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Die Erfindung betrifft einen für einen Schnürschuh geeigneten Schuhverschluss.
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Aus der
DE 10 2005 026 165 A1 ist eine Führungs- und Blockiervorrichtung für einen Schnürsenkel eines Schuhes bekannt. Die Blockiervorrichtung umfasst einen drehbar gelagerten Festklemmabschnitt. Weiter ist eine Sperreinrichtung vorgesehen, durch welche der Festklemmabschnitt in einer Drehrichtung blockierbar ist. Die bekannte Blockiervorrichtung soll beispielsweise für einen Snowboardschuh geeignet sein.
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Aus der
EP 0 724 392 B1 ist ein Schuhverschluss bekannt, welcher ein Drehglied und einen Exzentertrieb umfasst. Mittels des Exzentertriebs ist eine Seilscheibe mit dem Drehglied gekuppelt. Der Schuhverschluss ist insbesondere für die Verwendung bei Kinderschuhen vorgesehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber dem Stand der Technik weiterentwickelten, für verschiedenste Arten von Schuhen, auch Straßenschuhe, geeigneten Schuhverschluss anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Schuhverschluss mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Der Schuhverschluss umfasst einen Basiskörper, welcher vorzugsweise aus Kunststoff, alternativ aus Metall oder aus einem Mix verschiedener Werkstoffe, gefertigt ist. In den Basiskörper ist ein Klemmmechanismus integriert, welcher dazu ausgebildet ist, zwei Abschnitte eines Schnürsenkels zu klemmen. Dementsprechend weist der Basiskörper zwei Durchlässe für jeweils einen Schnürsenkelabschnitt auf. Die durch den Basiskörper geführten Schnürsenkelabschnitte sind jeweils einmal der Schnürung des Schuhs zugewandt und einmal nach außen gerichtet. Die beiden nach außen gerichteten Stücke, das heißt Enden des Schnürsenkels, können zu einer Schleife oder einem Gebilde, welches optisch eine Schleife nachbildet, gebunden werden, so dass ein mit dem Schuhverschluss ausgerüsteter Schuh eng an das Erscheinungsbild eines üblichen Schnürschuhs angelehnt bleibt. Der Schuhverschluss wirkt dabei optisch wie ein zentraler Knopf oder eine kleine Medaille mittig in der der Schleife des Schuhs.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung weist der Klemmmechanismus einen einzigen Schiebemechanismus auf, wobei zwei Klemmrampen des Basiskörpers relativ zur Verschieberichtung eines Sperrgliedes des Schiebemechanismus schräg gestellt sind.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung umfasst der Klemmmechanismus zwei Sperrglieder, welche jeweils mit mindestens einer Klemmrampe zusammenwirken und entgegengesetzt zueinander bewegbar sind, wobei jedes Sperrglied von einem Schnürsenkelabschnitt umschlungen wird. Der Umschlingungswinkel kann hierbei mehr als 180° betragen. Ebenso sind Bauformen realisierbar, bei denen ein Umschlingungswinkel von weniger als 180° gegeben ist. Ein Umschlingungswinkel von genau 180° ist gleichbedeutend damit, dass eine Gerade, längs derer ein um das Sperrglied gelegter Abschnitt des Schnürsenkels in den Schuhverschluss eingefädelt ist, zu derjenigen Geraden parallel ist, längs derer der genannte Abschnitt aus dem Schuhverschluss heraus geführt ist.
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Ferner existieren Ausgestaltungen, bei denen eine einzige Sperrwippe als Sperrglied des Klemmmechanismus vorhanden ist. In diesem Fall greift die Sperrwippe in beide Durchlässe des Schuhverschlusses ein. Die Durchlässe sind hierbei vorzugsweise parallel zueinander und horizontal angeordnet. Die Sperrwippe kann durch Federkraft in Sperrrichtung belastet sein.
