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Die Erfindung betrifft ein Wandelement für eine Lärmschutzwand, wobei das Wandelement zwei gegenüberliegende Flächen aufweist, von denen eine Seite potentiellen Schallquellen zugewandt ist und diese Seite zumindest überwiegend mit einem Lochblech verkleidet ist.
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Ein gattungsgemäßes Wandelement für eine Lärmschutzwand ist aus der
DE 10 2017 008 181 A1 bekannt. Das dort beschriebene Lärmschutzelement, das ein flächiges Abdeckelement mit Schallöffnungen, insbesondere ein Streckmetall oder ein Lochblech aufweist.
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Weitere Details des konstruktiven Aufbaus von derartigen Wandelementen sind beispielsweise in der
EP 2 607 554 B1 beschrieben. Im Inneren des Wandelements sind insbesondere auch Dämpfungselemente vorgesehen und aufgenommen, die durch das Lochblech eintretenden Schall aufnehmen und absorbieren.
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Der Erfindung liegt der Aufgabe zugrunde, ein Wandelement der eingangs genannten Art weiterzuentwickeln und mit zusätzlichen Funktionen zu versehen.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Wandelement mit den Merkmalen das Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei einem Wandelement für eine Lärmschutzwand, wobei das Wandelement zwei gegenüberliegende Flächen aufweist, von denen eine Seite potentiellen Schallquellen zugewandt ist und diese Seite zumindest überwiegend mit einem Lochblech verkleidet ist, ist erfindungswesentlich vorgesehen, dass hinter dem Lochblech innerhalb des Wandelements mindestens eine Lichtquelle angeordnet ist. Auf diese Weise kann das Wandelement durch die Aufnahme von mindestens einer Lichtquelle um eine zusätzliche Beleuchtungsfunktion und weitergehend sogar um Informationssysteme erweitert werden, die durch die Beleuchtung erreicht werden. Die Verwendung eines Lochblechs, wobei der Begriff weitgehend als metallisches Abschlusselement mit Durchbrüchen zu verstehen ist, insbesondere in der typischen Ausgestaltung eines Blechs mit kreisförmigen Löchern, erfolgt bevorzugt auf der gesamten Seite, die der Schallquelle zugewandt ist, bevorzugt auf mehr als 90 % dieser Fläche. Hinter dem Lochblech ist ein schalldämpfendes Material und/oder ein schalldämpfender Körper angeordnet, der die durch die Löcher oder Ausnehmungen in das Lochblech eindringenden Schallwellen aufnimmt und absorbiert. Gleichzeitig besteht bei Verwendung eines solchen Lochblechs die Möglichkeit, hinter dem Lochblech Lichtquellen anzuordnen. Diese können das Licht durch die Löcher oder Ausnehmungen nach außen abgeben. Gleichzeitig wird durch das Lochblech ein Schutz der im Inneren des Wandelements angeordneten Elemente, also insbesondere des Dämmelements und auch der Lichtquellen gegen Witterungseinflüsse und auch gegen unbefugten Zugriff erreicht.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Lichtquelle eine LED. Die Lichtquelle ist dabei bevorzugt aus einer Vielzahl von LED's zusammengesetzt. Auch andere Lichtquellen sind denkbar, insbesondere alle Arten von Lichtquellen, die im Bereich der Straßenbeleuchtung zum Einsatz kommen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform hat die Lichtquelle eine horizontale Erstreckung über mindestens 50 % der Länge des Wandelements. Besonders bevorzugt beträgt die horizontale Erstreckung mindestens 90 % der Länge des Wandelements und besonders bevorzugt 100 % der Länge des Wandelements. Aus technischen Gründen können schmale Randstreifen davon ausgenommen sein.
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In einer anderen besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Wandelement mindestens zwei übereinander angeordnete, sich horizontal erstreckende Lichtquellen auf, die beabstandet zueinander sind. Das bedeutet insbesondere, dass zwischen den beiden Lichtquellen ein nicht beleuchteter Streifen verbleibt, so dass die beiden Lichtquellen als getrennte Lichtstreifen wahrgenommen werden.
