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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft ein Halfter zur Anordnung an einem Kopf eines Tieres mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Anordnung des Halfters an dem Kopf des Tieres mit den Merkmalen des Anspruchs 31. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Verwendung des Halfters zur Anordnung an dem Kopf des Tieres mit den Merkmalen des Anspruchs 36.
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Hintergrund:
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Zum Führen, Longieren, Handarbeit und/oder Reiten eines Tieres, insbesondere eines Pferdes, wird an dem Kopf des Tieres ein Halfter angeordnet. Herkömmliche Halfter weisen einen Kinn-/Nasenriemen, einen Genick-/ Backenriemen und einen Kehlriemen auf. Der Kehlriemen ist an dem Kinn-/Nasenriemen und zudem an dem Genick-/Backenriemen befestigt und kann zum Anlegen und Abnehmen des Halfters geöffnet werden. Der Nasen-/Kinnriemen bleibt zum An-/Ablegen des Halfters üblicherweise geschlossen. Ein Verschluss des Nasenriemens, falls ein solcher vorhanden ist, dient oftmals nur zur Einstellung der Weite des Nasenriemens.
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Beispielsweise sind derartige Halfter in den Druckschriften
DE 20 2012 001 436 U1 ,
DE 20 2014 007 420 U1 ,
DE 20 2006 002 710 U1 ,
DE 197 31 635 B4 und
DE 2 211 546 A beschrieben. Halfter mit solchen Kinn-/Nasenriemen und Kehlriemen müssen mit beiden Händen ausgehend von einer Vorderseite des Kopfes vollständig über die Nase, über die Ohren und über den Schopf gezogen werden, um sie an dem Kopf zu positionieren. Ein verhältnismäßig eng anliegender Sitz an dem Kopf des Tieres kann nicht gewährleistet werden, da das Halfter ausreichend Spiel zum Anlegen an dem Kopf benötigt.
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Öffnet man zum Anlegen und Abnehmen derartiger Halfter sowohl den Kinn-/Nasenriemen als auch den Kehlriemen, so müssen jedes mal zwei Verschlüsse geöffnet und geschlossen werden, was mehr Zeit in Anspruch nimmt und bei einem unruhigen Tier oder im Notfall sogar zu ernsten Problemen führen kann. Auch ist ein enges verrutschfreies Anlegen dennoch nicht möglich, da der Kinn-/Nasenriemen zu tief sitzt und empfindliche Teile der Nase einengt und gleichzeitig ein enger Kehlriemen hinter dem Unterkiefer die Kehle einschnürt.
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In der Druckschrift
DE 10 2011 101 030 A1 wird versucht, dieses Problem dadurch zu lösen, dass der Kinn- und Kehlriemen mit einem starren Element verbunden sind und diese durch einen Klappmechanismus gemeinsam geöffnet werden können.
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Es sind auch Halfter bekannt, bei denen der Kehlriemen entfällt und bei denen der Nasenriemen und der Genick- und Backenriemen über ein Verbindungsstück miteinander verbunden sind, das unterhalb des Kinns angeordnet ist.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
DE 298 03 205 U1 ein Zaumzeugsystem für Pferde. Die Druckschrift beschreibt ein Halfter mit einem Nasenriemen und mit einem Genick- und Backenriemen, das an dem Kopf des Pferdes anordbar ist. Der Nasenriemen und der Genick- /Backenriemen sind über einen Verbindungsring miteinander verbunden, der in etwa mittig unterhalb einer Kehle des Pferdes angeordnet ist.
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Die Druckschrift
US 964 947 zeigt ein Halfter mit einem Nasenriemen und mit einem Genick- /Backenriemen, die endseitig an zwei Halfterringen befestigt sind. Die Halfterringe sind unterhalb der Kehle des Tieres angeordnet und durch ein starres Verbindungsstück verbunden. Das Verbindungsstück umfasst einen Schnapphaken, sodass das Verbindungstück aus einem der beiden Halfterringe ausgehakt werden kann.
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Die vorgenannten Halfter ermöglichen es nicht, dass das Halfter verhältnismäßig eng am Kopf des Tieres anliegt, da der Verbindungsring und das Verbindungstück starr sind, sich deshalb nicht an die Form des Kinns bzw. der Kehle anpassen können und zudem nicht in der Länge einstellbar sind. Dadurch ist ein Anliegen an dem Kinn bzw. der Kehle des Tieres nicht ohne unangenehmen Druckeinwirkung möglich.
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Die Druckschrift
DE 82 15 107 U1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, beschreibt ein Koppelhalfter für Tiere, insbesondere für Pferde, das auch als sogenannter Catch-Halter bekannt ist. Das Koppelhalfter weist einen Nasenriemen und einen Halsriemen auf, die in zwei Verbindungsabschnitten endseitig miteinander verbunden sind. Die Verbindungsabschnitte weisen Durchbrüche auf, durch die ein als Schnur oder Seil ausgebildetes Kehlstück hindurchführbar ist. Das Kehlstück weist an einem ersten Ende eine Schlaufe auf, durch die ein zweites Ende des Kehlstücks hindurchführbar ist. Beim Hindurchziehen des zweiten Endes durch die Schlaufe werden die Verbindungsstücke aufeinander zubewegt. Eine genaue Positionierung der Verbindungsabschnitte und des Kehlstücks ist nicht möglich, da das Koppelhalfter am Kopf verrutschen kann. Weiterhin kann eine Längeneinstellbarkeit und insbesondere Fixierung der gewünschten Länge des Kehlstücks nicht vorgenommen werden. Dadurch kann sich das Koppelhalfter bei einem Zug an dem Strick oder Seil immer weiter zusammenziehen, wodurch die Kehle des Tieres stark eingeschnürt werden kann. Außerdem ist es nachteilig, dass das Koppelhalfter und auch die vorgenannten Halfter über die Augen des Tieres rutschen können.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein funktional verbessertes und einfach an einem Kopf eines Tieres anordbares Halfter bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch ein Halfter mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Verfahren zur Anordnung des Halfters mit den Merkmalen des Anspruchs 31 und durch eine Verwendung des Halfters zur Anordnung an einem Kopf eines Tieres mit den Merkmalen des Anspruchs 36 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird ein Halfter vorgeschlagen, dass zur Anordnung an einem Kopf eines Tieres, zum Beispiel eines Pferdes, ausgebildet. ist. Alternativ oder optional ergänzend ist das Halfter zur Anordnung an einem Kopf eines Ein- oder Paarhufers, einer Karnivore und/oder anderer Tiere mit langer Schnauze ausgebildet. Vorzugsweise ist das Halfter dazu ausgebildet, das Tier zu führen, zu longieren, zu halten, anzubinden und/oder zu reiten. Beispielsweise ist das Halfter als ein Kappzaum oder Reitzaum ausgebildet.
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Bevorzugt weist das Tier eine Nase, ein Kinn, zwei Backen, ein Genick, zwei Backenknochen mit Jochbein, zwei Backenknochenunterränder und einen Unterkiefer auf. Insbesondere ist zwischen dem Unterkiefer und jedem der Backenknochen, im Speziellen zwischen einer Unterkante des Unterkiefers und jedem der Backenknochenunterränder, eine natürliche Kerbe gebildet. Dadurch weist das Tier zwei natürliche Kerben, insbesondere zu beiden Seiten des Kopfes auf.
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Insbesondere gliedert sich der Unterkiefer des Tieres gemäß „Anatomie der Haussäugetiere“, König/Liebich, Schattauer, 6. Auflage, in einen in der Seitenansicht fast geraden, waagrechten Pars molaris und einen nach oben ansteigenden Ramus mandibulae. Dazwischen liegt der Angulus mandibulae. Dieser weist für den Ansatz der Kaumuskulatur eine deutliche Aufweitung zur Vergrößerung der Ansatzfläche des Kaumuskels auf. Am Übergang der Pars molaris zum Angulus mandibularis entsteht dadurch auf jeder Kopfseite die Kerbe, die Incisura vasorum facialium genannt wird. Insbesondere wird diese nach hinten durch den mächtigen Kaumuskel zusätzlich begrenzt.
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Das Halfter weist einen Nasenriemen auf, der zur Anordnung um die Nase des Tieres ausgebildet ist. Vorzugsweise erstreckt sich der Nasenriemen in einem an dem Kopf angeordneten Zustand vollständig um eine Oberseite der Nase des Tieres. Insbesondere erstreckt sich der Nasenriemen über beide Seiten der Nase bis an die natürlichen Kerben.
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Das Halfter umfasst einen Genick-/Backenriemen, der zur Anordnung um das Genick und um die beiden Backen des Tieres ausgebildet ist. Vorzugsweise erstreckt sich der Genick-/Backenriemen in dem an dem Kopf angeordneten Zustand vollständig um das Genick und über beide Backen hinweg, in Richtung des Unterkiefers des Tieres, insbesondere bis an die natürlichen Kerben des Tieres.
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Weiterhin weist das Halfter ein erstes Verbindungselement und ein zweites Verbindungselement auf. Vorzugsweise ist das erste Verbindungselement als ein erster Halfterring und das zweite Verbindungselement als ein zweiter Halfterring ausgebildet. Insbesondere sind das erste und/oder zweite Verbindungselement kreisringförmig, D-förmig, drei- oder mehreckig oder kleeblatt-, sichel- oder pilzförmig ausgebildet.
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Beispielsweise sind die Verbindungselemente aus einem Metall gegossen oder aus dem Metall geschmiedet. Möglich ist auch die Verwendung von Hartkunststoff. Bevorzugt sind das erste und/oder zweite Verbindungselement zumindest teilweise mit einem weichen Material gepolstert, insbesondere um Druckstellen auf dem Unterrand des Unterkiefers zu vermeiden.
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Besonders bevorzugt ist, dass die beiden Verbindungselemente aus einer Ringebene heraus gebogen und/oder gekrümmt sind, um sich insbesondere dadurch besser an den Unterrand des Unterkiefers anzupassen. Vorteilhaft ist, dass dadurch bei einem Zug an dem Halfter eine hohe punktuelle Druckeinwirkung auf den Unterkiefer vermieden werden kann.
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Vorzugsweise sind der Nasenriemen und der Genick-/Backenriemen endseitig an dem ersten und zweiten Verbindungselement befestigt. Bevorzugt weist jeder der Riemen ein erstes Ende und eine zweites Ende auf, wobei das jeweilige erste Ende an dem ersten Verbindungselement und das jeweilige zweite Ende an dem zweiten Verbindungselement befestigt ist. Zum Beispiel sind die freien Enden des Nasenriemen und/oder des Genick-/Backenriemens durch den jeweiligen Halfterring als das jeweilige Verbindungselement hindurchgeführt, sodass zumindest eine, bevorzugt zwei Schlaufen gebildet ist/sind, die mit einem Reststück des Nasenriemens bzw. des Backenriemens verbunden, vernäht und/oder vernietet ist/sind.
