbesondere in Viergelenkanordnung, mittels einer Antriebseinrichtung aus einer Offenstellung in eine Schließstellung bewegbar und dabei in einem Riegeleingriff an einem fahrzeugfesten Gegenlager verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungshaken (4) in Schließstellung selbsthemmend angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für ein Faltdach eines Fahrzeugs mit einem an einem vorderen Rahmenteil des Faltdachs schwenkbar gelagerten Verriegelungshaken, der mittels einer Mehrlenkereinrichtung bewegbar und in einem Riegeleingriff an einem fahrzeugfesten Gegenlager verriegelbar ist.

In der DE 297 03 774 U1 ist eine Verschlußvorrichtung für ein Cabriolet-Verdeck beschrieben, die einen an einer Dachspitze eines Cabriolets um eine Fahrzeug-Querachse schwenkbar gelagerten Riegelhaken aufweist, der mittels eines über einen Handgriff betätigten Viergelenks in seine Riegelstellung schwenkbar ist (10 – 13), in der er die Dachspitze des Cabriolet-Verdecks an einem Windlauf geschlossen und verriegelt hält.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine eingangs genannte Verriegelungsvorrichtung zu schaffen, die bei einfachem Aufbau einen funktionssicheren Bewegungsmechanismus aufweist.

Diese Aufgabe wird bei der oben genannten Verriegelungsvorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mehrlenkereinrichtung, insbesondere Viergelenkanordnung, mit einem am vorderen Rahmenteil verschiebbar gelagerten Linear-Antriebsmechanismus gekoppelt ist. Der Linear-Antriebsmechanismus bietet den Vorteil einer einfachen Lagerung am Rahmenteil und einer betriebssicheren Betätigung durch einen eigenen Antrieb oder durch eine Ableitung von einem Verdeckantrieb. Unter Linear-Antriebsmechanismus wird jeglicher am Rahmenteil längs bewegter Antriebsmechanismus verstanden wie z. B. eine Antriebsstange oder auch ein drucksteifes Antriebskabel.

Diese Aufgabe wird bei der oben genannten Verriegelungsvorrichtung erfindungsgemäß auch dadurch gelöst, daß die Mehrlenkereinrichtung, insbesondere Viergelenkanordnung, den Verriegelungshaken enthält und in Schließstellung selbsthemmend angeordnet ist. Durch diese Gestaltung können am Verriegelungshaken auftretende Kräfte, die diesen in Öffnungsrichtung bewegen wollen, keine Öffnung bewirken.

Die angegebenen Verriegelungsvorrichtung eignen sich für beliebige Arten von ablegbaren Fahrzeugdächern, insbesondere von Cabrios, wie Faltdächer oder Klappverdecke, und insbesondere für solche Verdecke, die an den Seitenholmen Führungsschienen für einen vorderen Dachspriegel aufweisen, der in eine Teilöffnungsstellung verschoben werden kann, während die Seitenholme noch an dem fahrzeugfesten Gegenlager angekoppelt sind. Das fahrzeugfeste Gegenlager ist z. B. ein Bolzen, der an einem Querholm oberhalb der Windschutzscheibe, an einem Windlauf oder an einer A-Säule angebracht ist. Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung kann an dem Rahmen einfach oder mehrfach vorgesehen sein, insbesondere an der rechten und der linken Dachseite bzw. an dem jeweiligen Seitenholm.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Vorzugsweise ist der Linear-Antriebsmechanismus mit einem Verdeckantrieb gekoppelt, so daß die Öffnungs- und Schließbewegung des Verdecks oder eines Spriegels des Verdecks zum Öffnen und Schließen des Verriegelungshakens verwendet wird.

In einer einfachen Gestaltung kann der Linear-Antriebsmechanismus über einen Zwischenhebel mit einem Schwenkhebel der Viergelenkanordnung gelenkig gekoppelt sein. Je nach Anordnung des Zwischenhebels kann ein vom Bewegungsweg abhängiges Bewegungsverhalten eingestellt werden.

Wenn gemäß einer Ausführungsform ein Schwenkhebel der Mehr- oder Viergelenkanordnung ein kreisbogenförmiges Antriebssegment und ein Ritzel aufweist, das sowohl mit dem Antriebssegment wie auch mit dem Linear-Antriebsmechanismus in Antriebseingriff ist, kann ein konstantes Antriebsmoment auf die Viergelenkanordnung übertragen werden.

Die Selbsthemmung des Bewegungsmechanismus bzw. der Mehr- oder Viergelenkanordnung kann dadurch erreicht werden, daß die in Schließstellung angeordnete Viergelenkanordnung eine Totpunkt- oder Übertotpunktstellung einnimmt.

