DE102017109012A1

DE102017109012A1 - Verfahren zum Schutz von Fahrzeuginsassen

Info

Publication number: DE102017109012A1
Application number: DE102017109012.6A
Authority: DE
Inventors: Christian Jürgens; Patrick Fuchs; Thomas Niemann; Hauke Baumgärtel
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG; Hella GmbH and Co KGaA
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG; Hella GmbH and Co KGaA
Priority date: 2017-04-27
Filing date: 2017-04-27
Publication date: 2018-10-31
Also published as: CN108791156A; US20180312032A1; US10870330B2; CN108791156B

Abstract

Bei einem Verfahren zum Schutz von Fahrzeuginsassen im Innenraum eines Fahrzeuges, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, ist erfindungswesentlich vorgesehen, dass mindestens ein Körperschallsignal von mindestens einem Körperschallsensor erfasst wird, dass das erfasste Körperschallsignal durch mindestens eine Auswerteeinrichtung ausgewertet wird, dass das Körperschallsignal von mindestens einer im Innenraum des Fahrzeuges befindlichen Person erzeugt werden kann, und dass nach Erfassung und Auswertung des Körperschallsignals mindestens ein Steuerungssignal an eine Ansteuereinrichtung einer Luftzuführeinrichtung zur Einleitung von Luft in den Innenraum des Fahrzeuges gesendet wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz von Fahrzeuginsassen im Innenraum eines Fahrzeuges, insbesondere eines Kraftfahrzeuges. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer Einrichtung zum Schutz von Fahrzeuginsassen vor Sauerstoffmangel mit mindestens einem Körperschallsensor, mit mindestens einer Auswerteeinrichtung zur Auswertung von Körperschallsignalen und mit mindestens einer Luftzuführeinrichtung.
Werden Personen in einem verriegelten Fahrzeug zurückgelassen, beispielsweise Kinder, während die Eltern einkaufen gehen, besteht eine besondere Gefahr darin, dass der Sauerstoffanteil der sich im Innenraum des Fahrzeuges befindlichen Innenraumluft abnimmt. Diese Gefahr kann leicht unterschätzt werden bzw. kann eine schnelle Rückkehr des Fahrzeugnutzers verhindert sein. Auch eine steigende Innenraumtemperatur kann zu einer ernsten Gefahr für die zurückgelassenen Fahrzeuginsassen führen. Sofern keine Belüftungsmöglichkeit des Fahrzeuginnenraumes gegeben ist, können hierdurch Gefahren für die Gesundheit der im Fahrzeug zurückgelassenen Personen entstehen. Zumeist besteht für die Fahrzeuginsassen im verriegelten Zustand des Fahrzeuges keine Möglichkeit, selbsttätig eine Belüftung des Fahrzeuginnenraumes einzuleiten, um den Innenraum mit Frischluft zu versorgen und so gegebenenfalls auch die Innenraumtemperatur zu regulieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Schutz von Fahrzeuginsassen vor Sauerstoffmangel bereitzustellen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie mit einem Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11. Weitere Ausführungsformen und Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei einem Verfahren zum Schutz von Fahrzeuginsassen im Innenraum eines Fahrzeuges, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, ist erfindungswesentlich vorgesehen, dass mindestens ein Körperschallsignal von mindestens einem Körperschallsensor erfasst wird, dass das erfasste Körperschallsignal durch mindestens eine Auswerteeinrichtung ausgewertet wird, dass das Körperschallsignal von mindestens einer im Innenraum des Fahrzeuges befindlichen Person erzeugt werden kann, und dass nach Erfassung und Auswertung des Körperschallsignals mindestens ein Steuerungssignal an eine Ansteuereinrichtung einer Luftzuführeinrichtung zur Einleitung von Luft in den Innenraum des Fahrzeuges gesendet wird.
