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Die Erfindung betrifft einen Gerätekasten zur Einbringung in die Reserveradmulde eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug mit einem integrierten Gerätekasten gemäß der Erfindung.
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Die
DE 102 57 853 A1 offenbart einen gattungsgemäßen Gerätekasten. Die
DE 102 57 853 A1 schlägt einen Crashabsorber zur formschlüssigen Aufnahme in eine Reserveradmulde eines Kraftfahrzeugs anstelle eines Reserverads oder zusätzlich zu einem Notrad vor, wobei der Crashabsorber eine Versteifung des heckseitigen Fahrzeugbodens erzielt und im Fall eines heckseitigen Auffahrunfalls auf das Fahrzeug vom auffahrenden Unfallfahrzeug eingeleitete Aufprallenergie aufnehmen kann. Der Crashabsorber kann u. a. als Behälter oder als Abdeckung für die Reserveradmulde ausgestaltet sein.
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Im Bereich der Kraftfahrzeuge ist es bekannt, Gerätekästen bzw. Werkzeugkoffer platzsparend im Bereich eines Reserverads oder einer Reserveradmulde unterzubringen. Dabei ist die Form solcher Werkzeugkoffer oftmals an die Geometrie des Reserverads oder der Reserveradmulde angepasst, um passgenau und platzsparend platziert werden zu können. Auch die Handhabung eines Werkzeugkoffers mit Deckeln, Griffen, Verschlüssen, etc. ist an diese besondere Einbausituation angepasst, um einem Nutzer ein möglichst einfaches Entnehmen, Einbringen und Benutzen des Werkzeugkoffers zu ermöglichen.
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Beispielsweise offenbart die
DE 39 04 538 A1 einen aufklappbaren Werkzeugkoffer, der aus zwei Schalenhälften besteht, die über ein Scharnier miteinander verbunden sind. Insgesamt ergibt sich so ein Werkzeugkoffer mit der Form eines Halbmondes. Diese Halbmondform ist dem Reserveradkasten eines Kraftfahrzeugs angepasst, so dass der Werkzeugkoffer passgenau in einen Reserveradkasten eingebracht werden kann. Die
DE 41 03 652 A1 offenbart hingegen einen Bordwerkzeugkoffer zur Unterbringung in der Felgenschüssel eines Reserverads. Auch die
US 4 917 279 A offenbart einen Werkzeugkoffer, der in einem Reserverad gelagert werden kann, wobei die US 2016 / 0 280 151 A1 einen Gerätekasten zur Einbringung in die Reserveradmulde zeigt.
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Die
DE 100 62 689 A1 zeigt ein Deformationselement zur Einbringung in einer Aufnahmemulde des Reserverads. Die
EP 0 814 005 A1 und
EP 1 870 287 A1 zeigen jeweils Gerätekästen mit seitlich angebrachten Klemmkeilen zur Einbringung in der Reserveradfelge.
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Dabei können auf diese Weise nicht nur Werkzeugkoffer mit Bordwerkzeug untergebracht werden, sondern auch Reifenreparaturkits. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass ein Kraftfahrzeug mit einem Reifenreparaturkit anstelle eines Reserverads ausgestattet ist. Die Ladefläche im Kofferraum eines Kraftfahrzeugs wird jedoch oftmals durch ein darin eingebrachtes Reserverad verstärkt und gestützt. Wird stattdessen ein Reifenreparaturkit in die Reserveradmulde eingebracht, müssen andere Komponenten für eine solche Stützung vorgesehen werden.
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Üblicherweise werden hierfür Kästen verwendet, die passgenau in die Reserveradmulde eingebracht werden. In solche Kästen können neben Hilfsmitteln für eine Reifenreparatur beispielsweise auch Abschlepphaken und/oder Trichter zum Einfüllen von Kraftstoff untergebracht werden, so dass sie allgemein als Gerätekasten oder Toolbox bezeichnet werden. Als Material für solche Gerätekästen wird beispielsweise expandiertes Polypropylen (EPP) verwendet.
