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Die Erfindung betrifft eine Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz, die Rückenlehne mindestens aufweisend einen ersten Lehnenteil, einen zweiten Lehnenteil und einen dritten Lehnenteil, wobei der zweite Lehnenteil zwischen dem ersten Lehnenteil und dem dritten Lehnenteil angeordnet ist und die Lehnenteile unabhängig voneinander um eine Lehnenschwenkachse vorklappbar sind, wobei der zweite Lehnenteil mit wenigstens dem ersten Lehnenteil oder dritten Lehnenteil mittels einer Verriegelungsvorrichtung verriegelbar ist, wobei ein Verriegelungsbolzen der Verriegelungsvorrichtung seitlich aus dem ersten Lehnenteil oder dem dritten Lehnenteil hervorsteht. Die Erfindung betrifft ferner einen entsprechenden Fahrzeugsitz.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 102 14 380 C1 ist eine Rückenlehne bekannt, welche eine unsymmetrische Unterteilung, z.B. 60:40, aufweist, wobei der größere Lehnenabschnitt sich aus einem äußeren ersten Lehnenteil und einem an diesem vorklappbar angelenkten zweiten Lehnenteil, z.B. einer Durchlade, zusammensetzt. Ein dritter Lehnenteil, der sich entsprechend über z.B. 40% der Gesamtbreite der Fondlehnen erstreckt, schließt sich seitlich an den zweiten Lehnenteil an. Somit ergibt sich eine 40:20:40 Unterteilung in drei Lehnenteile.
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Der erste Lehnenteil weist eine sich unter den zweiten Lehnenteil erstreckende untere Verlängerung auf, an der der zweite Lehnenteil angelenkt ist. Zwischen dem ersten und dem zweiten Lehnenteil ist eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen, die z.B. durch ein an einem Lehnenteil vorgesehenes Drehfallenschloss und einen am anderen Lehnenteil vorgesehenen Verriegelungsbolzen gebildet sein kann. Der zweite Lehnenteil kann nach Entriegelung separat um eine erste Schwenkachse vorgeklappt werden und hierbei als Durchlade vom hinteren Laderaum her dienen oder eine Ablagemöglichkeit oder Armlehne für die Benutzer bereitstellen.
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Hat ein Benutzer eine Hand in komfortabler Stellung auf dem vorgeklappten zweiten Lehnenteil abgelegt, besteht die Möglichkeit, dass ein an dem zweiten Lehnenteil angeordnetes Drehfallenschloss von der Hand oder einem Unterarm des Benutzers verdeckt ist. Wenn in einer solchen Situation der benachbarte Lehnenteil, beispielsweise mittels einer Fernbetätigung aus dem Kofferraum des Fahrzeugs, nach vorne umgeklappt wird, besteht die Gefahr, dass der Verriegelungsbolzen des umklappenden Lehnenteils den Benutzer an dessen Hand und/oder Unterarm verletzt. Insbesondere da bei sogenannten Fernentriegelungen aus dem Kofferraum die Lehnen mittels Federvorspannung nach vorne beschleunigt vorgeklappt werden.
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Aus der
DE 10 2012 201 153 A1 ist eine Sitzbaugruppe für eine hintere Sitzreihe eines Kraftfahrzeugs bekannt, mit einem Lehnenteil, das relativ zu einem Fahrzeugteil, insbesondere zu einem weiteren Lehnenteil oder einem karosseriefesten Bauteil des Kraftfahrzeugs, in Richtung auf ein Sitzteil vorklappbar ist, und mit einem Verriegelungsmechanismus, der das Lehnenteil in einer Gebrauchsposition verriegelt und zur Freigabe des Lehnenteils betätigbar ist, so dass das Lehnenteil aus der Gebrauchsposition in Richtung des Sitzteils vorgeklappt werden kann. Dabei umfasst der Verriegelungsmechanismus ein erstes Verriegelungselement an dem Fahrzeugteil das zur Verriegelung des Lehnenteils mit einem weiteren, zweiten Verriegelungselement an dem Lehnenteil zusammenwirkt. Erfindungsgemäß ist mindestens ein Verriegelungselement verlagerbar gelagert und der Verriegelungsmechanismus weist eine Antriebseinheit auf, mittels der durch das Vorklappen des freigegebenen Lehnenteils das mindestens eine verlagerbare Verriegelungselement zu einer Verlagerung aus einer Verriegelungsposition, in der das Verriegelungselement mit dem anderen Verriegelungselement zusammenwirken kann, in eine von der Verriegelungsposition verschiedene Schutzposition angetrieben wird.
