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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs.
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Stand der Technik
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Üblicherweise wird eine Information über eine Anwesenheit oder Abwesenheit eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs auf Basis einer Information darüber, ob ein Gurtschloss verriegelt ist, ob eine Fahrertür offen oder geschlossen ist, anhand einer aktuellen Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs und/oder anhand einer Information einer Stellung eines Pedals des Kraftfahrzeugs erhalten. Die Information über die An- oder Abwesenheit kann zur Durchführung weiterer Funktionen des Kraftfahrzeugs verwendet werden.
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Die Druckschrift
DE 44 17 710 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Überwachung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs mittels Infrarotstrahlung, wobei der Innenraum durch einen im Innenraum in zentraler Position angebrachten IR-Sender raumgreifend bestrahlt und mit einem in zentraler Position angebrachten IR-Empfänger überwacht wird. Die Überwachung erfolgt durch Analyse von empfangener, reflektierter Infrarotstrahlung, durch die ein Eindringen einer Person in den Innenraum festgestellt werden kann. Falls ein derartiges Eindringen festgestellt wird, kann bzw. können ein Alarm ausgelöst, wesentliche Fahrzeugteile, wie Motormanagement, Einspritzpumpe oder Servolenkung deaktiviert oder ein elektronischer Schlüssel gesperrt werden.
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Aus der
DE 10 2009 029 365 A1 ist eie Vorrichtung zum Steuerun des Betriebs eines Verbrennungsmotors mit Stopp-Start-Einrichtung bekannt, das eine Entscheidungseinrichtung zum Treffen einer Entscheidung bezüglich Anwesenheit oder Nichtanwesenheit eines Fahrers in dem Kraftfahrzeug aufweist.
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Aus der
DE 10 2011 007 584 A1 ist ein System zum Detektieren eines Insassen in enem Fahrzeug bekannt, bei dem Bilder von einer Infrarotkamera analysiert werden, um thermische Eigenschaften eines Insassen zu detektieren.
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Aus der
US 6 026 340 ist ein System zur Sensierung der Anwesenheit eines Fahrzeuginsassen bekannt, das auch die Anwesenheit eines Kindersitzes detektieren kann, und entsprechend die Auslösung eines Airbags steuert.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine genauere, verlässlichere Information über eine Anwesenheit des Fahrers bzw. einer Fahrerin im Innenraum zum Steuern einer Start-Stopp-Funktion zur Verfügung zu stellen.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung.
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Eine bei einer Realisierung des Verfahrens vorgesehene Verwendung einer Sensorik einer Anlage zur Überwachung eines Innenraums des Kraftfahrzeugs liefert mit einer angepassten Auswertung von Signalen, die von mindestens einem als Bewegungsmelder ausgebildeten Sensor der Anlage bereitgestellt werden, eine genauere, verlässlichere Information über eine Anwesenheit des Fahrers bzw. einer Fahrerin im Innenraum. Die Signale können zum Kontrollieren, d. h. zum Steuern und/oder zum Regeln, einer Start-Stop-Funktion oder eines entsprechenden Start-Stop-Systems für einen Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs und/oder einer Start-Stop-Funktion zur Aktivierung sowie zur Deaktivierung des Antriebsstrangs bei einem als Elektrofahrzeug oder Hybridfahrzeug ausgebildeten Kraftfahrzeug, das zum Antreiben einen Elektromotor aufweist, benutzt werden. Hierbei kann eine Anlage zur Überwachung des Innenraums verwendet werden, die den mindestens einen Bewegungsmelder aufweist und ansonsten üblicherweise für eine Alarmanlage verwendet wird.
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Die Sensorik, d. h. der mindestens eine als Bewegungsmelder ausgebildete Sensor der Anlage zur Überwachung des Innenraums dient in einer weiteren, ohnehin vorgesehenen Anwendung der Erkennung von Bewegungen im Innenraum des Kraftfahrzeugs, wenn dieses verriegelt ist und sich darin keine Insassen aufhalten sollten. Die Anlage zur Überwachung des Innenraums kann zudem im entriegelten Zustand zur Bereitstellung einer Information über eine Anwesenheit des Fahrers zur Aktivierung von Sicherheitseinrichtungen wie Airbags, Gurtstraffern usw. verwendet werden.
