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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufnahmevorrichtung für ein Oberflächenmessgerät.
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Die Erfindung wird im Folgenden am Beispiel eines Oberflächenmessgerätes zur Bestimmung von optischen Oberflächeneigenschaften beschrieben. Dies stellt jedoch keine Einschränkung dar. Die Erfindung ist ebenso auf andere Oberflächenmessgeräte, beispielsweise zur Bestimmung von mechanischen, chemischen oder physikalischen, jedoch nicht-optischen, Oberflächeneigenschaften anwendbar.
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Zu bestimmende optische Oberflächeneigenschaften sind beispielsweise der Glanz, die Farbe, der „Haze“ (Glanzschleier), die Abbildungsschärfe, die „Distinctness of Image“ (Brillanz oder Bildschärfe) oder der „Orange Peel“ (ein Maß für die Welligkeit) der Oberfläche. Derartige Oberflächeneigenschaften werden unter Anderem in der Qualitätssicherung von optischen Oberflächen, wie Lackierungen, beispielsweise von Möbeln oder Automobilen, gemessen und kontrolliert.
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Das optische Oberflächenmessgerät weist vorzugsweise wenigstens eine Lichtquelle auf, deren Licht durch eine Öffnung im Gehäuse des Oberflächenmessgerätes auf eine Messfläche, d. h. auf einen Teilbereich der zu vermessenden Oberfläche, gerichtet werden kann, sowie wenigstens einen Detektor, der das von der Messfläche reflektierte Licht aufnimmt. Bevorzugt ist die Lichtquelle eine Leuchtidiode. Es können auch mehrere Lichtquellen und/oder mehrere Detektoren, welche jeweils vorzugsweise in verschiedenen Winkeln gegenüber der Messfläche angeordnet sind, vorgesehen sein. Für die Messung wird das Oberflächenmessgerät vorzugsweise auf die Messfläche aufgesetzt.
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Durch Auswertung des von dem Detektor aufgenommenen Lichtes unter Einbeziehung des von der Lichtquelle ausgestrahlten Lichtes kann dann die jeweilige optische Eigenschaft bestimmt werden. Für die Ausführung und Auswertung der Messung weist das Oberflächenmessgerät eine entsprechende Steuer- und Auswerteelektronik auf.
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Oberflächenmessgeräte der betrachteten Art müssen bei der Inbetriebnahme sowie in bestimmten zeitlichen Abständen kalibriert werden, um eine hohe Messgenauigkeit zu sichern. Die Kalibration erfolgt zweckmäßigerweise durch die Messung einer sogenannten Referenzmessfläche, welche einen Prüfstandard mit genau definierten Oberflächeneigenschaften, beispielsweise einer genau definierten Farbe, darstellt. Geeichte, den einschlägigen internationalen Normen entsprechende Prüfstandards werden etwa von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) oder von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) als sogenannte Master-Standards oder als anhand von Master-Standards kalibrierte, sogenannte Transfer-Standards bereitgestellt. Durch eine ggf. mehrfache Ableitung über Transfer-Standards wird dem Benutzer eines Oberflächenmessgerätes schließlich ein sogenannter Arbeitsstandard zur Verfügung gestellt, welcher auf diese Weise auf den entsprechenden internationalen Standard rückführbar ist. Dieser Arbeitsstandard kann dann während der Lebensdauer des Oberflächenmessgerätes zu dessen Kalibration eingesetzt werden, indem Referenzmessungen der zu dem Arbeitsstandard gehörenden Referenzmessfläche durchgeführt werden.
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Oberflächenmessgeräte der betrachteten Art werden oft zusammen mit einer zugehörigen Aufnahmevorrichtung, auch als „Docking Station“ bezeichnet, ausgeliefert. Das Oberflächenmessgerät lässt sich in die Aufnahmevorrichtung einsetzen oder hineinstellen und stellt, vorzugsweise über elektrische Kontakte oder auch drahtlos, eine Verbindung zur Aufnahmevorrichtung her. Die Aufnahmevorrichtung wiederum ist vorzugsweise mit dem Stromnetz und/oder mit einem Computer oder einem Datennetzwerk verbunden.
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Die Aufnahmevorrichtung stellt dann bestimmte Funktionen zur Verfügung, insbesondere eine Aufladung eines Akkus im Oberflächenmessgerät, vorzugsweise durch elektrische Kontakte oder induktiv, eine Erfassung des Betriebszustands des Oberflächenmessgerätes und/oder eine Datenübertragung zwischen Oberflächenmessgerät und Aufnahmevorrichtung, vorzugsweise die Übertragung von Messdaten vom Oberflächenmessgerät zur Aufnahmevorrichtung und/oder die Übertragung von Steuerbefehlen zwischen dem Oberflächenmessgerät und der Aufnahmevorrichtung. Die Datenübertragung erfolgt vorzugsweise ebenfalls über elektrische Kontakte, insbesondere über einen USB-Anschluss, und weiter bevorzugt drahtlos über WLAN.
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Weiterhin ist es bekannt, einen Prüfstandard mit einer Referenzmessfläche in eine derartige Aufnahmevorrichtung zu integrieren. Sobald das Oberflächenmessgerät in die Aufnahmevorrichtung eingesetzt wird, nimmt es von selbst eine Position ein, in der die Referenzmessfläche vor der Messöffnung des Oberflächenmessgerätes zu liegen kommt, so dass in dieser Position einer Referenzmessung der Referenzmessfläche durchgeführt werden kann. Daraufhin kann unter Verwendung der Referenzmessung eine Kalibration des Oberflächenmessgerätes durchgeführt werden.
