-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lichtsignal-Weste, welche insbesondere in der Funktion als Warnweste für den umgebenden Straßenverkehr für Fahrer und Beifahrer von Krafträdern, wie Motorräder oder Motorroller oder zur Anordnung an Gepäckstücken auf diesen Fahrzeugen geeignet ist. Die Erkennbarkeit von Fahrzeugen im Straßenverkehr, insbesondere von Krafträdern der vorgenannten Art durch die anderen Verkehrsteilnehmer, insbesondere bei Dunkelheit und schlechten Sichtverhältnissen, ist von entscheidender Bedeutung für deren Verkehrssicherheit.
-
Besonders Krafträder mit ihren meist relativ tiefliegenden hinteren Lichtfunktionen, wie Rück-, Brems- oder Blinkleuchten, sind für die umgebenden anderen Verkehrsteilnehmer, insbesondere für die höher gelegten PKWs oder die Fahrer von LKWs unter schlechten Sichtbedingungen oder im dichten Verkehr nur unzureichend wahrnehmbar. Dies kann zu gefährlichen Verkehrssituationen führen.
-
Diese nachteilige Situation wird für die Fahrer und Beifahrer von Krafträdern durch ein neuerlich vermehrtes Verkehrsaufkommen von höheren Fahrzeugen, wie SUV, unterschiedlichen Transportern oder Fahrzeugen mit getönten Scheiben noch verschärft. Aber gerade bei höheren Geschwindigkeiten und schlechten Sichtverhältnissen ist eine schnelle Reaktion auf das Fahrverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer wichtig, um Unfälle zu vermeiden.
-
Eine bessere und schnellere Wahrnehmung und Sichtbarkeit von Krafträdern würde daher erheblich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Straßenverkehr beitragen und besonders deren Fahrer und Beifahrer besser schützen.
-
Einige Maßnahmen zur Verbesserung der Sichtbarkeit von Personen im Straßenverkehr sind schon bekannt und haben sich teilweise auch bewährt. So werden häufig gut sichtbare und mit Reflexionsstreifen ausgestattete Warnwesten für bestimmte Anwendungen im Straßenverkehr getragen.
-
Das Mitführen von grellorange oder leuchtend gelben Warnwesten in jedem in Deutschland zugelassenen Pkw, Lkw oder bei Bussen ist seit dem 01. Juli 2015 Pflicht. Mit derartigen Warnwesten bekleidete Verkehrsteilnehmer sind beim Halt auf freier Strecke oder sonstigen ungünstigen Verkehrslagen für andere Autofahrer besser sichtbar und geschützt. Nach einigen Untersuchungen soll daher die Sichtbarkeit der Verkehrsteilnehmer von 80 m ohne Warnweste auf 150 m mit Warnwesten unter ungünstigen Sichtbedingungen steigen. Die Wahrnehmung derartiger passiver Warnwesten hängt allerdings wesentlich von den vorherrschenden Sichtverhältnissen und den Beleuchtungsverhältnissen des umgebenden Verkehrs ab. Zur Verbesserung der Wahrnehmbarkeit von Personen wurde etwa in dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2016 002 269 U1 eine Warnweste oder ein Gurtsystem vorgeschlagen, welches mit Leuchtdioden (LEDs) zur aktiven Erkennung von Personen ausgestattet ist. Die LEDs können dabei verschiedene Farben als Lichtsignale aussenden und sind an verschiedenen Stellen der Warnweste angebracht. Durch die nach Farben ausgerichtete Anordnung der LEDs soll die Bewegungsrichtung der tragenden Personen erkennbar sein und etwa Helfer auf der Autobahn für andere Verkehrsteilnehmer und Personen gut erkennbar machen.
-
Die Verwendung dieser bekannten Warnweste ist im Wesentlichen für Radfahrer, Wanderer oder Personen im Straßenverkehr vorgesehen, die sich zu Fuß in Gefahrenbereichen von Straßen und Autobahnen bewegen und für den rollenden Verkehr gut sichtbar sein sollen.