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Im Rahmen des Verfahrens wird eine Information von mindestens einem Sensor der Anlage, die darüber eine Aussage macht, ob der Fahrer anwesend ist oder nicht, gezielt zum Kontrollieren der Start-Stop-Funktion, bspw. zur Aktivierung und Deaktivierung eines Antriebsstrangs des Kraftfahrzeugs ausgewertet, wobei die physische Anwesenheit des Fahrers direkt nachgewiesen werden kann. Eine dabei vorzunehmende Auswertung von Signalen, die zumindest eine Information über eine Belegung eines Fahrersitzes umfassen, wird aktiviert, wenn eine Person nach Betätigung eines Schlosses einer Tür, üblicherweise einer Fahrertür, des Kraftfahrzeugs in dieses eingestiegen ist, wobei ein gültiger Zugang in das Kraftfahrzeug erkannt wird. Alternativ oder ergänzend wird die Auswertung aktiviert, wenn ein Signal der Klemme 15 des Kraftfahrzeugs erkannt wird. Das Signal der Klemme 15 gibt u. a. darüber Auskunft, ob eine gewünschte Benutzung des Kraftfahrzeugs vorliegt.
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Über die Auswertung eines Signals des mindestens einen als Bewegungsmelder ausgebildeten Sensors der Anlage wird bspw. durch Berechnung die Anwesenheit oder Abwesenheit des Fahrers nachgewiesen. Hierzu wird das Signal des mindestens einen Sensors gefiltert, um zu verhindern, dass eine Erkennung weiterer Insassen des Kraftfahrzeugs außer dem Fahrer zu einer falschen Erkennung der Anwesenheit des Fahrers führt. Mit einer derartigen Auswertung des Signals des mindestens einen Sensors kann die Anwesenheit einer Person auf dem Fahrersitz zum Kontrollieren der Start-Stop-Funktion zum Aktivieren und Deaktivieren des Verbrennungsmotors und/oder zum Aktivieren und Deaktivieren des Antriebsstrangs verlässlich und genau ermittelt werden.
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Ein Steuergerät als Komponente der Anordnung zur Durchführung des Verfahrens umfasst eine Auswertelogik, die dazu ausgebildet ist, Signale von dem mindestens einen Bewegungsmelder zu analysieren. Hierbei werden die geometrischen Verhältnisse, d. h. eine Position des mindestens einen Bewegungsmelders im Innenraum des Kraftfahrzeugs sowie eine Position eines Fahrersitzes und Positionen weiterer Sitze des Kraftfahrzeugs berücksichtigt.
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Weiterhin können zum Einstellen des Steuergeräts und/oder der Auswertelogik vor einer Inbetriebnahme der Anordnung Informationen von Signalen erfasst und gelernt werden, die von dem mindestens einen Bewegungsmelder bereitgestellt werden, wenn Sitze des Kraftfahrzeugs von Personen unterschiedlich besetzt werden. Somit ist es möglich, für unterschiedliche Konstellationen Signale und deren Informationen zu erfassen, wenn bekannt ist, welcher Sitz des Kraftfahrzeugs besetzt ist und welcher nicht. Für unterschiedliche Konstellationen für eine Belegung der Sitze können unterschiedliche Informationen als Inhalte von Signalen des mindestens einen Bewegungsmelders gelernt werden.
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Bei Durchführung des Verfahrens können betriebsbegleitend bereitgestellte Informationen der Signale des mindestens einen Bewegungsmelders mit den gelernten Informationen verglichen und/oder gefiltert werden. Auf Grundlage eines derartigen Vergleichs ist es möglich, zu erkennen, ob der Fahrersitz besetzt ist oder nicht. In der Regel werden Informationen einer Position des Fahrers sowie des Fahrersitzes und Informationen zu Positionen der anderen Sitze, die definiert sind und/oder gelernt werden, berücksichtigt und zur Auswertung verwendet.
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Ferner kann der mindestens eine Bewegungsmelder dezentral angeordnet sein, so dass sich unterschiedliche Abstände zu einer Position des Fahrers und Positionen der übrigen Insassen ergeben. Verhältnisse für derartige Abstände sind dann die Basis für eine Auswertung der Signale in Abhängigkeit einer Frequenz und/oder Laufzeit von elektromagnetischen Wellen des mindestens einen Bewegungsmelders sowie einer Korrelationsanalyse.