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Dabei ergibt sich das Problem, dass die Referenzmessfläche des Prüfstandards insbesondere dann, wenn das Oberflächenmessgerät gerade im Einsatz ist und daher nicht in der Aufnahmevorrichtung aufgenommen ist, gegenüber der Umgebung der Aufnahmevorrichtung exponiert ist, beispielsweise gegenüber Staub, Licht, Feuchtigkeit oder mechanischen Einwirkungen bei der Handhabung oder beim Transport der Aufnahmevorrichtung. Dies kann zu einer unerwünschten Veränderung der Referenzmessfläche beispielsweise durch eine Staubschicht, durch Verblassen, durch Trübung oder durch Kratzer führen, wodurch wiederum die Referenzmessungen mit dem Prüfstandard verfälscht werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Aufnahmevorrichtung mit einer Referenzmessfläche für ein, insbesondere optisches, Oberflächenmessgerät sowie ein Kalibrationsverfahren für ein solches Oberflächenmessgerät anhand einer Referenzmessfläche weiter zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Aufnahmevorrichtung gemäß Anspruch 1 und ein Kalibrationsverfahren gemäß Anspruch 17. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Wie oben beschrieben, geht die Erfindung von einer Aufnahmevorrichtung für ein, insbesondere optisches, Oberflächenmessgerät aus, welche wenigstens eine Referenzmessfläche aufweist, welche vorzugsweise Teil eines Prüfstandards ist. Erfindungsgemäß ist die Referenzmessfläche in wenigstens einen Abdeckzustand, in dem sie gegenüber der Umgebung der Aufnahmevorrichtung abgedeckt ist, und in wenigstens einen Freigabezustand, in dem sie gegenüber der Umgebung der Aufnahmevorrichtung nicht abgedeckt ist, bringbar.
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Somit ist die Referenzmessfläche im Abdeckzustand nicht gegenüber der Umgebung der Aufnahmevorrichtung exponiert und damit besser geschützt. Umgekehrt kann das Oberflächenmessgerät, wenn es in der Aufnahmevorrichtung aufgenommen ist und sich die wenigstens eine Referenzmessfläche in dem wenigstens einen Freigabezustand befindet, eine Referenzmessung der wenigstens einen Referenzmessfläche durchführen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die wenigstens eine Referenzmessfläche relativ zu der Aufnahmevorrichtung in wenigstens eine Abdeckposition bewegbar, in der sie gegenüber der Umgebung der Aufnahmevorrichtung, insbesondere durch ein Gehäuse der Aufnahmevorrichtung, abgedeckt ist. Dadurch ist die wenigstens eine Referenzmessfläche in einen Abdeckzustand bringbar. Außerdem ist die wenigstens eine Referenzmessfläche relativ zu der Aufnahmevorrichtung in wenigstens eine von der wenigstens einen Abdeckposition verschiedene Freigabeposition bewegbar, in der sie gegenüber der Umgebung der Aufnahmevorrichtung nicht abgedeckt ist. Dadurch ist die wenigstens eine Referenzmessfläche in einen Freigabezustand bringbar.
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Der Abdeckzustand und der Freigabezustand werden in dieser Ausführung also durch eine Bewegung der Referenzmessfläche selbst bewirkt. Dabei befindet sich die Referenzmessfläche im Abdeckzustand vorzugsweise innerhalb des Gehäuses der Aufnahmevorrichtung und wird von diesem verdeckt. Im Freigabezustand wird die Referenzmessfläche vorzugsweise nicht mehr vom Gehäuse der Aufnahmevorrichtung verdeckt, sondern tritt vorzugsweise aus dem Gehäuse hervor oder ist zumindest an einer Öffnung oder Aussparung des Gehäuses positioniert und durch diese von außen zugänglich, insbesondere sichtbar. Das Oberflächenmessgerät ist, wenn es in der Aufnahmevorrichtung aufgenommen ist, vorzugsweise derart positioniert, dass seine Messöffnung über der Referenzmessfläche zu liegen kommt, wodurch die Referenzmessung ermöglicht wird.
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In einer weiteren bevorzugten Variante dieser Ausführung weist die Aufnahmevorrichtung ferner wenigstens einen Verschluss auf, welcher relativ zu der Aufnahmevorrichtung in wenigstens eine Schließposition, in der er eine Öffnung im Gehäuse der Aufnahmevorrichtung verschließt, und in wenigstens eine Öffnungsposition, in der er diese Öffnung nicht verschließt, bewegbar ist, wobei die Schließposition des wenigstens einen Verschlusses der Freigabeposition der wenigstens einen Referenzmessfläche entspricht. Auf diese Weise ist die Öffnung im Gehäuse der Aufnahmevorrichtung in der Abdeckposition der Referenzmessfläche durch den Verschluss verschließbar, so dass die Referenzmessfläche in der Abdeckposition vollständig vor Umwelteinflüssen wie Licht, Staub etc. geschützt ist.