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Aus der
DE 10 2013 200 292 A1 ist eine Sitzanordnung bekannt, aufweisend eine Sitzfläche für die Montage an einem Fahrzeug, eine erste Sitzlehne, die schwenkbar an der Sitzfläche angebracht ist und einen Neigungswinkel relativ zu der Sitzfläche definiert, eine zweite Sitzlehne, die schwenkbar an der Sitzfläche neben der ersten Sitzlehne angebracht ist und einen Neigungswinkel relativ zu der Sitzfläche definiert, und einen Zapfen, der schwenkbar mit der zweiten Sitzlehne verbunden ist, dimensioniert ist, um in einem Verriegelungsmechanismus an der ersten Sitzlehne aufgenommen zu werden, und operativ mit der zweiten Sitzlehne verbunden ist, um zu einer eingezogenen Position zu schwenken, wenn die erste Sitzlehne zu einem Neigungswinkel geschwenkt wird, der kleiner als der Neigungswinkel der zweiten Sitzlehne ist.
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Aus der
DE 10 2005 039 305 A1 ist eine Rückenlehne für ein Fahrzeug bekannt, die wenigstens ein erstes Lehnenteil und ein zweites klappbares Lehnenteil aufweist, das über einen Verriegelungsmechanismus mit einem Verriegelungselement des ersten benachbarten Lehnenteils lösbar verriegelbar ist. Das Verriegelungselement des ersten Lehnenteils, das in der Funktionsstellung bei vorgeklapptem zweiten Lehnenteil vom ersten in der Grundstellung befindlichen Lehnenteil in den freigegebenen Raum vorsteht, ist als herausziehbarer und umklappbarer Verriegelungsbolzen ausgebildet. Der Verriegelungsbolzen weist einen aus zwei mittels Gelenk gelenkig miteinander verbundenen Schaftteilen bestehenden Bolzenschaft auf, der in einer zylindrischen Bohrung eines lehnenrahmenfesten Gehäuses axial verschiebbar geführt ist und zwar zwischen einer eingeschobenen, die Funktionsstellung darstellenden Stellung, in der das Gelenk innerhalb des Gehäuses angeordnet ist und einer herausgezogene Stellung, in der das Gelenk frei außerhalb des Gehäuses angeordnet ist und der bolzenkopfseitige Schaftteil des Bolzenschaftes umklappbar ist.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere eine Rückenlehne bereitzustellen, welche ein Verletzungsrisiko für einen Benutzer während des Vorklappens mindert, sowie einen entsprechenden Fahrzeugsitz bereitzustellen.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz, die Rückenlehne mindestens aufweisend einen ersten Lehnenteil, einen zweiten Lehnenteil und einen dritten Lehnenteil, wobei der zweite Lehnenteil zwischen dem ersten Lehnenteil und dem dritten Lehnenteil angeordnet ist und die Lehnenteile unabhängig voneinander um eine Lehnenschwenkachse vorklappbar sind, wobei der zweite Lehnenteil mit wenigstens dem ersten Lehnenteil oder dritten Lehnenteil mittels einer Verriegelungsvorrichtung verriegelbar ist, wobei ein Verriegelungsbolzen der Verriegelungsvorrichtung seitlich aus dem ersten Lehnenteil oder dritten Lehnenteil hervorsteht, der Verriegelungsbolzen um eine im Wesentlichen senkrecht zur Lehnenschwenkachse orientierte Achse verschwenkbar ist, wenn der jeweilige erste Lehnenteil oder dritte Lehnenteil aus einer Gebrauchsstellung nach vorne geklappt ist, wobei der Verriegelungsbolzen beim Vorklappen des jeweiligen ersten Lehnenteils oder dritten Lehnenteils im Falle eines Auftreffens auf ein Hindernis entsprechend einklappt.
