-
Die Erfindung betrifft eine rotierbare Separiertrommel, welche zum Separieren verschiedenartiger Teile, insbesondere zum Separieren von Spritzguss- und Angussteilen, geeignet ist.
-
Eine Vorrichtung zum maschinellen Separieren von Einzelteilen unterschiedlicher Form und Größe ist beispielsweise aus der
DE 26 37 851 C2 bekannt. Diese Vorrichtung besteht aus einem drehbar und schräg gelagerten, auf beiden Stirnseiten offenen Trommelzylinder, dessen Mantelfläche sich aus im Abstand zueinander angeordneten, in zwei Seitenringen um ihre Längsachse drehbar gelagerten Längsstäben zusammensetzt. Hierbei sind die Längsstäbe als sich entgegengesetzt zur Umlaufrichtung des Trommelzylinders drehende Mantelwalzen ausgebildet.
-
Eine weitere Vorrichtung zum Separieren von Teilen unterschiedlicher Form und Grö-ße, insbesondere Spritzguss- und Angussteilen, ist in der
EP 0 265 543 A1 offenbart. Diese Separiervorrichtung weist eine erste Gruppe an Längsstäben auf, welche an zwei Ronden, das heißt Seitenringen, fixiert gelagert sind. Darüber hinaus weist die Separiervorrichtung eine zweite Gruppe an Längsstäben auf, deren Positionierung im Gegensatz zur ersten Gruppe relativ zu den Ronden verstellbar ist. Sämtliche Längsstäbe rotieren bei Umlauf in der Separiertrommel entgegengesetzt zur Gesamttrommeldrehrichtung. Die Längsstäbe der zweiten Gruppe sind mit den Längsstäben der ersten Gruppe über Planetenbleche gekoppelt. Mit Hilfe einer Endloskette ist die Positionierung der Längsstäbe der zweiten Gruppe relativ zu den Längsstäben der ersten Gruppe veränderbar. Dies ermöglicht ein schnelles Einstellen des Abstandes zwischen den Längsstäben.
-
Eine weitere Separiertrommel mit zylinderförmigen Separierelementen, welche parallel zur Achse der Trommel angeordnet sind, ist in der
EP 0 332 195 B1 beschrieben.
-
In diesem Fall ist ein einstellbarer Separierspalt zwischen einem schwenkbaren Separierelement und einer fest an der Trommel angebrachten Separierlamelle gebildet.
-
Aus der
EP 2 415 531 B1 ist eine Separiervorrichtung bekannt, welche eine Räumeinrichtung umfasst. Die Räumeinrichtung dient dem Räumen eines lichten Querschnitts einer Separierkulisse in wenigstens einer Position bei der Rotation der Separiertrommel. Die Separierkulisse ist durch stufenartige Wandungen ausgebildet, wobei wenigstens eine Wandung der Separierkulisse beweglich ausgebildet ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik weiterentwickelte, einfach aufgebaute und handhabbare, sowie vielfältig einsetzbare Separiertrommel, welche insbesondere für die Verwendung bei Spritzgussmaschinen geeignet ist, anzugeben.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Separiertrommel mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Separiertrommel umfasst ein im Wesentlichen zylindrisches, um eine Achse rotierbares Separierungs-Grundgestell. Eine Mehrzahl an Wechsel-Segmenten kann wahlweise mit dem Separierungs-Grundgestell verbunden oder von diesem zerstörungsfrei gelöst werden. Sobald die Wechsel-Segmente am Separierungsgrundgestell befestigt sind, ist keine Relativbewegung zwischen den Wechsel-Segmenten und dem Separierungs-Grundgestell vorgesehen. Öffnungen zum Separieren der verschiedenartigen Teile, insbesondere zum Separieren von Spritzgussteilen und Angussteilen, sind ausschließlich durch die Wechsel-Segmente gebildet. Ein Verstellmechanismus des Separierungsgrundgestells ist somit nicht erforderlich. Um die Separiertrommel von einer ersten Separieraufgabe auf eine zweite Separieraufgabe umzustellen, sind lediglich die Wechsel-Segmente auszutauschen, was in bevorzugter Ausgestaltung werkzeuglos möglich ist. Im Vergleich zum Separierungs-Grundgesell weisen die Wechsel-Segmente ein sehr geringes Gewicht auf, was die Umrüstung der Separiertrommel im Vergleich zu einem kompletten Trommeltausch erleichtert.