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Ein Problem bei derartigen Gerätekästen ergibt sich jedoch aufgrund ihrer Abmessungen, die erforderlich sind, um einen Kasten passgenau in einer Reserveradmulde unterzubringen. Um die Ladefläche ausreichend zu verstärken, füllen solche Gerätekästen die Reserveradmulde typischerweise vollständig aus. Dies führt jedoch dazu, dass die Gerätekästen nur schwer aus der Reserveradmulde entnommen werden können, wenn sie außerhalb des Fahrzeugs eingesetzt werden sollen, oder ein Nutzer die Reserveradmulde als zusätzlichen Stauraum für die Unterbringung anderer Gegenstände nutzen möchte. Solche Gerätekästen sind schwer, groß und unhandlich.
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Angesichts des aufgezeigten Standes der Technik bietet der Bereich der Gerätekästen in Reserveradmulden von Kraftfahrzeugen daher noch Raum für Verbesserungen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gerätekasten zur Einbringung in die Reserveradmulde eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, der zur Stützung der Ladefläche eines Kofferraums des Kraftfahrzeugs beitragen kann. Dabei soll der Gerätekasten einfach aus der Reserveradmulde zu entnehmen und anderweitig unterzubringen sein, um die Reserveradmulde bei Bedarf als Stauraum für andere Gegenstände nutzen zu können.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Gerätekasten mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Kraftfahrzeug mit einer Reserveradmulde mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die jeweils abhängigen Unteransprüche.
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Der erfindungsgemäße Gerätekasten ist zur Einbringung in die Reserveradmulde eines Kraftfahrzeugs ausgebildet und weist einen Grundkörper und eine daran anbringbare Abdeckung auf. Der Grundkörper ist zur Aufnahme von Geräten durch ein Gehäuse mit wenigstens einer Zugangsöffnung gebildet. Dabei können im Grundkörper mehrere Aufbewahrungsfächer vorgesehen sein, in welche Gegenstände eingebracht werden können. Vorzugsweise sind mehrere Aufnahmemulden vorgesehen, in die Gegenstände eingeklemmt werden können. Dies verhindert eine unerwünschte Bewegung der Gegenstände innerhalb des Grundkörpers. Wie bei bereits bekannten Werkzeugkästen kann die Form dieser Aufnahmemulden an die aufzunehmenden Gegenstände angepasst sein, so dass nur bestimmte Geräte passgenau aufgenommen werden können.
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Erfindungsgemäß ist die Abdeckung in einer Stützposition und in einer Verschlussposition an dem Grundkörper anbringbar. In diesen beiden Positionen deckt die Abdeckung jeweils unterschiedliche Bereiche des Grundkörpers ab. Die Abdeckung liegt dabei in den beiden Positionen um einen Winkel α gedreht in der gleichen Ebene. Die Abdeckung wird somit nicht wie ein Klappdeckel zwischen zwei Stellungen verschwenkt, sondern wird durch Verdrehen in einer Ebene in die jeweils andere Position gebracht. Die Abdeckung deckt in der Verschlussposition den gesamten Grundkörper mit der wenigstens einen Zugangsöffnung ab, während die Abdeckung in der Stützposition nur einen Mittelbereich des Grundkörpers abdeckt und an gegenüber liegenden Seiten an dem Grundkörper übersteht. In der ersten Verschlussposition bildet die Abdeckung somit einen Deckel für den gesamten Grundkörper und es wird ein kompakter Gerätekasten gebildet, der leicht aus einer Reserveradmulde zu entnehmen und anderweitig zu lagern ist. Dabei bedeutet eine Abdeckung des gesamten Grundkörpers, dass dieser im Wesentlichen vollständig von der Abdeckung abgedeckt und Aufbewahrungsfächer verschlossen werden, wobei jedoch auch eine annähernd vollständige Abdeckung von der Erfindung umfasst ist. Beispielsweise können schmale Randbereiche unbedeckt bleiben.