Im Fahrzeug zurückgelassene Personen, wie beispielsweise Kinder, haben nicht unbedingt die Möglichkeit eine Maßnahme zur Einleitung von Frischluft in den Innenraum eines Fahrzeuges einzuleiten. Beispielsweise können die zurückgelassenen Personen nicht in der Lage sein, die Bedienelemente zur Einleitung von Frischluft zu erreichen, bzw. besteht die Möglichkeit, dass sie nicht in der Lage sind, die Bedienelemente zu betätigen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass der Fahrzeughalter das Fahrzeug verriegelt hat und somit die Bedienelemente zur Luftzuführung stillgelegt sein können. Die Zuführung von Luft, insbesondere von Frischluft, kann beispielsweise über eine Belüftungsanlage oder auch durch das Öffnen mindestens eines Fensters, wie beispielsweise eines Seitenfensters oder eines Dachfensters, erfolgen. Wenn die im Fahrzeug zurückgelassenen Insassen Frischluftzufuhr wünschen, um beispielsweise einen Sauerstoffmangel in der Innenraumluft des Fahrzeuges auszugleichen, besteht die Möglichkeit, dass sie ein Körperschallsignal im Innenraum des Fahrzeuges erzeugen. Beispielsweise kann eine im Fahrzeug zurückgelassene Person an ein Fenster klopfen und somit ein sich im Innenraum des Fahrzeuges ausbreitendes Körperschallsignal erzeugen. Das Körperschallsignal kann von einem Sensor, beispielsweise von einem Körperschallsensor, der im Fahrzeug angeordnet ist, erfasst werden. Das Körperschallsignal kann beispielsweise durch ein Klopfen an eine Fensterfläche oder an einen anderen Bereich des Fahrzeuginnenraumes erzeugt werden, so dass das Körperschallsignal leicht auch beispielsweise von Kindern erzeugbar ist. Das Körperschallsignal wird von einem Körperschallsensor erfasst und von einer Auswerteeinrichtung ausgewertet. Beispielsweise kann bei der Auswertung untersucht werden, ob die Quelle des Körperschallsignals im Innenraum des Fahrzeuges gelegen ist. Beispielsweise kann das erfasste Körperschallsignal mit einem Schwellwert verglichen werden und bei Überschreitung des Schwellwertes kann die Auswerteeinrichtung ein Signal an eine Steuerungseinrichtung senden. Die Steuerungseinrichtung kann ein Steuerungssignal an eine Betätigungseinrichtung zur Zuführung von Frischluft in den Fahrzeuginnenraum senden. Beispielsweise kann an einen elektrischen Fensterheber nach Erfassung und Auswertung des Körperschallsignals von der Steuerungseinrichtung ein Signal zur zumindest teilweisen Öffnung der Fensterfläche gesendet werden. Somit kann beispielsweise durch das Klopfen an die Innenseite einer Fensterfläche die teilweise Öffnung des Fensters eingeleitet werden und somit die Zufuhr von Frischluft sichergestellt werden.
In einer Weiterentwicklung des Verfahrens kann das Verfahren im verriegelten Zustand des Fahrzeuges gestartet werden. Um die im Fahrzeug zurückgelassenen Personen vor äußeren Eingriffen zu schützen, kann das Fahrzeug von dem Fahrzeugbesitzer verriegelt werden, nachdem der Fahrzeugbesitzer das Fahrzeug verlassen hat. Beispielsweise können die Körperschallsensoren, insbesondere die Körperschallsensoren die zur Erfassung von sich im Innenraum ausbreitenden Körperschallsignalen ausgebildet sind, durch die Verriegelung des Fahrzeuges in einen aktiven Zustand geschaltet werden, bzw. können diese Sensoren in einem aktiven Zustand verbleiben. Entsprechend können die Auswerteeinrichtung und die Steuerungseinrichtung in einen aktiven Zustand geschaltet werden, in einem aktiven Zustand verbleiben oder sich im einem Stand-by-Modus befinden, wobei die Einrichtungen beispielsweise durch die Erfassung eines Körperschallsignals aktiviert werden. Somit kann auch bei verriegeltem Fahrzeug das Verfahren durch das Klopfen an einen Bereich des Innenraumes, beispielsweise an ein Fenster, von innen gestartet werden und somit die Sauerstoffzufuhr auch bei verriegeltem Fahrzeug sichergestellt sein.