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In einer anderen, besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Wandelement Lichtquellen für mindestens drei verschiedene Farben auf. Dies kann entweder so gestaltet sein, dass die Lichtquellen, insbesondere LED's, in drei oder mehr Farbtönen vorliegen oder es können Lichtquellen vorhanden sein, deren Farbe veränderbar ist. Entweder wird dies durch die Art der Lichtquelle selbst oder durch Vorschalten eines entsprechenden Filters erreicht. Auch die Verwendung von zwei Farben ist im Einzelfall eine günstige und bevorzugte Ausgestaltung. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung werden jedoch insbesondere die drei Ampelfarben grün, gelb und rot zur Anwendung kommen, um Verkehrsteilnehmern, die sich entlang der Lärmschutzwand bewegen, Informationen zu übermitteln.
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In einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist dem Wandelement eine Steuereinrichtung zugeordnet, insbesondere in dem Wandelement vorgesehen, die die Lichtquelle des Wandelements gemeinsam und/oder in Abhängigkeit mit oder von den Lichtquellen anderer Wandelemente steuert. Dadurch wird eine Informationsvermittlung über die Lichtquellen des Wandelements erreicht, die in Anpassung an typische Geschwindigkeiten von Verkehrsteilnehmern und/oder in Anpassung an individuelle Geschwindigkeiten einzelner Verkehrsteilnehmer auf benachbarte Wandelemente übertragen werden kann, so dass die Wahrnehmbarkeit verbessert wird. In diesem Zusammenhang stellt es eine besonders bevorzugte Weiterentwicklung der Erfindung dar, dass dem Wandelement eine Geschwindigkeitsmesseinrichtung zur Messung der Geschwindigkeit von Fahrzeugen im Bereich des Wandelements zugeordnet ist. Diese Geschwindigkeitsmesseinrichtung kann in dem Wandelement selbst integriert sein oder kann räumlich getrennt von dem Wandelement sein und mit den Lichtquellen des Wandelements nur in Datenverbindung stehen. Dadurch ist es möglich, die Lichtquellen, insbesondere die farbige Zuordnung der Lichtquellen, in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit von Fahrzeugen im Bereich des Wandelements zu steuern. Alternativ kann eine gleichbleibende Information parallel zum Fahrzeug mitgeführt werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das Wandelement, insbesondere die Steuereinrichtung, die dem Wandelement zugeordnet ist, zur Einbindung in ein Verkehrsleitsystem vorgesehen und ausgelegt. Dadurch kann das gesamte Wandelement um vielfältige Funktionen erweitert und daher mit besonderem Vorteil genutzt werden.
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Ein anderer Aspekt der Erfindung betrifft die Bereitstellung einer Lärmschutzwand zur Verringerung von Schallimmissionen entlang von Verkehrswegen mit vertikal aufgestellten Pfosten und zwischen den Pfosten angeordneten Wandfeldern, die sich dadurch auszeichnen, dass jedes Wandfeld wenigstens ein, bevorzugt jedoch zwei, drei oder mehr Wandelemente der oben beschriebenen Art aufweist.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Im Einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen in:
- 1: einen erstes Ausführungsbeispiels der Erfindung; und
- 2.: ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In 1 ist eine Lärmschutzwand 1 dargestellt, wobei in der Figur drei Pfosten 2 und insgesamt vier Wandfelder 3 dargestellt sind. Die Wandfelder 3 entsprechen in dieser Ausführungsform auch jeweils den Wandelementen 4, da in dieser Ausführungsform jedes Wandfeld 3 aus nur einem einzigen Wandelement 4 gebildet ist. Die Lärmschutzwand 1 ist hier entlang einer Straße mit einem beispielhaft dargestellten Kraftfahrzeug 12 dargestellt. Die von dem Straßenverkehr ausgehenden Lärmemmissionen sollen mit Hilfe der Lärmschutzwand gemindert werden. Straßenseitig weist die Lärmschutzwand dazu ein Lochblech 6, hier besonders bevorzugt ein gewelltes Lochblech, mit einer Vielzahl von Ausnehmungen 7 oder Löchern auf, durch die der Schall in die Wandelemente 4 eindringt und dort von entsprechend in den Wandelementen angeordneten Dämmmaterialien und/oder Dämmgeometrien aufgenommen und absorbiert wird. In jedem Wandelement 4 sind hier drei Lichtquellen 8, 9 und 10 angeordnet, wobei die Lichtquellen 8 und 9 sich jeweils horizontal über die gesamte Länge des Wandelements 4 erstrecken. Zwischen den Lichtquellen 8 und 9 verbleibt jeweils ein unbeleuchteter Zwischenraum 11, der die Lichtquellen 8 und 9 optisch trennt. Jedes Wandelement 4 weist an seiner Oberseite einen oberen Abschluss 5 auf, der hier als Rundblech zur Abweisung von Witterungseinflüssen und insgesamt auch zur statischen Stabilisierung der Wandelemente vorgesehen ist. Unterhalb dieses oberen Abschlusses 5 ist hier ebenfalls eine weitere Lichtquelle 10 angeordnet. Die Lichtquellen 8 und 9 sind hinter dem Lochblech angeordnet und dadurch in das Wandelement 4 integriert. Die Lichtquelle 10 ist innerhalb des oberen Abschlusses 5 angeordnet. Diese kann in Einzelfällen auch außerhalb, also vor dem Lochblech angeordnet sein. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn ein Schutz durch den oberen Abschluss 5 gegeben ist. Bei den typischerweise und erfindungsgemäß hinter dem Lochblech angeordneten Lichtquellen erfolgt die Abstrahlung durch die Ausnehmungen 7 des Lochblechs 6 hindurch. Besonders günstig ist hier der Einsatz von LED's, da diese bei vergleichsweise geringem Energiebedarf eine hohe Lichtintensität haben.