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Um die Abdeckung aus dieser Verschlussposition in die Stützposition zu bringen, wird die Abdeckung in der gleichen Ebene um einen bestimmten Winkel α gedreht und in dieser Stellung an dem Grundkörper angebracht. In dieser Stellung deckt die Abdeckung nur einen mittleren Bereich des Grundkörpers ab und steht ansonsten auf gegenüber liegenden Seiten von dem Grundkörper ab. Vorzugsweise liegt der Winkel α bei etwa 90°, so dass der Grundkörper und die Abdeckung in der Stützposition ein Kreuz bilden. In dieser Stützposition kann der kreuzförmige Gerätekasten in einer Reservemulde eine darüber liegende Ladefläche großflächig abstützen. Doch auch andere Winkel α abweichend von 90° sind möglich.
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Die Abdeckung ist daher vorzugsweise als separate Komponente ausgebildet, die wenigstens in den zwei genannten Positionen an dem Grundkörper anbringbar ist. Es können jedoch auch weitere separate Bauteile vorhanden sein, die an dem Grundkörper anbringbar sind, aber bei dem erfindungsgemäßen Gerätekasten handelt es sich um einen wenigstens zweiteiligen Kasten.
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Mit diesem zweiteiligen Gerätekasten lassen sich unterschiedliche Funktionen erfüllen. Wird die Abdeckung in die Stützposition gebracht, kann der Gerätekasten innerhalb einer Reserveradmulde vorteilhaft dazu genutzt werden, eine darüber liegende Ladefläche abzustützen. Durch die vorzugsweise hergestellte Kreuzform des Gerätekastens in der Stützposition ist eine großflächige Stützung möglich, wobei sich die Lasten gleichmäßig verteilen. Ferner können die Kreissektoren zwischen dem Grundkörper und der von diesem abstehenden Abdeckung als Stauraum für kleinere Gegenstände genutzt werden.
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Soll der Gerätekasten entnommen werden, wird die Abdeckung in die Verschlussposition gebracht und es ergibt sich ein leichter und kompakter Gerätekasten, der einfach aus der Reserveradmulde entnommen werden kann. Dieser Gerätekasten kann gut gelagert werden, da er nicht viel Platz einnimmt und keinen großen Durchmesser hat wie viele bekannte Werkzeugkästen für Reserveradmulden. Der Gerätekasten kann in ein Regal eingebracht werden, aber auch eine platzsparende Unterbringung im Fahrzeug selbst ist möglich. Die schmale Kastenform des Gerätekastens ermöglicht eine Unterbringung innerhalb der Fahrzeugkabine, beispielsweise unter der Armlehne eines Rücksitzes.
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Ferner kann der Gerätekasten auch für andere Zwecke verwendet werden. Beispielsweise kann eine Person darauf sitzen oder knien, während sie Reparaturen am Fahrzeug, insbesondere eine Reparatur eines Reifens, durchführt. Um einen bequemen Sitz bereitzustellen, ist in einer nicht zur Erfindung gehörenden Ausführungsform vorgesehen, dass die Abdeckung in einer dritten Position an dem Grundkörper anbringbar ist, in welcher sie die wenigstens eine Zugangsöffnung des Grundkörpers nicht verschließt, sondern in einem Winkel β von etwa 90° in einem Endbereich des Grundkörpers von diesem absteht. Auf diese Weise wird ein L-förmiger Sitz gebildet und eine Person kann auf dem Grundkörper sitzen. Vorzugsweise wird der Grundkörper hierzu mit seiner wenigstens einen Zugangsöffnung nach unten gedreht. Werden zur Aufnahme von Geräten Aufnahmemulden verwendet, fallen die Geräte dabei nicht heraus, sondern werden durch Klemmkraft in den Mulden gehalten. Die nun oben liegende Seite des Grundkörpers ist zweckmäßigerweise relativ gerade und glatt ausgestaltet, so dass eine Person bequem auf ihr sitzen kann. Die in etwa senkrecht nach oben abstehende Abdeckung ist so an dem Grundkörper angebracht, dass sie eine Lehne bildet, an welcher sich eine Person anlehnen kann.