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Möglich im Rahmen der Erfindung ist, dass jedes der Verbindungselemente eine erste Verbindungsschnittstelle, z.B. eine erste Öse, zur Befestigung des Nasenriemens und eine zweite Verbindungsschnittstelle, z.B. eine zweite Öse, zur Befestigung des Genick-/Backenriemens an dem jeweiligen Verbindungselement aufweist. Zum Beispiel sind die freien Enden des Nasenriemens und/oder des Genick-/Backenriemens durch die entsprechende Öse als Verbindungsschnittstelle hindurchgeführt, sodass die zumindest eine Schlaufe gebildet ist, die mit einem Reststück des Nasenriemens bzw. des Genick-/Backenriemens vernäht und/oder vernietet ist.
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Besonders bevorzugt ist es, dass der Nasenriemen und/oder der Genick-/Backenriemen so durch die Verbindungselemente oder durch die Verbindungsschnittstellen geführt und daran befestigt sind, dass sie einen Kontakt der Verbindungselemente mit dem Unterkiefer verhindern und/oder als Polsterung für die Verbindungselemente und/oder für die Verbindungsschnittstellen fungieren. Hierzu können die Verbindungselemente als Halfterringe oder die Verbindungsschnittstellen als Ösen in den Bereichen, in denen die Riemen befestigt sind, nach innen, insbesondere zu dem Unterkiefer hin, eingebuchtet sein. Optional ergänzend sind die Verbindungselemente und/oder die Verbindungsschnittstellen in den übrigen Bereichen, in denen kein Riemen befestigt ist, nach außen ausgebuchtet. Dadurch kann in vorteilhafter Weise ein unangenehmer Druck der Verbindungselemente und/oder der Verbindungsschnittstellen auf den Unterkiefer des Tieres verhindert werden.
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Das Halfter weist einen Unterkieferriemen auf, der zur Anordnung um den Unterkiefer des Tieres und/oder zwischen den beiden Verbindungselementen, insbesondere unterhalb des Unterkiefers, ausgebildet ist. Vorzugsweise kann der Unterkieferriemen in dem an dem Kopf angeordnetem Zustand zwischen den beiden Verbindungselementen unterhalb des Kopfes um den Unterkiefer herum verlaufen. Insbesondere ist der Unterkieferriemen unabhängig und/oder separat von einem Führstrick ausgebildet.
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Erfindungsgemäß ist das erste Verbindungselement zur Anordnung an einer Unterkante des Unterkiefers und einem der Backenknochenunterränder ausgebildet. Das zweite Verbindungselement ist erfindungsgemäß zur Anordnung an der Unterkante des Unterkiefers und des anderen Backenknochenunterrands ausgebildet. Vorzugsweise ist das Halfter so ausgebildet, dass das erste Verbindungselement an der Unterkante des Unterkiefers und einem der Backenknochenunterränder anordbar ist und dass das zweite Verbindungselement an der Unterkante des Unterkiefers und des anderen Backenknochenunterrands anordbar ist. Insbesondere sind das erste und zweite Verbindungselement in dem am Kopf des Tieres angeordneten Zustand des Halfters an der Unterkante des Unterkiefers und an dem entsprechenden Backenknochenunterrand, insbesondere auf einer selben Höhe gegenüberliegend zueinander, angeordnet.
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Alternativ oder ergänzend ist der Unterkieferriemen erfindungsgemäß zur Anordnung in den natürlichen Kerben zwischen jedem der Backenknochen und dem Unterkiefer ausgebildet. Vorzugsweise wird es ermöglicht, den Unterkieferriemen in den natürlichen Kerben anzuordnen, wenn die Verbindungselemente an der Unterkante des Unterkiefers und dem jeweiligen Backenknochenunterrand angeordnet sind. Somit besteht insbesondere ein Zusammenhang zwischen der Positionierung der Verbindungselemente und dem Verlauf des Unterkieferriemens.
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Bei einem Verlauf des Unterkieferriemens in den natürlichen Kerben und um den Unterkiefer herum kann in vorteilhafter Weise erreicht werden, dass der Unterkieferriemen verhältnismäßig eng an dem Unterkiefer anliegen kann, ohne den Kopf des Tieres einzuengen. Insbesondere kann das Tier noch bequem kauen, wenn der Unterkieferriemen zwischen den beiden Verbindungselementen in einer angepassten Länge fixiert ist und/oder in den natürlichen Kerben verläuft.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Unterkieferriemen eine Längenverstelleinrichtung auf. Durch die Längenverstelleinrichtung ist der Unterkieferriemen von einer ersten Länge in mindestens eine zweite Länge verstellbar und in der jeweiligen Länge fixierbar.
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In einer besonders bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist die Längenverstelleinrichtung des Unterkieferriemens als ein Klettverschluss oder als zumindest zwei Karabinerverschlüsse oder Schnapphaken ausgebildet. Bevorzugt ist/sind der Klettverschluss, die zumindest zwei Karabinerverschlüsse oder Schnapphaken in oder auf einem Abschnitt des Unterkieferriemens angeordnet. Insbesondere ist der Unterkieferriemen über den Klettverschluss, über die zumindest zwei Karabinerverschlüsse oder über die Schnapphaken an sich selbst längenverstellbar, längenfixierbar und lösbar befestigbar.
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Es ist auch möglich, dass die Längenverstelleinrichtung des Unterkieferriemens als ein Regulator ausgebildet ist. Vorzugsweise weist der Regulator eine Schnalle mit zwei durch einen Steg getrennten Öffnungen auf, durch die der Unterkieferriemen hindurchgeführt ist. Dadurch kann die Länge des Unterkieferriemens verstellt und fixiert werden. Alternativ kann die Längenverstelleinrichtung als eine an dem Unterkieferriemen befestigte Schnalle mit einem Dorn ausgebildet sein. Vorzugsweise weist der Unterkieferriemen in diesem Fall mehrere Löcher auf, in die der Dorn eingreifen kann, um die Länge des Unterkieferriemens in einem durch die Löcher vorgegebenen Raster einzustellen und zu fixieren. Insbesondere ist die Längenverstelleinrichtung nach Art einer Gürtelschnalle ausgebildet. Alternativ kann der Längenregulator als eine Klemme mit Rastzähnen ausgebildet sein, die insbesondere zum reib- und/oder kraftschlüssigen Fixieren einer stufenlos einstellbaren Länge des Unterkieferriemens ausgebildet ist. Auch die Verwendung eines Conways als Längenverstelleinrichtung ist möglich. Der Regulator, die Schnalle, die Klemme und/oder der Conway können aus Metall oder aus Hartkunststoff gebildet sein.
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Vorteilhaft ist, dass der Unterkieferriemen durch die Möglichkeit der Längenverstellung und Fixierung an eine Größe des Kopfes des Tieres anpassbar ist, sodass das Halfter enganliegend und dauerhaft rutschfrei an dem Kopf anordbar ist. Insbesondere kann ein angenehmer, auf das jeweilige Tier abgestimmter Sitz des Halfters an dem Kopf gewährleistet werden. Es kann eine feine Einwirkung auf den Kopf mit möglichst geringer Kraft erfolgen. Dadurch kann eine ruckartige Einwirkung über das Halfter, wenn dieses wie bei herkömmlichen Halftern locker sitzt, in vorteilhafter Weise vermieden werden. Weiterhin kann vermieden werden, dass der Nasenriemen über empfindliche Bereiche der Nase und/oder der Nüstern rutscht und/oder dass der Genick-/Backenriemen aufgrund eines zu weiten Sitzes des Halfters über die Ohren oder die Augen rutscht. Dem Tier können Unwohlsein und/oder Schmerzen erspart werden, die aus dem Verrutschen des Halfters resultieren können. Eine sich deshalb ergebende Gegenwehr des Tieres kann vermieden werden. Außerdem kann ein Kehlriemen entfallen, der bei herkömmlichen Halftern den Nasenriemen mit dem Backenriemen verbindet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Unterkieferriemen an dem ersten Verbindungselement befestigt. Vorzugsweise weist der Unterkieferriemen ein erstes Ende und ein zweites Ende auf. Insbesondere ist das erste Ende des Unterkieferriemens an dem ersten Verbindungselement befestigt. Optional weist das erste Verbindungselement eine dritte Verbindungsschnittstelle, z.B. eine dritte Öse, auf, durch die das erste Ende des Unterkieferriemens hindurchgeführt ist und als Schlaufe mit einem Reststück des Unterkieferriemens vernäht oder vernietet ist.
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Optional ergänzend ist der Unterkieferriemen, insbesondere an dem zweiten Ende des Unterkieferriemens, mit dem zweiten Verbindungselement koppelbar. Besonders bevorzugt ist der Unterkieferriemen lösbar mit dem zweiten Verbindungselement koppelbar. Beispielsweise weist der Unterkieferriemen eine Kopplungseinrichtung auf, die zur formschlüssigen und/oder lösbaren Kopplung mit dem zweiten Verbindungselement ausgebildet ist. Insbesondere ist die Kopplungseinrichtung an dem zweiten Ende des Unterkieferriemens angeordnet und/oder bildet dieses.
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Beispielsweise handelt es sich bei der Kopplungseinrichtung um einen Haken, Karabinerhaken oder um einen Schnapphaken, der in das zweite Verbindungselement oder in eine weitere dritte Verbindungsschnittstelle, insbesondere dritte Öse, des zweiten Verbindungselements einhakbar ist. Insbesondere ist der Haken, Karabinerhaken oder der Schnapphaken bei Bedarf aus dem zweiten Verbindungselement wieder aushakbar. Außerdem ist es im Rahmen der Erfindung vorstellbar, dass die Kopplungseinrichtung als ein Knebelverschluss oder als ein Bajonettverschluss ausgebildet ist. Denkbar ist auch eine reversible Kopplung des Unterkieferriemens mit dem zweiten Verbindungselement durch ineinandergreifende Doppelringe oder durch einen magnetischen Verschluss als Kopplungseinrichtung.