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Dabei ist die Bewegung der wenigstens einen Referenzmessfläche und die Bewegung des wenigstens einen Verschlusses vorzugsweise jeweils eine Schwenkbewegung, und die beiden Schwenkbewegungen sind vorzugsweise mechanisch, insbesondere durch einen Hebelmechanismus, miteinander gekoppelt.
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Insbesondere durch eine „phasenversetzte“ Kopplung der beiden Schwenkbewegungen lässt sich hierbei in konstruktiv einfacher Weise erreichen, dass der Verschluss in seiner Schließposition ist, während die Referenzmessfläche in ihrer Abdeckposition ist und dass der Verschluss nicht in seiner Schließposition ist, während die Referenzmessfläche in ihrer Freigabeposition ist. Hierdurch wird eine Kollision des Verschlusses mit der Referenzmessfläche in der Schließposition des Verschlusses, welche der Freigabeposition der Referenzmessfläche entspricht, vermieden.
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Als gemeinsamer Antrieb für die beiden gekoppelten Schwenkbewegungen wird vorzugsweise ein Elektromotor, weiter vorzugsweise ein Schrittmotor, eingesetzt.
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In einer weiteren bevorzugten Variante dieser Ausführung weist die Aufnahmevorrichtung eine Mehrzahl, insbesondere zwei, drei, vier, fünf, sechs oder mehr, von Referenzmessflächen auf. Jede der Referenzmessfläche kann dann in eine Freigabeposition bewegt werden, so dass Referenzmessungen mit verschiedenen Referenzmessflächen und damit verschiedenen Prüfstandards möglich sind. Dadurch lässt sich die Genauigkeit der Kalibration des Oberflächenmessgerätes noch weiter erhöhen, ohne den Aufwand für dessen Benutzer zu vergrößern, da die benötigten mehreren Prüfstandards bereits alle in der Aufnahmevorrichtung vorhanden sind.
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In einer bevorzugten Variante dieser Ausführung sind die Positionen der Referenzmessflächen relativ zueinander nicht veränderbar. Die Referenzmessflächen können insbesondere auf einem gemeinsamen, starren Bauteil angeordnet sein und gemeinsam bewegt werden.
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Dabei ist bevorzugt die Anzahl der möglichen Positionen einer jeden Referenzmessfläche gleich der Anzahl der Referenzmessflächen, und von diesen möglichen Positionen ist jeweils genau eine Position eine Freigabeposition, und die übrigen Positionen sind Abdeckpositionen. Die Referenzmessflächen vertauschen somit bei der gemeinsamen Bewegung ihre Positionen, wobei sich stets eine einzige Referenzmessfläche in einer Freigabeposition und die übrigen Referenzmessflächen jeweils in einer Abdeckposition befinden.
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Dies kann in bevorzugter Weise dadurch realisiert werden, dass die Bewegung der Referenzmessflächen zwischen deren möglichen Positionen eine Drehbewegung um eine gemeinsame Achse ist. Als konkrete technische Ausführung können insbesondere alle Referenzmessflächen auf einem gemeinsamen Revolvermechanismus angeordnet sein, d. h. die einzelnen Referenzmessflächen sind entlang des Umfangs eines bevorzugt rad-, trommel- oder scheibenförmigen Elements angeordnet, welches sich jeweils um den Winkelabstand einer Referenzmessfläche weiterdrehen kann. Dieses Element ist vorzugsweise im Inneren des Gehäuses der Aufnahmevorrichtung angeordnet, wodurch sich die Abdeckpositionen ergeben. An einer Stelle entlang des Umfangs des Revolvermechanismus befindet sich vorzugsweise eine Öffnung in dem Gehäuse der Aufnahmevorrichtung, wodurch sich die Freigabeposition ergibt.
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Eine solche Konstruktion ist besonders platzsparend, was insbesondere bei den relativ kleinen Abmessungen eines handgeführten Oberflächenmessgerätes und einer entsprechenden Aufnahmevorrichtung von Vorteil ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung weist die Aufnahmevorrichtung Mittel, insbesondere magnetische Mittel oder Rastmittel, für eine wenigstens zeitweise Fixierung der wenigstens einen Referenzmessfläche in der wenigstens einen Freigabeposition auf. Dadurch kann eine möglichst exakte Positionierung der Referenzmessfläche während der Referenzmessung in der Freigabeposition sichergestellt werden.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die wenigstens eine Referenzmessfläche - im Gegensatz zu der oben beschriebenen Ausführung, in der die Referenzmessflächen in Abdeck- und Freigabepositionen bringbar sind - relativ zu der Aufnahmevorrichtung nicht bewegbar. Stattdessen weist die Aufnahmevorrichtung wenigstens eine Abdeckung auf, welche in eine Abdeckposition, in der sie die wenigstens eine Referenzmessfläche gegenüber der Umgebung der Aufnahmevorrichtung abdeckt, bewegbar ist. Dadurch ist die wenigstens eine Referenzmessfläche in einen Abdeckzustand bringbar. Außerdem ist die Abdeckung in eine Freigabeposition, in der sie die wenigstens eine Referenzmessfläche gegenüber der Umgebung der Aufnahmevorrichtung nicht abdeckt, bewegbar. Dadurch ist die wenigstens eine Referenzmessfläche in einen Freigabezustand bringbar. Die Referenzmessfläche wird in dieser Ausführung also nicht selbst bewegt, um in den Abdeck- bzw. Freigabezustand gebracht zu werden, sondern dies erfolgt durch eine Bewegung der Abdeckung.