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Die Abdeckung weist vorzugsweise eine längliche Abdeckplatte mit zwei Längsseiten und zwei Endbereichen mit jeweiligen Stirnseiten auf. Von diesen Endbereichen stehen mehrere Seitenelemente ab. Diese Seitenelemente dienen dazu, die Abdeckung mit dem Grundkörper zu verbinden. Dies kann auf verschiedene Arten erfolgen. Beispielsweise können in gegenüber liegenden Endbereichen der Abdeckplatte jeweils zwei Seitenelemente in die gleiche Richtung abstehen, und die Seitenelemente sind in der Verschlussposition formschlüssig mit dem Grundkörper kontaktiert. Insbesondere kann es sich bei den Seitenelementen um Platten handeln, die in der Verschlussposition an der Außenseite des Grundkörpers anliegen. Die Seitenelemente stehen dabei beispielsweise von den Längsseiten der Abdeckplatte ab. Sie können jedoch auch von den Stirnseiten abstehen.
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Die Seitenelemente könnten auch jegliche andere Formen haben, die für eine Verbindung mit dem Grundkörper geeignet sind. Beispielsweise kann es sich auch um Stege oder Stifte handeln. In der Verschlussposition können Platten, Stege und/oder Stifte an der Außenseite des Grundkörpers anliegen, so dass die Abdeckung den Grundkörper quasi umschließt. Für eine stabile Abdeckung können die Seitenelemente am Grundkörper einrasten. Hierzu stehen korrespondierende Rastelemente vom Grundkörper ab. Die Seitenelemente können auch in entsprechende Aufnahmen innerhalb des Grundkörpers eingreifen. Dort können sie ebenfalls verrasten.
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Die Abdeckplatte der Abdeckung ist vorzugsweise glatt und ohne Erhebungen ausgeführt, um eine ebene Auflagefläche für die Ladefläche eines Fahrzeugkofferraums zu bieten.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Breite BA eines ersten Endbereichs der Abdeckplatte größer als die Breite bA eines gegenüber liegenden zweiten Endbereichs der Abdeckplatte, und die Breite eines ersten Endbereichs des Grundkörpers ist ebenfalls größer als die Breite eines gegenüber liegenden zweiten Endbereichs des Grundkörpers. In der Verschlussposition liegt das schmalere Ende der Abdeckung auf dem schmaleren Ende des Grundkörpers.
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In der Stützposition liegt die Abdeckung quer auf dem Mittelbereich des Grundkörpers, wobei dieser hierfür entsprechend ausgebildet ist. Beispielsweise können in diesem Mittelbereich Aufnahmen vorgesehen sein, in welche Bauteile der Abdeckung eingreifen. In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Mittelbereich wenigstens durch zwei Querwände begrenzt ist, zwischen denen die Abdeckung in der Stützposition in Längsrichtung des Grundkörpers formschlüssig gehalten ist. Auf diese Weise kann sich die Abdeckung in Längsrichtung des Grundkörpers nicht verschieben. Um auch eine Bewegung der Abdeckung in Querrichtung des Grundkörpers zu verhindern oder zumindest einzuschränken, können die Seitenelemente der Abdeckung so ausgebildet und angeordnet sein, dass sie in der Stützposition ebenfalls an der Außenseite des Grundkörpers anliegen. Beispielsweise sind hierzu Platten oder Stege im mittleren Bereich der Abdeckung so angeordnet, dass sie an der Außenseite des Grundkörpers anliegen, wenn die Abdeckung mittig auf den Grundkörper gesetzt wird. Auch hierfür können am Grundkörper Aufnahmen vorgesehen sein, in welche die Seitenelemente in der Stützposition eingreifen.