-
Das Separierungsgrundgestell, welches für unterschiedlichste Separieraufgaben nutzbar ist, weist vorzugsweise einen polygonförmigen Querschnitt auf. Beispielsweise beschreibt das Separierungs-Grundgestell im Querschnitt ein Polygon mit mindestens sechs und höchstens sechzehn Ecken, zum Beispiel ein 12-Eck. Die Anzahl der Wechsel-Segmente entspricht vorzugsweise der Anzahl der Seiten des Polygons. Theoretisch sind auch Ausführungsformen realisierbar, bei denen nicht auf jeder Seite des polygonförmigen Separierungs-Grundgestells ein Wechsel-Segment befestigbar ist, so dass die Anzahl der Wechsel-Segmente geringer als die Anzahl der Seiten des Polygons ist. Die übrigen Seiten des Polygons können in solchen Fällen entweder von vorneherein als geschlossene Wandungen ausgeführt oder durch Abdeckungen verschlossen sein, so dass sie keine Separierungsfunktion haben.
-
Die einzelnen Wechsel-Segmente haben vorzugsweise jeweils eine langgestreckte, rechteckige Grundform, wobei sie zur Auflage auf jeweils einen streifenförmigen, eine langgestreckte Öffnung aufweisenden Wandabschnitt des Separierungs-Grundgestells vorgesehen sind. Außerhalb der langgestreckten Öffnung liegt das Wechsel-Segment vorzugsweise flächig auf dem Wandabschnitt auf, so dass es in den entsprechenden Bereichen zu keinem Verhaken von Teilen kommen kann. Gemäß einer möglichen Ausgestaltung sind die Wechsel-Segmente als zur Befestigung am Separierungs-Grundgestell vorgesehene Einschub-Segmente ausgebildet, wobei die Verbindung zwischen Grundgestell und Einschub-Segment durch zumindest geringfügige Verschiebung des Einschub-Segments in Längsrichtung des Grundgestells herstellbar sowie lösbar ist.
-
Zur Herstellung der festen Verbindungen zwischen dem Separierungs-Grundgestell und den einzelnen Wechsel-Segmenten sowie zur Lösung dieser Verbindungen sind verschiedenste Verbindungstechnologien geeignet, welche entweder die Zuhilfenahme eines Werkzeugs erfordern oder als werkzeugloser Mechanismus konzipiert sind. Beispielhaft sind Verschlüsse mit Magneten, Kugelsicherungen und Schnappverschlüsse zu nennen.
-
Im Unterschied zu den Wandabschnitten des Separierungs-Grundgestells, welche in bevorzugter Ausgestaltung jeweils nur eine einzige, langgestreckte Öffnung aufweisen, sind in jedem Wechsel-Segment, insbesondere Einschub-Segment, vorzugsweise mehrere Öffnungen, beispielsweise in Form kreisrunder Aussparungen, vorhanden. Die Öffnungen im Wechsel-Segment sind beispielsweise in einer einzigen Reihe oder in mehreren Reihen, welche parallel zur Mittelachse des Separierungs-Grundgestells ausgerichtet ist beziehungsweise ausgerichtet sind, angeordnet.
-
Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass eine einzige Separiertrommel über einen langen Zeitraum und für vielfältigste, wechselnde Separieraufgaben in einer Separiervorrichtung, welche insbesondere einer Spritzgussmaschine zugeordnet ist, verbleiben kann. Lediglich verschiedene Sets an Wechsel-Segmenten, insbesondere in Form von Einschub-Segmenten, welche auf sehr kleinem Raum lagerbar und auf einfache Art handhabbar sind, sind mit dem Separierungs- Grundgestell, das heißt der drehbaren Trommel, zu kombinieren.
-
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
- 1 eine Separiertrommel in unvollständig montiertem Zustand,
- 2 ein zur Verwendung bei der Separiertrommel nach 1 geeignetes Einschub-Segment.
-
Eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnete Separiertrommel ist zum Separieren von Angussteilen und Gutteilen vorgesehen, die von einer Spritzgussmaschine ausgeworfen werden. Hinsichtlich der prinzipiellen Funktion der Separiertrommel 1 wird auf den eingangs zitierten Stand der Technik verwiesen. Die Separiertrommel 1 hat eine zylindrische Grundform und ist um ihre eigene Längsachse drehbar. Zwei Anschlussbereiche 2, 3 an den Stirnseiten der Separiertrommel 1 dienen der Einbettung der Separiertrommel 1 in eine nicht dargestellte Umgebungskonstruktion. Die Anschlussbereiche 2, 3 sind über Ringe 4, 5 mit einem mittleren Trommelbereich 6 verbunden, der die vorgesehene Separierfunktion übernimmt.