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Möglich ist alternativ, dass die Kopplungseinrichtung durch die Längenverstelleinrichtung, insbesondere in der Ausbildung als Klettverschluss, als die mindestens zwei Karabinerverschlüsse oder Schnapphaken, als Regulator, als Schnalle mit Dorn, als Klemme mit oder ohne Rastzähne oder als Conway gebildet ist. In diesen Fällen ist der Unterkieferriemen insbesondere durch Hindurchführen durch das zweite Verbindungselement und durch die Bildung einer Schlaufe mit dem zweiten Verbindungselement koppelbar und wieder von diesem lösbar. Durch die Kopplungseinrichtung kann das Halfter in dem am Kopf angeordneten Zustand geschlossen und z.B. zum Abnehmen des Halfters von dem Kopf wieder geöffnet werden.
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Eine besonders bevorzugte konstruktive Umsetzung des Unterkieferriemens sieht vor, dass dieser als ein Riemen mit dem Klettverschluss ausgebildet ist. Insbesondere kann das zweite Ende des Unterkieferriemens durch das zweite Verbindungselement hindurchgeführt werden und an dem Reststück des Unterkieferriemens verklettet werden. Durch den Klettverschluss sind insbesondere die lösbare Kopplungseinrichtung und die Längenverstelleinrichtung für den Unterkieferriemen integrativ, günstig und einfach zu bedienen umgesetzt.
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In einer besonders bevorzugten alternativen Ausgestaltung des Unterkieferriemens ist dieser doppelt gelegt, sodass ein oberer, kopfferner Abschnitt und ein unterer, kopfnaher Abschnitt des Unterkieferriemens, die insbesondere gleichlang sind, aufeinanderliegen. Vorzugsweise weist der doppelt gelegte Unterkieferriemen an einem Ende eine Schlaufe und an dem anderen Ende zwei miteinander verbundene, z.B. vernähte und/oder vernietete, Riemenenden auf. Insbesondere ist der Unterkieferriemen an dem einen Ende mit einem der Verbindungselemente oder mit einem der Verbindungsschnittstellen und an dem anderen Ende mit der Kopplungseinrichtung verbunden.
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Besonders bevorzugt ist, dass der doppelt gelegte Unterkieferriemen eine Längenverstelleinrichtung aufweist, die dadurch umgesetzt ist, dass der doppelt gelegte Unterkieferriemen durch den Regulator geführt ist, der z.B. mittig an dem doppelt gelegten Unterkieferriemen angeordnet ist. Insbesondere ist der obere Abschnitt des Unterkieferriemens aus dem Regulator herausziehbar, sodass daraus eine Zugschlaufe entsteht, die aus dem Regulator hervorsteht. Im Speziellen verkürzt sich der Unterkieferriemen dadurch insgesamt um die Länge der Zugschlaufe. Vorzugsweise wird die Zugschlaufe durch einen in die Zugschlaufe eingesetzten Einsatz, z.B. eine Metallschlaufe, an einem Zurückrutschen und an der daraus resultierenden Verlängerung des doppelt gelegten Unterkieferriemens gehindert. Insbesondere ist das mindestens eine weitere Verbindungselement an der Zugschlaufe anbringbar und/oder angebracht.
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Besonders bevorzugt ist, dass die Länge des Unterkieferriemens zeitlich vor und/oder nach der Kopplung des Unterkieferriemens mit dem zweiten Verbindungselement in der Länge eingestellt und fixiert wird. Durch die lösbare Kopplung und durch die Längeneinstellbarkeit des Unterkieferriemens kann ein angenehmer, passgenauer und/oder rutschfreier Sitz des Halfters an dem Kopf gewährleistet werden.
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Es ist weiterhin von Vorteil, dass wie bei den bisher üblichen Halfterkonstruktionen die Regel, ein Einfädeln des Halfters von vorne über die Nase, das enge Überstreifen des Genick-/Backenstücks über die Augen, über einen Haarschopf und/oder über die Ohren des Tieres bei einem geschlossenen Nasen-/Kinnriemen und/oder Halfter entfallen und dadurch eine Druckeinwirkung auf die entsprechenden Stellen des Kopfes vermieden werden kann. Insbesondere kann das Halfter in vorteilhafter Weise von oben auf den Nasenrücken und hinter den Ohren auf das Genick gelegt werden und dann durch den Unterkieferriemen in der richtigen Länge unterhalb des Kopfes geschlossen werden.
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Vorzugsweise ist/sind der Nasenriemen und/oder der Genick-/Backenriemen von einer ersten Länge in mindestens eine zweite Länge verstellbar und in der jeweiligen Länge fixierbar. Dadurch können die beiden Verbindungselemente in der entsprechenden Höhe und/oder Position am Kopf des Tieres angeordnet werden. Insbesondere kann das Halfter durch die Einstellbarkeit der Länge an unterschiedlich große Köpfe angepasst und dadurch flexibel verwendet werden.
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Beispielsweise weist/weisen der Nasenriemen und/oder der Genick-/Backenriemen mindestens eine weitere Längenverstelleinrichtung auf, die zum Beispiel als ein weiterer Regulator, insbesondere als eine Schnalle mit zwei Öffnungen und einem Steg, ausgebildet ist. Der entsprechende Riemen ist durch die Öffnungen hindurchführbar und dadurch in der Länge regulierbar. Alternativ kann die weitere Längenverstelleinrichtung als eine weitere Klemme mit oder ohne Rastzähnen und/oder als eine weitere Schnalle mit Dorn ausgebildet sein. Insbesondere ist die Klemme zum reib- und/oder kraftschlüssigen Fixieren der stufenlos einstellbaren Länge des jeweiligen Riemens ausgebildet. Optional ist die Schnalle mit dem Dorn, wie bereits zuvor für den Unterkieferriemen beschrieben, nach Art und Funktionsweise eines Gürtels ausgebildet. Insbesondere kann der Dorn in entsprechende Löcher des jeweiligen Riemens eingreifen und die Länge gemäß der durch die Löcher vorgegebenen Rasterung fixieren. Zusammenfassend kann die mindestens eine weitere Längenverstelleinrichtung des Nasen- und/oder Genick-/Backenriemens, insbesondere wie bei dem Unterkieferriemen, als Regulator, als Clip, als Schnalle mit Dorn oder als ein Conway ausgebildet sein.
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Die Längeneinstellbarkeit des Nasenriemens, des Genick-/Backenriemens und/oder des Unterkieferriemens gewährleistet, dass das Halfter an unterschiedlich große Köpfe verschiedener Tiere angepasst werden kann. Insbesondere kann dadurch gewährleistet werden, dass die Verbindungselemente immer positionsgenau an der Unterkante des Unterkiefers und des entsprechenden Backenknochens anordbar sind und/oder dass der Unterkieferriemen optimal in den natürlichen Kerben verlaufen kann.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass der Unterkieferriemen, der Nasenriemen und/oder der Genick-/Backenriemen aus einem biegsamen, biegbaren und/oder flexiblen Material gebildet ist/sind. Beispielsweise handelt es sich bei dem Material um ein geeignetes Kunststoffmaterial, z.B. Polypropylen, Polyamid, Nylon oder Polyacryl. Alternativ kann das Material aus einem Leder, Kunstleder, Biothane, Kautschuk, Hanf oder Sisal etc. gebildet sein. Möglich ist auch, dass das Material ein textiles Gewebe, insbesondere ein natürliches und/oder synthetisches Gewebe, umfasst. Der Einsatz des biegsamen, biegbaren und/oder flexiblen Materials kann zu einem verhältnismäßig engen, rutschfreien und dennoch angenehmen Sitz des Halfters, insbesondere des Unterkieferriemens, beitragen. Bevorzugt umfassen der Unterkieferriemen, der Nasenriemen und/oder der Genick-/Backenriemen je nach Dicke des Materials beliebig viele, vorzugsweise zwei oder drei, miteinander vernähte Schichten. Insbesondere sind der Unterkieferriemen, der Nasenriemen und/oder der Genick-/Backenriemen durch die miteinander vernähten Schichten gebildet.
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In einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung sind der Nasenriemen und der Genick-/Backenriemen an dem ersten Verbindungselement und/oder an dem zweiten Verbindungselement zueinander in einem Winkel von mindestens 45 Grad, vorzugsweise von mindestens 90 Grad und/oder von maximal 150 Grad zueinander angeordnet und/oder fixiert. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung liegt der Winkel zwischen 80 Grad und 90 Grad. Die Anordnung in dem entsprechenden Winkel zueinander kann durch eine entsprechende Ausrichtung der ersten und zweiten Ösen der Verbindungselemente gewährleistet und/oder unterstützt werden.
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Alternativ oder optional ergänzend umfasst das Halfter zur entsprechenden Anordnung des Nasenriemens und des Genick-/Backenriemens in dem Winkel einen ersten Verbindungsriemen und einen zweiten Verbindungsriemen. Vorzugsweise verbindet der erste Verbindungsriemen den Nasenriemen und den Genick-/Backenriemen insbesondere im Bereich des ersten Verbindungselements, so, dass der Winkel zwischen dem Nasenriemen und dem Genick-/Backenriemen fixiert ist. Alternativ oder optional ergänzend verbindet der zweite Verbindungsriemen den Nasenriemen und den Genick-/Backenriemen insbesondere im Bereich des zweiten Verbindungselements so, dass der Winkel zwischen dem Nasenriemen und dem Genick-/Backenriemen fixiert ist.
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Vorzugsweise verlaufen die Verbindungsriemen zwischen dem Nasenriemen und dem Genick-/Backenriemen so, dass sie zu beiden Seiten des Kopfes im gleichen Winkel zu dem jeweiligen Nasenriemen und Genick-/Backenriemen an denselben befestigt sind. Die Anordnung des Nasenriemens und des Genick-/Backenriemens in dem Winkel unterstützt in vorteilhafter Weise die verhältnismäßig eng anliegende, angenehme und rutschfreie Anordnung des Halfters an dem Kopf des Tieres. Insbesondere verhindert die Anordnung des Nasenriemens und des Genick-/Backenriemens in dem Winkel ein Verrutschen des Nasenriemens über den empfindlichen unteren Teil des Nasenrückens oder über die Nüstern.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Halfter mindestens ein weiteres Verbindungselement auf. Beispielsweise ist das mindestens eine weitere Verbindungselement als ein D-Ring ausgebildet. Vorzugsweise ist das mindestens eine weitere Verbindungselement an dem Unterkieferriemen angeordnet oder anordbar. Vorzugsweise ist das mindestens eine weitere Verbindungselement dazu ausgebildet, einen Riemen, eine Leine oder einen Strick mit dem Unterkieferriemen zu koppeln, um das Tier anzubinden oder zu führen.