Wenn der Verriegelungshaken eine Exzenter-Eingriffskurve zum Verriegeln an dem fahrzeugfesten Gegenlager aufweist, kann der sich verschwenkende Verriegelungshaken das Rahmenteil beim Schließvorgang gegen das Gegenlager ziehen, beispielsweise an eine Dichtung am Windlauf.

Zweckmäßigerweise ist das vordere Rahmenteil eine Dachspitze, ein Rahmenquerteil oder ein Seitenholm des Verdeckrahmens.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Verriegelungsvorrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
1 in Seitenansicht in schematischer Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel einer Verriegelungsvorrichtung mit einem Verriegelungshaken in Offenstellung;
2 in Seitenansicht in schematischer Darstellung das erste Ausführungsbeispiel mit geschlossenem Verriegelungshaken;
3 in Seitenansicht in schematischer Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel der Verriegelungsvorrichtung mit einer abgewandelten Antriebseinrichtung in Offenstellung; und
4 in Seitenansicht in schematischer Darstellung das zweite Ausführungsbeispiel der Verriegelungsvorrichtung in Schließstellung.
Ein Verdeck eines Cabriolets, wie ein Falt- oder Klappverdeck, enthält einen Verdeckrahmen mit zwei sich gegenüberliegenden gleichartigen Rahmenteilen oder Seitenholmen, von denen der linke Seitenholm 1 in 1 mit seinem Vorderabschnitt 2 dargestellt ist. Am Vorderende 3 jedes Seitenholms 1 ist ein Verriegelungshaken 4 einer Verriegelungsvorrichtung mittels eines Schwenklagers 5 um eine Querachse 6 schwenkbar gelagert. Der Verriegelungshaken 4 enthält ein hakenartiges Vorderende 7 zum Umgreifen eines Bolzens 8, der an einem fahrzeugfesten Teil wie z. B. einem Querholm oberhalb der Windschutzscheibe, einem Windlauf oder einer A-Säule des Fahrzeugs angebracht ist und ein Riegelgegenlager bildet, an dem der Seitenholm 1 in einer Schließstellung des Verdecks verriegelt gehalten ist. Das hakenartige Vorderende 7 des Verriegelungshakens 4 bildet eine zur Querachse 6 gerichtete Eingriffsfläche 9, deren Abstand (mit Pfeil R dargestellt) zur Querachse 6 von der Spitze 10 des hakenartigen Vorderendes 7 entlang der Eingriffsfläche 9 in der Art einer Exzenterkurve abnimmt, so daß beim Schließen des Verriegelungshakens 4 (Schwenkbewegung von 1 nach 2) der Seitenholm 1 bzw. die Querachse 6 gegen den Bolzen 8 gezogen wird, während der Bolzen 8 auf der Eingriffsfläche 9 gleitet.
Eine Betätigungseinrichtung der Verriegelungsvorrichtung zum Verschwenken des Verriegelungshakens 4 enthält einen Schwenkhebel 11, der um eine Schwenkachse 12 am Seitenholm 1 schwenkbar gelagert ist. Ein Verbindungshebel 13 ist am Schwenkhebel 11 um eine Schwenkachse 14 und am Verriegelungshaken 4 um eine Schwenkachse 15 schwenkbar gelagert und ist somit Teil eines Viergelenks mit den Schwenkachsen 6 und 12 am Seitenholm 1. Der Verbindungshebel 13 kann somit eine Betätigungskraft vom Schwenkhebel 11 auf den Verriegelungshaken 4 übertragen.
Eine Schubstange 16 ist am Seitenholm 1 verschiebbar gelagert und mit einem nach unten abstehenden Lagerarm 17 fest verbunden, an dem ein zweiter Verbindungshebel 18 um eine Schwenkachse 19 angelenkt ist, der andererseits am Schwenkhebel 11 in einer Schwenkachse 20, die benachbart zur Schwenkachse 14 ist, angelenkt ist. Die Schubstange 16 ist entweder derart über einen Riegelmechanismus an die Verdeckmechanik angekoppelt, daß ein Anteil des Bewegungsweges des Verdeckantriebs auf die Schubstange 16 übertragen wird, oder sie besitzt einen eigenen gesteuerten elektrischen oder hydraulischen Antrieb. Die Schubstange 16 wird aus der Stellung gemäß 1, in der der Seitenholm 1 bei geöffnetem Verriegelungshaken 4 an den Bolzen 8 angenähert ist, entlang dem Seitenholm 1 nach vorne verschoben. Dabei betätigt sie über den Lagerarm 17, den zweiten Verbindungshebel 18, den verschwenkenden Schwenkhebel 11 und den ersten Verbindungshebel 13 den Verriegelungshaken 4, bis dieser die in 2 gezeigte Schwenkstellung einnimmt, in der er den Bolzen 8 entlang der Eingriffsfläche 9 bis in die der Querachse 6 des Schwenklagers 5 benachbarte Endstellung bzw. den Seitenholm 1 nach vorne an den Bolzen 8 gezogen hat.
In dieser Endstellung oder Schließstellung ist der Schwenkhebel 11 in eine derartige vordere Stellung verschwenkt, daß die Schwenkachse 14 des Verbindungshebels 13 am Schwenkhebel 11 auf oder vorzugsweise oberhalb einer Geraden zwischen der Schwenkachse 12 des Schwenkhebels 11 und der Schwenkachse 15 am Verriegelungshaken 4 liegt. Eine am Verriegelungshaken 4 in Öffnungsrichtung angreifende Kraft würde den Schwenkhebel 11 somit entweder nicht verschwenken oder in Schließrichtung drücken (Uhrzeigersinn in 2), so daß die Schließstellung eine Totpunkt- oder Übertotpunktstellung darstellt, in der der Mechanismus eine Selbsthemmung besitzt.
Die Öffnung der Verriegelung erfolgt in entgegengesetztem Bewegungsablauf (von 2 nach 1).
In einer abgewandelten Ausführungsform der Verriegelungsvorrichtung (siehe 3 und 4) enthält der Schwenkhebel 11 ein kreisbogenförmiges Antriebssegment 21 mit einer Verzahnung 22, in die ein mittels einer Drehachse 23 am Seitenholm 1 gelagertes Ritzel 24 eingreift. Das Ritzel 24 steht mit einer Zahnstange 25, die an der Schubstange 16 angebracht ist, in Eingriff und wird von dieser angetrieben, wenn sich die Schubstange 16 in der oben beschriebenen Weise relativ zum Seitenholm verschiebt.
Die Schließstellung (4) bildet wiederum eine Übertotpunktstellung mit Selbsthemmung, bei der die Anlenkung des Verbindungshebels 13 (Schwenkachse 14) an dem Schwenkhebel 11 oberhalb der Geraden zwischen der Schwenkachse 12 des Schwenkhebels 11 und der Schwenkachse 15 am Verriegelungshaken 4 liegt.
Die Kraftübertragung von der Zahnstange 25 auf den Schwenkhebel 11 erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel mit konstantem Drehmoment aufgrund des Eingriffs des Ritzels 24 an dem kreisbogenförmigen Antriebssegment 21.
Statt der Kraftübertagung mittels Verzahnung kann auch ein Zahnriemen oder eine Ketten zwischen dem Ritzel 24 oder einem Rad und einem entsprechenden Antriebsteil am Schwenkhebel 11 verwendet werden.