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Dadurch, dass der Verriegelungsbolzen um eine im Wesentlichen senkrecht zur Lehnenschwenkachse orientierte Achse verschwenkbar ist, wenn der jeweilige erste Lehnenteil oder dritte Lehnenteil aus einer Gebrauchsstellung nach vorne geklappt ist, wird die Möglichkeit geschaffen, dass der Verriegelungsbolzen beim Vorklappen des entsprechenden Lehnenteils im Falle eines Auftreffens auf ein Hindernis, insbesondere einen Abschnitt eines Unterarmes oder einer Hand eines Benutzers, nachgeben kann und entsprechend einklappt. Mit „im Wesentlichen senkrecht“ im Sinne dieser Erfindung ist allgemein eine Achse definiert, die nicht parallel zur Lehnenschwenkachse verläuft. Geringfügig schräg oder schräg verlaufende Achsen sind hierdurch ebenfalls mit umfasst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Lehnenteile können im entriegelten Zustand von einer, insbesondere im Wesentlichen aufrechten oder senkrechten, Gebrauchsstellung um eine Lehnenschwenkachse in eine, insbesondere im Wesentlichen liegenden oder horizontalen, Nichtgebrauchsstellung oder umgekehrt klappbar sein. Mit anderen Worten kann für einen solchen Fahrzeugsitz das Vorklappen oder Umklappen der Rückenlehne in die Nichtgebrauchsstellung, zum Beispiel eine Staustellung, Liegestellung oder Ladestellung, erleichtert sein. Hierbei können der erste Lehnenteil, der zweite Lehnenteil und der dritte Lehnenteil einzeln und unabhängig voneinander klappbar sein. Der zweite Lehnenteil kann sich über etwa 20% der Gesamtbreite der Rückenlehne erstrecken. Der erste Lehnenteil sowie der dritte Lehnenteil können sich jeweils über etwa 40% der Gesamtbreite der Rückenlehne erstrecken.
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Die Lehnenteile können in jeweiligen in Füßen angeordneten Lehnenlagern drehbar gelagert sein. Die Lehnenteile können mittels der Füße mit einer Fahrzeugstruktur verbindbar sein. Die Lehnenteile können um die Lehnenschwenkachse klappbar sein. Der erste Lehnenteil und der dritte Lehnenteil können in einer aufrechten Gebrauchsstellung jeweils an einer Fahrzeugstruktur lösbar gehalten oder fixiert sein. Der zweite Lehnenteil kann mit dem ersten Lehnenteil und/oder dem dritten Lehnenteil mittels jeweils einer Verriegelungsvorrichtung verriegelbar sein.
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Der zweite Lehnenteil weist als eine erste Hälfte einer Verriegelungsvorrichtung ein eine Schlossöffnung aufweisendes Schloss auf, welches mit einem Verriegelungsgegenstück des ersten Lehnenteils oder des dritten Lehnenteils zusammenwirken kann. Die erste Hälfte der Verriegelungsvorrichtung des zweiten Lehnenteils kann beispielsweise durch ein an sich bekanntes Drehfallenschloss gebildet sein. Der erste Lehnenteil weist als eine zweite Hälfte der Verriegelungsvorrichtung einen Verriegelungsbolzen auf, welcher mit der ersten Hälfte der Verriegelungsvorrichtung zusammenwirken kann. Der Verriegelungsbolzen des ersten Lehnenteils steht bevorzugt seitlich aus dem ersten Lehnenteil hervor. Der Verriegelungsbolzen kann zum Verriegeln des ersten Lehnenteils mit dem zweiten Lehnenteil mit dem Schloss des zweiten Lehnenteils zusammenwirken.