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Alternativ oder optional ergänzend kann das mindestens eine weitere Verbindungselement, z.B. zwei oder mehrere weitere Verbindungselemente, an dem Nasenriemen angeordnet sein. Insbesondere bei Anordnung in einer Mitte des Nasenriemens auf einer Oberseite des Nasenbeins oder etwas seitlich versetzt auf beiden Seiten der Mitte der Nase können das/die Verbindungselemente zur Kopplung mit einer Longe, insbesondere entsprechend einem Kappzaum, zum Longieren und/oder für Handarbeit mit dem Tier genutzt werden. Bei einer Anordnung zweier weiterer oder alternativer Verbindungselemente an dem Nasenriemen, die insbesondere noch weiter seitlich zu beiden Seiten des Nasenbeins anordbar oder angeordnet sind, können diese z.B. zur Kopplung mit Zügeln zum Reiten des Tieres, insbesondere als Reitzaum mit oder ohne Gebiss, verwendet werden.
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Besonders bevorzugt im Rahmen der Erfindung ist, dass der Nasenriemen, insbesondere gegen einen anderen Nasenriemen, auswechselbar ist. Vorzugsweise ist der Nasenriemen hierzu beiderseits an den beiden Verbindungselementen oder an den jeweiligen Verbindungsschnittstellen lösbar befestigbar und/oder befestigt. Besonders bevorzugt ist, dass der Nasenriemen durch die beiden Verbindungselemente oder durch die jeweiligen Verbindungsschnittstellen hindurchgezogen und/oder hindurchziehbar ist. Insbesondere ist der Nasenriemen hierbei an sich selbst lösbar befestigt und/oder befestigbar.
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Zum Beispiel kann die lösbare Befestigung des Nasenriemens einschließlich der Längeneinstellbarkeit und Längenfixierbarkeit durch die mindestens eine weitere Längenverstelleinrichtung, z.B. durch die Schnalle mit Dorn, erfolgen. Hierzu ist der um das jeweilige Verbindungselement oder die Verbindungsschnittstelle geschlungene Abschnitt des Nasenriemens reversibel nach Art eines Gürtels in variabler Länge festschnallbar.
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In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung weist der Nasenriemen einen Klettverschluss auf, mit dem zwei Abschnitte des Nasenriemens lösbar und längeneinstellbar aneinander befestigbar sind. Dadurch kann der Nasenriemen durch beide Verbindungselemente oder durch die jeweiligen Verbindungsschnittstellen hindurchgezogen werden und an sich selbst über den Klettverschluss lösbar befestigt werden. Insbesondere sind durch den Klettverschluss die Auswechselbarkeit durch die lösbare Befestigung, die Längeneinstellbarkeit und die Längenfixierbarkeit des Nasenriemens gegeben.
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In einer bevorzugten Ausbildungsform der Erfindung umfasst der Nasenriemen ein formstabil biegsames Band, z.B. aus einem Kunststoff oder aus Metall. Vorzugsweise ist das Band an dem Nasenriemen befestigt, insbesondere in diesem integriert. Durch die Anordnung des Bands an oder in dem Nasenriemen ist dieser flexibel biegsam und formstabil, sodass der Nasenriemen individuell an die Form und/oder Größe der Nase des jeweiligen Tieres anpassbar ist. Dies unterstützt in vorteilhafter Weise den richtigen Sitz des Halfters an dem Kopf des Tieres.
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Besonders bevorzugt ist, dass in dem formstabil biegbaren Band in bestimmten Abständen mehrere Gewindelöcher eingebracht sind.
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Beispielsweise weist der Nasenriemen ein schlauchförmiges Gurtband auf. Vorzugsweise ist das Band in dem Innenraum des schlauchförmigen Gurtbands angeordnet. Insbesondere ist das schlauchförmige Gurtband mit dem im Innenraum integrierten Band an beiden Endseiten geschlossen. Besonders bevorzugt ist, dass das schlauchförmige Gurtband das innenliegende Band auf beiden Endseiten überragt. Dadurch ist insbesondere ein schlauchförmiger Nasenriemen gebildet.
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Vorzugsweise ist der schlauchförmige Nasenriemen mit den Endseiten durch die Verbindungselemente oder durch die Verbindungsschnittstellen hindurchführbar und umschlagbar, sodass er an sich selbst lösbar, längeneinstellbar und längenfixierbar befestigbar und/oder befestigt ist. Beispielsweise ist hierfür in jeder der Endseiten zumindest ein Durchgangsloch eingebracht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist eine Schlauchoberseite des schlauchförmigen Gurtbands in bestimmten Abständen, die insbesondere den Abständen der Gewindelöcher in dem formstabil biegbaren Band entsprechen, Durchgangslöcher auf. Bevorzugt gewährleisten die Durchgangslöcher in der Schlauchoberseite einen Zugang zu den Gewindelöchern.
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In einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung der Erfindung umfasst das Halfter mindestens einen Gewindestift und/oder mindestens einen Schraubniet zum Einschrauben in mindestens eines der Gewindelöcher des formstabil biegbaren Bands. Vorzugsweise umfasst der Gewindestift einen Stab mit einem Schraubgewinde. Insbesondere ist an einem Ende des Stabs ein Ring und an dem anderen Ende das Schraubgewinde angeordnet.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist/sind der Gewindestift und/oder der Schraubniet durch eines der Durchgangslöcher in der Schlauchoberseite hindurchsteckbar, in eines der Gewindelöcher des formstabil biegbaren Bands einschraubbar und dadurch an dem schlauchförmigen Nasenriemen befestigbar. Insbesondere steht der Ring in einem eingeschraubten Zustand des Gewindestabs in das Gewindeloch des formstabil biegbaren Bands von dem schlauchförmigen Nasenriemen nach oben ab. Optional kann an dem Ring eine Longe oder Leine zum Führen des Tieres oder Zügel zum Reiten des Tieres befestigt werden.
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Es ist besonders bevorzugt, dass der schlauchförmige Nasenriemen, wenn er mit den Endseiten durch die Verbindungselemente oder durch die Verbindungsschnittstellen hindurchgezogen und umgeschlagen ist, durch das Einschrauben des mindestens einen Schraubniets und/oder des mindestens einen Gewindestabs an sich selbst befestigbar und/oder befestigt ist. Vorteilhaft ist, dass bei der Verwendung des Gewindestabs auf den Einsatz des Schraubniets zur Befestigung der Endseiten an einem zentralen Abschnitt des schlauchförmigen Gurtbands verzichtet werden kann. Insbesondere kann durch den Gewindestab eine Mehrfachfunktion zur Befestigung des schlauchförmigen Nasenriemens an sich selbst und zur Kopplung mit der Longe, Leine oder den Zügeln umgesetzt werden.
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Der alternative Nasenriemen kann in einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung auch als ein mehrteiliger Nasenriemen ausgebildet sein. Vorzugsweise umfasst der mehrteilige Nasenriemen das harte, aber formstabil biegbare Band und zwei flexible Gurtbandendabschnitte. Vorzugsweise sind die Gurtbandendabschnitte durch die jeweiligen Verbindungselemente geführt, umgeschlagen und lösbar, längeneinstellbar und längenfixierbar mit den beiden Enden des formstabil biegbaren Bands verbindbar, insbesondere mit diesem verschraubbar und/oder verschraubt. Hierzu weist jedes der Gurtbandendabschnitte bevorzugt mindestens ein Durchgangsloch auf. Insbesondere sind die Gurtbandendabschnitte über den mindestens einen Schraubniet und/oder über den mindestens einen Gewindestift mit dem formstabil biegbaren Band verschraubbar und/oder verschraubt.
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Vorzugsweise umfasst der mehrteilige Nasenriemen zur Polsterung des formstabil biegbaren Bands ein Polster. Dieses ist z.B. aus einem weichen Material, wie Neopren oder aus einem künstlichen oder natürlichen Stoff gebildet. Optional ist das Polster mit einem Klettverschluss an der Unterseite des Nasenriemens befestigbar und/oder befestigt. Alternativ ist das Polster um den Nasenriemen gelegt und mit einem in Längsrichtung verlaufendem Klettband reversibel an sich selber verschließbar und/oder verschlossen. Insbesondere weist das Polster auf einer Polsteroberseite Schlitze oder Durchgangslöcher zum Durchlass des mindestens einen Gewindestifts auf. Dadurch kann der Gewindestift in eines der Gewindelöcher des Bands eingeschraubt werden.
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In einer weiteren alternativen Ausgestaltung des Nasenriemens ist dieser mehrlagig ausgebildet. Insbesondere wird in dieser Ausgestaltung auf das formstabil biegbare Band verzichtet. Vorzugsweise weist der mehrlagige Nasenriemen ein Nasenriemenunterstück und ein Nasenriemenmittelstück mit Schlitzen auf. Vorzugsweise ist das Nasenriemenmittelstück in einem zentralen Bereich des Nasenriemenunterstücks zumindest abschnittsweise, insbesondere unter Aussparung der Schlitze, mit diesem verbunden. Insbesondere ist das Nasenriemenmittelstück zumindest bis auf einige Millimeter um die Schlitze herum an dem Nasenriemenunterstück befestigt, insbesondere mit diesem fest vernäht. Optional bilden das Nasenriemenunterstück und das Nasenriemenmittelstück dadurch einen weitestgehend doppellagigen Riemen.
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Endabschnitte des Nasenriemenunterstücks weisen bevorzugt mehrere Durchgangslöcher oder Schlitze auf. Optional sind die Endabschnitte durch die Verbindungselemente oder durch die entsprechenden Verbindungsschnittstellen hindurchführbar, umschlagbar und auf das Nasenriemenmittelstück auflegbar. Insbesondere sind durch die aufgelegten Endabschnitte zwei Nasenriemenoberstücke gebildet. Im Speziellen liegen die Nasenriemenoberstücke auf den Nasenriemenmittelstück auf und/oder sind an diesem befestigbar.
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Beispielsweise weisen die Nasenriemenoberstücke mehrere Durchgangslöcher oder Schlitze auf, die bevorzugt in regelmäßigen Abständen, die insbesondere den Abständen der Schlitze in dem Nasenriemenmittelstück entsprechen, angeordnet sind.
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In einer weiteren möglichen Umsetzung der Erfindung weist der Gewindestift, der insbesondere für den mehrlagigen Nasenriemen verwendbar und/oder geeignet ist, eine Gegenmutter und eine Metallscheibe auf. Vorzugsweise ist die Gegenmutter auf dem Schraubgewinde angeordnet. Die Metallscheibe ist insbesondere an dem Ende des Stabs angeordnet, das dem Ring des Gewindestifts gegenüberliegt.