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Diese Ausführung der Erfindung bietet sich insbesondere dann an, wenn lediglich eine Referenzmessfläche in der Aufnahmevorrichtung vorgesehen ist. In diesem Fall kann es platzsparender sowie konstruktiv einfacher und damit kostengünstiger sein, nicht die Referenzmessfläche selbst, sondern nur eine Abdeckung der Referenzmessfläche zu bewegen.
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Insbesondere in dieser Ausführung der Erfindung kann die Bewegung der wenigstens einen Abdeckung von der wenigstens einen Abdeckposition in die wenigstens eine Freigabeposition durch das Einbringen des Oberflächenmessgerätes in die Aufnahmevorrichtung auslösbar sein, und/oder die Bewegung der wenigstens einen Abdeckung von der wenigstens einen Freigabeposition in die wenigstens eine Abdeckposition kann durch das Entfernen des Oberflächenmessgerätes aus der Aufnahmevorrichtung auslösbar sein.
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Auf diese Weise befindet sich die Referenzmessfläche nur dann in dem (exponierten) Freigabezustand, wenn das Oberflächenmessgerät in der Aufnahmevorrichtung aufgenommen ist und es somit möglich sein soll, eine Referenzmessung vorzunehmen. Ist das Oberflächenmessgerät dagegen nicht in der Aufnahmevorrichtung aufgenommen, so wird die Referenzmessfläche auch nicht für eine Referenzmessung benötigt und befindet sich in dieser Ausführung entsprechend in einem Abdeckzustand. Weiterhin wird in dieser Ausführung der Übergang zwischen dem Abdeck- und dem Freigabezustand der Referenzmessfläche auf einfache Weise automatisiert, so dass der Benutzer sich nicht um den Zustand der Referenzmessfläche kümmern muss.
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Vorzugsweise ist in dieser Ausführung der Erfindung die Abdeckung zwischen der wenigstens einen Freigabeposition und der wenigstens einen Abdeckposition durch einen Hebelmechanismus bewegbar, welcher durch das Oberflächenmessgerät betätigbar ist.
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Selbstverständlich kann auch in der zuerst beschriebenen Ausführung, in der die wenigstens eine Referenzmessfläche in wenigstens eine Abdeckposition und in wenigstens eine Freigabeposition bewegbar ist, diese Bewegung von der wenigstens einen Abdeckposition in die wenigstens eine Freigabeposition durch das Einbringen des Oberflächenmessgerätes in die Aufnahmevorrichtung auslösbar sein, und/oder diese Bewegung von der wenigstens einen Freigabeposition in die wenigstens eine Abdeckposition kann durch das Entfernen des Oberflächenmessgerätes aus der Aufnahmevorrichtung auslösbar sein.
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In der zuletzt beschriebenen Ausführungsform, welche eine bewegliche Abdeckung verwendet, befindet sich die Abdeckung in der Abdeckposition vorzugsweise zwischen der Referenzmessfläche und einer Öffnung im Gehäuse der Aufnahmevorrichtung. Wird das Oberflächenmessgerät in die Aufnahmevorrichtung eingesetzt, so berührt die Messöffnung des Oberflächenmessgerätes vorzugsweise die Gehäuseaußenseite. Wird nun die Abdeckung in die Freigabeposition bewegt, so besteht zwischen der Referenzmessfläche und der Messöffnung ein Abstand, welcher der Summe aus der Dicke der Gehäusewand und der Dicke der Abdeckung entspricht.
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Dieser Abstand kann für die Referenzmessung problematisch sein, wenn bei der Referenzmessung angenommen wird, dass das Oberflächenmessgerät mit seiner Messöffnung direkt auf die Referenzmessfläche aufgesetzt ist.
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Eine bevorzugte Abwandlung der genannten Ausführungsform sieht daher vor, dass die wenigstens eine Referenzmessfläche relativ zu der Aufnahmevorrichtung doch geringfügig bewegbar ist, um bei in die Aufnahmevorrichtung eingesetztem Oberflächenmessgerät den Abstand zwischen der Referenzmessfläche und der Messöffnung des Oberflächenmessgerätes zu verringern. Vorzugsweise wird dieser Abstand dadurch auf Null verringert, d. h. die Referenzmessfläche liegt direkt an der Messöffnung an.
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Vorzugsweise wird diese Abstandsverringerung durch eine Hebeeinrichtung für die Referenzmessfläche erreicht. Falls die Abdeckung, wie oben beschrieben, zwischen der wenigstens einen Freigabeposition und der wenigstens einen Abdeckposition durch einen Hebelmechanismus bewegbar ist, so ist diese Hebeeinrichtung vorzugsweise mit dem Hebelmechanismus gekoppelt. Die Kopplung ist vorzugsweise derart gestaltet, dass am Ende der Bewegung der Abdeckung, wenn sich diese bereits weitgehend in der Freigabeposition befindet, die Hebeeinrichtung aktiviert wird und die Referenzmessfläche durch die Gehäuseöffnung hindurch in Richtung der Messöffnung des Oberflächenmessgerätes bewegt.