In einer Weiterbildung des Verfahrens wird mindestens eine Fensterfläche, insbesondere die Innenseite einer Fensterfläche, von mindestens einem Körperschallsensor überwacht. Beispielsweise kann von innen an ein Seitenfenster des Fahrzeuges geklopft werden, wobei das erzeugte Körperschallsignal beispielsweise von einem in den Seitentüren angeordneten Körperschallsensor erfasst wird. Nach Erfassung des Körperschallsignals und dessen Auswertung durch den Körperschallsensor und die Auswerteeinrichtung kann eine Fensterfläche, insbesondere die Fensterfläche an die geklopft wurde, zumindest teilweise geöffnet werden. Beispielsweise kann hierbei über das Steuerungssignal, das an die dem Fensterheber zugeordnete Steuerungseinrichtung gesendet wird, das Fenster einen Spaltbreit geöffnet werden. Hierdurch ist eine Frischluftzufuhr in den Fahrzeuginnenraum sichergestellt, wobei ein Verlassen des Fahrzeuginnenraums durch den Öffnungsspalt ausgeschlossen ist.
In einer Weiterbildung des Verfahrens erfolgt die Luftzufuhr durch das Ansteuern mindestens eines elektrischen Fensterhebers. Durch eine Steuerungseinrichtung kann ein elektrischer Fensterheber mittels eines Steuerungssignals angesteuert werden, so dass eine zumindest teilweise Öffnung des Fensters erfolgt.
In einer Weiterentwicklung des Verfahrens erfolgt die Luftzufuhr durch das Einschalten mindestens einer Belüftungseinrichtung. Durch die Erfassung und Auswertung eines Körperschallsignals kann eine Belüftungseinrichtung, beispielsweise eine Ventilationseinrichtung, des Fahrzeuges eingeschaltet werden, um eine Frischluftzufuhr in den Innenraum sicherzustellen.
In einer Weiterentwicklung des Verfahrens wird das erfasste Körperschallsignal auf ein vorher festgelegtes Signalmuster, insbesondere eine Klopfabfolge, hin untersucht und nach Prüfung des Körperschallsignals auf vorher festgelegte Signalmuster wird die Luftzufuhr gestartet. Beispielsweise kann in der Auswerteeinrichtung eine Klopfabfolge, also ein Klopfmuster, vorab hinterlegt sein, auf deren Vorhandensein ein erfasstes Körperschallsignal hin untersucht wird. Es ist also eine bestimmte Klopfabfolge, also ein Rhythmus, notwendig, um die Einleitung von Frischluft zu starten.
In einer Weiterentwicklung des Verfahrens geht in die Auswertung des Körperschallsignals mindestens ein Signal einer Innenraumüberwachungseinrichtung ein. Durch mindestens eine Innenraumüberwachungseinrichtung kann sichergestellt sein, dass sich Insassen in dem abgestellten Fahrzeug befinden. Beispielsweise kann nach Erfassung und Auswertung eines Körperschallsignals die Einleitung von Frischluft erst gestartet werden, wenn auch durch die Innenraumüberwachungseinrichtung sichergestellt ist, dass sich Insassen im Fahrzeuginnenraum befinden. Somit können beispielsweise ungewollte Öffnungen von Fensterflächen aufgrund der Erfassung von Körperschallsignalen minimiert werden. Hierzu kann mindestens ein Signal, insbesondere ein Überwachungssignal, von mindestens einer Innenraumüberwachungseinrichtung an die Auswerteeinrichtung und/oder die Steuerungseinrichtung gesendet werden.