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Auf eine Verwendung von Signalen, die die Anwesenheit des Fahrers nicht direkt anzeigen und eventuell manipuliert vorliegen können, bspw. Signale, die über einen Zustand des Gurtschlosses informieren, kann in Ausgestaltung des Verfahrens verzichtet werden.
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Somit können sensorisch erfasste Signale berücksichtigt sowie verwendet werden, die zuverlässig darüber informieren, ob der Fahrer anwesend ist oder nicht. Informationen aus derartigen Signalen können zum Betreiben der Start-Stop-Funktion eingesetzt werden. Somit werden Informationen über die Anwesenheit des Fahrers, die von der Anlage zur Überwachung des Innenraums bereitgestellt werden, im Rahmen des Verfahrens aufbereitet und zum Kontrollieren der Start-Stop-Funktion eingesetzt.
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Dabei ist vorgesehen, dass die Informationen der Anlage üblicherweise auch zum Betreiben einer Alarmanlage des Kraftfahrzeugs verwendet werden können.
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Die Ermittlung einer verlässlichen Information darüber, ob der Fahrer anwesend ist, wird als Basisgröße zum Realisieren der Start-Stop-Funktion eingesetzt. Diese Information dient der Absicherung eines Starts und somit auch eines Wiederstarts des Verbrennungsmotors und/oder einer Aktivierung oder Reaktivierung des Antriebsstrangs durch die Start-Stop-Funktion.
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Die Start-Stop-Funktion ist dazu ausgebildet, den Verbrennungsmotor und/oder den Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs betriebspunktabhängig automatisch anzuschalten und somit zu starten sowie automatisch abzuschalten und somit zu stoppen. Dabei kann die Start-Stop-Funktion in Abhängigkeit einer Stellung und/oder Betätigung mindestens eines Pedals, in der Regel des Gas-, Brems- und/oder Kupplungspedals, aktiviert werden. Falls das Kraftfahrzeug aufgrund einer Betätigung des mindestens einen Pedals, in der Regel aufgrund einer kombinierten Betätigung mehrerer Pedale, anhält, ist üblicherweise vorgesehen, dass der Verbrennungsmotor und/oder Antriebsstrang durch die Start-Stop-Funktion automatisch abgeschaltet wird. Sofern das Gaspedal und/oder das Kupplungspedal im ausgeschalteten Zustand des Verbrennungsmotors und/oder des Antriebsstrangs betätigt wird, wird der Verbrennungsmotor und/oder der Antriebsstrang durch die Start-Stop-Funktion automatisch gestartet, in diesem Fall wieder gestartet.
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Üblicherweise wird bzw. werden das Kraftfahrzeug und/oder dessen Verbrennungsmotor nur dann betrieben, wenn es von einer Person gesteuert wird. Die Start-Stop-Funktion ist eine zusätzliche Option zum Betreiben des Verbrennungsmotors. Die Start-Stop-Funktion kann nur dann durchgeführt werden, wenn der Verbrennungsmotor gestartet wurde. Die Anwesenheit der Person zu überprüfen, kann als eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme betrachtet werden, so dass das Kraftfahrzeug nicht führerlos betrieben werden kann. Demnach wird eine Funktion der Start-Stop-Funktion unterbunden, wenn keine steuernde Person identifiziert wird.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt ein Flussdiagramm für eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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2 zeigt ein Flussdiagramm für eine aus dem Stand der Technik bekannte Vorgehensweise sowie ein Flussdiagramm für eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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3 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung.
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4 zeigt ein Flussdiagramm für eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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Bei der ersten Ausführungsform des Verfahrens, die anhand des Flussdiagramms aus 1 beschrieben wird, ist vorgesehen, dass in einem ersten Schritt 2 überprüft wird, ob zumindest eine Person in ein Kraftfahrzeug eingestiegen ist, was bedeutet, dass überprüft wird, ob nach Betätigung eines Türschlosses ein sogenannter gültiger Zugang in das Kraftfahrzeug realisiert ist. Hierzu kann durch Überwachen eines Zustands eines Türschlosses einer Tür des Kraftfahrzeugs und/oder einer Bewegung der Tür nachgewiesen werden, ob die zumindest eine Person ordnungsgemäß eingestiegen ist. Alternativ oder ergänzend wird im ersten Schritt 2 überprüft, ob von einer Klemme 15 des Kraftfahrzeugs ein Signal zur gewünschten Benutzung des Kraftfahrzeugs vorhanden ist.