1: Seitenholm
2: Vorderabschnitt
3: Vorderende
4: Verriegelungshaken
5: Schwenklager
6: Querachse
7: Vorderende
8: Bolzen
9: Eingriffsfläche
10: Spitze
11: Schwenkhebel
12: Schwenkachse
13: Verbindungshebel
14: Schwenkachse
15: Schwenkachse
16: Schubstange
17: Lagerarm
18: zweiter Verbindungshebel
19: Schwenkachse
20: Schwenkachse
21: Antriebssegment
22: Verzahnung
23: Drehachse
24: Ritzel
25: Zahnstange

Claims

Verriegelungsvorrichtung für ein Faltdach eines Fahrzeugs mit einem an einem vorderen Rahmenteil des Faltdachs schwenkbar gelagerten Verriegelungshaken, der als Teil einer Mehrlenkereinrichtung, insbesondere in Viergelenkanordnung, mittels einer Antriebseinrichtung aus einer Offenstellung in eine Schließstellung bewegbar und dabei in einem Riegeleingriff an einem fahrzeugfesten Gegenlager verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungshaken (4) in Schließstellung selbsthemmend angeordnet ist.
Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrlenkereinrichtung, insbesondere Viergelenkanordnung, mit einem am vorderen Rahmenteil (1) verschiebbar gelagerten Linear-Antriebsmechanismus (16) gekoppelt ist.
Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Linear-Antriebsmechanismus (16) mit einem Verdeckantrieb gekoppelt ist.
Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Linear-Antriebsmechanismus (16) über einen Zwischenhebel (18) mit einem Schwenkhebel (11) der Viergelenkanordnung gelenkig gekoppelt ist.
Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schwenkhebel (11) der Viergelenkanordnung ein kreisbogenförmiges Antriebssegment (21) und ein Ritzel (24) aufweist, das sowohl mit dem Antriebssegment (21) wie auch mit dem Linear-Antriebsmechanismus (16) in Antriebseingriff ist.
Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in Schließstellung angeordnete Viergelenkanordnung eine Totpunkt- oder Übertotpunktstellung einnimmt.
Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungshaken (4) eine Exzenter-Eingriffskurve (9) zum Verriegeln an dem fahrzeugfesten Gegenlager (8) aufweist.
Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Rahmenteil eine Dachspitze, ein Rahmenquerteil oder ein Seitenholm (1) des Verdeckrahmens ist.