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Optional ist der Stab mit der Metallscheibe voran, ähnlich einem Knopf-/ Knopflochprinzip, durch die Durchgangslöcher oder Schlitze in den Nasenriemenoberstücken und durch die Schlitze in dem Nasenriemenmittelstück hindurchsteckbar, sodass die Metallscheibe auf dem Nasenriemenunterstück aufliegt. Vorzugsweise ist die Gegenmutter in Richtung des jeweiligen Nasenriemenoberstücks schraubbar, sodass dieses durch die Gegenmutter gegen das Nasenriemenmittelstück gedrückt wird. Insbesondere ist das jeweilige Nasenriemenoberstück gemeinsam mit dem Nasenriemenmittelstück zwischen der Gegenmutter und der Metallscheibe eingeklemmt. Im Speziellen ist der Gewindestift dadurch bei angezogener Gegenmutter an dem mehrlagigen Nasenriemen befestigt. Insbesondere können die Endabschnitte des Nasenriemenunterstücks durch die Verbindungselemente oder durch die Verbindungsschnittstellen hindurchgeführt und umgeschlagen werden und über den Schraubniet oder den Gewindestift an dem Nasenriemenmittelstück längeneinstellbar und längenfixierbar befestigt werden. Im Speziellen ist der mehrteilige Nasenriemen mit den Verbindungselementen oder den Verbindungsschnittstellen dadurch lösbar verbunden.
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Alternativ kann durch alle Schichten des Nasenriemens ein Loch gebohrt sein. Durch dieses Loch wird eine Buchbinderschraube von innen, insbesondere von einer kopfnahen Seite des Nasenriemens, nach außen geführt und dort mit einer Mutter mit Innengewinde, an der ein Ring befestigt ist, verbunden.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Anordnung des Halfters aus der bisherigen Beschreibung und/oder aus den Ansprüchen 1 bis 30 an dem Kopf des Tieres. Vorzugsweise ist der Unterkieferriemen des Halfters zunächst von dem zweiten Verbindungselement entkoppelt.
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Das Verfahren umfasst folgende Schritte:
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Das erste Verbindungselement wird an der Unterkante des Unterkiefers und einem der Backenknochenunterränder angeordnet; das zweite Verbindungselement wird an der Unterkante des Unterkiefers und des anderen Backenknochenunterrands angeordnet und/oder der Unterkieferriemen wird in den natürlichen Kerben zwischen jedem der Backenknochen und dem Unterkiefer angeordnet.
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Vorzugsweise wird der Genick-/Backenriemen im Rahmen des Verfahrens, insbesondere von oben, über das Genick und die Backen des Tieres gelegt. Der Nasenriemen wird, insbesondere von oben, über die Nase des Tieres gelegt. Der Unterkieferriemen wird, insbesondere unterhalb des Unterkiefers, um den Unterkiefer des Tieres herum geführt. Der Unterkieferriemen wird, insbesondere an dem zweiten Ende des Unterkieferriemens, im Speziellen über die Kopplungseinrichtung, mit dem zweiten Verbindungselement gekoppelt.
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In einem weiteren bevorzugten Verfahrensschritt wird die Länge des Nasenriemens, des Genick-/Backenriemens und/oder des Unterkieferriemens so eingestellt, dass das erste Verbindungselement an der Unterkante des Unterkiefers und einem der Backenknochenunterränder angeordnet ist und dass das zweite Verbindungselement, insbesondere an der gegenüberliegenden Kopfseite, an der Unterkante des Unterkiefers und des anderen Backenknochenunterrands angeordnet ist.
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Alternativ oder optional ergänzend wird im Rahmen des Verfahrens die Länge des Nasenriemens, des Genick-/Backenriemens und/oder des Unterkieferriemens so eingestellt, dass der Unterkieferriemen verhältnismäßig enganliegend in den natürlichen Kerben zwischen dem Unterkiefer und den Backenknochen dauerhaft und rutschfrei verläuft.
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Insbesondere werden der Nasenriemen, der Genick-/Backenriemen und/oder der Unterkieferriemen durch die zuvor beschriebene Anordnung der Verbindungselemente und durch den zuvor beschriebenen Verlauf des Unterkieferriemens enganliegend und unter Vermeidung eines Einschnürens und/oder unter Vermeidung eines Ausübens von Druck an dem Kopf angeordnet.
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Besonders bevorzugt ist im Rahmen des Verfahrens, dass das Halfter einhändig an dem Kopf des Tieres angeordnet wird, insbesondere dass der Nasenriemen über die Nase und der Genick-/Backenriemen über das Genick und die Backen verlaufen.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet die Verwendung des Halfters nach der bisherigen Beschreibung und/oder den Ansprüchen 1 bis 30 zur Anordnung an dem Kopf des Tieres, insbesondere eines Pferdes.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 ein Halfter zur Anordnung an einem Kopf eines Tieres mit einem Nasenriemen, einem Genick-/Backenriemen und einem Unterkieferriemen;
- 2 der Unterkieferriemen aus 1 in einer Detaildarstellung;
- 3 das Halfter aus 1 in einem an dem Kopf eines Pferdes angeordnetem Zustand;
- 4a, b mögliche Ausführungsformen von Verbindungselementen des Halfters mit Ösen;
- 5a, b, c mögliche Ausführungsformen von Verbindungselementen des Halfters ohne Ösen;
- 5c eine mögliche Ausführungsform eines in der Horizontalebene gebogenen Verbindungselements ohne Ösen;
- 5d eine mögliche Ausführungsform eines in der Horizontalebene gebogenen Verbindungselements mit Ösen;
- 6a-d verschiedene Ausbildungen von möglichen Längenverstelleinrichtungen des Nasen-, Genick-/Backen- und/oder Unterkieferriemens;
- 7a, b, c mögliche Längenverstelleinrichtungen des Unterkieferriemens;
- 8a-d mögliche Ausführungsformen von Kopplungseinrichtungen des Unterkieferriemens;
- 9a ein formstabil biegbares Band zur Anordnung an oder in einem alternativen Nasenriemen;
- 9b einen für das formstabil biegbare Band aus 9a passenden Gewindestift;
- 10 den alternativen Nasenriemen als schlauchförmigen Nasenriemen mit dem formstabil biegbaren Band aus 9a und mit einem schlauchförmigen Gurtband;
- 11 ein weiterer alternativer Nasenriemen als mehrteiliger Nasenriemen mit dem formstabil biegbaren Band aus 9a, mit zwei Gurtbandendabschnitten und mit einer Polsterung;
- 12a einen mehrlagigen Nasenriemen;
- 12b einen für den mehrlagigen Nasenriemen aus 12a passenden Gewindestift.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Halfter 1, das zur Anordnung an einem Kopf 2 (3) eines Tieres, insbesondere eines Ein- oder Paarhufers sowie einer Karnivore und/oder eines Tieres mit langer Schnauze ausgebildet ist. Insbesondere ist das Halfter 1 zur Anordnung an einem Kopf 2 eines Pferdes (3) ausgebildet.
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Das Halfter 1 ermöglicht bei der Anordnung an dem Kopf 2 ein Halten, Anbinden, Führen, Longieren und/oder Reiten des Tieres. Es kann als ein leichter Kappzaum und/oder als ein leichter Reitzaum verwendet werden.
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Das Halfter 1 weist einen Nasenriemen 3 auf, der wie in 3 gezeigt, an und/oder um eine Nase 15 des Tieres anordbar ist. Das Halfter 1 weist einen Genick-/Backenriemen 4 auf. Dieser ist, wie in 3 gezeigt, an einem Genick 16 und an den Backen 17 bzw. um die Backen 17 des Tieres anordbar.
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Der Nasenriemen 3 und der Genick-/Backenriemen 4 sind jeweils endseitig an einem ersten Verbindungselement 5 und an einem zweiten Verbindungselement 6 des Halfters 1 befestigt, wobei das erste Verbindungselement 5 in 4a und das zweite Verbindungselement 6 in 4b genauer gezeigt sind. Das erste Verbindungselement 5 weist eine erste, zweite und dritte Öse 7a, 7b, 7c als Verbindungsschnittstellen auf. Das zweite Verbindungselement 6 weist eine weitere erste Öse 8a und eine weitere zweite Öse 8b als weitere Verbindungsschnittstellen auf.
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Alternativ können die Verbindungselemente 5, 6 wie in 5a, 5b gezeigt, ringförmig oder viereckig ohne Ösen ausgebildet sein. Das Verbindungselement 5, 6 ist insbesondere gemäß 5a ein O-Ring und gemäß 5b ein Viereckring.
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In 5c ist das Verbindungselement 5, 6 in einer Draufsicht als kleeblattförmiger Ring ohne Ösen ausgebildet. Der Nasenriemen 3 und der Genick-/Backenriemen 4 sind an dem Verbindungselement 5, 6 befestigt, indem sie unmittelbar um den Ring selbst geschlungen sind.
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5d zeigt das Verbindungselement 5, 6 in einer Draufsicht als sichelförmigen Ring mit Ösen 7a, 7b, 8a, 8b. Der Nasenriemen 3 und der Genick-/Backenriemen 4 sind um die jeweilige Öse 7a, 7b, 8a, 8b geschlungen und so mit dem Verbindungselement 5, 6 verbunden.
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Die Verbindungselemente 5, 6 der 5c, 5d sind in ihrer Horizontalebene z.B. um 90 Grad gebogen.
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8a zeigt das zweite Verbindungselement 6 als einen pilzförmigen oder T-förmigen Ring. Dieser ist zur Bildung eines Knebelverschlusses 37 geeignet und/oder ausgebildet.
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Gemäß 8d ist das zweite Verbindungselement 6 als ein Ring mit einem eingearbeitetem Haken zur Bildung eines Hakenverschlusses 40 geeignet und/oder ausgebildet.
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Die Verbindungselemente 5, 6 sind aus einem Metall oder aus Hartkunststoff gebildet. Gemäß 4a, 4b und 5a, 5b sind sie plan oder eben ausgebildet. Vorteilhaft ist es jedoch, dass die Verbindungselemente 5, 6 wie in den 5c, 5d gezeigt, in ihrer Ringebene gebogen und/oder gekrümmt sind. Insbesondere ragen die Ösen 7a, 7b, 7c, 8a, 8b und/oder Teilbereiche des Rings an denen die Riemen 3, 4 befestigt sind, aus der Ringebene heraus. Insbesondere ragen diese Teilbereiche in einem an dem Kopf 2 angeordneten Zustand des Halfters 1 zu dem Unterkiefer 21 hin.
