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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen von künstlichen Wimpern.
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Künstliche Wimpern werden als kosmetische und modische Accessoires in unterschiedlichsten Ausprägungen eingesetzt, insbesondere bei Frauen, um die natürlichen Wimpern zu verlängern oder generell um die Wimpern voller aussehen zu lassen.
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Bekannte künstliche Wimpern werden durch Aufkleben im Bereich der natürlichen Wimpern fixiert. Der hierfür erforderliche Kunststoff hinterlässt jedoch unerwünschte Spuren und Rückstände, die nach Entfernen der künstlichen Wimpern aufwändig entfernt werden müssen. Zudem ist nachteilig, dass eine fehlerhafte Positionierung der künstlichen Wimpern nicht ohne weiteres korrigiert werden kann, da die künstlichen Wimpern bereits mit dem Klebstoff an den natürlichen Wimpern anhaften.
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Aus der
DE 20 201 003 564 U1 sind künstliche Wimpern bekannt, die mittels Magnetkräften fixiert werden können. Für jedes Auge sind obere und untere Wimpern vorgesehen, die mittels Magnetkräften unter Zwischenlagerung der natürlichen Wimpern aneinander fixiert werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, welches ein einfaches, sicheres und reproduzierbares Anbringen von künstlichen Wimpern ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale der unabhängigen Ansprüche vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen von künstlichen Wimpern im Bereich von natürlichen Wimpern einer Person. Im Bereich des Lids der Person wird ein magnetisch polarisierendes Material enthaltender Lidstrich oder Lidschatten aufgetragen. Dort wird durch Magnetkräfte die künstliche Wimper fixiert.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht somit darin, einen Lidstrich oder einen Lidschatten, den eine Person im Bereich ihres Augenlids aufträgt, zur Befestigung von künstlichen Wimpern zu nutzen. Hierzu besteht der Lidstrich oder Lidschatten zumindest teilweise aus einem magnetisch polarisierenden Material. Dies ermöglicht die Anbringung und Fixierung von künstlichen Wimpern mittels Magnetkräften.
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Erfindungsgemäß sind hierzu künstliche Wimpern vorgesehen, wobei jede künstliche Wimper an einen Wimpernkranz und daran angeordnete Wimpernhaare aufweist. Der Wimpernkranz weist ein magnetisches oder magnetisierbares Material auf und ist zur Fixierung an einem ein magnetisch polarisierendes Material enthaltenden Lidstrich oder Lidschatten ausgebildet.
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Die künstlichen Wimpern können schnell und präzise am Lidstrich oder Lidschatten fixiert und ebenso einfach wieder entfernt werden. Besonders vorteilhaft ist, dass der Lidstrich beziehungsweise Lidschatten eine Doppelfunktion erfüllt, nämlich einerseits eine kosmetische Funktion und andererseits die Funktion als Fixiermittel. Letztere Funktion ermöglicht das Fixieren der künstlichen Wimpern ohne jegliche weitere Fixier- oder Hilfsmittel.
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Besonders vorteilhaft ist der Wimpernkranz elastisch verformbar.
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Durch diese elastische Verformbarkeit kann der Konturverlauf des Wimpernkranzes exakt an die Geometrie des Lids der jeweiligen Person angepasst werden. Durch diese Anpassungsmöglichkeit wird ein exakter Sitz der künstlichen Wimpern am Lid der Person ermöglicht, was nicht nur den Tragekomfort erhöht, sondern auch den optischen Gesamteindruck weiter verbessert.
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Der Wimpernkranz einer erfindungsgemäßen künstlichen Wimper besteht zumindest teilweise aus einem magnetischen oder magnetisierenden Material.
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Durch die magnetische Wirkung kann der Wimpernkranz direkt an den Lidstrich oder Lidschatten angelegt werden, so dass die künstliche Wimper passgenau derart fixiert werden kann, dass Wimpernhaare der künstlichen Wimper genau im Bereich der natürlichen Wimpern der Person verlaufen, wodurch ein guter optischer Gesamteindruck erhalten wird.