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In einem zweiten Schritt 4 wird von mindestens einem als Bewegungsmelder ausgebildeten Sensor einer Anlage zur Überwachung eines Innenraums des Kraftfahrzeugs zumindest ein Signal darüber bereitgestellt, ob sich auf einem Fahrersitz des Kraftfahrzeugs eine Person, die das Kraftfahrzeug steuert und/oder bedient, befindet oder nicht.
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Dieses zumindest eine Signal wird in einem dritten Schritt 6 an ein Steuergerät zum Kontrollieren von mindestens einem Schritt 2, 4, 6, 8, 10 des Verfahrens übermittelt und von dem Steuergerät ausgewertet.
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Danach wird unter Berücksichtigung einer Information des zumindest einen Signals in einem vierten Schritt 8 erkannt, ob eine das Kraftfahrzeug steuernde Person anwesend oder abwesend ist, d. h. auf dem Fahrersitz sitzt oder nicht.
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In Abhängigkeit einer im vierten Schritt 8 bereitgestellten Information wird in einem fünften Schritt 10 ein automatischer Start durch eine Start-Stop-Funktion für einen Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs koordiniert und/oder umgesetzt. Dies kann bedeuten, dass der Verbrennungsmotor nur dann durch die Start-Stop-Funktion gestartet, bspw. wieder gestartet, wird, wenn die Person zum Steuern des Kraftfahrzeugs anwesend ist. Falls diese Person abwesend ist, bleibt der Verbrennungsmotor ausgeschaltet.
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Mit dem Flussdiagramm aus 2a wird eine aus dem Stand der Technik bekannte Vorgehensweise zum Erkennen einer An- oder Abwesenheit eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs dargestellt. Hierbei werden ein Zustand 12 eines Gurtsteckers, ein Zustand 14 eines Kontakts einer Fahrertür sowie ein Zustand 16 einer Bremse des Kraftfahrzeugs berücksichtigt. Signale, die über die genannten Zustände 12, 14, 16 informieren, werden sensorisch ermittelt.
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Falls der Gurtstecker eingesteckt und somit eine Person auf dem Fahrersitz angeschnallt ist, kann ein Signal zu dem Zustand 12 des Gurtsteckers den Wert 1 für ”wahr” aufweisen, ist dies nicht der Fall, weist das Signal den Wert 0 für ”falsch” auf. Ein Signal über einen Zustand 14 des Kontakts der Fahrertür weist den Wert 1 auf, wenn die Fahrertür geöffnet ist. Der für dieses Signal vorgesehene Wert ist jedoch 0, wenn die Fahrertür geschlossen ist.
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Werte für die beiden vorgestellten Signale zu den Zuständen 12, 14 werden einem UND-Operator 20 zugeführt. Eine logische Verrundung als Ergebnis einer UND-Verknüpfung der Werte der beiden Signale wird einem Vergleichsoperator 22 zugeführt. Außerdem wird dem Vergleichsoperator 22 auch ein Signal über den Zustand 16 der Bremse zugeführt, wobei ein Wert für ein Signal dieses Zustands 16 den Wert 1 aufweist, wenn die Bremse betätigt und somit aktiviert ist. Der Wert für das Signal für den Zustand 16 der Bremse ist dagegen 0, falls die Bremse nicht betätigt, d. h. inaktiv ist. Falls eine logische Veroderung als Ergebnis einer ODER-Verknüpfung des Werts des Signals für den Zustand 16 der Bremse und der verrundete Wert der beiden durch die UND-Verknüpfung verknüpften Signale für den Zustand 12 des Gurtsteckers und der negierte Wert des Kontakts der Fahrertür als Zustand 14 mindestens 1 ist, wird als Ergebnis 24 erkannt, dass die zum Steuern des Kraftfahrzeugs vorgesehene Person anwesend ist, wohingegen als Ergebnis 24 erkannt wird, dass diese Person abwesend ist, falls die Veroderung, d. h. logische ODER-Verknüpfung, des Werts des Signals für den Zustand 16 der Bremse und der verrundete bzw. durch UND-Verknüpfung gebildete Wert der beiden Signale für den Zustand 12 des Gurtsteckers und der negierte Wert des Signals für den Zustand 14 des Kontakts der Fahrertür 0 und somit kleiner als 1 ist, wird nachgewiesen, dass die zum Steuern des Kraftfahrzeugs vorgesehene Person abwesend ist.