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Unabhängig vom Aufbau des Klemmmechanismus weist der Basiskörper, in welchen der Klemmmechanismus eingebaut ist, beispielsweise eine quaderförmige Grundform auf. Hierbei sind die Längsseiten des Quaders beim gebunden Schuh typischerweise horizontal ausgerichtet. Alternativ kann der Basiskörper zum Beispiel kreisrund, oval, sechseckig oder in der Art eines Wappens, das heißt schildförmig, gestaltet sein.
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Der Klemmmechanismus ist vorzugsweise derart gestaltet, dass er mit einer einzigen Hand feststellbar sowie lösbar ist. Komponenten des Klemmmechanismus, insbesondere Klemmrampen, können unmittelbar durch den Basiskörper gebildet sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung befindet sich an der Vorderseite des Basiskörpers eine Öse, an der die Enden des Schnürsenkels festgebunden werden können, so dass der Schnürsenkel in der Art einer Schleife gelegt werden kann.
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Nachfolgend werden drei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
- 1 und 2 einen Schnürschuh mit Schuhverschluss,
- 3 bis 5 einen weiteren Schuhverschluss für einen Schnürschuh in Frontansicht, Seitenansicht und Draufsicht,
- 6 und 7 den Schuhverschluss nach 3 in verschiedenen Einstellungen,
- 8 den Schuhverschluss nach 3 mit eingefädeltem Schnürsenkel,
- 9 und 10 verschiedene Einstellungen des Schuhverschlusses nach 1,
- 11 einen Schuhverschluss mit Klemmwippe,
- 12 den Schuhverschluss nach 11 mit eingefädeltem Schnürsenkel.
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Die folgenden Erläuterungen beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf alle Ausführungsbeispiele. Einander entsprechende oder gleichwirkende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Ein Schuhverschluss 1 ist zur Verwendung bei einem üblichen Schnürschuh 2 vorgesehen. Die beiden Enden eines Schnürsenkels 3 werden durch den Schuhverschluss 1 gefädelt und in diesem durch einen Klemmmechanismus 4 festgeklemmt. Die im Schuhverschluss 1 festgeklemmten Schnürsenkelabschnitte sind mit 5, 6 bezeichnet. Der Klemmmechanismus 4 ist in einen aus Kunststoff gefertigten Basiskörper 7 des Schuhverschlusses 1 eingebaut. Um die Schnürsenkelabschnitte 5, 6 durch den Basiskörper 7 durchzufädeln, weist dieser insgesamt vier Öffnungen 8, 9, 10, 11 auf. Hierbei bilden in den Ausführungsbeispielen nach den 1 bis 10 eine untere Öffnung 8 und eine obere Öffnung 9 einen ersten Durchlass 12 für den Schnürsenkelabschnitt 5 und eine weitere untere Öffnung 10 sowie eine weitere obere Öffnung 11 einen Durchlass 13 für den Schnürsenkelabschnitt 6. Im Ausführungsbeispiel nach 3 sind die unteren Öffnungen 8, 10 seitlich am Basiskörper 7 und die oberen Öffnungen 10, 11 an der Oberseite des Basiskörpers 7 angeordnet. Im Unterschied hierzu befinden sich im Ausführungsbeispiel nach 1 sämtliche Öffnungen 8, 9, 10, 11 seitlich am Basiskörper 7. Beim Ausführungsbeispiel nach den 11 und 12 sind die beiden unteren Öffnungen 8 und 10 dem ersten Durchlass 12 und die beiden oberen Öffnungen 9 und 11 dem zweiten Durchlass 13 zuzurechnen.
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In den beiden Ausführungsbeispielen nach den 1 bis 10 umfasst der Klemmmechanismus 4 einen mit 14 bezeichneten Schiebemechanismus. Der Schiebemechanismus 14 umfasst ein einziges Sperrglied 15 (3 bis 8) beziehungsweise zwei Sperrglieder 15 ( 1, 2, 9, 10). In jedem Fall ist das Sperrglied 15 als drehbarer Sperrstern ausgebildet. Die Achse, um welche der mindestens eine Sperrstern 15 schwenkbar ist, ist hierbei orthogonal zur mit V bezeichneten Verschieberichtung des Schiebemechanismus 14 ausgerichtet. In der Ausgestaltung nach 3 kontaktiert der Sperrstern 15 beide Schnürsenkelabschnitte 5, 6. Dagegen hat in der Ausgestaltung nach 1 jeder Sperrstern 15 Kontakt zu einem einzigen Schnürsenkelabschnitt 5, 6.
