DE102004011138B4

DE102004011138B4 - Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102004011138B4
Application number: DE200410011138
Authority: DE
Inventors: Christian Markel
Original assignee: Keiper GmbH and Co
Current assignee: Adient Luxembourg Holding SARL
Priority date: 2004-03-08
Filing date: 2004-03-08
Publication date: 2006-03-16
Anticipated expiration: 2024-03-09
Also published as: DE102004011138A1

Abstract

Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, dessen Sitzteilstruktur wenigstens ein Viergelenk (19) aus einer Basis (5), einem Sitzrahmenseitenteil (9) und zwei Schwingen (7, 15) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß ein verriegelbarer Beschlag (10) vorgesehen ist, von dem ein erstes Beschlagteil (11) mit der Basis (5) oder dem Sitzrahmenseitenteil (9) verbunden ist und ein relativ zum ersten Beschlagteil (11) um eine Achse (A) schwenkbares und verriegelbares zweites Beschlagteil (12) einen Teil einer der Schwingen (7, 15) bildet, wobei die Achse (A) zugleich ein Gelenk des Viergelenks (19) definiert.

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1.

Bei einem bekannten Fahrzeugsitz dieser Art ( DE 197 25 365 A1 ) wird das Viergelenk in sich verriegelt, indem ein Höheneinstellerantrieb zwischen zwei Getriebegliedern wirksam ist und diese in einer definierten Lage zueinander hält. Bei einfacheren Ausführungen ist es zur Stabilisierung möglich, das Viergelenk, beispielsweise am Sitzrahmenseitenteil, mit der Fahrzeugstruktur zu verriegeln. Diese letztgenannte Möglichkeit ist aber für freistehende Fahrzeugsitze ungeeignet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Dadurch, dass ein verriegelbarer Beschlag vorgesehen ist, von dem ein erstes Beschlagteil der Basis oder dem Sitzrahmenseitenteil und ein relativ zum ersten Beschlagteil schwenkbares und verriegelbares zweites Beschlagteil einer der Schwingen zugeordnet ist, kann das Viergelenk mit geringem Herstellungsaufwand und unter Verwendung bewährter Technik crashsicher verriegelt werden, und zwar auch im Falle eines freistehenden Fahrzeugsitzes. Der zur Verfügung stehende Bauraum kann in der Regel am besten ausgenutzt werden, wenn der Beschlag zwischen Basis und vorderer Schwinge vorgesehen ist. Es vereinfacht die Herstellung unter Verwendung vorgefertigter Bauteile, wenn die Getriebeglieder des Viergelenks und die Beschlagteile gesonderte Einzelteile sind.

Bei dem Beschlag ist das zweite Beschlagteil relativ zum ersten Beschlagteil um eine Achse schwenkbar. Für einen einfachen Aufbau des Viergelenks definiert die Achse zugleich ein Gelenk eines Viergelenks, d.h. der Beschlag bildet das Gelenk. Bei entriegeltem Beschlag, also bei entriegeltem Viergelenk, ist eine Längseinstellung und/oder Höheneinstellung des Fahrzeugsitzes möglich. Wenn die Beschlagteile und die ihnen zugeordneten Getriebeglieder jeweils miteinander einstückig ausgebildet sind, d.h. das erste Beschlagteil mit der Basis (oder dem Sitzrahmen) und das zweite Beschlagteil mit der Schwinge, so vereinfacht es die Montage.

Der Beschlag ist in bevorzugter Ausführung als ein Rastbeschlag ausgebildet, wie er auch als Lehnenneigungseinsteller Anwendung findet. Die verschiedenen Verriegelungs- und Sicherungselemente sorgen dafür, dass der Beschlag sowohl im Normalfall als auch im Crashfall nicht öffnet, sondern sicher verriegelt bleibt. Der Beschlag kann dabei hohe Lasten aufnehmen und weiterleiten, selbst bei einer Gurtintegration.

Es ist aber auch denkbar, als Beschlag einen Getriebebeschlag einzusetzen, der dann nur im weitesten Sinne verriegelt ist, und zwar ständig aufgrund seiner Selbsthemmung. Außerdem kann es dann sein, dass das zweite Beschlagteil nicht um eine ortsfeste Achse schwenkt, sondern um einen wandernden Momentanpol.

Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels und einer Abwandlung näher erläutert. Es zeigen
1 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels in einer hinteren Stellung,
2 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels in einer vorderen Stellung, und
3 eine teilweise geschnitten dargestellte Ansicht des eingesetzten Beschlags.
Ein Fahrzeugsitz 1 für ein Kraftfahrzeug ist insbesondere für eine hintere Sitzreihe vorgesehen. Die Anordnung des Fahrzeugsitzes 1 innerhalb des Kraftfahrzeuges und dessen gewöhnliche Fahrtrichtung definieren die nachfolgend verwendeten Richtungsangaben. Auf jeder Fahrzeugsitzseite weist der Fahrzeugsitz 1 eine mit der Fahrzeugstruktur zu verbindende Basis 5, eine am hinteren Ende der Basis 5 mit ihrem unteren Ende angelenkte hintere Schwinge 7 und ein am oberen Ende der hinteren Schwinge 7 mit seinem hinteren Ende angelenktes Sitzrahmenseitenteil 9 auf. Am vorderen Ende der Basis 5 ist ein später genauer beschriebener Beschlag 10 mit einem ersten Beschlagteil 11 angebracht, während das relativ zum ersten Beschlagteil 11 um eine Achse A schwenkbare und verriegelbare zweite Beschlagteil 12 zusammen mit einem an ihm befestigten und es verlängernden Adapter 14 als vordere Schwinge 15 dient, die mit ihrem oberen Ende im vorderen Bereich des Sitzrahmenseitenteils 9 angelenkt ist.
Die Sitzrahmenseitenteile 9 der beiden Fahrzeugsitzseiten sind miteinander zu einem umlaufenden Sitzrahmen verbunden. Die verbundenen Sitzrahmenseitenteile 9, die Basis 5 und die Schwingen 7 und 15 definieren eine Sitzteilstruktur, welche auf einer Sitzschale ein in der Zeichnung nur angedeutetes Sitzkissen trägt. Am hinteren Ende der Sitzrahmenseitenteile 9 ist eine Lehnenstruktur 17 angeordnet, vorzugsweise mittels Beschlägen angelenkt, deren Polsterung in der Zeichnung ebenfalls nur angedeutet ist. Die Basis 5, die Schwingen 7 und 15 und das Sitzrahmenseitenteil 9 definieren ein Viergelenk 19, welches in geringem Maße als Höheneinsteller wirkt, vorliegend aber aufgrund der gewählten Abmessungen als Längseinsteller dient. Die Achse A definiert eines der Gelenke des Viergelenks 19. Die Verriegelung des Viergelenks 19 erfolgt mittels des Beschlags 10. Zur Längseinstellung des Fahrzeugsitzes 1 wird der Beschlag 10 entriegelt und das zweite Beschlagteil 12 um die Achse A beispielsweise von einer nach hinten geneigten Stellung in eine nach vorne geneigte Stellung geschwenkt. Aufgrund der nahezu stufen losen Verriegelung des Beschlags 10 kann auch eine nahezu stufenlose Längseinstellung erreicht werden.
Der Beschlag 10 ist als ein Rastbeschlag ausgebildet, bei dem das hohl ausgebildete erste Beschlagteil 11 einen Bauraum definiert, innerhalb dessen mehrere Verriegelungs- und Sicherungselemente angeordnet sind. Das zweite Beschlagteil 12 ist mit seinem unteren Ende in das erste Beschlagteil 11 eingeführt und auf diesem mittels eines die Achse A definierenden Gelenkbolzens 20 schwenkbar gelagert. Ein am unteren Ende des zweiten Beschlagteils 12 ausgebildeter, um den Gelenkbolzen 20 gekrümmter Zahnkranz 22 und eine im ersten Beschlagteil 11 gelagerte Klinke 23 wirken als Verriegelungselemente in mehreren möglichen Stellungen zusammen. Die Klinke 23 wird im Crashfall auf der vom Zahnkranz 22 abgewandten Seite durch ein im ersten Beschlagteil 11 gelagertes Fangstück 25 abgestützt, welches dann verhindert, daß Zahnkranz 22 und Klinke 23 außer Eingriff kommen. Im Normalfall beaufschlagt ein federvorgespannter Spannexzenter 27 mittels eines an der Klinke 23 drehfest angebrachten Steuernockens 29 die Klinke 23, um diese in spielfreien Eingriff mit dem Zahnkranz 22 zu bringen. Zum Entriegeln des Beschlags 10 wird zunächst das Fangstück 25 aufgeschwenkt, welches den Spannexzenter 27 mitnimmt und dann die Klinke 23 aufzieht.

1: Fahrzeugsitz
5: Basis
7: hintere Schwinge
9: Sitzrahmenseitenteil
10: Beschlag
11: erstes Beschlagteil
12: zweites Beschlagteil
14: Adapter
15: vordere Schwinge
17: Lehnenstruktur
19: Viergelenk
20: Gelenkbolzen
22: Zahnkranz
23: Klinke
25: Fangstück
27: Spannexzenter
29: Steuernocken
A: Achse

Claims

Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, dessen Sitzteilstruktur wenigstens ein Viergelenk (19) aus einer Basis (5), einem Sitzrahmenseitenteil (9) und zwei Schwingen (7, 15) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß ein verriegelbarer Beschlag (10) vorgesehen ist, von dem ein erstes Beschlagteil (11) mit der Basis (5) oder dem Sitzrahmenseitenteil (9) verbunden ist und ein relativ zum ersten Beschlagteil (11) um eine Achse (A) schwenkbares und verriegelbares zweites Beschlagteil (12) einen Teil einer der Schwingen (7, 15) bildet, wobei die Achse (A) zugleich ein Gelenk des Viergelenks (19) definiert.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Beschlagteil (11) am vorderen Ende der Basis (5) mit dieser verbunden ist, während das zweite Beschlagteil (12) einen Teil einer vorderen Schwinge (15) bildet.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschlagteile (11, 12) und die ihnen zugeordneten Getriebeglieder (5, 9, 7, 15) gesondert ausgebildet sind.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (10) nach dem Entriegeln eine Längseinstellung des Fahrzeugsitzes (1) ermöglicht.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (10) als Rastbeschlag mit Verriegelungs- und Sicherungselementen (22, 23, 25, 27, 29) ausgebildet ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine am ersten Beschlagteil (11) gelagerte Klinke (23) mit einem am zweiten Beschlagteil (12) ausgebildeten Zahnkranz (22) zusammenwirkt.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Normalfall ein Spannexzenter (27) die Klinke (23) beaufschlagt und im Crashfall ein Fangstück (25) die Klinke (23) abstützt.