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In 2 ist wiederum eine Lärmschutzwand mit Pfosten 2 und zwischen den Pfosten 2 befindlichen Wandfeldern 3 dargestellt, wobei jedes Wandfeld 3 hiervon genau einem Wandelement 4 gebildet ist. Wie bereits bei der Ausführungsform in 1 weisen die Wandelemente 4 auf der im Bild dargestellten Seite, die den Schallwellen, also dem Kraftfahrzeug 12 zugewandt ist, das Lochblech 6 auf. In dem in der Figur rechten Wandelement 4 sind insgesamt sechs Lichtquellen 13 bis 18 vorhanden. Diese sind hier als rote Lichtquellen dargestellt. Bevorzugt sind diese jedoch schaltbar und in andere Farben umschaltbar. Die Lichtquellen 13, 14 und 17,18 erstrecken sich jeweils über die gesamte bzw. nahezu gesamte Länge des Wandelements 4 und sind jeweils durch einen unbeleuchteten Zwischenraum 11 voneinander getrennt. Die Lichtquellen 15, 16 erstrecken sich nur über einen Teilbereich des Wandelements 4. In den beiden mittleren Wandfeldern sind Lichtquellen 19 bis 26 in der Farbe Gelb dargestellt. Die Lichtquellen 21, 22 erstrecken sich dabei wieder über die gesamte Länge eines Wandelements 4 während die übrigen Lichtquellen sich nur über Teilbereiche des Wandelements 4 erstrecken. Die Lichtquellen 23, 24 und 25, 26 sind in unterschiedlichen Höhen angeordnet und jeweils nur über einen Teilbereich des Wandelements ausgebildet. Die Länge der Lichtquellen 23, 24 einerseits und 25, 26 andererseits addieren sich jedoch zur Gesamtlänge des Wandelements 4. Zwischen den horizontalen Lichtquellen sind unbeleuchtete Zwischenräume 11. Diese Lichtquellen sind gelb. Im Wandelement ganz links sind Lichtquellen 27 bis 30, die grün sind. Über derartig farbige Lichtquellen und eine entsprechende Steuereinrichtung und die Einbindung in ein Verkehrsleitsystem lassen sich Informationen an den Fahrer des Kraftfahrzeuges 12 übertragen. Insbesondere kann durch die Farben ein Überschreiten einer Höchstgeschwindigkeit oder Richtgeschwindigkeit vermittelt werden. Bei zu schneller Fahrt besteht auch die Möglichkeit, die rot angesteuerten Lichtquellen, parallel mit dem Kraftfahrzeug 12 mitlaufen zu lassen und die entsprechenden roten Lichtquellen jeweils in dem Wandelement 4 zu aktivieren (oder entsprechend farblich umzuschalten) an denen sich das Kraftfahrzeug 12 befindet. Dazu muss in die Steuereinrichtung der Wandelemente eine Information zur Geschwindigkeit des Kraftfahrzeuges 12 eingespeist werden. Dies kann über eine eigene Messung der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs mit einer entsprechenden Messvorrichtung erfolgen. Alternativ könnten auch Daten mit dem Kraftfahrzeug ausgetauscht werden.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017008181 A1 [0002]
- EP 2607554 B1 [0003]