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In beiden Ausgestaltungen mit Schiebemechanismus 14 kontaktiert jeder Schnürsenkelabschnitt 5, 6 zusätzlich eine Klemmrampe 16, 17, die durch den Basiskörper 7 gebildet ist. Der durch das mindestens eine Sperrglied 15 sowie die Klemmrampen 16, 17 gebildete Klemmmechanismus 4 ist derart gestaltet, dass sich der Schuhverschluss 1 beim Tragen des Schnürschuhs 2 selbst festzieht. Zum Lösen des Schuhverschlusses 1 ist das mindestens eine Sperrglied 15 manuell zu verschieben. Im Fall von 9 und 10 sind die Sperrglieder 15 durch Federn 20 belastet. Optional ist eine Federbelastung des Sperrglieds 15 auch im Fall von 6 gegeben.
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Im Ausführungsbeispiel nach den 11 und 12 ist das Sperrglied 15 als Sperrwippe gestaltet. Die Sperrwippe 15 ist um eine Drehachse D kippbar; die entsprechende Kipprichtung ist mit K bezeichnet. In der Anordnung nach den 11 und 12 ist der untere Schnürsenkelabschnitt 6 von rechts und der obere Schnürsenkelabschnitt 5 von links in den Schuhverschluss 1 einzufädeln. Die Durchlässe 12, 13 sind, wie aus den 11 und 12 hervorgeht, parallel zueinander angeordnet.
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Bei allen drei Ausführungsbeispielen wäre die Funktionsfähigkeit des Schuhverschlusses 1 bereits gegeben, wenn die Enden des Schnürsenkels 3, das heißt beide Schnürsenkelabschnitte 5, 6, frei aus dem Basiskörper 7 heraushängen. Dies hätte jedoch den Nachteil, dass optisch nicht der Eindruck eines gebundenen Schuhs gegeben wäre. Aus diesem Grund ist an der Vorderseite des Basiskörpers 7 eine Öse 18 angebracht, an der die Enden des Schnürsenkels 3 festgebunden werden können.
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Das Festbinden der Schnürsenkelabschnitte 5, 6 an der Öse 18 ist von der Funktion des Klemmmechanismus 4 unabhängig. Beim Öffnen und Schließen des Schuhverschlusses 1 ist kein Lösen der Schnürsenkelabschnitte 5, 6 von der Öse 18 erforderlich. Die Öse 18 hat lediglich die Funktion, die Enden des Schnürsenkels 3 in der Art einer Schleife, welche mit 19 bezeichnet ist, zu halten. Wird der Schuhverschluss 1 gelöst, so verkleinert sich die Schleife 19, ohne jedoch komplett zu verschwinden. In analoger Weise vergrößert sich die Schleife 19, je fester der Schnürschuh 2 gebunden ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schuhverschluss
- 2
- Schnürschuh
- 3
- Schnürsenkel
- 4
- Klemmmechanismus
- 5
- Schnürsenkelabschnitt
- 6
- Schnürsenkelabschnitt
- 7
- Basiskörper
- 8
- untere Öffnung
- 9
- obere Öffnung
- 10
- untere Öffnung
- 11
- obere Öffnung
- 12
- Durchlass
- 13
- Durchlass
- 14
- Schiebemechanismus
- 15
- Sperrrglied, Sperrstern, Sperrwippe
- 16
- Klemmrampe
- 17
- Klemmrampe
- 18
- Öse
- 19
- Schleife
- 20
- Feder
- D
- Drehachse
- K
- Kipprichtung
- V
- Verschieberichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005026165 A1 [0002]
- EP 0724392 B1 [0003]