-
Die allgemeinen Probleme der guten Erkennbarkeit von Krafträdern bei Dunkelheit und schlechter Sicht durch den umliegenden Verkehr können hiermit kaum oder nur bedingt gelöst werden.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Warnweste vorzuschlagen, welche speziell für die Verwendung auf Krafträdern, also Motorräder, Motorroller oder Quads geeignet ist und deren bessere Sichtbarkeit und Wahrnehmung durch den umgebenden Straßenverkehr ermöglicht. Weiterhin soll für den nachfolgenden Verkehr die Möglichkeit bestehen, Bewegungs- und Richtungsänderungen von Krafträdern frühzeitig zu erkennen, um darauf rechtzeitig reagieren zu können.
-
Diese Aufgaben werden durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Schutzanspruchs in Verbindung mit dem Oberbegriff gelöst. In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
-
Erfindungsgemäß wird eine Warnweste vorgeschlagen, welche als Lichtsignal-Weste ausgestaltet ist und an definierten Stellen einzelne oder mehrere Signallampen und/oder Lichtleisten, bestehend aus mehreren Signallampen aufweist. Die Signallampen oder Lichtleisten sind zur Stromzuführung und Signalansteuerung mit der Fahrzeugelektrik eines Kraftrades über eine lösbare Kabelverbindung verbunden.
-
Die Signallampen oder Lichtleisten bestehen dabei vorzugsweise aus LEDs, die einzeln oder in einer Gruppenanordnung verschiedene Farben aufweisen können.
-
Erfindungsgemäß sind die Signallampen oder Lichtleisten im Schulterbereich und im Rückenbereich der Lichtsignal-Weste austauschbar angeordnet und über eine vorzugsweise fünfadrige Kabelverbindung, sowie Stecker und Steckdose mit der Fahrzeugelektrik des Kraftrades elektrisch verbunden. In einer bevorzugten Ausführungsform sind mehrere gleichfarbige LEDs im rechten und linken Schulterbereich angeordnet und zur Übernahme der Blinksignale der Fahrzeugelektrik ausgebildet.
-
Die Signallampen oder Lichtleisten im Rückenbereich sind vorzugsweise in einer waagerechten Linie angeordnete und in mehrere Lichtsignalbereiche zur Realisierung unterschiedlicher Funktionen unterteilt. Die Signallampen oder Lichtleisten im Schulter oder Rückenbereich der Lichtsignal-Weste sind erfindungsgemäß derart ausgebildet und mit der Fahrzeugelektrik gekoppelt, dass sowohl die Fahrbeleuchtung (Rücklicht), als auch Blinklicht- und Bremslichtsignale der Fahrzeugelektrik von Krafträdern auf die Signallampen und Lichtleisten der Weste übertragen und synchron angesteuert dargestellt werden können.
-
Dabei sind die einzelnen Lichtfunktionen der Fahrzeugelektrik mit den entsprechenden Signallampen oder Lichtleisten der Weste derart synchronisierbar, dass jede Richtungsänderung des Kraftrades für den umgebenden Verkehr auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen oder Dunkelheit gut wahrnehmbar ist.
-
Die Erfindung soll nun an von Ausführungsbeispielen und zwei Figuren näher beschrieben werden. Es zeigen:
-
1 die erfindungsgemäße Lichtsignal-Weste von Hinten,
-
2 die erfindungsgemäße Lichtsignal-Weste von vorn.