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Von der Erfindung umfasst ist auch ein Kraftfahrzeug mit einer Reserveradmulde, wobei in die Reserveradmulde ein Gerätekasten gemäß einer der beschriebenen Ausführungsformen eingebracht ist. Um den Gerätekasten passgenau in die Reserveradmulde einbringen zu können, entsprechen die längsten Abmessungen des Grundkörpers und der Abdeckung jeweils dem Innendurchmesser der Reserveradmulde bzw. die Abmessungen sind nur geringfügig kleiner als der Innendurchmesser der Reserveradmulde. Bei einem solchen Kraftfahrzeug kann der erfindungsgemäße Gerätekasten mit den beschriebenen Vorteilen eingesetzt werden. Insbesondere ergibt sich ein Kraftfahrzeug mit mehr verfügbarem Stauraum innerhalb der Reserveradmulde. Hierdurch kann der Platz innerhalb der Reserveradmulde offiziell dem Ladevolumen des Fahrzeugs zugerechnet werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der folgenden Figurenbeschreibung offenbart. Es zeigen
- 1 eine dreidimensionale Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gerätekastens mit einer Abdeckung in der Verschlussposition,
- 2 einen Gerätekasten gemäß 1 mit einer Abdeckung in der Stützposition,
- 3 eine dreidimensionale Ansicht auf die Oberseite eines Grundkörpers,
- 4A eine dreidimensionale Ansicht einer Abdeckung von ihrer Oberseite,
- 4B eine dreidimensionale Ansicht der Abdeckung gemäß 4A von ihrer Unterseite,
- 5 eine Aufsicht auf eine Reserveradmulde mit eingebrachtem Gerätekasten,
- 6 eine Seitenansicht eines Rücksitzes mit verstautem Gerätekasten, und
- 7 eine nicht zur Erfindung gehörende Ausführungsform des Gerätekastens mit einer Abdeckung in einer dritten Position als Rückenlehne.
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
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1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätekastens 10, aufweisend einen Grundkörper 20 und eine Abdeckung 30. Dabei ist der Gerätekasten 10 in einem Zustand gezeigt ist, in welchem die Abdeckung 30 den Grundkörper 20 im Wesentlichen vollständig abdeckt und so einen Deckel bildet. In diesem Zustand befindet sich die Abdeckung 30 bezüglich des Grundkörpers 20 in der Verschlussposition. 2 zeigt den Gerätekasten 10 hingegen in der Stützposition.
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Der Grundkörper 20 wird durch ein längliches, kastenförmiges Gehäuse gebildet, wobei die Abdeckung 30 eine Abdeckplatte aufweist, die an die Form des Grundkörpers 20 angepasst ist, um diesen in der Verschlussposition im Wesentlichen vollständig abdecken zu können. Die Abdeckplatte weist einen ersten Endbereich 32 und einen zweiten Endbereich 33 auf. Von den Längsseiten der Abdeckung 30 stehen in diesen Endbereichen 32, 33 mehrere Seitenwände in Richtung des Grundkörpers 20 ab. Im Endbereich 32 stehen an den gegenüber liegenden Längsseiten der Abdeckung 30 die beiden Seitenwände 35 und 35' ab, während von dem anderen Endbereich 33 die beiden Seitenwände 36 und 36' abstehen (siehe auch 4A und 4B).
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Die Breite BA des Endbereichs 32 ist dabei größer als die Breite bA des anderen Endbereichs 33 der Abdeckung. Dies trifft auch auf die entsprechenden Endbereiche des Grundkörpers zu, so dass der Gerätekasten 10 insgesamt an seinen beiden Längsenden unterschiedlich breit ist. Der zwischen den beiden Endbereichen liegende Mittelbereich 34 der Abdeckung 30 hat eine mittlere Breite, die zwischen den Breiten BA und bA liegt.
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3 zeigt den Grundkörper 20 in einer Ansicht von oben in das Innere der Grundkörpers 20. Der Grundkörper 20 weist einen Mittelbereich 23 auf, an den sich zwei gegenüber liegende Endbereiche 21 und 22 anschließen. In diesen verschiedenen Bereichen können mehrere Aufbewahrungsfächer vorgesehen werden. In der Ausführungsform der 3 befindet sich im Endbereich 21 eine Aufnahmemulde 24 zur Aufnahme größerer quaderförmiger Gegenstände. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Kompressor 50 handeln, wie er der 2 zu entnehmen ist. Im anderen Endbereich 22 ist eine weitere Aufnahmemulde 27 ausgeformt, in die beispielsweise eine Flasche 40 mit Reifendichtmittel eingebracht werden kann (s. 2). Im Mittelbereich 23 sind weitere Aufnahmemulden 25 und 26 vorgesehen. Die Aufnahmemulde 25 ist zur Aufnahme eines Trichters ausgeformt, während die Aufnahmemulde 26 zur Aufnahme eines Abschlepphakens ausgeführt ist.