In einer Weiterentwicklung des Verfahrens handelt es sich bei mindestens einer Innenraumüberwachung um mindestens einen Sitzplatzbelegungssensor und/oder mindestens ein Innenraummikrofon und/oder mindestens eine Innenraumkamera und/oder mindestens einen Luftgütesensor. Durch einen Sitzplatzbelegungssensor, ein Innenraummikrofon oder eine Innenraumkamera kann zweifelsfrei festgestellt werden, ob sich Insassen im Innenraum eines Fahrzeuges befinden. Signale dieser Überwachungseinrichtungen können in die Auswertung eines erfassten Körperschallsignals eingehen, um ein versehentliches Auslösen der Luftzufuhr in den Fahrzeuginnenraum zu verhindern. Durch einen Luftgütesensor kann beispielsweise der Kohlenstoffdioxidgehalt in der Innenraum luft des Fahrzeuges überwacht werden. Hierdurch kann ermittelt werden, ob eine Zufuhr von Frischluft in den Innenraum notwendig ist. Beispielsweise kann bei guten Luftqualitätswerten trotz Erfassung eines entsprechenden Körperschallsignals die Einleitung des Öffnungsvorganges eines Fensters verhindert bleiben. Weiterhin können auch Messwerte der Innenraumtemperatur, die beispielsweise durch ein Innenraumthermometer erfasst werden, in die Auswertung eines entsprechenden Körperschallsignals eingehen, um durch Belüftung beispielsweise die Innenraumtemperatur zu senken.
In einer Weiterbildung des Verfahrens geht in die Auswertung des Körperschallsignals mindestens ein Signal mindestens einer Umgebungsüberwachungseinrichtung des Fahrzeuges ein. Neben Signalen bzw. Messwerten der Innenraumüberwachungseinrichtungen können auch Signale mindestens einer Umgebungsüberwachungseinrichtung des Fahrzeugs in die Auswertung der Körperschallsignale eingehen. Beispielsweise kann es sich bei einer Umgebungsüberwachungseinrichtung um ein Kamerasystem handeln, das zur Überwachung der äußeren Umgebung des Fahrzeuges eingesetzt werden kann. Des Weiteren kann es sich bei der Umgebungsüberwachungseinrichtung um ein akustisches System, wie beispielsweise ein Außenmikrofon, eine Temperaturüberwachungseinrichtung, einen Näherungssensor oder andere Überwachungssysteme handeln. Beispielsweise kann bei Erfassung eines Körperschallsignals im verriegelten Zustand des Fahrzeuges ein Signal der Umgebungsüberwachungseinrichtung dazu genutzt werden, um sicherzustellen, dass das erfasste Körperschallsignal von einem Fahrzeuginsassen im Innenraum des Fahrzeuges erzeugt wurde und nicht von beispielsweise außerhalb des Fahrzeugs befindlichen Personen an der Fahrzeugaußenhülle. Hierzu kann beispielsweise ein Signal einer Umgebungskamera des Fahrzeuges an die Auswerteeinrichtung gesendet werden, wobei die Signale dahingehend ausgewertet werden können, ob sich Personen in der Nähe des Fahrzeuges befinden. Befinden sich Personen in der Nähe des Fahrzeuges, so kann beispielsweise die Einleitung von Frischluft durch die Betätigung einer Luftzuführung verhindert werden. Des Weiteren kann es möglich sein, dass nur eine Frischluftzufuhr durch die Öffnung einer Fensterfläche unterbunden wird und nur eine Frischluftzufuhr durch die Betätigung einer Belüftungseinrichtung eingeleitet wird. Durch die Verhinderung der Fensteröffnung sind Eingriffe von außen in das Fahrzeug verhindert.