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An den herausragenden Teilbereichen sind die Riemen 3, 4 befestigt, sodass nur diese den Kopf 2 kontaktieren und der Ring selbst kontaktlos oder weitestgehend kontaktlos bleibt. Durch die Krümmung und/oder durch die herausragenden Teilbereiche der Verbindungselemente 5, 6 können diese an den Unterrand des Unterkiefers 21 besser angepasst sein und seiner Form folgen, sodass ein unangenehmer Druck verhindert werden kann.
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Insbesondere fungiert der in den Teilbereichen des Verbindungselements 5, 6 und/oder an den Ösen 7a, 7b, 8a, 8b angeordnete Nasen- und Genick-/Backenriemen 3, 4 als eine Polsterung, die die Druckstellen an dem Unterkiefer 21 des Tieres verhindern kann. Die anderen Bereiche des Verbindungselements 5, 6 stehen von dem Unterkiefer 21 ab und/oder umgreifen diesen, sodass dadurch Druckstellen vermieden werden können.
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Gemäß 5c weisen die Verbindungselemente 5,6 gepolsterte Abschnitte 5a, 6a auf. Das Polstern erfolgt dabei z.B. durch ein weiches Textil oder durch einen weichen Kunststoff, insbesondere zusätzlich zu den um die Teilbereiche herumgeschlungenen Riemen 3, 4. Das Polster 5a, 6a ist alternativ oder ergänzend zu der Krümmung und/oder zu den herausragenden Teilbereichen der Verbindungselemente 5, 6 dazu vorgesehen, Druckstellen an dem Unterkiefer 21 durch die Verbindungselemente 5, 6 zu vermieden.
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Gemäß 1 ist der Nasenriemen 3 mit einem Ende an der ersten Öse 7a des ersten Verbindungselements 5 und mit einem anderen Ende in der weiteren ersten Öse 8a des zweiten Verbindungselements 6 befestigt. Der Genick-/Backenriemen 4 ist mit einem Ende an der zweiten Öse 7b des ersten Verbindungselements 5 und mit einem anderen Ende in der weiteren zweiten Öse 8b des zweiten Verbindungselements 6 befestigt. Insbesondere sind die Enden der jeweiligen Riemen 3, 4 durch die entsprechenden Ösen 7a, 7b, 8a, 8b so hindurchgeführt und umgeschlagen, dass sie eine Schlaufe bilden, wobei ein Endstück 62 der Schlaufe mit einem entsprechenden Reststück des Nasenriemens 3 bzw. des Genick-/Backenriemens 4 vernäht und/oder vernietet ist.
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Teilstücke 3a, 3b des Nasenriemens und/oder Teilstücke 4a, 4b des Genick-/Backenriemens 4 sind durch einen an dem Nasenriemen 3 und/oder an dem Genick-/Backenriemen 3, 4 angeordneten Klettverschluss 36 (ähnlich wie 7a) oder durch Längenverstelleinrichtungen 11, 12 in der Form eines Regulators 33 (6b), eines Clips 35 (6d), einer Schnalle mit Dorn 32 (6a) oder eines Conways 34 (6c) miteinander verbindbar.
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Der Nasenriemen 3 und der Genick-/Backenriemen 4 sind an dem ersten Verbindungselement 5 und an dem zweiten Verbindungselement 6 zueinander in einem Winkel von mindestens 45 Grad, vorzugsweise von mindestens 80 Grad und/oder von maximal 150 Grad, bevorzugt von maximal 90 Grad, angeordnet. Hierzu sind die Ösen 7a, 7b, 8a, 8b in dem entsprechenden Winkel ß an den jeweiligen Verbindungselementen 5, 6 positioniert, sodass die darin befestigten Riemen 3, 4 zueinander in dem jeweiligen Winkel ß befestigt sind.
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Das Halfter 1 weist einen ersten Verbindungsriemen 9 auf, der sich zwischen dem Nasenriemen 3 und dem Genick-/Backenriemen 4 im Bereich des ersten Verbindungselements 5 erstreckt und diese miteinander verbindet. Das Halfter 1 weist einen zweiten Verbindungsriemen 10 auf, der sich zwischen dem Nasenriemen 3 und dem Genick-/Backenriemen 4 im Bereich des zweiten Verbindungselements 6 erstreckt und diese miteinander verbindet. Insbesondere sind die Verbindungsriemen 9, 10 mit dem Nasenriemen 3 und mit dem Backenriemen 4 vernäht oder vernietet. Dadurch stellen die Verbindungsriemen 9, 10 sicher, dass der Nasenriemen 3 und der Backenriemen 4 zueinander in dem Winkel ß angeordnet sind und sich nicht ungewollt aus dieser Anordnung entfernen.
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Der Nasenriemen 3 weist eine erste Längenverstelleinrichtung 11 auf und der Genick-/Backenriemen 4 eine zweite Längenverstelleinrichtung 12. Die beiden Längenverstelleinrichtungen 11, 12 ermöglichen eine Längenverstellung des jeweiligen Riemens 3, 4 von einer ersten Länge in mindestens eine zweite Länge. Außerdem kann die eingestellte Länge durch die Längenverstelleinrichtungen 11, 12 fixiert werden. Weiterhin erlauben die Längenverstelleinrichtungen 11, 12 ein Öffnen des Nasenriemens 3 und des Backenriemens 4, sodass diese zumindest von einem der Verbindungselemente 5, 6 gelöst werden können und/oder in zwei Teilstücke 3a, 3b, 4a, 4b unterteilt und dadurch geöffnet werden können.
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Die Längenverstelleinrichtungen 11, 12 können gemäß der 6a - 6d als Schnalle mit Dorn 32, als Regulator 33, als Conway 34, als Clip 35 oder wie in 7a für einen Unterkieferriemen 13 des Halfters 1 gezeigt, als Klettverschluss 36 ausgebildet sein. Abhängig von den gewählten Längenverstelleinrichtungen 11, 12 kann die Längenverstellung und -Fixierung stufenlos oder gerastert durch Form-, Kraft- und/oder Reibschluss erfolgen.
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Gemäß 1 weist das Halfter 1 den Unterkieferriemen 13 auf, der zur Anordnung an einem Unterkiefer 21 (3) und/oder um den Unterkiefer 21 des Tieres ausgebildet ist. Der Unterkieferriemen 13 ist an dem ersten Verbindungselement 5, insbesondere an der dritten Öse 7c, befestigt.
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Der Unterkieferriemen 13 sowie der Nasenriemen 3 und der Genick-/Backenriemen 4 sind aus einem biegsamen, biegbaren und/oder flexiblen Material gebildet. Bevorzugt ist das Material ein geeigneter Kunststoff, zum Beispiel Polypropylen. Es kann aber auch Leder oder Kunstleder Biothane, Hanf oder Sisal sein. Ebenfalls ist ein textiles Gewebe denkbar.
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Der Unterkieferriemen 13 aus 1 ist in 2 in einer vergrößerten Detaildarstellung gezeigt. Der Unterkieferriemen 13 ist an der dem ersten Verbindungselement 5 befestigt. Mit einem Ende ist der Unterkieferriemen 13 durch die Öse 7c so hindurchgeführt, dass eine Schlaufe gebildet ist, deren Endabschnitt mit einem Reststück des Unterkieferriemens 13 vernäht oder vernietet ist.
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An einem anderen Ende weist der Unterkieferriemen 13 eine Kopplungseinrichtung 14 auf. Mit der Kopplungseinrichtung 14 kann der Unterkieferriemen 13 mit dem zweiten Verbindungselement 6 (siehe 1) lösbar gekoppelt werden. Die Kopplungseinrichtung 14 ist gemäß 2 als ein Karabinerverschluss 61 oder als ein Schnapphaken ausgebildet, der in das zweite Verbindungselement 6 einhakbar und wieder aus diesem aushakbar ist.
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Alternativ kann die Kopplungseinrichtung 14 gemäß 8a als ein Knebelverschluss 37 oder gemäß 8d als ein Hakenverschluss 40 ausgebildet sein, über den der Unterkieferriemen 13 mit dem zweiten Verbindungselement 6 lösbar gekoppelt werden kann. Bei dem Hakenverschluss 40 kann das zweite Verbindungselement 6 selbst den Haken aufweisen. Dadurch kann das Halfter 1 an dem Unterkieferriemen bzw. an dem zweiten Verbindungselement 6 geöffnet werden.
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Gemäß den 8b und 8c ist der Unterkieferriemen 13 zweiteilig mit einem ersten Teilstück 13a und einem zweiten Teilstück 13b ausgebildet. Jedes der Teilstücke 13a, 13b ist endseitig an einem der Verbindungselemente 5, 6 oder an einer der Ösen 7c oder 8c befestigt. Die Teilstücke 13a, 13b sind durch lösbare ineinandergreifende Doppelringe 38 als Kopplungseinrichtung 14 gemäß 8b oder über einen Bajonettverschluss 39 als Kopplungseinrichtung 14 gemäß 8c miteinander koppelbar. Dadurch kann das Halfter 1 an dem Unterkieferriemen 13 bzw. der Unterkieferriemen 13 selbst geöffnet und geschlossen werden.
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Der Unterkieferriemen 13 ist in der Länge verstellbar und in der eingestellten Länge fixierbar. Hierfür weist der Unterkieferriemen 13 eine dritte Längenverstelleinrichtung 19 auf. Diese kann entsprechend den in den 6a bis 6d beschriebenen Längenverstelleinrichtungen 32, 33, 34, 35 ausgebildet sein. Die Teilstücke 13a, 13b des Unterkieferriemens 13 sind durch die dritte Längenverstelleinrichtung 19 miteinander verbindbar und relativ zueinander in der Länge verstellbar und fixierbar.
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Die Kopplungseinrichtung 14 und die dritte Längenverstelleinrichtung 19 kann an dem Unterkieferriemen 13, wie in 7a gezeigt, durch den Klettverschluss 36 umgesetzt werden. Möglich ist auch eine Kopplung und Längenverstellung des Unterkieferriemens 13 über mehrere auf einer Oberseite des Riemens 13 befestigte Karabinerverschlüsse 61 oder Schnapphaken gemäß 7c. Ein endseitig an dem Unterkieferriemen 13 angeordneter Ring kann entsprechend der benötigten Länge in einen der Karabinerverschlüsse 61 oder Schnapphaken eingehakt werden. Zur Kopplung mit dem zweiten Verbindungselement 6 ist der Unterkieferriemen 13 mit dem Klettverschluss gemäß 7a und mit den Karabinerverschlüssen 61 oder Schnapphaken gemäß 7c durch das zweite Verbindungselement 6 gezogen, umgeschlagen und an sich selbst lösbar befestigt. Eine entsprechende Längenverstell- und Fixierbarkeit durch den Klettverschluss 36 oder durch die Karabinerverschlüsse 61 kann auch bei dem Nasenriemen 3 und/oder bei dem Genick-/Backenriemen 4 vorgesehen sein.