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Die Hebeeinrichtung kann dabei rein mechanisch, vorzugsweise durch einen weiteren Hebelmechanismus, oder auch durch einen Aktor, insbesondere durch ein elektrisches Stellglied, vorzugsweise einen Elekromotor oder einen Piezoaktor, realisiert werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die wenigstens eine Referenzmessfläche in dem wenigstens einen Freigabezustand für die Durchführung der Referenzmessung ausrichtbar. Hierdurch lässt sich die Genauigkeit der Referenzmessung durch eine exakte Ausrichtung, insbesondere eine besonders gute Parallelität, der Referenzmessfläche gegenüber dem Oberflächenmessgerät noch weiter erhöhen.
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Eine solche Ausrichtung der wenigstens einen Referenzmessfläche für die Durchführung der Referenzmessung ist vorzugsweise durch einen Kontakt mit dem Oberflächenmessgerät auslösbar. Insbesondere kann dabei eine Fläche um die Messöffnung des Oberflächenmessgerätes herum mit der Referenzmessfläche in Kontakt gebracht werden, wodurch sich die Referenzmessfläche automatisch gegenüber der Messöffnung ausrichtet.
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Zu diesem Zweck ist die wenigstens eine Referenzmessfläche vorzugsweise auf einem elastischen Element, insbesondere auf einem Elastomerelement oder auf einem Schaumstoffelement, gelagert. Das elastische Element gibt dann beim Kontakt mit dem Oberflächenmessgerät nach und ermöglicht so die Ausrichtung der Referenzmessfläche gegenüber dem Oberflächenmessgerät.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung weist die Aufnahmevorrichtung Mittel, insbesondere magnetische Mittel oder Rastmittel, für eine wenigstens zeitweise Fixierung des Oberflächenmessgerätes in der Aufnahmevorrichtung auf. Analog zu den oben genannten Mitteln zur Fixierung der Referenzmessfläche kann dadurch eine möglichst exakte Positionierung des Oberflächenmessgerätes während der Referenzmessung und damit auch eine möglichst gut reproduzierbare Anordnung der Referenzmessfläche sichergestellt werden.
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Ein erfindungsgemäßes Kalibrationsverfahren für ein Oberflächenmessgerät weist die folgenden Schritte auf:
- a) Einbringen des Oberflächenmessgerätes in eine Aufnahmevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- b) Bringen der wenigstens einen Referenzmessfläche in den wenigstens einen Freigabezustand,
- c) Durchführen einer Referenzmessung der wenigstens einen Referenzmessfläche durch das Oberflächenmessgerät und Kalibration des Oberflächenmessgerätes unter Verwendung der Referenzmessung,
- d) Entfernen des Oberflächenmessgerätes aus der Aufnahmevorrichtung,
- e) Bringen der wenigstens einen Referenzmessfläche in den wenigstens einen Abdeckzustand,
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Dabei kann Schritt b) vor, während oder nach Schritt a) und/oder Schritt e) vor, während oder nach Schritt d) durchgeführt werden, wobei die Schritte ansonsten in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden.
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In einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird jedoch Schritt b) von Schritt a) ausgelöst und/oder Schritt e) von Schritt d) ausgelöst, d. h. durch das Einbringen des Oberflächenmessgerätes in die Aufnahmevorrichtung wird die Referenzmessfläche in den Freigabezustand gebracht, bzw. durch das Entfernen des Oberflächenmessgerätes aus der Aufnahmevorrichtung wird die Referenzmessfläche in den Abdeckzustand gebracht. Hierdurch ergeben sich die bereits oben für die Vorrichtung beschriebenen Vorteile.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung des Verfahrens kann Schritt b) aber auch unabhängig von Schritt a) und/oder Schritt e) unabhängig von Schritt d) vom Benutzer des Oberflächenmessgerätes ausgelöst werden, d. h. die Zustandsänderung der Referenzmessfläche ist unabhängig vom Einbringen bzw. Entfernen des Oberflächenmessgerätes in die bzw. aus der Aufnahmevorrichtung, sondern wird manuell vom Benutzer bewirkt.
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Dies kann insbesondere durch wenigstens ein Bedienelement an der Aufnahmevorrichtung und/oder an dem Oberflächenmessgerät erfolgen, vorzugsweise durch eine Taste oder einen Schalter, welches vom Benutzer betätigt wird, um die Referenzmessfläche von einem Abdeckzustand in einen Freigabezustand zu bringen oder umgekehrt. Dies ist eine konstruktiv besonders einfache Lösung und gibt dem Benutzer die maximale Kontrolle über den Zustand der Referenzmessfläche.
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Insbesondere hat der Benutzer dadurch auch die Möglichkeit, die Referenzmessfläche in einen Abdeckzustand zu bringen (Schritt e), bevor er das Oberflächenmessgerät aus der Aufnahmevorrichtung entfernt (Schritt d). Somit lässt sich - unter der Annahme, dass die Referenzmessfläche auch im Freigabezustand durch das in die Aufnahmevorrichtung eingebrachte Oberflächenmessgerät ausreichend geschützt ist - sicherstellen, dass die Referenzmessfläche zu keinem Zeitpunkt gegenüber der Umgebung des Oberflächenmessgerätes exponiert ist.
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Das Bedienelement kann an dem Oberflächenmessgerät angebracht sein, oder es kann ein ohnehin an dem Oberflächenmessgerät vorhandenes Bedienelement zu diesem Zweck verwendet werden. Vorzugsweise ist das Bedienelement jedoch an der Aufnahmevorrichtung angebracht, so dass keine Übertragung des Auslösesignals für die Zustandsänderung der Referenzmessfläche von dem Oberflächenmessgerät zur Aufnahmevorrichtung erforderlich ist.