-
Der mittlere Trommelbereich 6 ist aus streifenförmigen Wandabschnitten 7 gebildet, welche jeweils eine langgestreckte, sich annähernd über den gesamten Trommelbereich 6 erstreckende Öffnung 8 aufweisen. Im skizzierten Ausführungsbeispiel sind insgesamt zwölf streifenförmige Wandabschnitte 7 vorhanden, welche zusammen ein 12-Eck beschreiben. Die 12-eckige Grundform der Separiertrommel 1 setzt sich in die Anschlussbereiche 2, 3 hinein fort. Die Anschlussbereiche 2, 3 bilden zusammen mit den Ringen 4, 5 und dem mittleren Trommelbereich 6 ein in sich starres Separierungs-Grundgestell 10. Sofern die Gutteile derart groß sind, dass sie nicht durch die Öffnungen 8 in den streifenförmigen Wandabschnitten 7 fallen können, kann bereits das Separierungs-Grundgestell 10 als Separiertrommel 1 genutzt werden. In der Praxis ist dagegen in den meisten Fällen die Verwendung zusätzlicher Einschub-Segmente 9 erforderlich, welche auf jeweils einen streifenförmigen Wandabschnitt 7 aufgesetzt und dort befestigt werden. In der in 1 skizzierten Anordnung ist lediglich ein einziges, allgemein als Wechsel-Segment bezeichnetes Einschub-Segment 9 auf einen der insgesamt zwölf streifenförmigen Wandabschnitte 7 aufgesetzt. Um die Funktionsfähigkeit der Separiertrommel 1 herzustellen, sind auch die elf anderen Wandabschnitte 7 mit jeweils einem Einschub-Segment 9 abzudecken.
-
Ein isoliertes Einschub-Segment 9 ist in 2 dargestellt. Einzelne, jeweils kreisrunde Öffnungen 11, welche die gewünschte Separierfunktion übernehmen, sind innerhalb des Einschub-Segments 9 in einer einzigen Reihe, welche parallel zur Mittelachse, das heißt Drehachse, des Separierungs-Grundgestells 10 ausgerichtet ist, angeordnet. Je nach Separierungsaufgabe könnten auch mehrere Reihen an Öffnungen 11 im Einschub-Segment 9 vorhanden sein.
-
Unabhängig von der Anzahl und Anordnung der Öffnungen 11 weist jedes Einschub-Segment 9 Befestigungskonturen 12 auf, die mit Gegenkonturen auf Seiten des Separierungs-Grundgestells 10 korrespondieren und eine einfache und zugleich stabile Montage der Einschub-Segmente 9 am Separierungs-Grundgestell 10 ermöglichen.
-
Zum Abnehmen der Einschub-Segmente 9 vom Separierungs-Grundgestell 10 genügt ein geringfügiges Verschieben jedes Einschub-Segments 9 auf dem mittleren Trommelbereich 6 in Längsrichtung des Separierungs-Grundgestells 10. Gemäß einer abgewandelten Variante werden die Einschub-Segmente 9 von einer Stirnseite des Separierungs-Grundgestells 10 aus durch jeweils eine schlitzförmige Öffnung in einem der Ringe 4,5 hindurch zum mittleren Trommelbereich 6 vorgeschoben und dort fixiert. In entsprechender Weise können in diesem Fall die Einschub-Segment 9 vom Separierungs-Grundgestell 10 abgenommen werden. In beiden Fällen sind verschiedene Sätze an Einschub-Segmenten 9 sind mit geringem Platzbedarf in der Nähe der Spritzgussmaschine, welcher die Separiertrommel 1 zugeordnet ist, lagerbar.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Separiertrommel
- 2
- Anschlussbereich
- 3
- Anschlussbereich
- 4
- Ring
- 5
- Ring
- 6
- mittlerer Trommelbereich
- 7
- streifenförmiger Wandabschnitt
- 8
- Öffnung im streifenförmigen Wandabschnitt
- 9
- Wechsel-Segment, Einschub-Segment
- 10
- Separierungs-Grundgestell
- 11
- Öffnung im Wechsel-Segment
- 12
- Befestigungskontur
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 2637851 C2 [0002]
- EP 0265543 A1 [0003]
- EP 0332195 B1 [0004]
- EP 2415531 B1 [0006]