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7b zeigt eine weitere Längenverstellmöglichkeit für den Unterkieferriemen 13. Der Unterkieferriemen 13 ist durch die Öse 7c des ersten Verbindungselements 5 gezogen und daran befestigt. Zur Kopplung mit dem zweiten Verbindungselement 6 weist der Unterkieferriemen 13 den Karabinerverschluss 61 oder Schnapphaken als Kopplungseinrichtung 14 auf. Der Unterkieferriemen 13 ist doppelt gelegt und durch den Regulator 33 oder Conway 34 geführt. Ein oberer Abschnitt des Riemens 13 ist aus dem Regulator 33 oder dem Conway 34 herausziehbar, sodass daraus eine vorstehende Zugschlaufe 55 gebildet ist. Der Unterkieferriemen 13 ist um die Länge der Zugschlaufe 55 verkürzt. Die Fixierung des Unterkieferriemens 13 erfolgt durch das Einschrauben eines Schraubniets 43 in den oberen und unteren Abschnitt des Unterkieferriemens 13. Die Zugschlaufe 55 wird durch einen um die Zugschlaufe 55 gesetzten Einsatz 56, z.B. durch eine Schlaufe aus Metall, an einem Zurückrutschen und an der daraus resultierenden Verlängerung des doppelt gelegten Unterkieferriemens 13 gehindert. An der Zugschlaufe 55 ist ein weiteres Verbindungselement 28, z.B. in der Form eines O-Ringes oder D-Ringes, befestigt. An dem weiteren Verbindungselement 28 kann eine Leine oder ein Riemen befestigt werden, mit der das Tier geführt werden kann.
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Alternativ oder optional ergänzend kann mindestens ein zusätzliches Verbindungselement 29 an dem Nasenriemen 3, wie in 1 gezeigt, angeordnet sein. Bei einer Anordnung eines zusätzlichen Verbindungselements 29 mittig oben O an dem Nasenriemen 3 oder zweier zusätzlicher Verbindungselemente 29 an dem Nasenriemen 3 auf beiden Seiten der Nase 15 können diese zur Kopplung mit einer Leine zur Handarbeit oder zum Longieren, entsprechend einem Kappzaum, oder bei noch weiter seitlichem Versatz mit Zügeln zum Reiten des Tieres verwendet werden.
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In 3 ist der Kopf 2 eines Pferdes als ein mögliches Tier gezeigt. Es weist die Nase 15, das Genick 16, die Backen 17, das Kinn 18 und eine Kinngrube 31 auf. Außerdem weist der Kopf 2 zwei Backenknochen 20 mit Jochbein 27, einen Backenknochenunterrand 30, einen Unterkiefer 21, zwei Augen 22, zwei Ohren 23, zwei Nüstern 26 und einen Haarschopf 24 auf. Die Backen 17, die Backenknochen 20, der Backenknochenunterrand 30, die Augen 22, die Nüstern 26, das Jochbein 27 und die Ohren 23 sind zu beiden Seiten des Kopfes 2 gegenüberliegend angeordnet.
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Die Kinngrube 31 trennt das Kinn 18 von dem Unterkiefer 21. Insbesondere ist die Kinngrube 31 zwischen dem Kinn 18 und dem Unterkiefer 21 angeordnet. Auf jeder Seite des Kopfes 2 ist zwischen dem Unterkiefer 21 und dem jeweiligen Backenknochen 20, insbesondere zwischen einer Unterkante des Unterkiefers 21 und des jeweiligen Backenknochenunterrands 30, die natürliche Kerbe 25 gebildet. Somit ist auf jeder Seite des Kopfes 2 eine natürliche Kerbe 25 angeordnet.
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Das Halfter 1 ist an dem Kopf 2 des Pferdes angeordnet. Zum Anordnung wird der Unterkieferriemen 13 von dem zweiten Verbindungselement 6 entkoppelt, z.B. aus diesem ausgehakt. Dadurch wird das Halfter 1 zum Anlegen an dem Kopf 2 geöffnet.
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Der Genick-/Backenriemen 4 wird von oben O, über das Genick 16 und die Backen 17 gelegt. Zugleich oder nacheinander wird der Nasenriemen 3 von oben O über die Nase 15 gelegt. Dies kann einhändig erfolgen, da das Halfter 1 nicht, wie bei herkömmlichen Halftern mit geschlossenem Nasenriemen üblich, von vorne V und von unten U über die Nase 15, den Haarschopf 24 und die Ohren 23 über den Kopf 2 gezogen werden muss. Das Auflegen des Genick-/Backenriemens 4 und des Nasenriemens 3 von oben O ist für das Tier angenehm, da es nicht zu einem Biegen und/oder Quetschen des Haarschopfes 24 und der Ohren 23 nach hinten H kommt. Insbesondere werden eine Manipulation und/oder ein Umknicken der Ohren 23 oder Quetschen der Augen 22 verbunden mit einer Gegenwehr des Tieres vermieden.
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Nach dem Auflegen des Nasen- und Genick-/Backenriemens 3, 4 wird der Unterkieferriemen unterhalb des Kopfes 2 um den Unterkiefer 21 herum geführt und über die Kopplungseinrichtung 14 mit dem zweiten Verbindungselement 6 gekoppelt. Insbesondere wird das Halfter 1 geschlossen. Der Unterkieferriemen 13 wird über die dritte Längenverstelleinrichtung 19 (siehe 2, 6a-6d, 7a-7c) in der Länge verstellt und fixiert, sodass er verhältnismäßig eng an dem Unterkiefer 21 anliegt.
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Die Längen des Nasenriemens 3, des Genick-/Backenriemens 4 und/oder des Unterkieferriemens 13 werden über die jeweiligen Längenverstelleinrichtungen 11, 12, 19 so eingestellt, dass das erste Verbindungselement 5 auf einer ersten Seite des Kopfes 2 an der Unterkante des Unterkiefers 21 und des entsprechenden Backenknochenunterrands 30 angeordnet ist. Das zweite Verbindungselement 6 wird durch die Längeneinstellung des Nasenriemens 3, des Genick-/Backenriemens 4 und/oder des Unterkieferriemens 13 so positioniert, dass es gegenüberliegend zu dem ersten Verbindungselement 5 auf einer zweiten Seite des Kopfes 2 an der Unterkante des Unterkiefers 21 und des entsprechenden Backenknochenunterrands 30 angeordnet ist.
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Durch diese Positionierung der Verbindungselemente 5, 6 wird gewährleistet, dass der Unterkieferriemen 13 zwischen den beiden Verbindungselementen 5, 6 und in den auf beiden Seiten des Kopfes 2 gebildeten natürlichen Kerben 25 verläuft. Durch diesen Verlauf kann der Unterkieferriemen 13 verhältnismäßig eng und rutschfrei unterhalb des Kopfes 2 im Bereich des Unterkiefers 21 anliegen, ohne dass ein Kauen des Pferdes beeinträchtigt wird.
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Die Verbindungsriemen 9, 10 gewährleisten, dass der Winkel ß zwischen dem Nasenriemen 3 und dem Backenriemen 4 bestehen bleibt und verhindern dadurch ein Verrutschen des Nasenriemens 3 über die Nase 15 bzw. Nüstern 26 nach vorne V und unten U.
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9a zeigt ein Band 41, das zur Anordnung an und/oder zur Integration in einem alternativen Nasenriemen 50 (10, 11) des Halfters 1 ausgebildet ist. Das Band 41 ist ein Metallband oder ein Kunststoffband mit biegbaren und formstabilen Eigenschaften. Insbesondere behält das Band 41 eine durch ein Verbiegen des Bands 41 erreichte Form bei.
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Das biegbar formstabile Band 41 weist eine Mehrzahl an Gewindelöchern 42 auf, die in bevorzugt regelmäßigen Abständen entlang des Bandes 41 angeordnet sind. In jedes der Gewindelöcher 42 ist ein Schraubniet 43 (siehe 11) des Halfters 1 oder ein Gewindestift 44 (9b) des Halfters 1 einschraubbar und darin befestigbar.
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Der Gewindestift 44 weist einen Stab 45 mit einem Schraubgewinde 46 auf. An einem Ende des Stabs 45 ist ein Ring 47 angeordnet, an dem eine Leine, ein Strick oder ein Zügel etc. angeordnet werden kann. Der Ring 47 kann insbesondere die Funktion des mindestens einen zusätzlichen Verbindungselements 29 (1) übernehmen.
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10 zeigt den alternativen Nasenriemen 50 als schlauchförmigen Nasenriemen 63 in einer seitlichen Draufsicht und in einer Querschnittsdarstellung. Der schlauchförmige Nasenriemen 63 umfasst das formstabil biegbare Band 41 (in Strichlinien dargestellt) und ein schlauchförmiges Gurtband 57 und/oder er ist aus diesen gebildet. Das Band 41 ist in einem Innenraum des schlauchförmigen Gurtbands 57 unsichtbar integriert und dadurch vollkommen von diesem umgeben. Das schlauchförmige Gurtband 57 überragt das innenliegende Band 41 auf beiden Endseiten 57a, 57b. Durch das zwischenliegende oder innenliegende formstabil biegbare Band 41 ist der schlauchförmige Nasenriemen 63 flexibel biegbar und an die Nase 15 des Tieres anpassbar.
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Das schlauchförmige Gurtband 57 und die Endseiten 57a, 57b weisen Durchgangslöcher 54, 66 auf, die den Zugang zu den Gewindelöchern 42 (siehe 9a) des innenliegenden Bands 41 gewährleisten und das Einschrauben des Schraubniets 43 (11) und/oder des Gewindestifts 44 (9b) ermöglichen.
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Die Endseiten 57a, 57b sind durch die Ösen 7a, 8a der beiden Verbindungselemente 5, 6 geführt, umgeschlagen und an einem zentralen Abschnitt des schlauchförmigen Gurtbands 57 befestigt, sodass der schlauchförmige Nasenriemen 63 mit dem Genick-/Backenriemen 4 und dem Unterkieferriemen 13 verbunden werden kann. Durch das Einschrauben von Schraubnieten 43 können die Endseiten 57a, 57b lösbar, längenverstell- und fixierbar an dem zentralen Abschnitt des schlauchförmigen Gurtbands 57 befestigt werden. Somit ist der schlauchförmige Nasenriemen 63 von dem Unterkieferriemen 13 und/oder von dem Genick-/Backenriemen 4 lösbar, indem die Schraubniete 43 ausgeschraubt werden und die Endseiten 57a, 57b aus den Ösen 7a, 8a herausgezogen werden. Dadurch ist der schlauchförmige Nasenriemen 63 auch gegen einen anderen Nasenriemen austauschbar.