-
Die erfindungsgemäße Lichtsignal-Weste besteht aus einem straffen, strapazierfähigen Material, vorzugsweise Polyester und weist an definierten Abschnitten im Schulter- und Rückenbereich Signallampen und/oder Lichtleisten auf. Die Signallampen sind vorzugsweise als LEDs ausgebildet, von denen mehrere zu einer Lichtleiste verbunden sein können. Es gehört aber auch in den Bereich der Erfindung, dass andere geeignete Signallampen, wie Glimm- oder Glühlämpchen mit geeigneter Betriebsspannung verwendet werden können. Die Stromversorgung der LEDs erfolgt erfindungsgemäß mittels elektrischer Verbindung mit der Fahrzeugelektrik eines motorbetriebenen Kraftrades. Unter einem Kraftrad sollen alle Arten von Motorrädern, Motorroller, Quads oder dergleichen verstanden werden. Voraussetzung für den bestimmungsgemäßen Einsatz der Lichtsignal-Weste ist die Erweiterung der elektrischen Anschlüsse des verwendeten Kraftrades, also die Verlängerung der Beleuchtungskabel etwa zum Rücksitz oder einer anderen geeigneten Stelle und die Anbringung einer entsprechenden Steckverbindung mit einer Steckdose. Hierzu werden vorzugsweise fünfadrige Kabel und Steckdosen verwendet, die komplementär mit der Kabelverbindung 4 zur Fahrzeugelektrik und der Steckverbindung 5 der Lichtsignal-Weste verbindbar sind. Die Steckdosen des Kraftrades sind dabei für den Fahrer bevorzugt jeweils im vorderen Teil des Kraftrades und für den Beifahrer oder befestigte Gepäckstücke im hinteren Teil angeordnet.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden jeweils drei gelbe LEDs 1 auf der linken und der rechten Schulter des Schulterbereichs 8 der Lichtsignal-Weste angeordnet (1). Die drei gelben LEDs können einzeln angeordnet sein oder bilden jeweils eine Lichtleiste 1. Dabei sind die LEDs im Schulterbereich mit der zusätzlich im Rückenbereich 9 angeordneten Lichtleiste 2, 3 elektrisch verbunden. Die Lichtleiste 2, 3 ist vorzugsweise waagerecht und etwa 10 cm unterhalb des Nackenausschnitts der Weste angeordnet. Erfindungsgemäß weist die Lichtleiste 2, 3 drei Abschnitte auf, wobei mehrere, vorzugsweise 5 bis 6 LEDs im Zentralbereich den Abschnitt 3 bilden, an dem sich an den beiden äußeren Seiten jeweils ein Abschnitt 2 mit drei LEDs anschließt.
-
Sowohl die LEDs im Schulterbereich 1, wie auch die der Abschnitte 2 der Lichtleiste 2, 3 sind als vorzugsweise als gelbe LEDs ausgebildet, während die LEDs im Zentralbereich der Lichtleiste 2, 3 entsprechend ihrer erfindungsmäßigen Hauptfunktion rotes Licht abgeben.
-
Dementsprechend sind die Kabelverbindung 4 und die Steckverbindung 5 der Lichtsignal-Weste vorzugsweise auf deren Rückseite der Weste herausgeführt und derart mit den elektrischen Anschlüssen des Kraftrades verbunden, dass die gelben LEDs 1 und 3 durch die Blinkeinrichtung des Kraftrades ansteuerbar sind, und die roten LEDs 3 durch die Brems- und Rücklichtfunktion des Kraftrades ansteuerbar sind. Durch diese Anordnung wird der besondere Vorteil der Erfindung deutlich, derart, dass die Blink- Brems- und Rücklichtsignale des Kraftrades für den nachfolgenden und umgebenden Verkehr deutlich sichtbar und wahrnehmbar auf die Lichtsignal-Weste übertragen werden und das Fahrverhalten des Kraftrades anzeigen. Damit kann die schlechte Sichtbarkeit der standartmäßig meist tiefliegenden Rücksignalleuchten oder Fahrzeugbeleuchtung des Kraftrades wenigstens teilweise kompensiert und die Sicherheit von Fahrer, Beifahrer, sowie des übrigen Verkehrs verbessert werden. Es gehört natürlich auch in den Bereich der Erfindung mehr oder weniger LEDs auf der Weste für den jeweiligen Zweck vorzusehen, oder mehrere Lichtleisten, auch in unterschiedlicher Breite und an verschiedenen Stellen, zu verwenden. Hierdurch können die Signaleffekte entsprechend den Anforderungen und der Verwendung der Lichtsignal-Weste variiert werden. Dabei können LEDs jeder geeigneten Bauart zum Einsatz kommen.
-
Weiterhin verfügt die Lichtsignalweste über einen oder mehrere Reflexionsstreifen 7, die vorzugsweise umlaufend oder teilumlaufend im unteren Westenbereich und im Kragenbereich angeordnet sind und die Sichtbarkeit des Westenträgers weiter erhöhen. Je nach Bedarf können die Reflexionsstreifen 7 aber auch an anderen Stellen und in anderen Abmaßen angeordnet und ausgebildet sein.