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Bei dem bisher beschriebenen Kalibrationsverfahren werden jedes Mal, wenn das Oberflächenmessgerät in die Aufnahmevorrichtung eingebracht wird, eine Referenzmessung und eine Kalibration des Oberflächenmessgerätes (Schritt c) durchgeführt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Kalibrationsverfahrens werden die Referenzmessung und die Kalibration dagegen nicht unbedingt jedes Mal durchgeführt, sondern nur in Abhängigkeit eines bestimmten Parameters, anhand dessen entschieden werden kann, ob eine Kalibration zum gegebenen Zeitpunkt erforderlich ist oder nicht.
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Der genannte Parameter kann, jedoch nicht ausschließlich, einer der folgenden Parameter sein:
- - die Temperatur des Oberflächenmessgerätes,
- - die Umgebungstemperatur,
- - die Anzahl der von dem Oberflächenmessgerät seit dessen letzter Kalibration durchgeführten Messungen,
- - die Zeitdauer seit der letzten Kalibration des Oberflächenmessgerätes,
- - das Alter des Oberflächenmessgerätes oder einzelner Komponenten des Oberflächenmessgerätes, insbesondere einer Lichtquelle des Oberflächenmessgerätes.
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Alle genannten Parameter lassen sich als ein Maß für die Wahrscheinlichkeit auffassen, dass sich die Messgenauigkeit des Oberflächenmessgerätes seit der letzten Kalibration verschlechtert hat und daher eine erneute Kalibration erforderlich ist.
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Der Parameter „Temperatur des Oberflächenmessgerätes“ ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn es sich bei der Lichtquelle des Oberflächenmessgerätes um eine Leuchtdiode handelt, da Leuchtdioden einer temperaturabhängigen Spektralverschiebung unterworfen sind.
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Die Auswertung des Parameters und die Entscheidung, ob eine Kalibration erforderlich ist, werden vorzugsweise in einer Steuereinheit innerhalb der Aufnahmevorrichtung oder des Oberflächenmessgerätes vorgenommen.
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Weiterhin können durch die Messung eines rückführbaren (beispielsweise von der PTB stammenden) Standards mit dem Oberflächenmessgerät die Kalibrationsdaten der Referenzmessfläche mit diesem rückführbaren Standard abgeglichen werden.
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Dies kann in größeren Abständen, beispielsweise einmal jährlich, erfolgen, um eine hohe Genauigkeit der Kalibration des Oberflächenmessgerätes unter Verwendung der Referenzmessfläche sicherzustellen.
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Die Daten der Referenzmessfläche sind auf diese Weise auf ein Normal rückführbar. Die Daten der Referenzmessfläche, bei einem Farbmessgerät insbesondere die Spektraldaten, können dann in dem Oberflächenmessgerät oder in der Aufnahmevorrichtung abgespeichert und bei einer nachfolgenden Kalibration des Oberflächenmessgerätes verwendet werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den beiliegenden Zeichnungen im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung enthalten. Dabei zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung mit eingesetztem Oberflächenmessgerät;
- 2 eine perspektivische Ansicht der Aufnahmevorrichtung von schräg oben;
- 3 eine Ansicht der Aufnahmevorrichtung von vorne mit aufgeschnittenem Gehäuse;
- 4 eine Ansicht der Aufnahmevorrichtung von der Seite mit aufgeschnittenem Gehäuse.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung 2 (eine „Docking Station“), in die ein Oberflächenmessgerät 1, beispielsweise ein Farbmessgerät, eingesetzt ist. Das Oberflächenmessgerät 1 weist an seiner Unterseite eine Messöffnung (nicht sichtbar) und an seiner Oberseite ein Display (teilweise sichtbar) zur Anzeige der Messdaten auf.
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Wie auf 2 zu erkennen, weist die Aufnahmevorrichtung 2 auf ihrer Oberseite eine große, annähernd stufenförmige Vertiefung 7 auf, welche zu der ebenfalls annähernd stufenförmigen Unterseite des Oberflächenmessgerätes 1 (vgl. 1) weitgehend komplementär ist. Im oberen Teil der Vertiefung 7 sind elektrische Kontakte 3 angeordnet, über die eine Aufladung des Akkus des Oberflächenmessgerätes 1 erfolgen kann. Die Kontakte 3 sind vorzugsweise als Stifte, insbesondere als Federstifte, ausgebildet, wobei am Oberflächenmessgerät 1 entsprechende Buchsen bzw. Kontaktflächen angeordnet sind (oder auch umgekehrt). Die Kontakte 3 werden vorzugsweise auch zur Datenübertragung, insbesondere zur Übertragng von Messdaten und/oder Steuerbefehlen, verwendet. Weiter vorzugsweise erfolgt die Datenübertragung dagegen drahtlos, insbesondere über WLAN, Bluetooth oder ein anderes geeignetes Protokoll.
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Alternativ kann die Aufladung des Akkus des Oberflächenmessgerätes 1 auch induktiv erfolgen, in welchem Fall in der Aufnahmevorrichtung 2 eine Primärspule und im Oberflächenmessgerät 1 eine Sekundärspule angeordnet sind.