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In 11 ist ein weiterer alternativer Nasenriemen 50 in der Ausbildung als ein mehrteiliger Nasenriemen 64 gezeigt. Der mehrteilige Nasenriemen 64 umfasst das formstabil biegbare Band 41, zwei Gurtbandendabschnitte 51a, 51b aus flexiblem Gurtmaterial und eine Polsterung 58. Die Endabschnitte 51a, 51b sind durch die Ösen 7a, 8a der beiden Verbindungselemente 5, 6 geführt und umgeschlagen, sodass der mehrteilige Nasenriemen 64 mit dem Genick-/Backenriemen 4 und dem Unterkieferriemen 13 verbunden werden kann.
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Über zwei Schraubniete 43 sind die Endabschnitte 51a, 51b lösbar, längeneinstellbar und längenfixierbar mit dem formstabil biegbaren Band 41 verbunden. Hierzu weisen die Endabschnitte 51a, 51b Durchgangslöcher 54 auf, die es ermöglichen, die Schraubniete 43 in die Gewindelöcher 42 des Bands 41 einzuschrauben und die Endabschnitte 51a, 51b dadurch an den Enden des Bands 41 zu befestigen.
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Durch die Verwendung der Schraubniete 43 und die Möglichkeit des Verschraubens der Endabschnitte 51a, 51b in mehrere unterschiedliche Gewindelöcher 42 des Bands 41 ist der mehrteilige Nasenriemen 64 in der Länge verstellbar und fixierbar. Außerdem ist der mehrteilige Nasenriemen 64 von dem Unterkieferriemen 13 und/oder von dem Genick-/Backenriemen 4 lösbar, indem die Schraubniete 43 aus den Gewindelöchern 42 ausgeschraubt werden und die Endabschnitte 51a, 51b dadurch von dem Band 41 gelöst werden können. Insbesondere ist der mehrteilige Nasenriemen 64 auch gegen einen anderen Nasenriemen austauschbar.
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Außenseitig kann um das Band 41 die Polsterung 58 geschlagen und z.B. durch einen an der Polsterung 58 angeordneten weiteren Klettverschluss an sich selbst befestigt werden. Die Polsterung 58 ist z.B. aus einem weichen Textil oder Kunststoff, z.B. Neopren, gebildet. Die Polsterung 58 kann das Tragen des Nasenriemens 50 für das Tier angenehmer gestalten und ein Reiben oder Drücken des Bands 41 auf die Nase 15 reduzieren.
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Die Polsterung 58 weist Durchgangslöcher 54 auf, durch die der Gewindestift 44 (siehe 9b) eingesteckt und die die Gewindelöcher 42 des Bands 41 eingeschraubt werden kann.
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12a zeigt eine Abwandlung des Nasenriemens 3. In der Abwandlung ist der Nasenriemen 3 als ein mehrlagiger Nasenriemen 65, insbesondere ohne das Band 41 aus 9a, ausgebildet. Der mehrlagige Nasenriemen 65 umfasst ein Nasenriemenunterstück 53 und ein Nasenriemenmittelstück 59 mit eingebrachten Schlitzen 60. Das Nasenriemenmittelstück 59 ist auf dem Naseriemenunterstück 53 in einem zentralen Bereich der Längserstreckung des mehrlagigen Nasenriemens 65 aufgenäht. Lediglich im Bereich der Schlitze 60 ist das Nasenriemenmittelstück 59 nicht vernäht, insbesondere ist es im Bereich der Schlitze 60 von dem Nasenriemenunterstück 53 gelöst. Ein Endabschnitt des Nasenriemenunterstücks 53 ist durch eine Öse 7a des endseitig angeordneten Verbindungselements 5 hindurchgezogen. Es erstreckt sich dadurch im weiteren Verlauf oberhalb des Nasenriemenmittelstücks 59 und bildet somit ein Nasenriemenoberstück 52.
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Die Endabschnitte des Nasenriemenunterstücks 53, insbesondere das Nasenriemenoberstück 52, weist/weisen Durchgangslöcher oder Schlitze 54 auf, die den Zugang zu den Schlitzen 60 des Nasenriemenmittelstücks 59 gewährleisten.
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Zur Verwendung bei dem mehrlagigen Nasenriemen 65 weist der Stab 45 eines in 12b gezeigten alternativen Gewindestifts 44a an dem entgegengesetzten Ende des Rings 47 eine Metallscheibe 48 auf. Zwischen der Metallscheibe 48 und dem Ring 47 ist eine Gegenmutter 49 angeordnet, die entlang dem Schraubgewinde 46 schraubbar ist.
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Um den alternativen Gewindestift 44a zu befestigen, wird die Metallscheibe 48 durch das jeweilig gewählte Durchgangsloch 54 in dem Nasenriemenoberstück 52 und durch den entsprechenden Schlitz 60 in dem Nasenriemenmittelstück 59 gemäß dem Knopf-Knopfloch-Prinzip gesteckt. Die Metallscheibe 48 liegt dadurch unterhalb des Nasenriemenmittelstückes 59 auf dem Nasenriemenunterstück 53 auf. Durch das Anziehen der Gegenmutter 49 werden das Nasenriemenoberstück 52 und -mittelstück 59 zwischen der Gegenmutter 49 und der Metallscheibe 48 eingeklemmt. Dadurch kann das Nasenriemenoberstück 52 an dem Nasenriemenmittelstück 59 fixiert und der mehrteilige Nasenriemen 65 zugleich längenvariabel eingestellt werden. Weiterhin kann an dem am alternativen Gewindestift 44a angeordneten Ring 47 die Leine, der Strick oder der Zügel befestigt werden.
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Alternativ kann durch alle Schichten des Nasenriemens 65 ein Loch gebohrt sein. Durch dieses Loch wird eine Buchbinderschraube von innen, insbesondere von einer kopfnahen Seite des Nasenriemens 65, nach außen geführt und dort mit einer Mutter mit Innengewinde, an der ein Ring befestigt ist, verbunden.
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Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Länge des Unterkieferriemens 13, des Nasenriemens 3 und/oder des Genick-/Backenriemens 4 passend eingestellt werden kann, um einen verhältnismäßig enganliegenden rutschfeien und angenehmen Sitz des Halfters 1 am Kopf 2 zu erreichen. Zudem kann der Nasenriemen 3, 50 gegen einen anderen Nasenriemen ausgewechselt werden. Dadurch kann das Halfter 1 an den Kopf 2 des Tieres angepasst werden. Ein Scheuern an dem Kopf 2 durch ein rutschendes Halfter 1 kann in vorteilhafter Weise verhindert werden. Weiterhin kann durch das enganliegende in sicherer und für das Tier angenehmer Position sitzende Halfter 1 eine feine Einwirkung auf den Kopf 2 mit möglichst geringer Kraft erfolgen. Eine ruckartige Einwirkung über das Halfter 1, z.B. bei einem Ziehen an einem Führstrick, kann in vorteilhafter Weise vermieden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Halfter
- 2
- Kopf
- 3
- Nasenriemen
- 3a
- erstes Teilstück Nasenriemen
- 3b
- zweites Teilstück Nasenriemen
- 4
- Genick-/Backenriemen
- 4a
- erstes Teilstück Genick-/Backenriemen
- 4b
- zweites Teilstück Genick-/Backenriemen
- 5
- erstes Verbindungselement
- 5a
- gepolsterter Abschnitt, Polster
- 6
- zweites Verbindungselement
- 6a
- gepolsterter Abschnitt, Polster
- 7a
- erste Öse
- 7b
- zweite Öse
- 7c
- dritte Öse
- 8a
- weitere erste Öse
- 8b
- weitere zweite Öse
- 8c
- weitere dritte Öse9
- 9
- erster Verbindungsriemen
- 10
- zweiter Verbindungsriemen
- 11
- erste Längenverstelleinrichtung
- 12
- zweite Längenverstelleinrichtung
- 13
- Unterkieferriemen
- 13a
- erstes Teilstück Unterkieferriemen
- 13b
- zweites Teilstück Unterkieferriemen
- 14
- Kopplungseinrichtung
- 15
- Nase
- 16
- Genick
- 17
- Backen
- 18
- Kinn
- 19
- dritte Längenverstelleinrichtung
- 20
- Backenknochen
- 21
- Unterkiefer
- 22
- Augen
- 23
- Ohren
- 24
- Haarschopf
- 25
- natürliche Kerben
- 26
- Nüstern
- 27
- Jochbein
- 28
- weiteres Verbindungselement
- 29
- zusätzliches Verbindungselement
- 30
- Backenknochenunterrand
- 31
- Kinngrube
- 32
- Schnalle mit Dorn
- 33
- Regulator
- 34
- Conway
- 35
- Clip
- 36
- Klettverschluss
- 37
- Knebelverschluss
- 38
- Doppelringe
- 39
- Bajonettverschluss
- 40
- Hakenverschluss
- 41
- Band
- 42
- Gewindelöcher
- 43
- Schraubniet
- 44
- Gewindestift
- 44a
- alternativen Gewindestift
- 45
- Stab
- 46
- Schraubgewinde
- 47
- Ring
- 48
- Metallscheibe
- 49
- Gegenmutter
- 50
- alternativer Nasenriemen
- 51a,b
- Gurtbandendabschnitte
- 52
- Nasenriemenoberstück
- 53
- Nasenriemenunterstück
- 54
- Durchgangslöcher
- 55
- Zugschlaufe
- 56
- Einsatz
- 57
- schlauchförmiges Gurtband
- 57a,b
- Endseiten des schlauchförmigen Gurtbands
- 58
- Polsterung des Nasenriemen
- 59
- Nasenriemenmittelstück
- 60
- Schlitze im Nasenriemenmittelstück
- 61
- Karabinerverschluss
- 62
- Endstück
- 63
- schlauchförmiger Nasenriemen
- 64
- mehrteiliger Nasenriemen
- 65
- mehrlagiger Nasenriemen
- 66
- Durchgangslöcher in den Endseiten
- H
- hinten
- O
- oben
- ß
- Winkel
- U
- unten
- V
- vorne
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012001436 U1 [0003]
- DE 202014007420 U1 [0003]
- DE 202006002710 U1 [0003]
- DE 19731635 B4 [0003]
- DE 2211546 A [0003]
- DE 102011101030 A1 [0005]
- DE 29803205 U1 [0007]
- US 964947 [0008]
- DE 8215107 U1 [0010]