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Die Form und Anordnung der Aufnahmemulden 24, 25, 26 und 27 ist jedoch nur beispielhaft zu verstehen und es können auch jegliche andere Formen von Aufnahmemulden, Aufbewahrungsfächern, etc. vorgesehen werden. In jedem Fall wird der Grundkörper 20 jedoch durch ein Gehäuse mit wenigstens einer Zugangsöffnung gebildet, durch welche ein Gegenstand in das Gehäuse einbringbar ist. Ist die Abdeckung 30 wie in der 1 in der Verschlussposition, wird diese Zugangsöffnung abgedeckt, so dass die Abdeckung 30 als Deckel fungiert. Im Ausführungsbeispiel der Figuren deckt die Abdeckung 30 in der Verschlussposition alle Aufnahmemulden 24, 25, 26 und 27 ab.
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In der Stützposition der 2 deckt die Abdeckung 30 lediglich den Mittelbereich 23 des Grundkörpers 20 ab. Hierfür wird die Abdeckung 30 gegenüber ihrer Lage in 1 um 90° gedreht und mittig auf den Grundkörper 20 gesetzt. Die Endbereiche 32 und 33 der Abdeckung 30 ragen über den Grundkörper 20 hinweg, so dass Grundkörper 20 und Abdeckung 30 in der Stützposition ein Kreuz bilden. In dieser Stellung kann der Gerätekasten 10 in die Reserveradmulde 60 eines Kraftfahrzeugs eingebracht werden, wie es in der 5 gezeigt ist. Die Länge des Grundkörpers 20 und der Abdeckung 30 entspricht in etwa dem Innendurchmesser der Reserveradmulde 60, damit der Gerätekasten passgenau in der Reserveradmulde 60 liegt und sich nicht zu viel bewegt.
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Um eine solche passgenaue Einbringung in die Reserveradmulde 60 zu erleichtern, sind die unteren Kanten des Grundkörpers 20 und der Abdeckung 30 in ihren jeweiligen Endbereichen schräg bzw. abgerundet ausgeführt. Auch die Stirnseiten der Abdeckung 30 sind gerundet mit einem Radius ausgeführt, der an den Radius der Reserveradmulde 60 angepasst ist. Die 4A und 4B zeigen beispielsweise zwei Ansichten der Abdeckung 30, aus denen die abgerundeten Stirnseiten und die abgeschrägten Seitenwände 35, 35', 36 und 36' ersichtlich sind. Diese Seitenwände 35, 35', 36, 36' stehen an gegenüber liegenden Längsseiten einer Abdeckplatte 31 von diesen ab. Die abstehende Länge der Seitenwände 35, 35', 36, 36' entspricht in etwa der Höhe des Grundkörpers 20.
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Im Mittelbereich der Abdecklatte 31 sind ferner zwei schmalere Haltewände 37 und 37' vorgesehen, die ebenfalls von den Längsseiten der Abdeckplatte 31 abstehen. Diese Haltewände 37, 37' liegen in der Stützposition der Abdeckung 30 von innen an den Querwänden 28, 29 des Grundkörpers 20 an (siehe 2). So ist die Abdeckung 30 in der Stützposition gegen ein Verrutschen in Längsrichtung des Grundkörpers 20 gesichert. Hierfür könnten jedoch auch andere Mittel wie Stifte in Bohrungen, Verrastungen, etc. eingesetzt werden.