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Der Verriegelungsbolzen kann zwischen einer Normalstellung, in welcher der Verriegelungsbolzen seitlich von dem ersten Lehnenteil absteht, und einer Einklappstellung, in welcher der Verriegelungsbolzen in einer ersten Drehrichtung umgeklappt ist, verschwenkbar sein. Der Verriegelungsbolzen kann als ein Endabschnitt eines Drahtes ausgebildet sein. An einem dem Verriegelungsbolzen gegenüberliegenden Ende des Drahtes kann ein Sicherungsbolzen angeordnet sein. Der Draht kann mittels wenigstens eines Halteelements an dem ersten Lehnenteil drehbar gehalten sein. Der Sicherungsbolzen kann mit einer Sicherungskontur des Fußes zusammenwirken, wenn der erste Lehnenteil in die Gebrauchsstellung überführt ist. Die Sicherungskontur kann den Sicherungsbolzen und damit ebenfalls den Draht gegen ein Verdrehen in der ersten Drehrichtung sichern. Hierbei ist bevorzugt ebenfalls der Verriegelungsbolzen entsprechend gegen ein Verschwenken in der ersten Drehrichtung gesichert. Der Verriegelungsbolzen kann in seiner Normalstellung gesichert sein, wenn der erste Lehnenteil in die Gebrauchsstellung überführt ist.
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An dem Halteelement kann ein Federelement angeordnet sein. Das Federelement kann eine Schenkelfeder sein. Das Federelement kann den Draht wenigstens abschnittweise koaxial umschließen. Das Federelement kann sich einerseits an dem mit dem ersten Lehnenteil verbundenen Halteelement abstützen. Das Federelement kann sich andererseits an einem Verbindungselement abstützen. Das Verbindungselement kann gegen ein Verdrehen gesichert mit dem Draht verbunden sein. Das Federelement kann den Draht in einer der ersten Drehrichtung entgegengesetzten zweiten Drehrichtung vorspannen. Das Verbindungselement kann ein Anschlagelement aufweisen, welches mit einer Anschlagskante des Halteelements in Anlage bringbar ist. Durch die Wechselwirkung des Anschlagselements mit der Anschlagskante können ein Verdrehen des Drahtes in der zweiten Drehrichtung und ein Verschwenken des Verriegelungsbolzens über die Normalstellung hinaus verhinderbar sein.
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Darüber hinaus wird die zugrundeliegende Aufgabe gelöst durch einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne gemäß der vorstehenden Beschreibung.
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Figurenliste
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Es zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes einer Rücksitzanlage eines Kraftfahrzeugs,
- 2: eine schematische Darstellung einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes von 1,
- 3: eine vergrößerte Darstellung eines ersten Lehnenteils der Rückenlehne von 2,
- 4: eine schematische Seitenansicht des ersten Lehnenteils von 3 in einer Gebrauchsstellung,
- 5: eine perspektivische Darstellung eines vergrößerten Abschnitts des ersten Lehnenteils von 3,
- 6: eine schematische Seitenansicht des ersten Lehnenteils von 3 in einer Nichtgebrauchsstellung mit einem Verriegelungsbolzen in Normalstellung, und
- 7: eine schematische Seitenansicht des ersten Lehnenteils von 3 in einer Nichtgebrauchsstellung mit dem Verriegelungsbolzen in eingeklappter Stellung.
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Der in 1 schematisch dargestellte Fahrzeugsitz 1 wird nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeuges entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 verläuft die Vertikalrichtung z parallel zu der Fahrzeughochachse.
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Die verwendeten Positionsangaben und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines im Fahrzeugsitz 1 sitzenden Benutzer in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz 1 im Fahrzeug eingebaut, in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsstellung mit aufrecht stehender Rückenlehne 10 und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz 1 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung verbaut werden.
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Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz 1, umfasst einen Sitzteil 2 und eine Rückenlehne 10. Die Rückenlehne 10 weist einen ersten Lehnenteil 12, einen zweiten Lehnenteil 14 und einen dritten Lehnenteil 16 auf, wobei der zweite Lehnenteil 14 zwischen dem ersten Lehnenteil 12 und dem dritten Lehnenteil 16 angeordnet ist. Die Lehnenteile 12, 14, 16 sind im entriegelten Zustand von einer, insbesondere im Wesentlichen aufrechten oder senkrechten, Gebrauchsstellung um eine Lehnenschwenkachse A in eine, insbesondere im Wesentlichen liegenden oder horizontalen, Nichtgebrauchsstellung oder umgekehrt klappbar.