In einer Weiterentwicklung des Verfahrens wird bei Einschalten der Luftzufuhr mindestens eine Benachrichtigung an zumindest ein zuvor festgelegtes Mobiltelefon, insbesondere an zumindest ein Mobiltelefon des Fahrzeugbesitzers, gesendet. Beispielsweise kann dem Fahrzeughalter eine Mitteilung, beispielsweise über eine spezielle auf dem Mobiltelefon installierte Software, oder auch über einen Mitteilungsdienst gesendet werden. Durch die Nachricht kann der Fahrzeughalter darüber informiert werden, dass eine Zufuhr von Frischluft in den Fahrzeuginnenraum eingeleitet wurde, also beispielsweise ein Fenster zumindest teilweise geöffnet ist. Somit kann der Fahrzeughalter entscheiden, ob er zum Fahrzeug zurückkehren möchte. Weiterhin können Messwerte der Innenraumüberwachung, wie beispielsweise der Kohlenstoffdioxidwert, eine aktuelle Fotoaufnahme aus dem Fahrzeuginnenraum, eine Videoaufnahme oder auch eine Audioaufnahme an das Mobiltelefon, insbesondere das Smartphone, gesendet werden. Auch die Übertragung von Live-Signalen kann ermöglicht sein. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Fahrzeughalter entscheiden kann, ob eine Frischluftzufuhr durch die Betätigung einer Belüftungseinrichtung und/oder über die Öffnung bzw. die teilweise Öffnung einer Fensterfläche erfolgen soll.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer Einrichtung zum Schutz von Fahrzeuginsassen vor Sauerstoffmangel mit mindestens einem Körperschallsensor, mit mindestens einer Auswerteeinrichtung zur Auswertung von Körperschallsignalen, mit mindestens einer Luftzufuhreinrichtung und mit mindestens einer Steuerungseinrichtung zur Steuerung der mindestens einen Luftzufuhreinrichtung, bei dem erfindungswesentlich vorgesehen ist, dass mindestens ein Körperschallsensor zur Erfassung eines Körperschallsignals, dessen Quelle im Innenraum des Fahrzeugs gelegen ist, körperschallleitend mit mindestens einem Bereich des Innenraums des Fahrzeuges verbunden ist, und dass die Auswerteeinrichtung signalleitend mit der mindestens einen Steuerungseinrichtung verbunden ist. Körperschallsensoren sind in vielen Fahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, zur Detektion von Unfällen oder ähnlichen Kontakten von Objekten mit der Fahrzeugaußenhülle angeordnet. Beispielsweise können Körperschallsensoren in den Kotflügeln und Türen angeordnet sein, um hier Kontakte festzustellen. Die angeordneten Körperschallsensoren können auch körperschallleitend mit Bereichen des Fahrzeuginnenraums verbunden sein, um sich im Innenraum des Fahrzeugs ausbreitende Körperschallsignale zu detektieren. Des Weiteren können auch im Innenraum extra hierfür vorgesehene Körperschallsensoren angeordnet sein. Beispielsweise kann durch ein Klopfen an eine Fensterfläche, beispielsweise ein Seitenfenster, ein Körperschallsignal von einem Fahrzeuginsassen erzeugt werden. Durch das Klopfen an die Fensterinnenfläche eines Fahrzeuginnenraumes kann der Fahrzeuginsasse beispielsweise signalisieren, dass Frischluft in den Fahrzeuginnenraum eingeleitet werden soll. Die von den Körperschallsensoren erfassten Körperschallsignale werden an eine Auswerteeinrichtung, beispielsweise über Kabelverbindungen, geleitet. In der Auswerteeinrichtung wird das erfasste Körperschallsignal dahingehend untersucht, ob die hinterlegten Parameter, eines einen Frischluftzufuhrwunsch anzeigenden Körperschallsignals erfüllt sind. Wenn die entsprechenden Parameter erfüllt sind, wird ein Signal an eine Steuerungseinrichtung gesendet, wodurch Maßnahmen zur Frischluftzufuhr eingeleitet werden können. Beispielsweise kann die Steuerungseinrichtung hierzu steuersignalleitend mit elektronischen Fensterhebern oder mit einer Belüftungseinrichtung verbunden sein. Durch das erfasste Körperschallsignal kann somit die Zufuhr von Frischluft eingeleitet werden.