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Bei der zweiten Ausführungsform des Verfahrens wird, wie das Flussdiagramm aus 2b zeigt, ein Innenraum des Kraftfahrzeugs mit einem Bewegungsmelder einer Anlage zur Überwachung des Innenraums sensorisch überwacht und ein Zustand 26 des Innenraums ermittelt. Falls mit der Anlage sensorisch erkannt wird, dass sich auf einem Fahrersitz des Kraftfahrzeugs ein Objekt, üblicherweise eine Person, befindet, wird ein Wert eines Signals zum Bereitstellen einer Information über diesen Zustand 26 auf 1 und somit auf ”wahr” gesetzt, falls das Objekt anwesend ist. Der Wert für das Signal wird dagegen auf 0, d. h. auf ”falsch” gesetzt, falls kein Objekt vorhanden ist.
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Außerdem wird ein Zustand 28 einer durch ein Pedal zu betätigenden Bremse des Kraftfahrzeugs berücksichtigt. Dabei wird ein Wert für ein Signal für den Zustand 28 auf 1 bzw. auf ”wahr” gesetzt, wenn die Bremse betätigt wird und aktiv ist. Der Wert für das Signal für den Zustand 28 der Bremse wird dagegen auf 0 und somit auf ”falsch” gesetzt, falls die Bremse nicht betätigt wird und inaktiv ist.
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Die beiden Werte für Signale zum Beschreiben der besagten Zustände 26, 28 werden hier einem Vergleichsoperator 30 zugeführt. Falls die Summe aus dem Wert des Signals für den Zustand 26 des Innenraums und dem Wert des Signals für den Zustand 28 der Bremse mindestens 1 ist, wird als Ergebnis 32 erkannt, dass die zum Steuern des Kraftfahrzeugs vorgesehene Person anwesend ist. In diesem Fall wird eine Freigabe des Starts des Verbrennungsmotors gegeben. Alternativ wird als Ergebnis 32 erkannt, dass diese Person abwesend ist, wenn die Summe der beiden Werte für den Zustand 26 des Innenraums und für den Zustand 28 der Bremse 0 ist. Durch diese Maßnahme wird erkannt, dass die zum Steuern des Kraftfahrzeugs vorgesehene Person abwesend ist.
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3 zeigt in schematischer Darstellung ein Beispiel für ein Kraftfahrzeug 40 mit einem Verbrennungsmotor 42 und einem Steuergerät 44. In einem Innenraum 46 des Kraftfahrzeugs 40 ist hinter einem Lenkrad 48 ein Fahrersitz 50 angeordnet. Außerdem zeigt 3 ein Pedal 52, das als Bremspedal, Gaspedal oder Kupplungspedal ausgebildet sein kann.
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In dem Innenraum 46 ist zudem eine Anlage zur Überwachung des Innenraums 46 angeordnet, von der hier ein erster, als Bewegungsmelder ausgebildeter Sensor 54 dargestellt ist. Dabei ist der erste Sensor 54 an einer Innenwand des Kraftfahrzeugs, hier einer Decke, angeordnet und dazu ausgebildet, den Innenraum 46 mit elektromagnetischen Wellen zu überwachen. Diese Anlage kann auch einen weiteren, nicht dargestellten Sensor umfassen, der mit dem Pedal 52 verbunden ist und erfasst, ob das Pedal 52 betätigt wird oder nicht.
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Mindestens ein Sensor 54 der Anlage zur Überwachung des Innenraums 46, d. h. zumindest der als Bewegungsmelder ausgebildete Sensor 54, ist wie die Anlage zur Überwachung des Innenraums 46 dazu ausgebildet, mit einer Alarmanlage zusammenzuwirken, mit der ein bspw. akustisches und/oder optisches Signal bereitzustellen ist, falls mit der Anlage ein unerlaubtes Eindringen einer Person 58 in den Innenraum 46 nachgewiesen wird. Dabei ist es möglich, dass die Anlage zur Überwachung des Innenraums 46 und die Alarmanlage von dem Steuergerät 44 kontrolliert werden.