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Der Abstand A zwischen den Seitenwänden 35, 35' und den Seitenwänden 36, 36' ist größer als die Breite B des Grundkörpers 20 in seinem Mittelbereich 23, um den Grundkörper 20 in der Stützposition zwischen gegenüber liegenden Paaren an Seitenwänden aufnehmen zu können. Dabei kann der Abstand A nur geringfügig größer sein, wodurch die Kanten der Seitenwände 35, 35', 36, 36' an der Außenseite des Grundkörpers anliegen. In der Ausführungsform der Figuren ist der Abstand A wesentlich größer als die Breite B des Grundkörpers 2, so dass ein gewisses Spiel gegeben ist. Die Abdeckung 30 kann daher in Querrichtung des Grundkörpers 20 hin und her bewegt werden.
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Soll der Gerätekasten aus der Reserveradmulde 60 entnommen werden, wird die Abdeckung 30 um 90° gedreht und wieder auf den Grundkörper 20 aufgesetzt. Um die Abdeckung 30 in dieser Verschlussposition sicher an dem Grundkörper 20 zu fixieren, können Rastelemente oder sonstige Befestigungsmittel vorgesehen sein (nicht dargestellt). Ferner könnten Griffe oder Einbuchtungen zum besseren Greifen des Gerätekastens vorgesehen werden. Wird der Gerätekasten 10 in der Verschlussposition der 1 aus der Reserveradmulde 60 entnommen, kann er auf vielfältige Arten verstaut bzw. eingesetzt werden. Aufgrund seiner Quaderform und seiner Kompaktheit kann er gut in einem Regal oder Schrank gelagert werden. Er kann jedoch auch im Innenraum einer Fahrzeugkabine untergebracht werden. 6 zeigt beispielsweise die Unterbringung unterhalb der Armstütze 71 eines Rücksitzes 70. Auf diese Weise hat man den Gerätekasten nach wie vor zur Verfügung, der freie Raum in der Reserveradmulde 60 kann jedoch als zusätzlicher Stauraum für andere Gegenstände wie beispielsweise Gepäck genutzt werden.
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7 zeigt beispielhaft eine weitere Nutzung einer nicht zur Erfindung gehörenden Ausführungsform des Gerätekastens 10, bei der die Abdeckung 30 in einer dritten Position an dem Grundkörper 20 angebracht ist. Dabei wird die Abdeckung 30 an einem Endbereich 21 des Grundkörpers 20 in einem Winkel β an dem Grundkörper 20 angebracht. Der Grundkörper 20 weist dabei mit seinen Aufnahmemulden nach unten, so dass seine Unterseite nach oben zeigt. Diese Unterseite bildet eine relativ ebene Fläche aus, die eine Person als Sitzfläche nutzen kann. Der Winkel β liegt bei etwa 90° oder etwas darüber, so dass die Abdeckung 30 eine Rückenlehne ausbildet, an welche sich eine Person anlehnen kann. Hierzu zeigen die Seitenwände der Abdeckung 30 vom Grundkörper 20 weg. Die Abdeckung 30 wird mit dem Grundkörper 20 verbunden, indem sie gesteckt wird, beispielhaft mittels einer Schwalbenschwanzausführung, wobei auch eine Klippverbindung denkbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gerätekasten, Tool Box
- 20
- Grundkörper, Gehäuse
- 21,22
- Endbereich des Grundkörpers
- 23
- Mittelbereich des Grundkörpers
- 24, 25, 26,27
- Aufnahmemulde
- 28,29
- Querwand
- 30
- Abdeckung
- 31
- Abdeckplatte
- 32,33
- Endbereich der Abdeckung
- 34
- Mittelbereich der Abdeckung
- 35,35'
- Seitenelement, Seitenwand erster Endbereich
- 36,36'
- Seitenelement, Seitenwand zweiter Endbereich
- 37,37'
- Haltewand
- 40
- Flasche
- 50
- Kompressor
- 60
- Reserveradmulde
- 70
- Rücksitz
- 71
- Armlehne
- BA, bA
- Breite eines Endbereichs der Abdeckung
- B
- Breite des Grundkörpers im Mittelbereich
- A
- Abstand