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Prinzipiell könnte der Wimpernkranz der künstlichen Wimpern ein permanent magnetisches Material aufweisen. Besonders vorteilhaft weist der Wimpernkranz ein magnetisierbares Material auf, das vor Gebrauch der künstlichen Wimpern mit einem Magneten magnetisiert wird. Wenn im Folgenden nur auf magnetisierbares Material Bezug genommen wird, ist damit keinerlei Einschränkung und insbesondere kein Ausschluss von permanent magnetischem Material verbunden. Die Wimpern oder der Wimpernkranz können auch entmagnetisiert werden, hierdurch werden Transport und Aufbewahrung erleichtert und bei der Aufbewahrung vor Zusammenklumpen geschützt.
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Gemäß einer ersten Variante der Erfindung enthält der Wimpernkranz ein magnetisches oder magnetisierbares Material oder ist vollständig aus diesem gebildet.
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In diesem Fall ist das magnetische oder magnetisierbare Material integraler Bestandteil des Wimpernkranzes und damit der künstlichen Wimpern.
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Beispielsweise ist der Wimpernkranz aus einem magnetisierbares Material enthaltenden Kunststoff gebildet.
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Dabei ist vorteilhaft der Kunststoff von einem Silikon oder einem thermoplastischen Elastomer gebildet.
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Der Kunststoff bildet dabei eine relativ weiche und nachgiebige Außenfläche aus, wodurch ein hoher Tragekomfort der künstlichen Wimpern erzielt wird.
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Das magnetisierbare Material kann in Form von Partikeln im Kunststoff verteilt sein. Weiterhin kann das magnetisierbare Material von einem Draht gebildet ist, der von Kunststoff ummantelt ist. Der Draht oder die Drahteinlage komplett oder in Teilbereichen ermöglicht dem Benutzer das Vorformen und individuelle Anpassen an das Lid.
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Gemäß einer besonders einfachen, kostengünstigen Ausgestaltung ist der Wimpernkranz von einem metallischen Draht gebildet, an welchem Wimpernhaare befestigt sind, das heißt in diesem Fall entfällt die zusätzliche Kunststoff-Ummantelung.
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Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung wird ein Substrat zur Erzeugung des Lidstrichs oder Lidschattens auf den Wimpernkranz aufgetragen und dann magnetisiert.
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Diese Variante ist deshalb vorteilhaft, da das den Lidstrich oder Lidschatten bildende Substrat eine weitere Funktion derart aufweist, dass eine künstliche Wimper durch Auftragen des Substrats auf den Wimpernkranz ihre magnetische Wirkung erhält. Damit können beliebige künstliche Wimpern, die bei Verkauf beziehungsweise Herstellung noch keinerlei magnetische Wirkung haben, nachträglich mit einer solchen versehen werden und dann für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt werden.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens muss somit letztlich nur das das magnetisch polarisierendes Material enthaltende Substrat zur Erzeugung des Lidstrichs beziehungsweise Lidschattens bereitgestellt werden, zusammen mit einem Magnet zur Magnetisierung des Substrats, wenn es auf die künstlichen Wimpern aufgebracht wurde.
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Vorteilhaft ist hierzu das Substrat in einem Behälter gelagert, an welchem ein Magnet zur Magnetisierung des Wimpernkranzes vorgesehen ist.
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Dadurch bildet der Magnet mit dem Behälter eine Baueinheit, die den Magnet unverlierbar an den Behälter koppelt. Damit wird ein hoher Bedienkomfort erzielt. Der Behälter entspricht dabei gängigen Größen für die Lagerung von Eyelinern und dergleichen, so dass dieser von einer Person einfach in einer Hand gehalten und auch platzsparend in einer Tasche, insbesondere Handtasche, untergebracht werden kann.
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Alternativ kann ein separater Magnetisierungsbehälter vorgesehen sein. Dieser weist einen Magnetisierungsschlitz zum Magnetisieren eines Wimpernkranzes auf. Zudem ist ein Entmagnetisierungsschlitz vorgesehen. Mit diesem kann bei Bedarf ein Wimpernkranz entmagnetisiert werden.