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Außerdem ist für den Verbrennungsmotor 42 eine Start-Stop-Funktion zum automatischen Anschalten und Ausschalten des Verbrennungsmotors 42 vorgesehen, wobei Funktionen der Start-Stop-Funktion ebenfalls von dem Steuergerät 44 kontrolliert werden. Mit der Start-Stop-Funktion kann der Verbrennungsmotor 42 betriebszustandsabhängig automatisch aus- sowie angeschaltet werden.
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Die Anordnung 60 zum Betreiben des Kraftfahrzeugs 40 umfasst die Anlage zur Überwachung des Innenraums 46 des Kraftfahrzeugs 40. Dabei ist die Anlage zur Überwachung des Innenraums 46 dazu ausgebildet, zu überprüfen, ob eine das Kraftfahrzeug 40 steuernde Person 58 anwesend ist. Die Start-Stop-Funktion, üblicherweise ein automatischer Start, wird durch die Anordnung 60 nur dann durchgeführt, wenn die Person 58 erkannt und somit anwesend ist. Eine Ausführung des automatischen Starts durch die Start-Stop-Funktion wird unterlassen, wenn die Person 58 abwesend ist.
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Die Anlage zur Überwachung des Innenraums 46 weist hier den mindestens einen als Bewegungsmelder ausgebildeten ersten Sensor 54 auf, der dazu ausgebildet ist, zu erfassen, ob jemand auf dem Fahrersitz 50 sitzt.
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Das Steuergerät 44 als weitere Komponente der Anordnung 60 ist dazu ausgebildet, zumindest ein Signal der Anlage zur Überwachung des Innenraums 46 auszuwerten und eine Durchführung der Start-Stop-Funktion nur dann zu veranlassen, wenn die Person 58 anwesend ist.
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Somit ist es im Rahmen des Verfahrens möglich, dass ein mit der Start-Stop-Funktion durchzuführender Start des Verbrennungsmotors 42 nur dann durchgeführt wird, wenn die Person 58 anwesend ist.
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Hierzu wird der Innenraum 46 mit dem mindestens einen als Bewegungsmelder ausgebildeten Sensor 54 der Anlage überwacht. Von dem mindestens einen Sensor 54 wird zumindest ein Signal ausgesendet, das im Innenraum 46 reflektiert und wieder empfangen wird. Das zumindest eine Signal wird über elektromagnetische Wellen transportiert.
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Als weitere alternative oder ergänzende Bedingung ist vorgesehen, dass das Verfahren dann durchgeführt wird, wenn über ein Signal der Klemme 15 eine gewünschte Benutzung des Kraftfahrzeugs erkannt wird.
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Das Verfahren kann für unterschiedliche Start-Stop-Funktionen eines Kraftfahrzeugs 40 durchgeführt werden. So ist es möglich, dass mit der Start-Stopp-Funktion nicht nur eine Aktivierung und Deaktivierung des Verbrennungsmotors 42, sondern alternativ oder ergänzend auch eine automatische Aktivierung oder Deaktivierung eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs durchgeführt werden kann. Folglich kann das Verfahren auch für ein als Elektrofahrzeug ausgebildetes Kraftfahrzeug, das einen Elektromotor aufweist, oder für ein Hybridfahrzeug, das einen Elektromotor und einen Verbrennungsmotor aufweist, durchgeführt werden.
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In dem Flussdiagramm aus 4 ist gezeigt, wie bei einer dritten Ausführungsform ein Signal 70 von mindestens einem Bewegungsmelder der Anlage zur Überwachung des Innenraums 46 des Kraftfahrzeugs 40 ausgewertet und/oder verarbeitet wird. Das Signal 70 wird an einem Bandpassfilter zur Durchführung einer Signalfilterung 72 übermittelt. Danach wird im Rahmen einer Auswertung des nunmehr gefilterten Signals 70 eine Frequenzanalyse 74, eine Analyse einer Laufzeit und/oder Phase des gefilterten Signals 70 sowie eine Korrelation 78 des gefilterten Signals durchgeführt. Danach werden ein frequentiell ausgewertetes Signal 70, ein bezüglich Laufzeit und/oder der Phase ausgewertetes Signal 70 sowie ein korreliertes Signal 70 einer Bewertung 80 dieser ausgewerteten gefilterten Signale 70 zugeführt, wobei bspw. über einen Kalman-Filter eine Fusion von Daten dieser Signale 70 durchgeführt wird.