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Mit anderen Worten wird für einen solchen Fahrzeugsitz 1 das Vorklappen bzw. Umklappen der Rückenlehne 10 in die Nichtgebrauchsstellung, zum Beispiel eine Staustellung, Liegestellung oder Ladestellung, erleichtert. Hierbei können der erste Lehnenteil 12, der zweite Lehnenteil 14 und der dritte Lehnenteil 16 einzeln und unabhängig voneinander klappbar sein. Bei dem vorliegend betrachteten Fahrzeugsitz 1 erstrecken sich der zweite Lehnenteil 14 über etwa 20% der Gesamtbreite und der erste Lehnenteil 12 sowie der dritte Lehnenteil 16 jeweils etwa 40% der Gesamtbreite der Rückenlehne 10. Diese Aufteilung der Breite der einzelnen Lehnenteile 12, 14, 16 kann jedoch auch hiervon abweichend ausgestaltet sein.
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2 zeigt die Rückenlehne 10 des Fahrzeugsitzes 1 ohne eine auf eine dargestellte Lehnenstruktur aufgebrachte Polsterung. Die Lehnenteile 12, 14, 16 sind in vorgesehenen Füßen 24 in jeweiligen Lehnenlager 18 drehbar gelagert. Die Lehnenteile 12, 14, 16 sind mittels der Füße 24 mit einer nicht dargestellten Fahrzeugstruktur verbindbar. Die Lehnenteile 12, 14, 16 sind um die Lehnenschwenkachse A vorklappbar. Vorliegend befinden sich der erste Lehnenteil 12 und der dritte Lehnenteil 16 in einer aufrechten Gebrauchsstellung, in welcher diese jeweils an einer nicht dargestellten Fahrzeugstruktur lösbar gesichert sein können. Der zweite Lehnenteil 14 befindet sich in einer vorgeklappten Nichtgebrauchsstellung, in welcher ein Zwischenraum zwischen dem ersten Lehnenteil 12 und dem dritten Lehnenteil 16 geöffnet ist und beispielsweise als Durchreiche verwendbar ist. Die nach oben weisende Rückseite des zweiten Lehnenteils 14 kann in der Nichtgebrauchsstellung von einem Benutzer als Ablage und/oder Armauflage verwendbar sein. Der zweite Lehnenteil 14 ist mit dem ersten Lehnenteil 12 und/oder dritten Lehnenteil 16 mittels einer Verriegelungsvorrichtung verriegelbar, wenn es in die Gebrauchsstellung zurück geklappt wird. Als eine erste Hälfte der Verriegelungsvorrichtung weist der zweite Lehnenteil 14 eine Schlossöffnung 22 auf, in welche ein Verriegelungsgegenstück des ersten Lehnenteils 12 eintreten kann. Die erste Hälfte der Verriegelungsvorrichtung des zweiten Lehnenteils 14 kann beispielsweise durch ein an sich bekanntes Drehfallenschloss gebildet sein.
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3 zeigt den ersten Lehnenteil 12 der Rückenlehne 10 von 2 in einer vergrößerten Ansicht. Vorliegend weist der erste Lehnenteil 12 einen Verriegelungsbolzen 30a auf, welcher eine zweite Hälfte der Verriegelungsvorrichtung ist. Der Verriegelungsbolzen 30a des ersten Lehnenteils 12 steht seitlich aus dem ersten Lehnenteil 12 hervor. Der Verriegelungsbolzen 30a wirkt zum Verriegeln des zweiten Lehnenteils 14 mit einem Schloss 20 des ersten Lehnenteils 12 zusammen, wenn der Verriegelungsbolzen 30a in die Schlossöffnung 22 eingeführt ist.
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Der Verriegelungsbolzen 30a ist um eine senkrecht zur Lehnenschwenkachse A orientierte Achse B verschwenkbar gelagert, wenn der erste Lehnenteil 12 aus einer Gebrauchsstellung nach vorne geklappt ist. Der Verriegelungsbolzen 30a ist zwischen einer Normalstellung, in welcher der Verriegelungsbolzen 30a seitlich von dem ersten Lehnenteil 12 absteht, und einer Einklappstellung, in welcher der Verriegelungsbolzen 30a nach hinten umgeklappt ist, verschwenkbar.