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Das magnetisch polarisierende Material des Substrats zur Ausbildung von Lidstrich oder Lidschatten besteht vorzugsweise aus einem Metallpulver, insbesondere aus Eisen und/oder Edelstahl. Natürlich sind auch andere magnetisierbare Materialien einsetzbar.
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Weiterhin kann das Substrat ein magnetisch polarisierendes Material in Form von Kunststoffen mit Metalleinlagerungen aufweisen.
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Generell kann das Substrat in fester bis flüssiger Form vorliegen.
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Wobei mit flüssiger Form insbesondere auch ein Substrat mit cremiger, pastöser Konsistenz umfasst ist.
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Angepasst an die Konsistenz des Substrats ist auch der zugehörige Behälter ausgebildet. Liegt das Substrat in Festkörperform vor, kann der Behälter in Form eines Stiftes ausgebildet sein. Liegt das Substrat in flüssiger, pastöser oder cremiger Form vor, weist der Behälter zweckmäßig einen Hohlraum zur Aufnahme des Substrats auf.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 a - c Unterschiedliche Ausführungsformen von künstlichen Wimpern.
- 2 a - b Behälter zur Lagerung eines Substrats zur Ausbildung von Lidstrich oder Lidschatten.
- 3 a - d Darstellung von Verfahrensschritten des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anbringung von künstlichen Wimpern.
- 4 Darstellung eines Magnetisierungsbehälters
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Die 1a - 1c zeigen unterschiedliche Ausführungen einer künstlichen Wimper 1. Die künstliche Wimper 1 umfasst generell einen Wimpernkranz 2, an welchen mehrere Wimpernhaare 3 befestigt sind.
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1a zeigt eine herkömmliche künstliche Wimper 1, deren Wimpernkranz 2 aus einem nicht magnetisierbaren Material, wie zum Beispiel Kunststoff, besteht.
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1b zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen künstlichen Wimper 1, deren Wimpernkranz 2 als magnetisierbares Material einen Metalldraht 4 aufweist, welcher von einem Mantel 5 aus Silikon umgeben ist.
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1c zeigt eine Variante der Ausführungsform gemäß 1b, bei welcher der Wimpernkranz 2 nur von dem Metalldraht 4 gebildet ist.
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Generell ist der Wimpernkranz 2 der künstlichen Wimper 1 elastisch verformbar und kann so an die jeweilige Lidkontur des Lids einer Person angepasst werden.
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Die 2a, 2b zeigen den Aufbau eines Behälters 6 zur Aufnahme eines Eyeliners, das heißt einem Substrat, mit dem auf dem Lid einer Person ein Lidstrich A erzeugt werden kann. Generell kann es sich auch um ein Substrat handeln, mit dem ein Lidschatten auf dem Lid einer Person aufgetragen werden kann.
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Erfindungsgemäß enthält das Substrat ein magnetisch polarisierendes Material, beispielsweise in Form eines Metallpulvers, das zum Beispiel aus Eisen und/ oder Edelstahl bestehen kann. Prinzipiell kann das Substrat auch in Form von Kunststoffen mit Metalleinlagerungen gebildet sein. Das Substrat wird ergänzt durch kosmetische Komponenten, die auch in bekannten kosmetischen Produkten, wie Eyelinern, enthalten sind. Damit bildet das Substrat hinsichtlich seiner Konsistenz und Beschaffenheit ein Produkt, mit dem ein Lidschatten oder, wie im vorliegenden Fall, ein Lidstrich A mit einer bestimmten, variabel wählbaren Farbgebung erzeugt werden kann.
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Prinzipiell kann das Substrat in fester Form vorliegen. Im vorliegenden Fall ist das Substrat fließfähig und weist vorzugsweise eine cremige Konsistenz auf.