-
Neben den vorgenannten Verwendungen, ist die Lichtsignal-Weste auch für weitere Anwendungen, besonders im Straßenverkehr vorteilhaft einsetzbar. So kann die Lichtsignal-Weste in einer weiteren Ausführungsform auch zur Einhüllung eines Gepäckstücks, insbesondere eines Rucksacks ausgebildet sein, der gut sichtbar ausgerichtet auf dem hinteren Teil eines Kraftrades befestigt und mit der Fahrzeugelektrik verbunden ist. Auch in dieser Anwendung für ein Gepäckstück ermöglicht die Lichtsignal-Weste die Rücklichtfunktionen des Kraftrates in größerer Höhe über der Straßenebene zusätzlich zu der tiefliegenden Standartbeleuchtung vorteilhaft anzuzeigen.
-
Die Lichtsignale würden dann auch von nicht unmittelbar folgenden Fahrzeugen des Kradfahrers durch die Scheiben des vorrausfahrenden gesehen werden können und zur Sicherheit für den Kradfahrer und andere Verkehrsteilnehmer beitragen.
-
In 2 ist die erfindungsgemäße Lichtsignal-Weste in der Vorderansicht dargestellt. Neben den im Schulterbereich 8 angeordneten LEDs 1 zur Darstellung der Blinklichtfunktion sind die Verschlusselemente der Weste als Gurte 6 mit einem Schnellverschluss ausgebildet. Dabei ist die Anzahl der Gurte variabel wählbar, sollte aber für einen sicheren Halt der Weste sorgen. Neben diesem Gurtverschluss, sind auch andere sichere Verschlussarten denkbar, wie etwa Klettverschlüsse. Auch auf der Vorderseite der Weste sind vorzugsweise zwei Reflexionsstreifen 7 angeordnet, die sich vorzugsweise im unteren Bundbereich und am Kragen befinden.
-
Die Kabelverbindung 4 der Lichtsignal-Weste zur Fahrzeugelektrik des Kraftrades ist vorzugsweise als 5 adriges Spiralkabel mit einem 12 V Stecker ausgebildet. Dadurch gestaltet sich die Kabellänge flexibel und passt sich besser dem Träger der Weste und den Abmessungen des Kraftrades an. Auch die Anordnung einer oder mehrerer 5 adrigen Kabel-Steckdosen an der Lichtanlage des Kraftrades zur synchronen Steuerung der Lichtsignal-Funktionen der Weste gehören in den Bereich der Erfindung. Dabei sind die Kabel-Steckdosen an beliebig geeigneten Stellen des Kraftrades angebracht, vorzugsweise vorne und hinten an oder in der Sitzbank für Fahrer und Beifahrer. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die einzelnen Licht-Funktionselemente, wie LEDs oder Lichtleisten auswechselbar ausgebildet und können so beim Ausfall von Lampen leicht ausgetauscht und ersetzt werden.
-
Der besondere Vorteil der beschriebenen erfindungsgemäßen Lichtsignal-Weste besteht in der effizienten Verbesserung der Verkehrssicherheit, insbesondere für Fahrer von Krafträdern, wie Motorräder oder Motorroller durch die Verbesserung deren Wahrnehmbarkeit durch die anderen Verkehrsteilnehmer. Dies trifft umso mehr bei schlechten Sichtverhältnissen zu, da hier die tiefliegende oft ungenügend wahrnehmbare Eigenbeleuchtung durch die synchronisierten und deutlich erkennbaren Signallampen der Lichtsignal-Weste ergänzt wird. Durch die synchrone Lichtsignalgebung von Kraftrad und Weste, ist auch eine eindeutige Zuordnung der Lichtsignale für den umliegenden Verkehr gegeben.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- LEDs/Signallampen/Lichtleiste im Schulterbereich, gelb
- 2
- mehrere LEDs am Außenrand der Lichtleiste im Rückenbereich, gelb
- 3
- mehrere LEDs im Zentralbereich der Lichtleiste von 2
- 4
- Kabelverbindung zur Fahrzeugelektrik, Spiralkabel
- 5
- Steckverbindung, 12 V Stecker
- 6
- Gurte mit Schnellverschluss auf der Vorderseite der Lichtsignal-Weste
- 7
- Reflexionsstreifen, vorzugsweise umlaufend
- 8
- Schulterbereich der Weste
- 9
- Rückenbereich der Weste
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202016002269 U1 [0006]