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Der Verriegelungsbolzen 30a ist vorliegend als ein Endabschnitt eines Drahtes 30 ausgebildet. An einem dem Verriegelungsbolzen 30a gegenüberliegenden Ende des Drahtes 30 ist ein Sicherungsbolzen 30b angeordnet. Der Draht 30 ist mittels eines Halteelements 36 an dem ersten Lehnenteil 12 drehbar gehalten.
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4 zeigt eine Seitenansicht auf den ersten Lehnenteil 12 von 3 in einer Gebrauchsstellung. Der Sicherungsbolzen 30b wirkt mit einer Sicherungskontur 26 des Fußes 24 zusammen, wenn der erste Lehnenteil 12 in die Gebrauchsstellung überführt ist. Die Sicherungskontur 26 sichert den Sicherungsbolzen 30b und damit ebenfalls den Draht 30 gegen ein Verdrehen in einer ersten Drehrichtung 50. Folglich ist hierbei ebenfalls der Verriegelungsbolzen 30a der ersten Drehrichtung 50 entsprechend gegen ein Verschwenken nach hinten gesichert. Somit ist der Verriegelungsbolzen 30a in seiner Normalstellung gesichert und ein Verschwenken des Verriegelungsbolzens 30a durch eine Krafteinwirkung mittels des Schlosses 20 beim Aufrichten des zweiten Lehnenteils 14 ist verhindert.
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5 zeigt einen vergrößerten Abschnitt des ersten Lehnenteils 12 von 3. Der Draht 30 ist mittels des Halteelements 36 an dem ersten Lehnenteil 12 gehalten. Um den Draht 30 ist ein Federelement 34 angeordnet. Das Federelement 34 ist vorliegend durch eine Schenkelfeder gebildet. Das Federelement 34 stützt sich einerseits an dem mit dem ersten Lehnenteil 12 verbundenen Halteelement 36 und andererseits mit einem Verbindungselement 38 ab. Das Verbindungselement 38 ist gegen ein Verdrehen gesichert mit dem Draht 30 verbunden. Das Federelement 34 spannt den Draht 30 in einer der ersten Drehrichtung 50 entgegengesetzten zweiten Drehrichtung 52 vor. Das Verbindungselement 38 weist weiter ein Anschlagelement 40 auf, welches mit einer Anschlagskante 42 des Halteelements 36 in Anlage bringbar ist. Durch die Wechselwirkung des Anschlagselements 40 mit der Anschlagskante 42 ist ein Verdrehen des Drahtes 30 in der zweiten Drehrichtung 52 und ein Verschwenken des Verriegelungsbolzens 30a über die Normalstellung hinaus verhindert.
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Eine Seitenansicht des ersten Lehnenteils 12 von 3 ist in einer Nichtgebrauchsstellung in 6 mit dem Verriegelungsbolzen 30a in einer Normalstellung und in 7 mit dem Verriegelungsbolzen 30a in einer eingeklappten Stellung gezeigt. Ist der erste Lehnenteil 12 in die Nichtgebrauchsstellung vorgeklappt, ist der Sicherungsbolzen 30b von der Sicherungskontur 26 des Fußes 24 befreit und ein Verdrehen des Drahtes 30 in der ersten Drehrichtung 50 ist freigegeben. Durch die Verdrehbarkeit des Drahtes 30 in der ersten Drehrichtung 50 ist das Verschwenken des Verriegelungsbolzens 30a entgegen einer Federkraft des Federelements 34 nunmehr ebenfalls möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 10
- Rückenlehne
- 12
- erster Lehnenteil
- 14
- zweiter Lehnenteil
- 16
- dritter Lehnenteil
- 18
- Lehnenlager
- 20
- Schloss
- 22
- Schlossöffnung
- 24
- Fuß
- 26
- Sicherungskontur
- 30
- Draht
- 30a
- Verriegelungsbolzen
- 30b
- Sicherungsbolzen
- 34
- Federelement
- 36
- Halteelement
- 38
- Verbindungselement
- 40
- Anschlagselement
- 42
- Anschlagskante
- 50
- erste Drehrichtung
- 52
- zweite Drehrichtung
- A
- Lehnenschwenkachse
- B
- Achse (des Drahtes 30)
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Vertikalrichtung