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An der Vorderseite der Aufnahmevorrichtung 2 sind drei Indikatorlampen 5 angeordnet, welche den Zustand der Aufnahmevorrichtung 2 und/oder des Oberflächenmessgerätes 1 anzeigen können.
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Zur Steuerung der Aufnahmevorrichtung 2 ist an deren Rückseite weiterhin eine Bedienungstaste (nicht sichtbar) angeordnet.
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In ihrem unteren Bereich weist die Vertiefung 7 eine Gehäuseöffnung 6 im Gehäuse 8 der Aufnahmevorrichtung 2 auf. Die Gehäuseöffnung 6 ist so angeordnet, dass bei eingesetztem Oberflächenmessgerät 1 dessen Messöffnung im Wesentlichen mittig über der Gehäuseöffnung 6 zu liegen kommt. In die Gehäuseöffnung 6 kann aus dem Inneren des Gehäuses 8 wechselseitig eine Referenzmessfläche 4 eines Prüfstandards oder ein Verschluss 9 eingeschwenkt werden. Sowohl die Referenzmessfläche 4 als auch der Verschluss 9 sind so dimensioniert, dass sie die Gehäuseöffnung 6 jeweils annähernd vollständig ausfüllen, wenn sie in die Gehäuseöffnung 6 eingeschwenkt sind.
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Wenn der Verschluss 9, aber nicht die Referenzmessfläche 4 in die Gehäuseöffnung 6 eingeschwenkt ist, so befindet sich die Referenzmessfläche 4 im Inneren des Gehäuses 8, welches durch den Verschluss 9 verschlossen ist. Die Referenzmessfläche 4 ist somit gegenüber der Umgebung der Aufnahmevorrichtung 2 abgedeckt und damit gegenüber Umwelteinflüssen, welche die Qualität der Referenzmessfläche 4 beeinträchtigen können, geschützt, insbesondere gegenüber Licht, Staub, Feuchtigkeit, Kratzern oder Fingerabdrücken der Benutzer.
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Wenn umgekehrt die Referenzmessfläche 4, aber nicht der Verschluss 9 in die Gehäuseöffnung 6 eingeschwenkt ist, liegt die Referenzmessfläche 4 genau vor der Messöffnung des in die Aufnahmevorrichtung 2 eingesetzten Oberflächenmessgerätes 1 und berührt die Messöffnung, so dass das Oberflächenmessgerät 1 eine Referenzmessung vornehmen kann.
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Das Ausschwenken des Verschlusses 9 aus der Gehäuseöffnung 6 und das Einschwenken der Referenzmessfläche 4 wird vorzugsweise durch das Einsetzen des Oberflächenmessgerätes 1 in die Vertiefung 7 ausgelöst, indem die Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen den Kontakten 3 oder einzelnen davon und dem Oberflächenmessgerät 1 detektiert wird. Entsprechend wird das Ausschwenken der Referenzmessfläche 4 aus der Gehäuseöffnung 6 und das Einschwenken des Verschlusses 9 vorzugsweise durch das Herausnehmen des Oberflächenmessgerätes 1 aus der Vertiefung 7 ausgelöst, indem die Unterbrechung des elektrischen Kontakts zwischen den Kontakten 3 oder einzelnen davon und dem Oberflächenmessgerät 1 detektiert wird.
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Im einfachsten Fall erfolgt die genannte Auslösung dabei durch das Schließen bzw. Öffnen eines Stromkreises, in dem sich ein entsprechender elektrischer Aktor befindet, wodurch die Ein- oder Ausschwenkbewegung gestartet bzw. gestoppt wird. Besonders bevorzugt wird der detektierte elektrische Kontakt jedoch als Signal für eine in der Aufnahmevorrichtung 2 integrierte digitale, mikroprozessorgesteuerte Steuerelektronik 23 verwendet. Diese erzeugt dann die entsprechenden Steuerbefehle an die Aktoren für die Ein- oder Ausschwenkbewegung.
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Vorzugsweise werden über die Kontakte 3 auch andere Daten, insbesondere Fehler- oder Statusmeldungen, uni- oder bidirektional übertragen. Insbesondere kann ein Signal von der Aufnahmevorrichtung 2 zum Oberflächenmessgerät 1 übertragen werden, das besagt, dass die Referenzmessfläche 4 in die Gehäuseöffnung 6 eingeschwenkt ist und dass somit eine Referenzmessung vorgenommen werden kann.
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Ebenso bevorzugt kann das Ein- und Ausschwenken des Verschlusses 9 bzw. der Referenzmessfläche 4 durch das Drücken der Bedienungtaste ausgelöst werden.
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In den 3 und 4 ist der Verschwenkmechanismus im Inneren der Aufnahmevorrichtung 2 dargestellt. Sowohl die Referenzmessfläche 4 als auch der Verschluss 9 sind jeweils am Ende eines verschwenkbaren Hebels 11 bzw. 12 angeordnet. Die Hebel 11 und 12 sind derart angeordnet, dass in ihrer jeweils waagrechten Stellung die Referenzmessfläche 4 bzw. der Verschluss 9 in der Gehäuseöffnung 6 angeordnet ist und die Oberflächen der Referenzmessfläche 4 bzw. des Verschlusses 9 mit der Oberfläche der Gehäuseöffnung 6 im Wesentlichen in einer Ebene liegen.