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Der zylindrische Behälter 6 ist so dimensioniert, dass er von einer Person bequem in einer Hand gehalten werden kann. Der Behälter 6 weist einen oberen Behälterkörper 7 und einen unteren Behälterkörper 8 auf. Beide Behälterkörper 7, 8 sind hohlzylindrisch ausgebildet.
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Der untere Behälterkörper 8 ist an seiner Unterseite mit einem Boden abgeschlossen und dient zur Aufnahme des Substrats. Im oberen Behälterkörper 7 ist ein Stempel 9 geführt, auf dem ein kreisscheibenförmiges Segment 10 aufliegt. Der Stempel 9 umfasst ein rohrförmiges Auftragelement 11, mit dem Substrat aus dem unteren Behälterkörper 8 entnommen werden kann, um es dann auf dem Lid der Person auftragen zu können.
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Das obere Ende des oberen Behälterkörpers 7 ist mit einem Magneten 12 abgeschlossen, in welchen ein Schlitz 12a eingearbeitet ist.
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In den 3a - 3d ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Anbringung einer künstlichen Wimper 1 an einem Lid einer Person beschrieben.
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Dabei wird im vorliegenden Fall eine künstliche Wimper 1, wie in 1a dargestellt, verwendet, das heißt eine künstliche Wimper 1, deren Wimpernkranz 2 kein magnetisch polarisierendes Material enthält.
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In einem ersten Verfahrensschritt (3a) wird mit dem Auftragelement 11 des oberen Behälterkörpers 7 Eyeliner auf den Wimpernkranz 2 der künstlichen Wimper 1 aufgetragen. Der Eyeliner enthält magnetisch polarisierendes Material. Durch das Führen der künstlichen Wimper 1 durch den Schlitz 12a im Magneten 12 des oberen Behälterkörpers 7 wird dieses magnetisch polarisierende Material in einem zweiten Verfahrensschritt magnetisiert (3b).
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In einem dritten Verfahrensschritt (3c) wird mit dem Auftragelement 11 des oberen Behälterkörpers 7 Eyeliner zur Erzeugung eines Lidstrichs A auf dem Lid der Person aufgetragen.
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Im vierten und letzten Verfahrensschritt (3d) wird die künstliche Wimper 1 mit dem magnetischen Material an den Lidstrich A herangeführt, wo die künstliche Wimper 1 durch Magnetkräfte sicher fixiert ist.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren können bevorzugt künstliche Wimpern 1 eingesetzt werden, die bereits im Wimpernkranz 2 ein magnetisiertes oder magnetisches Material enthalten, und zwar komplett oder nur in Teilbereichen.
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In diesem Fall muss kein magnetisch polarisierendes Material enthaltendes Substrat auf den Wimpernkranz 2 aufgetragen werden, das heißt der erste Verfahrensschritt gemäß 3a kann entfallen. Ansonsten erfolgt das Anbringen der künstlichen Wimper 1 am Lid einer Person entsprechend dem in 3 dargestellten Verfahren.
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4 zeigt einen Magnetisierungsbehälter 13 mit einem Magnetisierungsschlitz 14 und einem Entmagnetisierungsschlitz 15. Dieser Magnetisierungsbehälter 13 bildet eine vom Behälter 6 völlig unabhängige Einheit. Ein Wimpernkranz 2 kann durch Führen durch den Magnetisierungsschlitz 14 magnetisiert werden. Durch Führen durch den Entmagnetisierungsschlitz 15 kann ein Wimpernkranz 2 entmagnetisiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Künstliche Wimper
- (2)
- Wimpernkranz
- (3)
- Wimpernhaare
- (4)
- Metalldraht
- (5)
- Mantel
- (6)
- Behälter
- (7)
- Oberer Behälterkörper
- (8)
- Unterer Behälterkörper
- (9)
- Stempel
- (10)
- Segment
- (11)
- Auftragelement
- (12)
- Magnet
- (12a)
- Schlitz
- (13)
- Magnetisierungsbehälter
- (14)
- Magnetisierungsschlitz
- (15)
- Entmagnetisierungsschlitz
- A
- Lidstrich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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