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Auswerteeinrichtung signalleitend mit mindestens einer Innenraumüberwachungseinrichtung verbunden. Bei einer Innenraumüberwachungseinrichtung kann es sich beispielsweise um einen Luftgütesensor, um ein Innenraummikrofon, um eine Innenraumkamera oder um einen Sitzplatzbelegungssensor handeln. Durch die Innenraumüberwachungseinrichtungen können weitere Parameter in die Auswertung eingehen, so dass beispielsweise verifiziert werden kann, ob sich Insassen im Innenraum des Fahrzeuges befinden und ob die Zufuhr von Frischluft erforderlich ist.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Auswerteeinrichtung signalleitend mit mindestens einer Umgebungsüberwachungseinrichtung verbunden. Bei einer Umgebungsüberwachungseinrichtung kann es sich beispielsweise um eine Außenkamera des Fahrzeuges oder auch um ein Außenmikrofon zur Überwachung der Umgebung des Fahrzeuges handeln. Durch die Überwachungssignale der Außenraumüberwachungseinrichtung können weitere Parameter in die Auswertung der erfassten Körperschallsignale eingehen, so dass zweifelsfrei festgestellt werden kann, ob ein erfasstes Körperschallsignal im Innenraum oder an der Außenhülle des Fahrzeuges erzeugt wurde. Beispielsweise kann durch die visuelle Überwachung des Umgebungsbereiches des Fahrzeuges festgestellt werden, ob sich beispielsweise Personen in der Umgebung des Fahrzeuges befinden, die das erfasste Körperschallsignal beispielsweise an der Außenhülle des Fahrzeuges erzeugt haben könnten. Bei den Umgebungsüberwachungseinrichtungen kann es sich zudem um Temperaturmesseinrichtungen zur Erfassung der Temperaturverteilung in der Fahrzeugumgebung handeln, so dass aus den erfassten Temperaturverteilungen auf den Aufenthaltsort von Personen im Umgebungsbereich geschlossen werden kann. Auch Näherungssensoren, wie beispielsweise Ultraschallsensoren können zur Überwachung der Fahrzeugumgebung eingesetzt werden.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Auswerteeinrichtung signalleitend mit einer Sendeeinrichtung zum Aussenden mindestens einer Nachricht an mindestens ein Mobiltelefon ausgebildet. Das Fahrzeug kann eine Sendeeinrichtung aufweisen, mit der eine Verbindung zu einem Mobiltelefon, insbesondere dem Mobiltelefon des Benutzers bzw. des Fahrzeughalters, hergestellt werden kann. Somit kann bei Aussendung eines Steuersignals zur Einleitung von Frischluft in den Fahrzeuginnenraum eine Nachricht an das entsprechende Mobiltelefon gesendet werden, dass beispielsweise das Fenster des Fahrzeuges geöffnet wurde.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Im Einzelnen zeigen die Darstellungen in:

1: einen schematischen Ablauf des Verfahrens und
2: den Innenraum eines Fahrzeuges mit Innenraumüberwachungseinrichtungen in einer schematischen Darstellung.

In 1 ist der Verfahrensablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt. Durch die Erzeugung eines Körperschallsignals 1 kann seitens eines im Fahrzeug zurückgelassenen Insassen der Wunsch von Frischluftzufuhr in den Fahrzeuginnenraum geäußert werden. Das Körperschallsignal, das beispielsweise durch Klopfen an eine innere Fensterfläche erzeugt wird, wird mittels eines Körperschallsensors erfasst 2. Die von den Körperschallsensoren erfassten Körperschallsignale werden an eine Auswerteeinrichtung weitergeleitet 3. In der Auswerteeinrichtung werden die Körperschallsignale ausgewertet 4. Insbesondere kann bei der Auswertung 4 der Körperschallsignale untersucht werden, ob die Körperschallsignale mit den festgelegten Parametern für eine einzuleitende Frischluftzufuhr übereinstimmen. Nach der Auswertung 4 der Körperschallsignale wird ein Signal an eine Steuerungseinrichtung gesendet 5. Die Steuerungseinrichtung sendet ein Steuerungssignal 6 an eine Frischluftzuführeinrichtung, beispielsweise an einen elektrischen Fensterheber oder die Belüftungseinrichtung. Die Frischluftzufuhr wird beispielsweise eingeleitet 7 durch das zumindest teilweise Öffnen zumindest eines Fensters oder das Aktivieren einer Belüftungseinrichtung. Des Weiteren kann ein Steuerungssignal an eine Sendeeinrichtung gesendet werden, so dass die Sendeeinrichtung eine Nachricht an ein Mobiltelefon des Fahrzeugbesitzers sendet 8.