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Die Hebel 11 und 12 sind durch Stifte 19 bzw. 20 im linken und rechten äußeren Bereich einer gehäusefest montierten Halterung 14 drehbar gelagert, wobei die Drehpunkte auf der gleichen Höhe liegen. Weiterhin sind die Hebel 11 und 12 durch Stifte 21 und 22 mit einer Schubstange 13 verbunden und gegenüber dieser drehbar gelagert. Die Stifte 21 und 22 liegen jeweils auf einem seitlichen Vorsprung des Körpers des Hebels 11 bzw. 12, welcher sich rechtwinklig, jedoch in unterschiedlicher Richtung von der Längserstreckung des jeweiligen Hebels 11 bzw. 12 weg erstreckt.
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Der Stift 19, welcher den Hebel 11 mit der Referenzmessfläche 4 in der Halterung 14 lagert, ist auf der dem Hebel 11 abgewandten Seite der Halterung 14 mit der Welle eines Motors 10 verbunden. Bei dem Motor 10 handelt es sich vorzugsweise um einen Schrittmotor.
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Die Hebel 11 und 12 sind durch die Schubstange 13 derart gekoppelt, dass eine Drehung des Motors 10 eine gemeinsame, jedoch um ca. 60° phasenversetzte Schwenkbewegung der Hebel 11 und 12 in dieselbe Richtung bewirkt.
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Dabei wird die Schwenkbewegung des Hebels 11 durch den Anschlag einer Anschlagfläche 16, welche an dem seitlichen Vorsprung des Hebels 11 mit dem Stift 21 angebracht ist, und einer zugehörigen Anschlagfläche 15 an der Halterung 14 begrenzt. In der Anschlagstellung des Hebels 11 nimmt der Hebel 12 aufgrund der Phasenverschiebung der Schwenkbewegungen der Hebel 11 und 12 eine horizontale Stellung ein, so dass der Verschluss 9 in die Gehäuseöffnung 6 hineingeschwenkt ist und diese verschließt.
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Entsprechend wird die Schwenkbewegung des Hebels 12 durch den Anschlag einer Anschlagfläche 18, welche an dem seitlichen Vorsprung des Hebels 12 mit dem Stift 22 angebracht ist, und einer zugehörigen Anschlagfläche 17 an der Halterung 14 begrenzt. In der Anschlagstellung des Hebels 12 nimmt der Hebel 11 eine horizontale Stellung ein, so dass die Referenzmessfläche 4 in die Gehäuseöffnung 6 hineingeschwenkt ist. Diese Stellung der Hebel 11 und 12 ist in 3 dargestellt.
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Aufgrund der Phasenverschiebung in der Schwenkbewegung der Hebel 11 und 12 wird vermieden, dass diese bei ihrer Schwenkbewegung, welche in derselben Ebene erfolgt, miteinander kollidieren.
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Auf diese Weise wird durch eine einfache mechanische Kopplung, angetrieben von der Drehbewegung des Motors 10, das Ein- und Ausschwenken der Referenzmessfläche 4 bzw. des Verschlusses 9 gesteuert.
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Die Paare von Anschlagflächen 15, 16 und 17, 18 sind insbesondere als Seitenflächen von Paaren von Permanentmagneten oder von Paaren von jeweils einem Permanentmagneten und einer Weicheisenplatte ausgebildet, so dass die Hebel 11 und 12 in ihrer jeweiligen Anschlagposition zusätzlich durch Magnetkräfte in dieser Position gehalten werden. Dadurch wird der gesamte Verschwenkmechanismus an einer unbeabsichtigten Bewegung gehindert, welche die Position der Referenzmessfläche 4 in der Gehäuseöffnung 6 verändern und damit die Referenzmessung verfälschen könnte.
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Zwischen dem Ende des Hebels 11 und der Referenzmessfläche 4 kann vorzugsweise eine Schaumstoffschicht angebracht sein, wodurch die Referenzmessfläche 4 gegenüber dem Hebel 11 elastisch gelagert ist. Auf diese Weise kann die Referenzmessfläche 4, wenn sie in der Gehäuseöffnung 6 angeordnet ist, durch den Gegendruck des Gehäuses des Oberflächenmessgerätes 1, wenn dieses in die Aufnahmevorrichtung 2 eingesetzt ist, möglichst genau parallel zu dem Gehäuse 8 des Oberflächenmessgerätes 1 ausgerichtet werden.
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Die Steuerung des Motors 10 und der Indikatorlampen 5, die Überwachung der Kontakte 3 und der Bedienungstaste sowie die übrige Steuerung der Funktionen der Aufnahmevorrichtung 2 erfolgt durch die in der Aufnahmevorrichtung 2 integrierte Steuerelektronik 23.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Oberflächenmessgerät
- 2
- Aufnahmevorrichtung
- 3
- Kontakt
- 4
- Referenzmessfläche
- 5
- Indikatorlampe
- 6
- Gehäuseöffnung
- 7
- Vertiefung
- 8
- Gehäuse
- 9
- Verschluss
- 10
- Motor
- 11
- Hebel für Referenzmessfläche
- 12
- Hebel für Verschluss
- 13
- Schubstange
- 14
- Halterung
- 15-18
- Anschlagflächen
- 19-22
- Stifte
- 23
- Steuerelektronik