In 2 ist der Innenraum eines Fahrzeuges in einer perspektivischen Teilansicht dargestellt, wobei in dem Innenraum Innenraumüberwachungseinrichtungen angeordnet sind. In den Türen des Fahrzeuges können Körperschallsensoren 9 angeordnet sein, die zur Erfassung von Körperschallsignalen, die sich im Innenraum des Fahrzeuges ausbereiten, ausgebildet sind. Beispielsweise kann das Körperschallsignal durch das Klopfen an ein Fenster 10 erzeugt werden. Um sicherzustellen, dass sich Insassen im Innenraum befinden, gehen Signale der Innenraumüberwachung in die Auswertung des Körperschallsignals ein. Bei den Innenraumüberwachungseinrichtungen kann es sich um einen Sitzplatzbelegungssensor 11, eine Innenraumkamera 12, ein Innenraummikrofon 13 oder auch um einen Luftgütesensor handeln.
Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.

Claims

Verfahren zum Schutz von Fahrzeuginsassen im Innenraum eines Fahrzeuges, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Körperschallsignal von mindestens einem Körperschallsensor (9) erfasst (2) wird, dass das erfasste Körperschallsignal durch mindestens eine Auswerteeinrichtung ausgewertet (4) wird, dass das Körperschallsignal von mindestens einer im Innenraum des Fahrzeuges befindlichen Person erzeugt (1) werden kann, und dass nach Erfassung (2) und Auswertung (4) des Körperschallsignals mindestens ein Steuerungssignal an eine Ansteuereinrichtung einer Luftzuführeinrichtung zur Einleitung von Luft (7) in den Innenraum des Fahrzeuges gesendet (5) wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren im verriegelten Zustand des Fahrzeuges gestartet werden kann.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Fensterfläche (10), insbesondere die Innenseite mindestens einer Fensterfläche (10), von mindestens einem Körperschallsensor überwacht wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftzufuhr durch das Ansteuern mindestens eines elektronischen Fensterhebers erfolgt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftzufuhr durch das Einschalten mindestens einer Belüftungseinrichtung erfolgt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erfasste Körperschallsignal auf ein vorher festgelegtes Signalmuster, insbesondere eine Klopfabfolge, hin untersucht wird und dass bei Prüfung des Körperschallsignals auf das vorher festgelegte Signalmuster die Luftzufuhr gestartet wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in die Auswertung des Körperschallsignals mindestens ein Signal mindestens einer Innenraumüberwachungseinrichtung (11, 12, 13) eingeht.
Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Innenraumüberwachungseinrichtung um mindestens einen Sitzplatzbelegungssensor (11) und/oder mindestens ein Innenraummikrofon (13) und/oder mindestens eine Innenraumkamera (12) und/oder mindestens einen Luftgütesensor handelt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in die Auswertung des Körperschallsignals mindestens ein Signal mindestens einer Umgebungsüberwachungseinrichtung des Fahrzeuges eingeht.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einschalten der Luftzufuhr mindestens eine Benachrichtigung an zumindest ein zuvor festgelegtes Mobiltelefon, insbesondere an zumindest ein Mobiltelefon des Fahrzeugbesitzers, gesendet (8) wird.
Fahrzeug mit einer Einrichtung zum Schutz von Fahrzeuginsassen mit mindestens einem Körperschallsensor (9), mit mindestens einer Auswerteeinrichtung zur Auswertung von Körperschallsignalen, mit mindestens einer Luftzuführeinrichtung und mit mindestens einer Steuerungseinrichtung zur Steuerung mindestens einer Luftzuführeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Körperschallsensor (9) zur Erfassung eines Körperschallsignals, dessen Quelle im Innenraum des Fahrzeuges gelegen ist, körperschallleitend mit mindestens einem Bereich des Innenraums des Fahrzeuges verbunden ist, und dass die Auswerteeinrichtung signalleitend mit der mindestens einen Steuerungseinrichtung verbunden ist.
Fahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung signalleitend mit mindestens einer Innenraumüberwachungseinrichtung (11, 12, 13) verbunden ist.
Fahrzeug nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung signalleitend mit mindestens einer Umgebungsüberwachungseinrichtung verbunden ist.
Fahrzeug nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung signalleitend mit einer Sendeeinrichtung zum Aussenden mindestens einer Nachricht an mindestens ein Mobiltelefon ausgebildet ist.